Hier können Sie Wünsche, Kritik und Lob an die Adresse der Republik einbringen.
Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!
Die Republik hegt und pflegt sämtliche Vorurteile, die in Ihr Weltbild passen:
Ein sehr geehrter Herr S. hat mir vorgeworfen:
eine geborene V. sein zu müssen, weil in seiner Vorstellung verbunden mit nur Privilegien. Es ist ausserhalb seines Horizontes, dass V. verarmen und dann nicht Sozialhilfe bekommen, sondern Almosen. Früher wurden so Verarmte, zu denen ich Jahre lang zählte, zweimal jährlich laut an der Gemeineversammlung vorgelesen, weil Armut ist persönliches Versagen und darf vor der Gemeinde, in meinem Fall Zunft zu Schmieden, laut vorgelesen werden.
mein Beruf wird mir angeblich, zumindest in den Augen Herrn S. zum Urteil über mich: Dahinter steckt das Klischee, dass eine alleinerziehende(!) Pfarrerin mitsamt ihren zwei minderjährigen Töchtern im Glashaus sitzt, das "heilige" Leben mindestens fürs ganze Dorf vorleben muss.
Meine Kinder waren normal und haben hinter meinem Rücken jeden Unfug begangen, den ich logischerweise verboten hatte: "Pfarrers Kind und M. Vieh gedeihen selten oder nie. Ist eins geraten, ists von besonderen Arten." Delegierte "Heiligkeit" ist ein häufiger Grund zum Scheitern, der Kinder, die im Glashaus Pfarrhaus aufwachsen. Der soziale Druck auf diese Kleinen ist enorm hoch.
Ich habe ihm nun die WOZ zur Lektüre empfohlen zwecks Bildung:
https://www.woz.ch/0833/berner-burg…herrschaft
Meine Existenz: Nur akzeptiert in den Nischen, wo keine Vorurteile gepflegt werden, ohne Oberschicht der Bernburger, ohne Vorurteile gegen den Beruf Pfarrerin, noch Herkunft, noch Behinderung mit sämtlichen Leistungsausfällen, noch Hochbegabung, die versteckt sich oft bei Frauen hinter Smalltalk, noch.... noch.... noch...
Nennt sich Authenzitität: Begegnung von Mensch zu Mensch.
Leseempfehlung: Heinrich Heine, z.B. "Die Harzreise": Der unangenehme Zeitgenosse Heinrich Heine musste Deutschland verlassen, er hatte sich bei der Obrigkeit unbeliebt gemacht. Mit spitzer Feder beschreibt er in seinen Büchern seine Zeit.
Sarkasmus, Ironie, Spott, Hohn gehören in die Hände der Unterdrückten. Darum werden sie in autoritären Regierungen sofort eliminiert und sind doch nicht auszurotten.
Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass Sie hier auf Ihre Herkunft hinweisen, um Ihre Argumente zu unterlegen:
Ach ja, wenn wir uns nun liebevoll um Ihren Denkapparat kümmern (...)
Wenn ich Sie wäre, würde ich eine Pfarrerin Dany Johna von Graffenried mit Bild von Alexander von Graffenried einmal googeln.
Dann würde ich googeln wie lange eine gewisse Familie von Graffenried politisch in der Schweiz auftritt. (...)
Dann packen Sie ganz schnell Ihre "Tipps" ein.
Die Berufsbezeichnung führen auch Sie in Ihrem Profil auf.
Nomen est omen?
An anderer Stelle schlagen Sie eine Patenschaft für Kommentierende vor. Mein Tipp: Bleiben Sie beim jeweiligen Thema und nutzen nicht jede Chance für einen Rundumschlag. Ja, auch wenn es sich anbietet und auch wenn jedes Thema wichtig ist.
So möchte ich auch immer noch anfügen, dass nur Veganismus die Welt retten wird.
Das Journal hat mir gefallen. K. hineingucken und was Aktuelles erfahren.
Mir gehen die endlosen Beiträge in der Republik auf den Wecker. Sie sind oft endlos wie das Netz. In den Printmedien haben Artikel eine klare Platzbegrenzung was immer bedeutet dass die Journalistin den Text kürzen und straffen muss. Weg mit dem Unwesentlichen und dem Füllmaterial. In der Republik ufern die Texte oft aus ins Unendliche. Das ist derart langweilig dass ich viele Beiträge nicht zu Ende lese.
Diese Frage beschäftigt mich seit Beginn der Republik und ich habe mich nie zu Wort gemeldet weil was ich hier sage ist nichts als eine platte Binsenwahrheit die jede Journalisin bekannt sein dürfte.
Margareta P.
Mich hat am Journal vor allem die Schrift irritiert und damit auch die Abgrenzung vom Rest.
Wenn etwas relevant ist, soll es ins Magazin, egal ob K. oder lang, ob lustig oder trocken. Aber ähnlich wie am Anfang das Feuilleton, ich möchte nicht eine Magazin im Magazin, das ist verwirrend und droht ignoriert zu werden.
Oder anders ausgedrückt: Von mir aus gerne auch mal kürzere oder amüsante Beiträge, aber nicht im Journal, sondern in der Republik.
In der letzten Zeit fallen mir vermehrt „Flüchtigkeitsfehler“ in euren Texten auf. Heute fehlte ein Punkt (https://www.republik.ch/2023/05/10/…dstifterin letzter Abschnitt). Nicht schlimm, und alles subjektiv, aber ich hatte plötzlich die Befürchtung, ihr würdet vielleicht den Rotstift beim Korrektorat ansetzen … bitte nicht!
Lieber Herr O., oh no! Ich mag keine Fehler, auch nicht die flüchtigkeitsbedingten. Es ist immer noch das Ziel, Ihnen die Lektüre sauber gepützelt zu präsentieren. Es ist grundsätzlich schwierig, dieses Ziel zu hundert Prozent zu erreichen (wir sind keine Maschinen, Gott sei Dank), vor allem bei längeren Beiträgen (die wir ja gelegentlich publizieren :-)). Aber wir arbeiten hart daran, auch in Zukunft. Wenn Ihnen Dinge auffallen, dürfen Sie das gerne melden, und wenn Sie das nicht gerne öffentlich im Dialog tun (alle habens gerne genau, aber nicht alle mögen Tüpflischiisser, davon kann ich auch Lieder singen), schreiben Sie mir an daniel.meyer@republik.ch. Gute Lektüre und herzlich! DM
Danke Herr M. für den Tipp!
Wobei der gelegentliche Fehler ist nicht der Grund warum ich geschrieben hatte 😅 Nicht, dass Sie denken ich schätze Ihre Arbeit nicht. Im Gegenteil!
Ich werde aber für Fehlermeldungen in Zukunft gerne den direkten Weg wählen.
Merci für das genaue Lesen und Melden! Der fehlende Punkt hat unterdessen seinen Weg in den Beitrag gefunden und keine Sorge, das Korrektorat wird auch in Zukunft seinen wichtigen Stellenwert in der Republik behalten.
zhd. Vivienne K. und alle ledigen Eltern...
Der Hauptunterschied des Konkubinats zur Ehe ist, dass die erbrechtlich begünstigte Konkubinatspartnerin im Fall der Fälle erbschaftssteuerpflichtig wird (die Erbschaft an die Ehefrau wäre steuerfrei).
Der Steuersatz kann bei grösseren Werten (Liegenschaft o.dgl.) bis gegen 30 % gehen, was prohibitiv und i.d.R. nicht finanzierbar ist.
W. K.
Lieber Herr K.,
Vielen Dank für Ihr Feedback! Sie haben Recht. Was das Steuerrecht betrifft, können die Unterschiede zwischen Konkubinat und Ehe gross sein. Sowohl bei der Erbschaftssteuer als auch bei der Einkommenssteuer (natürlich auch immernoch abhängig von Kanton zu Kanton). (Und Ergänzung: Ein Erbvertrag wird bei gemeinsamem Eigentum wie einem Haus noch viel relevanter!)
Deshalb vielen Dank für Ihren Hinweis. (Ich habe mich persönlich auf den 'Sicherheitsaspekt' konzentriert, aber einen Blick auf die Steuerperspektiven wäre auch wertvoll!)
Liebe Grüsse,
Vivienne
Liebe Republik Crew
Ja, die Republik ist wichtig.
Ja, ich wünsche Euch Erfolg.
Ja, Dinge können schief laufen ...
... aber grad so deftig? Echt jetzt?
Auf folgende Fragen wünsche ich mir glasharte, schnörkellose, nüchterne Antworten:
Ups, dumm gelaufen: Wie lernt Ihr aus Euren Fehlern, wie sieht Eure FehlerKULTUR aus?
Drei Affen: Was unternehmt Ihr, damit so eine Schieflage nicht nochmals in dem Ausmass entsteht, und/oder früher erkannt wird?
Des Schuster's Leisten: Wie werden Risiken bei gewichtigen Entscheidungen berücksichtigt?
We are the Champions: Wo seht Ihr Euren Mehrwert, im Vergleich zu welchen Konkurrenten (Stichwort Benchmark), und weshalb?
Voice of the Customer: in welcher Form, und wie häufig fliessen konkrete Vorschläge, Kritik in die Enscheidungsfindung ein?
Punchline: Wie definiert Ihr Euren Kernauftrag, Eure Mission, worauf die Strategie ausgerichtet wird?
Prinzip Hoffnung: Wie messt Ihr, ob Eure Ausrichtung stimmt und der eingetretene Erfolg den Erwartungen entspricht (Key Performance Indicators, Actual vs Plan, Massnahmen, Plan B)?
Münzwurf: Wie ist die Entscheidungsfindung ausgestaltet?
Heisse Luft: Wer entscheidet, ob ein Artikel "gut" ist, und aufgrund welcher Kriterien?
The Sky is the Limit: Wieso wollt Ihr auf Teufel komm raus wachsen?
H.-Dampf-in-allen-Gassen: weshalb zählt Ihr das Klimalabor zu Eurem Kernauftrag, und soll so eine kleine Crew so ein riesiges Thema schultern?
Vertrauensfördernde Massnahmen sind gefragt.
Erinnert mich an eine Bank mit zwei Buchstaben.
Pun intended.
.
Geehrte Frau B. -
das fragen wir uns auch. Und die Antwort ist: echt ja. Und ja, es ist peinlich. Doch Fehler kann man leider nicht elegant und kontrolliert machen - sonst würde man sie überhaupt nicht machen. Man kann sie nur ansehen. Und dann aufräumen. Und neue, hoffentlich doch keine - oder zumindest bessere begehen.
Geehrter Herr S.
vor Fehlern ist niemand gefeit, und dank ihnen sind viele Entdeckungen und Erfindungen erst möglich geworden, wie das Conchieren von Schokolade, Cornflakes, etc..
Doch erwähnen Sie mit keinem Wort, was die Republik aus den Fehlern zu lernen gedenkt und künftig besser machen will, kann, muss.
Das verstehe ich unter Fehlerkultur. Ob man das nun Lessons learnt, Retrospectives, F... up nights, oder was auch immer nennt, ist sekundär.
Inwiefern die Republik sich hierzu Gedanken gemacht hat und Änderungen in Abläufen, Entscheiden, strategischen Ausrichtungen vornimmt, geht aus Ihrer Replik leider nicht hervor.
Ein interessantes Schweigen. Und bedauerlich.
Bzgl. «Der Stand unseres Irrtums» vom 18.04.2023
Wie kann es sein, dass ihr hier P. Thiel komplett kontextfrei – als wäre er eine Autorität für Startups und nicht für autoritäre Projekte – zitiert? Gerade erst noch als «Dark Lord des Silicon Valley» beschrieben (Philipp A., 22.12.2022) mit weiterer Verortung und Verlinkung und nun so? Nicht vertrauensfördernd.
Sehr geehrter Herr Obieta -
hier auch mein Senf dazu. Ja, Sie haben Recht - P. Thiel ist tatsächlich ein Dark Lord - fast schon wie aus einem Fantasy-Roman (und leider auch wie aus einem Sachbuch über Tech-Faschismus).
Allerdings ist er einer der gewieftesten Start-Up-Investoren. Und dort kompetent, wo er über sein Handwerk spricht: Sein Buch "Zero to One" liest man mit Gewinn, gerade wegen seiner Radikalität.
Die Faustregel, dass ein neues Produkt 10 Mal besser sein muss als das herkömmliche, um gekauft zu werden, ist gerade wegen Ihrer Gnadenlosigkeit sehr nützlich, wenn man über Neues nachdenkt – man lügt sich sich weniger schnell in die Tasche.
Allerdings stellt sich die Frage, ob man das trennen kann. Und da sid zwei Antworten möglich: a) es lohnt sich, auch von üblen Figur zu lernen (schon weil man sie kennen muss). b) Gib den Bösen keine Plattform.
Ich finde hier beide Möglichkeiten legitim.
Allerdings als Journalist neige ich eher der ersten Ansicht zu - es gehört zum Job, auch finsteren Pfaden zu folgen, um die Welt zu verstehen: nicht zuletzt, um zu wissen, wie es denkt, arbeitet, fasziniert.
Und andererseits sind wir hier ein kleines Medium: Wir haben gar keine Chance, etwas totzuschweigen. (Zu meiner Zeit in der WoZ etwa wurde über einige Jahre Herr Blocher so gut wie erwähnt - und das klappte nicht: am Ende war er Bundesrat.)
Aber wie gesagt: Ich finde hier beide Möglichkeiten legitim.
Lieber Herr Obieta, danke für Ihre Frage. Ich kann Ihre Irritiation durchaus verstehen, Thiel ist definitiv eine hochpolarisierende Figur. Allerdings ist er, so umstritten er ist, als Unternehmer auf jeden Fall extrem erfolgreich und im Project-R-Newsletter wird ja auch nicht mehr als auf ein Zitat von ihm verwiesen, das als "grausam" bezeichnet wird. Um dieses zu verstehen, braucht es aus meiner Sicht keine Einordnung seiner politischen Haltung. Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine
und schon wieder ist die Republik in der Schieflage. Und schon wieder gibt es personelle Wechsel. Das Projekt verliert laufend Sympathien und VerlegerInnen. Zeitgleich wird mit falschen Zahlen gefochten, indem die neuen Verleger ihre Beiträge selbst festlegen konnten und somit massivst besser behandelt werden als andere. Im Sozialismus sind alle gleich, nur manche sind gleicher.
Lieber Anonymous, danke für Ihre Rückmeldung. Ihre Kritik nehmen wir entgegen. Allerdings dünkt es mich weder für ein Medienhaus allgemein noch vor allem für ein Start-up nicht ungewöhnlich, dass es gelegentlich zu personellen Wechseln kommt. Leute werden müde nach jahrelangem überdurchschnittlichem Einsatz - dafür kommen wieder neue. Doch es sind auch immer noch sehr viele da, die seit Beginn dabei sind. Extrem traurig ist es natürlich, dass wir nun einige Personen entlassen mussten, das bedauren wir sehr. Wieso Sie unsere kürzliche Kampagne als "mit falschen Zahlen gefochten" bezeichnen, verstehe ich nicht. Es ist für uns überlebenswichtig, dass wir mindestens die Abo-Abgänge stets mit neuen Verlegerinnen kompensieren können. Das ist uns leider im letzten Jahr nicht ganz gelungen, weshalb wir verschiedene Massnahmen ausprobiert haben, um neue Kreise von Lesern zu erschliessen. Dazu gehörte die Kampagne. Dass wir damit neue Verleger besser behandeln als bestehende, würde ich aber nicht unterschreiben, denn jede Person hat jederzeit das Recht, einen tieferen Abopreis zu bezahlen, wenn die 240 Franken zu viel sind. Danke für Ihre Unterstützung! Ich wünsche Ihnen einen guten Abend. Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine
Aber den Betrag selbst festlegen konnte man meines Wissens schon immer. Ich habe im ersten Jahr nur ⅓, im zweiten ⅔ und ab dem dritten Jahr den vollen Betrag bezahlt, weil ich der Ansicht war, dass ich mir die Republik eigentlich finanziell und auch zeitlich (ich lese nicht sehr schnell, weil such z. T. Welten entfalten, die beim Lesen im Weg sein können) nicht leisten kann, ich wollte sie aber trotzdem unterstützen. Mit dem veröffentlichen der vorgelesenen Beiträge bin ich erst richtig «gfrääsig» geworden, weil ich diese auch während anderen Aktivitäten «lesen» kann, die meine Augen oder meine Hände in Anspruch nehmen.
Es ist nicht richtig, dass im Sozialismus alle gleich sind / waren. Es gab auch da Privilegierte, die ihre Verantwortung zum Eigennutz verwendeten. Unter anderem daran ist dieses System gescheitert. Zum Glück! Das scheitern des Kapitalismus steht noch aus, evtl. müssen auch da Privilegierte und Wachstum noch scheitern, wenn Reformen nichts bringen.
Liiebe Republik
Zwar schätze ich eure Offenheit in Bezug auf die schwierige ökonomische Lage. Doch geht es mir wie einer anderen Kommentarschreiberin: Ich habe grosse Mühe mit den langfädigen um Verständnis heischenden Erklärungen und wäre auch sonst froh, weniger Selbstrefenzielles zu lesen. Ich habe die Republik abonniert, weil ich gut recherchierte Beiträge lesen möchte, die ich andernorts nicht bekomme. Oder weil sie mir Einblick gibt in den Alltag von Lesha zum Beispiel.
Ich verfolge die Leserinnenzahlen regelmässig im Cockpit. Seit dem letzten Frühling und dem grossen "ins Risiko gehen Newsletter" habe ich mir grosse Sorgen gemacht, weil stetig sinkende Verlegerinnen-Zahlen eigentlich auch mir als Laien nichts Gutes ankündigen. Und was nun geschieht mit der doch sehr salopp daherkommenden "Reissleine ziehen" ist für mich als Verleger nicht vertrauensbildend für die Zukunft, ein grosser Vertrauensverlust in das Unternehmen Republik. Nicht nur brauchbarer Journalismus wäre gut, sondern auch gute und vertrauenswürdige Unternehmungsführung nach innen und aussen. Deshalb mein Vorschlag an euch: ökonomisches Controlling brauchbarer und auch sichtbarer machen auf der Cockpit-Seite.
Selbstkritik ist eine gute Sache, wenn sie noch Konsequenzen hat, um so besser. Eine ausgiebige kritische journalistische Betrachtung hätte sicher das Konkurs gegangene Kosmosganz in der Nähr verdient, wo auch die Republik immer wieder Veranstaltungen durchführte. (Selbst)Kritik ist ja dort eher wenig vernommen worden. Dass sich die Republik nicht näher mit diesem Fall auseinander gesetzt hat, erstaunte mich sehr. Die NZZ ohne grosse Häme hat in einer Art Serie Besseres geleistet.
@Bettina Hamilton-Irvine: nichts für Ungut, aber Ihre Antwort (z.B. an R. U.) bestätigt aus meiner Sicht das Problem der Republik und dass im K. die Lektion noch nicht gelernt wurde. Ich beobachte die Republik seit Entstehung, mal mehr, länger weniger, und vernehme nun 1x mehr den Irrtum der Republik (seit Anbeginn) mit dem Schreiben der Crew.
Die Vision der Republik war klar. Lieber nur 1 TOP Artikel, als ein paar Medium. TOP im Sinne von: tief recherchiert, spannend, augenöffnend, fundiert, differenziert, einmalig. Für einen klaren Fokus benötigt es Mut zur Lücke und Blick auf das absolut Wesentlichste. Viele Formate (wie z.B. das Feuilleton) gehören nicht dazu.
Die Frage, was die aktuelle Leserschaft wünscht, ist berechtigt. Doch genau gleich wichtig - wenn nicht noch wichtiger - ist die Frage, was die ursprüngliche Vision der Republik (war) ist, warum Leser:innen nicht konvertieren und was mit allen anderen 100 tausenden und Millionen von Menschen ist, welche sich nie für die Republik entscheiden konnten (für den DACH Raum gedacht, was das Marktpotenzial ist), weil eben genau die Vision nie realisiert wurde.
Die Vision, die investigative Idee, der Ursprung ist und war genial. Doch die wurde bereits im ersten Jahr Schritt für Schritt mit Quantität verlassen und nicht konsequent umgesetzt. Alles, was sonst erhältlich ist respektive nicht die investigative Einmaligkeit ausweist, hat in der Republik schlicht und einfach nichts veloren.
Ich gehe noch weiter und sage: lieber nur 1 Artikel in der Woche, welcher über 1A ist. Jeder Artikel muss erste Klasse sein, auch wenn 3 Wochen nichts von der Republik zu hören ist. Ich bin überzeugt, dass die Republik mehr Verleger:innen über das Konzept Qualität als Quantität gewinnen wird.
Solange die Vision nicht konsequent umgesetzt wird, solange das Produkt nicht konsequent geschärft und entwickelt wird (über Fokus & Qualität, nicht Quantität), bin ich überzeugt, wird der Kampf der Republik bestehen bleiben.
Die Frage, die sich mir stellt ist: will die Crew der Republik die Ursprungsvision überhaupt noch erreichen und setzen sich die Verleger:innen dafür ein, oder muss nach all den Jahren eingestanden werden, dass dies nie passieren wird, weil die Vision nicht zu erreichen versucht wird.
Lieber Anonym 64,
Sie haben es auf den Punkt gebracht. Ich freue mich über ausführliche und gut recherchierte Beiträge, die darüber hinaus noch so formuliert sind, dass das Lesen Spass macht. Auf die Empfehlung eines Kollegen bin ich so auf die Republik gestossen.
Inzwischen starte ich die App immer seltener. Beiträge, die mich begeistern finde ich seltener, stattdessen werde ich von einer Flut bunter Bilder erschlagen, die für sich gesehen sicher toll sind , aber auf Kosten der Übersichtlichkeit gehen.
Meistens ist weniger mehr. Auch für mich wäre das Abo mit einem einzigen super Artikel in der Woche wertvoller als ein bisschen (viel) von allem jeden Tag.
Lieber Anonym 64, danke für Ihre Kritik. Ich möchte etwas zu Ihrer Einschätzung des Feuilletons sagen, weil ich glaube, darin kommt ein Missverständnis zum Ausdruck, das immer mal wieder auftritt, wenn es um Kultur geht. Da es um grundsätzliche Aspekte des Kulturjournalismus geht, fange ich mit der Beschreibung dessen an, was wir machen.
Unsere Hauptaufgabe sehen wir darin, die grossen Gegenwartsthemen und historischen Zäsuren feuilletonistisch zu begleiten, d.h. mit kultur- und geistesgeschichtlichem Rüstzeug kritisch einzuordnen und beim Verstehen zu helfen. Im Zentrum standen und stehen die Krisen unserer Zeit, vor allem die Klimakrise, die Krise der Demokratie, die Pandemie, der Krieg gegen die Ukraine. Das gesamte Feld der gesellschaftlichen Emanzipationsbewegungen und Antidiskriminierungskämpfe (Stichwort Identitätspolitik) ist ebenso ein Grundthema wie die Verheerungen des Spätkapitalismus oder Fragen politischer, ökonomischer und sozialer (Un-)Gleichheit. Uns interessiert, was innerhalb der politischen Linken die umkämpften Themen sind, was Konservatismus und Liberalismus heute bedeuten, wir thematisieren Rechtsextremismus, Radikalisierung und Populismus, analysieren Phänomene rund um KI und Digitalisierung u.v.m.
Da ich annehme, dass auch Sie diese Themen relevant finden, vermute ich, Sie meinen mit Feuilleton einen viel engeren Bereich, nämlich Texte, bei denen es primär um Kunst, Literatur, Film oder Musik geht. Und natürlich verstehen wir auch das als unsere Aufgabe: mit präzisen Analysen und hoffentlich anregenden Einordnungen ästhetische Phänomene greifbar zu machen, möglichst so, dass sowohl Laien als auch Expertinnen etwas von der Lektüre haben. Wir stellen Künstler:innen vor, deren Werke herausragen und beim Verstehen grosser Gegenwartsfragen helfen, und möchten Orientierung und Anregung geben für das, was sich zu entdecken lohnt, weil es klüger macht oder das Herz wärmt.
Den Vorwurf, dass das nur nice to have sei, kennen sicher alle Menschen, die im Kulturbereich arbeiten (F. W. bringt dieses Vorurteil oben auf die Formel „Feuilleton oder Relevanz?“). Warum das m.E. an der Sache vorbeigeht, habe ich mal in einem Essay zu beschreiben versucht. Aber wichtiger ist uns, die Relevanz von Kultur nicht argumentativ darzulegen, sondern möglichst in jedem unserer Beiträge spürbar zu machen. Denn die Künste verhandeln ja selbst all die dringlichen Themen und leisten so gesellschaftsrelevante Reflexion und Kritik. Zum anderen besteht das Leben glücklicherweise nicht bloss aus Sachfragen, und die Künste sind ziemlich gut darin, die menschlichen Fragen und Bedürfnisse auf eine sinnliche Ebene zu bringen.
Übrigens wage ich zu behaupten: Wer länger „Republik“ liest, wird immer wieder Texte als relevant empfinden und gar nicht merken, dass das Feuilleton ist. Genau so ist es gedacht. Kultur ist keine Nische, sondern im Zentrum der politisch-gesellschaftlichen Fragen. Es würde mich freuen, blieben Sie uns treu!
ich bin mit Ihrem ansatz einverstanden!
der kann aber auch im feuillton umgesetzt werden im sinne vertiefter analysen des literaturbetriebes zum beispiel, der finanzflüsse, des kulturklüngels, der frage der stetigen ökonomisierung versus des bildungsauftrages etc.
Anonym 64: Etwas radikal, aber vom Ansatz her finde ich: an sich radikal richtig. Leicht übertrieben, aber das gehört zur Radikalität. (Am besten: radikal ohne Anonymität?)
Danke für die klare Kommunikation und Analyse. Sie waren beide dringend notwendig, denn es war unschön, bei der Konkurrenz lesen zu müssen, wer alles das schlingernde Schiff der Republik verlässt. Ich gebe es zu, ich bin ein altmodischer Leser. Ein Journal hat für mich ein Gesicht und zwar das ihrer massgeblichen Journalist:innen. Schon vor einem Jahr und noch länger zurück war ich jeweils schockiert, wenn ich lesen musste, wer alles die R verlassen wird. Ich war jedesmal sehr enttäuscht, denn für mich als Leser hängt die Qualität eines Journals an den Schreibenden und nicht am Blatt. Wegen ihnen bleibe ich einem Titel treu, weil ich mich freue, von den mir vertrauten Journalist:innen neue Texte zu lesen. Sie sind nicht ohne weiteres ersetzbar, schon gar nicht in relativ grosser Zahl. Innert weniger Jahre kenne ich die Namen kaum mehr, die bei den Texten genannt werden. Warum diese Untreue? Warum die R verlassen, kaum hat sie einen gewissen Stand erreicht? Wo sind die unglaublich guten Interviews/Gespräche (u.a. von Roger de Weck) geblieben? Ich begann meine R zu vermissen, denn seit dem Brain Drain (seien Sie mir nicht böse, wenn ich dieses Wort benutze) hat sie nicht mehr die schlagende Qualität aus der Zeit vor 2022. Könnte dies mit ein Grund sein für die 25% notwendiger Neuabonnenten jedes Jahr, die sie nennen?
Ich jedenfalls lese die R mit deutlich weniger spannungsgeladener Erwartung als in den ersten Jahren. Ich will es nicht übertreiben, es gibt nach wie vor gute Texte. Und ich will auch nicht behaupten, neue Gesichter seien zum vorneherein schlechter. Aber eine Crew (auf allen Ebenen der R), die sich derart schnell und wiederholt umfassend erneuern muss; ist das nicht ein Problem?
Lieber Herr H. Danke für Ihre Rückmeldung und Ihre ehrlichen Worte. Ich verstehe sehr gut, dass Sie als Leser vor allem an Ihren Lieblingsjournalistinnen hängen und es bedauern, wenn jemand davon das Blatt verlässt. Auch wir bedauern das sehr. Allerdings erlaube ich mir, Ihnen höflich zu widersprechen, wenn Sie von einem Braindrain und von Untreue sprechen. Denn ein Braindrain würde bedeuten, dass fast alle klugen Schreiber das Unternehmen verlassen hätten, und das ist nun wirklich nicht der Fall. Viele der schreibenden Journalistinnen und Journalisten sind entweder seit Beginn der Republik vor fünf Jahren oder fast seit Beginn dabei und sind immer noch dabei: Constantin S. beispielsweise, Daniel Binswanger, Adrienne Fichter, Brigitte Hürlimann, Carlos Hanimann, Daniel Ryser, Dennis Bühler, Elia Blülle, Philipp A., Daniel G., Ronja Beck, Bettina Hamilton-Irvine. Auch in diversen anderen Bereichen hat es treue Mitarbeiterinnen, die schon viele Jahre dabei sind. Verlassen haben uns zwar einzelne, aber nicht besonders viele schreibende Journalisten, und alle aus gut verständlichem Grund: So wollte Anja Conzett beispielsweise sich ihren lang gehegten Traum erfüllen, noch Jura zu studieren. Olivia Kühni und Simon S. wiederum waren nach vielen hochintensiven Jahren bei der Republik müde und brauchten eine Veränderung, sind uns aber beide nach wie vor verbunden. Dass der volle Einsatz für ein Startup, bei dem man sich mit aller Leidenschaft einsetzt, irgendwann müde macht, das ist verständlich. Und wir freuen uns auch sehr, dass wir einige neue Kolleginnen und Kollegen gewinnen konnten, die uns ergänzen und die den Republik-Spirit genau so leben. Aber davon, dass sich unsere Crew "schnell und wiederholt umfassend erneuern" muss, kann keine Rede sein. Herzlich! Bettina Hamilton-Irvine
Darf ich hier K. einsetzen; habe den Newsletter erst jetzt lesen können — nachdem ich gestern Nacht über Tamedia entsprechende Infos schon gestreift hatte.
Mich beschäftigt seither vor allem, dass gemäss der externen Info ganze 8 Mitarbeiter•innen offenbar gehen müssen. Im R-NL fehlen genauere Angaben. Oder ich hätte sie überlesen.
Das ist schon ein ziemlicher Schock. Ich würde gern die entsprechenden Namen noch erfahren — gerade weil auch mir Personen wichtig sind (und mich einige der bisherigen Abgänge immer noch echt schmerzen; um es mal so auszudrücken). Um wenigstens halbwegs mich darauf vorbereiten zu können.
Liebe Frau Hamilton-Irvine. Besten Dank für Ihre Anmerkungen zu meiner Kritik. Ihre Namensnennung bezüglich der treugebliebenen Journalist:innen hat mir geholfen, den von mir genannten Braindrain zu relativieren. Ob all die von Ihnen Genannten noch gleich präsent sind wie zu Beginn der R, weiss ich nicht zu beurteilen. Ich hatte den offenbar falschen Eindruck, es würden mir ständig neue Namen von Journalist:innen entgegenblicken und ich würde den langjährigen, mir vertrauten Namen seltener begegnen. Freunden von mir ist es scheinbar ähnlich ergangen.
Wenn gleich drei Verwaltungsräte gehen, ist meine Bemerkung über eine notwendige umfassende Erneuerung zwar nicht ganz falsch. Zu guter Letzt: ich bin froh, dass es die R gibt und erleichtert, dass ein immer noch namhafter Teil der Crew an Bord ist. Ich wünsche Ihnen allen, der angekündigte Kurswechsel möge gelingen! Herzlich KH
Meta: Die Lage der Republik hätte eine separate Diskussionsseite verdient.
Gerne würde ich die Vielzahl an Äusserungen nach Beliebtheit sortiert lesen, damit ich mich auf die wichtigen konzentrieren kann ...
Guten Abend Herr M. und Danke für Ihre Kritik,
eine separate Meta-Debatte zur Lage der Republik können wir gerne auch einmal führen. Nicht primär wegen der Sortiermöglichkeit, sondern weil hier offensichtlich viele Verlegerinnen etwas zu sagen haben. Mich hat beindruckt, wie viele Stimmen sich heute hier im Dialog zu Wort gemeldet haben. Das ist sehr wertvoll, gerade in Momenten wie diesem.
Die Republik als Produkt ist für mich deshalb attraktiv, weil(*) sie eine Verlangsamung fördert.
Genauer unter Einbezug des Dialogs: ‚ ... weil sie eine Spannung zwischen Verlangsamung und Aktivität fördert‘.
(*)
Lob: weil
Wunsch: solange
Kritik: je mehr
Befürchtung: Imperfekt statt Präsens
ps: Kategorie Kritik wegen Kategorisierungszwang.
Die Republik erinnert mich an die taz: ebenfalls ein ehrgeiziges Projekt für eine journalistische Alternative -- und ebenfalls zeitweise unerträglich zu lesen. Die Qualität der Republik schwankt breit zwischen einigen herausragenden Artikeln und (leider zuviel) Selbstverliebtheit und -beschäftigtsein.
Dass sie das jetzt selber merkt, schafft Hoffnung.
Ich lese die Republik seit langem nicht mehr. Aber ich bleibe Verleger, weil eine Zeitung Zeit braucht, um sich zu entwickeln.
Bitte: Mehr Nüchternheit, Direktheit und Knappheit. Fokus auf den Journalismus! Information, Hintergründe und Reflexion. Bringen, was in den TXgroup-Universen nicht vorkommt. Vierte Gewalt im Staate, nicht indem man das posaunt. Sondern es tut.
Auf dass ich die Republik auch wieder lese.
Auf dass wir Sie sehr, sehr bald wieder zum Lesen (oder Hören) animieren können! Wir geben nicht auf und geben alles, um auch Sie als Leser zurückzugewinnen...
Die Abozahlen werden steigen, wenn die Republik in die Qualität und in die Auswahl der Artikel investiert. Mein Gefühl ist, dass dem zu wenig Augenmerk geschenkt wurde. Sie erwähnen den grössten Erfolg: der Covid-19-Newsletter. Das sehe ich auch so. Damals bin ich eingestiegen in die REPUBLIK und dachte, das würde mit dieser Qualität weitergehen.
Ging es aber nicht.
Später dann nur noch punktuell, aber mit zu wenig Punkten. Brauchte immer mehr Toleranz, die REPUBLIK als ganzes gut zu finden, abgesehen von eben wenigen relevanten Artikeln, die immer spärlicher kamen.
Und das Durcheinander mit Magazin, Feed und Journal habe ich nie verstanden.
Und was auffällt: Beim Abschnitt "Was tun?" kommt die Stärkung des Journalismus erst an vierter Stelle.
Leider.
Die permanent "mörderische Start-up-Hektik" und die chaotische Organisationsentwicklung schlugen sich durch bis auf die Bildschirme und in die Artikel. Die Unruhe der Schreibstuben war spürbar in den Texten.
Leider.
Also: Die REPUBLIK ist das, was man liest.
Eine Anmerkung, weil sie thematisch gerade gut zu Ihrem Beitrag passt:
Vielleicht lobt man den Covid-Newsletter auch etwas zu sehr als Heilsbringer. Ja, der Newsletter war informativ und sehr gut gemacht.
Ich selbst bin auch zu Zeiten des Covid-Newsletters Neuabonnent geworden. Aaaber: Nicht wegen des Newsletters. Sondern wegen Covid. Ich hatte nämlich schlicht mehr Zeit, mich dem Lesen zu widmen. Und ich hatte Zeit mich kritisch mit unserem Medienökosystem auseinanderzusetzen - ein weiterer Pluspunkt für die Republik. Vielleicht müssen diese beiden Faktoren auf strategischer Ebene auch berücksichtigt werden.
PS: Ihren beiden Sätzen kann ich mich voll anschliessen:
Und das Durcheinander mit Magazin, Feed und Journal habe ich nie verstanden.
Und was auffällt: Beim Abschnitt "Was tun?" kommt die Stärkung des Journalismus erst an vierter Stelle.
Lieber R. B., wir werden uns mächtig anstrengen, relevante und gute Artikel zu schreiben und zu publizieren und gleichzeitig mit dem Durcheinander aufzuräumen. Versprochen. Herzliche Grüsse, Brigitte Hürlimann
Zu mächtig anstrengen macht viel müde. Achtung. Gut muss es sein. Handwerklich solide. Immer super ist pervers. Ausser Sie sind genial. Das Gute kommt aus der Ruhe und dem Wissen und dem Denken und der Muse während der Recherche. Bitte entspannen.
Die REPUBLIK versank in der Bubble des selbst montierten Outputs. Oberflächliches Schreien und die Tiefe des elaborierten Textes zur Relevanz der Zeit gehen schlecht zusammen. Bitte mehr vom Letzteren.
Muss Klarheit soooo lang sein? Zeit ist ein enorm wichtiger Faktor. Dinge, die man lesen muss, sollten K. sein. " In der Kürze....." ist zwar ein abgebrannter Allgemeinplatz, aber für mich ist die Republik tatsächlich ein gutes Gewürz in der Alltagssuppe.
Würde Kürze in diesem Fall nicht eher wie Ohrfeigen wirken? Frau P. oben erwähnt Beziehungsgestaltung (Republik - Verlegerschaft). Die scheint mir ein Alleinstellungsmerkmal. Es könnte sein, dass Personen, die als Männer oder Frauen sozialisiert sind, das anders wahrnehmen und unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Genau! In der Kürze würde die Würze liegen, aber dazu sind leider die meisten bei der Republik nicht fähig, und das wird sich eben auch auf die Anzahl Leser:innen auswirken.
Nur bei Daniel Binswanger merkt man noch sein Training aus Magizin-Zeiten, wo eben der Platz für seine Kolumne beschränkt war ;-)
Wenn ich viel lesen will, lese ich einen Roman. Punkt.
Ich lese Romane und Republik. Auf den Punkt gebrachte Kolumnen, "seibtsche, lange" Artikel oder super recherchierte Artikel-Serien, machen die Qualität der Republik Publikationen aus. Genauso die offene Kommunikation von Project-R.
Ich lese viel. Romane, Sachbücher, noch mehr Romane. Oft auch Zeitgenössisches. Fiktion und themenspezifische Fachliteratur hilft uns, die Welt in der wir leben besser zu verstehen. Manchmal mit grosser zeitlicher Verzögerung. Wenn wir erschreckt sofort verstehen möchten, gibt es Boulevardblätter. Einen kleinen Tick langsamer: über Werbung und Lobbying finanzierte Tages-(und andere) Zeitungen.
Schnell genug, aber mit Bedacht, gut recherchiert und reflektiert, gut geschrieben, klug und menschlich gibt es nur die Republik! Danke dass es euch weiterhin gibt!
Hau-ruck Personalentscheide um Konsequenzen zu markieren vergessen den verpufften Lerneffekt. Ein erkannter Fehler sollte im Kontext korrigiert werden koennen. Wenn der Kontext aber mit der Person rausgespuehlt wird, macht man effektiv einen Schritt zurueck. Deshalb sollten Führungskraefte die gelernten Aenderung zumindest umsetzen und nicht den Nachfolgern ueberlassen.
Danke für die Offenheit und das Eingestehen der Fehler. Lieber jetzt mit einschneidenden Massnahmen die Zukunft sichern, als mit der eigenen festen Selbstüberzeugung untergehen...
Was ich Euch wünsche: dass Ihr Euch auch vermehrt auch auf Unternehmensexpertise jenseits Eurer bubble einlasst. Aus meiner Sicht wurde auch eine rechtzeitige VR-Ergänzung und -Erneuerung verpasst. Es ist nicht ganz einfach, nun gute Leute zu finden, die in dieser Situation auf der strategischen Ebene Verantwortung übernehmen wollen.
Guten Tag! Im hervorragenden Artikel "Aufgrund seines exotischen Hintergrunds" heisst es im 2. Absatz "wir nennen in Karim Ahmadi". Ich nehme an, es sollte "ihn" anstatt "in" heissen. Freundliche Grüsse! M. C.
Guten Tag, M. C.. Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen und für den Hinweis. Die entsprechende Stelle hat unser Korrektorat zwischenzeitlich korrigiert.
Ich kann aus "https://www.republik.ch/2023/04/04/…-abwenden" kein PDF erstellen. Ich erhalte ein PDF mit einem "500"-er-Fehler.
Es wäre halt nice gewesen, den Artikel als PDF zu haben, da er nicht vorgelesen wurde ;-P
Andere Artikel bereiten keine Probleme.
Es geht weder auf Desktop, noch auf Android. Das PDF sieht aus, wie wenn ich abgemeldet wäre, denn es ist ein allgemeines Konto-Icon in der oberen linken Ecke.
Firefox 112.0 auf Win10 Build 19044.
Hier ist, was dargestellt wird im PDF:
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Titelbild
«Wir können eine globale Katastrophe abwenden»
Verschiedenste Persönlichkeiten, die sich seit Jahren mit dem Klima beschägiwen, haben fir we:rawtW üas fSnschten vie, fSrden alle Sber die Klimakrise ?erstehenD Aas sind ihre -nto f.rten%
Von David B., Elia Blülle, Theresa Leisgang, Felix M., Jeremy Stucki und Anna Traussnig (Konzept und Umsetzung), 04.04.2023
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Sali Benji. Dass die PDF nicht generiert für diesen Beitrag, haben wir auf dem Schirm. Grund ist, dass hier der Beitrag in Aufmachung aus der Reihe tanzt und unser «PDF-Konverter» damit nicht umgehen kann. Und die Statements haben wir nicht vorgelesen, weil es über 30 Stück sind und nicht ganz ins Tagesbudget von Sprechtexten passt. Zumal ich mir von einer Stimme 30 unterschiedliche Statements vorlesen nicht sehr hörbar vorstelle.
Das mit der PDF-Generierung ist klar, wegen des Formats des Artikels, oder der Artikelsammlung. Und dass es nicht vorgelesen wurde, ist auch nachvollziehbar. Es ist schade, aber, da Spezialfall, beides hinzunehmen. Es isch itz haut e so!
Zum Journal vom Montag:
KLIMAINTUITION
CO2-Ländervergleich
SHARON FUNKE
... Welches Land hat pro Kopf den höchsten CO2-Ausstoss?<<
Leider blöd!
Hinter dem gerechtigkeitsheischenden 'Pro Kopf ' verbergen sich in diesem Quiz immer noch ausschließlich die inländischen Emissionen.
Betrachtet man aber stattdessen die durch den Konsum pro Kopf verursachten Emissionen (unsere in China produzierten Natels werden also der Schweiz angerechnet), sieht das Ranking ganz anders aus:
USA 16 t CO2/person
CH 12 t CO2/person
DE 9.2 t CO2/person
CHINA 7 t CO2/person
(Daten für 2020, Quelle http://www.globalcarbonatlas.org/en/CO2-emissions)
Es zeigt sich, der Reichtum ist das Problem.
Wobei hier nur der private Konsum der Individuen in einem Land berücksichtigt ist, nicht die Emissionen, die durch die 'Arbeit' des auf Schweizer Banken gebunkerten Geldes weltweit ausgelöst werden.
In Artikel über die CS schreiben Sie über Aktionärin. Haben keine Aktionäre teilgenommen? Lassen Sie am besten das Gendern sein und schreiben immer beide Geschlechter aus. Alles andere ist einfach unlesbar und untragbar für das jeweils andere Geschlecht.
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf den heutigen Journal-Beitrag, wo von Aktionärinnen der CS die Rede ist. Unsere derzeitige Sprachregelung in Bezug auf gendergerechte Sprache lautet:
Wir verzichten in den Beiträgen auf Sparformen («Schüler/-in»), Doppelformen («Schülerinnen und Schüler»), Sonderzeichen (Gendersternchen, Gendergap etc.) und Binnenversalien («SchülerIn»). Wir wechseln bewusst zwischen den verschiedenen Geschlechtsformen ab.
Mehr dazu – auch zu den Ausnahmen – lesen Sie in diesem Beitrag: Wenn Männer über Männer reden, reden Männer Männern nach. Wir erklären darin auch, weshalb wir gendergerechte Sprache anwenden. Hierzu ein weiterer Auszug aus dem genannten Beitrag:
Ja, gendergerechte Sprache ist etwas umständlich. Und vielleicht unschön. Und womöglich stimmt es auch, dass Frauen jeweils mitgemeint sind. Die Forschung jedoch zeigt eindeutig: Wenn Frauen nicht sichtbar gemacht werden, werden sie nur begrenzt wahrgenommen – und das hat Konsequenzen. Dieses Argument muss die anderen ausstechen.
Warum sprecht ihr eigtl davon, dass gewisse Dinge - wie eine Stunde Netflix streamen oder ein Müesli mit Milch - soundsoviel CO2 VERBRAUCHEN? Das klingt total schtäg. Diese Dinge VERURSACHEN CO2-Emissionen. Es scheint mir noch wichtig, dass ihr euch korrekt ausdrückt - nicht?
Guten Tag, R. W.. Vielen Dank für den Hinweis. Tatsächlich war «verbrauchen» hier das falsche Verb. Die Stelle wurde soeben korrigiert.
Sehr geehrte Verlegerin,
sehr geehrter Verleger
and everyone beyond.
Ich bin seit 2020 Verleger und habe mit Genuss und Freude die Republik gelesen. Fasziniert hat mich die Möglichkeit in der Republik zu stöbern (den Links zu folgen). Ich konnte mir ein umfassendes Bild zu einem Thema machen. Auch die Dialogbeiträge boten mir die Möglichkeit zu einer eigenen Meinungsbildung. Die Republik bot mit der Online-Technik ein ideales Format.
Ich bin Rentner, ich habe Zeit. Ich konnte die einzelnen Artikel und Formate aussuchen. Ich konnte mich vertiefen. Ich konnte zum gleichen Thema in anderen Medien recherchieren. Ich wurde angeregt mein eigenes (70-Jähriges) Weltbild zu überdenken.
Ein wichtiger Qualitätsausweis war für mich die enge Verbindung von Roger de Weck mit der Republik. Seine Formate «Im Gespräch» und «an der Bar» waren sorgfältig vorbereitet und zeigten immer Haltung und Respekt gegenüber seinen Interviewpartner. Als diese beiden Formate nicht mehr weitergeführt wurden, glaubte ich, dass Roger de Weck weiter Einfluss nehmen kann auf die Haltung der Republik. Mit Bestürzung lese ich «Grund für den Rücktritt (per 10. März 2023) waren «unterschiedliche Auffassungen im Verwaltungsrat über die Strategie, den Stellenwert der Publizistik, die Bewältigung der anspruchs-vollen Lage und die Rolle des Verwaltungsrats».
«An der Bar» mit Carla Del Ponte – Republik 30.5.2018
https://www.republik.ch/2018/05/30/carla-del-ponte
Podcast «Im Gespräch», Folge 20: René Rhinow – Republik 18.4.2022
https://www.republik.ch/2022/04/18/…ene-rhinow
Ich wünsche Herrn de Weck Gesundheit und alles Gute.
Zur Sache: mein ABO läuft am 14. April 2023 aus. Ich werde es nicht erneuern.
Begründung:
• Rückzug von Roger de Weck und die entsprechende Kommunikation in der Republik
• Steueraffäre der Republik und die entsprechende Kommunikation in der Republik
• W. U. in «Allgemeines Feedback» – Republik
https://www.republik.ch/dialog?t=ge…a5783a9f6c
• W. U. in «Ihre Rückmeldungen zum Klimalabor» – Republik
https://www.republik.ch/2023/01/09/…2fe0663f88
• W. U. in «Ihre Rückmeldungen zum Klimalabor» – Republik
https://www.republik.ch/2023/01/09/…09a78e8289
Liebe Verleger:innen ich möchte mich verabschieden – Adieu, alles Gute.
Die Karawane zieht weiter.
Guten Abend, W. U. Besten Dank für Ihre Rückmeldung. Sie haben selber erwähnt, dass Sie bereits an verschiedenen Stellen Ihren Entscheid, Ihre Mitgliedschaft zu kündigen, begründet haben.
Ich bin mit ein Grund, dass Sie nun weiterziehen: Das möchte ich im Sinne der Transparenz hier erwähnt haben. Das soll mich wiederum nicht daran hindern, dankbar zu sein für Ihr Feedback. Dass Sie sich auch nach dem Entscheid, von Bord zu gehen, zu Wort melden – meines Erachtens auf konstruktive Weise – empfinde ich denn auch als durchaus positiv: Der Eindruck entsteht, Sie fühlten sich der Idee der Republik noch genug verbunden, dass wir Ihnen selbst nach der Kündigung nicht einfach egal sind. (Darum: Hoffnung besteht noch, dass Sie vielleicht irgendwann wieder an Bord kommen mögen. Sie wären jederzeit willkommen.)
Zur aktuellen Lage ist zu sagen: Ja, die Kommunikation war nicht optimal. Dessen sind wir uns bewusst. Deshalb: vollstes Verständnis für diesen Kritikpunkt. Es gilt nun, daraus die richtigen Lehren zu ziehen – und lassen Sie mich versichern: Wir sind unermüdlich dran, das Ganze ordentlich aufzuarbeiten, damit wir Ihnen (voraussichtlich nach Ostern) ein umfassendes Bild der Situation liefern können. Mit einem ausgearbeiteten Plan, wie es nun weitergeht. Dafür benötigen wir ein bisschen Zeit.
In diesem Sinne: Auch wir verabschieden uns und danken Ihnen an dieser Stelle für Ihre Unterstützung bis hierhin. Und ich bin nun so frech, mit einem (hoffnungsvollen) Cliffhanger abzuschliessen: Vielleicht auf bald wieder?
Auch ich möchte von der Republik erfahren, weshalb Roger de Weck die Republik verlassen hat. Wenn Sie uns schon immer wieder als "Verleger" kennzeichnen, wäre es wohl angebracht, uns zu informieren und das vielleicht vor dem Tagi oder der WoZ.
Lieber Herr B., dass Roger de Weck den VR verlässt haben wir kommuniziert, bevor es in die Medien kam, ganz bewusst. Es gab strategischen Dissens mit den anderen VR-Mitgliedern, wie wir ebenfalls kommunizierten, und nun kommt es zu einer Gesamterneuerung des Verwaltungsrates. Ich verstehe, das Sie die Lage als unbefriedigend empfinden. Wir bemühen uns, nun so schnell als möglich die weitere Strategie festzuzurren - und den Verlegerinnen zu kommunizieren. Herzlich, DB
Mit Staunen erfahre ich aus irgendwelchen Zeitungen vom Abgang von Roger de Weck. Staunen vor allem, weil ich bisher an die Transparenz der Republik glaubte. Ist das nun die grosse Krise in VR und Chefredaktion, wie man lesen kann? Kein Erklärungsbedarf? Ich bin irritiert.
P. G.
Lieber Herr G., ich verstehe, ihre Irritation, die Ereignisse haben sich überstürzt und das ist immer unangenehm. Dass Roger de Weck aufgrund von strategischen Differenzen aus dem Verwaltungsrat austritt, hätten sie auch unserem Newsletter entnehmen können, bevor es in den Medien ist. In der Chefredaktion gibt es in keiner Weise eine Krise, sie wurde aus der Redaktion neu besetzt und funktioniert vorderhand gut. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber ich finde, wir sind publizistisch gerade nicht schlecht unterwegs. Das scheint mir entscheidend. Und über alles andere werden wir weiterhin transparent kommunizieren. Herzlich, DB
War’s das, Republik?
2019 unterstützte meine Branding-Agentur die Republik in ihrer Positionierung. Die wichtigsten Resultate unserer Analyse: Die Marke muss erwachsen werden, sich nicht ständig neu erfinden, sondern auf ihre Kernleistung fokussieren. Eben nicht grossartig, sondern von grossartigem Nutzen sein. Dafür schufen wir den Claim «Wollen Sie es wirklich wissen?» und empfahlen dringend, ausserhalb der «Republik-Bubble» zu werben, um die Anzahl der «Verlegerinnen und Verleger» deutlich zu vergrössern. Die Republik war mit unserer Analyse einverstanden und versprach noch 2020: «Wir wollen uns wieder voll auf guten und nützlichen Journalismus fokussieren. Besser werden. Für Sie. Und für viele weitere Menschen.»
Obwohl diese Strategie erste Erfolge zeigte, wollte man daran doch nicht festhalten. Stattdessen entwickelte man weitere kostentreibende Aktivitäten wie moderne Audio-Lösungen oder ein Klimalabor. Dass dadurch die (überlebens-) notwendige Anzahl Verlegerinnen und Verleger auf 33'000 hochgeschraubt werden musste, schien niemanden zu kümmern. Noch Mitte Dezember meinte Co-Geschäftsführerin Katharina Hemmer im «Persönlich»: «Wir transformieren uns vom Start-up zu einem stabileren Unternehmen.» (…) «Wir sind nicht in einer existenziellen Dramasituation.»
2023 dann eine absurde Marketingaktion: Man entschloss sich, im wahrsten Sinne des Wortes «um jeden Preis» innerhalb der «Bubble» zu wachsen; Verlegerinnen und Verleger sollten Abos zum Wunschpreis verhökern. Das Schlimme daran – nicht einmal mittels dieser Demontage des bisherigen Abo-Preises zogen die Abo-Abschlüsse deutlich an.
Letztes Jahr hoffte man noch, dass der erfahrene Journalist und Medien-Manager Roger de Weck im Verwaltungsrat der Organisation zu mehr Realitätssinn verhelfen würde. Nun tritt er zurück – und mit ihm das gesamte VR-Gremium.
Die bittere Nachricht für die exzellenten Journalistinnen und Journalisten des Online-Magazins: Die Republik steht mal wieder am Abgrund. Und möglicherweise ist sie schon bald einen Schritt weiter.
Im E.? Sie unterstellen mir, mit meinem Appell den Untergang zu provozieren? Wäre dies die Absicht, hätte ich wohl einen anderen Kanal gewählt. Aber wollen Sie sich nicht lieber inhaltlich äussern? Wo sind Sie anderer Meinung?
Danke Herr Hermann, jetzt verstehe ich ein bitzeli mehr. Wenn ich Verlegerin genannt werde: ist das ein Marketing-Gag? Ob das nun E. gemeint ist mit der Verlegerrolle oder nicht, bleibt doch die Frage: wer steuert eigentlich die Republik? Wer gibt eine Branding-Analyse in Auftrag, wer sorgt dafür, dass Erkenntnisse umgesetzt werden? Gibt es eine Hierarchie? Wer bewilligt das Klimalabor oder andere neue kostenwirksame Republikteile? Wer traf die Entscheidung, innerhalb der Bubble zu werben? Dazu möchte ich gerne ein Feedback geben. Diese Werbeaktion war irgendwie nervig. In meinem Umfeld kennt man/frau die Republik und liest sie, oder kennt sie und findet sie zu anspruchsvoll. Einzig in persönlichen Gesprächen kann ich immer wieder Interesse für die Republik wecken, für die verschiedenen Themen oder für bestimmte Recherchen. Bubble: wenn ich das Wort nur schon höre! Da stelle ich mir bestimmte Cafés im K. 6 vor, wo Gutbetuchte dicht an dicht am Samstagmorgen mit ihren Kindern zmörgeled, neben einem Gemeinschaftsgarten, wohlig in gemütlicher Einigkeit. Das interessiert mich nicht. Für mich ist die Republik angetreten, Journalismus zu machen für eine lebendige Demokratie. Dazu muss ich nicht verführt, nicht mit irgendwelchen Spielereien hingelockt werden.
Wahrscheinlich habe ich vor der Republik nicht gross über Demokratie nachgedacht. Die war einfach da (meinte ich) und würde auch in Zukunft da sein, weil wir Schweizerinnen demokratisch als normal empfinden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das nicht so ist.
Ich habe viel über Demokratie, das Funktionieren der Schweiz, durch die Republik gelernt - und ich lerne gerne. So lernen zu können, ist mir etwas wert. Beides ist speziell in der Republik: die Texte und der sorgfältig betreute Dialog. Ich bekomme verlässliche Informationen und dazu immer wieder Anregungen und Ergänzungen aus dem K. der Verlegerinnen: wunderbar!
Im Klappentext zu Sophie Schönbergers Essay: "Zumutung Demokratie" steht
...die Demokratie, die uns als Staatsform nicht nur ein grosses Versprechen politischer Freiheit macht, sondern auch die Zumutung auferlegt, die "Anderen" mit all ihren abweichenden Meinungen, Bedürfnissen und Interessen tatsächlich zu ertragen. Die zunehmenden inneren Widerstände, denen demokratische Systeme aktuell verstärkt ausgesetzt sind, zeigen, dass diese Zumutung mittlerweile in wachsendem Masse als unerträglich erlebt wird und die Krise der Demokratie in besonderer Weise auch eine Krise der Gemeinschaft, des Einanderaushaltens und des Zusammenfindens ist.
Da ist doch das Bewirtschaften einer Bubble keine gute Idee.
Und zu guter Letzt die Frage: unterliegt auch die Republik einem Wachstumszwang? Oder gibt es die Möglichkeit der Konzentration auf ein Kerngeschäft mit einem langsamen und stetigen Wachstum durch Verlässlichkeit, durch Qualitätsjournalismus, durch lebendige Debatten?
Liebe C. D.
Die Kommunikation in den letzten Tagen ist tatsächlich nicht ideal gelaufen. Kein Wunder, haben Sie viele Fragen. Hoffentlich kann ich ein paar davon beantworten und dazu beitragen, Missverständnisse aufzulösen:
Als Kontext zur Kampagne von 2019, die Herr Hermann angesprochen hat: In diesem Meta-Artikel haben wir damals erzählt, worum es genau ging. Und vor zwei Wochen habe ich einen Beitrag darüber geschrieben, wie die Republik Eigenwerbung macht und warum.
Zur aktuellen Kampagne («Verstärkung holen»): Dahinter steckt eine Überlegung, die sich mit dem deckt, was Sie in Ihrem Beitrag geschrieben haben: «Einzig in persönlichen Gesprächen kann ich immer wieder Interesse für die Republik wecken, für die verschiedenen Themen oder für bestimmte Recherchen.» Sie kennen die Republik und Sie kennen Ihr Umfeld. Das heisst, Sie wissen am besten, wer aus Ihrem Bekanntenkreis die Republik noch nicht kennt, wem sie etwas bringen würde – und Sie können es diesen Personen auch erklären (viel besser und präziser als wir es könnten). Mit der Möglichkeit, den Preis für das Abo flexibel festzulegen, wollten wir eine weitere mögliche Hürde senken. Und damit die Republik allen Interessierten zugänglich machen, egal, wie viel sie dafür zahlen können. Es ging also gerade darum, die Republik neuen Leuten vorzustellen, die sie vorher noch nicht kannten.
Und schliesslich noch zu Ihren allgemeineren Fragen dazu, wie der Maschinenraum der Republik eigentlich funktioniert: Wir publizieren jedes Jahr einen Geschäftsbericht, in dem alle Informationen zum Unternehmen zusammengefasst sind und in dem auch steht, wer wofür verantwortlich ist (hier vom letzten Jahr).
Ich grüsse Sie herzlich und wünsche einen guten Start in die Woche
Liebe Frau D., da gehe ich mit Ihnen einig: Die Republik ist inhaltlich ein Riesengewinn.
Allerdings entfaltet Journalismus in der Demokratie nur dann seine Wirkung, wenn er auch Beachtung findet. So gesehen ist Wachstum schon wichtig. Alternativlos ist Wachstum, wenn man noch keine ausgeglichene Rechnung erzielt und so Arbeitsplätze, die Zukunft oder die Unabhängigkeit gefährdet.
Und mit den Entscheidungsgremien sprechen Sie einen entscheidenden Punkt an. Genau, wie man Politik nicht wie ein Unternehmen betreiben kann, kann man ein Unternehmen nicht wie eine Demokratie gestalten, will man sich nicht verzetteln. Bei allem sinnvollen Mitspracherecht braucht es letztendlich für alle zentralen Bereiche erfahrene Fachleute, die entscheiden und gestalten, aber für ihre Entscheide auch Verantwortung übernehmen.
Soweit darf es nicht kommen Herr Hermann.
In Bezug auf die unseligen Aktionen gehe ich mit Ihnen einig.
Zum Glück ist die Community da und ich bin sicher, dass die engagierte Verleger und Verlegerinnen sich jetzt mit aller Kraft einsetzen werden.
Habe heute in mehreren Zeitungen gelesen, dass Herr de Weck aus dem Verwaltungsrat zurückgetreten sei, die zwei Verbleibenden das ebenfalls tun wollen - und dass die Chefredaktion verwaist sei. Was ist da los? Ich finde in der Republik selbst keine Information dazu, was mich irritiert und enttäuscht.
Lieber Herr S.
Danke für Ihre Nachfrage. Die letzten Wochen waren ziemlich turbulent und die Ereignisse haben sich ehrlich gesagt etwas überstürzt. Deshalb haben Sie aus externer Quelle erfahren, was Sie als Verleger:innen eigentlich zuerst hier hätten erfahren sollen. Das tut uns leid. Wir hätten uns mehr Zeit gewünscht, um Sie dann informieren zu können, wenn wir schon mehr dazu wissen, wie genau es weitergeht.
Wir haben über Roger de Wecks Rücktritt im Morgennewsletter vom 23. März informiert. Roger de Weck hat sein Mandat als Mitglied des Verwaltungsrats der Republik AG und des Vorstands der Genossenschaft Project R niedergelegt. Grund für den Rücktritt war, so Roger de Weck, «unterschiedliche Auffassungen im Verwaltungsrat über die Strategie, den Stellenwert der Publizistik, die Bewältigung der anspruchsvollen Lage und die Rolle des Verwaltungsrats».
Wobei er festhält: «Ich bleibe der 'Republik' und ihren Republikanerinnen und Republikanern verbunden.»
Klar, dass es ein harter Verlust ist. Einerseits wegen Rogers de Weck unbestrittenen Qualitäten. Andererseits, weil nun VR und Vorstand nur aus zwei Leuten bestehen. Die wichtigen Themen können über den VR weiterhin abgewickelt werden, da gemäss Statuten der VR aus mindestens einer Person bestehen muss. Beim Vorstand hingegen ist ein Minimum von drei Mitgliedern festgelegt, und entsprechend wollen wir so schnell wie möglich wieder auf drei Mitglieder kommen.
Alfonso von Wunschheim und ich nehmen diesen Rücktritt als Anlass, nicht einfach so weiterzumachen, sondern gründlich über die Bücher zu gehen und den VR/VS gesamt zu erneuern. Wir sehen die Zäsur als Chance für die Republik, dass sich eine neue strategische Crew den offenen strategischen Fragen widmet.
Selbstverständlich bleiben Alfonso von Wunschheim und ich an Bord, bis eine gute Nachfolge gefunden ist. Auch werden wir alles daran setzen, der neuen VR/Vorstand-Crew einen guten Neustart zu ermöglichen.
Bis dahin brauchen wir etwas Zeit und Arbeit. Nach Ostern werden wir umfassend informieren.
Ich hoffe auf Ihr Verständnis und grüsse Sie herzlich.
Sylvie Reinhard
Ps: die Chefredaktion ist nicht verwaist. Sie ist seit Anfang Januar in den kompetenten Händen von Bettina Hamilton-Irvine und Daniel Binswanger.
Das offizielle Statement der Republik finden Sie im 7-Uhr Newsletter vom 23.03.2023.
Wir vom Genossenschaftsrat sind uns der Thematik bewusst (vgl. Kommentar hier).
Zum Rücktritt von Herrn de Weck hätten wohl Viele gerne Genaueres erfahren. Er wurde ja erst kürzlich mit einer sehr grossen Stimmenzahl gewählt! Was stimmt da nicht im VR? Und warum haltet Ihr Euch bei der für uns VerlegerInnen so wichtigen Frage so vornehm zurück?
Wir vom Genossenschaftsrat sind uns der Thematik bewusst (vgl. Kommentar hier) und sind an der Sache dran.
Wir vom Genossenschaftsrat sind uns der Thematik bewusst (vgl. Kommentar hier) und sind an der Sache dran.
In den jüngsten Dialogbeiträen von Constatin S. steht neben seinem Namen VR. De Weck ist per 10.3. aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden. Hat S. seinen Sitz übernommen? Wenn ich schon als Verlegerin angesprochen werde, möchte ich gerne mehr zu den unterschiedlichen Standpunkten über den Stellenwert der Publizistik wissen. Kann das nicht ausgedeutscht werden? Und es gehe um die Rolle des VR. Was ist die Rolle der Verlegerinnen? Ist alles in Ordnung mit der Kommunikation? Was ist Rolle und Aufgabe der Geschäftsleitung?
Constantin ist gemäss Newsletter nicht mehr Verwaltungsrat.
Liebe Frau D., Herr Kamer hat recht - Constantin S. ist nicht mehr und auch nicht wieder Verwaltungsrat. Er hat seinen Rollenbeschrieb einfach nicht aktualisiert - wird dies aber nun tun, herzlichen Dank für den Hinweis!
Der Beitrag "Klimaintuition Kaboom" vom 20.3.2023 halte ich für irreführend. Die Knallgasreaktion erzeugt wohl mechanische Energie, womit sich Jets antreiben lassen, aber eben auch Wasserdampf, und dieser ist zu zwei Dritteln an der Klimaerwärmung der Flugzeuge beteiligt, das CO2 nur zu einem Drittel. Wasserstoffjets bringen also nur ein Drittel Besserung, und wegen der Reboundeffekte ("endlich klimaneutral fliegen!") vermutlich eher eine Verschlechterung.
Lieber Herr S.,
danke für die spannende Ergänzung. Es stimmt, einfach den CO2-Ausstoss von Flügen zu reduzieren reicht für eine klimaneutrale Aviation nicht aus. Aber es ist ein notwendiger Schritt. Es ist besonders wichtig weil, im Gegensatz zur Contrails/Wasserdampf, die nur für ein paar Stunden einen (signifikanten) Effekt auf die Lufttemperatur ausüben, baut sich das CO2 langfristig in der Luft auf. Und genau da hat Wasserstoffverbrennung interessante Eigenschaften.
Es gibt aber noch ganz viele andere Herausforderungen – wir zählen einige davon im Beitrag auf.
Ob klimafreundliche Flugzeuge tatsächlich zum Fliegen kommen? Mal schauen.
Liebe Frau Traussnig,
Ich glaube in der ein Drittel/zwei Drittel Abschätzung ist die unterschiedliche Verweildauer berücksichtigt.
Wenn schon müsste die Luftfahrtindustrie nicht Jets, sondern Propellerflugzeuge einsetzen, die tiefer fliegen.
Es ist aber viel schlimmer, als Sie denken: selbst der "grüne Wasserstoff" setzt bei seiner Produktion pro Kilogramm zwei Kilogramm CO2 F., gemäss einem Interview im neusten "Trend" von SRF: https://www.srf.ch/audio/trend/wass…d=12352096, ist also keinesfalls klimaneutral.
Das wird wohl besser werden, aber die übertriebenen Erwartungen führen zu Reboundeffekten, so dass der Gesamteffekt negativ sein dürfte. Das Greenwashing führt zu noch mehr fliegen, aber wir müssenweniger fliegen.
Ich verstehe das Konzept der Republik und liebe die toll recherchierten Artikel. Als Verleger hätte ich dennoch erwartet, dass sich an diesem Wochenende jemand in der Redaktion eingefunden hätte, um diesem eben erlebten Desaster im Bankenunwesen mindestens ein paar wenige Zeilen zu widmen.
Lieber Herr Zumbrunn, danke für Ihre Rückmeldung. Ich verstehe Sie sehr gut. Auch uns - viele von uns kommen ja aus dem Tagesjournalismus, auch ich - hat es geschmerzt, dass wir nach so einem Mega-Ereignis heute Morgen nichts dazu im Magazin hatten. Aber wie Sie richtig sagen: Unser Konzept ist ein anderes, wir sind kein Newsmagazin. Wir wollen gehaltvolle, gründlich durchdachte, gut recherchierte und sorgfältig aufbereitete, redigierte und faktengecheckte Beiträge publizieren, die gegenüber dem Newsjournalismus einen deutlichen Mehrwert bringen. Selbst wenn wir gestern Abend spät noch eine Gruppe von Leuten aufgeboten hätten, die in einer Nachtschicht geschrieben, redigiert, korrigiert und produziert hätten, wäre dabei nicht mehr als eine hastige Notlösung herausgekommen, und das ist nicht das, was wir unseren Leserinnen bieten wollen. Auch wenn es in solchen Moment tatsächlich etwas weh tut: Geschwindigkeit über Substanz zu stellen, gehört nicht zu unserem Konzept. Aber ich kann Ihnen versichern, wir haben schon übers Wochenende Ideen gewälzt und uns ausgetauscht und erste Personen sind bereits daran, sie umzusetzen. Wir werden Ihnen also hoffentlich bald etwas bieten können, was den Republik-Ansprüchen gerecht wird. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine
Vielen Dank für die Erläuterungen. Respekt. Spur gehalten trotz heftiger Erschütterung.
Alles okay. Bin gespannt, wie die Republik reagieren wird. Die letzten Einschätzungen von Constantin S. und Daniel Binswanger zu Ukraine, Schweiz und Credit Suisse waren auf jeden Fall Hammer!
Minimiere ich die App nach dem Starten eines Audiobeitrages und beende sie später ohne sie zuvor wieder zu maximieren, so wird die aktuelle Position nicht gespeichert. Selbst dann nicht, wenn ich zuvor im Locksceen oder dem Benachrichtigungsbereich den Beitrag pausiert habe. (Android 12)
Soweit ich das überblicke, ist uns zum einen das Problem bekannt, haben aber noch keine konkrete Lösung geplant und zum anderen kann ich Ihnen da noch keinen Workaround anbieten.
Liebe Republik,
ich gehöre zu denjenigen Leser:innen, die die Republik unterwegs im ÖV auf dem Handy lesen. Das kostet mich mobile Daten. Und das mache ich so seit bald 2 Jahren so. Bis anhin war das nie ein Problem und mein Guthaben war mehr als ausreichend.
Aber gestern und heute, mit den beiden Teilen "Der grösste Betrug", ist plötzlich alles anders. Mein monatliches (sic!) Mobile Daten Guthaben wurde von diesen beiden Beiträgen aufgefressen - wie meine Analyse zeigte (und es ist erst der 7. des Monats!) . Ich mutmasse, es sind diese "bewegten" Bilder im Artikel (z.B. Ross auf schneebedeckter Weide), weder Foto noch Video.
Muss das sein? Ich kann als Userin nicht wie bei einem Video entscheiden, ob ich mir die Animation anschauen will. Das stört mich und vergrault mich.
Danke für den guten Rest und hoffentlich gute Besserung,
A. N..
Hallo Anja. Danke für Ihre Meldung. Ehrlich gesagt sollte das niemals soviele mobile Daten verbrauchen, dass gleich Ihr Kontingent aufgebraucht wird. Ein bisschen mehr, gut. Aber gleich so viel? Da liegt etwas im Argen. Eine Kollegin konnte das inzwischen nachstellen.
Meine ich das nur, oder nehmen die Feuilletonbeiträge und Texte ähnlich dem von Frau Dreussi immer mehr zu? Wohlverstanden, ich schätze Frau Hein, Herrn R. et al. wirklich sehr (die sind um Klassen besser, als das Meiste vergleichbare in Bund, Baz und Zeit!), jedoch sind sie für mich nicht der Grund meines Abonnements, der liegt eher bei Herrn Binswanger (obwohl beileibe nicht immer einverstanden mit ihm!), Frau Khorsand, Herrn S. (!), Frau Imboden, Frau Fichter (!!]...
Das Journal sagt mir gar nichts, ist für mich beinahe als Füllsel zu bezeichnen.
Ich bin seit etwa einem halben Jahr abnehmend gespannt auf die jeweils aktuelle Ausgabe der "Republik" und hätte gern wieder deutlich mehr Beiträge zu "brennenden" Themen und Hintergrundberichte, wie z.B. "Tabu im Quadrat", "Plötzlich grün", "Brrrr...!".
Immernoch das selbe wie vor Monaten ohne antwort eingebracht:
seit einigen Monaten lande ich beim neu öffnen der App auf irgendeinem Artikel, den ich in den letzten Tagen gelesen habe, und nicht an dem Ort/dem Artikel, wo ich war, als ich die app geschlossen hatte. Ich nehme an das ist ein Bug?
Ich nutze ein Iphone ios 15.5
Sali Christian. Bitte erst einmal um Entschuldigung, dass Sie bisher keine Antwort bekommen haben. Das tönt nach einem Bug, melde ich weiter.
Liebe Republikaner, ich habe die Republik in erster Linie wegen hervorragend recherchierter Artikel zu wichtigen Themen unserer Zeit abonniert, die die Dinge von verschiedenen Seiten betrachten, unterschiedliche Argumente einbeziehen, im Zusammenhang beleuchtet und oft sogar Quellen angeben (Bestes Beispiel: Artikel zum Brexit, viel Gutes zu Covid). Davon liest man leider immer weniger. Das Klimalabor liess mich hoffen, doch statt Wissenschaft findet man nur Befindlichkeitsgeschichten («Müssen wir von Noah lernen?»; Thema Wissenschaftskommunikation verfehlt). Google wäre ein tolles Thema gewesen, aber in Folge 4 hab ich’s gelassen. Da schreibt ein Laie über KI, der nicht in der Lage ist, die richtigen, kritischen Fragen zu stellen (wie kann man das lange bekannte Problem, dass Algorithmen sich auf eine bestimmte, ungewollte Weise optimieren, lösen? Daten manipulieren? Korrekturmechanismen einbauen? So einfach ist es eben nicht.).
Enthüllungsjournalismus (Bünder Baukartell, USZ) hat die Republik praktisch aufgegeben, vermutlich wegen hoher Kosten für Rechtsstreitigkeiten. Abgeschafft wurden offenbar auch Interviews mit Experten aus verschiedenen Bereichen (sensationell dasjenige mit Nils Melzer). Stattdessen immer mehr Artikel aus Bereichen von Kunst, Literatur und Reise, die mich leider so gar nicht interessieren. Tiefpunkt war Arielle, Du Badass, Meerjungfrauen und Feminismus. Ab und zu schöpfe ich Hoffnung, vom frommen Bisexuellen habe ich spannendes zum Thema Theologie, Lust und Sünde erwartet, aber dann einmal mehr die Lektüre einer Lebensgeschichte abgebrochen. Bei der Choreografin mit dem hart gekochten Ei in der Hosentasche von heutemorgen hatte ich den Mauszeiger schon auf der Kündigung des Abos, denn die Hoffnung stirbt so langsam. Ich fürchte, die Republik entwickelt sich langsam zu einem links-grün-liberalen (wo ich mich dazuzähle) Gegenstück zur Weltwoche, wo der Klatsch verbreitet wird, den das Klientel gerne lesen möchte, im Falle der Republik sicher ohne Fake News, aber leider mit immer weniger Lesenswertem.
Das haben Sie in meinen Augen treffend geschrieben, Herr Kriebel! Ich teile ihre Wahrnehmung. Früher habe ich mich jeden Tag gefreut, was die Republik an diesem Tag wohl zu bieten hat. Sie nahm einen fixen Platz in meinem Tagesablauf ein. Heute schau ich alle paar Tage mal rein, in der Hoffnung, dass es vielleicht wieder mal einen interessanten Artikel hat.
Mir fehlen auch die klassischen Recherchen, aber auch die umfassenden Einordnungen oder die langen Interviews. Die Republik nahm sich Zeit, um Themen umfassend zu beleuchten und zu diskutieren - etwas, was in herkömmlichen Zeitungen leider keinen Platz mehr findet. Und die langen Interviews mit spannenden Fragen (zB. Nils Melzer, H.-Ueli V., Drosten) oder Ausführungen von S. und Binswanger.
Immerhin wurde das Briefing aus Bern und 'Was diese Woche wichtig war' noch nicht abgeschafft.
Lieber Herr F., vielen Dank für Ihre Rückmeldung (die ich erst heute gesehen habe, daher meine späte Antwort). Wären Sie vielleicht so freundlich, mir noch etwas konkreter mitzuteilen, ob Ihnen Interviews, Einordnungen oder Recherchen zu bestimmten Themen fehlen? Sie schreiben in Ihrer Rückmeldung, Ihnen würden generell Interviews, Einordnungen und Recherchen fehlen, aber diese sind ja nach wie vor der K. unserer Publizistik und finden mindestens so häufig statt wie früher.
Interviews beispielsweise publizieren wir rund eines pro Woche, seit Weihnachten waren es folgende:
Klimaanwältin Roda Verheyen über das Verhältnis von Klimakrise und Justiz
Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey über Kosovo und Waffenlieferungen an die Ukraine
Politologe Oliver Della Costa Stuenkel über die Demokratiekrise in Brasilien
Christiana Figueres, die treibende Kraft hinter dem Pariser Klimaabkommen, über Hoffnung
Häftling Brian K. über seine Odyssee durch Gefängnisse und Institutionen
Bei den Recherchen und Einordnungen sieht es ähnlich aus. Auch Constantin S. und Daniel Binswanger sind nach wie vor regelmässig mit Beiträgen präsent. Aber ich kann mir vorstellen, dass Sie vielleicht bestimmte Themenbereiche vermissen oder gern mehr davon hätten? Wenn Sie mir hier noch etwas genauer angeben, was Ihnen fehlt, nehme ich das sehr gern in die interne Diskussion auf. Danke und einen schönen Abend! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine
Republik AG
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