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Musiker
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Danke für diese toll geschriebene und ausführliche Kritik!
Ich wollte an dieser Stelle nur sagen, dass ich den Film unglaublich kurzweilig, wahnsinnig kreativ und berührend fand.
An alle Leser*innen die das Konzept oder die Idee spannend finden:
Ich finde es lohnt sich mega fest dem Film eine Chance zu geben!
Liebe Grüsse

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Nadja Schnetzler
Mitgründerin Republik und Project R
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das ging mir genau wie dir, Nemo! ❤️

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Theresa Hein
Feuilleton-Redaktorin
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Lieber Herr M., liebe Nadja, der Dank freut mich! Und die unterschiedlichen Meinungen habe ich erwartet (nicht: bewusst herausgefordert) - die differenzierte und geradezu ansteckende Formulierung Ihrer Meinung ist allerdings wirklich Republik-einzigartig. Merci dafür!

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Medizinstudent
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· editiert

Diese Kritik überrascht mich tatsächlich, so bin ich einer komplett anderen Meinung: Everything Everywhere All at Once war für mich nach Parasite eine der besten und vor allem erfrischendsten Kinoerfahrungen der letzten paar Jahre. Tatsächlich habe ich den Film, nachdem ich zuhause Zeit hatte, einen Versuch zu starten ihn Revue passieren zu lassen (was bei der schieren Bandbreite an Ideen und Eindrücken ein Ding der Unmöglichkeit ist), noch mehr zu schätzen gelernt.

Nicht nur hat für mich die Geschichte mit der sich abmühenden Familie und den daraus resultierenden Konflikte (Ehe, Mutter - Vater, Mutter - Tochter) sehr gut funktioniert, sie war auch hervorragend geschauspielert. (V.a. der Ehemann Ke Huy Quan zeigt unheimlich überzeugend eine unglaubliche Spanne an Emotionen im absoluten Eiltempo )
Dann kommen all die unglaublich irren, kreativen und auch wirklich witzigen Ideen, die sich die Daniels einfallen liessen. Doch es sind nicht die Ideen an sich, die mich so überzeugt haben. Es ist vielmehr der Fakt, dass sämtliche dieser irren Ideen gegen Ende wieder aufgenommen werden und nahtlos zusammengesponnen werden, um die Geschichte weiterzuführen. So sind sie nicht nur ein Gimmick, sondern werden integraler Bestandteil des Plots.
Zudem ist es für mich einfach unverständlich, wie ein Film mit diesem bescheidenen Budget diese visuelle Pracht hervorzaubert. Hier gibt es Kampfszenen, die lassen Avengers alt aussehen, und ich bewundere das Produktionsteam, denn das Planen der Drehtage muss eine einzige Tortur gewesen sein.

Wie gesagt: Ich war hin und weg und werde diesen Film sicherlich noch mindestens ein weiteres Mal im Kino schauen. Ich kann ihn nur empfehlen. Seit COVID ist dieser Film nach "Dune" für mich definitive der triftigste Grund, wieder in die Kinos zu gehen!

PS: Ich hoffe die Lesenden dieses Artikels können ihn auch nach der Kritik noch geniessen, für meinen Geschmack wurde im Artikel etwas zu viel über die Geschichte erzählt - ich war jedenfalls sehr froh, dass ich trotz der überragenden Kritiken aus Übersee nichts über den Film wusste, ausser dass er extrem gut sei.

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Ich habe ehrlich gesagt ein bisschen den Eindruck, dass die Kritik zumindest teilweise darauf zurückgeht, dass Humor selten von allen als gleich lustig empfunden wird. Von allem, was ich gesehen und gelesen habe, vermute ich, dass ich bezüglich Humor gar nicht auf der gleichen Wellenlänge bin wie der Film, aber das heisst noch nicht, dass der Humor (oder sogar der Film) schlecht ist.

Persönlich hätte ich es interessant gefunden, wenn die Kritik etwas mehr auf die allgemein überschwängliche Wertung des Films eingegangen wäre. Wenn der Film so miserabel erzählt ist, weshalb das allgemein positive Echo? Haben diese Kritiker*innen eher die Ideen als den Film gewertet?

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Theresa Hein
Feuilleton-Redaktorin
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Lieber Herr Kimmich, danke für Ihre Einordnung. Der Humor war ja tatsächlich nur ein Kritikpunkt - den ich auch nicht so in den Vordergrund gestellt hätte, wenn er nicht eine derart grosse Rolle gespielt hätte. Zum Echo des Films: Das war nicht allgemein positiv, mir scheint, der Film wurde besonders von US-amerikanischen Kritikerinnen sehr gelobt. In einigen grossen deutschsprachigen Tageszeitungen bekam der Film gar keine grosse Besprechung, in einigen englischsprachigen Medien wie z.B. dem Guardian gab es Verrisse - es gibt also durchaus geteilte Meinungen auch bei den Kritikerinnen. Die Rolle, die PR und aufgebaute Erwartungshaltung durch Produktionsfirmen für den Kassenerfolg von Filmen spielt, wäre allerdings einmal einen eigenen Text wert!

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Filmemacher
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Ich würde an EEAAO genau dasselbe aussetzen wie Sie. Allerdings wäre der Film ohne diese Schwächen so phantatisch gut, dass er wirklich fast nur in einem Paralleluniversum existieren könnte. So ist er halt nun statt einer der besten Filmen aller Zeiten nur ein sehr sehr guter. Da es schon fast unmöglich ist, einen auch nur einigermassen schaubaren Film zu machen, könnte ich als Daniel gut damit leben.

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Theresa Hein
Feuilleton-Redaktorin
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Ja, man kann mit viel leben, das stimmt schon. Für einen sehr guten Film waren es mir, siehe Kritik, zu viele Fehlentscheidungen - und ich finde es schade, dass man es sich als Zuschauerin gerade beim Film so angewöhnt hat, Kompromisse in der Qualität einzugehen. Ich höre häufig von Freundinnen «der Film war ganz gut, aber 30 Minuten zu lang» oder ein Film sei «ab der Hälfte gut» gewesen. Perfektion muss doch das Mass sein! Ein Buch lege ich doch auch weg, wenn ich nach ein paar Seiten nicht «reinkomme» oder es mich langweilt. (Okay, manchmal quält man sich durch, aber selten sind das die Bücher, die dann zu Lieblingsbüchern werden...)

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Wenn ich fragen darf: wo/wie ziehen Sie die Grenze zwischen künstlerischen Fehlentscheiden und unterschiedlichen Geschmäckern? (Nicht dass eine solche Grenze scharf gezogen werden kann.) Der Begriff der Perfektion hat für mich etwas überaus Normatives - was vielleicht bei Kritik unumgänglich ist, aber auch da müsste es meiner Ansicht Platz haben für unterschiedliche Vorlieben.

Und aus Interesse: können Sie uns ein paar Filme nennen, welche Sie als perfekt bezeichnen würden? Dies würde es für mich einfacher machen, Ihre Filmkritiken für mich einzuordnen, denn leider sind Film- und TV-Besprechungen in der Republik eine Seltenheit. :-)

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Ich hätte mir ein paar Spoileralarme in der Kritik gewünscht. Ansonsten: Den Film werde ich mir sicher ansehen. Und: Gerne vermehrt Filmkritiken in der Republik. Seitdem es den Züritipp nicht mehr in seiner ursprünglichen Form gibt, vermisse ich sie. Such wenn ich selten der Meinung war/ bin wie die Kritiker.

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Theresa Hein
Feuilleton-Redaktorin
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Nehme ich mir zu Herzen - Ich verspreche, mich zu bessern und weniger zu verraten!

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Danke Frau Hein für Ihre- wie immer- sorgfältige und klare Rezension. Ich habe den Film nun zweimal geschaut. Ich dachte, ich verstehe ihn nicht gut genug, da er ja so gefeiert wird. Auch nach dem zweiten Mal kann ich dem Film nicht viel abgewinnen. Deshalb freut mich Ihre Bewertung ganz besonders, dann fühle ich mich mit meiner Meinung nicht mehr ganz so allein in diesem Universum ;-)

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So sind die Geschmäcker halt verschieden. Es hilft aber den white gaze zu überwinden und die Perspektive von Menschen mit Migrationshintergrund einzunehmen, die schon immer in Multiversen lebten, kaum positive Repräsentation erhielten, ausser in wenigen popkulturellen Referenzen, um den Impact im Einwanderungsland USA insbesondere der Asian-American Community. Wie die kürzlich hier publizierte Rebecca Solnit:

A whole lot of us will be happy about this and they better give Michelle Yeoh her Oscar (because she can beat them up, and also because she was and is divine). Best film, best director, best actress, best supporting actresses, best supporting actor, best original song, best costume design, best original score, best film editing. Also best middle-aged immigrant centered narrative, best Asian American focused film, best multiversatility, best hot dog fingers, best two stones commune interlude, best fanny pack-fu martial arts episode ever, and Jamie Lee Curtis is up against Stephanie Hsu for best supporting actress, so four of the five major characters are up for Oscars.

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Oder in den Worten von Michelle Yeoh, die als beste Darstellerin nominiert worden ist (was in der kurzen Liste im Journal leider ausgelassen wurde) angesichts 95 Jahre Oscar in der NYT sagt:

“Of course, I’m over the moon, but I feel a little sad because I know we know there have been amazing actresses from Asia that come before me, and I stand on their shoulders.” She added, “I hope this will shatter that frigging glass ceiling to no end, that this will continue, and we will see more of our faces up there.”

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