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Was ist das für ein Gefühl, Motivation oder Genugtuung als Manager, Anwalt oder Angestellte solcher Firmen seinen Lebensunterhalt zu "verdienen"?
Luzia Schmid hat einen eindrücklichen Dokumentarfilm dazu gemacht, wie Zug zum Steuerparadies wurde. Im Film sagt ihr Vater oder ihre Schwester, erinnere mich nicht mehr genau: "...sonst hätte es ein anderer gemacht."
Der Film ist die Schweiz im Vergrössserungsglas. Hier kann man ihn online schauen. "Der Ast, auf dem ich sitze". https://vimeo.com/ondemand/derastaufdemichsitze
Gerade die Anwälte und Notare sind eine unglaublich dreiste, verlogene und parasitäre respektlose, unehrliche und störend auf ihren Vorteil bedachte Gemeinschaft. Während es für den Normalbürger unglaublich teuer ist, auch nur ein behördlich notwendiges Dokument zu beschaffen, wir reden hier von Tausenden von Fr, welche z.B. die Überschreibung einer Liegenschaft von Eltern zu Kindern kostet, scheint das Betreiben einer Briefkastenfirma kaum etwas zu kosten. Wie anders ist es zu erklären, dass es allein in Zug rund 15‘000 davon gibt?
Hinter jeder dieser Firmen versteckt sich ein illegales Geschäft, sonst wäre dieses Konstrukt ja völlig unnötig.
Ausserdem ist es neben den Bauern die zweite Berufsgruppe, welche im Parlament eine völlig unangemessene Übervertretung hat.
Daraus resultieren Gesetze, welche das Geschäften mit lukrativen, zwielichtigen Gestalten legalisiert. Ein weiteres Ergebnis dieses kurzsichtigen Profitdenkens ist, dass die Schweiz in schöner Regelmässigkeit ins Visier ausländischer Strafverfolgungsbehörden gerät, politisch unter Druck gesetzt wird, und am Ende klein beigeben muss. Dieses erniedrigende Prozedere wiederholt sich jedes Mal. Es wird auch bei den Oligarchengeldern und Rohstoffhändlern so sein, das ist allen klar. Aber diese, moralisch verstümmelten, Leute spekulieren darauf, den Prozess noch ein paar Jahre aufhalten zu können und in dieser Zeit noch viele Millionen in die eigene Tasche wirtschaften zu können.
"parasitäre Gemeinschaft" – bitte kein solches entmenschlichendes Vokabular. Sie machen dadurch ihren Punkt nicht stärker, im Gegenteil, es erinnert an längst überwunden geglaubte dunkle Zeiten, als man noch von Parasiten, Schmarotzer, Ungeziefer, Untermenschen sprach. Bitte lassen Sie das.
Guten Tag Herr Reber
Ich bitte Sie, eine andere Wortwahl zu wählen und ihre Ansichten in einem angemessenen Ton (sprich, ohne abwertende Adjektive) darzulegen.
Vielen Dank.
Sehr vorbildlich. Dem Aggressor helfen, den Krieg zu finanzieren, aber dem Opfer Verteidigung zu verweigern. So schweizerisch. Solche wunderbaren humanitären Traditionen.
Man hat wirklich nichts aus der Geschichte gelernt.
Ich habe einen unglaubliche Wut in mir. Die Schweiz ist so verlogen. Und da wünscht sich die SVP mehr "Vaterlandsstolz". Stolz auf was?
Danke für den Artikel!
"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füssen zu verteidigen."
Arthur Schopenhauer
Stolz Winner zu sein. Das sich vor unseren Augen ereignende Verbrechen vermögen wir zu verdrängen, weil wir die Winner bleiben. Denn wir werden alle noch ein kleines Bisschen reicher und priviligierter durch diese Russenfranken.
Nur was unter dem Strich läuft hat Realität für den Schweizer, alles andere ist Ausland.
"Wo es um das ganz grosse Geld geht, schaut die Schweiz weg."
Dieser Satz fasst den moralisch-ethischen Zerfall der Schweiz recht gut zusammen, finde ich....
Vorschläge, dies zu korrigieren, stammen regelmässig von der politischen Linken, werden aber von SVP, FDP und Teilen der Mitte, sowie von deren Mitgliedern im Bundesrat regelmässig versenkt.
Denken wir daran, im Herbst, wenn wir die Wahlzettel in die Urne werfen?!
Früher hatte ich mich aufgeregt darüber, dass die Schweiz als Kriegsgewinnler und Rosinenpicker bezeichnet wurde. Heute sehe ich das komplett anders ...
Ja an die Wahlen im Herbst habe ich auch schon gedacht. Wir brauchen aber kein Orakel zu bemühen um zu wissen wie es herauskommt. Die Edelweisshemden mit den Trychlern losschicken, ein bisschen Vaterlandsgeschwafel, Ängste schüren, Lügen verbreiten und dann noch den Einwanderungs-Joker spielen - und alles wie gehabt.
…..und ein Bundesrat, Aufsichtskommissionen und Ratsmehrheiten die Ihre Verantwortung nicht wahrnehmen dafür aber Kriegsgewinnler Lobbying mischeln, mit Nebelpetarden argumentieren und mit betretenen Minen Schweigeminuten für die Kriegsopfer der Ukraine zelebrieren ….
Kriegsgewinnler sein, damit hat die Schweiz Übung. Jetzt steht aber eine Debatte über die Neutralität bevor. Vom Historiker Holenstein habe ich gelernt, dass die Schweizer Neutralität in den letzten über 200 Jahren dann möglich war, wenn sie den Mächtigen der Welt diente. Da können wir ja gespannt sein. Schielt die offizielle Schweiz auf die Rohstoffe des globalen Südens und die guten Beziehungen zu dortigen Potentaten? Geht es nur darum, für gute Dienste in den Startlöchern zu sein? Wenn ich in die Sterne schauen könnte und sehen, was für eine Neutralität uns aufgedrückt werden wird….Wie L. dient unsere Neutralität denen, die jetzt mächtig sind? Wer die Augen schliesst, muss sich führen lassen wenn er nicht stehen bleiben will. Wer wird uns an der Hand nehmen und die Richtung weisen?
Liebe Republik danke einmal mehr für Euren Qualitätsjournalismus. Liebe Frau D. Ihnen danke für ihre ehrlichen und direkten Zeilen. Was heute die WarLords durch Rohstoffhandel definiert hat auffallende Parallelen zum 2. Weltkrieg; Causa Bührle, Judenstempel, Goldhandel. Die Schweiz diente als wichtiger Umschlagplatz von Raubkunst die man mitunter in Zürich bewundern darf - eine Sammlung finanziert durch Waffenhandel . Waffenhandel und Gold bleibt neben Rohstoff seitens Schweiz bis heute ein weitreichendes und weitverzweigtes lukratives Geschäft ohne Hemmung gegenüber Apartheidstaaten oder solchen mit zweifelhaften humanitären oder demokratischen Werten. Soviel zur Neutralität, humanitären Tradition und Rechtsstaat. Die Schweizer Qualifikation zur viel gerühmten hochstehenden Qualität manifestiert sich mE insbesondere auf Doppelmoral, Wegschauen, Stillschweigen, Vertuschen, Agonie für Wirtschaftswachstum und Gewinnmaximierung für die man wortwörtlich gerne auch über Leichen geht und last but not least einer expliziten und exklusiven Feigheit und Verlogenheit unter dem Feigenblatt Rechtsstaat ( mit gewollten Vollzugsdefiziten), der Neutralität und humanitären Tradition.
Danke der Republik für diesen hervorragenden Artikel, der erfreulicher Weise bei den Lesern so zahlreiche, zutreffende Reaktionen auslöst. Ja, unsere politische und wirtschaftliche Elite handelt nach wie vor miserabel. Sie kann nur Gegenstand unserer Verachtung sein !
Ich danke für ihren Kommentar, den ich in allen Belangen gutheisse.
Was wirklich interessant wäre, wäre eine gesamtschweizerische Umfrage oder gar eine Abstimmung über die Wohlstandsbereicherung mittels Rohstoffhandel. In diesem Fall müsste das Volk einmal Stellung beziehen, ob wir uns auf diese, meines Erachtens kriminelle Weise, bereichern wollen. Die Verlogenheit der Schweiz ist unmenschlich. Bundesrat und Parlament faseln immer von der humanitären Tradition der Schweiz. Dabei geht es immer nur um den Mammon. Wir leben seit dem zweiten Weltkrieg auf Kosten anderer. Alle noch so schmutzigen Gelder wurden in der Schweiz parkiert. Wenn die USA beim Bankgeheimnis und bei den Holocaust-Geldern nicht Druck gemacht hätte, wäre in diesem Land gar nichts passiert. Die Schweiz ist, wie Max Frisch schon vor 50 Jahren geschrieben hat, ein verluderter Staat. Wie L. wollen wir eigentlich noch wegsehen? Dies gilt auch für die Klimakrise, die nur zu meistern ist, wenn wir als reiches Land, uns finanziell am Elend der zur Flucht gezwungenen Menschen beteiligen. Wenn die Mehrheit in diesem Land nach wie vor glaubt, immerzu davonschleichen zu können, unterliegt sie einem grossen Irrtum.
Es ist zum verzweifeln, wann wacht die Mehrheit der moralisch integeren Schweizer endlich auf. Diese rufschädigenden Praktiken dienen nur einer kleinen Gruppe von Opportunisten, die offensichtlich über Leichen gehen. Die Wahlen im Herbst bringen die Möglichkeit, diese untragbaren Typen endlich in den Senkel zu stellen. Die Erneuerung der Bundesratszusammensetzung ist überfällig. Die rechte Mehrheit, allen voran KKS mit ihren Lügen, versagt auf der ganzen Linie. Die wähleranteilmässige Zusammensetzung wäre 2 SVP, 1 FDP, 1 SP, 1 Grüne, 1 GLP, 1 Mitte. Wir haben es in der Hand, Ausreden, wie vor vier Jahren, gibt es keine mehr.
Viel Emotionen und Vorurteile, wenig Fakten. Der ganze Artikel enthält entgegen dem Versprechen aus dem täglichen Newsletter keinen konkreten Hinweis auf eine Verletzung von Sanktionen durch in der Schweiz domizilierte Ölhandelsfirmen. Alles nur Spekulation und Empörung auf Vorrat.
Interessante Bemerkung Herr M.
Alle Vorstösse, Daten über den Rohstoffhandel in der Schweiz zu sammeln, wurden in den letzten fünfzehn Jahren vom Parlament abgelehnt.
In den Reaktionen im Dialog kochen Gefühle hoch, da gebe ich Ihnen Recht. Aber im Artikel? Sah mir nach seriösem Journalismus aus. Die Schweizer Botschaft hat in einem Bericht 2021 festgestellt:
«Ungefähr 80 Prozent des russischen Rohstoffhandels erfolgt über die Schweizer Finanzdienstleistungszentren Genf, Zug, Lugano und Zürich.»
Dann hat Russland die Ukraine überfallen, Sanktionen wurden ergriffen, der Krieg dauert ein Jahr. Fragen werden an die Schweiz gestellt: darf Munition an die Ukraine weitergeliefert werden? Und im Raum steht die Frage: wie, bzw. über wen finanziert Russland seinen Krieg? Journalistinnen versuchen dies herauszufinden, naheliegender Weise in der Schweiz. Da trifft es sich doch gut (für wen?) dass die Schweiz keine Daten erhebt, somit das Einhalten der Sanktionen gar nicht überprüfen kann. Wessen Schuld ist jetzt die Intrasparenz, und die mangelnde Datenlage? Müssten Sie nicht enttäuscht sein von Bund und Kantonen, der Schweiz im Allgemeinen - oder sind Sie zufrieden damit, wie es läuft?
Die Behauptung, dass keine Daten erhoben werden, stimmt übrigens nicht. Das Problem ist eher die grosse Flut und oft fehlende Relevanz der Meldungen, so dass das Seco diese nicht innert nützlicher Frist verarbeiten kann. Man muss sich vor diesem Hintergrund fragen, wie zielführend zusätzliche Meldepflichten zu den bereits bestehenden überhaupt wären. Dieses praktische Problem scheint den Autoren des Artikels leider gar nicht bewusst zu sein.
Der Witz ist doch, dass die offizielle Schweiz (Politik, Seco, Kantone) nicht daran interessiert ist, Transparenz in dem Sinne zu schaffen, dass all die Machenschaften auffliegen würden. Weil das nicht geschieht, können die Rohstofffirmen und ihre Handlanger, wie Finanzintermediäre, Dreckgeschäfte machen, wie ihnen beliebt. Dass diese Rohstofffirmen nebenbei noch die halbe Welt plündern lassen, passt ins gleiche Bild. Wie können Verletzungen der Sanktionen festgestellt werden, wenn sich niemand darum kümmert? Also ihr Kommentar, Herr M., ist eine billige Ausrede.
Es stimmt, dass man ohne Transparenz nicht weiss, was vor sich geht. Meine Erfahrung aus dem Finanzbereich ist aber, dass die Schweiz sich in jüngster Zeit sehr vorbildlich verhält und konsequent strengere Vorschriften anwendet als unsere Nachbarländer. Das tragische ist, dass das von keiner Seite honoriert wird. In Hollywood wird weiterhin das Klischee des Schweizer Nummernkontos bemüht. Dabei ist es inzwischen wesentlich schwerer in der Schweiz Geld zu verstecken als in Delaware oder Dubai.
Keine Waffenlieferung über Drittstatten bewilligen, immer und überall profitieren, es ist beschämend. Die Schweiz sollte sofort 1 Milliarde Franken der Ukraine zu Verfügung stellen für Wiederaufbau und humanitäre Hilfe. Wenn man schon profitiert, dann muss man etwas zurückgeben, aber da wird natürlich gleich wieder wegen Schulden gejammert. Free 🇺🇦
Wie gehen unsere Bundesräte, Bundesrätinnen mit dieser Tatasche um? Sie wissen was läuft, handeln aber ohne Moral und Gewissen. Sollten unsere Volksverterter nicht Vorbild für die BürgerInnen sein? Aus meiner Sicht würde eine ehrliche Regierung viel bewirken und Nachhaltig die Gesellschaft verändern. Aber so...
Bin gleicher Meinung... nur das entlastet die Mitglieder des Bundesrates nicht sich der Wahrzeit zu nähern und danach zu handeln. Wir meinen wohl das gleiche mit anderen Worten.
Weitere Recherchen zu den "Erfolgsmodellen" der Offshore-Schweiz wären notwendig. Beim Rohstoffhandel wird "nur" weggeschaut. Aber bei DLT-Finanzinstrumenten (Bitcoin&Co.) wird der nach Börsengesetzen illegale Handel weder verboten, noch reguliert. Die absurde Begründung von FINMA und SNB: "nicht systemrelevant!". Und dies bei über 30 Milliarden CHF Volumen und 3,6% des gesamten Energieverbrauchs (2019, stark wachsend) der Schweiz !
Es ist der Schweiz nicht vorzuwerfen, dass sie Nummer 1 der Handelsplätze für Rohstoffe ist.
Wenn sie jedoch nicht sagen kann, ob die Akteure auf ihrem Territorium das selbst befolgte internationale Sanktionsregime einhalten, ist das ein Riesenrisiko für Sicherheit und Reputation.
Es scheint an der politischen Führung zu liegen.
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