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Wieso noch ein weiterer Ausflug in Daniel Binswangers Gedanken zu Corona? Wieso bezahle ich eigentlich Geld dafür, dass jemand eine Kolumne schreibt deren Inhalt man seit Monaten zu 90% vorhersagen kann?
Oder wird der Text in Wahrheit von einem Algorithmus produziert?
Die Schweiz löst die Pandemie genau so wie es zu erwarten war. Wenn dies Herr Binswanger nicht gefällt so kann ich dies noch irgendwie nachvollziehen. Wenn es ihn aber überrascht, dann zeugt dies nicht gerade von besonderen Sachkenntnissen. Seine Naivität im Umgang mit dem Thema ist teilweise erschreckend.
Wieso man dem offensichtlich bei diesem Thema total festgefahrenen und überforderten Kolumnisten nicht einfach was anderes zu schreiben gibt ist mir ein Rätsel.

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Ja, genau wie es zu erwarten war in einem kleinen, eher provinziellen, sich bezüglich Weisheit öfter etwas selbst überschätzenden Land. Das sehe ich auch so. Aber konkret hat das halt zurzeit gerade unverantwortbar grosse Folgen: Ich arbeite zB im offensichtlich nun zweiten absolut systemrelevanten und unverzichtbar offen bleibenden Bereich - der Schule. Genauer Primarschule, also 100e Kinder auf engem Raum, mit Körperkontakt und ohne Masken. Die Erwachsenen tragen Masken, ich zT 10 Stunden am Tag, es ist mittlerweile so etwas wie ein manchmal lästiger und manchmal gar nicht mehr wahrgenommener Körperteil. Wir arbeiten inmitten von ständig wegen Covid ausfallenden Lehrpersonen, wöchentlich eine mehr, und in Klassen, wo immer irgendwo eine Lücke in den Pulten ist, wir wissen nicht, ist das Kind positiv oder "nur" in Quarantäne. Wir wissen eigentlich gar nichts, weil die SL nicht verpflichtet sind, uns alles zu kommunizieren und weil die Kantone selber wursteln dürfen. Was an Schulen bedeutet: wenn der Kanton nichts anordnet, wird niemand getestet, nichts geändert. Würde der Bundesrat Testen anordnen, wäre es im Nu anders. Das Problem der "Naivität" ist beim Bund und nicht beim Kolumnisten. Die Positivfälle steigen im Kanton, sind scshon lange auf hohem Niveau. Es ist wichtig, alles genau auszusprechen, was schief läuft, mit der Chance, dass so der Druck wächst und doch noch gehandelt wird. Spät, für eine "Wissensnation" lachhaft spät, aber immerhin.

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Sehr geehrte Frau P.
Natürlich können wir jetzt wieder beginnen über die Partikularinteressen der verschiedenen Berufsgruppen zu diskutieren. Aber ist dies irgendwie zielführend?
Zumal die meisten Probleme direkt bei den entsprechenden Stellen gelöst werden müssen.
Zudem ist es lächerlich gewisse Berufsgruppen irgendwie unter einen Heiligenschein stellen zu wollen. In meinem persönlichen Umfeld haben sich weder Pflegepersonal, noch Ärzte, noch Lehrer besonders hervorgetan, indem man sich besonders vernünftig verhalten hätte.

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Es sieht mehr und mehr danach aus, dass Massnahmen wie Schliessen von Restaurants, Verbieten von Freizeitaktivitäten und auch noch deutlich weitergehende Einschränkungen wenig bewirken, bezüglich der Anzahl der durch Covid-19 Verstorbenen . Allein in der Lombardei wurden vorgestern 393 Todesfälle gemeldet. In Österreich sind die Zahlen höher als in der Schweiz und immer noch ansteigend. Deutschland kämpft weiterhin gegen einen steilen Anstieg der Kurve und ist momentan etwa bei der Hälfte der relativen Anzahl Todesfälle, verglichen mit der Schweiz. Die Massnahmen in allen drei Ländern sind viel weitergehend. Österreich ist nur wenig vom Lockdown entfernt, wie wir ihn im Frühling hatten. Sogar die Schulen wurden geschlossen.
Daraus folgt, dass es verfehlt ist, die Totenzahlen als Mass für den Erfolg einer Strategie und für Schuldzuweisungen einzusetzen. Erfolgsversprechend ist wohl nur, wenn es gelingt, die Anzahl der Ansteckungen sehr niedrig zu halten. Das ist aber keinem mitteleuropäischen Land gelungen.

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Wenn man 10 Monate in der Pandemie immer noch nicht gelernt hat, dass es lange Verzögerung zwischen Ansteckungen und einem Todesfall gibt, kommt man zu solchen Fehleinschätzungen.

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Ich sehe in Ihrem Beitrag nur pauschale Kritik, nichts Substantielles.

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Die Zahlen der Ansteckungen waren tief nach dem Lockdown in Fruehling. Aber dann mussten die Grenzen geöffnet werden. Dann musste man in irgendwelche Europaeische Städte gehen um Party zu machen. Von da weg wurden alle Massnahmen gelockert, während die Zahlen schon wieder exponentiell stiegen. Die Massnahmen wurden selbst im Oktober noch gelockert als eigentlich schon klar war, dass man zu weit ging.
Aber wenn die Eigenverantwortung das höchste aller Güter ist, dann ist das eben so.

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Ich stimme Ihnen zu. Das alles spielt eine Rolle. Der jähe Anstieg anfangs Oktober erfolgte aber fast zeitgleich in A und CH und daher können die Massnahmen nicht die Hauptursache dafür sein.

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Die Wirtschaft und die Bürgerlichen sind Schuld. Mit uns Linken an der Macht wäre alles gut. Oh wie gut tut diese Sichtweise. Wir müssen uns nicht hinterfragen und Schuld sind sowieso die da oben. Leider ist die Realität eine andere. Wieso will Daniel Binswanger das nicht sehen? Z.B. in der Politik: Der Kanton Zürich hat federführend zwei SP-Regierungsräte welche eine der lockersten Covid-Strategien in der Schweiz verantworten. Und wie einseitig ist Daniel Binswangers privater Echoraum eigentlich? In meinem Freundeskreis gibt es keine Korrelation zwischen politischer Ansicht und Einstellung zu den Corona-Massnahmen. Linke Freunde von mir wollen mehr Eigenverantwortung, wollen ins Restaurants, offene Pflegheime und sich bei der Begrüssung umarmen. Und ja, andere linke Freunde wollen das Gegenteil. Wie viel anstrengender, aber konstruktiver wäre es, zu diskutieren, was tatsächlich wirksame Massnahmen sind und wo Kosten-Nutzen schlecht (und Kosten sind nicht nur Geld, nein, Kosten sind auch soziale Kosten). Daniel Binswanger möchte das Heil von oben. Aber wo genau sieht er z.B. den Unterschied in der Wirksamkeit einer Pflicht für maximal-2-Familien-Feier und einer Empfehlung? Will er bei einer Pflicht dann jeder Familie einen Polizisten ins Haus schicken? Von der Task-Force werden Museumsschliessungen gefordert. Aber wer genau erwartet da einen relevanten Effekt, wo sich die Leute in grossen Hallen für kurze Zeit mit Masken aufhalten und nichts anfassen dürfen? Siehe Italien, Österreich: immer harte Worte von oben, gut tönende Massnahmen. Aber im Ende höhere Todeszahlen als die Schweiz. Was nützt es die Skigebiete zu schliessen, wenn sich die italienische Familia dann zur Familienfeier zu Hause trifft? Wieso soll im Skigebiet nicht ein genau so risikoreicher oder -armer Umgang mit Covid möglich sein als im urbanen Zürich? Am Ende zählt nur, ob die/der Einzelne sinnvolle Massnahmen umsetzt oder nicht. Und dazu braucht es Information, Kommunikation und Überzeugungsarbeit. Und nicht links-rechts-Bashing. Herr Binswanger, bitte verlassen Sie ihre Komfortzone und wagen Sie sich an die wirklich schwierigen, aber konstruktiveren Gedanken. Danke und frohe Weihnachten!

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"Der Kanton Zürich hat federführend zwei SP-Regierungsräte welche eine der lockersten Covid-Strategien in der Schweiz verantworten."

Der Regierungsrat des Kt. ZH zählt 7 Mitglieder und ist mehrheitlich bürgerlich. Die Vorsteherin der Gesundheitsdirektion ist Natalie Rickli (SVP). Üblicherweise entscheidet die Mehrheit dieses Gremiums. Noch Fragen?

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Lieber Herr S. Genau, die böse SVP-Politikerin ist schuld. Und ihr Weltbild ist bestätigt. Sie informieren sich aber schon über die Positionen der Regierungsräte oder? SP-Jacqueline Fehr ist allgemein bekannt als scharfe Massnahmenkritikerin, sie will ja nicht einmal die Maskenpflicht. SP-Mario Fehr hat sich an vorderster Front für die Grossveranstaltungen eingesetzt. Zitat aus der Analyse des Tagesanzeigers: "Rickli ist die härteste – und offensichtlich auch einsamste – Kämpferin für schärfere Massnahmen im Regierungsrat. (...) Das Parteibüchlein spielt bei Rickli bei Corona keine Rolle mehr." https://www.tagesanzeiger.ch/natali…6173449424.

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Brot
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Zum Unterschied der Wirksamkeit zwischen einer Empfehlung und einer Pflicht kann man sich anschauen, wie es sich mit dem Maskentragen im ÖV verhalten hat. Hier die ungefähren Anteile der Maskenträger vor und nach Einführung einer Pflicht:

  • Empfehlung: 6%

  • Pflicht: 95%

Ich bin einverstanden, dass die Durchsetzbarkeit von Corona-Massnahmen im Familienrahmen schwieriger ist. Aber gleich zu behaupten, es würde sich nichts ändern mit einer Pflicht scheint mir übertrieben.

Was sagen Sie dazu in Anbetracht der Erfahrung mit der Maskenquote?

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Diese Todeszahlen, jeden Tag, die Republik addiert feinsäuberlich und ruft Skandal, als gäbe es in anderen Zeiten keine betagten Menschen, die an einer Grippe oder an etwas anderem sterben. Da wurden und werden nie Zahlen kommuniziert. Für mich schreien diese Zeilen zu sehr nach: Alarm, die Welt geht unter, schliesst euch ein, macht keinen Schritt mehr. Ich bin für gesundes Augenmass. Und ich gebe der Hoffnung Ausdruck, dass möglichst viele Personen mit der Patientenverfügung vorwärts machen.

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Ja genau. Habe meine scharfe PV heute dahingehend ergänzt, dass ich im Falle von Covid19 von meinem Prinzip „keine Schläuche“ abweiche und den vollen Service möchte!

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Chefredaktion
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Nun, der Unterschied zu "anderen Zeiten" sind aktuell immerhin rund 700 Menschen.

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Durchschnittliches Alter? Alle wirklich nur (oder auch) Covid-19? Vorerkrankungen? Grippe? Viele Fragen

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Vielleicht ist es doch bezeichnender, dass die Mitte das C aus dem Parteinamen gestrichen hat. Dann schmelzen die Werte und füllen damit die Cüpli-Gläser.

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Wir sollten endlich aufhören, das C. M.it Nächstenliebe und sozialem Engagement gleichzusetzen, das eine setzt das andere nicht voraus, es beisst sich teilweise auch. Dass die Werte der ex-CVP nicht geändert haben sieht man deutlich bei der Ständeratsdebatte zur Ehe... und auch das passt gut zum C, das C hat viele Facetten und geht bis weit nach rechts - siehe EDU. "Christliche Werte" ist ein rein politischer Begriff, den jede/r so auslegt wie es gerade passt, und das Christentum bietet für alles die Hand. Die Werte der Mitte schmelzen nicht, sie waren C, sie sind immer noch C, und mit sozial hat es wenig zu tun.

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Real leider ja, siehe Evangelikale in aller Welt. Ideal: nein, nie und nimmer. Ich bin dieses Jahr in die reformierte Landeskirche eingetreten. Nicht weil ich plötzlich weniger Zweifel an der Existenz eines lieben Gottes hätte, sondern weil ich es (lästerlicher Fluch zensiert) richtig und nötig finde, dass sich die Kirchen genau so engagieren, wie sie es vor der Abstimmung über die Konzernverantwortungsinitiative getan haben, und weil es mir leid tut, dass ihnen manche sogenannten Gläubigen davonlaufen deswegen.

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Aha, da unterliege ich also einem Grundlagenirrtum. Ich will darüber nachdenken.

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Daniel Binswanger zeigt in diesem Artikel einmal mehr, seine grosse Angst vor dem Virus und mit Ihm ängstigen sich auch die Mehrheit der Kommentatoren. Diese Ängste sind eine ernst zunehmende Sache, denn auch sie können unsere Gesundheit ernsthaft gefährden. Dauerstress, nächtliche Panikattacken, Herzrasen, Kurzatmigkeit, alles Folgen von Ängsten, die nach meiner Meinung, von zahlreichen Medien über die Massen geschürt werden.

Ich sage damit nicht, dass wir es auf die leichte Schulter nehmen sollten, aber es bringt rein gar nichts, dauernd auf den Entscheidungsträgern herumzuhacken, diese subtil oder wortgewaltig zu kritisieren, oder gar zu glauben, dass man es selbst viel besser machen könnte. So sehr ich DB’s Schreibgewandtheit bewundere - ich möchte Ihn keinesfalls anstelle von Alain Berset im „Drivers Seat“ der Corona Krise wissen.

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Verlegerin
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Herr Binswanger schürt keine Angst, er spricht Tacheles. Ich habe keine Panikattacken, bin einfach wütend. Ja, die ganze Situation führt zu Dauerstress. Beim Gesundheitswesen, Schulwesen, Homeoffice und alle, die um sein kleines Geschäft bangen. Mit den richtigen Entscheidungen und Massnahmen hätte man dies verhindern können.

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Nein Frau G., das hätte man nicht verhindern können. Man hätte es besser machen können, aber verhindern? Nein. Jedenfalls nicht ohne massive Einschränkungen und Verbote, die zu mindestens soviel Dauerstress geführt hätten. Dementsprechend gibt es auch keine vergleichbaren Länder, die es verhindern konnten.
Mich macht dieser Tunnelblick von Binswanger, Köppel und Konsorten wütend, man pickt sich eine Zahl oder Massnahme heraus, hackt darauf rum und blendet alle Kontexte aus.

Hätten wir uns von Anfang an nach Binswanger gerichtet, wir stünden heute so viel schlechter da, das glaubst du gar nicht. Das heisst nicht, dass wir nicht noch viel lernen können/müssen.

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Herr S., Ihre Schreibe beweist einzig Ihre Ignoranz. Es ist diese Ignoranz , die uns in dieses Desaster geführt hat. Hätten die Entscheidungsträger das Bewusstsein eines Daniel Binswanger, wir wären heute nicht dort wo wir sind.

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Herr V., wäre ich ein Ignorant hätte ich den Artikel weder gelesen und sicher nicht kommentiert. Worte sind schnell geschrieben - andere Meinungen zu respektieren dauert etwas länger.

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Klima-Schützerin
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Die Handlungen der Schweiz sind doch nur konsequent. Millionen von Kindern verhungern, Menschen sterben auf der Flucht aus ihren ausgebeutenden oder klimawandelgeschädigten Ländern. Das kümmert hier fast keinen, das Leben geht weiter wie bisher. Nun sterben hier Menschen, meist Alte, und wir erwarten, dass S. plötzlich vernünftig und mitfühlend sind. Wirtschaft und Eigennutz hat schon sehr viele Menschenleben und Natur gekostet. Wäre ein Wunder, wenn sich das Verhalten plötzlich ändern würde. Hoffentlich lernen wir für die Klimakrise, dass nur klare Gesetze etwas bewirken.

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Chefredaktion
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Ist das nicht etwas gar pessimistisch zwei Wochen nach dem Volks-Ja zur Konzern-Initiative?

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Schwarzmalen ist gerade sehr en vogue, bei der Republik, aber auch anderswo. Eigentlich schade, mehr Konzentration auf das Positive könnte viel bewirken.

Serviert doch wieder mal eine Portion Gegengift, geschrieben von DB. Würde ihm und uns allen guttun.

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Danke Frau Marchand, Sie sprechen Klartext und verharmlosen nichts. Nur so lässt sich überhaupt etwas bewirken. Ich bin sehr enttäuscht, dass auch die Redaktion hier die Tendenz zur Verharmlosung hat. Godot sei Dank, gibt es eine WoZ mit wirklich bewussten Autoren. So wie Daniel Binswanger.

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Chefredaktion
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Öhm. Titel-Schlagzeile der WoZ letzte Woche: "Trotz allem ein Erfolg".

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Stephan Huwiler
Unternehmer KMU Metall + IT
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Ich bin irritiert vom aggressiven Ton des Herrn Binswanger und total enttäuscht von der einseitigen Berichterstattung der Republik im Zusammenhang mit Corona. Ich hatte mir erhofft, dass die Journalisten von der Republik das ganze Geschehen rund um Corona etwas kritischer hinterfragen würden. Warum war es z.B. im Jahre 2015 möglich, dass die Viren mit den unscheinbaren Namen Influenza A und Influenza B etwa 5000 Tote bewirkten, ohne dass die Politik oder die Medien auf Panik machten? Unser Gesundheitssystem hatte damals wie heute funktioniert. Warum wird uns dieses Jahr ständig Angst davor gemacht, dass der Kollaps in der Spitälern wegen Corona kurz bevorstehe, obwohl die Auslastung gemäss medinside.ch bei durchschnittlich 75% liegt. Warum spricht das BAG plötzlich von zertifizierten IP-Betten und treibt damit die Auslastungsquote künstlich in die Höhe? Warum kauft der BR 900 Beatmungsgeräte für 40 Mio. CHF, obwohl 450 Geräte unbenutzt herumstehen? Warum beantwortet der Bundesrat einen Frage-Katalog von 80 S. Ärzten zu den Corona-Massnahmen seit Monaten nicht. Warum müssen die Hersteller der PCR-Tests nicht offenlegen, mit wie vielen Reproduktionszyklen gearbeitet wird? Solange solche Fragen nicht beantwortet sind, müssen aus meiner Sicht sämtliche Massnahmen gestoppt werden, welche über die üblichen Hygienemassnahmen hinausgehen. Denn, wenn Covid-19 gleich gefährlich ist, wie Influenza A und B, müssten dieses Jahr noch ca. 8000 Menschen daran sterben, um die gleiche prozentuale Quote wie Influenza A und B zu erreichen. Es gäbe also für Herrn Binswanger Besseres zu tun, als uns zu schulmeistern.

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Lieber Herr Huwiler, ich mag ihre Fragen nicht beantworten, es wäre nutzlos, sie haben sich ihre Meinung gemacht. Gute Gesundheit wünsche ich ihnen.

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Stephan Huwiler
Unternehmer KMU Metall + IT
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Lieber Anonym 6, ich warte schon lange darauf, dass mir jemand plausible Antworten auf meine Fragen gibt. Wenn Sie es können, tun Sie es doch bitte, ich bin lernfähig. Ich mache mir meine Meinung nur aufgrund von Fakten, jedoch nicht aufgrund von willkürlichen Hochrechnungen auf der Basis irgendwelchen Annahmen von sogenannten Experten. Im übrigen habe ich volles Vertrauen in unsere Fachleute unseres Gesundheitssystems, aber diese lässt man ja kaum zu Worte kommen, sondern sie werden von den Politikern regelrecht herumkommandiert.

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Ihre Zahlen sind falsch (Grippetote CH 2015 maximal 2500). Dazu kommt der Unterschied in der Dynamik der Ausbreitung. In wenigen Wochen sterben aktuell mehr als in der gesamten Grippesaison. Ohne bessere Massnahmen bleibt das so und wir haben eine Situation wie in den USA. Für die Schweiz bedeutet das, wir müssen mit 10‘000 Toten rechnen. Erst wenn wir eine Impfung haben, können wir überhaupt in Betracht ziehen, gleich wie vor der Grippesaison, Schutzmassnahmen nur zu empfehlen statt anzuordnen.

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Stephan Huwiler
Unternehmer KMU Metall + IT
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Sie haben natürlich recht, dass es 2015 nicht 5000 sondern 2500 Grippetote gab. Sorry, mir ist diesbezüglich ein Fehler unterlaufen. Ich wollte eigentlich schreiben, dass es 2015 insgesamt ca. 5000 Tote mehr gab als das Jahr zuvor. Wir hatten im Jahre 2015 somit eine Sterblichkeit an der Gesamtbevölkerung von 0,84% und wenn wir diesen Prozentsatz auf dieses Jahr umrechnen, kämen wir auf ca. 72‘000 Todesfälle, am 1. Dezember 2020 liegen wir bei 63000. Es ist also immer noch ein Unterschied von ca. 9000 Todesfällen mit oder ohne Covid. Und was die Situation in den USA betrifft, liegt die Todesrate dort unter derjenigen von Italien und Spanien und nur fast bei der Hälfte von Belgien. Warum also diese Dramatisierung bezüglich den USA? Warum sagt uns niemand, wieso in Belgien fast doppelt so vielen Leute an Corona sterben als anderswo in Europa, obwohl auch dort ähnliche Massnahmen ergriffen wurden. Und noch etwas zum Impfstoff: Warum wohl wollen sich zwei Drittel der Ärzte und dem führenden Pflegepersonal mit dem neuen Impfstoff nicht impfen lassen? Wohl weil sie besser als die Politiker und Journalisten beurteilen können, welches Risiko sie mit einer genveränderten Impfung eingehen würden.

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Ich bin mit Herrn Binswanger (ausnahmesweise) einig, die Anzahl der Verstorbenen, ausgedrückt in der Uebersterblichkeit, ist nicht mehr akzeptabel. Aber vor allem in dieser zweiten Welle wird klar, dass das Virus seinen Lebenszoll sehr spezifisch fordert: Bei alten Mitmenschen, über 80 Jahren, oder über 70 Jahren mit Vorerkrankungen oder Risikofaktoren. Und es gibt einen Hotspot: das Alters- und Pflegeheim. In meinem Kanton (Bern) sollen zurzeit fast 200 Heime mit Coronafällen kämpfen.
Da könnte man doch vermuten, dass unsere Gesundheitsdirektionen zusätzlich zu den Massnahmen, die die allgemeine Bevölkerung betreffen, auch spezifische Massnahmen für Heime an die Hand nehmen.
Leider nein - oder wir im Kanton Bern erfahren nichts davon. Was wir erfahren, ist

  • dass jedes Heim seine Politik selber definiert (z.B. bezüglich Besuche)

  • strenge Massnahmen bezüglich der Ueberwachung des Coronastatus der Mitarbeiter finden wir in der Industrie, wenn der Abnehmer ständige Lieferbereitschaft verlangt (z.B. Zulieferer der Pharma: Temperaturmessung bei allen Mitarbeitern bei Arbeitsbeginn), nicht aber bei Heimen. Im Gegenteil: auch Coronapositive werden zur Arbeit angehalten.

  • Der Einsatz von Dienstpflichtigen in der Heimpflege sei nicht notwendig, auch nicht zur Freistellung coronapositiver Mitarbeiter

  • strenge Massnahmen seien nicht umsetzbar, heisst es, Kündigungen wären die Folge. Vielleicht, aber vielleicht könnt man dem auch entgegenwirken, z.B. mit Erschwerniszulagen. Aber das würde ja kosten (wenn auch bei weitem nicht so viel wie all die Zahlungen an die Wirtschaft, aber dort stimmt das Parteibüchlein bei den Empfängern).
    Kommt der Druck auf Teil-Lockdowns, Schliessungen, Kontaktbeschränkungen vielleicht daher, dass die unspezifischen Massnahmen (im Kanton Bern gefordert vom Gesundheitsminister!) die Untätigkeit im Pflegebereich kompensieren sollen?

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Bei uns im Kanton Zuerich geschieht es oefters und immer wieder, dass Korona Patienten in Alters- & Pflegeheimen platziert werden. Aussage Kantonsarzt Zuerich um den April : es gibt keine Studie, welche diese Praxis als unguenstig befand. Ja. Die Norditaliener fanden den Zusammenhang, aber zumindest damals noch keine Zeit eine Studie zu publizieren. Nicht wirklich ein Hinweis auf die Kompetenz unseres Kantonsarztes.
Hier, im Oberland, ist das Spital relativ stark mit dem Virus beschaeftigt, deswegen werden Patienten sobald sie nicht mehr in der Intensivstation sein muessen ins nebenstehende Alters- & Pflegeheim ausgelagert. Der Aufenthalt dort wird nicht von der Krankenkasse uebernommen. Nur die Therapie.

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Das ist ja schlimmer als alle Befürchtungen. Das Virus wird aktiv im Heim platziert. Man kann auch so Pflegekosten sparen.
Empören Sie sich bitte auch darüber, Herr Binswanger!

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Was passiert mit denen, die neben ihrer Wohnung und sonstigen Lebenskosten den Corona bedingten Genesungs-Aufenthalt im Altersheim nicht zahlen können und die Krankenkasse sieht sich nicht zuständig?

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Vielen Dank an Herrn Binswanger für seine Analyse, der ich zu 100 Prozent beipflichte. Ich finde, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an dem wir Klartext reden müssen: Die rechten Parteien von der SVP über die FDP bis weit in die sogenannte Mitte sind einzig und allein daran interessiert, der Wirtschaft und damit ihrem eigenen Geldsäckel zuzudienen. Deshalb wollen sie unbedingt das WEF und auf Teufel komm' raus eine rauschende Skisaison. Die Volksgesundheit ist ihnen dabei egal, und das Wohlergehen der schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft sowieso. Ich hoffe sehr, dass endlich auch die Rechts-WählerInnen kapieren: Es sind nicht die SVP und die FDP, die sich für das Volk und "den kleinen Mann" einsetzen, sondern die linken Parteien.

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Das ist falsch, gerade die ärmeren Menschen leiden überproportional an härteren Corona-Massnahmen und sind deshalb auch überproportional dagegen. Der "kleine Mann" wählt vorwiegend SVP, die Linken werden von Staatsangestellten und Akademikern gewählt.

Ich will ihr simples Weltbild nicht durcheinanderbringen, aber manchmal helfen ein paar Fakten, bevor man im Namen von anderen spricht.

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Es sind die jungen Leute, welche im Virus keine Bedrohung erkennen, und daher lieber Ski fahren gehen.

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Nach 40 Jahren neoliberaler, libertärer Wirtschaftspolitik haben wir (hoffentlich) die Spitze der Perversion in der Politik erreicht. Wie oft haben wir doch über die Dummheit der Amerikaner gelacht, einen solchen Präsidenten zu wählen, um dann mit Entsetzen festzustellen, dass wir in der Schweiz nicht viel besser dastehen. Das Ganze ist für Alle mit gesundem Menschenverstand kaum mehr auszuhalten.

Eine Bundesrätin kann wissentlich vor laufender Kamera lügen, damit sich die S. Konzerne auch weiterhin im Ausland nicht an internationale Menschen- und Umweltstandards halten müssen. Noch vor wenigen Jahren hätte sie ohne Wenn und Aber zurücktreten müssen.

Der Finanzminister riskiert lieber den Konkurs von tausenden Selbständigen und Mittelständler, als Geld für deren Unterstützung aufzunehmen, für das er notabene noch Geld erhalten würde, da wir Negativzinsen haben. Das Kapital würde also endlich einen Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung übernehmen, indem sie einen Teil der Krisenschulden übernehmen müsste, aber nein, der Bundesrat sieht eine grössere Gefahr darin, dass sich mit der Unterstützung ein paar Firmen über Wasser halten könnten, die ohne Krise vielleicht Konkurs gegangen wären. Das nennt man dann Güterabwägung.

Auch unterstützt der Bundesrat in der Krise lieber die Flugbranche mit Milliardenbeträgen, wohlverstanden ohne irgendwelche Zugeständnisse einzufordern, anstatt diese Gelder in den dringend benötigten Ausbau der erneuerbaren Energien zu stecken. Auch hier bringt er es fertig, die einmalige Chance eines neuen Weges zu verpassen.

Wann wachen wir endlich auf? Wir brauchen eine Richtungsänderung in der Politik, sonst fahren wir die so erfolgreiche Schweiz an die Wand. Eine zukunftsfähige Schweiz hängt nicht von ein paar Grosskonzernen ab, sondern von uns Allen. Und darum muss die Politik zu uns allen Sorge tragen und wir uns gegenseitig auch.

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Danke Herr M. 100%ig mit Ihnen einig. Hätte vor einigen Monaten nicht gedacht, dass ich mich mal für unser Land, bzw. für unsere Politik und Interessenverbänden schämen muss! Schwanke zwischen Resignation und grosser Empörung!

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Ich begrüsse natürlich ihre Einsicht, aber ich schäme mich seit 30 Jahren für das Verhalten der Schweiz. War denn z.B. das Verhalten der Banken bei den nachrichtenlosen Vermögen für sie völlig in Ordnung?

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Das Virus geht nicht weg, auch nicht mit Restaurantschliessungen, Skiverbot, Komplettlockdown - es kommt jedes Mal stärker zurück, weil man die Menschen nicht monatelang einsperren kann. Ich bin dankbar, hat der Bundesrat wenigstens das begriffen.

Restriktivere Verbote hätten keine Menschenleben gerettet (aber noch zigtausend Existenzen mehr zerstört, Jugendliche desillusioniert, usw.). Es braucht Pragmatikerinnen und nicht hysterische Schreihälse. Dass der Föderalismus und insbesondere einzelne Kantonsregierungen keine gute Figur abgeben, unterschreibe ich.

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Lieber Herr W.
die Aussage, dass restriktivere Verbote „keine Menschenleben gerettet“ hätte, ist nachweislich falsch. Taiwan, Süd Korea Vietnam etc. sind Paradebeispiele dafür, wie härteste Restriktionen nicht nur Menschleben retten. In Taiwan erlaubte die Regierung zur feier von „Coronfrei“ riesige Feten. Sie konnte das tun, weil sie dank ihrem lückenlosen Tracing und harten Einschränkungen des öffentlichen Lebens über eine Kurze Zeit, sich 100% sicher sein konnte, dass es zu keinem Ausbruch kommt. Ich will nicht sagen, dass in jenen Ländern die ganze Bevölkerung damit einverstanden war, mit den Einschränkungen. Dennoch scheint es so, als hätten die Menschen dort begriffen, dass die kurze Einschränkung sie schneller in die totale Freiheit führen würde. Im Westen gibt es keinen Ähnlichen Konsens in der Bevölkerung. Entsprechend, haben wit halbharte Lockdowns und schimmen noch immer in der Suppe. Das Ende wird erst im Frühjahr erwartet.
PS: dass soll nicht heissen, dass ich etwas wie in Ost Asien will, ich meine einfach, sie können nicht behaupten, dass restrriktionen nichts bringen.

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Norbert Tholl
Unternehmer und Entwickler
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Wenn das Contact Tracing nicht mehr hinterher kommt, warum wird dann die Swiss Covid App nicht mehr genutzt? Dies könnte Infektionsketten reduzieren ohne wirtschaftliche Nachteile zur Folge zu haben.

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Herr W., was Sie hier schreiben ist purer Unsinn. Sie sagen, Jugendliche werden desillusioniert durch Massnahmen. Was ist wünschenswerter als Desillusionierung? Wollen Sie, dass wir in Illusionen leben. Wollen Sie das? Und was soll daraus entstehen.
Please, Herr W., think about it!

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· editiert

Danke Herr M. für ihre Nachfrage!

  1. Der Artikel von Herrn Binswanger ist mit dem Mahnfinger geschrieben. Dieser weist für mich nicht auf neue Erkenntnisse.

  2. breitbasieger: damit meine ich, den Einbezug von Standpunkten/ Betrachtungweisen / Fakten, die nicht der offiziellen Meinung entsprechen. (siehe Art. Huwyler).

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Chefredaktion
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Vielen Dank für Ihre Antwort. Der genannte Leserkommentar ist natürlich kein Massstab, der Influenza/Covid-Vergleich ist gemeingefährlicher Unfug, es versteht sich von selbst, dass wir sowas nicht verbreiten. Und Herr Binswangers Wochenkommentar, die Geschmacksfrage des Stils beiseite gelassen, weist inhaltlich seit geschlagenen 10 Monaten jedesmal frühzeitig auf Entwicklungen hin, die dann auch jedesmal eingetreten sind. Ich kenne keinen anderen politischen Kolumnisten der Schweiz, der das von sich behaupten könnte. Fakten sind Fakten und nicht frei, Meinungen sind Meinungen und frei, und die Fakten sprechen für Binswanger.

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Nach meiner Erinnerung kritisierte der erste Kommentar zu Covid von Daniel Binswanger emotional die schnellen Öffnungsentscheide des Bundesrates nach dem Lockdown. Die Fakten gaben ihm aber nicht recht.

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Action Anthropologist
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In dieser Frage, wie mit den neuen Corona-Viren kurz-, mittel- und langfristig umzugehen sei, scheiden sich weiterhin die Geister.
Nach einem Jahr sind aber folgende grundlegenden Dinge klarer geworden:

  1. Die neuen Corona-Viren werden nicht mehr aus unserem Leben verschwinden, denn sie haben sich weltweit stark verbreitet. Wieder einmal rächt sich die extrem ungleiche Verteilung an Einkommen, Vermögen, Wohlstand und Lebensqualität dahin gehend, dass Zonen grosser Verarmung, Auszehrung und Verwarlosung auch zu Brutstätten von diesen neuen Krankheitserregern geworden sind, so dass sie von dort aus jederzeit neue "Wellen" auslösen können.

  2. Covid-19 ist gefährlicher, als die Grippe, aber nicht sehr viel gefährlicher, als die Grippe.
    Kinder und junge Menschen haben praktisch gar nichts zu befürchten.
    Vorerkrankte und sehr alte Menschen sind stark gefährdet.
    Wenn's dumm läuft, kann ich als kerngesunder Mensch gleichzeitig eine starke Erkältung UND Covid-19 kriegen. Dann könnte es auch für mich brenzlig werden...

  3. Die Hoffnung auf eine wirksame Impfung ist noch eine Fata Morgana und könnte auch in einen Alptraum führen, wenn die neuartigen mRNA-Impfstoffe zu überschiessenden Autoimmun-Reaktionen führen würden, oder wenn andere Nebenwirkungen als Spätfolgen passieren würden. Skepsis und Vorsicht sind sicher auch gegenüber den Heilsversprechen der involvierten Pharma-Konzerne und der mit diesen eng verbandelten PolitikerInnen angebracht!
    Fazit: Der "Schweizer Weg" eines "Kontrollierten Laufen lassens" wird sich als realistischer Weg erweisen, auch wenn er im Moment mehr Leiden bei den sogenannten "Risikogruppen" verursacht.
    Dazu möchte ich auf das abschreckende Beispiel des "Philippinischen Weges" hinweisen:
    https://www.youtube.com/watch?v=hV3odUiQrqI
    Was ist schlimmer für die immer mehr verarmenden Filipinos?
    An Covid-19 sterben, oder wegen Arbeitslosigkeit noch mehr zu verelenden und zu verhungern? Oder von uniformierten "Sicherheitskräften" erschossen werden?
    Meiner Meinung nach gibt es nur den Weg einer natürlichen Immunisierung, der allerdings durchaus mit Impfungen und Schutzmassnahmen zugunsten von besonders gefährdeten "Risikogruppen" ergänzt werden soll.
    Das heisst, es wird kein Entweder/Oder der (scheinbar) "Einfachen Lösungen" geben, sondern -wie gehabt- ein schrittweises Vortasten und Ausprobieren, nach dem Trial and Error-Verfahren des "Learning by doing", mit einem "Sowohl, als auch", das Gesunde Ski fahren und die gesunde Sonne und Bertgluft geniessen lässt.
    Wie kommt der "Schweizer Weg" zustande?
    Als Folge der Uneinigkeit und dem Gezerre zwischen Ideologien und Interessengruppen.
    Für einmal finde ich das gar nicht mal so schlecht.
    Am Ende wird das am besten sein, was dabei herauskommt, mit allen Vor- und Nachteilen...
    E Guez Nois!

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Wie oft will man denn etwas „Ausprobieren“, das offensichtlich nicht (oder nur bedingt) funktioniert?

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Action Anthropologist
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· editiert

Ich habe gestern mit einem Pensionierten gesprochen, dessen Frau sich wegen Symptomen testen liess. Der Test war positiv. Darauf testeten sich auch er und sein Sohn. Beide positiv.
Die ganze Familie blieb zwei Wochen zu Hause, und alle drei überstanden die Covi-19-Infektion problemlos, was darauf hinweist, dass sie bereits über eine Kreuz-, und Hintergrund-Immunität verfügten.
Ich will damit nicht behaupten, dass es keine schlimmen Fälle gibt und dass diese nicht schlimm und tragisch wären!
Ich sage einfach, dass ich diese Geschichte sehr zufällig während einem lockeren Small Talk mit einem zufälligen Besucher eines Bekannten aufgeschnappt habe und dass ich SOLCHE Erfahrungsberichte in keiner Zeitung lese.
Wie wir alle wissen, stehen die Medien -genauso wie die Medien-KonsumentInnen- auf "Mord und Totschlag", Kriege und Katastrophen.
Wenn irgendwo ein Bus über eine Kurve hinausgfährt und in den Abgrund stürzt, oder wenn irgendwo ein Psychopath mit einem Messer auf zufällig anwesende Passanten losgeht, dann steht es am anderen Tag in der Zeitung.
Dadurch haben wir ein verzerrtes Bild von der Wirklichkeit und ein von Angst verzerrtes Gesicht...
Nochmals: Ich wünsche Allen das Beste und viel Glück! Auch wenn sie dann bald wieder ein Flugzeug besteigen dürfen.

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Nichts gelernt: Bereits zum dritten Mal der Aufruf an die Bevölkerung "Auf keinen Fall verzichten, unbedingt in Urlaub fahren, halt einfach in der Schweiz". Haben wir im Sommer erlebt, im Herbst und jetzt wieder für den Skiurlaub. Die Auswirkungen des Herumreisens sind bekannt, jetzt provoziert man mit Karacho eine 3. Welle. Wie dekadent und wohlstandsverwöhnt ist unsere Gesellschaft eigentlich geworden, dass unser ganzes Glück davon abhängt, dass wir 3-4mal jährlich in Urlaub fahren dürfen?
Was mich an der ganzen Pandemiegeschichte aber am meisten frustriert ist, dass alle wieder zum sog. normalen Zustand (also die Wirtschaft muss wachsen) zurückwollen. Und hier gilt meine Kritik v.a. den linken/grünen Parteien; es sind keine Ideen in Sicht. Dass es zu einer Konkurswelle mit entsprechend hoher Arbeitslosigkeit kommen wird, scheint mir so gut wie sicher. Warum also z.B. nicht eine 30Stundenwoche einführen, sodass die Arbeit für alle, die arbeiten wollen, reicht. Dies mit entsprechender Umschulung von Berufsgruppen wie z.B. aus der Gastronomie, der Reisebranche, dem Flugverkehr usw., welche es in Zukunft weniger braucht. Und dies selbstverständlich - mit Ausnahme der Niedriglohngruppen - mit entsprechender Lohnkürzung. Das gibt dann halt "nur" noch gut 70% des bisherigen Lohns und reicht nicht mehr für 3-4 mal in Urlaub fahren, rasch übers Wochenende nach Mailand zum Shoppen jetten, sich für eine 4köpfige Familie eine 160m2 Wohnung leisten, zwei Autos besitzen usw. Aber vielleicht bereichert es das Familienleben, den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft, verhindert Krankheiten und nicht zuletzt würde ein solches Szenario massiv das Klima schützen. Und es würde uns materiell immer noch sehr viel besser gehen, als den allermeisten Menschen auf dieser Erde.

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Guten Denkansatz, M.L. Mit der Umschulung und einer 30-Stundenwoche etc. könnte man möglicherweise viel erreichen. Konsequenterweise müsste man dann aber auch die Einwanderung auf den Prüfstand stellen, oder?

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Was der Umgang mit Covid uns lehrt über die S. Politik, Gesellschaft und Medien:

A Werte, die wir vertreten: 1. Geld, 2. Geld, 3. Geld

B Wir brauchen keinen Trump zu wählen, weil die Mehrheit unserer Wirtschafts- und Politikverantwortlichen die besseren Trumps sind.

C Wir sind die besten Demokraten der Welt; alle dürfen mitreden, bis am Schluss rauskommt, was wir schon seit langem wissen: Money makes the world go around!

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  1. Ich weiss nicht, was das bedeuten soll, dass "wir" (Herr Binswanger inklusive) erwarten, dass Politiker, ebenso das politische System inkl. Zivilgesellschft, plötzlich anders ticken sollen, als in der "normalen" Lage. Lavrieren geht einfach nicht mehr. Wäre schön diese Unzufriedenheit würde jetzt einen Prozess auslösen, der dann auch die "Normalität" veränderte und "uns" noch andere Komptenzen als Überschwemmungs- , Erdrutsch- und Lawinenkompetenzen bringen würde.
    C Wir sind immerhin eine Demokratie: leisten wir zivilen Widerstand ( civil power war doch die hochgelobte Überraschung bei der Konzernintiative). Machen wir es doch einfach anders! Denken wir selber nach! und vor allem wählen wir die offensichtlich für das Gemeinwohl nicht fähigen Politiker ab.
    B Verallgemeinerungen diskriminieren. In diesem Falle alle, die sich mit Haut und Haaren tatkräftig und grossem Einsatz in Alternativen stürzen und für Alternativen kämpfen.
    A Tja, Geld und Gesundheit schliessen sich per se nicht aus. Es geht um Geld für 10% der Bevölkerung, die sich längst vom Gemeinwohl abgekoppelt hat.

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"... vor allem wählen wir die offensichtlich für das Gemeinwohl nicht fähigen Politiker ab."
Dazu würde dann aber auch gehören, dass der BR durch die Bürger gewählt werden.

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Braucht es noch mehr Kritik aus dem Ausland, noch weitere abgesagte Veranstaltungen wie WEF, die den Nerv der Grosswirtschaft treffen, übervolle Krankenhäuser, noch mehr Tote in Altersheimen, in denen das Parlament eine Hilfe der Armee unterbunden hat, wie auch schmerzhafte Sanktionen der Nachbarländer, damit die politische Schweiz zur Demokratie und zum Anstand ohne einen kaltblütig kalkulierten Kollateralschaden zurück findet?

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Was kümmert uns das WEF, echt jetzt? Und es ist doch alles demokratisch so wie es die Kantone im Sommer gefordert haben.
Was in diesem Land ethisch vertretbar ist, darüber hat man ja gerade erst demokratisch beschlossen!

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Ich finde die Dramatisierung im Beitrag von Herrn Binswanger und einem grossen Teil der Kommentatoren und Kommentatorinnen nur noch ärgerlich. Meines Erachtens fährt der Bundesrat eine pragmatische Linie, welche versucht, alle Aspekte in die Beurteilung der Lage einzubeziehen und nicht nur die gesundheitlichen. Dass er sich von den Verbänden die Massnahmen diktieren lässt, klingt verwegen, trifft aber wohl nicht zu. Wer sich dem Risiko einer Ansteckung partout nicht aussetzen möchte, schützt sich selbst oder bleibt zuhause und lässt den anderen die Freude am Wintersport.

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Herr S., seit Jahrzehnten zerbreche ich mir den Kopf darüber, wie es dazu kommen konnte, in einer solch absurd organisierten Welt leben zu müssen. Mit Ihrem Kommentar haben Sie mir die Augen geöffnet. Danke Herr S. Jetzt kann ich mich endlich wichtigeren Themen zuwenden.

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War das ironisch gemeint, oder was?

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Im Frühling ist die Pandemiebekämpfung zwar etwas spät angelaufen, aber sie hat dann sehr effektiv gewirkt. Ich behaupte der wichtigste Faktor damals war, dass alle glaubten, wir würden diese Krise gemeinsam lösen.
Die Coiffeusen, Beizer, Fahrlehrerinnen, Künstler, Lädelibsitzerinnen, Kursveranstalter usw. verzichteten auf ihr Einkommen und blieben zuhause. Die Mitarbeitenden der Altersheime, der Spitäler der Kitas, die Lehrerinnen und Lehrer und viele weitere schoben Extraschichten um den Laden am laufen zu halten. Die Alten und Kranken isolieren sich und verzichten auf vieles, was das Leben lebenswert macht.
Und es wurde versprochen, dass die Rechnung bezahlt wird. Der Bund sprach Miliardenkredite für die Beschaffung von medizinischem Material, für Kurzarbeit und Erwerbsersatz. Man würde die Probleme lösen die im ersten Sturm nicht prioritär waren, z.B. Geschäftsmieten. Zitat "Wir lassen niemanden im Stich."

Dann war der Kampf gegen die erste Welle gewonnen. Wir hatten noch 20 Ansteckungen pro Tag. Aber die offenen Rechnungen wurden nicht bezahlt. Kein Bonus für Gesundheitspersonal und Lehrer. Der Erwerbsersatz war oft lächerlich Tief und deckte keine Fixkosten. Kurzarbeit bedeutete empfindliche Lohneinbussen. Firmen, die einfach ihre Arbeit leisten ohne riesen Profite zu erwirtschaften lässt man im Regen stehen. Gerettet wird nur die Swiss, die ihre Überschüsse als Dividenden verprasst hat.
Nachdem man gerade erst hunderttausenden ein Arbeitsverbot und Hausarrest auferlegt hat, ist es ein unmöglicher Eingriff in die Privatwirtschaft, Leuten die reich genug sind ein Geschäftslokal zu besitzen einen Beitrag an die Kosten abzuverlangen. Und wenn KOF-Leiter vorschlägt die Krisengewinner zu besteuern, so ist das schädlich für die Investitionsmoral.
Auch die technische Bekämpfung wird nicht finanziert. Das Contacttracing wird nur zögerlich ausgebaut. Die Tests sind lange an restriktive Bedingungen geknüpft und die Auswertung dauert immer noch lange, weil lieber kostengünstig als schnell gearbeitet wird.

Jetzt in der zweiten Welle ist die Solidarität auseinandergefallen. Die mit sicheren Homeofficejobs wie Herr Binswanger finden, die wirtschaftlich betroffenen sollen sich nicht so haben und endlich wieder verzichten. Die, die schon Verzichtet haben, verlangen von den Kranken sich endlich besser zu schützen. Die, die den Laden am Laufen halten arbeiten still leidend weiter.
Und im Bundeshaus singen die, die sich weigern ihren Teil der Rechnung zu bezahlen unbehelligt dem Bundesrat ein Ständchen und freuen sich, dass in der Schweiz Dividende et Impera weiter Funktioniert.

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Stephan Huwiler
Unternehmer KMU Metall + IT
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Ich danke Ihnen, Herr F., für diesen wertvollen Beitrag. Herr Binswanger scheibt total abgehoben und er scheint keine Ahnung von einem produzierenden KMU zu haben, wenn er u.A. glaubt, alle ins Homeoffice schicken zu können.

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Das versteht sich wohl von selbst, dass produzierende Betriebe nicht einfach 100% Homeoffice machen können. Aber zumindest bei den unterstützenden Funktionen (PPS, Einkauf, Engineering, Finanzen, Administration, Kommunikation, HR, teilweise sogar die Qualitätssicherung, und und und) ist Homeoffice evtl. kombiniert mit Anwesenheit auf Abruf durchaus möglich und sinnvoll. Man muss nur wollen.

Die Kritik von Herrn F. (insb. an die Adresse der Swiss) unterstütze ich. Trotzdem finde ich den Angriff Richtung Herrn Binswanger ("sichere Homeofficejobs") nicht gerechtfertigt. Gerade weil es für grosse Teile der Schweiz ja sehr einfach möglich wäre eine Homeoffice-Pflicht durchzusetzen, müssten wir dies auch tun. Es bliebe dann auch genügend Platz im ÖV und auf den Strassen für alle anderen Leute der Industrie und allen weiteren Branchen, wo es halt nicht ohne Präsenz vor Ort geht.

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Der Skizirkus benötigt wenig exponiertes Personal. Das bedeutet die Teilnehmer können ihre Eigenverantwortung einbringen ohne Dritte zu gefaehrden - und allenfalls auch zuhause bleiben.

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Jeder, der sich selbst gefährdet, gefährdet Dritte. Warum ist das so schwer zu verstehen?

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Diese Woche zufällig bei ORF gesehen. Diskussion zwischen Mitglied der Berliner Ärztekammer und einem Vertreter der österreichischen Bergbahnen. Der Arzt möchte, dass Skigebiete geschlossen bleiben, wegen Risiko in Gondeln und beim Anstehen. Der Österreicher fragt, ob das Risiko in der U-Bahn nicht eher grösser sei. Der Berliner räumt das ein, meint aber, in diesem Fall müssten die Leute zur Arbeit, nicht zum Freizeitvergnügen. Der Bergbahnvertreter fragt, ob man verhindern könne, dass die Leute in der U-Bahn zum Freizeitvergnügen herumfahren. Hier wird die Diskussion leider wegen Zeitmangels abgebrochen.
Man sieht, dass die eigene Perspektive die Wahrnehmung, was nun erlaubt sein soll, bestimmt, und zwar ohne grosse Unterschiede zwischen dem Gesundheits- und Bergbahnenvertreter. Und es fehlen Zahlen, die zeigen würde, ob die beiden Bereiche überhaupt relevant für den Verlauf der Pandemie sind.
Dies vor dem Hintergrund, dass niemand den beiden Ländern Vorwürfe macht, dass man zu wenig strenge Massnahmen ergriffen habe. Beide Länder haben aber, nach eigener Einschätzung, die Lage nicht im Griff. Österreich hat momentan höhere Zahlen als die Schweiz bei Ansteckungen und Todesfällen, Deutschland verzeichnet nur mässigen Erfolg bei der Reduktion der Infektionen und eine stark steigende Zahl von Toten in der letzten Zeit.
Fazit: Es ist leicht, immer neue Massnahmen zu fordern, aber welche Einschränkungen etwas bewirken, ist ungewiss. Es gibt wahrscheinlich kein Patentrezept.

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Die Fallzahlen pro 100'000 sind in Österreich im 7 Tagesschnitt bereits tiefer als in der Schweiz. Zusätzlich halbieren sich deren Fallzahlen weiterhin alle zwei Wochen, während die Zahlen in der Schweiz auf sehr hohem Niveau stagnieren.

Bei den Massnahmen muss man einfach verstehen, dass jede Massnahme ein wenig hilft. Den Bahnverkehr einschränken ist nicht eine Option, wenn man nicht die ganze Wirtschaft zu einem Stillstand bringen will. Bergbahnen kann man sehr wohl Einschränken, ohne dass die Wirtschaft zu einem Stillstand kommt.

Bei den Bergbahnen gäbe es noch die Option, dass pro Gondel maximal 4 Personen die zusammen Skifahren in einer Gondel platz nehmen dürfen, die Fenster in der Gondel offen sein müssen und überall beim Anstehen der Abstand gewährleistet sein muss.

Klar können dann nicht alle Pisten betrieben werden, die meisten jedoch schon.

Dann wäre noch das Problem der Bergrestaurants. Grundsätzlich wäre es wohl sinnvoll, alle Gastrobetriebe zu schliessen, solange die Fallzahlen hoch sind.

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Es wäre nett, wenn Sie angeben, was sich hinter dem Link verbergt.

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Ralph Hermann
Brand Consultant
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Was ich nicht verstehe: Der Anteil des Tourismus am S. Bruttoinlandprodukt beträgt lediglich 2,6 Prozent. Wirtschaftliche Überlegungen können also nicht der Grund dafür sein, auf wirksamere Massnahmen zu verzichten. Hat die Regierung einfach Angst, die "Alles-fahrt-Schii"-Volksseele zum Kochen zu bringen?

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Eine ehrliche Güterabwägung wäre schon lange notwendig. Ich bin überzeugt, dass man mit einem Einbruch des BIP von weniger als 5% die Fallzahlen konstant halten kann und mit 10-15% ein Re von 0.6 kurzzeitig erreichbar ist.

Bei einem Re von 0.6 halbieren sich die Fallzahlen alle 7 Tage. In 5 Wochen kommt man so von 3500 auf 100 runter. Kosten verglichen mit Konstant auf 3500: 3.5-7 Milliarden Franken.

Annahme 10% der detektieren Fälle haben Langzeitschäden, die deren Produktivität durchschnittlich über 10 Jahre um 5% reduziert und die Fallzahlen nehmen erst in 3 Monaten ab.
Kosten der Langzeitschäden: ~11 Milliarden Franken.

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Gibt es auf nationaler/internationaler Ebene überhaupt sinnvolle und saubere Schätzungen, zB mittels QALYs? Warum redet man nicht über diese, und verbeisst sich stattdessen in Grabenkämpfe?

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Was ich so unglaublich finde: Es gibt überhaupt keinen Zielkonflikt. Es gibt eine Möglichkeit, ohne Tote und ohne Verluste der Wirtschaft durch den Winter zu kommen.

Die Task Force hat ja die nötigen Massnahmen genannt:

Dass die SVP lieber bei ihrer bewährten Strategie bleibt ("Wir sind gut. Die anderen sind schuld. Die wollen uns schaden.") - geschenkt. Niemand würde erwarten, dass die SVP Dinge wie die Wirkung von Konkursen auf die Wirtschaft versteht. Das ist schlicht nicht ihr Job.

Aber: WO IST DIE WIRTSCHAFTSKOMPETENZ DER FDP?

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Was im Oktober in diesem Land ablief, das „Gstürm“, ist für mich inakzeptabel. Es war das organisierte grosse politische Versagen. Man wusste es. Man wurde gewarnt. Die Schweiz leistet sich sehr gute Wissenschaftler, hört Ihnen aber nicht zu. Lukas Engelberger und Alain Berset bestritten im Spätsommer, dass die Fallzahlen exponentiell wachsen, dabei konnte jeder Kantischüler nachrechnen, dass die Zahlen den ganzen Sommer über exponentiell wuchsen. Das Gstürm geht nun in die 2. Runde.

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Stephan Huwiler
Unternehmer KMU Metall + IT
·

Sehr geehrter Herr L., Sie sollten vom Denken in Fallzahlen wegkommen, denn diese beweisen rein gar nichts. Siehe z.B. Elgg: Aufgrund von positiv getesteten Personen wurde schliesslich das ganze Dorf in Quarantäne gesetzt, jedoch niemand im ganzen Dorf war wirklich krank. Der Grund liegt einzig im PCR-Test, welcher laut Aussage des Erfinders, Kary Mulis, keine Infektion nachweisen kann. Ich weiss von einer Frau, welche Symptome hatte und positiv getestet wurde, nach 10 Tagen in Quarantäne wurde sie negativ getestet, war aber immer noch krank, nach weiteren 5 Tagen wurde sie mit einem Schnelltest wieder positiv getestet jedoch nicht mehr in Quarantäne geschickt. Mit anderen Worten, diese Tests sind unbrauchbar, dienen aber als Grundlage für massive Eingriffe und existenzvernichtende Massnahmen. Es ist höchste Zeit, diese Massnahmen zu stoppen.

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«In der Güter­abwägung, wenn man nicht nur die Gesundheit im Auge hat, geht man ein gewisses Risiko ein. Für mich ist das bewusst geschehen. Was geschehen ist in den letzten Wochen, war für mich so zu erwarten und ist durchaus okay.»
Ich hätte nie gedacht, dass ich - ein zutiefst links denkender Mensch - den Worten von Ueli Maurer zustimmen und seinen Mut in dieser Zeit bewundern würde.
Es würde auch den Toscana-Sozialisten gut tun, wenn sie einmal nicht nur in Schwarz-Rot-Kategorien denken und Herrn Maurer zugestehen würden, dass es neben der Gesundheit und den Werten der Wirtschafts- und Finanzwelt auch andere Güter zu erhalten gilt:
Die weitgehenden Einschränkung im Musikunterricht und im Sport sind nicht die einzigen, die die Schule extrem belasten. Es sind vor allem die Massnahmen im schulischen Alltag, die nun seit Monaten den ausserordentlichen Zustand zelebrieren und das soziale und psychische Wohl der Kinder und Jugendlichen, aber auch die Motivation des Lernens beinträchtigen.
Die Existenz vieler Kunst- und Kulturschaffenden ist bedroht oder schon zerstört - und damit auch Kulturgut, das nicht einfach wieder aus dem Boden zu stampfen ist, wenn wir alle wieder gesund und satt und übergewichtig sind.
Zur Gesundheit zählt auch die psychische Gesundheit all jener, die unter den Einschränkungen im aus den Fugen geratenen Alltag extrem leiden. Dabei ist es egal, ob wir von psychischen Leiden infolge der masslos angeheizten Angst (zu deren Heizern auch Herr Binswanger gehört) oder von Leiden sprechen, die sich bei all jenen einstellen, die sich im maskierten Alltag in einer Horde Zombies wähnen. (Ich spreche mich damit nicht gegen die Maskenpflicht im ÖV und in Läden aus. Ich spreche lediglich von der ebenfalls gegebenen Wirkung auf unsere Psyche.)

Ich bin entsetzt, wie in den letzten Monaten unter dem Deckmäntelchen des sozialen Denkens die Angst als „strukturschaffendes Element“ enorm an Kraft gewonnen hat. Wer sich nicht selbst als Risikopatientin erlebt, kennt einen solche*n. Und nur für deren Schutz trägt sie/er selbstlos diesen Werteverlust mit, den zum Glück andere noch im Auge haben.

Es ist nicht richtig, wie Herr Binswanger behauptet, dass die politische Debatte um die richtige Covid-Strategie nicht von Anfang an politisch aufgeladen gewesen wäre. (Als jemand, der sich von seinen politischen Vertretern plötzlich sehr alleingelassen gefühlt hat, kann ich das beurteilen.) Vor allem seit Trump und Bolsonaro in schamloser und menschenverachtender Weise die sozial Schwächsten dem Virus preisgeben, meint nun Rot-Grün bei uns zu einem „Marsch fürs unverhandelbare Leben“ aufrufen zu müssen.

Ich bin froh, dass unser Bundesrat - und allen voran Herr Berset - trotz des enormen internationalen Druckes sich traut, einen eigenen Weg zu gehen und der Versuchung des Populismus der Angst widersteht.

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"Physiker"
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Lieber Herr Binswanger, immer noch meinen Sie, genau wie die Verwaltungen, die Sie kritisieren, dass man gut Bescheid weiss über die Wirkungen der verschiedenen Massnahmen. Ich sehe das nicht so, und eine kürzlich erfolgte Meldung des deutschen Gesundheitsforschers Jürgen Windeler auch nicht. Er sagt z.B. auf https://www.oldenburger-onlinezeitu…54445.html, dass Deutschlands Corona-Maßnahmen (die teilweise wesentlich strenger als die schweizerischen sind) nicht ausreichend wissenschaftlich begründet sind. "„Wir haben eine zu dünne Datenbasis, mit der wir Entscheidungen begründen“, sagte der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) der Wochenzeitung „Die Zeit“. "

Das Interview in der aktuellen "Zeit" oder auf https://www.zeit.de/2020/50/juergen…sforschung (Paywall) ist etwas ausführlicher und plädiert dafür, die Risikogruppen besser zu schützen.

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Lieber Herr S., vielen Dank für diesen Beitrag. Ich muss Ihnen widersprechen, nein, auch ich glaube nicht, dass wir genug wissen über die Wirksamkeit verschiedener Massnahmen, und ja, ich gestehe Ihnen gerne zu, dass das ein ernsthaftes Problem ist. Aber ein paar Dinge wissen wir doch: Am zuverlässigsten ist der Totallockdown, mit dieser Massnahme ist es noch allen Ländern gelungen die Infektionskurven stark nach unten zu bringen. Da wir diesen vermeiden möchten, wird es komplizierter.
Was wir in der Schweiz jetzt beobachten konnten: In der Westschweiz, die recht weitgehende Massnahmen hatte, sanken die Zahlen. In der Deutschschweiz ist das nicht mehr der Fall. Das dürfte ein Argument dafür sein, in der Deutschschweiz jetzt mindestens partiell nachzuziehen. Was wir ebenfalls wissen: Wenn Leute gar nicht erst in Kontakt treten, können sie sich auch nicht anstecken. Das würde sehr dafür plädieren, ein Homeoffice-Obligatorium einzuführen für alle Arbeitsstellen, wo dies machbar ist. Das würde wirtschaftlich nicht sehr viel kosten (es gäbe wohl Produktivitätseinbussen, die aber überschaubar blieben) und würde die Leute dazu bringen, sich viel weniger zu bewegen.
Zu Hause bleiben: Dieses Rezept wirkt. Eine kluge Politik muss es umsetzen, ohne den Lockdown zu befehlen. Hier liegt auch die Gefahr des Skitourismus. Auf der Piste selber kann nicht viel passieren. Das Anstehen und die Gondeln sind schon viel kritischer, aber vielleicht kann man auch das noch halbwegs in den Griff bekommen (obwohl die bisherigen Erfahrungen daran zweifeln lassen). Aber der Ski-Tourismus löst Reisebewegungen, Zugfahrten, Hotelübernachtungen, Restaurantbesuche in sehr grosser Zahl aus. Das wird definitiv nicht helfen - auch wenn wir nicht genau wissen, wie schädlich es letztlich sein wird. Herzlich, DB

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· editiert

Ihre Einschätzung Herr Binswanger, dass im 2020 6000 Menschenleben mit restriktiveren Massnahmen zu retten gewesen wären möchte ich in Frage stellen.
Nur schon die Tatsache, dass vor allem "Risikogruppen" betroffen sind legt bei nüchterner Betrachtung nahe, dass diese Menschen auch anderen "Risiken" ausgesetzt gewesen wären welche wir nicht um jeden Preis verhindern konnten oder wollten.

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Sehr geehrter Herr M.
Verschiedene pathologische Studien u.a . In Deutschland und Italien beweisen, dass die meisten Toten direkt an Corona und nicht an Vorerkrankungen gestorben sind. Der eingetretene Lebensjahreverlust wird mit 10 Jahren beziffert. Alle „Gesunden“ die es erwischt, können hoffen nicht dazu zu gehören.

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Wenn man die ausländischen Medien etwas verfolgt, dann ist deutlich zu spüren, dass die Schweiz nicht nur täglich Dutzende Tote verliert, sondern auch ihren Ruf als perfekt funktionierender Musterknabe! Unsere Covidpolitik führt dem staunenden Ausland vor, dass „teuer aber gut“ nur vorgetäuscht ist, unser Land verhält sich wie eine Bananenrepublik sich gegenseitig kaum abstimmender Interessen, dass dabei viele Menschen draufgehen und auch unsere mühsam aufgebaute Qualitätsmarke ist den Lokal- und Interessleinpolitikern offenbar egal! Mühe macht mir nben den „Bürgerlchen“ v.a. auch die Haltung der Grünen in diesem traurigen Spiel.

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Der besserwisserische, teilweise hämische Ton von Herrn Binswanger ist mir unerträglich. Er leistet keinen konstruktiven Beitrag zum friedlichen Zusammenleben in der Schweiz. Wie sich jeder schützen kann, ist hinlänglich bekannt. Dazu brauche ich keine staatlichen Vorschriften. Wer Skiorte riskant findet, verzichtet auf seine Skiferien. Als Bewohnerin des Kantons Waadt mit Arbeitsort Genf (und meinem Wohnzimmer) kenne ich viele KMUler, die fast durchdrehen, weil sie nicht wissen, ob sie finanziell durchkommen. Ich freue mich auf den 10.12., wo sich die leergefegten Strassen am Abend hoffentlich wieder beleben. Frankreich ist 15 km von meinem Wohnort entfernt. Niemand wünscht sich in der Schweiz Polizeikontrollen, ob man nun 2 km statt 1 km spazieren war.

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(Ein mögliches Fazit: )
Das Schicksal der über 80jährigen (und sonstigen Risikogruppen) scheint nicht allzu sehr zu interessieren. Zudem sind wohl die langfristig auftretenden Komplikationen bei COVID-Überlebenden aller Altersgruppen wenig bekannt oder man geht einfach davon aus: mich wird eine Ansteckung schon nicht dermassen beeinträchtigen.

Würden Kinder sterben, für welche Eindämmungs-Massnahmen würden wir uns dann entscheiden?

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Lieber Herr Binswanger. Ich würde mir wünschen, dass Sie recht haben mit Ihrer Argumentation! Aber der Verlauf dieses natürlichen Phänomens Pandemie mit Covid19 Viren kann mensch wenig direkt, eingreifend beeinflussen! Hygienemassnahmen, Abstand, Maskentragepflicht, Aufenthalt in Menschenansammlungen im Freien, in geschlossenen Räumen meiden etc. haben einen gewissen hemmenden Effekt auf die die Steilheit der Infektionszahlen, also nur einen hemmenden Effekt, keinen absoluten! Auch die Wahrscheinlichkeit der versprochenen hohen Schutzwirkung der angebotenen, ja tendenziell "verordneten" Impfung ist noch nicht wirklich nachhaltig nachhaltig nachgewiesen. Dass die Hersteller diesen Massenimpfungsversuch allein auf Kosten der Risiken der "KUNDEN" machen dürfen, spricht ja dafür, dass die Politik sich fast alleine von der Angst, etwas zu versäumen leiten lässt und zumindest alle rechtlichen Haftungsansprüche in bisher nie zugelassenen Mass aussetzt!! Dies lässt bei mir grosse Zweifel und Unsicherheit aufkommen, dass es um eine nachhaltige Massnahme für die GESUNDHEIT der Menschen geht. Eher scheint mir, dass es darum geht, das Ansehen der Politik zu versichern, dass man ALLES Hilfreiche versucht hat zu tun, obwohl dies aktuell angesichts der Pandemie nur sehr begrenzt möglich ist! Man weiss im Überblick zu wenig und es herrscht eine grosse Verwirrung, Hilflosigkeit, Angst auch in der Fachwelt, dass es überhaupt so eine Pandemie geben kann! Angst ist immer ein SCHLECHTER RATGEBER!

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Es erstaunt eigentlich nicht, dass vor allem SVP und FDP Vertreter in dieser Krise phänomenal versagen. Gross wurde insbesondere die SVP mit einem harten und polemischen Vorgehen gegen Minderheiten.
Ausländer, Asylsuchende, Kriminelle, Fahrende, u.s.w.
Werte wie Empathie und Solidarität sind vielen dieser “Volksvertretern” ein Fremdwort. Es sterben ja “nur die Alten und Vorerkrankten”. Komplettiert wird das Debakel von FDP-Vertretern, welche wirtschaftliche Interessen, insbesondere der Reichen und Lobbyisten, auch in normalen Zeiten viel zu hoch gewichten. Die S. Politik offenbart in dieser zweiten Welle schonungslos, wie sie funktioniert und wer befiehlt. Wahrlich deprimierende Feiertage stehen uns bevor!

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Warum nur sitzen Studenten schweizweit seit Monaten in ihren Zimmern (die Unis handhaben das ganze im Schnitt eher strikt), kein Sport und fast kein Sozialleben aber der Black Friday in der Berner Innenstadt findet statt wie wenn nichts wäre...teilweise ohne Maske in der Laube. Obwohl der Detail-Handel sich doch angeblich dermassen auf Online verlegt hat. Mir ist bewusst dass es in dieser Situation sicher Schlimmeres gibt als zu studieren aber das ist die Perspektive die ich kenne, alles andere wäre Spekulation. Freunde die vorher leicht angeschlagen waren drehen durch vor lauter keine Sonne und keine Kontakte und würden dennoch strengere Massnahmen befürworten. Binswanger hat recht „unsere“ Prioritäten sind komplett Gaga.

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Herr Binswanger soll doch nach Italien auswandern statt hier zu jammern: dort hat er den vollen Service mit Lockdown, geschlossenen Schulen, keine Skifahrer und Bussen von € 10K beim nicht einhalten der Maßnahmen und trotzdem wird dort sein Sterberisiko höher sein als hier.

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Danke Herr Huwiler für ihren Beitrag! Auch mir fehlen seitens der Republik breitbasiger rechererchierte Artikel betreffend Covid. Und ja, der schulmeisterliche Ton irritiert mich ebenso!

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Danke für die klaren Worte! Die mannigfaltigen Vorteile für die Wirtschaft müssten allerdings noch ergänzt werden: Mit dem Verzicht auf griffige Massnahmen retten wir nicht nur den Skitourismus sondern dank der vielen Todesanzeigen auch die darbende Presse und nicht zuletzt lösen wir das Problem der Überalterung bei der AHV.

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Leser, Alter 70, noch ca 10% arbeitend,
·

eigentlich wird schon genug geschrieben, Ich schweige auch gleich wieder. Etwas möchte ich doch los werden. Es geht nur um das was effektiv verboten ist, das wird befolgt, unabhängig ob es sinn macht oder nicht. Worum es wirklich geht interessiert die meisten wohl nicht. Auswirkungen sind "Wurst" wichtig ist erlaubt oder nicht. Essen zu 12 im Restaurant an 3 4er Tischen erlaubt also los. Das Virus wird wohl wissen, dass es deshalb nicht zuschlagen darf,

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Verlegerin
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Herzlichen Dank für diesen Artikel, der mir aus der Seele spricht.

Es ist traurig nicht im engen Familienkreis feiern zu dürfen. Noch trauriger ist es, dass befremdende Gefühl in einem Land zu leben, wo man von der Regierung und Verwaltung nicht ernst genommen und geschützt wird und gezwungen wird sich gewissen Gefahren auszusetzen.

Als Beispiel organisiert die Schule einen Skitag am 5. Januar, geht weiterhin mit den Kinder ins Museum und singt weiterhin in der Klassen... will man sein Kind nicht ins Museum schicken, droht die Schule mit der Kreisschulpflege.

Im Büro werden trotz anderer Anweisung weiterhin physische Sitzungen organisiert, wo die Masken abgezogen werden und das Lüften nicht goutiert wird. Online Sitzungen sind zu mühsam, die Mitarbeitende mit der Technik überfordert.

Aus meiner Sicht funktioniert das mit der Eigenverantwortung bei den meisten nicht. Das haben wir mit den Masken gesehen. Und das schlimme ist, mit diesem Fahrplan schaden wir der Wirtschaft eigentlich noch mehr, geschweige denn unsere Reputation.

Vielen Dank Herr Binswanger!

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Bei der Coronapandemie wird von Rechten und der Mitte eine Form der Freiheit propagiert, bei der die Schwachen halt draufgehen, ob es jetzt Unternehmen die sowieso bankrott gehen würden oder Menschen mit Vorerkrankungen sind. Die Starken sollen über die Schwachen bestimmen. Gleichzeitig wurde im September als die Fallzahlen bereits gestiegen sind, das Bundesgesetz über polizeiliche Massnahmen gegen Terrorismus beschlossen. Die Polizei hat jetzt falls das Referendum nicht zu Stande kommt die Möglichkeit Menschen in der Schweiz aufVerdacht hin die Freiheit zu entziehen. Die blosse Angst vor einem Terroranschlag reicht aus dass das Parlament den Rechtsstaat mit Füssen tritt, aber 5000 Coronatote sollen kein Grund sein etwas zu ändern. Die Starken im Staat, seien das gesunde Menschen, Grosskonzerne oder die Polizei sollen über die Schwachen bestimmen, egal wie viele noch sterben werden. Willkommen im Faschismus Schweiz.

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Köchin
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jetzt beginnt ein Ab-Umw/ä) egen, ich verstehe nix mehr. wir haben alle die Dimension dieses fiesen Virus nicht verstanden? Puh, sitze zuhause, schreibe diese Zeilen, höre Musik; es klingt und sagt: schau wie die Freude alles auf den Kopf stellt, am Ende wird alles gut, deine Zweifel und deine Wut, verliere dich nicht daran... etc, toller Swingsound
könntet ihr vielleicht, peut être ein bisschen Licht ins Dunkle bringen? Nebst allem, was ja nicht so "hell" ist? Selbstverständlich schätze ich eure journalistische Akribie; ich bin ja Republik Abonnentin, Verlegerin.
mer bruched muet, kai wuet.

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THOMAS KESSELRING
Philosoph, Globetrotter, Grottengänger
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Eine Bemerkung zum Vergleich Covid-19 und Grippe, eine Bemerkung zur Corona-Dynamik in der Schweiz und eine Bemerkung zu den absehbaren Gondelfahrten während der Festtage.

  1. Die Übersterblichkeit wegen Grippe war 2017/18 mit ca. 1500-2000 tatsächlich nicht geringer als die Zahl der Corona-Opfer im Frühjahr, während der ersten Welle. Man hat die Übersterblichkeit damals aber erst im Nachhinein – nach Abschluss demographischer Hochrechnungen – entdeckt, weil die Grippewelle das Gesundheitswesen nicht sonderlich strapaziert hatte. Ein schwerer Corona-Verlauf und Corona-Tod sind, wie man heute weiss, wesentlich dramatischer als ein schwerer Grippe-Verlauf und Grippe-Tod.

  2. Wir wissen nicht, wieviele Menschen ohne die zum Teil drastischen Vorsichtsmassnahmen an Covid-19 gestorben wären. Die Todeszahlen seit August geben aber einen Hinweis: Während der ersten Corona-Welle, bis einschliesslich 6.August 2020, sind in der Schweiz (laut https://www.worldometers.info/coronavirus/) 1985 Personen im Zusammenhang mit Covid 19 gestorben. Die Zahl der Corona-Opferszahlen erhöhte sich seither pro Monat um folgende Beträge (bis jeweils zum 6. Tag des Folgemonats): 19, dann 78, dann 653, dann 3577! Im letzten Monat allein sind also fast doppelt soviele Menschen an Covid gestorben wie in den 6 Monaten zusammen.

  3. In der ersten Welle lag das Maximum der täglich neu positiv Getesteten ein paar Tage bei knapp 1400. Vor einem Monat lag diese Zahl achmal höher, nämlich bei über 10‘000, jetzt liegt sie seit vielen Tagen zwischen 4000 und 5000. Gemessen an der Bevölkerungsgrösse liegen alle unsere Nachbarländer darunter und zum Teil sogar weit darunter. Am nächsten kommt uns Österreich (mit zwischen 3000 und 4000 Neuansteckungen – bei leicht grösserer Bevölkerung). Deutschland liegt jetzt bei 23‘000 Neuansteckungen pro Tag, bei einer 10x grösseren Bevölkerung als die Schweiz, in Frankreich schwankten die Zahlen in der letzten Woche zwischen 4000 und 14‘000, bei einer fast 8x grösseren Bevölkerung, und in Italien nahmen sie in der letzten Woche von 16‘000 auf 24‘000 zu - bei einer 7x grösseren Bevölkerung als in der Schweiz.

Die Zahl der Covid-Toten pro eine Million Einwohner liegt in Deutschland derzeit bei 220, in Österreich bei 404, in der Schweiz bei 604, in Frankreich bei 829, in Italien bei 961. Am besten von all diesen Ländern schneidet Deutschland ab, die Schweiz hat sie nun aber alle, was die Ansteckungsgeschwindigkeit betrifft, überholt. Auch in ihrer Entschlusskraft, die Ausbreitung von Corona wirksam einzudämmen, haben sie alle die Schweiz klar überholt.

  1. Als Ende Oktober die Coronazahlen hochschnellten, beförderten die Stockhornbahn-Betreiber pro Gondel - bei knapp 10 Quadratmetern Fläche – je ca. 30 Passagiere, zwar alle mit Masken, aber oft bei freier Nase, und viele laut parlierend. Also drei Personen pro Quadratmeter (ohne Corona – so die Begründung - wären die Gondeln noch wesentlich voller). Der Bundesrat will an Weihnachten nur noch zwei Drittel der üblichen Gondelkapazität zulassen, das wären dann 20 Personen auf 10 Quadratmetern. – Da habe ich für Daniel Binswangers Kritik volles Verständnis!

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