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interessierter Leser
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Tolles Video - gratuliere! Schicke ich vielleicht dem neuen SVP-Chef ins idyllische Oberiberg …

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Ach, Ideologen, Karrieristinnen, Narzisten und Machiavellistinnen mit Sachargumenten überzeugen zu wollen ist eine grosse Illusion. Es schärft nur ihre Rhetorik. Sie haben andere Ziele. Aber vielleicht gelingt es unsicher gewordene Leser:innen zu motivieren ihre individuellen Standpunkte zu hinterfragen…Hoffen wir, dass sie dabei auf wirklich fundierte Quellen stossen… sonst wäre dann auch wieder nur das bestehende Vorurteil bestätigt…
[edit: rechtschreibung]

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An der Uni Bern wird seit 1963 hochrangige fakultätsübergreifende Klimaforschung geleistet. (Ab 2007 das Oeschger-Zentrum für Klimaforschung (Oeschger Centre for Climate and Climate Change Research, OCCR).
Auch seit den 60er Jahren (oder schon früher?) organisieren Lobbyisten „Fake-Forschung“, die die Forschungsergebnisse und Forschende mit Scheinargumenten, Manipulations-, Propaganda oder gar Hetz-Methoden in Frage stellen, bagatellisieren und/oder diskreditieren. Einen groben Überblick über diese Machenschaften gibt die Arte-Doku Klimawandel-die Macht der Lobbyisten
Auf den Seiten des OCCR lassen sich fundierte Erkenntnisse zu allen möglichen Fragestellungen finden auch zusammenfassende gut verständliche Artikel bspw. hier die Publikationen von Christian Pfister mit seinen Teams ab 1978 bis heute zu Klimageschichte etc.
Ich mache mir grosse Sorgen, dass die „Flutung der Informations-und Kommunikationsmedien mit Blödsinn“, es immer schwieriger macht „gewissenhafte“ „aktuelle“ wissenschaftliche Erkenntnisse von überholten, aus dem Zusammenhang gerissenen, pseudowissenschaftlichen, und/oder bewusst falschen Aussagen zu unterscheiden. Diese zu widerlegen benötigt ermüdende Kleinarbeit, die nicht allein zu bewältigen ist. Leider geraten auch immer wieder integere Forschende weltweit unter Druck von Lobbyisten oder verlieren ihre Aussicht auf eine Karriere, wie die Doku eindrücklich zeigt.
Dazu kommt, dass auch Wissenschaftskommunikation Expertise braucht und entsprechende finanzielle Ressourcen benötigt. Woher diese bekommen in Zeiten von Budgetkürzungen? Ein teuflischer Kreis angesichts der drohenden Klimakatastrophe [und ihren sich bereits abzeichnenden antizivilisatorischen folgen]….
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das Problem mit der Kommunikation zeigt sich leider auch in diesem Film. Alle sind sehr nett, lächeln und bleiben ruhig und gelassen. Wenn es aber so ist, dass wir unsere Lebensgrundlage verlieren werden, dann sollten unsere Gesichter anderes ausstrahlen.

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Man kann ja nicht die ganze Zeit schreien und weinen.
Vermutlich würde einem dann auch nicht zugehört.

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Wieso bloss sind die Menschen je länger je pessimistischer? Gerade die letzten Aussagen betreffend Lobbyismus und dass es eigentlich alle wissen lassen erschaudern.

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Auf die frage wie er das Kommuniziert weicht der ja aus. Auch wenn er jetzt sagt das es eine 10% Wahrscheinlichkeit gibt, das das Flugzeug abstürzt ist für mich nur eine Zahl und 10 % Riskiere ich. Denke das es anders Kumminiziert werden soll. Und wie? Keine Ahnung. Am besten war der kleine Junge am Anfang das war erklären auf Augenhöhe

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Wahrscheinlichkeiten sagen nur wenig über die Konsequenzen und die Tragfähigkeit des Risikos aus. Die Menschen haben grundsätzlich Mühe damit solche Wahrscheinlichkeiten einzuschätzen, vor allem wenn sie mit Ankerpunkten verzerrt wahrgenommen werden. Dazu gibt es zig Untersuchungen z.B. aus der behavioral finance. Das Problem ist, dass das Resultat des 10% Ereignis nicht tragbar ist. Ich finde die Analogie deshalb nicht so schlecht. Flüge würden sicher anders beurteilt werden, wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit des Todes 10% beträgt.

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Leser*in
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Also wenn Sie sich vorstellen, dass Sie 5 Tage pro Woche arbeiten und immer mit dem Auto (oder Velo) zur Arbeit fahren und Sie damit rechnen müssten, 1x in 2 Wochen zu verunfallen (vom Blechschaden hin zum Totalschaden, vom Kratzer bis zum Hirn-Schädeltrauma oder gar Tod), dann wäre das vielleicht die bessere Kommunikation?

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Verständliche Ausführungen, schöne Idee mit den unterschiedlichen Perspektiven der Fragenden.

Allerdings.

Mir haben die altbekannten skeptischen Stimmen gefehlt in der Runde. Die Teilnehmenden repräsentieren den Bevölkerungsanteil, der nicht überzeugt werden muss.

Etwa ein Drittel der SchweizerInnen (meine Schätzung) haben eine ganz andere Meinung zum Klimawandel.

Schade hat man diese nicht miteinbezogen und deren Argumente entkräftet.

So bleibt der Eindruck eines Insider-Kreises, der sich selbst bestätigt.

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Was tragen die denn zum Video bei? Die liegen ja falsch und helfen bei der Erklärung nicht.

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Sie würden das Video auch für diese Skeptikergruppe interessant machen. Nicht nur für Leute wie mich, die ohnehin immer pro Klimaschutz stimmen.

Wie Sie wissen sind deren Argumente auf Social Media ziemlich populär und werden oft mit Fake-Quellen präsentiert.

In Videos wie oben könnte man populäre Fake-Fakten widerlegen.

Es ist ganz klar diese Gruppe, die den Klimaschutz ausbremst. Schade wird von Seiten der Qualitätsmedien nicht mehr getan, um diese Leute abzuholen.

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Eines der grossen Probleme in der Vermittlung der Dringlichkeit scheint mir die Zeitperspektive: das Unheil kommt langsam, die menschliche und vor allem die politische Perspektive ist kurzfristig - das voraussagbare Schlimme kommt also (vorderhand) ständig erst jenseits des persönlichen Horizonts. Diese Ungleichzeitigkeit der Erfahrungstempi scheint auch der Bezug auf die Kinder oder Enkel (wies denen mal gehen wird) nur schwer austricksen zu können.
Mir fällt dazu ein krasseres Bild ein, auch wenn Bild Bild bleibt, es sei eine arabische Geschichte, habe ich vage in Erinnerung. Ein reicher Geschäftsmann ist wegen Unlauterkeit zum Tod verurteilt worden und steht vor dem Henker, der ihm den Kopf abschlagen soll. Er hat vor den möglichen Schmerzen Angst und sagt zum Henker: "Gib Dir alle Mühe, dass es schnell geht. Wenn ich nichts spüre, bekommst Du mein ganzes Vermögen". Der Henker macht eine kleine Lockerungsbewegung. Der Verurteilte spürt gar nichts und fährt den Henker an: "Mach endlich!". Der Henker erwidert: "Nick mal!".

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Ich verstehe deine arabische Geschichte nicht. Was für eine Lockerungsbewegung? Wieso soll der Verurteilte nicken? Stehe auf dem Schlauch...

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Die "Lockerungsbewegung" war bereits die Hinrichtung, und das "nick mal" ist der Hinweis an das Publikum, dass das Nicken nur zur Hälfte passieren wird, weil der Kopf dann runterfällt.

Das meine Lesung.

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Etwas längerer Vortrag:

Climate Tipping Points auch von Stefan Rahmstorf

https://media.ccc.de/v/rc3-11361-cl…ing_points

Politicians, economists and even some natural scientists have tended to assume that tipping points in the Earth system — such as the loss of the Amazon rainforest or the West Antarctic ice sheet — are of low probability and little understood. Yet evidence is mounting that these events could be more likely than was thought, have high impacts and are interconnected across different biophysical systems, potentially committing the world to long-term irreversible changes.
This talk summarizes evidence on the threat of exceeding tipping points and explores the effects of such large-scale changes, how quickly they might unfold and whether we still have any control over them.

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Die Republik-Crew und natürlich Rahmstorf hatten sicher nur die besten Absichten mit diesem Video. Ganz überzeugt hat mich das Setting nicht. Da die Gespräche nicht zusammen am gleichen Ort stattgefunden haben (aus welchem Grund auch immer), bleibt hier eine etwas unheilvolle Distanz zwischen Wissenschaftler und Normalos. Diese müssen wir schaffen aufzuheben, ganz besonders in solchen Erklärvideos, aber natürlich auch sonst in Debattenräumen. Das Konzept der verschiedenen Lebensalter und des unterschiedlichen Wissensstandes der Fragesteller:innen finde ich gelungen.
Hier noch eine Idee, wohin (YouTube-/ tiktok-optimierte) Klimakommunikation führen könnte: Adam McKay (Don‘t Look up) geht einen interessanten, provokativen Weg mit seinem Non-Profit Studio: https://www.youtube.com/@YellowDotStudios/videos

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Prof. em., Past Global Change Forscher
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Die bisherigen Kommentare zeigen, dass sich die Diskussion längerfristig von Bekanntem auf eine umfassendere, gesellschaftliche Ebene verbreitern sollte. Dies hat Jason Hickel in „Less is more“ (Penguin Books, 2022;  „Weniger ist mehr“ Oekom Verlag München, 2023) versucht. Seine transdiszipinäre Vision ist auf Wirtschaftsgeschichte, globaler Ökonomie und Ethnologie gegründet. Er ist wissenschaftlich qualifiziert und betrachtet "Wachstum" als Hauptursache von Global Change. Seine Vorschläge, wie ein Leben mit "Weniger" kein Schreckgespenst sein muss, verdienen eine breitere Diskussion.

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Tobias Adler
Produktmanager
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Tolles Video, lehrreiches Format! Könnte der letzte Teil zur Kommunikation von Unsicherheiten sogar einen spannender Ansatz für "Challenge Accepted" aufzeigen, um in ebendieser Vermittlung unterstützend zu wirken?

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David Bauer
Leiter Klimalabor @ Republik
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Dankeschön! Wir sind gerade daran, das zweite solche Video publikatinsfertig zu machen...

Wie meinen Sie das genau mit dem Ansatz für «Challenge Accepted»?

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Tobias Adler
Produktmanager
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Eine Anspielung auf die letzte Aussage von Herrn Ramstorf, dass 10% Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignis' (z.B. ein Kipp-Punkt) nicht tief ist, sondern viel zu hoch. Seiner Aussage entnehme ich, dass die Klimaforschung Unterstützung benötigen könnte bei der adäquaten Kommunikation solcher Unsicherheiten und Szenarien, wie sie in der Forschung nun mal üblich sind. Um trotzdem die gewünschten Reaktionen in der Politik & Gesellschaft hervorzurufen, so dass wir uns nicht in falscher Sicherheit wiegen.

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Bürgerin
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Leider wird dieser Film niemanden überzeugen,der sich nicht eh schon fürs Thema interessiert. schon vor 15 Jahren haben wir mit fast gleichen Aussagen versucht auf zu rütteln, leider vergeblich. die Leute wollen es nicht verstehen

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Seit die Wissenschaft den menschgemachten, CO2-bedingten Wärmeanstieg vor ca. 40 Jahren belegte, haben 'wir' den motorisierten Vetkehr mehr als verdoppelt.
'We have a dream' deshalb, dass die Vernunft klimabedingt exponentionell die Menschen erfasst und den Hass überstrahlt und ihn erstickt. ...
Ich danke euch allen für euer Engagement für den Erhalt der, unserer, Lebensgrundlage.

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