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Mitverleger
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Heute 20. Dezember erschien in einigen CH Media Publikationen ein Kommentar von Thomas Kessler, unter dem Titel „Urbane Bünzlis und revolutionäre Landeier“. Ich rate den Autoren:innen Ihres Artikels, ihn zu lesen. Einige Aussagen daraus: Die Abstimmungsresultate des Kantons Jura sind linker und urbaner als viele urbane Zentren. Innovation findet in der Agglomeration und auf dem Land statt zB Windparks). Stimmalter 16 im Glarus, Stimmrecht von Niedergelassenen im Graubünden etc etc etc. Der Kommentar endet mit dem Satz: „Ignoranz ist der Zwilling von Arroganz. Das sitzt !

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Johanna Wunderle
Unity in Diversity
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· editiert

Ich möchte nachholen mich für diese Analyse zu bedanken Dennis Bühler und Priscilla Imboden. Für mich war sie aufschlussreich.

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Dass EBS nur als passives Opfer der Rechten ohne positive aktive Eigenschaft oder Leistung, sondern durch ihre Identität und Herkunft beschrieben worden ist, hat vielleicht schlicht mit Unwissenheit oder fehlender Zeit zu tun, wie Matthias Zehnder schreibt. https://www.matthiaszehnder.ch/woch…dentitaet/

Auch in der Republik? Es fängt schon mit dem Teaser an: "Land schlägt Stadt, Gmögigkeit schlägt Erfahrung", dann kommt das "Gejammer über fehlende Städter im Bundesrat" (Zehnder) und sogar die "Schwarznasen­schaf­halterin Baume-Schneider" durfte nicht fehlen.

Immerhin wird noch erwähnt, dass sie jurassische Stände­rätin ist. Aber dann folgen nur Beschreibungen ihrer politischen Gegner (obwohl nachgeschoben wird, dass die Republik auch mit SP-ExponentInnen und Grünen sprach - nur wo, was haben sie gesagt?): Sie sei "weniger erfahren und durchsetzungs­stark", habe "nicht das gleiche Kaliber" (wie Herzog) und sei eine "eher schwachen Figur".

Das erinnert an das Porträt von Sommaruga, bei dem die Klischees von der "Eisprinzessin" und "Sphinx" (die an jene über Thatcher erinnern) nicht fehlen durften, wie auch "unver­krampft und charmant" bei Leuthard. https://www.republik.ch/2022/05/30/…-labyrinth

"Diskutiert wird dabei immer nur, was die neuen Bundesräte sind, nie was sie tun", schreibt Matthias Zehnder, und fragt: "Warum reduzieren wir Menschen immer wieder auf ihre Herkunft, darauf, dass sie Städter, Bauern, Frauen, Ivorer, Albaner oder Zürcher sind? Die Antwort ist simpel: weil es einfacher ist. Es ist wesentlich einfacher, Eva Herzog als unfreundliche Baslerin und Elisabeth Baume-Schneider als gmögige Jurassierin zu etikettieren, als zu untersuchen, was sie bisher geleistet haben und vor allem: welche Haltungen sie zu aktuellen Problemen einnehmen. Dazu wäre eine vertiefte Analyse nötig. Dafür haben viele Medien weder die Zeit noch die Fachleute. Wie der Betrunkene suchen sie deshalb lieber unter der Strassenlaterne. Dazu kommt: Analysen klicken schlecht im Internet. Im Gegensatz zur Honigkuchenpferd-Schlagzeile der NZZ oder dem gefühligen Gejammer über fehlende Städter im Bundesrat."

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Wenn sie den bürgerlichen mehr nützt als der Linken: Warum hat sie denn die SP auf's 2-er Ticket gesetzt? Ich finde diese Diskussion respektlos. Sie unterstellt, dass Baume S. nur aufgestellt wurde um einer besseren zum Sieg zu verhelfen. Ich hoffe nicht, dass das der Fall war. Und wenn: Wäre das dann das Problem der Bürgerlichen oder dasjenige der SP?

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On se trompe 😄
Elisabeth Baume S. ist genau die Richtige.! Sie meint das so, wenn sie sagt:
“ die Stärke eines Volkes bemisst sich am Wohl der Schwachen“.
Wir haben echt fürig genug Amtspolitiker*innen aus dem feudal begüterten Gesellschafts Lager. Und eine intelligente Frau tut dem Bundesrat ganz sicher gut. ⚜️🌹

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Ich erinnere mich noch an ein ähnliches Manöver der Bürgerlichen bei der Wahl von Otto Stich. Die dachten damals auch, sie hätten einen manipulierbaren Simpel gewählt. Stich entpuppte sich aber als ein kompetenter Finanzminister, der den Bürgerlichen die Stirn bot. Ich habe so das Gefühl, dass es mit Bundesrätin Baume-Schneider ähnlich rauskommen könnte.

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Gratuliere. Habe den Artikel nach der Departementsverteilung gelesen. Und von der Republik wurde alles richtig prognostiziert.

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Soziologiestudent
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· editiert

Verstehe diese Fixierung der bürgerlichen Medien und nun auch dieses Beitrags auf die Stadt-Land-Repräsentation nicht. Klar kann die Sozialisierung auf dem Land mit anderen Erfahrungen einhergehen und es wäre sicher idealer auch 1-2 Städter:innen im BR zu haben. Aber schlussendlich spielen Faktoren wie die politische Ausrichtung doch eine viel grössere Rolle, wie Politik betrieben wird. Und hier bin ich sehr froh um eine linkere Bundesrätin als Eva Herzog es gewesen wäre.

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Studi
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Amen

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  1. Wieso soll Baume-Schneider alleine die "Schuld" daran tragen, dass die Grossstädte nicht mehr repräsentiert sind? Es stand ja auch einen Stadtzürcher zur Wahl. Oder gelten nur Linke als echte Städter?

  2. Die Jurassier stimmen trotz Ländlichkeit bei vielen Themen konsequent progressiv ab

  3. Wieso sollen Soft Skills im Bundesrat nichts taugen? Die EU-Debakel, die Covid-Debakel, bald die Energiekrise-Debakel und noch viele mehr liegen zum grossen Teil dran, dass die Verantwortlichen wie "echte Kerle" jaaa keine Schwäche zeigen wollen und dabei jegliches Vertrauen zerstören. Ich freue mich auf ein alternatives Vorbild.

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Wirtschaftshistoriker
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Wieso Covid-Debakel? 2 x wurden Referenden gegen Covid-Gesetze mit über 60% abgewiesen.
Schulen waren nur in Einzelfällen und kurz geschlossen, nicht die Spur von Impfzwang usw. Fehler wurden gemacht, logisch bei diesem neuartigen Virus. Man höre sich zu diesem Thema in Spanien, Deutschland oder Italien um, von den USA (etwa die Hälfte der Staaten) und China ganz zu schweigen. Mit solchen Stammtisch- Rundumschlägen und "an allen Krisen ist die Machopolitik" schuld, stärkt mann/frau diejenigen, die seit vielen Jahren schon gegen die "classe politique" hetzen. Schade.

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Ich habe mich jetzt durch die vielen Beiträge "gesurft" (sorry) und war an vielen Stellen sehr irritiert und möchte folgende Feststellungen machen: die vielerorts gemacht Fixierung auf eine geografische Herkunft (Stand, Land, wo bleibt die Agglo?) finde ich auch im Zeitalter von Social Media absurd. Die Kompetenz, eine Fachhochschule in Lausanne zu leiten, kann offensichtlich nicht auf Schwarznasenschafe zurückgeführt werden. So genannte fachliche Kompetenz muss sein aber ersetzt nicht politische Orientierung. Allgemeinwissen ist eigentlich auch, dass Personen (sogar Männer, wenn sie es denn können) sich in Rahmen neuer Herausforderungen auch entwickeln können. Frau Baume-Schneider bringt alle Voraussetzungen für das neue Amt mit und auch ihre soziale Kompetenz, die im Bundesrat nur nützen kann, ist unbestritten. Ich wünsche ihr viel Erfolg, auch im EJPD, wie inzwischen bekannt ist.

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Mich nimmt wunder, ob und wie Jositsch dafür bestraft wird, dass er sich nach dem ersten Wahlgang nicht als unwählbar erklärte. Mal abgesehen davon, dass das Resultat vielleicht ein anderes gewesen wäre, fand ich das weder fair noch sympathisch von ihm. Es macht seine Aussage, dass er den Entscheid der SP respektiere, ein reines Frauenticket aufzustellen, schon sehr unglaubwürdig.
Aus dem politisch interessierten Umfeld vernehme ich Absichten, ihn im Oktober nicht zu wählen, bezweifle allerdings, dass das gross Auswirkungen haben wird. Und wie wird die Partei reagieren?

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Es wäre angesichts des rechten Powerplays die dümmstmögliche Strategie, wenn die „linken“ Kräfte sich nun auseinanderdividieren liessen und zB Jositsch aus Ranküne nicht wählen. Genau solche Spielchen wünscht das rechs“bürgerliche“ Machtkartell.

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Ja, nach der Lektüre von Binswanger heute Morgen habe ich das auch gedacht.

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Die neue Bundesrätin einfach als Schwarznasen­schaf­halterin zu beschreiben, ist unter dem Niveau der Republik, auch wenn es vermutlich richtig ist, dass die Bürgerlichen die weniger erprobte Kandidatin gewählt haben.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Liebe Frau V. Wir haben Elisabeth Baume-Schneider nicht «einfach als Schwarznasenschafhalterin» bezeichnet, sondern damit illustriert, weshalb sie für Bauernpräsident Markus Ritter – der gemäss mehreren voneinander unabhängigen Quellen in den letzten zwei Wochen sehr für sie lobbyiert hat – eine attraktive Wahl ist. Er weiss nun drei Landwirtschafts-freundliche Vertreter:innen im Bundesrat, neben «EBS» noch Rösti und Parmelin. Das reicht schon fast zur Mehrheit. Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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Wirtschaftshistoriker
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Viel wichtiger als das Vorgeplänkel zu den BR-Wahlen bzw. die Kommentare zu den beiden Neuen (das Beste war: sie verdienen beide eine Chance) ist das seit 10 Jahren offene EU-Dossier.
Die Departementsverteilung per Macht - sonst hätte Berset als Amtsältester ins UVEK gewechselt - verheisst nichts Gutes. Cassis erklärte eben, er wolle Aussenminister bleiben. Er liess durch sein Umfeld verbreiten, er stehe kurz vor einem Durchbruch mit der EU. Das ist ein Schuss ins Blaue und dreist, hat er sich doch nicht gewehrt gegen den Druck der SVP und Teilen der FdP, die Verhandlungen mit der EU-Kommission abrupt zu beenden. Die EU ist brüskiert, die Glaubwürdigkeit des BR beschädigt und die SVP wird weiterhin wie schon 1992 bei der EWR-Abstimmung das Schauermärchen von den "fremden Richtern" erzählen. Die Medien - und zwar alle - sind gefordert, sachlich zu informieren.
Der Europ. Gerichtshof besteht aus 27 Richtern - jedes Land, also auch Luxemburg zb stellt einen Richter bzw. eine Richterin. Im zugeordneten Europ. Gericht arbeiten zwei RichterInnen aus jedem Land. Der Europ. Gerichtshof feiert dieses Jahr das 70igste Jahr seit seiner Gründung. Er kümmert sich um die Durchsetzung und eine einheitliche Anwendung des gemeinsamen Rechts. Was denn sonst!? Wenn wir das für unsere Wirtschaft existenzielle Rahmenabkommen wirklich wollen, müssen wir den Europ. Gerichtshof anerkennen in allen Bereichen der zukünftigen bilateralen Abkommen. Ich kann mir vorstellen, dass die Schweiz am Gerichtshof wenigstens mit einem Beisitzer und am Gericht selbst mit einem statt zwei Richter vertreten ist, aber dafür mit allen Rechten und Pflichten wie alle anderen RichterInnen auch. Oder wir treten der EU bei ohne Uebernahme des Euro. Respekt für die neue Bundesrätin aus dem Jura. Sie hat in den Hearings auch der SVP-Fraktion gegenüber klar Stellung bezogen ("nicht jetzt, aber später möglich"). Jammerschade, ist sie nicht Aussenministerin!

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Spontan: meine persönliche Liste von unfähigen Bundesrät*innen aus der neueren Zeit (Kriterien: im internationalen Auftritt peinlich und/oder rhetorisch schwach und/oder die mich als Stimmbürger ‚angelogen’ haben):

  • Ueli Maurer

  • Hans-Rudolf Merz

  • Johann S.-Amann

  • Ignacio Cassis

  • Karin Keller Sutter

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(durch User zurückgezogen)

danke für den Hinweis, ich hab’s korrigiert.

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Schon interessant, wie in vielen Beiträgen hier der kritische Journalismus zu Unrecht kritisiert wird. Es geht m.E. doch vor allem um Folgendes:

  • Die SP-Führung und auch die DV haben entschieden, zwei Kandidatinnen und keinen Mann der vereinigten Bundfesversammlung zur Wahl vorzuschlagen. Die Begründung für zwei Frauen hat ihre Logik und ist insbesondere auch deshalb richtig, weil es eine beachtliche Anzahl an äusserst kompetenten BR-Kandidatinnen in der SP gibt. Die vereinigte Bundesversammlung hat eine der beiden Kandidatinnen gewählt. Soweit ok.

  • Das Manöver um Jositsch gehörte leider zu den bekannten Spielchen, ist dennoch unwürdig für all die beteiligten Damen und Herren, die sich doch ach so beflissen und in erster Linie für das Wohl des Landes und der Bevölkerung einzustehen verpflichtet haben. Was sollten die dümmlichen Seitenhiebe und Proteststimmen bewirken?

  • Deshalb ist es wichtig, dass die Medien die Bevölkerung über Hintergründe des Manövers aufzuklären versuchen. Weshalb sollte man das kritisieren? Einiges bleibt spekulativ. Aber immerhin zeichnete sich ab, dass SVP und FDP, tw. wohl auch die Mitte und GLP versucht haben, die scheinbar "Schwächere" der beiden Kandidatinnen zu wählen, um so der SP zu schaden. Und dass KKS in ihrer Partei darauf hingewirkt haben könnte, eine zweite starke Frau aus der "Gegnerpartei" mit herausragenden Fähigkeiten für das Finanzdepartement zu verhindern, hat ebenfalls hohe Plausibilität.

Das alles hat nichts damit zu tun, ob man Frau Herzog oder Frau Baume-Schneider für geeigneter hält, sondern einzig damit, dass die Bürgerlichen darauf spekulieren, die Linke schwächen zu wollen. So wird das von denen niemand zugeben. So aber hat das offenbar der FDP-Präsident in seiner Fraktion durchgegeben. Schäbig und - wie sagte Glättli? - "pupertär" sind diese Spielchen allemal. Leider haben solche Trickli bei vielen Bürgerlichen längst sachgemässe politische Strategien ersetzt. Widerlich.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Lieber Herr R., herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Genau darum ging es uns: die Bevölkerung über Hintergründe des Manövers aufzuklären. Das erachten wir als unsere Aufgabe. Ich bin froh, dass Sie das ebenso sehen. Ich wünsche Ihnen einen guten Abend! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

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Was jedoch nicht analysiert worden ist, ist das Manöver der SP Schweiz. Es ist ja nicht so, dass sie eigentlich nur Herzog in den Bundesrat hieven wollten. Und die SP nun Opfer der Bürgerlichen und die urbane Schweiz der ruralen ist. Nein, das Manöver der Rechten antizipierend hat die SP Schweiz eine ebenso für die SP Schweiz vorteilhafte und für sich starke Person aufs Zweier-Ticket genommen. EBS nicht bloss der Trostpreis, wie leider auch hier in der Republik suggeriert wird.

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Statt vorschnell zu urteilen, wem die neue Bundesrätin nützt oder schadet, und das von der SVP erfundene Lamento über den Stadt-Land-Graben weiterzudrehen, wäre es vielleicht angebracht, die Arbeit des neuen Regierungsmitglieds zu beobachten und zu bewerten. Für mich war Elisabeth Baume-Schneiders Auftritt am Wahltag vor allem eines: erfrischend. Gut möglich, dass sie die Kommentare nach der Wahl ebenso Lügen straft wie die Prognosen vor der Wahl. Und ob die angebliche Strategie der Bürgerlichen aufgeht, ist erst recht Kaffeesatzlesen.

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Dass Bundesratswahlen "Ausdruck knallharter Macht­politik" sind, ist nun wirklich keine neue Nachricht. Speziell finde ich, dass die JournalistInnen nicht neutral analysieren, sondern offenbar Partei nehmen für eine Kandidatin, nämlich Herzog. Sie suggerieren sogar, dass auch die SP Schweiz einzig Herzog im Bundesrat hätte sehen wollen. Was die JournalistInnen dabei nicht sehen, ist, dass gerade auch die SP Schweiz - weil auch sie weiss, dass Bundesratswahlen "Ausdruck knallharter Macht­politik" sind - ein Kalkül eingingen: Wir stellen einerseits die bürgerliche Herzog, aber weil wir wissen, dass sie aufgrund dem Kalkül der Bürgerlichen wahrscheinlich verhindert wird, stellen wir andererseits eine mit einem dezidiert linken Profil (Allemann wäre Herzog zu ähnlich gewesen).

Im Grunde ist es also wie beim Schachspiel. Die JournalistInnen sehen nur das Fehlen von Herzog, aber nicht die Vorzüge von EBS.

Ich finde es daher auch speziell, dass die JournalistInnen das rechtsbürgerliche Framing, dass EBS eine "eher schwachen Figur" sei, nicht kritisch hinterfragen. Auch nicht, dass EBS der Linken im Wahl­jahr schade, DENN die SP will gerade in den ruralen Regionen WählerInnen hinzugewinnen. EBS nützt also der SP.

In der Analyse tauchen auch noch andere Widersprüche auf:

Einerseits wird gesagt: "Zudem gibt es hand­feste politische Differenzen zwischen den (überwiegend links regierten) Städten und dem Bund: Letzterer unter­sagt den Städten seit Jahren, mehr Flüchtende aufzunehmen." Aber andererseits verfolgt EBS gerade in dieser Hinsicht eine progressivere Politik.

Oder es wird gesagt: "Die neue Bundesrats­konstellation verheisst für die grossen Fragen, mit denen die Schweiz konfrontiert ist, nichts Gutes: So besteht kein Anlass zur Hoffnung, dass sich die Beziehungen zur Europäischen Union signifikant verbessern werden – im Unter­schied zu Baume-Schneider hätte Herzog dieses Dossier voran­treiben wollen, wie sie in den Hearings der Fraktionen und in Interviews versprach." Aber im verlinkten NZZ-Artikel steht: "Auch bei einem allfälligen Rahmenvertrag 2.0 bleibt für die Gewerkschaften der Lohnschutz sakrosankt, für Sie persönlich nicht? Alle Bereiche sind sakrosankt. Aber wenn wir uns nicht bewegen, finden wir nicht aus der Sackgasse, in der wir stecken. Die gegenwärtige Unsicherheit ist schwierig, für den Forschungsstandort Schweiz sogar eine Katastrophe. Wären Sie gerne in der EU? Ein Beitritt ist derzeit nicht möglich, aber später ja, warum nicht?

Ich sehe jetzt nicht, weshalb ausgerechnet EBS der Grund sein soll, dass die Beziehungen zur Europäischen Union sich NICHT signifikant verbessern könnten. Auch nicht, wie der Titel suggeriert, "Warum die neue SP-Bundes­rätin den Bürgerlichen nützt". Am meisten hätte ihnen nämlich ein bürgerlicher SP-BR genützt. Wie Jositsch – oder Herzog.

https://www.nzz.ch/schweiz/eu-beitr…ld.1714540

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· editiert

Bundesratswahlen und die sie begleitenden Analysen ähneln den Diskussionen über die Schweizer Fussballmannschaft und deren Chancen im Stadion. Begonnene Sätze mutieren in der Fortsetzung zum imaginierten Perpetuum Mobile.

Weshalb ich weder Fussballübertragungen noch Bundessratswahlen schaute.

Am Morgen der Bundesratswahl schlief ich bis fast um zehn, um während des Frühstücks die Ergebnisse zu ergoogeln. Hat jetzt Baume-Schneider dank ihrer Schwarznasenschafe oder wegen ihrer welschen Fröhlichkeit (ab welcher Tageszeit trinkt sie eigentlich ihren Chardonnay?) gewonnen und Rösti war auf der Überholspur dank seines Autovereins oder siegte er dank einer Öllache zum besseren Gleiten auf den letzten Metern? Der Kaffeesatz meines Frühstückskaffees war unlesbar, weil bereits im Grünabfall bereit zur Düngung der im Herbst frisch gepflanzten Tanne vor dem ersten Schnee. Die wird wachsen gemäss dem Klima unter und über ihrer Erde und so gedeiht es auch im bundesrätlichen Biotop gemäss der statisch verdichteten Macht unter der dominantesten Berner Kuppel.

Bundesratswahlen und Fussball als Kommentargeneratoren für Vergangenheit und Zukunft entzücken die Medien. Die Politik und der Sport bringt sie in Brot und Arbeit. Und das ist gut. Meistens - übers Jahr gesehen. Und - manchmal mäandrieren der Interpretationen zu viel.

Arbeiten wird auch der neue Bundesrat. Wahrscheinlich wie bisher. Rochaden zum Trotz. Im Haus der Kantone wird weiter ernsthaft geplaudert werden und die Beziehung zur EU bleibt gerissen. Die neueste Impfvariante fehlt, Medikamente fehlen, Fachkräfte fehlen, die Krankenkassenprämien sind zu hoch, der Gaspreis auch und das Benzin, die Renten zu niedrig und der Strom kann versiegen. Vielleicht helfen dann Röstis Ölrestbestände zwecks Verstromung, ein Glas warmer Milch oder bei Kälte ein Pullover gestrickt mit der Schurwolle von Baume-Schneiders Schwarznasenschafen. Ueli Maurers Trychlerhemd wärmt ja kaum.

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als Teilnehmende
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Herr B., vielen Dank für den erfrischenden Beitrag. Ich habe dem ganzen Anlass jedoch zugeschaut. Wieviel Empörung, Schadenfreude, Voraussagen und Geschwätz sind nach diesen Wahlen nun schweizweit im Umlauf. Wieviel Fröhlichkeit, Humor, aber auch Enttäuschung und Traurigkeit habe ich andererseits festgestellt.
Die Gewählten sind nun da und ich hoffe sehr, das diese mit ihren BeraterInnen und einer guten Einarbeit professionell und anständig ihre zukünftige Aufgaben wahrnehmen.
Ich werde sehr kritisch hinschschauen und erst dann meinen Mund auftun.
Wieso soll die Landbevölkerung nicht auch mal mehrheitlich ihre Bundesräte und Bundesrätinnen als Regierungsvertretung in Bern
haben? Mein demokratisches Verständnis ist nicht aufgeteilt in Stadt und Land. Ausserdem hat das Volk noch meistens die Gelegenheit mitzubestimmen.

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Diese Stadt/ Land Sache leuchtet mir Partout nicht ein. Vielleicht wenns um ÖV geht ja. Aber die Schweiz ist so klein und die Leute so mobil… wieviele “städtische” Familien, ziehen nach dem ersten Kind aufs Land (oder in ländliche agglo , wo ist überhaupt die Linie) wieviele “Leute vom Land” studieren in der Stadt….. natürlich gibt es Unterschiede aber von Graben zu sprechen……da seit ihr vermutlich der SVP auf den Leim gekrochen, das ist doch genau das framing das sie seit einiger Zeit schon aufbauen! Es ist deren Spezialität Unterschiede dermassen aufzublähen. Da muss man doch nicht so bereitwillig drauf einsteigen. Die meisten Leute wohnen in der Agglo und betrachten sich vermutlich als weder noch…. und dass finanzstarke Kantone und Städte zu kurz kommen glaube ich auch nicht wer Geld hat hat politischen Einfluss, auf die eine oder andere Weise.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Liebe Frau Odermatt. Die SVP bewirtschaftet diesen Graben, da haben Sie völlig Recht (und wir schreiben das ja auch in unserer Analyse). Es gibt an der politischen Übermacht der ruralen Gebiete aber auch viel Kritik von links. Diese politische Übermacht manifestiert sich im Ständerat, der eine progressive Politik sehr oft verhindert (https://www.republik.ch/2019/11/15/…fischteich), andererseits im Ständemehr, an dem zuletzt die Konzernverantwortungsinitiative scheiterte. Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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Physiker, Aktuar
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Ich las diese Wahl vor allem als Niederlage des SP-Führungsduo. Die Art der Ansage eines Frauentickets schien mir äusserst unklug und hat unnötig Sympathien gekostet. Auch auf ein so (in den Betrachtungen von Medien und Öffentlichkeit) ungleich gewichtetes Ticket zu setzen: gewagt.
Damit gingen sie jetzt baden, was dem Gesicht von Frau M gestern auch anzusehen war. Gewiss haben manche Bürgerliche nun diese taktische Schwäche ausgenutzt - ob ihre Taktik aufgeht, bleibt aber abzuwarten. Ich denke, Frau B-S wird sich bewähren, auch wenn sie weniger glamourös beworben wurde wie ihre Kollegin aus Basel.

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Inwiefern sollte der Wahlausgang eine Niederlage des SP-Führungsduos sein? Dieses erklärte nach dem Rücktritt Sommarugas das zur Nomination, was innerhalb der SP unbestritten war: Der Sitz muss wieder an eine Frau gehen. Parteiintern wäre ein zweiter SP-Bundesrat nicht goutiert worden. Hätte das Duo also sagen sollen: "Frauen und Männer sollen sich bewerben", wenn doch von Vornherein klar ist, dass kein Mann nominiert werden wird? Lügen damit das Ego von Jositsch nicht angekratzt wird? Und wann hat das Duo denn Herzog mehr beworben als Baume-Schneider? Aufs Ticket gesetzt wurden die beiden vom zuständigen SP-Gremium und nicht vom "Führungsduo". Ich denke, dass dieses sogar eher ein Ticket Herzog/Allemann gesehen hätte. Aber eine SP-Spitze hat innerhalb der Partei keineswegs einen Unangreifbarkeits-Status.

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Also eine Niederlage ist die Wahl von Baume-Schneider sicher nicht, ich glaube die (deutschschweizer?)
Medien beschreiben sie unfair. Was ich nicht verstehe ist: Wenn in der Partei so unumstritten war dass zwei Frauen aufs Ticket kommen warum dann nicht einfach zwei Frauen aufs Ticket setzen? Soweit ich gehört habe gab es ja dann doch nochmal eine Abstimmung darüber die auch klar angenommen wurde. Also wäre Jositsch ja gar nicht aufs Ticket gekommen? Mit dem Risiko dass doch, hätte man meiner Meinung nach leben müssen auch aus Überlegungen der Ehrlichkeit heraus und demokratischen Prinzipien heraus. Und im Vorhinein zu sagen “ du du und du braucht nicht zu kandidieren ist zwar auch auf ne gewisse Art ehrlich aber es schränkt ganz einfach die Wahlfreiheit ein. Offensichtlich war der Konsens dass es einen Frau wird ja da. Oder etwa nicht? Und genau diese Zweifel hätte man ausräumen können in dem man ohne Ankündigung einfach Frauen aufs Ticket gesetzt hätte Optionen gab es ja. Ich hoffe doch dass das möglich gewesen wäre. Es geht um die Wirkung der Partei nach aussen, von der ich denke das sie manchmal etwas vernachlässigt wird. Die SP als Partei der Gleichstellung wäre meines Erachtens glaubwürdiger hätte das Gremium ohne diese Episode einfach ein Frauen-zweier Ticket gesetzt Das war ein Steilpass für Männer, die sich diskriminiert fühlen wollen und für Leute die behaupten Baume S. und Herzog wären nur dank dieser Haltung aufs Ticket gekommen. Jositsch hatte mal erklärt er würde eine nicht-Nomination der SP akzeptieren und sich zurückziehen oder?
Wenn er seine Ressourcen dennoch für eine ( hoffnungslose) Sache wie die Wahl aufs Ticket hätte verschleudern wollen bitte. Wäre er durchgekommen auf ein Ticket wäre dass wiederum ein ehrlicher Blick in den Spiegel gewesen (ein Zeichen dass es noch viel zu tun gibt) und dieser Mut wäre vermute ich wichtiger gewesen. Wichtiger als Jositsch seinen Aufwand zu sparen. Es ging natürlich eher darum ein Statement zu setzen. Aber wer sind die Adressat:innen bei denen das gut ankommt? Vermutlich fast ausschliesslich Leute die ohnehin SP wählen. (abgesehen davon das es bei manchen SP Leuten auch nicht gut ankam). Ich möchte, dass die Linken und Grünen mehr Gewicht erhalten, ganz einfach. Dazu sind sie auf Stimmen angewiesen die bisher nicht links-grün wählen. Diese gewinnt man aber (meiner Theorie/Vermutung nach) nicht in dem man sich zum Vorwurf machen lässt ideologisch-verbohrt zu sein und den Leuten die ohnehin SP wählen immer und immer wieder versichert, dass sie auf der moralisch richtigen Seite stehen und dabei Anhänger:innen anderer Parteien befremdet (auch wenn die Gründe für die Befremdung nicht immer nachvollziehbar sind), sondern indem man die Werte die die SP vertritt praktisch lebt und zeigt wie gut man damit fährt.
“Frauen können (nicht müssen) zu den bestqualifiziertesten gehören und tun das in der SP auch, weil die SP sie geschickt aufbaut.” VS. “ Wir sind die Partei die im Gegensatz zur SVP weiss wie wichtig Frauen in der Regierung sind und das deshalb gleich mal ankündet und im Nachhinein nach einer populistisch angehauchten Mediendebatte noch intern prüft ob das wirklich unsere Meinung ist.” Beides legitim aber mir gefällt das erste besser, ich glaube es wirkt selbstbewusster es spiegelt mehr Vertrauen in die vertretenen Positionen, mehr Stärke schlussendlich.

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Ich bin noch nicht ganz sicher aber ich glaube ich wähle die SP erst wieder wenn die beiden weg sind…..
Der Politikstil gefällt mir nicht, es mangelt irgendwie massiv an Fingerspitzengefühl.

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Ich denke, dass fehlendes Fingerspitzengefühl kein Argument ist. Ich überlege, wer ist wohl am ehesten in der Lage, meine Interessen durchzubringen, meine Visionen zu realisieren. Wenn eine Partei intern gespalten ist, heben sich die Kläfte gegenseitig intern auf, und extern ist die Partei dann wirkungslos. Ich will keine Namen nennen. Es hat mindestens zwei davon. Wirkungslose Parlamentarier zu unterstützen ist Zeitverschwendung. Da braucht man gar nicht erst wählen zu gehen.

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Mich langweilt es echt, solche aufgebauschten Bedenken-Artikel zu lesen. Überall wird etwas Negatives vermutet, böswillige Absichten werden unterstellt und die Kompetenz von frisch Gewählten angezweifelt. Weshalb freut man sich nicht darüber, dass hier Wahlen demokratisch durchgeführt werden können? Weshalb wünscht man den Gewählten nicht Zuversicht, Integrität und Energie, um das anspruchsvolle Amt umsichtig und effektiv ausüben zu können?

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Lieber Herr S., danke für Ihre Rückmeldung. Ich kann nachvollziehen, woher Sie mit Ihrer Aussage kommen. Andererseits müssen wir auch deutlich festhalten, dass wir niemandem eine böse Absicht unterstellen oder Kompetenzen anzweifeln. Sondern dass unsere Bundeshausredaktorinnen versucht haben, herauszufinden, was zu der überraschenden Wahl von Elisabeth Baume-Schneider geführt hat. Denn tatsächlich hat ja praktisch damit damit gerechnet, dass ein bürgerliches Parlament ausgerechnet die linkere der beiden SP-Kandidatinnen wählen wird. Und als sie mit verschiedenen bürgerlichen Parlamentarieren gesprochen haben, waren das die Aussagen, die diese gemacht haben. Die einmal mehr gezeigt haben, welche Machtspiele in der Politik gespielt werden. Und das ist unsere Aufgabe als Journalistinnen: Macht hinterfragen und kritisch durchleuchten. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

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Sehr geehrte Frau Hamilton-Irvine

Und als sie mit verschiedenen bürgerlichen Parlamentarieren gesprochen haben, waren das die Aussagen, die diese gemacht haben. Die einmal mehr gezeigt haben, welche Machtspiele in der Politik gespielt werden.

Dies endete etwa da:

weshalb sollen wir diese Chance nicht packen?»

Danach wurde interpretiert und eingeordnet, gemutmasst … Da wurden keine weiteren Aussagen wiedergegeben.
Wir erwarten ja, dass hinterfragt und kritisch durchleuchtet wird. Dem wird dieser Artikel meiner Meinung nach nicht gerecht. Ich bleibe wie Herr S. etwas gelangweilt zurück… schade

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Liebe Bettina Hamilton Ja, die Republik soll Machtspiele recherchieren. Trotzdem, der Titel zielt voll daneben. "Warum die neue SP-Bundesrätin den Bürgerlichen nutzt". Diese Titelthese impliziert, dass EBS rechts von Herzog politisieren werde und dafür gibt es Null Hinweise.

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Frau EBS hat mit ihrer offenen und geerdeten Art und ihrem nicht zu unterschätzenden Biss das Potenzial das vor den kapriziösen SPlern (u.a. Herr Jositsch) zur SVP geflüchtete „Fussvolk“ zurückzuholen. Mögen ihr Stich und Ritschard Vorbilder sein!

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Lieber Herr Sigrist. Im ersten Punkt gebe ich Ihnen Recht: Elisabeth Baume-Schneider hat mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung sicherlich das Potenzial, eine beliebte Bundesrätin zu werden. In Frage stellen möchte ich allerdings Ihre These, wonach das «Fussvolk» von der SP zur SVP übergelaufen sei – die wissenschaftliche Forschung widerspricht dem klar. Siehe das Interview mit Politologin Silja Häusermann, das wir vor einem Monat führten: https://www.republik.ch/2022/11/05/…en-wuerden Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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interessierter Leser
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Es dürfte leider einfach sein für die SVP, EBS wegen der Flüchtlingspolitik zu demontieren. Die kriegsbedingte Energiekrise hat man ja auch Sommaruga in die Schuhe geschoben. Das war wohl das Kalkül von rechts.

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Die Abstimmungsresultate aus dem Kanton Jura sind deutlich die progressivsten aller Schweizer Kantone - höchste Zeit also für eine Jurassierin im Bundesrat.

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Schade, nur, dass mit zwei SPlern vs. 2 SVPlern + 2 FDPlern die Chancen, progressive Politik zu machen, nicht gerade riesig sind, egal was die CVPlerin macht...

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Dann ändern wir das halt!

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Roman Burger
Verleger - muss öfters was suchen ;-)
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Auch hierbei muss ich immer wieder an einige der Thesen von Frau Wagenknecht denken, die sie im Buch der Selbstgerechten aufgestellt hat. Ich teile nicht sehr viel ihrer politischen Linie, aber bei der Einschätzung der heutigen Linken/Sozialdemokratie lag sie meiner Meinung mehrheitlich richtig, auch wenn man das partout nicht wahrhaben will.

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Hier ein paar Ergänzungen:

  1. Es gibt in der Schweiz zwar einen Stadt-Agglomerationen-Graben, aber keinen Stadt-Land-Graben, denn eine ländliche Schweiz im Sinne von "das Land" gibt es nicht mehr oder nur noch in ein paar politisch unbedeutenden Randgebieten.

  2. " Schwache" BundesrätInnen: Erträgt das Kollegialitätsprinzip und unser föderalistisch durchstrukturiertes Land inkl. Parlament denn überhaupt etwas anderes? Mir zumindest erschienen bzw. erscheinen sog. "starke" Magistraten wie Kurt Furgler, Willi Ritschard oder etwa auch Alain Berset als politich eher unglückliche Figuren. Und dies wird vermutlich auch Karin Keller Sutter zu spüren bekommen, denn auch sie hat das Zeug zu einer "starken", sprich dominierenden Magistraten und wir daher in Kürze auf das in Bundesbern gerade noch tolerierbar Mittelmass zurückgebunden werden.

  3. Albert Rösti im UVEK? Keine besonders verlockende Aussicht, aber ich kann für diesen Fall nur sagen: Vorwärts ihr sozialdemokratischen und grünen ParlamentarierInnen: Nehmt den ehemaligen Atom- und Erdöllobbyisten mit Vorstössen und Initiativen in den politischen Schwitzkasten!

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stimmt, Matthias Scheuer...wenn man z.B.mit Deutschland vergleicht, gibt es in der Schweiz kaum das was man mit "plattem" Land Bezeichnen kann. (z.B. abgelegene Gegenden in Norddeutschland).
Vielleicht liegt das am Grössenverhältnis und den vielen verhältnismässig geographisch kleinen Kantonen in der Schweiz.
Der Kanton zählt...weniger die "landschaftlichen Gegebenheiten." Die notwendigen "Lebens- und Wirtschaftsbedingungen" sind damit gegeben, auch wenn sie sicher davon bestimmt sind, ob man nun in der Stadt oder auf dem Land lebt...z.B. wenn man Landwirt/in ist. Die politischen Strukturen ändern sich damit kaum.

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Irgendwie ein seltsamer Artikel, aber die Medien inklusive Republik müssen ja irgendwas schreiben.

Nun tritt nämlich offen zutage, was schon länger ruch­bar war: Karin Keller-Sutter – in Bundes­bern ehrfurchts­voll «KKS» genannt – ist zur mächtigsten Bundes­rätin aufgestiegen.

Soll das heissen, Karin Keller-Sutter ist eher Mitte? Ich würde sie nämlich eher rechts der FDP und ca. Mitte SVP verorten.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
·

Lieber Herr Elshani. Es soll heissen, dass Keller-Sutter im Bundesrat die Mehrheit macht, weil Cassis in nahezu allen Fällen zur Zweier-Delegation der SVP hält. KKS steht in den allermeisten Politikbereichen rechts, da haben Sie vollkommen Recht – deshalb wird die Schweiz auch sehr bürgerlich regiert (meist durch 4:3-, manchmal auch durch 5:2-Entscheide); sie hat aber beispielsweise in der Coronapolitik immer zu Alain Berset gehalten, mit dem sie sich gut versteht. Sie ist durchaus lösungsorientiert. Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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Danke Herr Bühler für die Ergänzung. Dass Cassis in nahezu allen Fällen zur SVP hält war mir bisher nicht so klar bewusst. Angesichts der Haltung und Aussagen von KKS bei Flüchtlingen, die sie zurück in Krisengebiete schicken möchte und die entgegengesetzte Haltung bei anderen „echten“ Flüchtlingen, war ich bisher der Ansicht dass KKS eher diese Rolle hält. So kann ich den Beitrag schon besser nachvollziehen, auch wenn es mich noch weniger optimistisch stimmt bezüglich der zukünftigen Politik.

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Es gibt auch die Möglichkeit, mit einer Tätigkeit zu wachsen. Und diese würde ich nicht unterschätzen.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Da stimme ich Ihnen absolut zu, lieber Anonymous.

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WOZ lesen, liebe Republik-"Analyst:innen". Die von heute und die Nr. 47/22 ("0ECD-Mindeststeuer: Herzogs Überholmanöver") Mit der Wahl von Elisabeth Baume-Schneider hat das Parlament einen dritten FDP-Sitz im Bundesrat verhindert.

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Sorry, aber das ist eine dumme Verkürzung und Geringschätzung von Eva Herzog. Denn im Gegensatz zu freisinnigen Regierungsmitgliedern hat es Eva Herzog als Finanzministerin nicht nur geschafft, die Steuereinnahmen der Wirtschaft zu erhöhen, sondern auch dafür gesorgt, dass diese Steuereinnahmen den BürgerInnen mit tiefen und mittleren Einkommen zugute kamen.

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Das ist auf die grundsätzliche wirtschaftliche Lage der Schweiz in dieser Zeit zurückzuführen, nicht auf Frau Herzog persönlich.

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städterin
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eine frage an die autor*innen hätt ich noch. Sie schreiben: "Am Ende obsiegte Elisabeth Baume-Schneider, die als ehemalige Regierungs­rätin des kleinen Kantons Jura weniger Erfahrung mit­bringt als Eva Herzog, die das Finanz­departement des Kantons Basel-Stadt leitete": woran messen Sie diese erfahrung? bzw. welche werte stehen da dahinter?

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Sehr geehrte Frau A., danke für Ihre Frage. Basel-Stadt hat eine Bevölkerung von 200‘000 Personen, im Jura leben 70‘000 Menschen. Die Herausforderungen und sozialen Probleme sind in einer wirtschaftsstarken Stadt vielfältiger als in einem kleinen ländlich geprägten Kanton. Ausserdem haben sie mehr mit der Situation der Schweiz als weltweit vernetzte Wissens-und Exportnation zu tun. Das ist der wesentliche Unterschied an Erfahrung. Wir wünschen Bundesrätin Élisabeth Baume-Schneider viel Erfolg und hoffen, dass das zynische Kalkül vieler, die sie gewählt haben nicht aufgeht. Freundliche Grüsse!

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Liebe Priscilla Imboden und Dennis Bühler

Ich sage es vorweg, ich habe mich über die Wahl von Elisabeth Baume-Schneider sehr gefreut und fand ihre Rede zur Annahme der Wahl erfrischend.
Es ist eine Banausenwahrheit, dass unser Parlament rechts-bürgerlich wählt und machtpolitisch taktisch vorgeht. Da analysiert ihr wahrhaftig nicht Neues, auch Eva Herzog wäre von der gleichen Mehrheit gewählt worden. Dass ihr den von der SVP erfundenen Stadt-Land Graben in euerer Analyse bemüht, ist reine Medien-Blase. Die Schweiz tickt anders, auch im Jura. Die exportorientiert KMU geprägte Präzisions- und Uhrenindustrie des Jurabogens verdient keinen 1:3 Einwohnervergleich Jura - Basel Stadt. Sie spielt in einer anderen Liga als die Globalplayers Novatartis - Roche stellt sich aber genauso den vielfältigen Herausforderungen einer exportorientierten Wirtschaft. Der Jura ist weit mehr als nur Pferde und Kühe, euere Sicht aus der Stadt ist zu eng. Die vorab Abqualifizierung der neuen Bundesrätin als von bürgerlichem Wohlwohlen abhängig, haben andere LeserInnen bereits zur Genüge kommentiert. Danke auch Urs Hänsensberger für deinen Beitrag, den ich voll teile

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Vielleicht sollte man auch den vielfaeltigen und tollen Lebenslauf von der neuen Bundesraetin mal anschauen. Wer die soziale Hochschule in Lausanne geleitet hat, hat sicher weitgreiffende Sozialkompetenzen!

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Ich empfehle den Autoren dieses Beitrags und einigen Kommentatoren das Interview mit Politologe Georg Lutz auf SRF:
https://www.srf.ch/news/schweiz/dep…von-aussen

Seine Einschätzung deckt sich nahezu gänzlich mit meinem Eindruck vom exekutiven BR, welcher die Gesamtschweiz betrachtet, und vom legislativen NR und SR inklusive deren Parteien, die vorwiegend ihr eigenes Gärtli bedienen.
Ich denke, die beiden Neugewählten haben das uneingeschränkte Recht, sich in diesem exklusiven Amt zu etablieren, auszuzeichnen und zu bewähren. Alles andere ist unangebracht.

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"Am Ende obsiegte Elisabeth Baume-Schneider, die als ehemalige Regierungs­rätin des kleinen Kantons Jura weniger Erfahrung mit­bringt als Eva Herzog, die das Finanz­departement des Kantons Basel-Stadt leitete."

Wenn die Republik va bei der nicht-urbanen Bevölkerung nicht mehr nur als städtisches Hipster-Magazin für Liberos und GLPler aus dem GROSSEN ZÜRICH erscheinen möchte, dann macht sie es sich mit dem Verweis auf den "kleinen kanton jura" nicht gerade einfacher.

Da erscheint mir Kaspar Surbers Einschätzung doch fairer gegenüber EBS, zu der hier schändlich wenig zu lesen ist: «Unrueh» im Bundeshaus. "Nein, die Wahl von Elisabeth Baume-Schneider ist aus städtischer Sicht kein Problem. Sie verfolgt eine Sozialpolitik, auf die Zürich, Basel und der Jura gleichermassen warten." https://www.woz.ch/2249/die-ueberra…GD6Z9HQN0M

Die SP machte es mMn taktisch klug: Entweder Frau Herzog, urban, links-bürgerlich & wirtschaftsliberal (Steuerwettbewerb!) ODER Frau Baume-Schneider, rural, dezidiert links & mit Augenmerk auf die sozial und rechtlich Benachteiligten. Bürgerliche, die gegen Herzog stimmten, um eine angeblich stärkere Frau aus dem GROSSEN BASEL-STADT zu verhindern, mussten – nachdem der ähnlich gelagerte HERR Jositsch trotz Trotz chancenlos blieb – eine anscheinend schwächere Frau aus dem kleinen ländlichen jura wählen, erhielten damit aber eine viel linkere Frau – die, so denke ich, noch manch Bürgerliche, aber auch Urbane überraschen könnte.

Die SP ist deshalb nicht unglücklich, wie oft angetönt wird: Ihre Taktik des trojanischen Pferdes ging auf. Es ist schade, dass die Republik hier das Framing der rechtsbürgerlichen unkritisch übernimmt. Dies fällt mir leider nicht zum ersten Mal auf.

P.S. BR Berset, der zwar in einem ländlichen Dorf WOHNT, besuchte das Gymi in Freiburg, und wirkte lange an der Uni Neuenburg. Ihn würde ich - wie viele, die ursprünglich aus einem Dorf kommen -, auch wegen seiner Haltung, eindeutig zu den urbanen Bundesräten zählen.

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Ach, das ewige Beschwören des Stadt-Land-Grabens...
Die räumliche Realität in der Schweiz sieht doch ganz anders aus als dass es nur "Stadt" auf der einen und "Land" auf der anderen Seite gäbe: 1. gibt es ein großes "Dazwischen", und 2. ist "Stadt" oder "städtisch" viel mehr als Zürich, Genf, Lausanne, Basel.
Alleine von der Bevölkerungszahl der Gemeinde abhängig zu machen wie "städtisch" ein Ort ist greift zu kurz. Ein Blick auf diese Karte vom BFS zeichnet z.B. ein differenzierteres Bild: So sind Uetendorf (Rösti) und Bursins (Parmelin) nicht mehr rein ländlich, sondern eingebettet in Agglomerationsräume, genauso sind Belfaux (Berset) und Collina d'Oro (Cassis) "städtische" Agglomerationsgemeinden, Wil (KKS) und Brig (Amherd) "Kernstädte".
Betrachtet man die Bevölkerung in den jeweiligen Raumtypen des BFS, zeigt sich z.B., dass mehr Menschen in Agglomerationsgemeinden wohnen als in Städten mit mehr als 50'000 Einwohner*innen. Dass mit dem jetzigen Bundesrat 50% der Bevölkerung nicht vertreten seien (hier in Beiträgen gelesen), stimmt also nicht. Ja, über die Hälfte der Bevölkerung wohnt in städtischen Gebieten, aber "städtisch" meint eben nicht nur Zürich, sondern auch Spreitenbach, Wangen-Brüttisellen, Bergdietikon, usw. (zumindest in den statistischen Kategorien des BFS).
Zum Spaß habe ich mal die Bundesräte auf einer Grafik mit den BFS-Raumtypen verortet (Google Drive Link), passt doch gar nicht so schlecht, oder?

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Das mit den Wohnortgrössen ist mir auch aufgefallen.
Wenn ich jemandem sage, wo ich wohne, sage ich meist "Region Basel". Faktisch wohne ich in Münchenstein, Stadt, ca 12000 Einwohner. Praktisch grenzt Münchenstein an die Stadt Basel, die Kantonsgrenze ist nur an einem S. an den Strassenrändern zu bemerken, das Tram fährt (ok, das Landschaftliche, aber das ist auch nur eine Frage der Lackierung und der Chefs oben drüber) und auch ansonsten ist es eher städtisch und ich würde mich nicht als Bewohner eines ländlichen Ortes bezeichnen.

Deshalb finde ich das auch zu kurzsichtig, den Vertretungsanspruch an der Grösse der politischen definierten Gemeinde festzumachen, sondern von der Umgebung. Und die wäre bei mir definitiv städtisch und bei einigen Bundesräten ähnlich zu definieren.

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Anderer 60
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Z.B. „ …Doch Wil SG hat gerade mal 2000 Einwohnerinnen … 6000 anderen Menschen in Uetendorf BE … mit 1500 anderen Einwohnern in Les Breuleux JU…“ Im Artikel gibt es keine Stadt-Land Veränderung. In der Schweiz gibt es genügend Statistiken für eine differenziertere Betrachtung. Vielleicht wird mit Elisabeth Baume-Schneider dieser „Graben“ sogar kleiner dank des besseren Drahtes zum „Land“ und das Soziale der Städte (auch für Flüchtlinge) hilft sie besser. Nach den Medien ist sie links. Dies zählt für die Stadt Bern.

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«Unrueh» im Bundeshaus titelt die WOZ heute - empfohlene Lektüre, für alle die sich über die Berichterstattung etwas ärgerten…

Von [] den jungen Frauen, wurde Baume-Schneider entschieden wegen ihrer sozialpolitischen Vorstellungen gewählt. [] hat [] auf die rechtliche Prekarisierung von Menschen ohne Schweizer Pass, auf die finanziellen Nöte der Ärmeren hingewiesen, []. Dass eine Kandidatin aus einem der ärmsten Kantone jene aus einem der reichsten schlägt, ist erfreulich, zumal Eva Herzog sich bis zuletzt für den ungebremsten Steuerwettbewerb einsetzte. WOZ 08.12.2022

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Hermann Gysel
nachrechnen und nachdenken
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Also, ein paar bürgerliche Nationalräte denken sie denken strategisch und wollen sich die dazu die geeignete SP-Kandidatin schöntrinken. Kann gut sein, dass der Kater bald folgen wird.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Es wäre nicht die erste bürgerliche Strategie, welche nach hinten losgeht ...

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Danke, danke (auch an Daniel Binswanger, samstags und heute Journal) für diesen klarsichtigen Kommentar zur Nicht-Wahl von Eva Herzog! Als zum erstenmal in Leitmedien (inkl. SRF) diese Schwarznasenschafe auftauchten, kam bei mir Verzagtheit auf. Und nein, Ihre Kommentare sind keine Kritik an Baume-Schneider – wie manche Kommentare insinuieren. Die SP hat sich aber keinen Gefallen getan, nicht zwei Deutschschweizer Städterinnen aufs Ticket zu nehmen.

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Johanna Wunderle
Unity in Diversity
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Danke für Ihren Kommentar Frau H. Glünz.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Liebe Frau H. Glünz. Besten Dank für Ihr Lob. Und vor allem auch dafür, dass Sie erkannt haben, dass wir Elisabeth Baume-Schneider in unserer Analyse gar nicht kritisiert haben. Wir haben einzig und allein analysiert, weshalb sie gewählt wurde – und festgehalten, dass sie aus unserer Sicht weniger Erfahrung mitbringt als ihre Konkurrentin. Dazu stehe ich nach wie vor. Beste Grüsse, Dennis Bühler

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Ich bin erstaunt, dass die meisten Journalisten denken, ein BR sei ein Nationalrat oder Ständerat mit Superkräften? Dass die Schweiz eine klare Trennung von Exekutive und Legislative kennt, scheint komplett vergessen.
Wenn ich mir den "unbeliebtesten, unfähigsten Bundesrat seit Jahren", wie er gemeinhin benannt wurde, anschaue, dann würde ich mir wünschen, dass die National- und Ständeräte nur halb soviel über ihren eigenen Schatten springen würden, um einen Kompromiss zu finden.
Ueli Maurer als Städter zu werten, ist geradezu lächerlich, und er war wohl noch der unkooperativste von allen..
Ich als auf den Land aufgewachsener, aber seit 30 Jahren in der Stadt wohnender, fühle mich von allen gut vertreten, welche sich dem Wohle aller verschreiben. Die aktuelle Diskussion und Berichterstattung von wegen Grösse der Wohngemeinde und Geber und Nehmerkantone ist mir völlig neu auch total abstrus. Weshalb dann nicht ein ständiges Mitglied aus Zug?
Wenn ich etwas an der Schweiz schätze, dann ist es die Fähigkeit, dass man die Leute ausreden lässt und jedem die Möglichkeit gibt, sein bestes für sein Land zu tun. Und ich glaube, der Bundesrat hat uns in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass er sich der Allgemeinheit weit mehr verpflichtet fühlt als der angestammten Partei. Und mir als Bürger gefällt das.
Was mir allerdings nicht gefällt, ist das auffällige Gebärden vielen NR-Mitglieder, deren einziges Interesse ist, sich in den Medien zu profilieren und gebärden.
Und um noch einmal den Unterschied zwischen Legislative und Exekutive hervorzuheben. Als NR war Nathalie Rickli tattägliche Schlagzeilengeberin in sämtlichen Medien. Als Regierungsrätin verwendet sie die Zeit nun vermehrt, um Probleme zu lösen.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Lieber Herr V., danke für Ihren Kommentar. Nur eine kleine Korrektur dazu: Ueli Maurer wird in der Analyse nicht als Städter bezeichnet. Der Satz heisst: "Die grossen Städte und die Kantone, die in den Finanz­ausgleich einzahlen: Sie haben nach den Rück­tritten von Simonetta Sommaruga und Ueli Maurer keine Stimme mehr in der Landes­regierung." Ueli Maurer ist somit der Vertreter eines Kantons (Zürich), der in den Finanzausgleich einzahlt. Ich wünsche Ihnen einen guten Nachmittag! Herzliche Grüsse, Bettina Hamilton-Irvine

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Es enttäuscht mich einmal mehr, dass ich in der Republik dieselben, atemlose Kommentare lesen muss wie in jedem anderen Medium. Last es doch einfach bleiben.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Sie wünschen, dass die Republik darauf verzichtet, einen politisch so wichtigen Vorgang wie eine Bundesratswahl einzuordnen? Das erstaunt mich dann doch. Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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Ist die Republik nicht angetreten, um den definitiven statt den ersten Artikel zu schreiben? Das klappte doch gut, warum seit einiger Zeit nicht mehr? Ist nicht das Briefing für Aktualitäten da, zumal hier wie dort eigentlich zweimal dasselbe steht? Und im Journal dann auch nochmal eine Instant-Analyse. Wenn die Republik dieselben atemlosen Artikel schreibt wie alle anderen Medien auch, macht sie sich überflüssig.

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Kann auch ganz anders herauskommen, wie es die diversen Strategen geplant haben. Die seinerzeitige Wahl von Otto Stich hatte nicht den erwarteten Effekt. Vielleicht irrt man sich auf bürgerlicher Seite ja auch bei EBS. Wir werden es sehen.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Lieber Herr Friedli, da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an: Das kann tatsächlich anders kommen. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine von anderen unterschätzte Person überrascht.

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Baume-Schneider vetritt zwar ideologisch mehr SP Mitglieder als Steuervorteile-für-Roche-Herzog, aber Hauptsache über mangelnde Städtervetretung motzen. Identitätspolitik pur in der Republik.

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Sie sprechen mit aus dem Herzen. Eine Eva Herzog, die bei der Unternehmenssteuerreform klar die Interessen der Wirtschaftslobby vertrat, hätte ich mir als SP Bundesrätin auch nicht gewünscht.

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Die Opfer-Täter-Umkehrung gegenüber der Linken nervt mich.
Warum ist es die Schuld der SP, dass die Bürgerlichen die unmöglichen Aussagen von Jositsch ausschlachten?
Berichterstattung: "Jositsch diskriminiert! Heuchelei bei der SP". Kaum zu lesen: dass Jositschs Opferhaltung absolut unangebracht und vorbei an den Fakten ist.

Mit Rösti und Baume-Schneider sind zwei ländliche Vertreter in den Bundesrat gewählt worden. Berichterstattung: "Wahl von Baume-Schneider gefährdet Zusammenhalt der Schweiz!" Nonstop. Impliziert Fehler bei Baume-Schneider/SP. Kaum zu hören: Es war die bürgerliche Mehrheit, welche diese beiden Vertreter schlussendlich gewählt hat.

58 Ratsmitglieder (später noch 28/6), mutmasslich fast ausschliesslich Bürgerliche, wählen trotz Bekennung zum Zweierticket Jositsch. Berichterstattung: "Üblich bei den ersten Wahlgängen". Kaum ein Wort darüber, Nebensache.

Dass dann Rösti bei der Rundschau die kritischeren Fragen gestellt werden als Baume-Schneider tut der Linken dann auch wieder einen Bärendienst. "Die Medien sind links!"
Dabei nehmen soviele Medien die unmöglichen Aussagen und Verdrehungen von Tatsachen als Anlass dafür, etwas Linkenbashing zu betreiben wahr - ist schliesslich gut für die Lesezahlen!

Am nächsten Tag liest man dann im gleichen Medium die Analyse, was die SP halt in ihrer Kommunikation gegen Aussen falsch gemacht habe. Ich hab's satt!

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Lieber Herr F. Nur ein Einwand: Wir haben von Anfang an mit klaren Worten kritisiert, wie sich Daniel Jositsch zum Opfer stilisiert. Nämlich hier: https://www.republik.ch/2022/11/12/…-sein-muss Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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Guten Abend
Das hätte ich präzisieren müssen - ich beziehe mich hier nicht nur auf die Republik oder nur diese Analyse. Sie gab den Ausschlag meinem Unmut Luft zu machen - dieser richtet sich z.B. zu einem grissen Teil auch ans SRF, welche in jedem Journal, jeder Nachrichtensendung nicht müde wurden zu betonen, dass (hauptsächlich bezogen auf EBS) nun zuwenig Stadtvertretung im Bundesrat sei. Und gegen die altbekannten reaktionären Auswüchse der Tamedia und NZZ, wo die Linken für die meisten Kolumnisten eh immer alles hätten anders machen müssen. Aber den Rechten, denen vergibt man irgendwie alles. Vielleicht weil von ihnen niemand mehr Integrität erwartet. Trotzdem, oder gerade deshalb gehört diese Doppelmoral angeprangert.

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Michael Rüegg
Freier Autor
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Ich tippe auf eine Überraschung bei der Departementsverteilung.

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Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
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Alle Jurist:innen, mit denen ich gestern gesprochen habe, würden sich über ein Justizdepartement unter EBS sehr freuen...

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Liebe Frau Hürlimann, erzählen Sie mehr darüber? Oder darf ich mich auf einen zukünftigen Artikel zu diesem Thema freuen?

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Wenn die SP Wert darauf legt, eine Frau UND eine Vertreterin eines urbanen Milieus im BR zu haben, hätte sie halt entsprechende Kandidatinnen aufs Ticket setzen sollen. Oder ein Dreierticket mit Evi Allemann. Oder anders formuliert: warum schicken sie eine Frau ins Rennen, von der sie annehmen, dass sie den Bürgerlichen nützt ? Ich freue mich über die Wahl von Frau Baume-Schneider und wünsche ihr viel Erfolg.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Lieber Herr S., ich glaube nicht, dass die SP davon ausging, dass Elisabeth Baume-Schneider den Bürgerlichen nützt. Es waren diverse bürgerliche Politiker, die nun gegenüber unseren Bundehausredaktorinnen angegeben haben, dass dies ihr Kalkül war. Aber selbstverständlich könnten sie sich da auch gewaltig täuschen. Wir wünschen Elisabeth Baume-Schneider auf jeden Fall auch viel Erfolg. Herzlich! Bettina Hamilton-Irvine

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over-newsed but underinformed?
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Wird dieser angebliche Stadt-Land-Graben nicht etwas überbetont?
Die Schweiz ist derart kleinräumig, dass die meisten Menschen hier irgendwie einen Bezug zu einer Stadt haben. Und: Man muss ja nicht unbedingt in einer Stadt leben, um stadt-spezifische Problematiken mitzubekommen.

Und: nur weil EBS Schwarznasenschafe hält, ist sie noch lange keine typische Vertreterin der Bauern. NR Ritter hin oder her...

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nur so neben bei: schwarnasesschafe sind eine rasse aus dem wallis

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Was soll das Gejammer, jetzt sei die urbane Schweiz nicht mehr vertreten? Und dann Ueli Maurer als "urbanen" Verlust nennen? Beide Neugewählten wohnen in Gemeinden, die mehr Einwohner haben als Maurers Wohnort Wernetshausen (782 Einwohner). Und Sommaruga wohnte bei ihrer Wahl auch nicht in Bern, sondern in einem Vorort - so wie Keller-Suter in einem "Vorort" von St. Gallen wohnt. Meine Güte, bei den Distanzen in der Schweiz und der Tatsache, dass alle BundesrätInnen sowieso die meiste Zeit in Bern verbringen, sind das doch Petitessen.
Und die Bürgerlichen die meinen "schwache" SP-VertreterInnen zu wählen, haben sich damit schon mehrfach verrechnet: den Linken Schaffhauser Bringolf verhindert, den Basler Tschudi gewählt, statt dem Aargauer Arthur S. den vermeintlich "harmloseren" Willi Ritschard auf den S. gehoben, Lilian Uchtenhagen verhindert und sich nachher jahrelang über Otto Stich genervt, Christiane Brunner aus fadenscheinigen Gründen nicht gewählt und dann die politisch identische Ruth Dreifuss bekommen. In der Westschweiz jedenfalls gilt die neugewählte Bundesrätin jedenfalls keineswegs als nur "gmögig" und sonst poltisch harmlos, sondenr als durchsetzungsstark.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Liebe Frau S., herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Nur eine Bemerkung dazu: Ueli Maurer wird in der Analyse unserer beiden Bundeshausredaktorinnen nicht als Vertreter der urbanen Schweiz bezeichnet. Der Satz heisst: "Die grossen Städte und die Kantone, die in den Finanz­ausgleich einzahlen: Sie haben nach den Rück­tritten von Simonetta Sommaruga und Ueli Maurer keine Stimme mehr in der Landes­regierung." Ueli Maurer ist der Vertreter eines Kantons (Zürich), der in den Finanzausgleich einzahlt. Ich wünsche Ihnen einen guten Nachmittag! Herzliche Grüsse, Bettina Hamilton-Irvine

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Ueli Maurer als Vertreter des Kantons Zürich? Ich weiss nicht, welcher (oder wieviele) Zürcher dies so sehen… leid tun sie mir aber dann so oder so.

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Liebe Frau Hamilton-Irvine, auch die Version "Maurer als Vertreter des Kantons ZH, der in den Finanzausgkeich einzahlt" beleuchtet doch nur eine Seite der "Maurer-Medaille": Er wurde als ausgesprochener Landwirtschafts-Vertreter gewählt - das war ja seine "Kernkompetenz". Womit er zwar aus einem finanzstarken Kanton kommt, aber gleichzeitig den wohl "subventionsstärksten" und auch ländlichsten Erwerbszweig vertrat. Meiner (absolut unmassgeblichen) Meinung nach, hoben sich diese beiden "Kompetenzen" gegenseitig auf. Herzliche Grüsse, L. S.

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Ich verstehe nicht, warum die „Republik“ das von der SVP so unnötig und populistisch bewirtschaftete angebliche Stadt-Land-Gejammer auch noch aufnehmen muss. Gibt es doch Gräben, die für unser Land von viel grösserer Bedeutung sind. Ich denke an all die tiefen Gräben in den politischen Vorstellungen über gesellschaftliche und soziale Fragen, über Wirtschafts- und Klimafragen, über unsere Stellung in Europa etc.. Die Haltung und das Engagement einer Bundesrätin, eines Bundesrates in diesen Bereichen sind entscheidend und nicht die Einwohnerzahl des Wohnortes und die Anzahl der Haustiere.

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Ich sehe das auch so. Vielleicht wäre Kompetenz und Intelligenz eine gute Voraussetzung. Mit oder ohne Papagei zuhause.

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Ich verstehe vor allem nicht, warum allein die SP für die Berücksichtigung der Städte, der Geberkantone und was sonst noch alles zuständig sein soll. Es wurde ja auch ein SVP-Vertreter gewählt - niemand kritisiert an dieser Wahl herum. Die gewählte SP-Frau sollte offenbar die eierlegende Wollmilchsau sein

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Die Hoffnung und der Anspruch auf die Leistungen des Wollmilch- Schafes (freie Interpretation) richtet sich nur an Frauen.

Editiert Rechtschreibung

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Eindimensionale Kategorisierungen von vorne bis hinten. Lese diesen Text doch mit einigem Erstaunen. So entnehme ich, dass Ueli Maurer offenbar ein Verteter der urbanen Städter war, soso. Alain Berset hingegen ist nun wohl beileibe kein Kleingeist vom Dörfelein. Der Wohnort und die Herkunft scheint für die Autoren die deterministische Vorgabe für das Denken von Menschen zu sein. Es kommt mir ein wenig vor, wie Eva Herzog (deren Einzug ich mir als in Basel lebender Städter aber ursprünglich aus der Solothurner Provinz stammender und mehrheitlich links wählender Kleinbürger sehr gewünscht hätte) gestern im Nachwahlinterview: Im Interview mit SRF meinte sie, dass nun viele Frauen enttäuscht seien. Auf die Nachfrage des Interviewers hin, dass Frau Baume-Schneider doch auch eine Frau sei, wirkte sie einigermassen verdutzt.

Wenn die Linke mittlerweile so weit ist, dass sie eine (sehr) linke Frau aufstellt und dann kritisiert, dass diese sehr linke Frau gewählt wird und dies dann mit Stadt/Land-Graben-Argumentationen von vorgestern untermauert wirds halt echt schwierig.

Schade, dass die Republik oft so kein Gespür hat, was ausserhalb ihres Kosmos (;-)) so vonstatten geht und dass das nicht immer nur bäuerliche Einfältigkeit ist.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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· editiert

Ueli Maurer wird im Text nicht als Vertreter der urbanen Städter bezeichnet, sondern als Vertreter des Kantons Zürich, als wichtigster Geberkanton im Finanzausgleich.

Und ich glaube, es geht im Text nicht um die Unterstellung von «deterministischen» Bedingungen, sondern um zwei andere Dinge:

1.) Bundesrät:innen sind in der CH auch immer Identifikationsfiguren. Jetzt kann man darüber streiten, wie wichtig es ist, dass da mindestens eine der grossen fünf Städte vertreten ist. Ich glaube, es ist wichtig. Es war immer Teil der föderalen Schweizer Stabilität, dass sich die wichtigsten Landesregionen im Gremium repräsentiert sehen. Da geht es nicht um Stadt-Land-Graben, irgendwelche andere Mythen oder inhaltliche Politik, sondern um die angemessene Repräsentation der Wählerschaft und der Regionen. Darum haben wir ja so Regeln und Institutionen wie das Ständemehr oder den Ständerat.

2.) Bundesrät:innen bringen ihr Netzwerk mit. Sie installieren ihr Personal in der Verwaltung. Personen, die man kennt, haben besseren Zugang. Und es ist nun mal so, dass zum Beispiel eine Regierungsrätin aus einem Stadtkanton ein anderes Umfeld mitbringt als eine Bundesrätin vom Land. Das ist weiter nicht schlimm und muss man gar nicht bewerten. Aber wenn die grossen Städte, die für 80 Prozent der Wirtschaftsleistung verantwortlich sind, über Jahre nicht mehr vertreten sind, wird das eben einen Effekt haben, den man erst viel, viel später bemerken wird.

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Da höre ich ja schon fast den Thierry Burkart reden. Sollte denn dem "wichtigsten Geberkanton" ein Bundesratssitz garantiert sein?

  1. Vielleicht sollte man langsam mal aufhören, die Identifikationsdiskurse über die Inhaltsdiskurse zu stellen, resp. die Inhaltsdiskurse zuerst zu führen, bevor man ihnen über Identifikationen ausweicht. Ich weiss halt nicht wie sie es sehen, aber ich glaube ehrlichgesagt nicht, dass es uns Deutschschweizern mit dieser majorité latin schlechter gehen wird, genauso wenig wie ich glaube, dass die lateinische Schweiz sehr unter einem deutschsprachig geprägten BR gelitten hat. Auch das sind wieder solche Identitätskonstrukte. Welches sind denn die wichtigsten Landesregionen und wo grenzen die sich genau ab? Délémont liegt z.B. näher an Basel als so einige Baselbieter Gemeinden. Und welcher BR stand den wirklich für den urbanen Wähler? Simonetta aus Köniz? Waren Sie mal da? Ist im Fall nicht wirklich viel anders als in Wil oder in Brig. Moritz Leuenberger, das war noch so ein richtiger Städter. Vielleicht hat sich der Busfahrer born and raised in Wiedikon aber doch mit jemand anderem identifiziert?

  2. Das ist jetzt schon wieder sehr kategorisierend, städtersplaining sozusagen. Ist es also so, dass eine Regierungsrätin aus einem Stadtkanton ein anderes Umfeld mitbringt als eine Bundesrätin vom Land? Das ist sicher so, jedes Individuum bringt ein anderes Umfeld mit. Aber der Herr Rösti aus dem kleinen Uetendorf hat glaube ich kein Problem, einen schlagkräftigen Rechtstrupp zu organisieren - die haben dann sicher auch prima Kontakte ins Ausland, z.B. zu Frau Meloni. Und hätte man die Eva Herzog jetzt gewählt und im VBS kaltgestellt, dann hätte die Pharma-Lobby auf Kurzwahl dann halt auch nicht mehr viel gebracht.

Schlussendlich hat es Frau Herzog trotz ihrer angeblichen Gravitas nicht geschafft, diesen angeblichen Non-Valeur (haha Schafe) aus dem Jura in einer Bundesratswahl zu übertrumpfen. Da werden sicher politische Ränkespiele eine Rolle gespielt haben, aber dies als allein schlüssige Erklärung anbringen zu wollen, wird der Komplexität wohl auch nicht ganz gerecht.

Ich hoffe, die Republik begleitet den Bundesrat kritisch, aber schaut ihnen auf die Finger, nicht auf die Herkunft.

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Ich muss ehrlich gestehen, dass es für mich recht unverständlich ist, dass man so kurz nach der Wahl (noch vor der Departementsverteilung) bereits so dezidiert negativ über die neu gewählte SP-Bundesrätin spricht. Dies betrifft nicht primär diesen Artikel, sonderen auch Beiträge in anderen Medien, die zum Teil sehr despektierlich verfasst wurden (z.B. der Kommentar von Frau Neuhaus aus der NZZ) und auch die Art und Weise wie in den jeweiligen Kommentarspalten über Frau Baume-Schneider geschrieben wurde. Dabei entsteht der Eindruck, dass ihre Erfahrungen im Regierungsrat des Kantons Jura und ihre lange Politikkarriere generell nichts gelten, "nur" weil sie im Kanton Jura stattfanden und sie auf dem Land wohnt.

Ich kann verstehen, dass die Resultate von gestern für gewisse Personen sehr ernüchternd sind, weil die Stadtbevölkerung nun kaum mehr (KKS kommt immerhin aus einer Kleinstadt) und die Kantone auf der Geberseite des Finanzausgleiches gar nicht mehr vertreten sind. Dieser Umstand sollte bei den nächsten Ersatzwahlen dringend berücksichtigt und korrigiert werden. Trotzdem fände ich es fair, wenn man Frau Baume-Schneider eine Chance geben würde und sie zuerst etwas in ihrem neuen Amt arbeiten lässt, bevor man sich ein Urteil bildet. Auch sollte man nicht vergessen, dass die Herkunft an sich noch nicht allzu viel darüber aussagt, wie man Politik macht. Gerade hier geht irgendwie ein wenig vergessen, dass Frau Baume-Schneider ein klar linkes Profil hat und sich sicherlich auch für diese Anliegen stark machen wird, ohne dabei kompromissunfähig zu sein. Die Bürgerlichen könnten sie und ihren Einfluss alos auch unterschätzt haben.

Ich jedenfalls warte ab, lasse mich überraschen und urteile dann später.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Lieber Herr W., danke für Ihren Beitrag. Ich verstehe Ihren Unmut durchaus, möchte aber hier betonen, dass sich unsere beiden Bundeshausredaktorinnen in der Analyse nicht negativ über Elisabeth Baume-Schneider geäussert haben. Was sie gemacht haben: Sie haben versucht, herauszufinden, was zu der überraschenden Wahl von Elisabeth Baume-Schneider geführt hat. Denn tatsächlich hat ja kaum jemand damit gerechnet, dass ein bürgerliches Parlament ausgerechnet die linkere der beiden SP-Kandidatinnen wählen wird. Und als sie mit verschiedenen bürgerlichen Parlamentarieren gesprochen haben, waren das die Aussagen, die diese gemacht haben. Die einmal mehr gezeigt haben, welche Machtspiele in der Politik gespielt werden. Und das ist unsere Aufgabe als Journalistinnen: Macht hinterfragen und kritisch durchleuchten. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

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Guten Abend Frau Hamilton-Irvine. Ich gestehe ein, dass es mir nicht nur um diesen Beitrag der Republik gegangen ist, der noch zur ausgewogeneren Berichterstattung über die Wahl von Frau Baume-Schneider gehört (ihre durchaus vorhandenen Qualifikationen, welche sich aus ihrer Biographie ergeben, kommen aber auch hier im Vergleich zu ihren Schafen zu kurz). Aber nach dem bereits in der Kommentarspalte bei SRF gegen Bundesrätin Baume-Schneider geschossen wurde, sich die Kommentatoren der NZZ und von Watson den Mund über sie zerrissen haben und dabei, gerade bei der NZZ, von einem erheblichen Teil der Leserschaft unterstützt wurden, brachte dieser Artikel das berühmte Fass zum überlaufen, weshalb ich es für nötig empfand, dem vorherrschenden Tenor etwas entgegen zu halten. Das "Geschacher" in der Wandelhalle aufzuzeigen und darüber zu berichten, finde ich hingegen sehr wichtig - nur hätte man dabei vielleicht nicht unbedingt den Diskurs etlicher anderer Medien und von einem Teil der Bürgerlichen übernhemen müssen.

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Doris Edwards
Permaculture Designer.
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· editiert

Bin völlig mit Ihrer Ansicht einverstanden Herr W.

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Brigitte Graf
Ärztin&DJ
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Ich höre zum ersten Mal, dass die Gegnerschaft die von ihnen vermutet schwächere Kandidatin wählt, um selbst besser da zu stehen. Wurde das in früheren Wahlen auch beobachtet? Oder hat sich das mit dem zunehmenden Links-Rechts-Graben eingeschlichen? Steuern wir auf amerikanische Verhältnisse zu? Ist die Zweierticketvariante überhaupt noch sinnvoll? Ich fühle mich als Städterin nicht mehr vertreten im BR und kann nur hoffen, dass EBS auch die Erwartungen der urbanen Linken erfüllt. Mit Hansueli hätte ich hingegen trotz der politischen Unterschiede gut leben können, gleiches Alter, gleicher Stadtkreis, queer. Immerhin. Mit Albert Rösti verbindet mich rein gar nichts.

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Solche Überlegungen werden immer wieder gemacht, so etwa bei der Wahl des FDP-Bundesrates Johann S.-Ammann. Damals haben viele linke ihn gewählt statt seine damalige Konkurrentin Karin Keller-Sutter, aus der Überlegung, dass er schwächer sein wurde. Unsere Analyse ist aus zahlreichen Gesprächen mit Parlamentsmitgliedern nach der Wahl entstanden und soll aufzeigen, aus welcher Motivation Bundesräte gewählt werden und dass es dabei oft nicht um die politischen Inhalte geht. Natürlich wünschen wir der neuen SP-Bundesräten Elisabeth Baume-Schneider viel Erfolg - und hoffen dass das Kalkül der politischen Gegnerschaft nicht aufgeht. Die Schweiz braucht kluge, starke Bundesräte.

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Hat als Verleger gekündigt
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Solange die Republik die BR Cassis, Parmelin, KKS und Rösti als Mitte-Rechts bezeichnet, kann ihre Analyse nicht ernstgenommen werden.

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Stadt - Land Graben? Es enttäuscht, dass die Republik diesen konservativen Diskurs aufnimmt. Ob jemand in der kleinen Schweiz im Jura oder in St. Gallen wohnt, spielt für mich keine Rolle. Es kommt vielmehr auf die Ideen, Fühhrungsqualitäten, Kompromissfähigkeit und Verhandlungsgeschick drauf an. Zudem dünkt es mich nach einer gewissen Arroganz, wenn einer langjährigen Regierungsrätin und Ständerätin bereits prospektiv die Kompetenz abgesprochenen wird. Ich gehe davon, dass EBS alle noch weiter überraschen wird und freue mich über ihre Wahl.

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Genau. Die Schweiz ist ein Metropolitanraum. Musste die Republik ins gleiche Konzert einstimmen wie der Rest der Schweizer Medien? Die beiden Kandidatinnen sind kompetent. Und darum sind diese Wahlspielchen nicht so entscheidend. Entscheidend wird sein, dass die neue BR ihre Werte einbringen kann. Und das kann Frau Baume sicher so gut, wie es Frau Herzog hätte können. Sonst wären die bei Frauen von der SP- Fraktion nicht portiert worden.

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Sie haben absolut Recht, Herr L., dass der Stadt-Land-Graben in der kleinräumigen Schweiz politisch aufgeblasen wird. Es ist grundsätzlich nicht entscheidend, woher jemand stammt sondern welche Politik er oder sie betreibt. Wir haben deshalb auch nie kritisiert, dass mit Simonetta Sommaruga nur eine Vertreterin einer grösseren Stadt im Bundesrat sass (die Grenze zwischen Bern und Köniz verläuft fliessend). Aber wenn nun in der Landesregierung gar keine Vertreterin oder Vertreter einer Stadt sitzt, obwohl die meisten Schweizerinnen und Schweizer in urbanen Gebieten leben, stimmt die Balance nicht mehr. Ausserdem habe ich gestern viele Stimmen aus dem Parlament gehört die mit der Wahl der "Arroganz der Städte" eins auswischen wollten. Umso besser wenn Bundesrätin Baume-Schneider diese Erwartung nicht erfüllt!

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Sehr geehrte Frau Imboden, vielen Dank für ihre persönliche Antwort und Einschätzung. Das schätze isch sehr.

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anonyme Verlegerin
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Huch,..weibliche Seilschaften im Bundesrat!…;)

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Weibliche Seilschaften, wohl eher in der Wahlbehörde, der Vereinigten Bundesversammlung als im BR.

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Johanna Wunderle
Unity in Diversity
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Ausser die INTEGRITÄT, wurde wohl die KOMPETENZ von Eva Herzog am meisten gefürchtet.
Sie wäre für die opportunistische, träge Politik vom jetzigen Bundesrat, der fernab vom Wohl für die ganze Schweiz regiert - eine grosse Gefahr gewesen.

Selbst sollte sich die neue Bundesrätin als ebenso gute Politikerin als Frau Herzog herausstellen, bleibt ein grosses Ungleichgewicht im Bundesrat bestehen.

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"opportunistische, träge Politik" beschreibt gut die freundeidgenössische Politik der Schweiz, man unterschätze aber nicht das wirtschaftliche Gewicht, das still und ungestört im Hintergrund werkelt.

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D'où vient l'idée que quelqu'un qui habite aux Breuleux ne peut pas penser au-delà et agir en conséquence ? Aus Zürich ? Aber dort ist ja die Dorfbeiz seit kurzem geschlossen.

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...und gewisse Leute sind gerade etwas heimatlos...

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Ich bin enttäuscht von der Strategie und der Kommunikation der SP. Erst wird auf eine Kandidatur einer Frau bestanden, bevor eine geeignete Kandidatin gefunden wurde und später keine favorisiert.
Der Zwist mit Jositsch hätte nie dermassen in der Öffentlichkeit ausgetragen werden dürfen.
Wohin will man und welche Person will man im Bundesrat?
Lange schon ist bekannt: Kandidatinnen wurden und werden anders beurteilt und kommentiert in den Medien als Kandidaten. Aussehen, Verhalten und unterhaltsamen Nebensächlichkeiten werden analysiert und beschrieben. Weiss die Partei nicht, wen sie nominieren und unterstützen will sind diese Kandidatinnen „marketingmässig“ konzeptlos auf sich gestellt- vielleicht werden sie angegriffen, weil sie Kinder haben oder eben keine. Oder Schwarznasen-Schafe.
Vielleicht wäre es auch sinnvoll erst zu analysieren, ob sie aus der Stadt oder vom Land kommen sollte.
Meiner Meinung nach ist dieses Wahlprozedere veraltet und die Konkordanz in Bezug auf die Berücksichtigung aller Faktoren nicht mehr realistisch.

Disqualifikationen nach der Wahl finden nun zusätzlich auf allen Kanälen statt.
Ich persönlich lasse mir die Freude an der Wahl einer (linken) Frau nicht nehmen. Auch wenn sie offen, nett und entspannt wirkt. Oder gerade deswegen- egal. Oder da sie zum Coiffeur geht. Sollte sie nicht?
Auf dem Land wohnt. Und ja, Tiere hält - oder nun zum Bauernopfer stilisiert wird. Und ach ja, Mutter ist sie ja auch noch.
Sie wurde nominiert und zur Wahl zugelassen aufgrund ihrer Qualifikation.

Ich bin überzeugt, sie ist motiviert, fähig und qualifiziert. Und ich fühle mich von ihr vertreten.
Herzliche Gratulation zur Wahl. Ich freue mich sehr.

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Was war denn daran so schlimm, am Anfang des Prozederes schon zu sagen, dass man von SP-Seite wieder eine Frau auf diesem Sitz wolle? Hätte man so tun sollen, als ob auch Männer eine Chance hätten, um dann ins innerparteiliche Dilemma zu laufen, dass einem die weiblichen Mitglieder die Hölle heiss machen - und das zurecht? Es war und ist für die SP innerparteilich unmöglich, beide Sitze an Männer (oder beide an Frauen) zu vergeben. Es wäre also hochgradig verlogen gewesen, so zu tun, als hätten Männer eine Nominationschance. Dass durch die klare Ansage Jositschs Ego verletzt wurde - so what? So grosse Egos stossen halt manchmal an Grenzen. Abhalten konnte man ihn nicht - wie hätte das gehen sollen? Die SP konnte ihn ja kaum wochenlang in einen Keller einschliessen, damit er nicht an die Öffentlichkeit konnte mit seinem "ich bin ein Opfer"-Thema. Wenigstens war die Parteileitung dieses Mal taktisch besser aufgestellt als bei der Nicht-Wahl von Christiane Brunner, wo sie im Vorfeld Francis Matthey keine Zusage abrang, die mögliche Wahl auf jeden Fall abzulehnen (ohne halben Volksaufstand hätte die SP damals Mattheys Wahl akzeptiert).
Die Qualifikation beider Kandidatinnenwar dieses Mal ziemlich identisch - beide waren valabel und eine wurde gewählt. Alles gut.

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Liebe Frau S.
Ich teile teilweise ihre Einschätzung, nur gehen Sie (wie ich auch) davon aus, dass beide Kandidatinnen „valabel“ seien. Ich vermute sogar eher, sehr kompetent und erfolgreich.
Mich hat die morgendliche Berichterstattung genervt, leider auch bei der Republik als Bsp. im Einleitungs-Text: Gmögigkeit siegt vorErfahrung. Ich wollte ausdrücken, dass es mich enttäuscht, wenn die SP es verpasst in einem Wahlverfahren Ziele zu definieren und Kandidaten nach ihren Inhalten und Werten zu nominieren und dann auch entsprechend zu begleiten. Und wenn sie dies offen lässt, müssten folglich beide Wahlmöglichkeiten als Erfolg gefeiert werden und abwertende Kommentare abgewehrt werden.

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Dass die SP ihre Frau im BR durch eine Frau ersetzen wollte, um ihrer Linie treu zu bleiben, ist absolut vertretbar, auch angesichts des 4:3 Geschlechterverhältnisses im BR.

Meines Erachtens hat die Parteileitung aber völlig unnötigerweise ein Theater losgetreten, indem sie das Geschlecht der Kanditaten und Kandidatinnen nicht nur als (von mir aus oberstes) Wahlkriterium deklariert hat, sondern schlicht als Zulassungskriterium für eine Bewerbung. Musste das sein? Bestand wirklich die Gefahr, dass die Fraktion Jositsch auf's Ticket setzt?! Wieso konnte man nicht alle zulassen und bei der Abstimmung klar machen: Leute, wir sollte echt zwei Frauen auf's Ticket setzen!

Nun wird oft gesagt, das wäre ja voll unehrlich gewesen, eine interne Kanditatur zuzulassen, wenn es am Schluss eh zwei Frauen werden sollen. Das trefferendere Wort wäre "inklusiv" oder " politisch korrekt", im besten Sinne des Wortes. Eigentlich Attribute, die die SP für sich beansprucht.

Es macht in einer Demokratie fundamental Sinn, Menschen nicht kategorisch aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe oder ihrer sexuellen Orientierung von einer Wahl auszuschliessen, selbst wenn man nicht die Absicht hat, sie zu wählen, vielleicht wegen einer dieser unverschuldeter Eigenschaften. Das kannten wir auch schon anders, da sollte man einen weiten Bogen drum machen und nicht leichtfertig aus Bequemlichkeit wieder damit anfangen, und sei es "nur" in einem Parteiverein.

Mit welcher Non-Chalance die Partei trotz ihrer quasi-staatlichen Funktion die Abkürzung genommen hat, Menschen aufgrund solcher Eigenschaften schlichtweg von der Teilnahme an der internen Wahl auszuschliessen und wie das in Kreisen, die sich für solche Themen zu interessieren glauben, schulterzuckend angenommen wird, finde ich sehr bemerkenswert. Eben, weil ich nicht verstehe, was denn zu verlieren gewesen wäre, hätte man erstmal alle sich bewerben lassen und dann nach Parteikriterien zwei Frauen auf's Ticket gesetzt.

Die Demokratie lebt davon, dass alle ihren Senf dazugeben dürfen. Sobald die Leute das Gefühl haben, sie werden gehört, sie können teilnehmen, ist schon sehr viel gewonnen. Die Deutschschweizer überstimmen ja auch regelmässig die Romands, und trotzdem kommt keiner auf die Idee, ach, komm, es ist eh egal, was die an der Urne einlegen, also lassen wir sie doch gar nicht erst abstimmen, das ist eigentlich voll unehrlich, und schneller geht's auch!

Ich habe diese Leseart leider kaum in den Medien wiedergefunden, ich bin aber überzeugt, dass diese Nuance beim Empfinden der Leute und den negativen Reaktionen auf diese Posse eine Rolle gespielt hat: Es macht einen Unterschied, ob man Menschen (z.B. aufgrund ihres Geschlechts) nicht wählt, oder ob man sie aufgrund dieses Kriteriums schlichtweg vom ganzen Wahlprozess ausschliesst. Letzteres wird schneller als ungerecht empfunden.

Vielleicht übersehe ich irgendein kritisches Argument, wieso es jetzt eminent wichtig war, dass die Fraktion sich ja nicht Jositschs Bewerbung anhören musste, weil das voll gefährlich gewesen werde. Bis jetzt habe ich aber kein solches Argument gehört oder gelesen, nur Rationalisierung einer sehr problematischen Abkürzung des demokratischen Prozesses, die ein sehr unschönes Geschmäckle haben.

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Ich denke, dass das Kalkül hinter der Wahl von Elisabeth Baume-Schneider sehr gut und treffend beschrieben ist. Man kann nur hoffen, dass sie noch für weitere Überraschungen gut ist und das Kalkül deshalb nicht aufgeht.
KKS als mächtigste Person im Bundesrat? In der letzten Zeit schien sie viel von ihrem anfänglichen Elan verloren zu haben, machte manchmal fast einen gequält Eindruck, wenn sie im Fernsehen gezeigt wurde. Ihr Auftreten und ihr Redestil wirkten oft wenig überzeugend. Wir werden sehen.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr K. Genau das haben wir mit der Analyse versucht: Das Machtspiel hinter den Kulissen des Politbetriebs aufzuzeigen. Zu Ihrer Frage bezüglich KKS als mächtigste Person im Bundesrat: Das hat weniger mit ihrer Politik zu tun, als mit ihrer Position im Gremium. Sie kann im Bundesrat sehr oft die Mehrheit machen, weil ihr Parteikollege Cassis fast immer mit der SVP stimmt, während Amherd zumindest teilweise mit den beiden SPlern. KKS kann dann das Zünglein an der Waage spielen. Ich wünsche Ihnen einen guten Nachmittag! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

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