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Liebe Frau Imboden, bitte achten Sie auf die Sprache: "Klimakleber" (da hilft auch das Gendern nicht) ist keine neutrale sachliche Bezeichnung der Aktivisten der "Letzten Generation" oder "Renovate Switzerland", es ist ein von den Rechten lancierter diffamierender politischer Kampfbegriff. Indem Sie diesen Begriff verwenden, fördern Sie nur das damit beabsichtigte Framing, das diese Menschen lächerlich macht und gleichzeitig entmenschlicht. Mag ein Aktivist oder eine Aktivistin noch vom Wortsinn her ein Mensch sein, ist ein "Kleber" nur noch eine Sache, entsprechend kann man dann auch mit ihr umgehen.

Leider ist das Bewusstsein im Journalismus in der Schweiz für Framing durch politische Kampfbegriffe insgesamt schwach. Das beunruhigendste Beispiel dafür ist das Kampagnenwort von der "Masseneinwanderungsinitiative", das von sämtlichen Medien völlig unkritisch wiederholt wurde und wird, damit die Behauptung einer "Masseneinwanderung" ins öffentliche Bewusstsein hämmert und damit das entsprechende Agendasetting befördert. Die Frage, ab wann Einwanderung tatsächlich den Begriff "Masse" rechtfertigt, wurde gar nicht mehr thematisiert, stattdessen kritiklos das Narrativ der SVP bedient. Der neutralere Begriff "Zuwanderungsinitiative" reichte zur Beschreibung des Anliegens der Partei völlig aus. Wer dazu noch den offiziellen Titel hätte nennen wollen, hätte einmal in einem Text von der "Zuwanderungsinitiative 'Gegen Masseneinwanderung'" sprechen können und ansonsten neutralere Formulierungen verwenden können. Stattdessen wurde und wird die SVP-Formulierung praktisch als einzige verwandt und der Kampfbegriff damit mehr als notwendig verwendet und im Bewusstsein des Publikums verankert.

Im Fall der Klimaaktivisten gerät mit dem Begriff "Klimakleber" völlig in den Hintergrund, dass diese Menschen an eine der grössten Herausforderungen der Menschheit erinnern, die von weiten Teilen der Politik nicht ausreichend adressiert wird und zwar gewaltfrei (daran ändern auch die Kriminalisierungsversuche von rechts nichts). Indem Sie diesen Begriff gerade in diesem Text verwenden, der das Thema konstruktiv bearbeiten will, erweisen Sie Ihrer eigenen Botschaft einen Bärendienst. Ich bin sicher, dass Ihnen konstruktivere Formulierungen einfallen, um die Aktivisten der "Letzten Generation" zu beschreiben.

Wo heutzutage über Gendersterchen sowie über "N-" und andere Wörter debattiert wird, die es wegen der Annahme "Sprache beeinflusst Bewusstsein" zu verbieten gelte, erstaunt es, wenn politische Kampfbegriffe zugleich derart schadlos davonzukommen scheinen.

Mit kollegialen Grüssen, W. F.

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Lieber Herr F., Ihr Beitrag spricht mir sowas von aus dem Herzen, grossen Dank!

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Danke, meine Gedanken. Viel zu oft wird einfach repetiert und schön negativ weitergeframed.

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Sehr geehrter Herr F., danke für Ihren Hinweis. Sie haben natürlich Recht dass wir auf das politische Framing achten müssen und Kampfbegriffe nicht gedankenlos übernehmen dürfen. In diesem
Fall finde ich aber nicht, dass Klimakleberinnen ein rein negativ besetzter Begriff ist, es kommt darauf an wer ihn verwendet. Und im betreffenden Satz beschreibe ich die Schlagzeilen, es geht darum, in welchem
Zusammenhang die drohende Klimakatastrophe im aktuellen Wahlkampf thematisiert wird. Hier fällt nun halt das Wort “Klimakleber” und nicht “Renovate Switzerland.” Ich hätte ihn aber durchaus in Anführungszeichen setzen können damit es klar ist dass das nicht meine Bezeichnung ist. Im Übrigen habe ich durchaus Sympathien für diese Bewegung weil sie mit Zivilcourage auf eines der wichtigsten Themen unserer Zeit aufmerksam machen will. Leider stelle ich aber fest, dass sie wenig zur Lösung des Problems beiträgt, weil sie starke Abwehrreflexe hervorruft. Freundliche Grüsse!

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Dies Diskussion scheint mir wichtig, jedoch lenkt sie einmal mehr davon von den eigentlichen Problemen ab. Bei der Umsetzung unsere regionalen, sicher mit Energie versorgten und klimaneutralen Energiezelle fehlen schlicht die erforderlichen Handwerker.
Wir beide wissen, dass in Europa der pro Kopf Stromverbrauch sinkt. Der steigende Verbrauch ist auch eine Folge der Zuwanderung.
Zuwanderung ist zu einem erheblichen Teil auf den Mangel an Reessourcen in den Ländern, aus die Menschen nach Europa kommen. Es ist aber auch Europa, dass diesen Menschen die Ressourcen klauft.
Ich denke wir sollten aufbauen, dass wir die Disskussionen über die wirklichen Probleme führen und uns nicht immer wieder ablenken lassen.

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Endlich! Endlich diskutieren wir die Lösungen!
Das ist es, was mich langsam wirklich in den Wahnsinn treibt: wir tun seit einiger Zeit so, als wäre die Klimakatastrophe eine unausweichbare Realität. Dem ist aber nicht so!
Wir lassen uns ein auf die Diskussionen von rechts / Konservativen / fossil gesponserten Kreisen und diskutieren Gender, Indianer (Entschuldigung) oder ob man sich auf Strassen kleben darf oder nicht. Alles Zeitverschwendung!
Wir müssen jetzt die Lösungen besprechen, die es ja durchaus gibt! Wie schön ist denn bitte sehr die Idee einer autofreien Stadt! Und na klar „kostet“ es, Photovoltaik auszubauen! Aber es ist doch eine Investition! Eine Investition in eine lebbare Zukunft! Welche Kosten drohen uns erst, wenn wir diese Investitionen jetzt nicht machen?
Zur Fliegerei muss ich sagen: wie viele Flüge sind wirklich, wirklich notwendig? Urlaubsflüge wohl kaum! So mancher „Geschäftsflug“ wohl auch nicht! Wir müssen im Blick haben, welche Katastrophe unser Verhalten mittelfristig verursacht oder eben verhindert. Und dazu ist es notwendig, die Lösungen zu kennen und umzusetzen.

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Ralph Moser
dezentral-kooperative Energieversorgung
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Lösungen werden schon sehr lange diskutiert, durchgerechnet, an neuen Technologien angepasst. Aber bis jetzt wurden sie massiv bekämpft, verunglimpft, politisch verunmöglicht. Siehe dazu Rudolf Rechsteiner's Buch aus dem Jahr 2012 (mein Beitrag weiter oben).
Die steigenden Strompreise sind das Resultat davon, denn wären die erneuerbaren früher stärker ausgebaut worden, hätten sie die fossilen und Atomkraftwerke (die teuersten Stromerzeuger) bereits mehrheitlich verdrängt, und der Strompreis wäre massiv günstiger (Merit Order).

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Sie haben Recht! Vielleicht hätte ich „ehrlich diskutiert“ schreiben sollen.
Mich ärgert es, dass wir nicht all die guten Chancen im Fokus haben und stattdessen den „Klimaverzögerern“ immer wieder auf den Leim gehen und nur die negativen Seiten anschauen.
Wir müssen die positiven Aspekte anschauen.

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Und dazu ist es notwendig, die Lösungen zu kennen und umzusetzen.

Wahr! Ich kann dazu noch https://drawdown.org/solutions/table-of-solutions empfehlen, wo verschiedenste (auch spezielle) Lösungen aufgeführt sind. Spannend: Die "grössten" Sachen werden politisch oft nicht einmal wirklich diskutiert, wie richtig angemerkt.

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Kritischer Leser
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· editiert

Das Buch von Herr Nordmann habe ich sofort bestellt, werde ich lesen, sobald ich irgend kann. Dennoch habe ich (mindestens) drei Einwände:

  1. Solartechnologie setzt jede Menge Rohstoffe voraus, die wir in der Schweiz nicht haben, und die Schweiz ist nicht konkurrenzfähig, was die massenhafte Produktion von Sonnenpanelen anbelangt. Das heisst: Bergbau, Produktion und Umweltverschmutzung anderswo, jede Menge umweltbelastende Transporte, und der Energieaufwand, um das alles erst mal zu produzieren und zu installieren, ist gewaltig. Und da haben Sie noch nicht mit dem beinharten Widerstand "unserer" Betonköpfe gerechnet, die auch noch auf dem status quo beharren werden, wenn ihre Kinder bereits aus den Schuhen kippen. Und auch nicht mit deren unheilvoller Allianz mit idealistischen Naturschützern und den Bewahrern schützenswerter Ortsbilder (Windräder und Solarparks: Nicht vor meiner Haustür, und nicht dort, wo ich die unberührte Natur geniessen möchte!)

  2. Die Schweiz ist keine Insel, obwohl die Anhänger der grössten Partei hierzulande vorgeben, das zu glauben und als realistisches Szenario anzusehen. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle Staaten mitziehen, und nicht, wie gehabt, bloss auf ihren kurzfristigen ökonomischen Vorteilen beharren. Sagen Sie das mal den Amis, den Chinesen, den Russen, den Saudiarabern, den Nigerianern, den Kongolesen usw.. Und machen Sie den Stimmbürgern in den wenigen verbleibenden Demokratien klar, dass Aussitzen und Vertagen keine Option ist.

  3. "Wir" sind ein reiches Land mit hohem Konsumniveau, sind aber auch mit den Kehrseiten dieses Gesellschaftsmodells seit geraumer Zeit vertraut. Dann machen Sie mal den erst kürzlich Arrivierten in den "Entwicklungsländern", und den Milliarden von hoffnungsvollen Aspiranten auf den Status von Konsummenschen klar, dass das eine fata morgana war, eine giftige Droge, von der auch die Bevölkerung der "reichen" Staaten sich schnellst möglich abnabeln sollte: Good luck! (Hierzulande kann ich so was schreiben, ohne um mein Leben fürchten zu müssen. Anderswo wäre die Anmeldung solcher Zweifel lebensgefährlich, und Kritiker werden schnell und erst noch billig aus dem Verkehr gezogen.)

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Ralph Moser
dezentral-kooperative Energieversorgung
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Darum gilt es im Oktober die richtigen Parteien zu wählen und mit gutem Beispiel voranzugehen. Es liegt an uns selber, unser Umwelt-Verhalten den äusseren Umständen anzupassen und wo möglich, in die Zukunft zu investieren.

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pensionierter Fluglotse
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Das Buch von Nordmann zeigt die Energie-Probleme sehr schön auf, ist gut zu lesen und bietet realisierbare Lösungen. Leider fehlt der Hinweis auf die gesamte (globale) Katastrophe der Wachstumsfalle Kapitalismus und die Tatsache, dass die industrialisierten Länder pro Person sämtliche zwischen 3 (Schweiz und global) ) und 11 mal (Katar) zuviel Energie verbraten. Wie die "rechten" Neo-liberalen Politiker, geht R.Nordmann von weiterem Wachstum des Verbrauchs aus, obwohl genau dieser den vemeintlichen "Wohlstand" durch Umweltzerstörung produziert. Da man dieses Problem nicht lösen kann, indem man seine Ursache noch verstärkt, müsste der Energieverschleiss um 2/3 reduziert werden. Fliegerei, Digitalisierung, SUV-Gewichte, Fleischproduktion, m2 Wohnfläche p.P., etc.etc. müsste alles weltweit zurückgefahren werden, wo der Fussabdruck über 1 liegt. Eine Energiewende mit weiterem Wachstum ist Realitätsverweigerung und Illusion, für die uns kommende Generationen verfluchen werden.

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Richard Brusa
Brückenbauer
·

Das neue Buch von Roger Nordmann "Klimaschutz und Energiesicherheit" habe ich bereits mit grosser Begeisterung gelesen und kann es hier nur in den höchsten Tönen zur Lektüre empfehlen. Roger Nordmann hat übrigens nach jedem Kapitel eine bündige Zusammenfassung eingefügt, so dass der Leser sehr schnell einen guten Überblick über die spannenden Fakten bekommt. Diese Lektüre ist auch ein sehr geeignetes Mittel gegen Resignation und Verzweiflung.
Meine Hauptsorge ist dies: Da kommt einer und legt einen klaren, faktenbasierten und gangbaren Weg vor. Das gilt übrigens auch für die "Roadmap Grossen". Die grosse Frage ist nun, ob wir es schaffen, zu einem parteiübergreifenden Konsens zu kommen oder ob diese guten Vorschläge in den Mühlen des Polit-Betriebes zerrieben und bis zur Unkenntlichkeit verwässert werden.
Darum mein Aufruf: das Buch lesen und sich für einen solchen gangbaren Weg mit voller Kraft engagieren.
Hier noch mein Kommentar zum Buch:
https://www.amazon.de/gp/customer-r…3729651404

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Ich hab das Buch als epub bei ebook.de gekauft. Wasserzeichen, 23.00 Euro. Habe es noch nicht gelesen. Bin skeptisch, ob der Aspekt Suffizienz auch gebührend behandelt wird. Meist gehen diese Roadmaps (jedenfalls die von Grossen) aus von weiterem, ungebremsten Wachstum, obschon dies der zentrale Punkt der Energie- und Klimakrise ist.

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Richard Brusa
Brückenbauer
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„Bin skeptisch“ tönt nicht gerade nach Konsens. Sie könnten auch sagen: ok, gehen wir gemeinsam den Weg von Roger Nordmann. Und gleichzeitig engagiere ich mich nach besten Kräften für das wichtige Thema SUFFIZIENZ.

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Auf der einen Seite werden massive Investitionen aus öffentlichen Geldern notwendig sein, auf der andern Seite steht dann auch "Vollständige Strommarktliberalisierung" in der Roadmap Grossen.

Das verstehe ich noch nicht. Weshalb braucht es die "vollständige Liberalisierung"? Sollte das Ergebnis der 430Mrd-Investitionen nicht irgendwie auch unter Kontrolle der Öffentlichkeit bleiben?

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Weil Grossen mehr Liberal ist als Grün

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halt ausgewogen… falsch?

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Webentwickler und Hobby-Fotograf
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Eine Liberalisierung kann aus meiner Sicht mehrere Hütchen haben, bin mir jetzt nicht mehr sicher zu welchem Grad Jürg Grossen liberalisieren wollte. Zudem ist wohl auch absolut unklar wie sich der Markt danach weiterentwicklen würde.

  • Dynamische Strompreise die stündlich/täglich abgerechnet werden, ähnlich wie in Deutschland. Vorteil: Die Verbraucherhaushalte werden ermutigt dann Strom zu benützen wenn er am günstigsten ist (ergo es (zu) viel hat). Nachteil: Haushalte die keine Wahl des Zeitpunkts haben, müssen z.B. das Auto jeden Tag teuer aufladen.

  • Freie Stromanbieterwahl bei Strombezug und Einspeisung - die Strompreise varieren sehr in der Schweiz. Noch schlimmer sind die Einspeisevergütungen. Haushalte welche in einer Region mit einem kleinen Anbieter wohnen bekommen teils Einspeisevergütungen die Anfangs Jahr aus der "Glaskugel" bezogen werden.
    Vorteil: Die Stromanbieter (können immer noch (teil-)staatlich sein) sind ermutigt die Preise möglichst tief, und respektive das Angebot möglichst attraktiv zu halten. Nachteil: Vielleicht stärker fluktuierende Preise ähnlich zu den Krankenkassen -> Jährlicher Wechsel des Stromanbieters?

  • Liberalisierung des Netzes inkl. Swissgrid . Vorteil: mehr Innovation?!? 🤔 Nachteil: Ressourcen relevant für das gesamte Land und aus vielen Perspektiven strategisch wichtig. Aus meiner Sicht problematisch, wie bei Trinkwasser.

  • Komplette Liberalisierung mit kompletter Öffnung für Internationale Anbieter (Stromanbieter aus Italien z.B.) ?!? 🤔

Gibt je nach Gesichtspunkt sicher Vorteile aber auch einige Nachteile.
Bevorteilt wären aber sicher die Personen/Haushalte welche flexibel sind und über eigene Stromquellen verfügen.

Aus meiner Sicht schliessen die ersten zwei Punkte ein weiterhin teilstaatliches Netz sowie auch teilstaatliche Anbieter nicht aus.
Die Frage ist einfach, ob z.B. besonders kleine Anbieter mit solchen Veränderungen noch wirtschaftlich arbeiten könnten und ob es tatsächlich einen Mehrwert für die Haushalte ergibt.

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Ralph Moser
dezentral-kooperative Energieversorgung
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· editiert

Ich möchte hier wieder mal Rudolf Rechsteiner, SP, ins Spiel bringen, der schon 2012 das Buch "100% erneuerbar" geschrieben hat. Alle Strategien und Technologien lassen sich in diesem Buch bereits finden, nichts hat sich seither geändert, ausser das vorausgesagte Tempo im Ausbau der Erneuerbaren, das haben wir massiv verfehlt.

Das Buch ist sehr interessant, weil wir die Voraussagen darin nun mit der Realität vergleichen können. Man kann ausserdem bereits alle heutigen Strategien, aber auch die Probleme und Verhinderer der Energiewende und die nötigen politischen Reformen finden. Das Pdf kann man gratis herunterladen und ist auch heute noch sehr zum Lesen empfohlen (sehr kompakt, mit vielen Daten und Lösungsansätzen).

Kurz: Wir haben 10+ Jahre den Ausbau verschlafen, verhindert durch bürgerliche Parteien und der Strom- und Atom-Lobby, aber wir haben auch einiges aufgegleist im regulatorischen Bereich (Net-Metering, Smart-Grid, Baubewilligungen). Jetzt geht es darum, das Ganze umzusetzen, schnell und mit einem ganzheitlichen Ansatz, der auch die Kollateralschäden (Biodiversität) mit berücksichtigt.

PS: Die Power2X Technologie wurde meiner Meinung nach das erste Mal 2009 von Michael Sterner in seiner Dissertation „Bioenergy and renewable power methane in integrated 100 % renewable energy systems“ beschrieben, und nicht an der ETH entwickelt. Falls ich damit falsch liege, wäre ich um ein Feedback dankbar.

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aktiv für ein erneuerbares Energiesystem
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Schon 2004 plädierte Nobelpreisträger George A.Olah für einen Übergang der fossilen in eine Methanol-Kreislaufwirtschaft. Methanol als flüssiger Energieträger wird erneuerbar aus Strom, CO2 und H2O produziert und kann für praktisch alle Anwendungen fossiler Treib- und Brennstoffe eingesetzt werden.
Grünes Methanol wird eine entscheidende Rolle als chemischer Energieträger beim Umbau in eine fossilfreie Energiewirtschaft spielen. Die Schweiz muss deshalb die Technologie für eine Methanol-Kreislaufwirtschaft als Teil der Wasserstoffstrategie aktiv vorantreiben. Wird das Schweizer Energiesystem auf Versorgungssicherheit im Winter und Inland-Stromproduktion ausgerichtet, muss der überschüssige Strom aus Photovoltaik im Sommer lagerbar gemacht und für die Winterstromlücke eingesetzt werden.

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Warum erwähnen Sie nicht, dass das Parlament 7 neue Gaskraftwerke bewilligt hat. Diese sind alles andere als klimaneutral.
Warum schreiben Sie nicht, dass die Rohstoffe für die Fotovoltaik und Windkraftwerke einen grosse Fussabdruck in den Herstellerländer hinterlassen?
Wir Schweizer werden uns auf Kosten Anderer am Ende gut fühlen.
Mir fehlt eine systemische Sichtweise.

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· editiert

Die Energiebedarf für Solar -und Windanlagen ist nach 4 Jahren Jahren Betrieb bereits wieder erwirtschaftet. Die Herstellung jedes Produktes benötigt Energie. Warum ist dies bei Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien ein Problem und sonst nicht? Oder wollen Sie zum Beispiel auch die Bahn abschaffen, da die Herstellung der Schienen und Züge Energie und Rohstoffe braucht?

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Das 7 Gaskraftwerke nicht erwänt sind, ist sicher eine kleine Nachlässigkeit. Gaskraftwerke sind zur Netzregelung sehr gut einsetzbar, da diese in sehr geringer Zeit von Minimalbetrieb zum Volllastbetrieb hochgefahren werden können. Siehe dazu https://www.swissgrid.ch/dam/swissg…1-1-de.pdf Seite 4. Es ist somit eine schlaue Strategie, eben solche Kraftwerke bei abflauenden Winden und lokal bedecktem Himmel zum Ausgleich zu verwenden.
Und nur zur Vollständigkeit: Immer wieder auf den Fussabdruck von Solarzellen einzugehen und diesen kritisch zu beleuchten ist nicht falsch. Aber wird dies auch bei den Borlöchern, Gruben, Tagbau Anlagen der Fossielen Träger gemacht?

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Warum fehlen bei den meisten Renditenberechnungen von Anlagen mit Wärmepumpen, Erdsonden oder Solarpanels die Amortisierungskosten? Die Lebensdauer dieser Apparaturen ist begrenzt und sie müssen im Schnitt innerhalb von 15-30 Jahren ersetzt werden. Für diesen Ersatz müssen somit 3 bis 5 Prozent des Anschaffungspreises geäufnet werden, was z.B. für eine 4-Zimmerwohnung je nach Anlage durchaus zusätzliche 1‘000 bis 2‘000 CHF pro Jahr ausmachen kann. Zusätzlich fallen noch Unterhalts- und Wartungskosten an. Diese sind zwar bei Fotovoltaik gering, können aber sobald Flüssigkeiten zirkulieren und gesteuert werden müssen (z.B. bei Wärmekollektoren) ganz schön ins Geld gehen (40 Jahre eigene Erfahrung).

Für neue Anlagen sollte so gut wie möglich dem Prinzip „Lokal produzieren - lokal konsumieren“ gefolgt werden, d.h.

  1. Wärmepumpen mit Photovoltaik kombinieren.

  2. Batteriespeicher für Tag-Nachtausgleich. (möglichst wenig ins Netz einspeisen).

  3. Ev. Erdsonden falls vorhanden auch zur Kühlung und Heizung (über den Taupunkt) von Photovoltaikkollektoren einsetzen. Dies zur höheren Effizienz und zur Verhinderung von Vereisung und Schnee auf den Kollektoren.

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Abschreibung, Verzinsung und Unterhalt sind Teil jeder vernünftigen Photovoltaik-Wirtschaftlichkeitsrechnung. Unsere Solargenossenschaften hat über die letzten 10 Jahre etwa 1.5 Mio CHF Eigenkapital investiert, produziert nun gut 3,5 Mio kWh/Jahr, d.h. gut 350‘000 CHF Jahresertrag. Nach Abzug von etwa 24’000 CHF Unterhalt bleiben über 300‘000 CHF zur Verzinsung und Abschreibung, wobei wir das Geld in neue Anlagen investieren.

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Haben Sie eine Hagelversicherung für die Kollektoren und falls ja, was kostet diese?
Die Wirtschaftlichkeitsrechnung ist bei reiner Fotovoltaik mit garantierter Abnahme noch relativ einfach. Wärmepumpen mit Erdsonden (4 km) zum Beheizen einer Überbauung mit 3000 m2 Wohnfläche wird es schon etwas komplizierter, vor allem weil die Umstellung weg von der Oelheizung für die Mieter möglichst nichts kosten sollte.

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Auf einem Transparent an der Klimademo war zu lesen: SUISSIDE ASSISTÉ
Um dies zu vermeiden müssen wir handeln, und dies wiederum setzt Szenarien voraus wie die heute präsentierten. Lösungswege auszudenken ist ein erster Schritt, dem weitere, politische und eigene folgen ! Danke Republik!

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Die Energie­wende ist technisch möglich – und das neue System kommt letztlich billiger als heute.

"Billig" ist für mich negativ belastet (sehe nur ich das so?), hier soll es aber einen positiven Eindruck erzeugen. Deshalb der Vorschlag:

Die Energie­wende ist technisch möglich – und das neue System kommt letztlich günstiger als heute.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Das Wort "letztlich" ist auch noch wichtig. Wichtig wäre, das alle, auch die langfristigen, Kosten berücksichtigt werden, was derzeit nicht der Fall ist. So weit mir bekannt, wäre das Kostenoptimum bei einer jährlichen Absenkrate der Klimagasemissionen von ca. 20%. Oder hat jemand andere Zahlen?

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Disruptionsanhänger
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Wo kommt denn die Zahl 20% her?

Was mir schleierhaft ist, ist die Erwähnung von exponentiellem Wachstum der PV auf der anderen Seite ohne kognitive Dissonanz bei gleichzeitiger Nennung von Aussagen wir "wir brauchen 2 oder 3 mal mehr Ausbau als letztes Jahr".

Der Zubau verdoppelte sich alle bisher grob zwei Jahre. In letzter Zeit eher Richtung fast nur ein Jahr. Es wird so weitergehen, weil mit Verbesserung der Technologien und Senkung der Produktionskosten der Preisvorteil (und mit jedem Solarmodul und Windrad, die sauberen Strom erzeugen, auch der Umweltvorteil) gegenüber bisheriger fossiler Energie steigt.

Die Schlussfolgerung von Nordmann, Photovoltaik (PV) werde in Zukunft die Schweiz nahezu autark machen und den größten Teil der Energie bereitstellen, ist daher zwingend. Windkraft kann im Winter den Bedarf an Gas massiv verringern. Nur, dass es keinefalls bis 2050 dauern kann. 2030. Schon heute investiert die Welt quasi nur noch Erneurbare. Was die Kosten angeht, weiß ich nicht, ob er schon die weiteren Preissenkungen eingerechnet hat.

Die Idee, Wasserstoff zu importieren, statt den "teuren Spaß", ihn selbst aus Überschüssen herzustellen, zu nutzen, beantwortet weder, wofür die Überschüsse dann genutzt werden sollen, noch warum irgendwer in der EU das Problem der Auslastung von Elektrolyseuren nicht haben sollte. Die Überschüsse im Sommer sind eine prinzipielle Eigenschaft der Solarenergie in unseren Breiten. Um den Äquator herum kann man mit Batterien oder wie es bislang gemacht wird, mit Salzspeichern, auch Nachts Strom bereitstellen. Das wird sicher so kommen, aber kaum in die ganze Welt verteilt werden.

Der soziale Aspekt ist: wir müssen generell Armut beheben, hier in der reichen westlichen wie auch im Rest der Welt. Allein aus Gerechtigkeitsgründen, aber auch zum Vorteil aller. Wir vergeuden massenhaft Problemlösungspotential, wenn wir Menschen zu wenig Geld lassen, um gute Entscheidungen zu treffen und sich zu entfalten? Wer sagt denn, dass die Ideen, die die Welt bereichern können, nur Glückpilzen kommen, die in gut situierte Familien geboren werden, und Menschen, die sich täglich um das Nötigste kümmern, ohnehin nie kämen? Es gibt ja Beispiele, die das Gegenteil belegen. Gerade Menschen, die die schwierigsten Verhältnisse kennen, wissen, wo sich wirklich etwas verändern müsste, aber diese Beispiele könne nur die Spitze des Eisbergs sein.

Die Menschenrechte gewähren jedem Menschen ein Leben in Würde, daran sollten wir uns ethisch ausrichten, und den Vorteil, der aus der Realisierung dieses Rechts erwachsen würde, mitdenken. Auch bei der Energiewende. Nicht Mitnahmeeffekte unterstützen sondern gezielt Energieberatung für geringe Einkommen und mit effizienterem Umgang, Technik und eigene Erzeugung aus Solarzellen, wo es nur geht. Insgesamt die Belastung sauberen Stroms mit Abgaben und bürokratischen Hürden beseitigen.

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christian balke, der Fliegendruck
erst, einzig und letzter Fliegendruck
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"letztlich" ist mir ein Begriff, der mich traurig stimmt.
Er ist nicht genau und: sollte dieser Begriff Wirklichkeit werden, ist darnach ja alles neu, sogar das sich Zutodesparen ist dann überwunden - die Zeit ohne Kühlung und Heizung bricht aus.
Ich setze auf die Kraft: Jetzt bin ich unterwegs, umsichtig und bereit, Neues zu wagen, auch wenn s mir grad nicht bequem erscheint.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Für mich ist das Wortklauberei. Das Wort günstig ist für mich auch negativ kolportiert, es deutet für mich darauf hin, dass der Urheber etwas verschleiern möchte ...

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Rosemarie Staub
Verlegerin der ersten Stunden.
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Endlich bewegt sich im Parlament konkret etwas! Bereits 2015 legte ETH Prof. Dr. Anton Gunzinger in seinem Buch „Kraftwerk Schweiz - Plädoyer für eine Energiewende mit Zukunft“ Berechnungen und Möglichkeiten dar, ähnlich der hier vorgestellten und mit ebenfalls (volks)wirtschaftlich vorteilhaften Ergebnissen. Gunzinger und sein Team waren offenbar der Zeit voraus…

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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· editiert

Wenn die Preise für fossile Energie steigen, belastet dies Arme viel stärker als Reiche.

Diese Studie zeigt im Gegenteil auf, dass die 10% Einkommenschwächsten Netto etwa 20% mehr Kaufkraft haben.
Ich bin daher eher dafür, dass die Verursacher für die Kosten aufkommen, wie hier gefordert.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Der Link zu der Studie funktioniert nicht.
Aber ich bin so, oder so sehr skeptisch.
Wie wollen sie verhindern, dass die Mehrkosten einfach auf den Endkonsumenten abgewälzt und dabei noch die Gewinnmargen vergrössert werden?
Genau das geschieht nämlich jetzt, wo die Energiepreise anziehen. Warum sollte das in naher Zukunft anders ablaufen?
Unser Gesundheitssystem zeigt doch eindrücklich, dass dieser Weg nicht dafür geeignet ist, ein komplexes System mit vielen Abhängikeiten zu reformieren.
Der grösste Teil der Menschen hat null Fantasie, und das gilt ganz besonders für die Energie und Fossilbranche. Da werden die naheliegendsten Lösungen gewählt, und das sind Preiserhöhungen. Den Gewinnrückgang bekämpft man dann mit Entlassungen.
Wie das Beispiel der Eisenbahnen zeigt, kann ein derart umfassender Umbau nur durch den Staat erfolgen.
Der Weg der Privatisierung, den die Bürgerlichen gewählt haben, führt in den Abgrund.
Die grossen Stromnetzbetreiber kämpfen mit allen Mitteln gegen eine Dezentralisierung der Energieproduktion und Speicherung. Das bedroht ihre Monopole und Gewinne. Jeder Fortschritt muss ihnen aufgezwungen werden.
Warum gehen wir nicht den beim Aufbau des Schienennetzes erprobten Weg und verstaatlichen die grössten Energiekonzerne?

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Warum sollte das in naher Zukunft anders ablaufen?

Das Kernproblem ist aus meiner Sicht, dass die Reichen viel zu wenig für die Klimagasemissionen zahlen. "Kleine" Sportflugzeuge müssen zum Beispiel Steuern auf das Flugbenzin zahlen, aber kommerzielle Flugdienste nicht. Für diejenigen, die genug Geld haben, lohnt es sich daher, für das Privatflugzeug eine Firma zu gründen und so die Abgaben zu sparen.
Angenommen, man würde die Klimagasemissionen weltweit auf dem 1.5° Zielpfad begrenzen, dann schätze ich, dass die 100 Reichsten der Welt indirekt über Ihre Firmen ca. 1'000 Milliarden Euro pro Jahr zahlen müssten. Diese Summe wird derzeit indirekt von unten nach oben um verteilt und das ist aus meiner Sicht nicht gerecht. Die Schätzung basiert auf neben der Klimagasreduktion auf der Annahme, dass die Mensch bis zu 30% ihrer Einnahmen bereit wären für die Erhaltung der bisherigen Emissionen aufzuwenden.

verstaatlichen die grössten Energiekonzerne?

Erstens ist Energie nicht das einzige Problem, sondern man müsste dann ja auch alle Bauern verstaatlichen, die Milch oder Fleisch. Und zweitens macht dies aus meiner Sicht das Problem wohl eher schlimmer, denn wenn der Staat gleichzeitig die Vorgaben macht und diese Umsetzt ist die Gefahr gross, dass gemogelt wird. Aber es ist dadurch immer klar, wer schuld ist.
Aus meiner Sicht gibt es gute Gründe, warum die Nationalbank unabhängig von der Politik ist. Beim Klima sollte es auch einen geben, der die Regeln festlegt, einen zweiten, der die Regeln überwacht und dann alle anderen, die die Regeln befolgen müssen und im Zweifelsfall bei einem vierten Klagen können.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Ich habe den Link zur Studie angepasst. Danke für den Hinweis.

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Schöner und wichtiger Beitrag, vielen Dank!
Was mir fehlt: a) die grösste alternative Energiequelle überhaupt: weniger Energie verbrauchen, und b) ein bisschen mehr Inhalt zum Thema Landwirtschaft: anstatt einfach nur konstatieren, dass es dort schwierig sei, Lösungen zu finden... alle Branchen behaupten, es sei bei ihnen halt besonders schwierig und sensibel. Die Landwirtschaft zeichnet sich dadurch aus, dass viele ihrer Vertreter:innen bekanntlich einfach recht gut darin sind herauszukehren, dass es grausam schwierig sei, Dinge anders zu machen als wie bisher. Gleichzeitig gibt es hie und da Landwirt:innen die genau anders ticken, also neues landwirtschaftliches Wissen generieren, das aber leider in der Branche gerne ignoriert wird, wenn es eben anders ist als bekannt (z.B. Bodenfruchtbarkeit erhalten und aufbauen ohne oder mit deutlich weniger Vieh).

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Gibt es einen speziellen Grund, dass dieser Artikel nicht zum anhören zur Verfügung steht?

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Sharon Funke
Co-Leiterin Tech
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Die Erzeugung der synthetischen Stimme, die normalerweise immer so lange zur Verfügung steht bis der Text von unseren Sprecher:innen eingelesen wurde, hat momentan technische Probleme. Wir sind an einer Lösung dran.
Bis dahin: Ab etwa frühen Nachmittag steht Ihnen die eingelesene Audioversion jeweils zur Verfügung. Entschuldigen Sie bitte die Umstände und danke fürs Verständnis.

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Anderer 60
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Es ist wichtig, dass die Technokraten die Klimawende durchrechnen. Nordmann scheint einseitig (?). Er unterstützt ja Bodenmanns Projekt. Das Soziale ist im Artikel hier nur ansatzweise. Ich hoffe, dass die Bundeshausredaktion der Republik nächstens auch die Themen zu Lanschaft, Natur oder Denkmalschutz aufzeigt. Es wird schon lange diskutiert, wie man die Energie minimal zerstörend produzieren könnte.

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(durch User zurückgezogen)

Grossteil der künftigen Energie wird zukünftig vermutlich fürs Kühlen aufgewendet

Ich fand es vor einiger Zeit sehr spannend zu erfahren, dass rein energietechnisch Heizen aufwändiger ist als Kühlen. Es fühlt sich irgendwie anders an, weil wir uns ja Feuer etc gewöhnt sind. Insofern wäre wahrscheinlich trotz starker Zunahme von Kühlgeräten bei Nicht-Mehr-Verwendung von Öl/Gasheizungen die totale verwendete Energie tiefer.

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(durch User zurückgezogen)
aktiv für ein erneuerbares Energiesystem
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Mit dem Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien geht es nun vorwärts. BR Rösti hat eine pragmatische Haltung, wie im Interview NZZ dargelegt. Vorsichtiger Optimismus ist erlaubt, dass rasch zweckmässige Verordnungen erarbeitet werden und unfruchtbare Diskussionen vermieden werden. Lokale Energiegemeinschaften LEG werden möglich, das Verbot, bestehende Leitungen mitzunutzen fällt. Die Energieversorgung kann dezentraler gesteuert werden, so dass Produktion und Verbrauch koordiniert werden und Netzausbauten minimiert werden können.
In der EU ist dieses Ziel in einer Richtlinie vorgegeben und LEGs werden vielerorts eingerichtet. In Österreich boomen solche LEGs, vor allem im Burgenland mit Unterstützung der Gemeinden.

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Vor 40 Jahren war klar: wenn ein Drittel aller Dachflächen in der Schweiz mit Kollektoren bedeckt wäre, würde dies sämtliche Energiebedürfnisse decken.

Das Problem bliebe aber, dass bis dann neue Luxusbedürfnisse diesen Energiezufluss beanspruchen würden.

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Grüezi Frau Imboden
Herzlichen Dank für die Sammlung von Ideen wie eine Energiewende gelingen könnten. Sie hilft uns unsere Strategie zu schärfen.
Bei allen Ideen wird übersehen, dass die Schweiz keine Strominsel noch eine Klimainsel in Europa ist. Können unsere Nachbarländer, vor allem voran Deutschland ihren Strombedarf nicht decken wird die Schweiz schlicht in ein Blackout mitgerissen.
Deutschland fährt zur Zeit wieder ihre Kohlekraftwerke hoch.
Keiner der von Ihnen erwähnten Akteure weist darauf hin, dass der Stromverbrauch in der Schweiz seit 2010 sinkt. Es wird weit mehr Strom entschwendet als die Nachfrage nach Strom steigt.
Dass der Stromverbrauch sinkt, hat vor allem auch mit den steigenden Strompreisen zu tun.
Die Entschwendung könnte noch wesentlich mehr gesteigert werden durch eine Ressourcenlenkungsabgabe. Dadurch würden Ressourcen wie Strom teurer und die Einnahmen gehen pro Kopf an die Brevölkerung zurück.
Unser Vorstellungen sind, dass die Rückerstattung mit der Zeit etwa 2400 Schweizer Franken beträgt und etwa 1800 pro K.
Wir Herr Nordmann auf die Idee kommt, dass wirtschaftlich schwächere Menschen durch Lenkungsabgaben schlechter gestellt werden kann ich in keiner Art und Weise nach vollziehen.
Ich denke Frau Imboden, es wäre eine gute Idee, den erwähnten Protagonisten unsere Ideen gegenüber zu stellen und in einer grösseren Rundezu diskutieren.

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Was mir auffällt: Beide, Roger Nordmann und Jürg Grossen sind stark in der Solarlobby involviert, bzw. Verdienen wohl viel Geld an neuen Solaranlagen. Ihr Interesse an Solaranlagen ist deshalb naheliegend. Mir wäre lieber, es würde jemand Unabhängiges eine Strategie vorrechnen, von der die Republik dann abschreibt. Bei Herrn Rösti bin ich mir auch nicht sicher, ob ihm das wohl der CH Bevölkerung oder seiner Lobby-Kollegen wichtiger ist. Er hat ja jetzt schon ein Fossiles Notkraftwerk gebaut, das nie gebraucht werden wird. Die Energiepolitik hat im Moment keine klare Richtung, entsprechend engagiert sind die Lobbies, repektive ihre Vertreter in der Politik. Und noch etwas: Thierry Burckhadt ist wohl für neue AKWs, aber anders als berichtet traut er sich als Parteipräsident nicht (mehr), es zu sagen, aus Angst, Wählerstimmen zu verlieren.

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Wer gerne selber verschiedene Szenarien durchspielen möchte, kann das tun auf https://powerswitcher.axpo.com/

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Da will man die alten AKW möglichst rasch wegbringen und baut dafür stattdessen verdammte GASKRAFTWERKE, siehe Plan Nordmann. Sind die noch ganz dicht, das soll jetzt also "grün" sein? Ideologisch völlig den Faden verloren. Der Plan Grossen verzichtet glücklicherweise darauf.
Was kommen wird, und da nehme ich gerne Wetten auf, ist stattdessen eine massive Erhöhung der Stromkosten in den nächsten Jahr(zehnt)en - unter dem Vorwand, man müsse das entstehende Defizit wirtschaftlich tragbar machen. Ungeachtet dessen, dass die nicht weitergegebenen Profite im Anschluss an die Umstellung das ganze mehr als wettmachen werden. Spätestens im 2030 reden wir über die Stromkosten wie jetzt über die KK-Prämien.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Das wir uns seit Jahrzehnten mit steigenden Krankenkassenprämien herumschlagen, könnte daran liegen, dass wir schon mehrmals die 'visionären' Ideeen (Einheitskasse, lohnabhängige Prämie, staatliche Leistungserbringer, etc.) von linker Seite an der Urne versenkt haben, weil uns bürgerliche Rattenfänger versprochen haben, dass der Markt das auf magische Weise regeln wird. Nun, er hat es geregelt. Wir Normalos zahlen mittlerweile 10-15% unseres Einkommens für die KK, während die Vermögenden etwa ebensoviel mehr aus Dividenden den Gesundheitsunternehmen einstreichen.
Und wie haben die Quasi privaten Stromkonzerne auf die, im übrigen von ahnungslosen Linken längst angemahnten, Versorgungsengpässe bei den Fossilen reagiert?
Mit einer Investitionsoffensive in dezentrale Energieerzeugung? Nein. Mit happigen Preisaufschlägen für den Endverbraucher.
Gaskraftwerke sind kein Problem, sie können mit Biogas oder Wasserstoff betrieben werden.
Solarstrom ist bereits heute sehr billig. Die Grosskonzerne haben es einfach verpennt dort zu investieren, weil sie bequem ihre Monopole ausbeuteten.
Und was bewegt sie, zu hoffen in Zukunft werde der Strom billiger, wenn wir den bürgerlichen Rezepten folgen? Wurde der Strom für uns billiger in den letzten Jahren, als die Preise für Öl und Gas gesunken sind? Warum wohl wollten die Stromkonzerne die alten AKWs dem Bund für 1.- sFr abtreten?

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Ralph Moser
dezentral-kooperative Energieversorgung
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Die Gaskraftwerke sind eine notwendige Übergangslösung, weil sie sehr schnell ein- und abschaltbar sind, also optimal als Ergänzung fluktuierender Energieerzeuger. Ausserdem kann man sie später mit Biogas und grünem Methan (Power2X) betreiben, also 100% CO2 frei. Seien sie versichert, es gibt Menschen, die haben sich schon seit langem damit beschäftigt und können mittlerweile Lösungen, die ökonomisch, ökologisch, effizient und machbar sind, präsentieren.

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Guten Tag Herr W., auf dem Axpo-Powerswitcher ist noch der frühere Nordmann-Plan dargestellt, aus seinem vorherigen Buch, weshalb es noch fossil drin hat. Das sieht er im neusten Szenario nicht mehr vor. Freundliche Grüsse!

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Da will man die alten AKW möglichst rasch wegbringen und baut dafür stattdessen verdammte GASKRAFTWERKE, siehe Plan Nordmann. Sind die noch ganz dicht, das soll jetzt also "grün" sein? Ideologisch völlig den Faden verloren. Der Plan Grossen verzichtet glücklicherweise darauf.

Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, soll überschüssige Energie dazu genutzt werden, synthetisches Gas zu erzeugen und dieses dann in Dunkelphase in einem Gaskraftwerk zu verstromen. Das ist, da synthetisch und aus Überschussenergie hergestellt, durchaus Klimaneutral und grün.

Die Idee dazu ist nicht neu, das wird an der Nordsee immer mal wieder ins Spiel gebracht, wenn die Windräder mehr Energie erzeugen als die Nord-Südtrasse nach Baden-Württemberg/Bayern ausgelastet ist (weil zu schmal). Lohnt sich aber aus genau den Gründen nicht wirklich, die auch im Artikel erwähnt sind: Solche Anlagen lohnen sich nur, wenn sie rund um die Uhr und nicht nur gelegentlich in Betrieb sind.

Australien hat sehr gute Erfahrungen mit sehr grossen Batteriepacks (dort in der Wüste) gemacht. Sollten wir auch überlegen. Das müssen keine Leading-Edge-Akkus sein, da die Grösse und das Gewicht kaum eine Rolle spielen (wie beim Elektrofahrzeug).

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