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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Nach dem sehr informativen Blick auf die Protagonisten und ihre Organisationen, wäre es äusserst interessant, zu ergründen, welche politischen Komponenten ursächlich zu dieser Konstellation geführt haben.
Es kann ja nicht wünschenswert sein, dass politische Meinungsvielfalt sich in persönlichen Hahnenkämpfen zwischen Führerfiguren erschöpft.
Ist es die grosse Entscheidungsbefugnis der Regierung, oder eher die mangelhaften demokratischen Prozesse in den Parteien, oder das Fehlen von unabhängigen Medien mit grösserer Reichweite, welche eine sachliche Auseinandersetzung verhindert?
Was sind die Unterschiede zu anderen Demokratien?
Hier gilt es nachzuhaken, gerade weil wir verstehen müssen, was zur Zerstörung von freiheitlichen Demokratien führen kann. Es kann nicht sein, dass wir immer erst erwachen, wenn es, wie in Russland, längst zu spät ist, und ein Wandel nur noch mit einer Gewalteruption eingeleitet werden kann.

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Ungarn verstehen braucht Vertiefung. Wie schon im "Gulyás-Kommunismus" ist auch heute das Lavieren zwischen westlicher und östlicher Grossmacht eine Konstante. Sehen wir es positiv. Ungarn sucht Stabilität, hat es dabei jedoch etwa gleich schwer wie Italien. Eine wirklich totalitäre Regierung erwarte ich nicht, auch wenn die Tendenz dazu bleibt wie fast überall in Europa. Es wird weiter geschwätzt, Hahnenkämpfe werden ausgetragen, Türen knallen, Die gesuchte Stabilität ist eine Utopie in einem Land, wo drei Menschen vier verschiedene Meinungen haben und dafür lustvoll kämpfen. Und: Anders als Russland ist Ungarn ein kleines Land, und seine Bewohner wissen das.

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Im Geschichtsunterricht an der FH in den 1970er Jahren erklärte unser Geschichtslehrer den Unterschied zwischen den Debatten im deutschen Bundestag (ziemlich ungehobelt) und im Schweizer Parlament (damals noch gepflegt) mit der Bemerkung, Deutschland sei halt noch eine junge Demokratie. Heute, denke ich, hat sich die Gesprächskultur angeglichen. Bei den neuen Demokratien, den früheren Sowjetsatelliten in Osteuropa, scheint man noch nicht einmal soweit zu sein, wie damals die BRD. Meist sind es kleine Gruppen oder sogar ein Einzelner (wie Orban) die die Regierung und das Parlament beherrschen; die anderen stimmen ihnen mit Kopfnicken zu. Mir zeigt das: Nur globaler Handel bringt noch lange kein Demokratieverständnis, wie es nötig wäre, um autokratische Tendenzen zu unterbinden. Gut sind diese Länder in die EU eingebunden, in welcher sie von EU-Richter:innen in die Schranken gewiesen werden. Ob die Entwicklung mit dem Ukraine-Krieg der Bevölkerung die Augen öffnet, wird sich weisen.

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