Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



✑ ✑ ✑ ✑ ✑
·

Man tut noch heute als wäre China ein trockener Acker, auf welchem nur autokratisches Unkraut wächst. Seine evidenten Errungenschaften möchte man in den USA und in Europa am liebsten ignorieren oder mit Dünkel zudecken.

Ich kenne Xi Jinping nicht, jedenfalls gehört er nicht zu den Männern mit Mätressen oder zu den Kleptomanen. Er gehört nicht zu den Regierungschef die wie Clowns oder Idioten in sämtlichen Fettnäpfchen der Welt rumtanzen. Er weiss nicht nur was Hunger, sondern auch was Biodiversität bedeutet und setzt sein Gewicht nicht nur gegen Korruption sondern auch gegen kleine Dinge wie gratis Plastiksäckchen im Supermarkt oder foodwaste ein, letzteres ist nicht unwesentlich, da es in China als unhöflich gilt, als Gast keine Resten zu lassen. China hat noch sehr viele Baustellen und sehr viel zu tun. Dass sie für ihre eigenen Belange ihre asiatische Sichtweise beibehalten, ist gut so. Wir unsere, sie ihre.

China hat bereits sehr viel geleistet, nicht nur auf Anhieb im Weltraum (obwohl man hier davon wenig erfährt, vielleicht am ehesten bei 👉 Infosperber) nicht nur technische Dinge, sondern auch Dinge wie Wälder aufgeforstet, den Hunger im Land besiegt, Sozialleistungen eingeführt usw. und das Land wird noch sehr viel leisten. China war gar lange dem militärischen Druck der USA ausgesetzt und hat, mit dem Wissen um Pläne des Pentagons (welche atomare Erstschläge auf Chinesische Millionenstädte einschlossen) eine moderne Armee aufgebaut. Auge um Auge. Armeen sind nicht mein Ding. Ich weiss aber, dass China nie ein westliches Land überfallen hat. Haben westliche Länder je China überfallen? Zuhauf. Die komplette G7 ohne Kanada.

Innovation hat man Chinas Regierungsform abgesprochen, doch siehe da, die Regierung, wie auch Xi Jinping sind erstaunlich pragmatisch unterwegs und die Innovation floriert. Die einzige behördliche Vorgabe in Shenzen für die Entwicklung und dem ersten Einsatz von autonomen Autos im Verkehr war: Es darf keine Unfälle geben. Diese Flexibilität funktioniert. China funktioniert bis zu einem gewissen Grad föderalistisch, es gibt im riesigen Reich die unterschiedlichsten Zonen und Pilotprojekte.

Ich denke man wird die pensionierte Hochschullehrerin als Dissidentin in den USA und im Westen solange überhöhen, wie sie liefert was man hören will. Die aufgebesserte Rente sei ihr gegönnt, doch ihren Zermon zu lesen, naja.

14
/
60

Bei der Lektüre Ihres Beitrags wurde ich - sorry - daran erinnert, wie alt ich bin. Der Text klingt, wie aus der "Peking Rundschau", die vor Jahrzehnten an allen deutschen Unis verteilt wurde und sich dadurch auszeichnete, dass man die Texte vor lauter Lobhudelei auf den Grossen Vorsitzenden Mao fast nicht aushielt. Manchmal gab's dann versteckt im Text oder ganz am Ende desselben noch sowas wie sehr diplomatisch formulierte Kritik :-) Leider kommt diese bescheidene Realität in Ihrem Text kaum vor. Sie scheinen von arger Sehnsucht nach chinesischen Verhältnissen geprägt.
Niemand im Westen tut heute noch so, als ob China keine Fortschritte zu verzeichnen hätte. Im Gegenteil: der Respekt davor, schlägt derzeit gerade in Skepsis bis Angst um, weil man realisiert, wie abhängig sich der Westen, aber auch viele Entwicklungsländer, von China gemacht hat/haben. Den Hunger im Land hat nicht Xi Jinping besiegt - das war schon deutlich vor dessen Zeit erreicht worden. Allerdings immer unter autokratisch geführten Regierungen. An der Autokartie hat auch Xi Jinping nichts geändert - im Gegenteil - er hat sie stark ausgebaut.

Und bei aller Anerkennung der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritte, sollte man doch die Zustände im Bereich der Menschenrechte und der Überwachung der Bevölkerung nicht verdrängen. Für Heldenverehrung ist nun wirklich kein Platz: Die Nomenklatura ist hochkorrupt. Und das wird auch nur geahndet, wenn die Selbstbereicherer das zu offensichtlich und fürs Fussvolk auffällig tun. Dann schlägt die Macht zu. So lange sie das - gut schweizerisch - unauffällig tun, werden sie nicht gehindert. Xi Jinping scheint - zumindest im Familienverband - nicht unbetroffen . 2012 veröffentlichte die Nachrichtenagentur Bloomberg eine Meldung, nach der die Familie Xi Jinpings ein Vermögen von mehreren hundert Millionen Dollar habe. Wobei Xi selbst kein Fehlverhalten nachgewiesen wurde, trotzdem wurde die Internetseite in China sofort gesperrt. 2014 enthüllte Offshore-Leaks, dass durch einen Schwager von Xi Jinping Gelder der Familie über Offshore-Unternehmen ins Ausland verlagert werden.

Übrigens hat nicht die G7 China überfallen - die gab's damals noch nicht. Aber Ja - viele Staaten haben im 19. Jahrhundert versucht China zu kolonisieren -und das genauso menschenverachtend durchgezogen, wie sie das in Afrika und Südamerika taten. Dafür können die heutigen G7 aber nichts. China dagegen hat nicht selbst Nachbarländer überfallen (wenn man mal von Tibet absieht), aber es hat sich natürlich in fast jeden Konflikt dort ein- und dabei mitgemischt - von Vietnam über Kambodscha bis Nepal. Was China mit seinen eigenen Minderheiten anstellt....

79
/
8
· editiert

Cai published a long paper about Sino-US relationship at the Hoover Institution, arguing that "Wishful thinking about 'engagement' must be replaced by hardheaded defensive measures to protect the United States from the CCP's aggression

Ich musste ja nur ihren Namen googeln um ihre militaristische Angstmacherei zu finden. Offensichtlich lebt es sich besser als USA-Propagandistin als als KPC-Funktionärin.

Ich würde mir wünschen, wenn die Republik nicht solchen neoliberalen Mist veröffentlichen würde. Ich verschwende keine Träne, weil westliche Parasiten unter dem Deckmantel der Privatisierung den chinesischen Staat nicht aussaugen können.

14
/
75
Souri Thalong
Community-Support
·

Guten Tag, J. R..

  1. Auch wenn ein Zitat aus Wikipedia stammt oder durch eine schnelle Google-Suche auffindbar ist: Bitte weisen Sie bei wörtlichen Zitaten die Quelle aus.

  2. Auf diese Weise gegen die Autorin schiessen: nicht unbedingt die feine Art.

  3. Wenn Sie mit Ihrem Dialogbeitrag eine ernsthafte Diskussion mit Ihren Kritikpunkten oder eine kritische Auseinandersetzung mit der redaktionellen Entscheidung bezwecken, so scheint mir der Ton Ihres Kommentars nicht besonders zielführend zu sein.

Es ist schade, wenn der negative Ton eine vielleicht legitime Kritik übertüncht. Wir würden es begrüssen, wenn Sie im Sinne der Etikette ein wenig mehr Sachlichkeit walten lassen würden. Danke.

49
/
5

Mit verlaub, aber einer der Gründe, warum China heute überhaupt auf internationaler Ebene präsent ist, sind eben jene westlichen "Parasiten", die milionen in China investiert haben. Sie haben das natürlich nicht aus Nächstenliebe getan, aber der springende Punkt ist, das nun auch chinesische Firmen in ihrer Hamdlungsfreiheit eingeschränkt werden, was natürlich Innovation und Konkurrenzfähigkeit beeinträchtigt.

31
/
4

Was ist denn an der Aussage so verwerflich, Wunschdenken solle durch wirkungsvolle Massnahmen zum Schutz der USA vor chinesischer Aggression abgelöst werden? Klingt ein bisschen martialisch, ist aber doch genau das, was wir derzeit täglich sagen/hören/denken, wenn es um das Verhältnis der westlichen Staaten zu Russland ging: Es war Wunschdenken, dem wir mehrheitlich anhingen, man könne durch Handel einen gesellschaftlichen Wandel erreichen. Genau dieses Wunschdenken hat uns auch gegenüber China geprägt. Natürlich wollten westliche Firmen in China Geschäfte machen - aber China bekam ja dafür adäquate Gegenleistungen. Mittlerweile ist uns aufgegangen, wie abhängig wir uns von China gemacht haben und wie erpressbar wir damit werden. Gleichzeitig merken wir, welchen Einfluss China inzwischen z.B. in Afrika aufgebaut hat und wie abhängig dortige Volkswirtschaften geworden sind. Weshalb inzwischen die Meinung vorherrscht, man müsse wieder unabhängiger von China werden z.B. indem man Firmenübernahmen nicht mehr einfach zulässt.

28
/
3
· editiert

"Chinesiche Aggression"

Welche chinesische Aggression gegenüber den USA? Wenn ich mich recht errinnere, liegt kein Amerikanisches Gebiet in der Südchinesischen See. Wie wärs damit, wenn die USA mal nicht Weltpolizei spielt? Wenn wir die Armeebudgets beider Länder vergleichen, sieht man relativ schnell wer aufstocken muss.

Wenn Sie konsquent mit ihrer Logik wären, dann hätte die Schweiz spätestens nach der Invasion des Iraqs auch mit Waffen aufstocken sollen um sich vor einer aggressiven USA zu schützen.

Ich bin mir bei Chinaalarmismus nie sicher, welcher Prozent davon Rote Angst ist und wieviel auf einfachen Rassismus zurückzuführen ist.

6
/
20
Erfreuter Leser
·

Naja, die Europäer haben die afrikanischen Möglichkeiten verschlafen. Und als ehemalige Kolonialmächte sind sie natürlich auch nicht überall sooo willkommen. Da hat's der Chinese relativ leicht gehabt; nachdem er die Ressourcen gesehen hat war der Rest ja klar. Praktisch herrenloses Gut, die anderen Weltmächte interessieren sich nicht, lokale Regierungen sind kein Gegner und man muss nur zugreifen.
Irgendwir beruhigend an dem Cai - Artikel ist für mich, dass derart phantasielose Diktaturen im innovativen Wirtschaftsstil kapitalistischer Prägung keine ernsthaften Mitbewerber sind - zu starr, zu träge, immer zu spät und ohne Qualität. Zynischerweise müsste man sagen, Xi befreit die Welt der westlichen Unternehmensführer von der lästigen Werkbank China, weil dort bald nur noch veralteter, minderwertiger Billig-Kram produziert wird. Ob man sich darüber aber dann freuen sollte? Für die Chinesen ist es jedenfalls wahnsinnig schade, dass es politisch (wenn der Ausdruck denn überhaupt passt) nun erst mal Richtung Nordkorea geht.

5
/
4
Urs Müller
Politisch interessierter Mensch
·

Ich wünsche mir durchaus neoliberalen Mist, wenn es denn welcher ist und er so deklariert ist. Man kann sich ja auch so informieren, was andere denken oder welche Argumente sie benutzen.
Da wir uns nun einig sind, dass der Artikel eben nicht neoliberaler Mist ist, möchte ich Frau R. gerne fragen, was Sie denn davon hält, dass China nun ganz neoliberal Afrika neu kolonisiert und aussaugt. Ist das in Ordnung, weil es nicht das pöhse Amerika oder Europa ist?

14
/
4
Kulturkritiker
·

liebe Frau R., ganz herzlichen Dank. Sie waren nicht nur viel schneller als ich, sie haben meine diffusen Bedenken in kristallklare Worte gegossen.

ich hatte den englischen Wikipedia-Artikel über diese Dissidentin gelesen, nachdem ich ob des Untertitels "Die Hybris und die Paranoia von Chinas starkem Mann ... " misstrauisch wurde. und war wirklich entsetzt. diese Expertin um eine realistische Einschätzung der Machtverhältnisse in China zu bitten, ist ungefähr so klug, wie Chodorkowski um eine realistische Beurteilung der Machtverhältnisse in der Russischen Föderation anzugehen.

hoffen wir, dass die Redaktion unserer Republik endlich den Rank findet. das Potential ist vorhanden.

5
/
18

Verstehe ihren Schlusssatz nicht. Ich für meinen Teil lese lieber ein Medium, in dem unterschiedliche Ansichten ihren Platz haben, als richtungstreuen Einheitsbrei.

5
/
2

Ich würde nicht so weit gehen wie J. R. und diesen Foreign Affairs Artikel als "neoliberalen Mist" bezeichnen. Ich finde es aber bedenklich, dass die Republik sich unkritisch in den Chor der Transatlantiker einreiht, der gerade das Lied des "Red Scare" gegen China und Xi Jinping singt (mit passender Illustration): So wie gerade im TA Biden, Rudd, Baerbock usw.

Gerade in solchen geopolitischen Zusammenhängen und Drohkulissen wäre es von eminenter Wichtigkeit, wenn mit einer gesunden Distanz alle Parteien gleichermassen kritisch betrachtet würden.

Und das schliesst transatlantische, neoliberale und neokonservative Think Tanks wie das Hoover Institute oder Council on Foreign Relations, die Foreign Affairs herausgibt, mit ein. Auch Cai Xia Position hätte transparenter beschrieben werden müssen.

https://www.tagesanzeiger.ch/usa-se…4172003732
https://www.tagesanzeiger.ch/marxis…8871410109
https://www.tagesanzeiger.ch/unsere…7081902257

5
/
7

Vielen Dank für diesen „Insider“-Beitrag, der weit über das hinausgeht, was man sonst in unseren Medien an Analysen zu lesen bekommt! Nur schon wegen diesem Artikel hat sich mein Abonnement der Republik gelohnt. 👏

45
/
4
Erfreuter Leser
·

Dem kann ich mich anschliessen. Wirklich - ein langer Artikel, spannend und voll Neuigkeiten aus fast erster Hand. Merci fürs Aufstöbern, Republik!

25
/
2

Danke für den Artikel.
Ich muss sagen, dass ich von China soviel weiss, wie eine Kuh vom Stricken. Ich weiss nur, und das betrifft nicht nur China, dass die Reduktion von Macht auf nur eine oder nur wenige Personen immer in die Hosen geht. Über kurz oder lang.
Aber wie es so ist mit dem Weltgeschehen. Mit all den Informationen bin ich heillos überfordert.

32
/
0

Für kurze Zeiten können Diktatoren durchaus die Situation massiv verbessern, nur geht es danach immer schneller bergab.
Napoléon hat z. B. die Republik gerettet.

6
/
0

Diese Einsicht ist zwar erhellend aber wenig tröstend angesichts der vielen Probleme auf dieser Welt ...

6
/
0

Danke für diesen erhellenden und spannenden Artikel über so ein wichtiges Thema! Toll, dass die Republik ihn veröffentlicht hat - weiter so!

30
/
4
· editiert

Sehr interessanter Artikel.

Ich habe eine Frage zu Kapitel 6: Wie weit komme ich in China mit den erwähnten 140 Dollar? Ab welchem Einkommen gilt man als arm?

Im Internet habe ich den Wert 355 Dollar pro Jahr dazu gefunden. Das würde die dortige Aussage etwas relativieren.
http://german.china.org.cn/txt/2021…276132.htm

Allerdings wird im dortigen Artikel China vorgeworfen die Armutsgrenze extra zu tief anzugeben.

Edit: Hatte das falsche Kapitel angegeben
Edit2: 2. Und 3. Absatz hinzugefügt

7
/
0

Da ich ein Jahr in China gelebt habe kann ich evtl. aufklären. Wenn man den gegenwärtigen Wechselkurs des Dollars und dem chinesischen Yuan anschaut, dann wären das knapp über 1000 Yuan. Lebt man in einer Grossstadt, so ist das in China erbärmlich wenig. Eine 2 Zimmer Wohnung in Nanjing (Bevölkerung: 8 milionen) kostet beispielsweise schnell bis zu 3000 Yuan. Eine einfache Mahlzeit kostet mindestens 10 Yuan. Dabei muss man natürlich bedenken, das die Diskrepanz was die Preise angeht in China viel grösser ist als bei uns. Die Städte sind dort um ein vielfaches teurer als ländliche Gegenden. Hinzu kommt, das Chinesen oft in Mehrgenerationen Haushalten leben, teilweise auf sehr engem Raum, was das ganze natürlich noch weiter relativiert. Grosse Sprünge kann man aber bei solch niedrigen Einkünften nicht erwarten.

18
/
0

Auf Arte gibt es eine aktuelle Dokumentation zu Xi, „Die neue Welt des Xi Jinping“. Was mich doch erstaunt an dem hiesigen Artikel ist die anders beschriebene Situation der Eltern, bzw. des Vaters von Xi. Dieser war laut Arte Dokumentation in der Partei in Ungnade gefallen und öffentlich an den Pranger gestellt worden.

11
/
0
· editiert

Ich habe besagte Reportage vor 2 Tagen gesehen (Was ich auch nur weiterempfehlen kann) und genau denselben Gedanken bezüglich der Eltern gehabt! :-) -
Was stimmt nun? Ist es die ARTE Aussensicht, die bestimmt gut recherchiert und mit Quellen belegt ist, wie gewohnt? Oder ist es die Sicht von innen der Autorin dieses Artikels, die mit Infos aus erster Hand, aber vielleicht auch einer persönlichen politischen Agenda versehen ist?
Schwer zu sagen, hier liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte! Kann es sein, dass Xi seinen radikalen Maoismus tatsächlich als "Befreiungsschlag" von dem in Ungnade gefallenen Vater entwickelt hat (ARTE)? Während ein Teil der Partei Xi jedoch trotzdem noch aufgrund alter Seilschaften seines Vaters gefördert haben? (REPUBLIK).

An die Community: Mir geht es hier um dieses konkrete Beispiel - Bitte diesen Kommentar nicht als Aufforderung verstehen, "gleiche" Beispiele im Westen zu suchen, um mit dem Argument "aber im Westen...." gleich in die Opposition zu gehen. Solche diffuse Informationslage gibt es ohne Zweifel auch in unserem Kulturkreis.

EDIT: Schreibfehler

12
/
0

Der Vater war während der Kulturrevolution in Ungnade. Die hatte er sich mit einer kritischen Haltung gegenüber der Partei und deren Handlungen "verdient". Xi Jinping selbst wurde erst nach mehreren Anläufen (laut englischsprachigen Quellen brauchte er 10 Bewerbungen) in die Partei aufgenommen, konnte dann aber anscheinend alte Vrebindungen der Familie aus der Zeit vor der Kulturrevolution nutzen. Es könnte sein - und das ist jetzt wirklich nur eine Vermutung - dass Xi Jinping die eigene Haltung entwickelte, weil er während der Kulturrevolution und während des mühsamen Aufnahmeprozesses in die Partei verstand, dass er nur mit einer abolut parteitreuen Haltung Karriere machen würde.

8
/
2

Laut englischsprachigen Quellen waren die Eltern Parteifunktionäre, die im Rahmen der Kulturrevolution verfolgt wurden. Zuvor hatte die Familie ein ziemlich priviligertes Leben geführt. Während der Kulturrevolution - als sein Vater inhaftiert war - arbeitete er selbst auf dem Land und dort auch als Parteisekretär. Ab Mitte der 70er Jahrekonnte er studiert. Die Familie wurde wieder vereint und er konnte Beziehung aus der Zeit vor der Kulturrevolution nutzen - so war er z.B Sekretär der Vizepräsidenten Geng Biao, der vormals ein Untergebener seines Vater gewesen war. Die Verfolgung des Vaters zund die guten Connections schliessen sich also gegenseitig nicht aus.

10
/
2
Toni Peterer
Interessierter an unabhängigen Medien
·

Ein sehr informativer, nachvollziehbarer Artikel Frau S., vielen Dank. In China ist der Bewohner unter Xi bald sehr nahe an „Big Brother is watching you“. Diese Diktatoren sind meistens nicht kritikfähige Leute mit Minderwertigkeitskomplexen, die sich an die Macht „geschlichen“ haben und mit Gewalt regieren (Xi, Putin, Erdogan usw.). Wenn die amerikanische Demokratie nicht so stark wäre (was in den kommenden Monaten zwar wieder zu beweisen ist) könnten wir Trump noch dazuzählen (Gott behüte).

10
/
1

Guten Tag
Habe ich etwas verpasst? Im Republik-Artikel steht nirgends, dass er von einer Frau S. stammt. Die Autorin ist Cai Xia.
Oder beziehen Sie sich auf den Kommentar von Frau S. weiter unten hier im Dialog?

4
/
0
Toni Peterer
Interessierter an unabhängigen Medien
·
· editiert

Sie haben recht, tut mir leid. Jetzt ist mir auch nicht mehr klar, wer Frau S. ist, die in den Kommentaren wie die Autorin reagiert.

3
/
1

China ist eine kommunistische Staat und hält nicht viel von der Demokratie nach westlicher Vorstellungen. ABER China ist Wirtschaftlich erfolgreich. Viele sehen ihre Theorien und Idiologien im Eimer und verbringen deswegen schlaflose Nächte. Solche Artikeln publiziert man für das eigene Volk. Gegen die Saudis und Co. Publiziert man ähnliche Artikeln in der Regel nicht... Klar sie sind keine Kommunisten und auch ohne Gas nicht erfolgreich, dann lassen sie alles machen mit ihren versklavten Frauen. Wir Haben andere Sorgen z. B. China🤣

5
/
28
Urs Müller
Politisch interessierter Mensch
·

Ist China wirtschaftlich erfolgreich? China hat aus einem praktisch (vermeintlich) unerschöpflichen Vorrat von menschlicher Arbeitskraft zu Tiefstlöhnen geschöpft. Dank unmenschlichen Anforderungen an die eigene Bevölkerung kam dieser «Erfolg». Aber China hat einen enormen Preis dafür bezahlt und gem. Artikel sieht sich der Mittelstand genau um diesen Preis betrogen.
Der Artikel ist nicht «gegen» China, so muss auch nicht ein Artikel «gegen» Saudi-Arabien geschrieben werden. Wir alle wissen, dass die Wahhabiten einen ähnlichen internen Krieg ausfechten. Die Öleinnahmen werden irgendwann zurück gehen und sie können sich es eigentlich gar nicht mehr leisten, ihre Frauen zu Hause einzusperren. Aber was den Chinesen ihre internen Partei-Querelen sind, sind den Wahhabiten ihre religiösen Dogmen.

9
/
3

Wenn wir die billigen Arbeitskräfte kritisieren vergessen wir die Kolonialzeit und die Sklaverei bitte nicht und was machen westliche Industrien heute... In billig Lohn Länder produzieren.
Übrigens Glencor, Holcim und Co sind keine chinesische Firmen.
Seien wir ehrlich: Das wirkliche Problem, das der Westen mit China hat, ist nur... Sie sind erfolgreich

2
/
12
China-Interessiert
·

Ein interessanter Artikel, weil er aus dem Inneren des Parteiapparats kommt, der sich sonst meist gut gegen aussen abzuschirmen weiss. Dass die Partei wie eine Mafia-Organisation agiert, in der Tat die grösste Mafia-Organisation der Welt ist, ist allerdings nichts Neues.
So hat Quinliang He in "China in der Modernisierungsfalle" bereits im Jahr 2006 Chinas Probleme folgendermassen charakterisiert:

  1. Macht setzt sich ungeniert in Reichtum um.

  2. Legalisierte Gewalt: Falsche Anschuldigungen von Beamten gegen einfache Bürger und deren willkürliche Enteignungen sind häufig, und diese haben kaum Möglichkeiten, sich rechtlich zu wehren. Jedes Jahr gibt es tausende von Demonstrationen gegen diesen Machtmissbrauch, die mit aller Gewalt unterbunden werden.

  3. Mafiöse Tendenzen in der Regierung. Wer mit den richtigen Leuten vernetzt ist, muss kaum Verfolgung wegen Korruption befürchten.
    Chinas Modernisierung war zwar insgesamt erfolgreicher als diejenige Russlands (in Form der Sowjetunion), aber wie die letztere war sie äusserst brutal und mit noch sehr viel mehr Opfern verbunden, als sie die Politik Stalins gefordert hatte. In diesem Zusammenhang erstaunt die positive Charakterisierung Maos durch Frau Cai Xia doch einigermassen. Seine Willkürherrschaft hat nicht nur Abermillionen das Leben gekostet, sondern China auch wirtschaftlich ruiniert.
    Chinas ökonomischer Aufstieg verdankt sich der Reformpolitik Deng Xiao Pings. Seither ist Chinas Parteiapparat allerdings von Korruption zerfressen; Wer sie ernsthaft, und nicht nur zwecks Beseitigung von Konkurrenten, bekämpfen würde, würde die Partei zerstören. Wie in Russland fault der Fisch vom Kopf her: Das Politbüro und sein ständiger Ausschuss sind von Milliardärsfamilien beherrscht. Viele der Spitzenkader, darunter auch Xi Jinping, sind Nachkommen der führenden Revolutionskader, zählen zu den sogenannten roten Prinzen.
    Da erstaunt es nicht, dass China inzwischen einer der ungleichsten Staaten der Welt ist. Als wohlhabend können allenfalls 300 Mio der 1400 Mio Einwohner Chinas gelten. Ca. 300 Mio zählen zu den sogenannten Wanderarbeitern, welche die schwersten und gefährlichsten Arbeiten verrichten und in den Städten völlig rechtlos sind. Auch die regulären Arbeiter sind rechtlos gegenüber der Willkür von Kadern und Partei: Unabhängige Gewerkschaften gibt es selbstverständlich nicht. Die Folge sind Zustände und Arbeitszeiten, wie sie in Europa im 19. Jahrhundert üblich waren. Das landwirtschaftliche Hinterland ist weitgehend verarmt und die Korruption der Beamten und Parteikader kennt da keine Grenzen. Auch das städtische China täuscht Reichtum oft nur vor: So gibt es ganze Geisterstädte, die unbewohnt sind. Zudem geht China äusserst rücksichtslos mit seiner schmalen landwirtschaftlichen Substanz um: So droht die nordöstliche Tiefebene, traditionell das Zentrum des Landes, in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zu veröden und unbewohnbar zu werden, und der Jangtse, Chinas grösster Fluss, war dieses Jahr schlicht ausgetrocknet. Dem Vernehmen nach ist China reich geworden, aber die Verschuldung seiner grossen Banken ist rekordverdächtig: Viele Kredite sind politisch und können entsprechend nicht eingefordert werden. Die oben erwähnte He Quinlian nannte China bereits 2006 einen faillierten Staat. So weit würde ich nicht gehen, aber die Bäume wachsen auch in China definitiv nicht in den Himmel.

8
/
2

Spannender Artikel. Ein bisschen monoton, dass Xi Wahlen nur wegen seines Vaters gewann und wegen seiner schlechten Leistungen verlor. Am spannendsten allerdings, dass auch die Wikipedia umgeschrieben werden muss. Zu Xis Lebenslauf schreibt die Wikipedia:

"Xi Jinping ist der dritte von vier Söhnen des chinesischen Politikers Xi Zhongxun und seiner Ehefrau Qi Xin.[2] Xi Zhongxun (Xi ist der Familienname des Politikers), der aus Fuping in der Provinz Shaanxi stammte, war seit 1928 Mitglied in der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Vize-Premier der VR China (1959–1962) und Gouverneur der Provinz Guangdong (1979–1981).[3] In seiner frühen Kindheit hatte Xi Jinping ein verhältnismäßig privilegiertes Leben als Sohn eines hohen Parteifunktionärs. Dies änderte sich mit der Kulturrevolution in den 1960ern, in der Mao Zedongs Rote Garden seinen Vater verhafteten und die Familie demütigten und bedrohten.[4] Seine Schwester nahm sich deshalb das Leben.[5] Um den ungünstigen Verhältnissen zu entkommen, floh Xi Jinping als Fünfzehnjähriger auf das Land in das Dorf Liángjiāhé (梁家河), wo er sieben Jahre als Landarbeiter lebte und in einer Höhle wohnte.[6] Von 1975 bis 1979 studierte Xi Chemieingenieurwesen an der Pekinger Tsinghua-Universität. Von 1998 bis 2002 absolvierte er wiederum an der Tsinghua-Universität ein berufsbegleitendes postgraduales Studium der marxistischen Philosophie und der ideologischen Bildungsarbeit und promovierte zum Doktor der Rechte (LLD), ein Abschluss, der die Bereiche Recht, Politik, Management und „revolutionäre Geschichte“ abdeckt.[7]

Karriere

Nachdem Xi zunächst Vizebürgermeister in Xiamen in Fujian war, wurde er 1993 Mitglied der Provinzverwaltung von Fujian und Vorsitzender des Volkskongresses von Fuzhou. Nach fünfeinhalb Jahren (1995 bis 2000) als stellvertretender Parteisekretär in Fujian war er gleichzeitig Gouverneur von Fujian und Mitglied der Parteiführung in der Provinz Zhejiang. Dort wurde Xi 2002 Gouverneur, im folgenden Jahr Sekretär des Provinzkomitees und Vorsitzender des Volkskongresses."

Xi ist ein Diktator, vor dem man sich fürchten muss. Aber warum solche verzerrten Darstellungen?

7
/
1

Der Beitrag in der deutschen Wikipedia weicht da vom Eintrag in der englischsprachigen ab. Er scheint eine verkürzte Variante zu bieten.

2
/
1

Und? Steht dort die Version von Frau Cai, Xi sei ein Prinzling?

2
/
1
anonyme Verlegerin
·

Sie kennen den Mechanismus von wikipedia? Wenn sie belege wie z b zeitungsartikel haben können sie einfach selber in der wikipedia korrigieren. Wenn Sie Zeit hatten den Artikel zu lesen dann haben Sie vielleicht auch die Zeit sich dirt nützlich zu machen;)

0
/
1
Wirtschaftshistoriker
·

Zuerst: Herzlichen Dank, Frau S., für die tiefen Einblicke in das "System China". Für solche profunden Hintergrundgeschichten bin ich bei der Republik.
Wer das Buch "Die lautlose Eroberung" von Clive Hamilton und Mareike Ohlberg gelesen hat - Prädikat herausragend - versteht sofort die Analyse von Frau S.
Wie kleinlich der Streit zur Herkunftsfamilie von Xi! Auch interessant: Mareika Ohlberg war vor Monaten bei NZZ Standpunkte tv eingeladen. Der befragende Chefredaktor - Eric Gujer - meinte gegen Schluss, man könne doch im Westen wie im Falle der Sowjetunion auch bei China warten, bis das System von innen implodiere. Frau Ohlberg blieb ruhig und entgegnete sachlich...mich hätte diese dummdreiste Bemerkung von Gujer umgehauen. Ich empfehle sowohl obiges Buch (man liest es nicht an einem Tag) als auch die Sendung mit Frau Ohlberg.

6
/
1

Guten Tag
Habe ich etwas verpasst? Im Republik-Artikel steht nirgends, dass er von einer Frau S. stammt. Die Autorin ist Cai Xia.
Oder beziehen Sie sich auf den Kommentar von Frau S. weiter unten hier im Dialog?

3
/
0
Demokratie-Fan
·

Hab „Chinesisches Roulette“ von Desmond Shum gelesen. Der Inhalt beschreibt übereinstimmend mit diesem Artikel, wie in China Macht ausgeübt wird. Und wie korrupt das ganze System ist.

5
/
1

Super interessant!

3
/
1

Zuerst: Kompliment an den Übersetzer - der Text liest sich nicht wie eine Übersetzung (was als Kompliment zu verstehen ist).

Danke für den spannenden und umfangreichen Hintergrundbericht. Vielleicht könnte man noch eine Grafik einbauen oder verlinken, in der das politische System Chinas dargestellt wird. Ich habe irgendwann im Artikel den Überblick verloren, wie die verschiedenen Gremien zusammenhängen.

2
/
0
Franziska Oliver
Leidenschaftliche Leserin
·

Vielen Dank, Republik! Der Artikel ist zwar sehr lang aber auch sehr gründlich. Es war an der Zeit, dass jemand so genau hinschaut, denn das Gebaren von Xi ist unmenschlich und gefährlich.

0
/
0
(durch User zurückgezogen)
✑ ✑ ✑ ✑ ✑
·

Sehr geehrte Frau S., besten Dank für ihr feed-back.

Was soll ich dazu sagen, ihre Kritik bringt in meinen Augen dies und das durcheinander, das ist an sich nicht erstaunlich, jedenfalls missinterpretieren sie meine Zuordnungen betreffend Beseitigungen von der Überwindung von Hunger: Die Rede ist da von China, und China ist nicht Xi Jinping, ich kenne die Geschichte der Öffnungspolitik. Auch die G7 Staaten, die China selbstverständlich als einzelne Länder ausbeuteten, äussern sich heute als G7 zu Xi Xinping und China als Gremium.

Doch ich denke nicht, dass da irgendwas an ihrem Alter liegt. Es liegt auch daran, dass wir hier mangels Zeit und Platz keine unmissverständlichen Abhandlungen schreiben können. Vermutlich werde auch ich Sie missinterpretieren und Sie irgendwohin verorten, wo es Ihnen nicht gefällt, so wie Sie mich. Ihre Proformakritik am westlichen Verhalten in Ehren, doch das was mir an der Zürcherischen Berichterstattung von heute zu China fehlt, ist eine gewisse Ausgewogenheit. Ich denke zu Ihnen, Sie schweifen gerne etwas ab, im Gegensatz zu mir halt eher in Richtung China-bashing.

Dass man praktisch in jedem Staat Menschenunrecht findet, ist wohl klar. Beim China-bashing geht es jedoch hauptsächlich um die missgünstige Reduktion auf ein Negativ. Im Chor der Profis im Anschwärzen in Washington, sorry, vielleicht trete ich Ihnen da auf die Füsse, singt man vielstimmig, wer weiss da schon was stimmt und was nicht. Das ist dort ja auch offensichtlich egal. Gleichzeitig und dazu braucht es keinen Dirigenten, geht es ums Auslassen aller Chinesischen Errungenschaften, der kleinen und grossen Erfolge, sogar des lebendigen Alltags, die freundlichen Seiten werden ausgeklammert, dass es den Anschein erweckt, als wäre das Land ein Acker, auf dem nur Unkraut wächst. Zu jeder Erwähnung von China ein Nadelstich, so adaptieren das zahlreiche westliche Medien. Grosse Medienkonzerne können sich hauseigene Narrative leisten, ihre kapitalkräftigen Eigner reden da gerne ein Wörtchen mit. Kleinere online Medien wie die Republik oder Infosperber arbeiten im Fluch und Segen einer nicht kapitalkräftigen Unabhängigkeit.

Bashing aber geht je nach Boshaftigkeit und Häme bis hin zur Dämonisierung der Menschen, ihre Stilisierung zum Feind, wir kennen das, es ist die historische Vorbereitung zum Unfrieden. Da haben Sie mit ihrem Alter etwas voraus, Sie dürften das wissen.

Allerdings kann das nicht ewig gut gehen. Diese Feind - Propaganda - Tendenz färbt über die Jahrhunderte ab und zwar aufs eigene Land. Der Stand der Dinge heute: Politische Konkurrenten sind Feinde geworden, es wird wie in der PR gelogen, verdreht, kleingeredet, dämonisiert, schöngeredet, die ganze Palette. Dass sich nur zwei US Parteien gegenüberstehen verheisst nicht viel Gutes, sollte die Auseinandersetzung im Innern eskalieren. Die Gefahr besteht. Dass die USA mit Waffen gross und mächtig geworden sind, dass sie Währung und Wirtschaft geschickt als Waffen brauchen, wird ihnen dabei kaum helfen. Da lauern auf beiden Seiten dieselben amerikanischen Gewehrläufe.

6
/
21

Nach dem Interview mit Herrn Fulda bringt die "Republik" jetzt einen weiteren Beitrag, der auf den Zusammenbruch Chinas setzt. Glauben Sie tatsächlich, dass dies im Interesse des chinesischen Volkes sein würde?

5
/
23