Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Ich bin enttäuscht von der Strategie und der Kommunikation der SP. Erst wird auf eine Kandidatur einer Frau bestanden, bevor eine geeignete Kandidatin gefunden wurde und später keine favorisiert.
Der Zwist mit Jositsch hätte nie dermassen in der Öffentlichkeit ausgetragen werden dürfen.
Wohin will man und welche Person will man im Bundesrat?
Lange schon ist bekannt: Kandidatinnen wurden und werden anders beurteilt und kommentiert in den Medien als Kandidaten. Aussehen, Verhalten und unterhaltsamen Nebensächlichkeiten werden analysiert und beschrieben. Weiss die Partei nicht, wen sie nominieren und unterstützen will sind diese Kandidatinnen „marketingmässig“ konzeptlos auf sich gestellt- vielleicht werden sie angegriffen, weil sie Kinder haben oder eben keine. Oder Schwarznasen-Schafe.
Vielleicht wäre es auch sinnvoll erst zu analysieren, ob sie aus der Stadt oder vom Land kommen sollte.
Meiner Meinung nach ist dieses Wahlprozedere veraltet und die Konkordanz in Bezug auf die Berücksichtigung aller Faktoren nicht mehr realistisch.

Disqualifikationen nach der Wahl finden nun zusätzlich auf allen Kanälen statt.
Ich persönlich lasse mir die Freude an der Wahl einer (linken) Frau nicht nehmen. Auch wenn sie offen, nett und entspannt wirkt. Oder gerade deswegen- egal. Oder da sie zum Coiffeur geht. Sollte sie nicht?
Auf dem Land wohnt. Und ja, Tiere hält - oder nun zum Bauernopfer stilisiert wird. Und ach ja, Mutter ist sie ja auch noch.
Sie wurde nominiert und zur Wahl zugelassen aufgrund ihrer Qualifikation.

Ich bin überzeugt, sie ist motiviert, fähig und qualifiziert. Und ich fühle mich von ihr vertreten.
Herzliche Gratulation zur Wahl. Ich freue mich sehr.

111
/
6

Ich habe mich zuerst auch an dem Theater um die Frauenkandidaturen gestört und das Jositisch ausgeschlossen wurde. Ich sehe es nun aber anders. Ohne das Frauenticket wäre Jositisch mit grosser Wahrscheinlichkeit gewählt worden. Damit wäre der neue Bundesrat wieder am rechten Rand der SP und nicht in der Mitte der Partei und der Gesammtbundesrat ziemlich männlich. Jositisch hat sich mit seiner Haltung und medialen Inszenierung (Opfer von linker Diskriminierung gar cancel culture) maximal lächerlich gemacht und der eigenen Partei stark geschadet. Es war offensichtlich, dass es ihm nur um eines geht: sich selbst.

70
/
4

Ich habe dies aus heutiger Sicht nach der Wahl geschrieben. Selbstverständlich bin ich auch für eine Frauen Kandidatur. Aber offenbar hat das Vorgehen die Wahl von Herzog erschwert oder verunmöglicht. Und wenn man sie im Bundesrat gewollt hätte, ist das Vorgehen laienhaft.

18
/
2

Was war denn daran so schlimm, am Anfang des Prozederes schon zu sagen, dass man von SP-Seite wieder eine Frau auf diesem Sitz wolle? Hätte man so tun sollen, als ob auch Männer eine Chance hätten, um dann ins innerparteiliche Dilemma zu laufen, dass einem die weiblichen Mitglieder die Hölle heiss machen - und das zurecht? Es war und ist für die SP innerparteilich unmöglich, beide Sitze an Männer (oder beide an Frauen) zu vergeben. Es wäre also hochgradig verlogen gewesen, so zu tun, als hätten Männer eine Nominationschance. Dass durch die klare Ansage Jositschs Ego verletzt wurde - so what? So grosse Egos stossen halt manchmal an Grenzen. Abhalten konnte man ihn nicht - wie hätte das gehen sollen? Die SP konnte ihn ja kaum wochenlang in einen Keller einschliessen, damit er nicht an die Öffentlichkeit konnte mit seinem "ich bin ein Opfer"-Thema. Wenigstens war die Parteileitung dieses Mal taktisch besser aufgestellt als bei der Nicht-Wahl von Christiane Brunner, wo sie im Vorfeld Francis Matthey keine Zusage abrang, die mögliche Wahl auf jeden Fall abzulehnen (ohne halben Volksaufstand hätte die SP damals Mattheys Wahl akzeptiert).
Die Qualifikation beider Kandidatinnenwar dieses Mal ziemlich identisch - beide waren valabel und eine wurde gewählt. Alles gut.

21
/
3

Dass die SP ihre Frau im BR durch eine Frau ersetzen wollte, um ihrer Linie treu zu bleiben, ist absolut vertretbar, auch angesichts des 4:3 Geschlechterverhältnisses im BR.

Meines Erachtens hat die Parteileitung aber völlig unnötigerweise ein Theater losgetreten, indem sie das Geschlecht der Kanditaten und Kandidatinnen nicht nur als (von mir aus oberstes) Wahlkriterium deklariert hat, sondern schlicht als Zulassungskriterium für eine Bewerbung. Musste das sein? Bestand wirklich die Gefahr, dass die Fraktion Jositsch auf's Ticket setzt?! Wieso konnte man nicht alle zulassen und bei der Abstimmung klar machen: Leute, wir sollte echt zwei Frauen auf's Ticket setzen!

Nun wird oft gesagt, das wäre ja voll unehrlich gewesen, eine interne Kanditatur zuzulassen, wenn es am Schluss eh zwei Frauen werden sollen. Das trefferendere Wort wäre "inklusiv" oder " politisch korrekt", im besten Sinne des Wortes. Eigentlich Attribute, die die SP für sich beansprucht.

Es macht in einer Demokratie fundamental Sinn, Menschen nicht kategorisch aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe oder ihrer sexuellen Orientierung von einer Wahl auszuschliessen, selbst wenn man nicht die Absicht hat, sie zu wählen, vielleicht wegen einer dieser unverschuldeter Eigenschaften. Das kannten wir auch schon anders, da sollte man einen weiten Bogen drum machen und nicht leichtfertig aus Bequemlichkeit wieder damit anfangen, und sei es "nur" in einem Parteiverein.

Mit welcher Non-Chalance die Partei trotz ihrer quasi-staatlichen Funktion die Abkürzung genommen hat, Menschen aufgrund solcher Eigenschaften schlichtweg von der Teilnahme an der internen Wahl auszuschliessen und wie das in Kreisen, die sich für solche Themen zu interessieren glauben, schulterzuckend angenommen wird, finde ich sehr bemerkenswert. Eben, weil ich nicht verstehe, was denn zu verlieren gewesen wäre, hätte man erstmal alle sich bewerben lassen und dann nach Parteikriterien zwei Frauen auf's Ticket gesetzt.

Die Demokratie lebt davon, dass alle ihren Senf dazugeben dürfen. Sobald die Leute das Gefühl haben, sie werden gehört, sie können teilnehmen, ist schon sehr viel gewonnen. Die Deutschschweizer überstimmen ja auch regelmässig die Romands, und trotzdem kommt keiner auf die Idee, ach, komm, es ist eh egal, was die an der Urne einlegen, also lassen wir sie doch gar nicht erst abstimmen, das ist eigentlich voll unehrlich, und schneller geht's auch!

Ich habe diese Leseart leider kaum in den Medien wiedergefunden, ich bin aber überzeugt, dass diese Nuance beim Empfinden der Leute und den negativen Reaktionen auf diese Posse eine Rolle gespielt hat: Es macht einen Unterschied, ob man Menschen (z.B. aufgrund ihres Geschlechts) nicht wählt, oder ob man sie aufgrund dieses Kriteriums schlichtweg vom ganzen Wahlprozess ausschliesst. Letzteres wird schneller als ungerecht empfunden.

Vielleicht übersehe ich irgendein kritisches Argument, wieso es jetzt eminent wichtig war, dass die Fraktion sich ja nicht Jositschs Bewerbung anhören musste, weil das voll gefährlich gewesen werde. Bis jetzt habe ich aber kein solches Argument gehört oder gelesen, nur Rationalisierung einer sehr problematischen Abkürzung des demokratischen Prozesses, die ein sehr unschönes Geschmäckle haben.

6
/
4

Schon interessant, wie in vielen Beiträgen hier der kritische Journalismus zu Unrecht kritisiert wird. Es geht m.E. doch vor allem um Folgendes:

  • Die SP-Führung und auch die DV haben entschieden, zwei Kandidatinnen und keinen Mann der vereinigten Bundfesversammlung zur Wahl vorzuschlagen. Die Begründung für zwei Frauen hat ihre Logik und ist insbesondere auch deshalb richtig, weil es eine beachtliche Anzahl an äusserst kompetenten BR-Kandidatinnen in der SP gibt. Die vereinigte Bundesversammlung hat eine der beiden Kandidatinnen gewählt. Soweit ok.

  • Das Manöver um Jositsch gehörte leider zu den bekannten Spielchen, ist dennoch unwürdig für all die beteiligten Damen und Herren, die sich doch ach so beflissen und in erster Linie für das Wohl des Landes und der Bevölkerung einzustehen verpflichtet haben. Was sollten die dümmlichen Seitenhiebe und Proteststimmen bewirken?

  • Deshalb ist es wichtig, dass die Medien die Bevölkerung über Hintergründe des Manövers aufzuklären versuchen. Weshalb sollte man das kritisieren? Einiges bleibt spekulativ. Aber immerhin zeichnete sich ab, dass SVP und FDP, tw. wohl auch die Mitte und GLP versucht haben, die scheinbar "Schwächere" der beiden Kandidatinnen zu wählen, um so der SP zu schaden. Und dass KKS in ihrer Partei darauf hingewirkt haben könnte, eine zweite starke Frau aus der "Gegnerpartei" mit herausragenden Fähigkeiten für das Finanzdepartement zu verhindern, hat ebenfalls hohe Plausibilität.

Das alles hat nichts damit zu tun, ob man Frau Herzog oder Frau Baume-Schneider für geeigneter hält, sondern einzig damit, dass die Bürgerlichen darauf spekulieren, die Linke schwächen zu wollen. So wird das von denen niemand zugeben. So aber hat das offenbar der FDP-Präsident in seiner Fraktion durchgegeben. Schäbig und - wie sagte Glättli? - "pupertär" sind diese Spielchen allemal. Leider haben solche Trickli bei vielen Bürgerlichen längst sachgemässe politische Strategien ersetzt. Widerlich.

51
/
7
Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
·

Lieber Herr R., herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Genau darum ging es uns: die Bevölkerung über Hintergründe des Manövers aufzuklären. Das erachten wir als unsere Aufgabe. Ich bin froh, dass Sie das ebenso sehen. Ich wünsche Ihnen einen guten Abend! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

19
/
8

Was jedoch nicht analysiert worden ist, ist das Manöver der SP Schweiz. Es ist ja nicht so, dass sie eigentlich nur Herzog in den Bundesrat hieven wollten. Und die SP nun Opfer der Bürgerlichen und die urbane Schweiz der ruralen ist. Nein, das Manöver der Rechten antizipierend hat die SP Schweiz eine ebenso für die SP Schweiz vorteilhafte und für sich starke Person aufs Zweier-Ticket genommen. EBS nicht bloss der Trostpreis, wie leider auch hier in der Republik suggeriert wird.

29
/
5
Michael Rüegg
Freier Autor
·

Ich tippe auf eine Überraschung bei der Departementsverteilung.

6
/
2
Brigitte Hürlimann
Gerichtsreporterin
·

Alle Jurist:innen, mit denen ich gestern gesprochen habe, würden sich über ein Justizdepartement unter EBS sehr freuen...

15
/
0
Michael Rüegg
Freier Autor
·

Das ist eine Variante. Gibt auch andere.

4
/
1

Liebe Frau Hürlimann, erzählen Sie mehr darüber? Oder darf ich mich auf einen zukünftigen Artikel zu diesem Thema freuen?

2
/
0
städterin
·

eine frage an die autor*innen hätt ich noch. Sie schreiben: "Am Ende obsiegte Elisabeth Baume-Schneider, die als ehemalige Regierungs­rätin des kleinen Kantons Jura weniger Erfahrung mit­bringt als Eva Herzog, die das Finanz­departement des Kantons Basel-Stadt leitete": woran messen Sie diese erfahrung? bzw. welche werte stehen da dahinter?

33
/
5
Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
·

Sehr geehrte Frau A., danke für Ihre Frage. Basel-Stadt hat eine Bevölkerung von 200‘000 Personen, im Jura leben 70‘000 Menschen. Die Herausforderungen und sozialen Probleme sind in einer wirtschaftsstarken Stadt vielfältiger als in einem kleinen ländlich geprägten Kanton. Ausserdem haben sie mehr mit der Situation der Schweiz als weltweit vernetzte Wissens-und Exportnation zu tun. Das ist der wesentliche Unterschied an Erfahrung. Wir wünschen Bundesrätin Élisabeth Baume-Schneider viel Erfolg und hoffen, dass das zynische Kalkül vieler, die sie gewählt haben nicht aufgeht. Freundliche Grüsse!

30
/
16

Vielleicht sollte man auch den vielfaeltigen und tollen Lebenslauf von der neuen Bundesraetin mal anschauen. Wer die soziale Hochschule in Lausanne geleitet hat, hat sicher weitgreiffende Sozialkompetenzen!

29
/
2
Brigitte Graf
Ärztin&DJ
·

Ich höre zum ersten Mal, dass die Gegnerschaft die von ihnen vermutet schwächere Kandidatin wählt, um selbst besser da zu stehen. Wurde das in früheren Wahlen auch beobachtet? Oder hat sich das mit dem zunehmenden Links-Rechts-Graben eingeschlichen? Steuern wir auf amerikanische Verhältnisse zu? Ist die Zweierticketvariante überhaupt noch sinnvoll? Ich fühle mich als Städterin nicht mehr vertreten im BR und kann nur hoffen, dass EBS auch die Erwartungen der urbanen Linken erfüllt. Mit Hansueli hätte ich hingegen trotz der politischen Unterschiede gut leben können, gleiches Alter, gleicher Stadtkreis, queer. Immerhin. Mit Albert Rösti verbindet mich rein gar nichts.

7
/
5
Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
·

Solche Überlegungen werden immer wieder gemacht, so etwa bei der Wahl des FDP-Bundesrates Johann S.-Ammann. Damals haben viele linke ihn gewählt statt seine damalige Konkurrentin Karin Keller-Sutter, aus der Überlegung, dass er schwächer sein wurde. Unsere Analyse ist aus zahlreichen Gesprächen mit Parlamentsmitgliedern nach der Wahl entstanden und soll aufzeigen, aus welcher Motivation Bundesräte gewählt werden und dass es dabei oft nicht um die politischen Inhalte geht. Natürlich wünschen wir der neuen SP-Bundesräten Elisabeth Baume-Schneider viel Erfolg - und hoffen dass das Kalkül der politischen Gegnerschaft nicht aufgeht. Die Schweiz braucht kluge, starke Bundesräte.

24
/
0
Hat als Verleger gekündigt
·

Solange die Republik die BR Cassis, Parmelin, KKS und Rösti als Mitte-Rechts bezeichnet, kann ihre Analyse nicht ernstgenommen werden.

7
/
7

Typo im fünften Absatz: «zwei­Bundes­räten».

1
/
0
Art Director
·

Herzlichen Dank für den Hinweis. Wir haben den Text nun um eine bundesrätliche Leerstelle ergänzt.

8
/
0
over-newsed but underinformed?
·

Ehhh... meinten Sie Leerstelle, oder Lehrstelle? ;-) ;-)

P.S: Ein User oben hat ein Smiley hinbekommen... wie macht man das hier?...

3
/
0
Physiker, Aktuar
·

Ich las diese Wahl vor allem als Niederlage des SP-Führungsduo. Die Art der Ansage eines Frauentickets schien mir äusserst unklug und hat unnötig Sympathien gekostet. Auch auf ein so (in den Betrachtungen von Medien und Öffentlichkeit) ungleich gewichtetes Ticket zu setzen: gewagt.
Damit gingen sie jetzt baden, was dem Gesicht von Frau M gestern auch anzusehen war. Gewiss haben manche Bürgerliche nun diese taktische Schwäche ausgenutzt - ob ihre Taktik aufgeht, bleibt aber abzuwarten. Ich denke, Frau B-S wird sich bewähren, auch wenn sie weniger glamourös beworben wurde wie ihre Kollegin aus Basel.

23
/
15

Inwiefern sollte der Wahlausgang eine Niederlage des SP-Führungsduos sein? Dieses erklärte nach dem Rücktritt Sommarugas das zur Nomination, was innerhalb der SP unbestritten war: Der Sitz muss wieder an eine Frau gehen. Parteiintern wäre ein zweiter SP-Bundesrat nicht goutiert worden. Hätte das Duo also sagen sollen: "Frauen und Männer sollen sich bewerben", wenn doch von Vornherein klar ist, dass kein Mann nominiert werden wird? Lügen damit das Ego von Jositsch nicht angekratzt wird? Und wann hat das Duo denn Herzog mehr beworben als Baume-Schneider? Aufs Ticket gesetzt wurden die beiden vom zuständigen SP-Gremium und nicht vom "Führungsduo". Ich denke, dass dieses sogar eher ein Ticket Herzog/Allemann gesehen hätte. Aber eine SP-Spitze hat innerhalb der Partei keineswegs einen Unangreifbarkeits-Status.

29
/
5

Also eine Niederlage ist die Wahl von Baume-Schneider sicher nicht, ich glaube die (deutschschweizer?)
Medien beschreiben sie unfair. Was ich nicht verstehe ist: Wenn in der Partei so unumstritten war dass zwei Frauen aufs Ticket kommen warum dann nicht einfach zwei Frauen aufs Ticket setzen? Soweit ich gehört habe gab es ja dann doch nochmal eine Abstimmung darüber die auch klar angenommen wurde. Also wäre Jositsch ja gar nicht aufs Ticket gekommen? Mit dem Risiko dass doch, hätte man meiner Meinung nach leben müssen auch aus Überlegungen der Ehrlichkeit heraus und demokratischen Prinzipien heraus. Und im Vorhinein zu sagen “ du du und du braucht nicht zu kandidieren ist zwar auch auf ne gewisse Art ehrlich aber es schränkt ganz einfach die Wahlfreiheit ein. Offensichtlich war der Konsens dass es einen Frau wird ja da. Oder etwa nicht? Und genau diese Zweifel hätte man ausräumen können in dem man ohne Ankündigung einfach Frauen aufs Ticket gesetzt hätte Optionen gab es ja. Ich hoffe doch dass das möglich gewesen wäre. Es geht um die Wirkung der Partei nach aussen, von der ich denke das sie manchmal etwas vernachlässigt wird. Die SP als Partei der Gleichstellung wäre meines Erachtens glaubwürdiger hätte das Gremium ohne diese Episode einfach ein Frauen-zweier Ticket gesetzt Das war ein Steilpass für Männer, die sich diskriminiert fühlen wollen und für Leute die behaupten Baume S. und Herzog wären nur dank dieser Haltung aufs Ticket gekommen. Jositsch hatte mal erklärt er würde eine nicht-Nomination der SP akzeptieren und sich zurückziehen oder?
Wenn er seine Ressourcen dennoch für eine ( hoffnungslose) Sache wie die Wahl aufs Ticket hätte verschleudern wollen bitte. Wäre er durchgekommen auf ein Ticket wäre dass wiederum ein ehrlicher Blick in den Spiegel gewesen (ein Zeichen dass es noch viel zu tun gibt) und dieser Mut wäre vermute ich wichtiger gewesen. Wichtiger als Jositsch seinen Aufwand zu sparen. Es ging natürlich eher darum ein Statement zu setzen. Aber wer sind die Adressat:innen bei denen das gut ankommt? Vermutlich fast ausschliesslich Leute die ohnehin SP wählen. (abgesehen davon das es bei manchen SP Leuten auch nicht gut ankam). Ich möchte, dass die Linken und Grünen mehr Gewicht erhalten, ganz einfach. Dazu sind sie auf Stimmen angewiesen die bisher nicht links-grün wählen. Diese gewinnt man aber (meiner Theorie/Vermutung nach) nicht in dem man sich zum Vorwurf machen lässt ideologisch-verbohrt zu sein und den Leuten die ohnehin SP wählen immer und immer wieder versichert, dass sie auf der moralisch richtigen Seite stehen und dabei Anhänger:innen anderer Parteien befremdet (auch wenn die Gründe für die Befremdung nicht immer nachvollziehbar sind), sondern indem man die Werte die die SP vertritt praktisch lebt und zeigt wie gut man damit fährt.
“Frauen können (nicht müssen) zu den bestqualifiziertesten gehören und tun das in der SP auch, weil die SP sie geschickt aufbaut.” VS. “ Wir sind die Partei die im Gegensatz zur SVP weiss wie wichtig Frauen in der Regierung sind und das deshalb gleich mal ankündet und im Nachhinein nach einer populistisch angehauchten Mediendebatte noch intern prüft ob das wirklich unsere Meinung ist.” Beides legitim aber mir gefällt das erste besser, ich glaube es wirkt selbstbewusster es spiegelt mehr Vertrauen in die vertretenen Positionen, mehr Stärke schlussendlich.

11
/
1

Ich bin noch nicht ganz sicher aber ich glaube ich wähle die SP erst wieder wenn die beiden weg sind…..
Der Politikstil gefällt mir nicht, es mangelt irgendwie massiv an Fingerspitzengefühl.

12
/
34

D'où vient l'idée que quelqu'un qui habite aux Breuleux ne peut pas penser au-delà et agir en conséquence ? Aus Zürich ? Aber dort ist ja die Dorfbeiz seit kurzem geschlossen.

58
/
1
Leser
·

Personne n'a dit qu'EBS ne pouvait pas le faire. L'article dit seulement que la majorité conservatrice de droite au Parlement a voté dans son sens. Et a choisi la candidate - supposée - la plus faible. Ceci pour des considérations de stratégie de parti avant une année électorale.

Espérons qu'EBS surprendra TOUT le monde. Surtout la majorité conservatrice de droite dans ce pays....

32
/
2

C'est à nous tous de la soutenir! L'éspoir est bien, agir mieux!

8
/
0

Was soll das Gejammer, jetzt sei die urbane Schweiz nicht mehr vertreten? Und dann Ueli Maurer als "urbanen" Verlust nennen? Beide Neugewählten wohnen in Gemeinden, die mehr Einwohner haben als Maurers Wohnort Wernetshausen (782 Einwohner). Und Sommaruga wohnte bei ihrer Wahl auch nicht in Bern, sondern in einem Vorort - so wie Keller-Suter in einem "Vorort" von St. Gallen wohnt. Meine Güte, bei den Distanzen in der Schweiz und der Tatsache, dass alle BundesrätInnen sowieso die meiste Zeit in Bern verbringen, sind das doch Petitessen.
Und die Bürgerlichen die meinen "schwache" SP-VertreterInnen zu wählen, haben sich damit schon mehrfach verrechnet: den Linken Schaffhauser Bringolf verhindert, den Basler Tschudi gewählt, statt dem Aargauer Arthur S. den vermeintlich "harmloseren" Willi Ritschard auf den S. gehoben, Lilian Uchtenhagen verhindert und sich nachher jahrelang über Otto Stich genervt, Christiane Brunner aus fadenscheinigen Gründen nicht gewählt und dann die politisch identische Ruth Dreifuss bekommen. In der Westschweiz jedenfalls gilt die neugewählte Bundesrätin jedenfalls keineswegs als nur "gmögig" und sonst poltisch harmlos, sondenr als durchsetzungsstark.

105
/
2
Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
·

Liebe Frau S., herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Nur eine Bemerkung dazu: Ueli Maurer wird in der Analyse unserer beiden Bundeshausredaktorinnen nicht als Vertreter der urbanen Schweiz bezeichnet. Der Satz heisst: "Die grossen Städte und die Kantone, die in den Finanz­ausgleich einzahlen: Sie haben nach den Rück­tritten von Simonetta Sommaruga und Ueli Maurer keine Stimme mehr in der Landes­regierung." Ueli Maurer ist der Vertreter eines Kantons (Zürich), der in den Finanzausgleich einzahlt. Ich wünsche Ihnen einen guten Nachmittag! Herzliche Grüsse, Bettina Hamilton-Irvine

3
/
4

Liebe Frau Hamilton-Irvine, auch die Version "Maurer als Vertreter des Kantons ZH, der in den Finanzausgkeich einzahlt" beleuchtet doch nur eine Seite der "Maurer-Medaille": Er wurde als ausgesprochener Landwirtschafts-Vertreter gewählt - das war ja seine "Kernkompetenz". Womit er zwar aus einem finanzstarken Kanton kommt, aber gleichzeitig den wohl "subventionsstärksten" und auch ländlichsten Erwerbszweig vertrat. Meiner (absolut unmassgeblichen) Meinung nach, hoben sich diese beiden "Kompetenzen" gegenseitig auf. Herzliche Grüsse, L. S.

17
/
0

Ich verstehe nicht, warum die „Republik“ das von der SVP so unnötig und populistisch bewirtschaftete angebliche Stadt-Land-Gejammer auch noch aufnehmen muss. Gibt es doch Gräben, die für unser Land von viel grösserer Bedeutung sind. Ich denke an all die tiefen Gräben in den politischen Vorstellungen über gesellschaftliche und soziale Fragen, über Wirtschafts- und Klimafragen, über unsere Stellung in Europa etc.. Die Haltung und das Engagement einer Bundesrätin, eines Bundesrates in diesen Bereichen sind entscheidend und nicht die Einwohnerzahl des Wohnortes und die Anzahl der Haustiere.

105
/
5

Ich verstehe vor allem nicht, warum allein die SP für die Berücksichtigung der Städte, der Geberkantone und was sonst noch alles zuständig sein soll. Es wurde ja auch ein SVP-Vertreter gewählt - niemand kritisiert an dieser Wahl herum. Die gewählte SP-Frau sollte offenbar die eierlegende Wollmilchsau sein

50
/
3
· editiert

Die Hoffnung und der Anspruch auf die Leistungen des Wollmilch- Schafes (freie Interpretation) richtet sich nur an Frauen.

Editiert Rechtschreibung

10
/
0

Mich langweilt es echt, solche aufgebauschten Bedenken-Artikel zu lesen. Überall wird etwas Negatives vermutet, böswillige Absichten werden unterstellt und die Kompetenz von frisch Gewählten angezweifelt. Weshalb freut man sich nicht darüber, dass hier Wahlen demokratisch durchgeführt werden können? Weshalb wünscht man den Gewählten nicht Zuversicht, Integrität und Energie, um das anspruchsvolle Amt umsichtig und effektiv ausüben zu können?

60
/
13
Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
·

Lieber Herr S., danke für Ihre Rückmeldung. Ich kann nachvollziehen, woher Sie mit Ihrer Aussage kommen. Andererseits müssen wir auch deutlich festhalten, dass wir niemandem eine böse Absicht unterstellen oder Kompetenzen anzweifeln. Sondern dass unsere Bundeshausredaktorinnen versucht haben, herauszufinden, was zu der überraschenden Wahl von Elisabeth Baume-Schneider geführt hat. Denn tatsächlich hat ja praktisch damit damit gerechnet, dass ein bürgerliches Parlament ausgerechnet die linkere der beiden SP-Kandidatinnen wählen wird. Und als sie mit verschiedenen bürgerlichen Parlamentarieren gesprochen haben, waren das die Aussagen, die diese gemacht haben. Die einmal mehr gezeigt haben, welche Machtspiele in der Politik gespielt werden. Und das ist unsere Aufgabe als Journalistinnen: Macht hinterfragen und kritisch durchleuchten. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

23
/
12

Liebe Bettina Hamilton Ja, die Republik soll Machtspiele recherchieren. Trotzdem, der Titel zielt voll daneben. "Warum die neue SP-Bundesrätin den Bürgerlichen nutzt". Diese Titelthese impliziert, dass EBS rechts von Herzog politisieren werde und dafür gibt es Null Hinweise.

17
/
9

Da wird einmal eine Linke in den Bundesrat gewählt und was schreibt die Republik?
Ja, schade dass keine „Luxus-Sozi“ aus dem Bruderholz/ Seefeld/ wo auch immer gewählt wurde, die null Umgang mit Normalverdienenden haben.
Von denen brauchen wir noch ein paar mehr.
Ich freue mich sehr über die Wahl von Elisabeth Baume-Schneider!

104
/
17
Johanna Wunderle
Unity in Diversity
·

Ihre Freude über die Wahl bleibt Ihnen unbenommen. Die Anspielung auf das Bruderholz ist tendenziös, unpassend und hämisch.

18
/
22

Ich muss ehrlich gestehen, dass es für mich recht unverständlich ist, dass man so kurz nach der Wahl (noch vor der Departementsverteilung) bereits so dezidiert negativ über die neu gewählte SP-Bundesrätin spricht. Dies betrifft nicht primär diesen Artikel, sonderen auch Beiträge in anderen Medien, die zum Teil sehr despektierlich verfasst wurden (z.B. der Kommentar von Frau Neuhaus aus der NZZ) und auch die Art und Weise wie in den jeweiligen Kommentarspalten über Frau Baume-Schneider geschrieben wurde. Dabei entsteht der Eindruck, dass ihre Erfahrungen im Regierungsrat des Kantons Jura und ihre lange Politikkarriere generell nichts gelten, "nur" weil sie im Kanton Jura stattfanden und sie auf dem Land wohnt.

Ich kann verstehen, dass die Resultate von gestern für gewisse Personen sehr ernüchternd sind, weil die Stadtbevölkerung nun kaum mehr (KKS kommt immerhin aus einer Kleinstadt) und die Kantone auf der Geberseite des Finanzausgleiches gar nicht mehr vertreten sind. Dieser Umstand sollte bei den nächsten Ersatzwahlen dringend berücksichtigt und korrigiert werden. Trotzdem fände ich es fair, wenn man Frau Baume-Schneider eine Chance geben würde und sie zuerst etwas in ihrem neuen Amt arbeiten lässt, bevor man sich ein Urteil bildet. Auch sollte man nicht vergessen, dass die Herkunft an sich noch nicht allzu viel darüber aussagt, wie man Politik macht. Gerade hier geht irgendwie ein wenig vergessen, dass Frau Baume-Schneider ein klar linkes Profil hat und sich sicherlich auch für diese Anliegen stark machen wird, ohne dabei kompromissunfähig zu sein. Die Bürgerlichen könnten sie und ihren Einfluss alos auch unterschätzt haben.

Ich jedenfalls warte ab, lasse mich überraschen und urteile dann später.

83
/
4
Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
·

Lieber Herr W., danke für Ihren Beitrag. Ich verstehe Ihren Unmut durchaus, möchte aber hier betonen, dass sich unsere beiden Bundeshausredaktorinnen in der Analyse nicht negativ über Elisabeth Baume-Schneider geäussert haben. Was sie gemacht haben: Sie haben versucht, herauszufinden, was zu der überraschenden Wahl von Elisabeth Baume-Schneider geführt hat. Denn tatsächlich hat ja kaum jemand damit gerechnet, dass ein bürgerliches Parlament ausgerechnet die linkere der beiden SP-Kandidatinnen wählen wird. Und als sie mit verschiedenen bürgerlichen Parlamentarieren gesprochen haben, waren das die Aussagen, die diese gemacht haben. Die einmal mehr gezeigt haben, welche Machtspiele in der Politik gespielt werden. Und das ist unsere Aufgabe als Journalistinnen: Macht hinterfragen und kritisch durchleuchten. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

7
/
6

Eindimensionale Kategorisierungen von vorne bis hinten. Lese diesen Text doch mit einigem Erstaunen. So entnehme ich, dass Ueli Maurer offenbar ein Verteter der urbanen Städter war, soso. Alain Berset hingegen ist nun wohl beileibe kein Kleingeist vom Dörfelein. Der Wohnort und die Herkunft scheint für die Autoren die deterministische Vorgabe für das Denken von Menschen zu sein. Es kommt mir ein wenig vor, wie Eva Herzog (deren Einzug ich mir als in Basel lebender Städter aber ursprünglich aus der Solothurner Provinz stammender und mehrheitlich links wählender Kleinbürger sehr gewünscht hätte) gestern im Nachwahlinterview: Im Interview mit SRF meinte sie, dass nun viele Frauen enttäuscht seien. Auf die Nachfrage des Interviewers hin, dass Frau Baume-Schneider doch auch eine Frau sei, wirkte sie einigermassen verdutzt.

Wenn die Linke mittlerweile so weit ist, dass sie eine (sehr) linke Frau aufstellt und dann kritisiert, dass diese sehr linke Frau gewählt wird und dies dann mit Stadt/Land-Graben-Argumentationen von vorgestern untermauert wirds halt echt schwierig.

Schade, dass die Republik oft so kein Gespür hat, was ausserhalb ihres Kosmos (;-)) so vonstatten geht und dass das nicht immer nur bäuerliche Einfältigkeit ist.

75
/
6
Elia Blülle
Journalist @Republik
·
· editiert

Ueli Maurer wird im Text nicht als Vertreter der urbanen Städter bezeichnet, sondern als Vertreter des Kantons Zürich, als wichtigster Geberkanton im Finanzausgleich.

Und ich glaube, es geht im Text nicht um die Unterstellung von «deterministischen» Bedingungen, sondern um zwei andere Dinge:

1.) Bundesrät:innen sind in der CH auch immer Identifikationsfiguren. Jetzt kann man darüber streiten, wie wichtig es ist, dass da mindestens eine der grossen fünf Städte vertreten ist. Ich glaube, es ist wichtig. Es war immer Teil der föderalen Schweizer Stabilität, dass sich die wichtigsten Landesregionen im Gremium repräsentiert sehen. Da geht es nicht um Stadt-Land-Graben, irgendwelche andere Mythen oder inhaltliche Politik, sondern um die angemessene Repräsentation der Wählerschaft und der Regionen. Darum haben wir ja so Regeln und Institutionen wie das Ständemehr oder den Ständerat.

2.) Bundesrät:innen bringen ihr Netzwerk mit. Sie installieren ihr Personal in der Verwaltung. Personen, die man kennt, haben besseren Zugang. Und es ist nun mal so, dass zum Beispiel eine Regierungsrätin aus einem Stadtkanton ein anderes Umfeld mitbringt als eine Bundesrätin vom Land. Das ist weiter nicht schlimm und muss man gar nicht bewerten. Aber wenn die grossen Städte, die für 80 Prozent der Wirtschaftsleistung verantwortlich sind, über Jahre nicht mehr vertreten sind, wird das eben einen Effekt haben, den man erst viel, viel später bemerken wird.

13
/
13

Da höre ich ja schon fast den Thierry Burkart reden. Sollte denn dem "wichtigsten Geberkanton" ein Bundesratssitz garantiert sein?

  1. Vielleicht sollte man langsam mal aufhören, die Identifikationsdiskurse über die Inhaltsdiskurse zu stellen, resp. die Inhaltsdiskurse zuerst zu führen, bevor man ihnen über Identifikationen ausweicht. Ich weiss halt nicht wie sie es sehen, aber ich glaube ehrlichgesagt nicht, dass es uns Deutschschweizern mit dieser majorité latin schlechter gehen wird, genauso wenig wie ich glaube, dass die lateinische Schweiz sehr unter einem deutschsprachig geprägten BR gelitten hat. Auch das sind wieder solche Identitätskonstrukte. Welches sind denn die wichtigsten Landesregionen und wo grenzen die sich genau ab? Délémont liegt z.B. näher an Basel als so einige Baselbieter Gemeinden. Und welcher BR stand den wirklich für den urbanen Wähler? Simonetta aus Köniz? Waren Sie mal da? Ist im Fall nicht wirklich viel anders als in Wil oder in Brig. Moritz Leuenberger, das war noch so ein richtiger Städter. Vielleicht hat sich der Busfahrer born and raised in Wiedikon aber doch mit jemand anderem identifiziert?

  2. Das ist jetzt schon wieder sehr kategorisierend, städtersplaining sozusagen. Ist es also so, dass eine Regierungsrätin aus einem Stadtkanton ein anderes Umfeld mitbringt als eine Bundesrätin vom Land? Das ist sicher so, jedes Individuum bringt ein anderes Umfeld mit. Aber der Herr Rösti aus dem kleinen Uetendorf hat glaube ich kein Problem, einen schlagkräftigen Rechtstrupp zu organisieren - die haben dann sicher auch prima Kontakte ins Ausland, z.B. zu Frau Meloni. Und hätte man die Eva Herzog jetzt gewählt und im VBS kaltgestellt, dann hätte die Pharma-Lobby auf Kurzwahl dann halt auch nicht mehr viel gebracht.

Schlussendlich hat es Frau Herzog trotz ihrer angeblichen Gravitas nicht geschafft, diesen angeblichen Non-Valeur (haha Schafe) aus dem Jura in einer Bundesratswahl zu übertrumpfen. Da werden sicher politische Ränkespiele eine Rolle gespielt haben, aber dies als allein schlüssige Erklärung anbringen zu wollen, wird der Komplexität wohl auch nicht ganz gerecht.

Ich hoffe, die Republik begleitet den Bundesrat kritisch, aber schaut ihnen auf die Finger, nicht auf die Herkunft.

11
/
1
· editiert

Die Opfer-Täter-Umkehrung gegenüber der Linken nervt mich.
Warum ist es die Schuld der SP, dass die Bürgerlichen die unmöglichen Aussagen von Jositsch ausschlachten?
Berichterstattung: "Jositsch diskriminiert! Heuchelei bei der SP". Kaum zu lesen: dass Jositschs Opferhaltung absolut unangebracht und vorbei an den Fakten ist.

Mit Rösti und Baume-Schneider sind zwei ländliche Vertreter in den Bundesrat gewählt worden. Berichterstattung: "Wahl von Baume-Schneider gefährdet Zusammenhalt der Schweiz!" Nonstop. Impliziert Fehler bei Baume-Schneider/SP. Kaum zu hören: Es war die bürgerliche Mehrheit, welche diese beiden Vertreter schlussendlich gewählt hat.

58 Ratsmitglieder (später noch 28/6), mutmasslich fast ausschliesslich Bürgerliche, wählen trotz Bekennung zum Zweierticket Jositsch. Berichterstattung: "Üblich bei den ersten Wahlgängen". Kaum ein Wort darüber, Nebensache.

Dass dann Rösti bei der Rundschau die kritischeren Fragen gestellt werden als Baume-Schneider tut der Linken dann auch wieder einen Bärendienst. "Die Medien sind links!"
Dabei nehmen soviele Medien die unmöglichen Aussagen und Verdrehungen von Tatsachen als Anlass dafür, etwas Linkenbashing zu betreiben wahr - ist schliesslich gut für die Lesezahlen!

Am nächsten Tag liest man dann im gleichen Medium die Analyse, was die SP halt in ihrer Kommunikation gegen Aussen falsch gemacht habe. Ich hab's satt!

58
/
6
Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
·

Lieber Herr F. Nur ein Einwand: Wir haben von Anfang an mit klaren Worten kritisiert, wie sich Daniel Jositsch zum Opfer stilisiert. Nämlich hier: https://www.republik.ch/2022/11/12/…-sein-muss Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

4
/
0

Wenn die SP Wert darauf legt, eine Frau UND eine Vertreterin eines urbanen Milieus im BR zu haben, hätte sie halt entsprechende Kandidatinnen aufs Ticket setzen sollen. Oder ein Dreierticket mit Evi Allemann. Oder anders formuliert: warum schicken sie eine Frau ins Rennen, von der sie annehmen, dass sie den Bürgerlichen nützt ? Ich freue mich über die Wahl von Frau Baume-Schneider und wünsche ihr viel Erfolg.

50
/
3
over-newsed but underinformed?
·

Wird dieser angebliche Stadt-Land-Graben nicht etwas überbetont?
Die Schweiz ist derart kleinräumig, dass die meisten Menschen hier irgendwie einen Bezug zu einer Stadt haben. Und: Man muss ja nicht unbedingt in einer Stadt leben, um stadt-spezifische Problematiken mitzubekommen.

Und: nur weil EBS Schwarznasenschafe hält, ist sie noch lange keine typische Vertreterin der Bauern. NR Ritter hin oder her...

30
/
3

Frau EBS hat mit ihrer offenen und geerdeten Art und ihrem nicht zu unterschätzenden Biss das Potenzial das vor den kapriziösen SPlern (u.a. Herr Jositsch) zur SVP geflüchtete „Fussvolk“ zurückzuholen. Mögen ihr Stich und Ritschard Vorbilder sein!

58
/
5
Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
·

Lieber Herr Sigrist. Im ersten Punkt gebe ich Ihnen Recht: Elisabeth Baume-Schneider hat mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung sicherlich das Potenzial, eine beliebte Bundesrätin zu werden. In Frage stellen möchte ich allerdings Ihre These, wonach das «Fussvolk» von der SP zur SVP übergelaufen sei – die wissenschaftliche Forschung widerspricht dem klar. Siehe das Interview mit Politologin Silja Häusermann, das wir vor einem Monat führten: https://www.republik.ch/2022/11/05/…en-wuerden Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

1
/
0
interessierter Leser
·

Es dürfte leider einfach sein für die SVP, EBS wegen der Flüchtlingspolitik zu demontieren. Die kriegsbedingte Energiekrise hat man ja auch Sommaruga in die Schuhe geschoben. Das war wohl das Kalkül von rechts.

2
/
2

Stadt - Land Graben? Es enttäuscht, dass die Republik diesen konservativen Diskurs aufnimmt. Ob jemand in der kleinen Schweiz im Jura oder in St. Gallen wohnt, spielt für mich keine Rolle. Es kommt vielmehr auf die Ideen, Fühhrungsqualitäten, Kompromissfähigkeit und Verhandlungsgeschick drauf an. Zudem dünkt es mich nach einer gewissen Arroganz, wenn einer langjährigen Regierungsrätin und Ständerätin bereits prospektiv die Kompetenz abgesprochenen wird. Ich gehe davon, dass EBS alle noch weiter überraschen wird und freue mich über ihre Wahl.

79
/
6
Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
·

Sie haben absolut Recht, Herr L., dass der Stadt-Land-Graben in der kleinräumigen Schweiz politisch aufgeblasen wird. Es ist grundsätzlich nicht entscheidend, woher jemand stammt sondern welche Politik er oder sie betreibt. Wir haben deshalb auch nie kritisiert, dass mit Simonetta Sommaruga nur eine Vertreterin einer grösseren Stadt im Bundesrat sass (die Grenze zwischen Bern und Köniz verläuft fliessend). Aber wenn nun in der Landesregierung gar keine Vertreterin oder Vertreter einer Stadt sitzt, obwohl die meisten Schweizerinnen und Schweizer in urbanen Gebieten leben, stimmt die Balance nicht mehr. Ausserdem habe ich gestern viele Stimmen aus dem Parlament gehört die mit der Wahl der "Arroganz der Städte" eins auswischen wollten. Umso besser wenn Bundesrätin Baume-Schneider diese Erwartung nicht erfüllt!

16
/
4

Es enttäuscht mich einmal mehr, dass ich in der Republik dieselben, atemlose Kommentare lesen muss wie in jedem anderen Medium. Last es doch einfach bleiben.

37
/
24
Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
·
· editiert

Sie wünschen, dass die Republik darauf verzichtet, einen politisch so wichtigen Vorgang wie eine Bundesratswahl einzuordnen? Das erstaunt mich dann doch. Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

14
/
12
· editiert

Ist die Republik nicht angetreten, um den definitiven statt den ersten Artikel zu schreiben? Das klappte doch gut, warum seit einiger Zeit nicht mehr? Ist nicht das Briefing für Aktualitäten da, zumal hier wie dort eigentlich zweimal dasselbe steht? Und im Journal dann auch nochmal eine Instant-Analyse. Wenn die Republik dieselben atemlosen Artikel schreibt wie alle anderen Medien auch, macht sie sich überflüssig.

16
/
9
· editiert

Irgendwie ein seltsamer Artikel, aber die Medien inklusive Republik müssen ja irgendwas schreiben.

Nun tritt nämlich offen zutage, was schon länger ruch­bar war: Karin Keller-Sutter – in Bundes­bern ehrfurchts­voll «KKS» genannt – ist zur mächtigsten Bundes­rätin aufgestiegen.

Soll das heissen, Karin Keller-Sutter ist eher Mitte? Ich würde sie nämlich eher rechts der FDP und ca. Mitte SVP verorten.

25
/
4
Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
·

Lieber Herr Elshani. Es soll heissen, dass Keller-Sutter im Bundesrat die Mehrheit macht, weil Cassis in nahezu allen Fällen zur Zweier-Delegation der SVP hält. KKS steht in den allermeisten Politikbereichen rechts, da haben Sie vollkommen Recht – deshalb wird die Schweiz auch sehr bürgerlich regiert (meist durch 4:3-, manchmal auch durch 5:2-Entscheide); sie hat aber beispielsweise in der Coronapolitik immer zu Alain Berset gehalten, mit dem sie sich gut versteht. Sie ist durchaus lösungsorientiert. Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

17
/
1
· editiert

Danke Herr Bühler für die Ergänzung. Dass Cassis in nahezu allen Fällen zur SVP hält war mir bisher nicht so klar bewusst. Angesichts der Haltung und Aussagen von KKS bei Flüchtlingen, die sie zurück in Krisengebiete schicken möchte und die entgegengesetzte Haltung bei anderen „echten“ Flüchtlingen, war ich bisher der Ansicht dass KKS eher diese Rolle hält. So kann ich den Beitrag schon besser nachvollziehen, auch wenn es mich noch weniger optimistisch stimmt bezüglich der zukünftigen Politik.

9
/
1

Ich denke, dass das Kalkül hinter der Wahl von Elisabeth Baume-Schneider sehr gut und treffend beschrieben ist. Man kann nur hoffen, dass sie noch für weitere Überraschungen gut ist und das Kalkül deshalb nicht aufgeht.
KKS als mächtigste Person im Bundesrat? In der letzten Zeit schien sie viel von ihrem anfänglichen Elan verloren zu haben, machte manchmal fast einen gequält Eindruck, wenn sie im Fernsehen gezeigt wurde. Ihr Auftreten und ihr Redestil wirkten oft wenig überzeugend. Wir werden sehen.

37
/
1
Geograf. Alpsenn. Familienvater
·

Liebe Republik, vielen Dank für diesen Kommentar, der mir aus der Seele spricht. Ich wohne selbst im Berner Oberland und bin im Agrarbereich tätig. Trotzdem oder gerade deshalb kann mich die gestrige Bundesratswahl nicht begeistern. Wenn Leute wie Markus Ritter bei jeder Wahl und jeder Abstimmung die Fäden ziehen, sehe ich ein bisschen schwarz für unser Land.

Wohl verstanden, nichts gegen Frau Baume-Schneider und Herrn Rösti, aber für mich drückt sich "Volksnähe" nicht dadurch aus, dass man möglichst abgelegen wohnt und mit einem Bein noch in der Landwirtschaft tätig ist. Weil ich denke nicht, dass die Lösungen der Zukunft in Uetendorf oder Kandersteg gefunden werden.

Aber offenbar gibt es den Bürgerinnen und Bürgern ein gutes Gefühl, wenn "gmögige" und "charmante" Leute im Bundesrat sitzen. Ich frage mich halt manchmal auch, weshalb es den progressiven Kräften im Parlament nicht gelingt, dem Ganzen stärker den Stempel aufzudrücken. Scheinbar muss man sich einfach damit abfinden, dass die Politik den gesellschaftlichen Entwicklungen immer hinterher hinkt.

50
/
9

Die Abstimmungsresultate aus dem Kanton Jura sind deutlich die progressivsten aller Schweizer Kantone - höchste Zeit also für eine Jurassierin im Bundesrat.

65
/
2

Schade, nur, dass mit zwei SPlern vs. 2 SVPlern + 2 FDPlern die Chancen, progressive Politik zu machen, nicht gerade riesig sind, egal was die CVPlerin macht...

20
/
1

WOZ lesen, liebe Republik-"Analyst:innen". Die von heute und die Nr. 47/22 ("0ECD-Mindeststeuer: Herzogs Überholmanöver") Mit der Wahl von Elisabeth Baume-Schneider hat das Parlament einen dritten FDP-Sitz im Bundesrat verhindert.

38
/
20

Sorry, aber das ist eine dumme Verkürzung und Geringschätzung von Eva Herzog. Denn im Gegensatz zu freisinnigen Regierungsmitgliedern hat es Eva Herzog als Finanzministerin nicht nur geschafft, die Steuereinnahmen der Wirtschaft zu erhöhen, sondern auch dafür gesorgt, dass diese Steuereinnahmen den BürgerInnen mit tiefen und mittleren Einkommen zugute kamen.

19
/
2

Danke, danke (auch an Daniel Binswanger, samstags und heute Journal) für diesen klarsichtigen Kommentar zur Nicht-Wahl von Eva Herzog! Als zum erstenmal in Leitmedien (inkl. SRF) diese Schwarznasenschafe auftauchten, kam bei mir Verzagtheit auf. Und nein, Ihre Kommentare sind keine Kritik an Baume-Schneider – wie manche Kommentare insinuieren. Die SP hat sich aber keinen Gefallen getan, nicht zwei Deutschschweizer Städterinnen aufs Ticket zu nehmen.

12
/
22

Spontan: meine persönliche Liste von unfähigen Bundesrät*innen aus der neueren Zeit (Kriterien: im internationalen Auftritt peinlich und/oder rhetorisch schwach und/oder die mich als Stimmbürger ‚angelogen’ haben):

  • Ueli Maurer

  • Hans-Rudolf Merz

  • Johann S.-Amann

  • Ignacio Cassis

  • Karin Keller Sutter

41
/
6
(durch User zurückgezogen)
· editiert

Schade, dass die Republik nun auch auf der Schiene von vielen andern JournalistInnen fährt. Überall wird ESB unterschätzt und Eva Herzog als fähiger oder die Frau mit dem grossem Leistungsausweis oder als Erfahrener gegenüber EBS dargestellt. Dabei waren beide Regierungsrätin und darüber hinaus leitete ESB übrigens noch eine Hochschule. Die Kantonsgrösse in den Zusammenhang mit Erfahrenheit zu bringen ist nicht der journalistische Standard, den ich eigentlich von der Republik erwarte. Ich denke, der Posten in der Regierung in einer ressourcenschwachen Region ist nicht minder komplex und herausfordernd im Vergleich zur boomenden Baselstadt. Also woher kommt das Stigma, dass Eva Herzog als fähiger und erfahrener gilt?

Und dann noch zur Stadt-Land-Problematik. Meiner Meinung nach vertritt eine Élisabeth Baume-Schneider mit ihren dedizierten Linken Positionen die Städte besser als es eine Eva Herzog tut. Mit dieser Logik hätte auch ein Hans-Ueli Vogt gewählt werden sollen. Aber vertritt jemand, der auf SVP-Parteilinie ist, tatsächlich die Interessen der Mehrheit der Stadtbevölkerung?
Ausserdem ist die Nichtvertretung der urbanen Schweiz in der Regierung politisch gesehen nicht so dramatisch. Da hat das Ständemehr einen deutlich grösseren Einfluss auf den politischen Alltag.

112
/
8

Danke! Irgendwann einmal werden wir uns in der Schweiz eingestehen müssen, dass die Schweiz das Dorf ist. Oder: Erinnert sich noch jemand an die "little big city"?

19
/
2

Mich nimmt wunder, ob und wie Jositsch dafür bestraft wird, dass er sich nach dem ersten Wahlgang nicht als unwählbar erklärte. Mal abgesehen davon, dass das Resultat vielleicht ein anderes gewesen wäre, fand ich das weder fair noch sympathisch von ihm. Es macht seine Aussage, dass er den Entscheid der SP respektiere, ein reines Frauenticket aufzustellen, schon sehr unglaubwürdig.
Aus dem politisch interessierten Umfeld vernehme ich Absichten, ihn im Oktober nicht zu wählen, bezweifle allerdings, dass das gross Auswirkungen haben wird. Und wie wird die Partei reagieren?

20
/
5

Es wäre angesichts des rechten Powerplays die dümmstmögliche Strategie, wenn die „linken“ Kräfte sich nun auseinanderdividieren liessen und zB Jositsch aus Ranküne nicht wählen. Genau solche Spielchen wünscht das rechs“bürgerliche“ Machtkartell.

1
/
0
Multifunktional
·
· editiert

Unterschätze nie eine Frau aufgrund von Äusserlichkeiten. Wer es wie Frau Baume-Schneider soweit bringt, hat Kompetenz. Dass sie diese nicht mit strengem Aussehen und (Über-)selbstbewusstem Auftreten vor sich hertragen muss, spricht für sie. Ich freue mich sehr über ihre Wahl und die Bürgerlichen, welche sie aus Kalkül wählten, werden noch auf die Welt kommen. Frau Baume-Schneider hat das Potential zu einer Identifikationsfigur für ganz viele Frauen zu werden und damit zu einer grossen Stütze der SP im Wahljahr!

140
/
8
Leser
·

Wieso wird Eva Herzog immer ein "Über-Selbstbewusstes" Auftreten nachgesagt? Sie ist einfach nicht ganz so extrovertierte Person wie andere..... wirso ist das negativ?

39
/
3
anonyme Verlegerin
·

Hört bitte auf, mit diesem provinziellen Stadt Land gejammere. Die Rede sollte hier sein von politischen Inhalten. Wenn es wirklich so ist, dass Anliegen in der Schweiz nur dann Wirklich Gehöhr bekommen, wenn sie in die persönliche Biografie einer Bundesrätin passen, dann haben wir ein echtes Problem.

43
/
7

Für mich ist diese "knallharte Machtpolitik" auch Ausdruck für die Unfähigkeit rechtskonservativer Politiker, brauchbare Antworten auf die politischen Herausforderungen der Gegenwart zu finden. Dass aus dieser Ecke, im Interesse des eigenen Wahlkampfes, auf das "Versagen eines anderen Regierungsmitgliedes" statt auf die Überzeugungskraft eigener Lösungen gehofft wird ist, gelinde gesagt, bedenklich.

86
/
1
· editiert

Baume-Schneider vetritt zwar ideologisch mehr SP Mitglieder als Steuervorteile-für-Roche-Herzog, aber Hauptsache über mangelnde Städtervetretung motzen. Identitätspolitik pur in der Republik.

72
/
20
Hermann Gysel
nachrechnen und nachdenken
·

Also, ein paar bürgerliche Nationalräte denken sie denken strategisch und wollen sich die dazu die geeignete SP-Kandidatin schöntrinken. Kann gut sein, dass der Kater bald folgen wird.

76
/
0
anonyme Verlegerin
·

Huch,..weibliche Seilschaften im Bundesrat!…;)

7
/
1

Ach, das ewige Beschwören des Stadt-Land-Grabens...
Die räumliche Realität in der Schweiz sieht doch ganz anders aus als dass es nur "Stadt" auf der einen und "Land" auf der anderen Seite gäbe: 1. gibt es ein großes "Dazwischen", und 2. ist "Stadt" oder "städtisch" viel mehr als Zürich, Genf, Lausanne, Basel.
Alleine von der Bevölkerungszahl der Gemeinde abhängig zu machen wie "städtisch" ein Ort ist greift zu kurz. Ein Blick auf diese Karte vom BFS zeichnet z.B. ein differenzierteres Bild: So sind Uetendorf (Rösti) und Bursins (Parmelin) nicht mehr rein ländlich, sondern eingebettet in Agglomerationsräume, genauso sind Belfaux (Berset) und Collina d'Oro (Cassis) "städtische" Agglomerationsgemeinden, Wil (KKS) und Brig (Amherd) "Kernstädte".
Betrachtet man die Bevölkerung in den jeweiligen Raumtypen des BFS, zeigt sich z.B., dass mehr Menschen in Agglomerationsgemeinden wohnen als in Städten mit mehr als 50'000 Einwohner*innen. Dass mit dem jetzigen Bundesrat 50% der Bevölkerung nicht vertreten seien (hier in Beiträgen gelesen), stimmt also nicht. Ja, über die Hälfte der Bevölkerung wohnt in städtischen Gebieten, aber "städtisch" meint eben nicht nur Zürich, sondern auch Spreitenbach, Wangen-Brüttisellen, Bergdietikon, usw. (zumindest in den statistischen Kategorien des BFS).
Zum Spaß habe ich mal die Bundesräte auf einer Grafik mit den BFS-Raumtypen verortet (Google Drive Link), passt doch gar nicht so schlecht, oder?

28
/
2
· editiert

Ich bin erstaunt, dass die meisten Journalisten denken, ein BR sei ein Nationalrat oder Ständerat mit Superkräften? Dass die Schweiz eine klare Trennung von Exekutive und Legislative kennt, scheint komplett vergessen.
Wenn ich mir den "unbeliebtesten, unfähigsten Bundesrat seit Jahren", wie er gemeinhin benannt wurde, anschaue, dann würde ich mir wünschen, dass die National- und Ständeräte nur halb soviel über ihren eigenen Schatten springen würden, um einen Kompromiss zu finden.
Ueli Maurer als Städter zu werten, ist geradezu lächerlich, und er war wohl noch der unkooperativste von allen..
Ich als auf den Land aufgewachsener, aber seit 30 Jahren in der Stadt wohnender, fühle mich von allen gut vertreten, welche sich dem Wohle aller verschreiben. Die aktuelle Diskussion und Berichterstattung von wegen Grösse der Wohngemeinde und Geber und Nehmerkantone ist mir völlig neu auch total abstrus. Weshalb dann nicht ein ständiges Mitglied aus Zug?
Wenn ich etwas an der Schweiz schätze, dann ist es die Fähigkeit, dass man die Leute ausreden lässt und jedem die Möglichkeit gibt, sein bestes für sein Land zu tun. Und ich glaube, der Bundesrat hat uns in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass er sich der Allgemeinheit weit mehr verpflichtet fühlt als der angestammten Partei. Und mir als Bürger gefällt das.
Was mir allerdings nicht gefällt, ist das auffällige Gebärden vielen NR-Mitglieder, deren einziges Interesse ist, sich in den Medien zu profilieren und gebärden.
Und um noch einmal den Unterschied zwischen Legislative und Exekutive hervorzuheben. Als NR war Nathalie Rickli tattägliche Schlagzeilengeberin in sämtlichen Medien. Als Regierungsrätin verwendet sie die Zeit nun vermehrt, um Probleme zu lösen.

41
/
2
interessierter Leser
·

Es waren wohl nicht nur die Bürgerlichen, die EBS gewählt haben - auch links gab es anscheinend starke Vorbehalte gegenüber einer Städterin, die o Schreck - viel von Wirtschaft und Finanzen versteht. Genau so jemand wäre meines Erachtens aber nötig im Bundesrat.

10
/
7
Stephan Fischer
Unternehmer / Investor
·

Ob nun ESB oder Eva Herzog kompetenter ist oder wer die Städtler bzw. die Ländler besser vertritt, sei nun mal dahingestellt, das wird sich sowieso erst noch zeigen!

Einzig und allein, was mich bedrückt ist die Tatsache, dass einige Nationalräte als "vox populi" nicht in erster Linie gemäss ihren eigenen Überzeugungen stimmen, sondern im Sinne des "Parteili-Geist" und zum Zweck ihrer Machtpolitik! So lösen wir die Probleme des 21. Jahrhunderts leider nie...

35
/
1

Die neue Bundesrätin einfach als Schwarznasen­schaf­halterin zu beschreiben, ist unter dem Niveau der Republik, auch wenn es vermutlich richtig ist, dass die Bürgerlichen die weniger erprobte Kandidatin gewählt haben.

59
/
6
  1. Wieso soll Baume-Schneider alleine die "Schuld" daran tragen, dass die Grossstädte nicht mehr repräsentiert sind? Es stand ja auch einen Stadtzürcher zur Wahl. Oder gelten nur Linke als echte Städter?

  2. Die Jurassier stimmen trotz Ländlichkeit bei vielen Themen konsequent progressiv ab

  3. Wieso sollen Soft Skills im Bundesrat nichts taugen? Die EU-Debakel, die Covid-Debakel, bald die Energiekrise-Debakel und noch viele mehr liegen zum grossen Teil dran, dass die Verantwortlichen wie "echte Kerle" jaaa keine Schwäche zeigen wollen und dabei jegliches Vertrauen zerstören. Ich freue mich auf ein alternatives Vorbild.

54
/
6
Johanna Wunderle
Unity in Diversity
·

Ausser die INTEGRITÄT, wurde wohl die KOMPETENZ von Eva Herzog am meisten gefürchtet.
Sie wäre für die opportunistische, träge Politik vom jetzigen Bundesrat, der fernab vom Wohl für die ganze Schweiz regiert - eine grosse Gefahr gewesen.

Selbst sollte sich die neue Bundesrätin als ebenso gute Politikerin als Frau Herzog herausstellen, bleibt ein grosses Ungleichgewicht im Bundesrat bestehen.

11
/
11

Es gibt auch die Möglichkeit, mit einer Tätigkeit zu wachsen. Und diese würde ich nicht unterschätzen.

33
/
1

Kann auch ganz anders herauskommen, wie es die diversen Strategen geplant haben. Die seinerzeitige Wahl von Otto Stich hatte nicht den erwarteten Effekt. Vielleicht irrt man sich auf bürgerlicher Seite ja auch bei EBS. Wir werden es sehen.

34
/
1

Das ungeschickte Vorgehen und unnötige Vorprellen der SP-Parteileitung hat meines Erachtens die bürgerlichen Machtspiele erst ermöglicht. Man wusste nicht, welche Personen man wollte (hingegen schon, welche man nicht wollte). Meines Wissens wurde auch keine Findungskommission eingesetzt. So wartete man halt, wer sich melden würde. Und war stolz, dass man, anders als die SVP, drei fähige Frauen präsentieren konnte. Aufs Ticket wurde dann einerseits diejenige gesetzt, um die man nicht herumzukommmen schien und um den Parteifrieden aufrecht zu erhalten noch die linkere Bewerberin, deren allfällige Wahl zudem die Möglichkeit eröffnen würde, Alain Berset dereinst mit einem Mann aus der Deutschschweiz zu ersetzen. Die Wahl-Taktik der SP bestand also einzig darin, dass auf dem Ticket zwei (fähige) Frauen sein müssen. Und das ist vielleicht doch etwas bescheiden angesichts der komplexen Dynamik einer Bundesratswahl.

16
/
25
Soziologiestudent
·
· editiert

Verstehe diese Fixierung der bürgerlichen Medien und nun auch dieses Beitrags auf die Stadt-Land-Repräsentation nicht. Klar kann die Sozialisierung auf dem Land mit anderen Erfahrungen einhergehen und es wäre sicher idealer auch 1-2 Städter:innen im BR zu haben. Aber schlussendlich spielen Faktoren wie die politische Ausrichtung doch eine viel grössere Rolle, wie Politik betrieben wird. Und hier bin ich sehr froh um eine linkere Bundesrätin als Eva Herzog es gewesen wäre.

40
/
3

Hier ein paar Ergänzungen:

  1. Es gibt in der Schweiz zwar einen Stadt-Agglomerationen-Graben, aber keinen Stadt-Land-Graben, denn eine ländliche Schweiz im Sinne von "das Land" gibt es nicht mehr oder nur noch in ein paar politisch unbedeutenden Randgebieten.

  2. " Schwache" BundesrätInnen: Erträgt das Kollegialitätsprinzip und unser föderalistisch durchstrukturiertes Land inkl. Parlament denn überhaupt etwas anderes? Mir zumindest erschienen bzw. erscheinen sog. "starke" Magistraten wie Kurt Furgler, Willi Ritschard oder etwa auch Alain Berset als politich eher unglückliche Figuren. Und dies wird vermutlich auch Karin Keller Sutter zu spüren bekommen, denn auch sie hat das Zeug zu einer "starken", sprich dominierenden Magistraten und wir daher in Kürze auf das in Bundesbern gerade noch tolerierbar Mittelmass zurückgebunden werden.

  3. Albert Rösti im UVEK? Keine besonders verlockende Aussicht, aber ich kann für diesen Fall nur sagen: Vorwärts ihr sozialdemokratischen und grünen ParlamentarierInnen: Nehmt den ehemaligen Atom- und Erdöllobbyisten mit Vorstössen und Initiativen in den politischen Schwitzkasten!

37
/
2
· editiert

Bundesratswahlen und die sie begleitenden Analysen ähneln den Diskussionen über die Schweizer Fussballmannschaft und deren Chancen im Stadion. Begonnene Sätze mutieren in der Fortsetzung zum imaginierten Perpetuum Mobile.

Weshalb ich weder Fussballübertragungen noch Bundessratswahlen schaute.

Am Morgen der Bundesratswahl schlief ich bis fast um zehn, um während des Frühstücks die Ergebnisse zu ergoogeln. Hat jetzt Baume-Schneider dank ihrer Schwarznasenschafe oder wegen ihrer welschen Fröhlichkeit (ab welcher Tageszeit trinkt sie eigentlich ihren Chardonnay?) gewonnen und Rösti war auf der Überholspur dank seines Autovereins oder siegte er dank einer Öllache zum besseren Gleiten auf den letzten Metern? Der Kaffeesatz meines Frühstückskaffees war unlesbar, weil bereits im Grünabfall bereit zur Düngung der im Herbst frisch gepflanzten Tanne vor dem ersten Schnee. Die wird wachsen gemäss dem Klima unter und über ihrer Erde und so gedeiht es auch im bundesrätlichen Biotop gemäss der statisch verdichteten Macht unter der dominantesten Berner Kuppel.

Bundesratswahlen und Fussball als Kommentargeneratoren für Vergangenheit und Zukunft entzücken die Medien. Die Politik und der Sport bringt sie in Brot und Arbeit. Und das ist gut. Meistens - übers Jahr gesehen. Und - manchmal mäandrieren der Interpretationen zu viel.

Arbeiten wird auch der neue Bundesrat. Wahrscheinlich wie bisher. Rochaden zum Trotz. Im Haus der Kantone wird weiter ernsthaft geplaudert werden und die Beziehung zur EU bleibt gerissen. Die neueste Impfvariante fehlt, Medikamente fehlen, Fachkräfte fehlen, die Krankenkassenprämien sind zu hoch, der Gaspreis auch und das Benzin, die Renten zu niedrig und der Strom kann versiegen. Vielleicht helfen dann Röstis Ölrestbestände zwecks Verstromung, ein Glas warmer Milch oder bei Kälte ein Pullover gestrickt mit der Schurwolle von Baume-Schneiders Schwarznasenschafen. Ueli Maurers Trychlerhemd wärmt ja kaum.

35
/
3

Es ist nicht zu übersehen, dass die FDP und insbesondere BRKKS ihre Position vor den Parlaments- bzw. den darauf folgenden Gesamterneuerungswahlen im BR stärken wollte. Einer der FDP-BR- Sitze ist akut gefährdet. Die SP hat nun für die urbanen, deutschsprachigen Gebiete keine bundesrätlichen Zugpferde für den Wahlkampf. Was schlecht ist für die SP ist aber nicht zwingend gut für die FDP. Die Stimmen aus den bevölkerungsreichen Regionen werden kaum im erhofften Ausmass zur FDP gehen. Die Grünen und die GLP könnten in den Städten hingegen noch einmal einen Schub bekommen. Ob die FDP daran dann Freude hat, wird sich nach den nächsten Wahlen weisen. Sie mag ihre Position kurzfristig gestärkt haben, hat aber gleichzeitig eine indirekte Unterstützung für die GLP und die Grünen ausgelöst. Mal schauen, ob die das nutzen können. Ich denke dass eine neue Zauberformel mit 2 SVP, 1 FDP, 1 Mitte, 1 SP, 1 GLP, 1 Grüne seit gestern wahrscheinlicher geworden ist. Das Wahljahr 2023 wird auf jeden Fall spannend.

13
/
1

Diese Stadt/ Land Sache leuchtet mir Partout nicht ein. Vielleicht wenns um ÖV geht ja. Aber die Schweiz ist so klein und die Leute so mobil… wieviele “städtische” Familien, ziehen nach dem ersten Kind aufs Land (oder in ländliche agglo , wo ist überhaupt die Linie) wieviele “Leute vom Land” studieren in der Stadt….. natürlich gibt es Unterschiede aber von Graben zu sprechen……da seit ihr vermutlich der SVP auf den Leim gekrochen, das ist doch genau das framing das sie seit einiger Zeit schon aufbauen! Es ist deren Spezialität Unterschiede dermassen aufzublähen. Da muss man doch nicht so bereitwillig drauf einsteigen. Die meisten Leute wohnen in der Agglo und betrachten sich vermutlich als weder noch…. und dass finanzstarke Kantone und Städte zu kurz kommen glaube ich auch nicht wer Geld hat hat politischen Einfluss, auf die eine oder andere Weise.

59
/
5

Jetzt den Bürgerlichen die Verantwortung dafür zuzuschieben, finde ich kühn. Das Geschehene lässt eher taktische Schwäche in der Parteileitung vermuten. Ich hätte mir einen anderen Ausgang gewünscht und gratuliere den Gewählten.

16
/
9

Ich dachte nach dem Theater haben wir uns darauf geeinigt dass alle die fähigsten Kandidat:innen wollen? 🤡

Ich für meinen Teil fühle mich als Agglo-Zürich Bewohner wesentlich besser durch Baume-Schneider vertreten als durch Vogt. Am Ende zählen halt Inhalte und Weltanschauung und nicht der Wohnort. Auch finde ich es ganz ok, das die neue Bundesrätin nicht bereits in der ersten Legislatur das Pensionsalter erreichen wird. Auch Rösti scheint sich seiner Verantwortung gegenüber den Städten, Agglos und Geberkantonen als nährende Hand, wo 80% unseres BIPs erzeugt wird, durchaus bewusst zu sein. In dem Sinne Gratulation an beide.

70
/
7
Anderer 60
·
· editiert

Z.B. „ …Doch Wil SG hat gerade mal 2000 Einwohnerinnen … 6000 anderen Menschen in Uetendorf BE … mit 1500 anderen Einwohnern in Les Breuleux JU…“ Im Artikel gibt es keine Stadt-Land Veränderung. In der Schweiz gibt es genügend Statistiken für eine differenziertere Betrachtung. Vielleicht wird mit Elisabeth Baume-Schneider dieser „Graben“ sogar kleiner dank des besseren Drahtes zum „Land“ und das Soziale der Städte (auch für Flüchtlinge) hilft sie besser. Nach den Medien ist sie links. Dies zählt für die Stadt Bern.

15
/
2

Diese Wahlen weichen nicht grob von den bisherigen ab. Solange keine demagogischen PopulistInnen gewählt werden, wird das auch nicht (mehr) geschehen. Die Varianten und die Faktoren sind so zahlreich, dass die Mischung es nicht zulässt. Die Politik bleibt so spannend - oder im CH-Fall so "langweilig" stabil - wie (fast) immer. Die Kandidierenden waren/sind alle genau so eine Mischung.
Es muss halt etwas geschrieben werden am Tag danach. Im Fall der "Republik" bitte stets mit soviel reflektierter und kompetenter Distanz wie möglich und nötig, deshalb habe ich sie abonniert.
Es kann nicht behauptet werden, dass irgendwelche anderes überragende "Strategien" nun aufgegangen sind, dazu gäbe es gar keine einheitlichen Mehrheiten. Stets kommt dazu noch der "Augenblick", der Moment, in dem man/frau sich entscheiden muss und wo es manchmal dann so kommt, und manchmal nicht. Das Geschehen pro Wahlgang ist psychologisch wohl näher an der Börse, als an vorhersehbaren Prozessen. Zufall spielt ebenfalls mit. Einige würden 10 min später schon anderes auf den Zettel schreiben, wenn sie das Resultat hören. Manchmal geht eine verfolgte Hauptstraegie für den/die Einzelne(n) auf, manchmal nicht.
Nur urbane Frauen aufs Ticket war der SP ev zu riskant, die gewählte Mischung der Kandidatur schien ein "breites Angebot", um "gute Stimmung" zu schaffen und die "kompetentere Favoritin" auch gewählt zu bekommen. Baume-Schneider`s überschäumende Frohnatur hats vermasselt? Vielleicht ist eine Frohnatur aber plötzlich der entscheidende "Kitt"? Wer weiss. Gehen tut es so oder so... Das Wichtigste schient mir tatsächlich aufgegangen zu sein: Dass es eine frau wird und die SP ihr Haupt-Versprechen der numeralen Geschlechter-Gleichstellung halten kann. Das ist halt noch einige Jahrzehnte im Fokus und muss gehalten werden. Sorry für die anderen Anliegen, die kommen auch dran...schön langsam.
Die Legislaturen machen keine grossen Sprünge gegenüber den vorherigen und das ist meist gut so. Alles andere ist für die Stabilität bedrohlicher. Und die Stabilität ist in einer gut eingerichteten Demokratie für ein Land stets das Wichtigste. Das ist immer vorläufig und relativ und träge und höchstens eine Annäherung an "perfekt" - mehr können Menschen und Gesellschaft nicht leisten. Wir ärgern uns zwar über Entscheide, die wir "dumm" finden, aber dann sollte wieder Distanz einkehren.

12
/
3

Kurzanalyse: SP stellt ein Zweierticket mit zwei Frauen auf, eine wird von der Bundesversammlung gewählt. Alles ok.

52
/
3
Roman Burger
Verleger - muss öfters was suchen ;-)
·

Auch hierbei muss ich immer wieder an einige der Thesen von Frau Wagenknecht denken, die sie im Buch der Selbstgerechten aufgestellt hat. Ich teile nicht sehr viel ihrer politischen Linie, aber bei der Einschätzung der heutigen Linken/Sozialdemokratie lag sie meiner Meinung mehrheitlich richtig, auch wenn man das partout nicht wahrhaben will.

9
/
16