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Ein super Inhaltsverzeichnis. Nur, ein Kapitel fehlt, das wichtigste, dasjenige zur Entwicklung des Verhältnis Russland zur Nato, oder westlichen Welt, oder wie man das definieren will. Denn ziemlich wahrscheinlich geht es hier gar nicht um die Ukraine, sondern es ist eine Machtprobe zwischen Nato und Russland. Die Ukrainer haben das Pech, zwischen den Fronten zu sein. Und das Glück, zu wissen, dass es nicht um sie geht. Deshalb sind sie so entspannt.

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Grüessech Herr R. - ich halte Ihre Sicht auf diese Zusammenhänge als die am plausibelste!

Warum nur empfinde ich die NATO (der Pudel der USA.?.) als enorm kriegstreibend und agitierend? Haben die USA nicht schon einmal (und zwar in neuerer Zeit) aufgrund manipulierter(?) CIA-Intelligence einen Krieg angezettelt, bei dem es ja ebenfalls hauptsächlich rein nur um geostrategische Interessen der USA ging?

Damit will ich nicht Position für W. Putin beziehen, aber irgendwie kann ich sein Misstrauen gegenüber dem 'Westen' schon nachvollziehen, ist es doch der Letztere, welcher gegenüber Russland dauernd - und bis jetzt! - wortbrüchig geworden ist?

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https://www.spiegel.de/panorama/nat…9NcCvtlFcJ

Ganz interessanter Artikel leider hinter einer paywall.

Das Fazit ist hingegen bemerkenswert - von einer Zeitschrift, die bekannt ist, sehr eindeutig Positionen zu beziehen.

Der Westen brach damit keinen Vertrag, doch unwohl war manchem Beteiligten schon. Jahre später wird Genscher sagen, formal sei das alles in Ordnung, aber man solle sich nichts vormachen. Gegen den Geist der Absprachen von 1990 verstoße man sehr wohl.

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Danke, Herr Schneiter-Varonnier! Ich unterschreibe jedes Ihrer Worte!

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an Politik interessierter Mediamatiker
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Danke für diese Leseempfehlungen. In Zeiten von starker Polarisierung und der Erhitzung des politischen Klimas ist eure Arbeit, als auch die von anderen Journalisten, die das ebenso ruhig angehen, sehr wichtig.
Und ganz abgesehen davon: Dass man die Anleitung zur Übersetzung von Artikeln in Firefox priorisiert und erst danach die für andere Browser verlinkt, ist ein weiteres gutes Zeichen dafür, dass mein Geld bei euch gut aufgehoben ist :)

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Oliver Fuchs
Chefredaktor a.i.
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🦊😇

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Danke für diesen Digest!

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Oliver Fuchs
Chefredaktor a.i.
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Freut uns, finden Sie ihn nützlich!

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(nicht Pierin's Kumpel)
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Danke für den Link von Nawalny's Time-Interview. Kann mir bitte jemand die Frage beantworten, warum es dem hyperüberwachten Nawalny überhaupt möglich ist, dieses Interview zu geben? Handelt es sich nur um eine pseudohumanitäre Feigenblattgeste von Putins Gnaden? Das kommt mir doch sehr schräg vor. Wie erklärt sich dieses Rätsel sonst?

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Weil es dafür keine logische Erklärung (im westlichen Sinne) gibt. (In der Tradition des Ostens/gelenkter Demokratien gibt es da schon eine Version. Aber kann mir extrem schwer vorstellen, dass sie hier als glaubwürdig angesehen würde)

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(nicht Pierin's Kumpel)
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@P.Müller: Wie lautet denn diese Version?

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Ich war überrascht dass Bekannte aus der Ukraine (Kyiv) die Lage weniger besorgniserregend empfinden als es mir die westlichen Medien vermitteln. Russische Provokation sei nichts neues.
Bedenken geben aber die Folgen der westlichen Hysterie: Investoren ziehen ab, Preise fallen. Nun wird erwartet das andere Investoren für ein paar Butterbrote gross einkaufen kommen können. Wer auch immer das sein wird, Russen, Amerikaner, Chinesen, ich weiss es nicht. Meine Bekannten sind der Meinung dass Russland und die USA auf diese Weise um Kontrolle der Ukraine ringen - weniger mit Waffengewalt. Und die Politik sei sowieso schon von Russland infiltriert.

Nur eines bin ich mir sicher: Es ist hier falsche Information im Spiel. Bemerkbar macht sich das durch Widersprüche: Ich lese in westlichen Medien, Selenski sei US-freundlich. Aus der Ukraine höre ich, er kooperiere mit Putin.

Vielleicht kann ich das nach der empfohlenen Lektüre besser beurteilen.

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DPhil Politologie
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Finde ich super! Für Deutsch empfehle ich wärmstens dekoder, mehrmals preisgekrönt und mit deutschen Übersetzungen aus russischsprachigen Medien, sowei ZOiS - Zentrum für Osteuropa und internationale Studien. Es ist eines der wenigen Forschungsinstitute, das Daten noch vor Ort erhebt.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ja, war bei aller Güte auch etwas erstaunt darüber, dass keiner der Artikel, die hier verlinkt worden sind, von Dekoder (Wiki-Artikel dazu) stammt, ist es für Russland und Osteuropa doch die 1. Adresse für mich – und dann auch noch auf Deutsch (so dass es nicht mal eines «Google Translate» bedarf)! Aber vielleicht fand die Republik bei Dekoder auch nichts Relevantes zu den neusten Entwicklungen des Ukraine-Konflikts, who knows 🤷🏻‍♂️

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https://www.dekoder.org/de/gnose/na…ersprechen

vs

https://www.spiegel.de/panorama/nat…9NcCvtlFcJ

Das sind 2 verschiedene Sichtweisen auf den gleichen Prozess. Nun tendiere ich aber, dem Spiegel mehr zu glauben als dekoder... Vor allem, wenn man weiss, wo der Spiegel politisch steht...

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Oliver Fuchs
Chefredaktor a.i.
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Merci!

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Zu Ihrer Frage:
Ich finde ihre Zusammenstellung sehr dienlich, auch wenn ich im Moment wenig Zeit habe, den von Ihnen empfohlenen Quellen nachzugehen (wollte die NZZ-Quelle lesen, hätte aber ein Abo für mind. 1 Monat abschliessen müssen; Tagespass gibt es bei der NZZ offenbar nicht).
Ausserdem: Es ist enorm vertrauenerweckend zu sehen, wie seriös SIE auf der Republik-Redaktion sich informieren, bevor Sie über ein Thema schreiben. Zudem ist es interessant, ein bisschen in das Gefüge auf der Redaktion sehen zu können. Meist ist ja ein Artikel von einer bis zwei Personen gezeichnet, und was „darum herum“ noch auf der Redaktion vor sich geht, entzieht sich in der Regel der Kommunikation nach aussen. (Vielleicht entspricht die Atmosphäre bei Ihnen etwa derjenigen, die ich anfangs der 80er Jahre als studentischer „Kraut-und-Rüben-Gelegenheits-Schreiberling“ auf der „Bund“-Redaktion unter Paul Schaffroth erlebt habe; das Gegenteil dessen, was ich mir unter der TX-Fuchtel vorstelle: Schaffroth rauchte seine Pfeife; Supino lässt die Tamedia-Journis nach seiner Pfeife tanzen.)

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Der Vergleich Schaffroth (damals Chefredaktor beim Bund) - Supino (heute Tamedia-Verleger) ist übrigens vielsagend:
Der damalige „Bund“-Verleger (Familie Pochon-Jent?) hat eben gerade nicht ins redaktionelle Geschäft eingegriffen!

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Tatsächlich würde ich mit der Doku anfangen, sie bietet einen guten Überblick der historischen Brennpunkte mit dem Westen. Dann kann man sich je nach Gusto mit den einzelnen Artikel vertiefen - eine sehr gute Auswahl, besten Dank!

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Ich schätze die Empfehlungen, ich sehe bzw. höre in diesem Moment die Arte-Doku. Bei der Auswahl und den Inhalten habe ich zwar Vorbehalte, und Inhalte hinter Paywall sind wenig dienlich.
Hauptsächlich: Als Abonnent wünsche ich mir eigentlich, dass mein Magazin bei wichtigen Themen auch eigene Inhalte anbietet.
Noch mehr zu denken gibt mir: Wir haben zur Ukrainekrise (und zur Syrienkrise, und zur Krimkrise) aktuell ausschliesslich Massenmedien, an deren Standpunkte das amerikanische Aussenministerium nichts auszusetzen hat. Auch unabhängig europäische Standpunkte werden uns erst zur Kenntnis gebracht, wenn sie 20 Jahre zurückliegen, also in historischem und nicht berichterstattetem Zusammenhang. Manchmal allenfalls, wenn kein Journalist, sondern ein Wissenschaftler schreibt.
Die Republik nimmt in der Berichterstattung den einzigen Standpunkt ein, der die Vereinnahmung vermeidet: sie schweigt.
Weshalb ist das so? Weil die Informationslage dermassen von Propaganda dominiert ist, dass es in Echtzeit nicht möglich ist, sich ein objektives Bild zu machen? Oder gibt es doch Druck auf die Redaktionen - mit der Währung Indiskretionen? Akkreditierungen?

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MA Sozialpädagogik
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Man könnte noch einige kritische Artikel des führenden Realisten US Prof. John J. Mearsheimer als weitere Perspektive zu der Sammlung ergänzen.

2022 Washington Post:
Ukrainer in unserer Umfrage waren nicht begeistert von NATO-Übungen in der Nähe Russlands. Die Verteidigungsstrategie des Kremls hängt von der Aufrechterhaltung eines Puffers zwischen dem russischen Kernland und Europa ab

"Großmächte reagieren immer sensibel auf potenzielle Bedrohungen in der Nähe ihres eigenen Territoriums". Für den renommierten Gelehrten für internationale Beziehungen, John Mearsheimer, ist dies das Einmaleins der Geopolitik. Die Sorge um die Nähe wachsender Sicherheitsbedrohungen, insbesondere durch rivalisierende Militärbündnisse, ist nicht nur für Russland charakteristisch, sondern für alle großen territorialen Mächte, einschließlich der Vereinigten Staaten und China. In der Tat haben die Vereinigten Staaten 1823 mit der Monroe-Doktrin die Idee einer selbst erklärten exklusiven Nachbarschaftssphäre erfunden.
Russlands Sorge um die NATO-Erweiterung ist ein durchgängiges Merkmal des Streits zwischen dem Westen und Russland über die Ukraine und die Republik Georgien - insbesondere seit dieser Streit durch den Krieg in Georgien 2008 und dann in der Ukraine 2014 radikalisiert wurde. Die Ursachen für Russlands Handeln sind jedoch mehr als das Einmaleins der Geopolitik: Im postsowjetischen Raum sind neben starken Emotionen auch komplexe historische Hintergründe im Spiel.
Dennoch ist die russische Führung eindeutig auf Nähe bedacht. Am 23. Dezember erklärte Putin den Zuschauern auf seiner jährlichen Pressekonferenz: "Es sind die Vereinigten Staaten, die mit ihren Raketen zu uns gekommen sind und bereits vor unserer Haustür stehen. Geht es zu weit, zu fordern, dass keine Angriffssysteme in der Nähe unseres Hauses aufgestellt werden? ... Was würden die Amerikaner sagen, wenn wir unsere Raketen an der Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten oder zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten stationieren würden?" Strategische Tiefe - die Aufrechterhaltung eines Puffers zwischen dem russischen Kernland und mächtigen europäischen Gegnern - ist seit langem ein wichtiger Sicherheitsgrundsatz der russischen Verteidigung." Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Quelle: https://www.washingtonpost.com/poli…se-russia/

2014 Foreign Affairs: Warum der Westen an der Ukraine-Krise schuld ist

"Die Vereinigten Staaten und ihre europäischen Verbündeten tragen den größten Teil der Verantwortung für die Krise. Die Wurzel des Übels ist die NATO-Erweiterung, das zentrale Element einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, die Ukraine aus der Umlaufbahn Russlands herauszuholen und sie in den Westen zu integrieren. Gleichzeitig waren auch die EU-Osterweiterung und die Unterstützung des Westens für die pro-demokratische Bewegung in der Ukraine - beginnend mit der Orangenen Revolution im Jahr 2004 - entscheidende Elemente. Seit Mitte der 1990er Jahre lehnt die russische Führung die NATO-Erweiterung entschieden ab, und in den letzten Jahren hat sie deutlich gemacht, dass sie nicht tatenlos zusehen würde, wie ihr strategisch wichtiger Nachbar zu einer westlichen Bastion wird. Für Putin war der illegale Sturz des demokratisch gewählten und pro-russischen ukrainischen Präsidenten - den er zu Recht als "Staatsstreich" bezeichnete - der letzte Strohhalm. Er reagierte mit der Einnahme der Krim, einer Halbinsel, von der er befürchtete, dass sie einen NATO-Marinestützpunkt beherbergen würde, und arbeitete daran, die Ukraine zu destabilisieren, bis sie ihre Bemühungen um eine Anbindung an den Westen aufgab.
Putins Gegenschlag sollte nicht überraschen. Schließlich war der Westen in Russlands Hinterhof eingedrungen und bedrohte seine strategischen Kerninteressen - ein Punkt, auf den Putin wiederholt und mit Nachdruck hinwies. Die Eliten in den Vereinigten Staaten und Europa wurden von den Ereignissen nur deshalb überrumpelt, weil sie ein fehlerhaftes Bild der internationalen Politik haben. Sie neigen dazu zu glauben, dass die Logik des Realismus im 21. Jahrhundert wenig Relevanz hat und dass Europa auf der Grundlage liberaler Prinzipien wie Rechtsstaatlichkeit, wirtschaftlicher Interdependenz und Demokratie ganz und frei gehalten werden kann.
Doch dieser große Plan ist in der Ukraine gescheitert. Die dortige Krise zeigt, dass Realpolitik nach wie vor relevant ist - und dass Staaten, die sie ignorieren, dies auf eigene Gefahr tun. Die US-amerikanische und die europäische Führung haben es versäumt, die Ukraine in eine westliche Hochburg an Russlands Grenze zu verwandeln. Jetzt, da die Konsequenzen offenkundig geworden sind, wäre es ein noch größerer Fehler, diese verfehlte Politik fortzusetzen." Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Quelle: https://www.foreignaffairs.com/arti…st-s-fault

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Oliver Fuchs
Chefredaktor a.i.
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Merci!

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(nicht Pierin's Kumpel)
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Sehr geehrter Herr Fuchs
Meine Hoffnung auf eine Erklärung von andern Lesern hat sich nach nur 3 Stunden noch nicht erfüllt, dafür stellen sich 5 andere Leser diue gleiche Frage, Grund genug, von Ihnen eine Antwort darauf zu erhalten. - Danke zum Voraus.

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keine Rolle
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Ich reagiere nur auf das Wort Hinterhof.

Über meinen 'Hinterhof' darf ich einen gewissen Hohheitsanspruch ausüben, da bezahle ich Miete oder Hypothek und da darf ich im Zeifelsfall und im Dunkeln jeden Eindringling erschiessen :). Im Hinterhof des Nachbarn oder gar in seinen Garten sollte ich mich etwas zurückhalten, wenn ich keine Anklage wegen Landfriedensbruch risikieren will.
Weder Ukraine noch Batikum sind Hinterhof eines anderen Landes, auch wenn in der Monroe-Doktrin vor 200 Jahren und auch später noch über Einflusssphären gestritten und gekämpft wurde. Das waren andere Zeiten, da hatten die Frauen weder in der Schweiz noch im Russischen Reich das Stimm- und Wahlrecht. Oder liegt etwa das Königsberg des Deutschen Ordens im Hinterhof Deutschlands?

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Einverstanden. Und trotzdem ein Einwand.
Sobald ich im Besitz von Atomwaffen bin, gelten - warum auch immer - plötzlich andere Regeln.
Wenn es keine historischen Vorbilder gebe. Ok. Aber die gibt es. Da hilft es auch nicht zu behaupten, dass dies andere Zeiten waren. Leider waren sie es nicht.
Wir sind - ob wir es wollen oder nicht - zurück im Blockdenken und Handeln.
Und das ist die "alles" entscheidende Parallele...

Einwand Nummer 2:
Indirekt habe ich sehr wohl Einfluss auf das Nachbarsgrundstück.
Ich kann Einsprüche erheben - egal, ob begründet oder nicht. Ich kann damit effektiv verhindern, dass der Nachbar baut, was er will. Vor allem, wenn es mich benachteiligt...

...für Russland - um mal im Bilde zu bleiben - ist der mögliche Einzug der NATO in die Ukraine so etwas wie für uns der Bau eines nachteiligen Gebäudes oder unerwünschter Bäume auf der Nachbarschaftsgrenze, der für uns zu gefühlten oder tatsächlichen Nachteilen führen würde.
In beiden Fällen völlig egal, ob dies real der Fall ist oder nicht.

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MA Sozialpädagogik
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Im Prinzip stimme ich Ihnen zu, das wäre schön wenn dies funktionieren würde. Jedoch habe ich das Gefühl Sie sprechen genau die liberale Theorie an und verkennen die (auch heutige) reale Politik der Grossmächte (USA, Russland und China) die Mearsheimer erwähnt, die eben genau in diesen ihren "Hinterhöfen" erheblich Einfluss nehmen über Ideologie, Ökonomie, Politik und wenn nötig auch militärisch. Dies finde ich nicht gut, aber es einfach auszublenden hilft wohl nicht in einer Analyse... Der Hinterhof der hegemonial Macht USA lag seit dem Ende des Kalten Krieges strategisch und empirisch auf der ganzen Welt:

"Was ist die langfristige Natur der amerikanischen Außenpolitik? Dieses neue Buch widerlegt die Behauptung, dass sie sich über Zeit und Raum hinweg stark verändert hat, und argumentiert, dass die wichtigsten politischen Maßnahmen in den letzten hundert Jahren bemerkenswert stabil waren, nicht in Bezug auf die Ziele, sondern auf die Mittel.
David Sylvan und Stephen Majeski nehmen die Außenpolitik der USA in Vergangenheit und Gegenwart unter die Lupe und zeigen anhand einer Fülle historischer und aktueller Fälle, dass die USA seit mindestens einem Jahrhundert ein Imperium von "Klientelstaaten" unterhalten. Sie verdeutlichen, dass sich ein Großteil der amerikanischen Politik darum dreht, Klienten zu gewinnen, zu halten und eine feindliche Politik gegen Feinde zu betreiben, die als Bedrohung empfunden werden, und dass dies eine typisch amerikanische Form des Imperialismus darstellt. Sie zeigen auch, wie der Klientelismus scheinbar unterschiedliche Aktivitäten in verschiedenen geografischen Regionen beeinflusst und über eine spezifische Palette von politischen Instrumenten funktioniert, wobei vorhersehbare Unterschiede in der Verwendung dieser Instrumente zu erkennen sind."
Artikel: http://www.us-foreign-policy-perspe…php?id=279

"Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich: Das Scheitern von Regimewechsel-Operationen
Die Vereinigten Staaten haben in ihrer Geschichte zu verschiedenen Zeiten militärische Gewalt eingesetzt, um einen Regimewechsel in der ganzen Welt herbeizuführen, um ihre Interessen durchzusetzen. In den letzten Jahren ist jedoch ein wachsender wissenschaftlicher Konsens darüber entstanden, dass diese ausländischen Regimewechseloperationen oft ineffektiv sind und schädliche Nebenwirkungen haben."
https://www.cato.org/policy-analysi…operations

2014: The Grand Strategy of the United States
"Trotz einer Fülle von Theorien und Debatten ist die Grand Strategy als praktische Angelegenheit von Jahrzehnt zu Jahrzehnt bemerkenswert konsistent, wobei sich die Mittel im Zuge des technologischen Fortschritts und der Entwicklung der Institutionen ändern, die Ziele und Wege jedoch eine deutliche Kontinuität aufweisen. Grand Strategy kann einfach als der Einsatz von Macht zur Sicherung des Staates verstanden werden.2" (...) "In gewisser Weise bedeutet dies, dass das, was der Staat tut, wichtiger ist als das, was der Staat sagt. " (...) "In diesem Licht betrachtet, zeigt die amerikanische Grand Strategy im Laufe der Zeit eine große Beharrlichkeit und orientiert sich an den Dingen, die als am wichtigsten erachtet werden - an den Interessen, für deren Verteidigung praktisch jede Regierung Geld ausgeben, Gesetze erlassen, drohen oder kämpfen wird." (...) "Von Anfang an hatte die amerikanische Grand Strategy auch eine entscheidende ideologische Komponente." (...) "Amerikanischer Exzeptionalismus", diese Komponente wurde von den einen als Impuls zur Förderung demokratischer Werte und der Rechtsstaatlichkeit im Ausland wie im eigenen Land gesehen, von den anderen als Vorwand für Interventionen.7" (...) Am Ende des Krieges standen die Vereinigten Staaten allein an der Spitze der siegreichen Koalition und waren die größte Wirtschafts- und Militärmacht der Welt. In der unmittelbaren Nachkriegszeit waren die Vereinigten Staaten absolut im Vorteil. Eine florierende Wirtschaft, eine gewaltige strategische Luftwaffe und Marine sowie der alleinige Besitz von Atomwaffen sicherten die Vormachtstellung der USA und qualifizierten sie in einzigartiger Weise für die Rolle als Supermacht der Welt. Die amerikanische Strategie zur Mitte des Jahrhunderts beruhte weiterhin auf den oben beschriebenen Grundlagen und lässt sich kurz wie folgt zusammenfassen: Überwachung und Durchsetzung einer stabilen internationalen Ordnung und eines stabilen Wirtschaftssystems, das die Souveränität, die Sicherheit und den Wohlstand Amerikas bewahrt; Gewährleistung der Sicherheit des Heimatlandes durch nukleare Abschreckung, Bündnisse, nach vorne verlegte Bodentruppen sowie Luft- und Seemacht; und Verhinderung des Aufstiegs gleichartiger Konkurrenten, die die wirtschaftliche und militärische Überlegenheit der USA in Frage stellen könnten." (...) "Jede größere Störung der Weltwirtschaft, die vom Vertrauen der Investoren ebenso abhängt wie vom freien Fluss von Waren und Energie, kann katastrophale Folgen für die Vereinigten Staaten haben, und amerikanische Präsidenten haben wiederholt ihre Bereitschaft gezeigt, Gewalt anzuwenden, um den Zugang zu den Märkten, den freien Handel und die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten." (...) "Durch die Zusammenarbeit mit Verbündeten werden unsere Streitkräfte um ihre Streitkräfte ergänzt und es werden Stützpunkte und andere Rechte gesichert, die wir benötigen, um die Interessen der Vereinigten Staaten in der ganzen Welt zu schützen. Wir schließen Vereinbarungen nicht selbstlos ab, sondern weil sie den Interessen der USA dienen." (...) "In ähnlicher Weise wird die Förderung von Demokratie und Menschenrechten im Ausland oft als ein "Gebot" der nationalen Sicherheit oder der Außenpolitik angepriesen. "41 Obwohl sie mit der amerikanischen politischen Kultur und Ideologie übereinstimmen, sind diese Beispiele in der Praxis sehr fallabhängig. Wenn sie mit dem Rahmen und den Grundsätzen der großen Strategie der USA übereinstimmen, können die Vereinigten Staaten handeln, aber in den meisten Fällen regiert ein pragmatischer Realismus."
https://ndupress.ndu.edu/Portals/68…egy-us.pdf
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

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Ein super Service zuhanden der Verlagsetage.

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Sensibilisiert
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Eine sehr hilfreiche Zusammenstellung, herzlichen Dank. Was mir immer wieder Mühe macht, sind Bilder zu Konfliktthemen. Ich kann eine Satellitenaufnahme nicht ohne Hilfe lesen und muss einfach glauben was dazu interpretiert wird. Mein Misstrauen ist heute aber gross, seit ich vor Jahren in allen gängigen Tageszeitungen die gleichen Bilder mit mobilen Einrichtungen zur Herstellung von Athraxbakterien gesehen habe, die sich später als Fotomontagen herausgestellt haben.

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Zu 7.: ich fand den Kommentar von Peter Müller lesenswert, auch wenn ich ihn fachlich nicht im Detail beurteilen kann.
Ansonsten werde ich nun mal lesen :-)

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Ja, ich mag solche Empfehlungen. Für mich sind generell Verweise auf weiterführende Literatur oder wie im vorliegenden Beispiel auf Artikel sehr bereichernd. 10 finde ich etwas viel, 7 fühlen sich besser an. Freue mich auf die nächste Ausgabe.

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Alles interessante Beiträge, Danke. Mir fehlt jedoch die russische Sichtweise und damit meine ich nicht die Arte Putin Dokumentation, was wiederum eine westliche Sichtweise auf Putin ist. Weshalb schaffen wir es im Westen nicht Russland ernst zu nehmen ohne Russland sogleich zu dämonisieren? Russland ist ein Teil von Europa und diesen Sachverhalt scheinen viele zu vergessen.

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keine Rolle
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Sehr interessante und gut informierte Gäste waren heute (17.2.22) im ZDF bei Markus Lanz und sie diskutierten das Thema intensiv und in allen Facetten. Ich kann die Sendung nur empfehlen. https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz

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Interessant war auch die Satiresendung Extra3 zu dem Thema. Sehr zu empfehlen..

https://www.ardmediathek.de/video/e…jE4ZDMyMDM

Sie gehen auf die Ursprünge des NATO-Russlands-Konfliktes ein. Inklusive einem Zitat von Herrn Gentscher.

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extra3 ist Satire, aber Genscher kam auch bei Lanz zu Wort und der damalige deutsche Botschafter in Moskau hat das Zitat im Kontext von 1990 eingeordnet:

Der Warschaupakt war intakt und wurde von keiner Seite angezweifelt. Die Baltischen Staaten waren Teil der Sowjetunion und nicht unabhängig. Die Frage eines Nato-Beitritts stellte sich so wenig wie heute die Besiedlung des Mars: Einige reden darüber und vielleicht passiert es irgendeinmal ..., aber uns geht es nichts an.
Seither hat sich die Welt gedreht:

  • Der Warschaupakt zerfiel

  • Die Satelliten wurden zu unabhängige Staaten mit eigenen Grenzen

  • Mit Hauptquartier Minsk wurde die GUS gegründet, sie besteht bis heute

  • Russland ging mit dem nun unabhängigen Belarus ein Verteidigungsbündnis ein

  • Auch die nun unabhängigen Baltischen Staaten hatten ein Sicherheitsbedürfnis

  • Sie wandten sich aufgrund geschichtlicher Erfahrung dafür nach Westen

  • Die nach Westen gewandten Staaten haben sich wirtschaftlich gut entwickelt

  • Demokratische Gründsätze haben sich durchgesetzt

  • Viele Bewohner arbeiten heute in der EU

Mein Eindruck ist halt noch immer, dass sich das Verteidigungsgebiet der Nato zwar aufgrund dieser Rufe auch aus Polen, ex-CSSR etc. nach Osten erweiterte, dass das heutige Problem aber darin gründet, dass Putin zum Blockdenken zurück will - nachdem man ihn 20 Jahre lang zwar gehört, ihm aber nicht den verlangten Respekt zollte. Herzlich SH

PS. Gemäss Dumabeschluss soll Putin Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkennen. Teile dieser Oblasts liegen aber trotz acht Jahren 'Rebellenkrieg' immer noch unter ukrainischer Jurisdiktion. Erinnert irgendwie an 'den einen Tag im Leben von Iwan Denissowitsch'.

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Danke für Ihre Zusammenstellung! Ich finde sie auch jetzt noch sinnvoll. Ich schlage vor, auch einige Einschätzungen aus nicht-angelsächsisch- europäischem kulturellem Hintergrund miteinzubeziehen. Zum Beispiel aus Indien oder China.

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Noch eine amerikanische Sichtweise von Tulsi Gabbard auf die Ukraine-Krise. Gabbard: Washington elites are in the pockets of the military industrial complex: https://www.youtube.com/watch?v=xO3hdQjM2PA

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Leserin
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Bemerkenswert kluge Frau. Danke, Herr K.

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In den 90ern glaubte ich solche Themen (Klage gegen Kriegshetzerei) im Tagi lesen zu können (Linke Themen) heute sehe ich sie auf Fox-News . . . . verrückte Welt.

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Es ist ein Spiel, zwar mit grossen Einsätzen, aber wir können dankbar sein, dass es die Grenze zum bitteren Ernst vorläufig nicht überschreitet. Eine neue Form von Konfrontation? Wäre endlich mal ein substanzieller Fortschritt.

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Super, Danke für Eure Übersicht.
Meiner Meinung nach zwei weitere interessante Artikel von der Website der TFF «Transnational Foundation for Peace and Future Research»
Die schwedische Organisation TFF arbeitet seit über 30 Jahren im Bereich Peace Journalism/alternativer Journalismus.

Robin Poulton:
https://transnational.live/2022/02/…ning-nato/

Ted Snider:
https://transnational.live/2022/01/…t-ukraine/

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Anne Applebaum ist sowas von unterirdisch. Sie erwähnt kein einziges Mal die fünfte Nato Ostexpansion in 30 Jahren. Zudem ist sie offensichtlich eine Kriegstreiberin erster Güte der nur eine Eskalation des Konflikts Freude bereiten würde. Sie verlangt offen nach einem Umsturz der russischen Regierung. Schön auch der Satz wo sie findet Europa muss halt woanders sein Gas auftreiben, leicht gesagt wenn man cozy in nordamerika sitzt.
Verstehe bei bestem Willen nicht, wie ihr sie hier inkludieren konntet.

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Ich empfehle den verlinkten Beitrag Nummer 4 (https://kyivindependent.com/nationa…-analysis/) hinsichtlich der realen Kriegsgefahr zu lesen. Dort ist er am stärksten.
Und hilft sehr gut die aktuelle Kriegsgefahr - aus Sicht der Ukrainer - einzuordnen.

Die politische Einordnung der Warnung der USA. Sagen wir es mal so. Geht man davon aus, dass die USA ausschliesslich helfend agiert und keinerlei Eigeninteressen verfolgt, dann passt sie...

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