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Ich staune immer wieder sehr, wie Schlaumeierinnen meinen, die gesamte Wissenschaftsgemeinde (das IPCC forscht ja nicht selber, sondern fasst alles Relevante zusammen, was zum Thema geforscht und publiziert wurde) habe etwas übersehen, was man mit einem einfachen Whiskyglas-Experiment zeigen könne. Halten Sie die Wissenschafterinnen tatsächlich für so doof?
Die Erklärung, warum das Whisky-on-the-Rocks-Argument der «Skeptiker» immer schon falsch war: Es lässt sich nur auf Eis anwenden, das (wie es auch im Republik-Beitrag heißt) frei schwimmt. Aber ein großer Teil des Eises auf der Welt schwimmt nicht frei, sondern liegt auf Land auf. Und das schmilzt auch. Und das Schmelzwasser fließt ins Meer. Und der Meeresspiegel steigt.

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Ich bin 'Jahrgang 70 oder drunter' und kann mich nicht erinnern, dass jemals behauptet wurde, schmelzende Eisberge liessen den Meeresspiegel nennenswert ansteigen. Aber wie im Artikel ausgeführt, gibt es auch Unmengen Eis, das nicht im Wasser schwimmt, sondern in Form von Gletschern auf Felsen liegt. Wenn die schmelzen, steigt natürlich der Meeresspiegel. Schon mal ein zu kleines Schälchen in den Kühlschrank gestellt, wenn Sie das Eisfach abtauen? - Genau.

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Streng genommen steigt das Volumen des Meeres durch Meereis anscheinend um einen winzigen Betrag, aber der ist ziemlich klein und kann daher mehr oder weniger ignoriert werden, denke ich mal. Mehr dazu hier: https://www.spektrum.de/news/eisber…en/1030388

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Gerne weise ich darauf hin, dass Sie im letzten Abschnitt etwas nicht korrektes suggerieren:

Ein schwimmender Körper, also z.B. ein Eisberg im Wasser, wiegt so viel, wie das Wasser, welches er verdrängt (Archimedes).
Salzwasser hat eine Normdichte von 1025 kg/m3. Ein Stück Eis mit einer Dichte von 920 kg/m3 (unerheblich für die Rechnung) welches 1 m3 Salzwasser verdrängt hat demnach ein Gewicht von 1025 kg. Eine Spitze wird wohl noch rausschauen (Das haben die von der Titanic auch bemerkt). Schmilzt das Eis haben die 1025kg Eisberg-Wasser eine Dichte von 1000kg/m3 (Süsswasser), demnach also ein Volumen von 1025 liter, sprich 1,025 m3.

Fazit: Der Spiegel steigt etwas an, wenn auch nur wenig. Weil Salzwasser eine höhere Dichte hat als Süsswasser.

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Kritik an der Wissenschaftlichkeit
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Sie schreiben:
"Das liegt vor allem daran, dass Kohlen­dioxid im Wasser chemisch umgewandelt und dadurch abgebaut wird. Die Stoffe, die dafür nötig sind – Karbonate –, sind aber nicht endlos vorhanden. Je mehr CO2 der Ozean aufnimmt, desto mehr Karbonate werden verbraucht. Ihre Konzentration sinkt."

Als promovierter Chemiker würde ich eher meinen, dass das Kohlendioxid im Wasser insbesondere von den zweiwertigen Ionen von Kalzium und Magnesium oder auch höher wertigen Ionen in Form von Karbonaten ausgeschieden, respektive mineralisiert wird. Karbonate werden bei diesem Vorgang also gebildet und insbesondere nicht verbraucht. Das Kohlendioxid wird nicht abgebaut, sondern bloss in Form Kalk aus dem Kreislauf gezogen. Natürlich setzt dieser Vorgang Protonen frei, die den Säuregehalt des Wassers erhöhen, was wiederum all den Lebewesen, die Kalkgerüste brauchen, (Korallen, Muscheln etc.) schadet. Ich habe meine liebe Mühe mit diesem Artikel, der mich auch in der Klarheit in anderen Punkten sehr enttäuscht. Schade, ich erwarte Besseres von der Republik. Vielleicht wäre ein Artikel zum grossen Klimaproblem besser ohne den Versuch, die Mechanismen im Detail beschreiben zu wollen, wenn die dazu notwendigen Basiskenntnisse im Redaktionsteam manifest fehlen.

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Danke für Ihren Kommentar. Ich habe die relevanten Reaktionsschritte in meiner Replik zu J. T.s Kommentar weiter unten notiert.

Eine Präzisierung die ich aber aufgrund der Irritation mit dieser Textstelle vorschlagen würde, wäre es, nicht von Karbonaten sondern von Karbonat-Ionen (CO3(2-)) zu sprechen. Daher rührt, wie ich vermute, dieses Missverständnis. Einverstanden?

Im Übrigen dürfen Sie uns gerne auf die anderen Punkte hinweisen, mit denen Sie Mühe haben. So können wir fürs nächste Mal lernen.

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danke für einen weiteren ausgezeichneten explainer, arian,
ich störe mich - als biochemiker - wie anonymus auch an der formulierung "Das liegt vor allem daran, dass Kohlen­dioxid im Wasser chemisch umgewandelt und dadurch abgebaut wird. Die Stoffe, die dafür...". ich versteh, was du damit meinst, aber dummerweise wird im laienverständnis "abgebaut" als lösung des/eines problems verstanden, und das "umgewandelt" dann nicht mehr weiter beachtet. es hat lange gebraucht, aber in der biologie sind wir inzwischen soweit, nur noch die umwandlungen mit ihren positiven wie negativen folgen zu untersuchen, und entsprechend vom "carbon cycle" (analog dann: "nitrogen cycle'', phosphate cycle" etc.) zu sprechen. und das macht auch sinn, denn die fachlich bedingten (veralteten) kategorisierungen in geochemische und biogene prozesse greifen derart inneinander, daß es gar nicht sinnvoll ist, sie komplett auseinanderzuhalten. und daß es für ein vertieftes verständnis von stoffkreisläufen unabdinbar ist, gerade dieses ineinandergreifen zu studieren.

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Unhöfliche Korrektur. Von promovierten Chemiker.

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Danke für Ihren Kommentar. Mit der Temperaturen-Karte zeigen wir ja, dass diese Abschwächung gerade nicht hypothetisch ist. Auf eine quantitative Aussage haben wir allerdings verzichtet, da das genaue Ausmass der Abschwächung noch unklar ist.

Der IPCC schreibt:

[...] we conclude that there is medium confidence that the AMOC has weakened over the historical era but there is insufficient evidence to quantify a likely range of the magnitude of the change

Die Publikation, aus der wir die Grafik entnommen haben, spricht von etwa 15% seit Mitte 20. JH. Modellberechnungen des IPCC schätzen im Vergleich zur Vorindustriellen Periode eine Abnahme die etwa halb so gross ist.

Die Folgen davon sind, wie Sie richtig beschreiben, vielfältig. Wir haben uns hier auf die Erwärmung beschränkt, werden aber die eine oder andere weitere im nächsten Beitrag aufgreifen.

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Interessant fände ich insbesondere die Auswirkungen auf die zahlreichen mit den Meeresströmungen wandernden Organismen, wie zB den europäischen Aal. Ich bin gespannt was folgt!

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Kritiker
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Grüezi

Bitte differenzieren Sie. Der IPCC veröffentlicht 2 verschiedene Sorten von Berichten: 1. 1'400-seitige Forschungsberichte. 2. 40-seitige Zusammenfassungen für Regierungsmitglieder und Entscheidungsträger.
Zweitere verharmlosen die Fakten gewaltig und steuern politisch, was der Öffentlichkeit vermittelt wird. Wer liest schon 1400 seiten?
Erstere stehen in der kritik, ebenfalls zu harmlos zu sein, weil die Forscher a) ihren Ruf zu verlieren haben und b) ihre Glaubwürdigkeit und somit ihre Karriere auf dem Spiel steht. Dies sagen Peer-Studies aus.

"... bereits unsere Enkel im Sommer dereinst per Schiff zum Nordpol reisen könnten – die Arktis wäre eisfrei."
Die neuste Forschung legt nahe (UN-Studie), dass bereits im Sommer 2030 kein Eis mehr vorhanden ist, zumindest in den Sommermonaten. Nicht Enkel, nicht Kinder, sondern wir. Was dürfen dann unsere Enkel erwarten?

Informieren Sie sich bitte gründlicher.
Sprechen Sie mit Extinction Rebellion oder gehen Sie an einen ihrer Vorträge, falls sie Quellen suchen. Scheuen Sie sich nicht davor, als linke/r Extremist/in abgestempfelt zu werden. Es handelt sich hier um Fakten. Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Wahrheit.

Vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit und tolle Unterstützung im gesellschaftlichen Klima-Diskurs.

Freundliche Grüsse
Ein besorgter Leser

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Danke für Ihren Kommentar.
Hier der Auszug aus dem 11170-seitigen Bericht bzgl. des Zeitpunktes der Eisfreiheit der Arktis:

There is a large spread in the timing of when the Arctic may become
ice free in the summer, and for how long during the season [...].

Das wird deutlich, wenn man sich Figur 3.3 d) - die ich im Text verlinkt habe - des Berichtes anschaut. Die Bandbreite reicht von 6 Millionen Quadratmetern um 2100 bis 0 Quadratkilometer um 2050.

Betrachtet man speziell 2030, sieht man: Der äusserste Rand der Verteilung im Szenario mit den höchsten Emissionen kreuzt etwa dann die Marke von einer Million Quadratkilometer Septembereisfläche.

Zu sagen dass 2030 kein Eis mehr in der Arktis ist, halte ich deswegen für übertrieben. Ich habe mich daher zu einer vorsichtigeren Formulierung entschlossen. Ob sie zu vorsichtig war, wird sich zeigen.

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Ein Kritikpunkt: "Das liegt vor allem daran, dass Kohlen­dioxid im Wasser chemisch umgewandelt und dadurch abgebaut wird. Die Stoffe, die dafür nötig sind – Karbonate –, sind aber nicht endlos vorhanden. Je mehr CO2 der Ozean aufnimmt, desto mehr Karbonate werden verbraucht. Ihre Konzentration sinkt."

Das ist schlicht falsch, CO2 reagiert mit Wasser zu Kohlensäure, die dann deprotoniert. Ob es noch Zwischenschritte gibt, weiss ich gerade nicht, aber ich bin mir zu nahezu 100% sicher, dass keine Carbonate CO2 mit CO2 reagieren, was auch die NOAA bestätigt: "When CO2 is absorbed by seawater, a series of chemical reactions occur resulting in the increased concentration of hydrogen ions. This increase causes the seawater to become more acidic and causes carbonate ions to be relatively less abundant." (Quelle: https://oceanservice.noaa.gov/facts…ation.html)

Carbonate reagieren wenn schon mit den freigesetzten Protonen und gehen so Korallen und Krustentieren verloren.

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Danke für Ihren Hinweis. Sie haben recht, Karbonat reagiert nicht direkt mit CO2.
Die Reaktionsschritte sind die folgenden:
H2O + CO2 = H2CO3
H2CO3 = H(+) + HCO3(-)
H(+) + CO3(2-) = HCO3(-)
Fasst man diese zusammen, erhält man:
H2O + CO2 + CO3(2-) = 2 HCO3(-)
Für den Abbau von CO2 braucht es also Karbonat. Man könnte es zwar präziser formulieren, aber darauf habe ich um der Verständlichkeit willen verzichtet. Dennoch ist die Aussage so nicht falsch.

Sarmiento & Gruber (2006) schreiben etwa:

[...] the uptake capacity of the oceans is greatly enhanced by the reaction of CO2 with the carbonate ion to form bicarbonate, making the carbonate ion concentration the primary determinant for the oceanic uptake capacity for anthropogenic CO2.

Dass CO2 im Wasser zu Kohlensäure reagiert und Karbonat die Protonen dieser bindet, schreibe ich im Übrigen einen Absatz weiter unten.

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wie oben, arian, vielleicht einfach nicht mehr von "Abbau" reden/schreiben, sondern von "Umbau".

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Ich hab die Rückreaktion von CO3(2-) und Wasser zu HCO3- vergessen und nur die Hinreaktion von CO2 + H2O zu H2CO3 sowie seinen Zerfall zu HCO3- + H+, CO3(2-) + H+ berücksichtigt, entschuldige bitte. Insofern reagiert also CO2 mit Wasser zu Kohlensäure, die dann zu HCO3- deprotoniert wird, wobei das Proton dann CO3(2-) zu HCO3- umwandelt. Durch die erhöhte Menge an H+, das durch die Reaktion CO2 + H2O ->H2CO3 und die Reaktion H2CO3 ->H+ +HCO3- gebildet wird, verschiebt sich das Gleichgewicht der Reaktion CO3(2-) + H+ -> HCO3- natürlich auf die rechte Seite, nach Le Châtelier. Also, falls ich nicht schon wieder deine Reaktionsgleichungen falsch verstanden habe.

Ich merke, ich sollte besser ein bisschen länger nachdenken und nicht übermüdet andere kritisieren, wenn ich es selbst nicht verstanden habe. :D

PS: H+ sollte man eigentlich richtiger eher als H3O+ schreiben. Aber das machen nicht mal Chemiker, da jeder weiss, dass in der Summe nur das Proton übertragen wird und es darum nicht so wichtig ist, ob das Proton in Lösung ist oder zwischendurch woanders dranklebt.

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