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nachdenklicher Leser
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Ein schöner Artikel. Aber leider ziemlich entfernt von der aktuellen Problematik. Mich würde es sehr viel mehr interessieren, wenn man die Gefühlslage eines Schweins in einer Fleischfabrik untersuchen würde. Was würde das arme Tier wohl sagen, wenn es sich zu seiner lebenslänglichen Unterbringung in einem Verlies mit Spaltenboden ohne Stroh auf einer Fläche von 1,5 Quadratmeter äussern könnte ? Eine Kuh, die alljährlich ein Kalb produzieren muss, das man ihr dann sofort wegnimmt weil man ja ihre Muttermilch verwerten kann schreit oft tagelang ob des ihr angetanen Unrechts, wen interessieren diese Hilfeschreie ?
Dies ist das Thema zur Stunde. Am 25. September müssen wir dazu ein Antwort geben.

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Multifunktional
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Richtig verstehen wollen bedeutet zuerst einmal unvoreingenommenes Beobachten und Hören und sich bewusst werden, dass unsere Lebenswelt so anders ist, dass es uns womöglich nicht möglich ist, die Lebenswelt der Tiere zu erfassen. Dieser Artikel beschreibt dies auf wunderbare und berührende Weise, die mich ehrfürchtig vor der Natur zurückliess.
Sie scheinen diese Hauptaussage des Artikels nicht verstanden zu haben. Direkt übertragen Sie Ihre menschliche Interpretation Ihrer Lebenswelt auf diejenige ausgewählter Tiere (warum Kühe und keine Wespen oder Motten?) und instrumentalisieren diesen Artikel politisch. Schade.

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Konsumentin
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Das ist keine menschliche Interpretation der eigenen Lebenswelt, sondern die Übernahme von Verantwortung in unserer Lebenswelt:
Durch unsere Lebensweise rotten wir immer mehr Arten aus und andere mästen wir in kürzester Zeit auf engstem Raum um einen Fleischkonsum aufrecht erhalten zu können, der wiederum zu Klimaveränderung und Artensterben führt.
Was nützt Ehrfurcht vor der Natur, wenn Zusammenhänge nicht erkannt und entsprechend gehandelt wird?

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Würden wir verstehen, würden wir anders handeln. Somit sehr wohl aktuell! Nur was heisst verstehen….wirklich verstehen?

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Konsumentin
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Ein faszinierendes Experiment einer Annäherung an ein besseres Verständnis:
Der britische Naturkundler Charles Foster lebte wochenlang im Wald: als Otter, Fuchs oder Hirsch. Was ihn der Perspektivenwechsel über die Welt lehrte.

https://www.geo.de/natur/22787-rtkl…tier-wurde
Sein Buch: «Der Geschmack von Laub und Erde. Wie ich versuchte, als Tier zu leben. Charles Foster. Piper»

"… und letztlich geht es (bei diesem Experiment / Anmerkung RB) um die philosophische Frage: Was heisst es ein Mensch zu sein?"

Fragen zur Aktualität, die sich jeder selber stellen müsste: was heisst es ein Mensch, ein Fleischproduzent, ein Konsument zu sein?

...vielleicht würde es helfen, wenn Herr Ritter und seine Lobby auch einmal ein paar Nächte mit Schweinen eng gedrängt auf einem Betonboden und danach auf einem Stallboden mit Stroheinstreu und mehr Platz schlafen würde...

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Multifunktional
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Gerade zufällig im Magazin gelesen: Spaltenböden sind in der CH seit 2007 verboten. Warum verwenden Sie traurige Bilder aus dem Ausland um für eine Initiative in der CH zu werben? Ist es etwa hier gar nicht so schlimm wie Sie suggerieren? Sonst könnten Sie ja reale Beispiele nach den CH-Gesetzen verwenden?
Edit: Hab es jetzt aus Interesse nachgeschaut: Einzelhaltung von Schweinen ist verboten (ausser während der Säugephase nach der Geburt). Es muss immer genügend Stroh oder Raufutter zur Beschäftigung vorhanden sein, der Boden muss trocken und sauber gehalten werden. Trächtigen Sauen muss Nestbaumaterial gegeben werden. Nichts von dem, was Sie oben zur Schweinehaltung schrieben, stimmt in der Schweiz! Wenn man sich schon für eine Initiative einsetzt, dann sollte man sich auch in der Thematik auskennen. Dass Sie absichtlich Falschinformationen verbreiten will ich nicht annehmen…

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Und Kälber werden nicht den Kühen entrissen? Und zu den nicht so schlimmen Bedingungen bei der Schweinezucht: "rund 40 Prozent der Schweine werden in konventioneller Haltung gehalten. Zählt man die Betriebe mit den Förderprogrammen dazu, sind das knapp 70 Prozent. Anders als bei Label-Betrieben ist für rein konventionelle Schweineställe weder Auslauf noch Einstreu vorgeschrieben." "Ganz legal dürfen also zehn Schweine auf einer Fläche gehalten werden, die kleiner ist als ein durchschnittlicher Autoparkplatz." "anders als Label-Betriebe, die jährlich mit unangemeldeten Kontrollen rechnen müssen, werden konventionellen Betriebe in der Regel nur alle vier Jahre kontrolliert. Ausserdem finden lediglich zehn Prozent dieser Kontrollen unangemeldet statt"

Glückliche Schweine - von wegen! https://www.srf.ch/article/18592103/amp

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Dazu empfehle ich den schönen Essay von Urs Mannhart "Lentille. Aus dem Leben einer Kuh" (Matthes&Seitz) Ausgangspunkt für interessante, vielfältige Betrachtungen zum Thema Tierwohl ist die Totgeburt eines Kalbes und die Frage, ob die Kuh Trauer verspüre.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Ein sehr schöner Artikel. Angenehm und lehrreich zu lesen.

Die Aussage, dass die Gesänge der Buckelwale mithalfen die Jagd auf Wale zu beenden, halte ich jedoch für falsch. Es war die mangelnde Rentabilität, durch die Nahezuausrottung, welche das Ende der kommerziellen Waljagd bewirkte, nichts anderes.

Wenn das Verständnis von anderen Lebewesen eine signifikante Änderung unseres Verhaltens begründen würde, gäbe es längst keine Kriege und Gewaltverbrechen mehr. Denn was den Opfern angetan wird, ist in diesem Falle für die Täter völlig klar. Schliesslich sind die einen, wie die anderen Menschen, und sprechen nicht selten sogar die gleiche Sprache.
Es soll mir niemand erzählen, dass ein Angestellter eines Schlachthofes nicht weiss, was er diesen Tieren antut. Und auch ein Soldat weiss genau, was seine Geschosse auf der anderen Seite anrichten.
Es gibt einfach recht viele Menschen, denen es ziemlich egal ist, wie es anderen geht, solange es nur für sie einigermassen angenehm ist.

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Das Parodoxon ist, dass wir durch Reduktion verstehen bzw. erklären erfassen versuchen. Es müsste vermutlich durch Erweiterung, Verbundenheit geschehen. Das ist aber nicht wissenschaftlich erklärbar.
Es ist dann vermutlich einfach klar, was in sich genügt weil wir dann unsere Begrenzung überwinden.

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Konsumentin
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Wir verstehen zwar die Kommunikation von Tieren nicht im Detail, wir erahnen aber, dass diese wahrscheinlich differenzierter sein könnte als wir bis jetzt dachten.
Was wir jedoch auch wissenschaftlich bewiesen wissen ist, dass Tiere leiden können und wir können abschätzen unter welchen Umständen sie dies tun.
Danach sollte sich unsere Ethik und unser Handeln ausrichten: Leiden zu mindern und zwar ganz gleich ob bei Meerestieren, die unsere Plastikrückstände fressen, bei Bienen, die durch Pflanzenschutzmittel sterben oder bei Schweinen etc. in Massentierhaltungen.
Dann beginnen wir damit unsere Begrenzung zu überwinden.

Edit: Letzter Satz hinzugefügt.

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Herzlichen Dank für Ihre präzise und versöhnliche Klarstellung Frau B.

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Wie toll, heute morgen diesen Artikel von Elizabeth Kolbert lesen zu dürfen !

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Theologin/Seelsorgerin
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Wir wissen über so Vieles so unendlich wenig und ob wir das wenige wirklich verstehen...? danke für diesen Beitrag!

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Als Tierliedermacher rede ich an den Kinderkonzerten davon, dass Tiere viel mehr können und wahrnehmen als wir Menschen. Eben "anders". Und dass wir Teil der Natur sind und nicht ihre "Beherrscher". Seit ich Bäume pflanze und über Jahre pflege und 28 von ihnen im Lied vertont habe (www.baumlieder.ch), würde ich sogar behaupten, dass auch diese Lebewesen eine Art Seele haben und auf jeden Fall als Partner respektiert und wahrgenommen werden müssten. Falls wir die Erde, die wir geschenkt erhalten haben auch für künftige Generationen erhalten wollen.

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Frage an die Übersetzenden: Wäre es zulässig, wenn man kulturell bezogene Vergleiche wie z.B. "von den Bermudas bis nach Nova Scotia" in einen uns bekannteren Rahmen übersetzte? Oder tut man sowas bewusst nicht?

Ich frage nur, weil man an solchen Stellen jeweils gut erkennt, dass der Artikel aus einem anderen Kulturkreis stammt und gleichzeitig nützt mir als Leser der Vergleich dann herzlich wenig (ausser ich bemühe Wiki, aber das stört dann meinen Lesefluss).

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Die Frage ist: Soll die kulturelle Differenz eingeebnet werden? Ja oder Nein?

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Even Meier
(ex | they)
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Ein ergänzender Vergleich in Klammern wäre wohl dienlich. Dann stört auch nicht, dass im uns bekannten Rahmen keine Meere vorkommen, in denen Wale klicken.

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Es gibt Menschen, die sich in eine Fledermaus hineinversetzen können. Bei den Blinden wird die Echoortung gerne verwendet um sich zu orientieren. Es gab sogar mal eine Wetten-dass wete von einem Blinden der das beherrschte.
https://www.mdr.de/wissen/mensch-al…n-100.html

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Nichtmenschliche Lebewesen sind faszinierend, seien es Wale, Tintenfische, Meerschweinchen oder Hühner. Was uns Menschen fehlt, ist ein grundlegender Respekt gegenüber Tieren (und Pflanzen) und eine gewisse Bescheidenheit. Obwohl ich den Forschungsdrang verstehe und mich Ergebnisse, oder vielleicht besser die Hypothesen, interessieren, finde ich, wir müssen nicht alles verstehen und durchleuchten. Hochachtung genügt oftmals und würde uns hindern daran, alles um uns herum letztendlich zu zerstören.

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Danke für den Artikel! Natürlich ist die Forschungslage breit (zum Glück) aber bei dem Titel wundert‘s mich schon ein bisschen wie man umhin kommt, Vinciane Desprets „Was würden Tiere sagen, würden wir die richtigen Fragen stellen“ zu erwähnen.

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