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Schweizer, die unsere international veflochtene heutige Welt erkennen und die Augen davor nicht ängstlich verschliessen, sondern die Zukunft mitgestalten wollen - das wäre schön.

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Ein ausgezeichneter Beitrag – inhaltlich und in der Ausführung – der sich wohltuend von dem dominanten Geschwätz abhebt und den Finger auf die Wunde legt: Nicht England ist „doof“ sondern es sind Einzelpersonen, die sich einen persönlichen Vorteil versprechen und Dinge verlangen, das dann andere bezahlen müssen. Wie es auch immer mit dem Brexit ausgeht - Cameron kann im jedem Fall weiter Rosen züchten, May kann sich auf Checkers zurückziehen und Johnson seinem Ego frönen – sie werden für die Kosten nicht aufkommen.
Und wie steht es mit unserem (Schweizer) Verhältnis zur EU? Ein österreichischer Politiker brachte es in der Zeit des EU-Beitritts auf den Punkt – er sagte: „ Wir haben die Wahl von Brüssel oder von Berlin regiert zu werden, da ist mir Brüssel allemal lieber“. Und was ist das Resultat? In Österreich gibt es immer noch Leute, die wie damals dagegen sind, aber kaum Wirkung entfalten. Eine Wirkung hingegen entfalten Leute, die mitmachen, wie der Österreicher Johannes Hahn, der immerhin Kommissar für das Rahmenabkommen mit der Schweiz ist. „Die EU tut dies, die EU tut das, die EU sagt“ – das ist ein kompletter Blödsinn – es sind immer Menschen mit Fähigkeiten und Interessen, die etwas tun, die sich zusammen raufen oder abseits stehen und den starken Mann mimen.
Zusammen kann Europa Leute wie Hahn (Ö), Mogerini (It) oder Barnier (F) aufbieten und steht dann immer noch nicht auf dem Trockenen. Wir können uns schätzen einen undiplomatischen Diplomaten wie Balzaretti in unseren Reihen zu haben. Aber wenn es darum geht in einer Welt, die sich immer schneller wandelt Regeln zu schaffen für alle die hunderttausend Dinge die geregelt werden müssen, dann sind die personellen Grenzen eines Kleinstaats bald am Ende. (Das peinliche Beispiel auf welche Ressourcen zurückgegriffen werden musste um den Bundesrat zu komplettieren). Wir sollten froh sein um Regeln, die wir übernehmen müssen / dürfen – z.B. von der FDA (amerikanische Federal Drug Administration) – weil wir personell gar nicht auf der ganzen Breite im Konzert mit den Grossen mitspielen können. Wir können besser gezielt in einzelnen Bereichen auf denen wir Spitze sind entscheidend mitwirken statt uns in „gefühlter“ Unabhängigkeit zu verzetteln – und den Mut aufbringen der Zukunft ins Auge zu sehen.
Das Paper und das Interview haben dies excellent auf den Punkt gebracht!

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Die Schweiz hätte durchaus die Chance eine dominante Rolle in der EU zu spielen. Dies setzt jedoch voraus, dass die Schweiz ihre idiologischen Grabenkämpfe im Bereich der Energiewende und im speziellen ihrer zukünftigen sicheren Stromversorgung sofort beendet. Zur Zeit plant die EU die zerstritene Schweiz finanzell vollständig aus dem Strommarkt aus zu schliessen. Dies funktioniert zwar finanztechnisch, jedoch nicht physikalisch. Physikalisch muss jederzeit gleich viel Strom ins europäische Netz eingespiessen werden, wie entnommen wird. Durch den Abau von Atom- und Kohlekraftwerke und dem Mangel an Stromspreichern und ausreichend Übertragungsleitungen kommt die EU immer mehr in Probleme, bzw. die Gefahr eines Blackouts nimmt dramatsich zu. Sie ist angewiesen auf die Schweiz, sowohl bei der Durchleitung von Strom, als auch auf die Batterien der Schweiz, sprich Pumpspeicherkraftwerke. Leider gelingt es der Schweiz nicht, sich auf eine Energiestrategie zu einigen, die es der Schweiz erlaubt sich im Bedarfsfall aus dem europäischen Stromnetz aus zu koppeln. Würde sich die Schweiz physikalisch auskoppeln. käme die die ganze Stromversorgung der EU ins wackeln. Voraussetzung wäre eine konsequente Schweizer Stromentschwendungsstrategie und eine Marktöffnung für abschaltbare Vebraucher und dezentrale Spitzenstrom Produzenten. Statdessen führen wir idiolgische Grabenkämpfe. Beim Wasserzins die Gebirgskantone gegen die Kantone mit Beteiligungen an Atomkraftwerken, denen das Geld fehlt für die Entsorgung der Atomkraftwerke und als Folge einer verfehlten Unternehmensstrategie. Bei der Stromproduktion kämpft die Garde um Grosskraftwerke (Atomkraftwerke und neue Gaskraftwerke) gegen die Gruppe der Befürworter von flatter Strom (Photovoltaik, Windkraft, Batterien, Übertragungsleitungen). Auf der Strecke bleibt die Stromversorgungssicherheit und eine starke Position der Schweiz gegenbüber der EU.

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Jedem Kind wird schon gesagt, dass man nicht "s Föifi und s Weggli" haben kann (Stichwort "Opportunitätskosten"). Weshalb versteht es dann nicht so manch Erwachsener?

Ich meine, das ist, wie wenn ich auf dem lokalen Markt einen Stand aufstellen will, aber dessen Regeln nicht oder nur nach Gusto befolgen will (Stichwort "Rosinenpickerei") - mit der Begründung "Weil es mein Stand ist". Die Folgen sind kein Zugang bzw. Sanktionen wie Mahnungen, Bussen oder gar der Ausschluss.

Als Mitglied der Gemeinde ist der Einfluss auf die Marktregeln zudem weitaus wahrscheinlicher, als wenn man von Aussen kommt. Ansonsten muss man halt die Regeln wohl oder übel passiv übernehmen. Wie gesagt: "s Föifi und s Weggli".

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Wenn die EU eine Sachpolitik mit einem pragmatischen Abwägen machen würde, was diese bekanntlich nicht macht, wären keine Hindernisse vorhanden, ich denke wir wären sogar Mitglied.
Da jedoch die EU mit populistischen Sprüchen, wie Rosinenpicker, um sich schmeisst, dumme Drohungen ausspricht (Strommarkt und Hochschulen), per se die eigenen Verträge ignoriert (wie war das mit Maastrich, Schengen und Dublin...die gibts defakto nicht mehr), erachte ich es nicht als glorreich sich mit diesem Clup mehr als das Minimum anzufreunden. Vielmehr erachte ich eine Politik mit dem Rest der Welt als viel Zielführender als sich auf eine EU einzulassen die ihre (Ost-) Mitglieder wie Pest und Colara behandeln.

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