Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Endlich wieder einmal ein Beitrag von Tomas Bächli.
Wie freue ich mich jedesmal!
Musik, hörbar in der Zeitung, die tönende Zeitung: Hier spielt die Redaktion klug Möglichkeiten des Formats aus.
Mehr davon!

22
/
0

Seit 2003 spiele ich die tükisch/kurdische Saz oder Baglama und verwebe sie mit in Appenzeller Dialekt gehaltenen Texten, setze sie in diesem Umfeld ein. Das Volkslied "Ruef de Bruune" auf der Saz mit Vierteltönen. Seit drei Jahren verwende ich auch das 2-Saiten-Instrument Tanbour aus Persien.
Hier "Rüef de Brune" mit der Saz https://www.youtube.com/watch?v=hYJ7gILIwdM

14
/
0

Vielen Dank, Tomas Bächli und Ferhat Demirhan, für diese wunderbare Einstimmung in den Tag!

12
/
0
Molekularbiologe PhD, Unternehmer
·

Dass Sie uns in dieser lauten Welt Zwischentöne auf solch originelle, poetische und lehrreiche Art näher bringen …, VIELEN DANK!

12
/
0

Ich schliesse mich den "Vorrednern" zu 100 Prozent an: ENDLCH wieder einmal ein so wertvoller Beitrag betreffend die klassische Musik mit einem solchen Experten!

12
/
0

Dies hat die App der gedruckten Zeitung voraus! Wie lange ich auch durch Zeitungen blätter, nie stosse ich zufällig auf dieser Art der Vertiefung. Musik. Wunderbar.
Mehr als angenehm überraschend. Vielen Dank. Kann man Dieter Jordis Klavierstück irgendwo hören? Bzw. stammt die Musik von min 4 bis 6 aus diesem?

7
/
0

Danke ja, es ist das ganze Stück "Spaltung- Passacalle" das an dieser Stelle erklingt.

3
/
1

Herzlichen Dank für die Antwort Herr Bächli.

0
/
0

Sehr schöner Beitrag, vielen Dank.
Schon Begriffe wie "Tonleiter" oder "Stufen" können uns bei der Wahrnehmungen von Musik irreleiten. Gleitende Töne erscheinen in solcher Begrifflichkeit als Ausnahme.

3
/
0

Danke. Ich höre keine Zwischentöne. Ich höre Töne, wie sie jedes der beiden gespielten Instrumente ermöglicht. Hätten Sie, Tomas Bächli, sich vielleicht zur Veranschaulichung auf eine Saz-ähnliche Improvisation einlassen müssen, oder auf ein gemeinsames Spiel?

1
/
0

Ja dann hören Sie genau richtig! Eine Baglama und ein Klavier spielen eben einach andere Skalen und es ist sinnlos, die eine in die andere "umzurechnen".
Vielleicht fällt grad dem Berufsmusiker diese Unvoreingenommenheit besonders schwer.
Natürlich ist uns auch die Idee gekommen dass wir beide zusammen spielen. Es ist einfach schwierig,bei aller gegenseitiger Wertschätzung, dass dabei etwas interessantes entsteht, viele derartige Fusionen bleiben oberflächlich. Trotzdem: punkto Zusammenspiel bleiben wir am Ball

2
/
0

Fremd gehen ist schon spannend. Nach Jahrzehnte langem Klavierspiel hat sich mir mit Blockflöten eine neue Welt aufgetan: was ist da nicht alles möglich mit verschiedenem Blasdruck, mit Stimme, die den Atem begleitet, auch Notenlängen erscheinen plötzlich weniger eingezäunt. Eine derartige Geschmeidigkeit ist auf einem Tasteninstrument vielleicht kaum möglich. Danke für unseren kleinen Austausch.

1
/
0
Hörerin
·

Danke Herr Bächli und Herr Demirhan! Ich brauchte so lange, um endlich zu hören, weil ich zuerst dem Internet ein Adapterli für mein iPad abringen musste. Dauerte ein paar Tage, hat sich aber gelohnt. Ab jetzt höre ich diese & auch alle künftigen Zwischentöne im Surround sogar hier am Mittelmeer. Passt, entspannt und beglückt. Meine türkischen und persischen Freunde in Zürich dürfen gespannt sein, bis es für sie diesmal als Mitbringsel etwas so Schönes auf die Ohren gibt. Republik haben ist sinnlich. Ja, einzigartig!

0
/
0

Mikrotonalität ist nichts exotisches und kommt in jedem Musikstil und in jeder Tonleiter vor. Nämlich immer dann, wenn die Sängerin, der Sänger, der Streicher, der Bläser usw. nicht genau die vorgeschriebenen Töne treffen - und zwar bewusst. Die Spannung, wenn die Stimme leicht zu tief ist, und sich dann langsam dem von uns allen schon gehörten "korrekten" Ton annähert - aber vielleicht nur fast - so etwas fasziniert, unabhängig von Stil und Tonleiter.

Das gleiche Spiel von Abweichung gibt es auch im Rhythmus, der Schlag kann leicht verzögert oder vorgezogen sein (Rubato, gewisse Jazzsängerinnen und Sänger sind darin unglaublich). Dieses bewusste Umspielen des Vorgeschriebenen (Agogik) macht einen grossen Reiz der lebendigen Musikpraxis aus. Kunst wird treffender und packender, wenn sie nicht überall präzis ist.

Die agogischen Abweichungen sind aber vor allem dann interessant, wenn sie zur Basis des Erwarteten und Stabilen kontrastieren, das in der Musik ebenfalls gesucht und enthalten ist. Der Reiz liegt in der Spannung zwischen Erwartung und Überraschung.

Wenn nun Mikrotonalität zum Grundprinzip der Tonleitern gewählt wird, ist das als Experiment interessant, um Gewohnheiten aufzubrechen und das Phänomen der Schwebungen und Stimmungen dem hörenden Publikum zu zeigen. Noch interessanter wird es hingegen, wenn die Schwebungen zusammen mit dem Gewohnten und Erwarteten auftreten. Das ist auch bei den Maqams so: die meisten Töne der Maqams entsprechen den gewohnten Tönen, die wir auch auf dem Klavier spielen können und die sich durch Resonanzüberlegungen perfekt erklären lassen, nur einer oder zwei klingen für uns ungewohnt, doch gerade darum sehr ausdrucksvoll.

Weshalb gehen die Tonleitern überall auf der Welt über eine Oktave? Weshalb treten in den Tonleitern überall die Quint und auch sonst viele gemeinsame Intervalle auf? Warum haben die Tonleitern praktisch immer fünf oder sieben Töne und kaum je sechs? In meinem Blog (hrstraub.ch) versuche ich diese Fragen als ein Zusammenspiel von Physik, Mathematik und Empfinden zu beantworten.

Vielen Dank für die wunderbare Musik im Beitrag!

0
/
0