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Senior Researcher
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Sowohl die Reisezeiten beim Flugzeug wie die Preise im Artikel sind irreführend. Nicht nur sind die Flughafenzufahrten lang und teuer, Parkplätze rar und noch teurer, und Zugverbindungen oft nicht vorhanden - wer hat schon mal versucht, von Aarau aus einen Flieger ZRH um 6:20 zu erreichen? Der erste Zug kommt um 5:41 an; das reicht nicht. Ok, es gibt jetzt dort den Circle, man kann übernachten. Aber nicht gratis.

Dank COVID muss man am Flughafen offiziell drei Stunden rechnen, bis man abfliegen kann, sofern man Eco-Tarif fliegt. Für Business reichen zwei Stunden gut, aber dann stimmen die Preise im Artikel nicht. Nach Paris in Eco heisst das also: 1h SBB, 3h Check-in, 50m Flug, 1h Baggage claim, 2h RER und Metro, macht 8h statt 4h. Kennen Sie CDG?

Eine Flugreise kostet immer gleich einen ganzen Tag, wohin auch immer. Mit der Bahn kommt man in < 8h nach Rom, Lyon, Paris, London, Brüssel, Amsterdam, Hamburg, Berlin, München, Salzburg, Wien, Venedig, Milano, Turin, sodass das Flugzeug eigentlich nur bei Destinationen, wo man mit der Bahn deutlich über 8h unterwegs ist, etwa Edinburgh, Kopenhagen, Stockholm, Prag, Athen, Kreta, Catania, Barcelona, Madrid, Lisboa überhaupt konkurrenzfähig ist. Allerdings sind Nachtzüge auch auf solchen Strecken noch interessant, weil man sich eine Hotelübernachtung spart, und oft einen ganzen Tag gewinnt.

Wer in Europa freiwillig fliegt, muss ein ganz klein bisschen meschugge sein.

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Amen. Dazu kommt noch die Gemütlichkeit des Zugfahrens.

Für mich bedeutet Zug: Musik hören, Lesen, Kaffee holen, ein paar Schritte gehen, am Unterwegsbahnhof frische Luft schnappen...

Bei Fliegen denke ich eher an: Schlange stehen, Tickets zeigen, sich ausweisen, eng gedrängt sitzen, auf Getränke hoffen, nicht aufstehen können, aufs Gepack warten... Sicherlich auch Geschmackssache, aber diese Punkte machen für mich eine Zugfahrt meistens attraktiver, (fast) egal wie lange ich reisen muss.

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Sehr geehrter Herr F., vielen Dank für Ihr Feedback. Ganz allgemein: Um solche Vergleiche überhaupt möglich zu machen, bedarf es einer gewissen Vereinfachung. Dazu zählt, dass man den Transport vom und zum Flughafen nicht einrechnen kann, da es erstens auf die Distanz und zweitens auf das Transportmittel ankommt. Einzelne Flughäfen in Europa sind verhältnismässig nah am Zentrum, andere weniger. Oft gibt es keinen Zug geschweige denn eine Metro. Hätten wir das alles eingerechnet, wäre eine übersichtliche Darstellung nicht möglich gewesen. Wichtig scheint uns darum die Message: Trotz teilweise grosser Entfernung zu den Stadtzentren gewinnt das Flugzeug fast immer bei der Zeit und der Zug bei der Umweltverträglichkeit. Und wir bitten um Nachsicht, dass wir den Covid-Einfluss nicht einberechnet haben, da dieser beim besten Willen nicht statistisch ermittelt werden kann.

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Graphisch liessen sich die Reisezeiten von den verschiedenen Flughäfen einer Stadt in deren Zentrum durch Balken oder einer Punktwolke darstellen. Damit könnten die Zeiten für Baggage Claim und Transport ins Zentrum auch eingerechnet werden - im Vergleich ein wesentlicher Faktor, wenn man stattdessen mit dem Zug direkt im Zentrum aussteigen kann.

M.E. wäre es eine wertvolle Aussage, dass man bei einem Flug von ZRH nach CDG in allen Kriterien schlechter abschneidet als mit der Bahn. Evtl. ist das auch bei anderen Strecken der Fall.

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Vorstand Swiss Engineering FG Mobility
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Gratulation zu dem sehr interessanten Vergleich, Herr Albrecht, und vielen Dank Herr F. für die wichtigen Hinweise und Ergänzungen!

Viele Berufs- und Freizeit-
Reisende werden rational und emotional das jeweils passende Verkehrsmittel wählen. Auch mir fehlen dafür eine ausgewogene Darstellung der Transferzeiten von und zum Start-/Zielpunkt der Reise - Viele Start- und Zielpunkte liegen nicht in Flughafen-Nähe und häufig auch nicht in Hauptbahnhofsnähe. Auch wenn das ggf. Schätzwerte sein werden. Des Weiteren vermisse ich im Vergleich Ziele die "nahe" liegen: Mailand, Lyon, Frankfurt, München. Das hätte vermutlich die "Message: Trotz teilweise grosser Entfernung zu den Stadtzentren gewinnt das Flugzeug fast immer bei der Zeit und der Zug bei der Umweltverträglichkeit." etwas relativiert. Zumal eine Reisebus bzgl. CO2-Emission einen Zug durchaus schlagen kann.
Fazit aus meiner Sicht: Ein Thema das von Seiten Republik gerne weitere Vertiefung gebrauchen kann.

PS Hier ein hilfreiche Darstellung des VCD zu diesem Thema: https://www.vcd.org/artikel/verkehr…vergleich/

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Nein. Total meschugge

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Ich bin auch dafür, denn Zug zu nehmen. Aber man sollte fair bleiben, einen Check-In macht man locker in einer Stunde und am Band wartet man gar nicht, weil der Koffer normalerweise da ist, wenn man zum Band gelaufen ist. Das können die Flughafenbetreiber schon gut.

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Wenige Leute wohnen am Flughafen. Darum muss die Reisezeit immer von Stadtzentrum zu Stadtzentrum berechnet werden. Bahnhöfe liegen dabei oft viel günstiger. Ihre Vergleich der Reisezeiten ist schräg und begünstigt den Flug.

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Wird ja auch beschrieben, aber eine Zusatzdatenpunkt bei der Reisezeit wäre toll gewesen (in klassischer "die Republik denkt weiter"-Manier).

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Wenn ich realistischerweise den Weg zum Flughafen und am Zielort ins Stadtzentrum (mit ÖV) dazurechne, sieht die Rechnung schon wesentlich anders aus.
Die Darstellung in der Grafik verfestigt nur die Vorurteile von wegen Zeitersparnis des Fliegens.

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Hätte mir auch eher etwas in die Richtung gewünscht. Wie Herr W. erwähnt, kommt bei Flügen manchmal noch das Problem hinzu, dass ich zu der Zeit wo sie fliegen gar nicht am Flughafen sein kann.
Ausser ich würde Bekannte nötigen mich mit dem Auto zu fahren.

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muss mich Ihnen voll anschliessen. Ich reiste geschäftlich sehr viel in Europa herum, aber fast immer von Zentrum zu Zentrum und da bietet die Bahn erhebliche Vorteile, zeitlich und oft auch bei den Kosten. ZB nach Köln, lande ich mit dem Flieger in Köln/Bonn weit weg vom Zentrum. Um nicht zuviel Zeit zu verlieren, nimmt man dann ein Taxi oder Mietwagen und dann ist selbst die Bahn 1. Klasse billiger.
Hamburg wurde grenzwertig und bei Berlin war es dann der Flieger.

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Bei aller Sympathie und Euphorie: Was kommt noch an durchschnittlicher Verspätung, insbesondere auch dank verpasster Anschlusszüge, hinzu? Insbesondere wenn Sie auf einen Zug der Deutschen Bahn angewiesen sind, ist das leider ein fester Bestandteil. Gerade für Geschäftsreisende ist das ein Killer. Bei diesen fällt übrigens auch häufig das Warten am Gepäckband weg.

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Eine valide Frage, nur suggeriert das, dass es das bei Flügen nicht gäbe. Ich bin nie viel geflogen, aber dennoch häufig Stunden an Flughäfen und auf Rollbahnen festgesessen. Flüge werden gestrichen, Slots können nicht gehalten werden, weil eingecheckte Reisende nicht auftauchen, Gepäck geht verloren.

Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel miesen Service man von Fluglinien akzeptiert, aber bei der Bahn wegen einer Stunde Verspätung zu fluchen beginnt.

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Natürlich haben Sie mir diesem Hinweis recht. Ist mir in der Vergangenheit natürlich auch schon passiert. Das Risiko einen Anschlussflug zu verpassen ist hier nicht berücksichtigt, weil - auf Grund der Annahmen dieses Vergleichs hier - lediglich Direktverbindungen untersucht wurden. Mein Eindruck war aber, dass das wesentlich seltener passiert als bei der Bahn. (Hängt aber auch wieder von ein paar Faktoren ab, bspw. wann genau sie fliegen.)

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Für unbedingt einzuhaltende Termine hat sich tatsächlich etwas geändert gegenüber früher, als die Verbindungen weniger und langsamer waren, aber die meisten Anschlüsse abgewartet wurden. D.h. man musste z.B. 15-30 Minuten Reserve einrechnen. Und es gab ungünstige Verbindungen mit Wartezeiten beim Umsteigen. Heute gibt es oft Stundentakt und die Fahrzeiten und Umsteigezeiten sind kürzer, dafür werden Anschlüsse oft nicht abgewartet. D.h. man muss z.B. 60 Minuten Reserve einrechnen, gerade z.B. wenn man von Deutschland z.B. in Basel umsteigen muss. Fazit: wenn man ein bisschen flexibel ist, geht es meistens schneller, wenn nicht, hat sich wenig geändert. Strecken mit weniger als stündlich befahrenen Abschnitten sind natürlich "gefährlich". Aber der "Schaden" ist hauptsächlich psychischer Stress: ich habe Umsteigeverbindungen in Mailand schon unzählige Male nur ganz knapp erwischt, aber höchstens ein Mal wirklich verpasst.

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Danke, ich konnte die "die Bahn ist schlecht"-Artikel auf Linkedin nach dem COP26 schon nicht mehr lesen, auch der Artikel in der Republik war mir zu wehleidig in der Stimmung. Ein Punkt noch: Gerade im Vergleich mit Paris ist die Anreise oder Abreise vom Flughafen schon noch ein Punkt. Levallois-Perret erreiche ich vom Gare de Lyon in 25 Minuten mit der Metro, von Orly ist es mehr als eine Stunde - und die Touristenattraktionen kann ich sogar zu Fuss erreichen. Mitten in der Stadt anzukommen ist sicher auch in anderen Metropolen (London, Hamburg, Berlin) ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Und das Sicherheitstheater an den Airports noch ein weiterer, nicht zu unterschätzender Nachteil.

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London City liegt mitten in der Stadt, Tegel (bis zur Eröffnung des BER) lag auch mittendrin. Im Vergleich zu anderen Städten liegt selbst Kloten, gemessen an Entfernung und Reisezeit mit Öffi, in der Innenstadt von Zürich. Klar liegen internationale Grossflughäfen draussen, die brauchen schier endlose Start- und Landebahnen. Hier geht es ja um den innereuropäischen Kurzstreckenverkehr. Elementar für das Fliegen gerade kurzer Strecken ist eine schnelle ÖV-Anbindung in die Innenstädte. Aber soll man diese abbauen, damit die Leute die Bahn nehmen? Innenstadt-Flughäfen sind allerdings auch ein No-Go. Der nächste Hype wird wohl der E-Helikopter als Drohne für den Transfer der Reichen und Schönen vom Flughafen in die Innenstädte, über den Autobahnstau des gemeinen Volkes hinweg.

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Tempelhof war noch besser! Also für uns, die Anwohner fanden's vermutlich weniger unterhaltsam ;) Aber ja, inhaltlich bin ich auf jeden Fall Ihrer Ansicht - eine gute ÖV-Anbindung (wie in Zürich, Genf, Lissabon, Wien..) ist wichtig und wir sollten sie eher ausbauen und populär machen. In Genf haben Sie als ankommender Fluggast die Möglichkeit, sich ein kostenloses Ticket zu ziehen (https://www.gva.ch/fr/Site/Passager…ins-Geneve). Das eine schliesst das andere ja nicht aus, mir war, wie geschrieben, nur das Trainbashing etwas zu viel.

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Alles in allem ein enttäuschender Artikel, mit bescheidenem Wissensgewinn. Bezüglich Zeitvergleich bestätigt man m. E. nur bestehende Vorurteile, die Begründung dafür steht in einer Klammerbemerkung (nicht dazugezählt wurde die zusätzliche Reisezeit zwischen Flughafen und Stadt­zentrum, da diese je nach Stadt sehr unterschiedlich sein kann), eine Begründung die absolut nichts rechtfertigt als die Einsparung der Zeit beim Recherchieren. Flughäfen liegen nie im Stadtzentrum, sondern da wo niemand hin will. Also muss man zwingend weitere Reisezeit (und -geld) dazurechnen, bitte!
Der Preisvergleich ist übrigens eh schon im Volkswissen eingegraben. Immerhin werden noch paar wenige positive Tendenzen aufgezeigt: bessere Zusammenarbeit von Bahngesellschaften, Gelöbnisse der EU beispielsweise...

Gegenbeispiel aus der Praxis:
Während mehr zehn Jahren war ich relativ häufig innerhalb Europas unterwegs, als Veranstalter einer Theaterbiennale. In dieser ganzen Zeit aber nur einmal mit dem Flugzeug, 2006 nach Barcelona. Der SBB-Mitarbeiter, der mir europaweit immer die günstigste Ergänzung für mein GA heraussuchte, fand den Talgo pendolar schlicht zu teuer und überredete mich mit einem guten Angebot, das Flugzeug zu nehmen (den Talgo gibt's seit langem nicht mehr, jener SBB-Bahnhof ist aber seit ein paar Jahren ebenfalls nicht mehr bedient).
Nochmals zum Aspekt Zeitvergleich, der sehr relativ ist: Mit dem Zug gelang es mir immer wieder, ganze Abfolgen von Veranstaltungen zu besuchen, was ich mit dem Flugzeug nicht hätte realisieren können, bsp.weise eine Morgenvorstellung in Berlin, am selben Tag eine Abendvorstellung in Bochum – mit nur einer Hotelnacht notabene, denn die Anreise verbrachte ich damals bequem im City-Nightliner, so hiess der glaub. Billigfliegen hätte hier wie in vielen weiteren Fälken bedeutet, mindestens eine weitere Hotelnacht zu buchen!

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Danke für Ihr Feedback, Herr D. Ich kann Sie beruhigen: Nicht die Zeiteinsparung für die Recherche war der Grund für die Nicht-Berücksichtigung der Verbindungen zwischen Flughafen und Stadtzentrum, sondern die Darstellung. Es wäre schlichtweg nicht möglich gewesen, eine anschauliche Grafik/Übersicht zu produzieren, wenn wir alle infrage kommenden Verkehrsmittel hätten miteinbeziehen wollen. Zudem hätte dies bezüglich Verhältnisunterschied CO2-Ausstoss und Preis kaum etwas verändert. Und falls wir doch so weit gegangen wären, hätten wir uns dann nicht auch noch fragen müssen, wie man vom Bahnhof ins Hotel kommt bzw wie lange man dafür braucht?

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Meiner bescheidenen Meinung nach hätte man das nicht päpstlicher als der Papst angehen müssen, eine schlichte Durchschnittszeit und der Hinweis auf die Variantenvielfalt hätten durchaus genügt.
Dass dabei die CO2-Werte im Vergleich zum bereits verrechneten Kerosenverbrauch nicht gross zu Buche schlagen, ist eh klar. Es geht mir bloss um den fahrlässigen Zeitvergleich, den man aus der Werbung der Fluggesellschaften ja zur Genüge kennt.

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Digitaler Archivist
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Versucht über die SBB App eine Fahrkarte Zürich-Venedig retour zu kaufen. Mein gebuchter Swiss Flug retour im Dezember kostet 138.- und ich spare viel Zeit. Vom Flughafen Marco Polo direkt mit dem Boot nach Venedig gibt ein tolles Reisegefühl, das man mit dem Zug nicht so unmittelbar hat. In den Zeiten von Corona bin ich lieber eine Stunde statt über sechs Stunden mit vielen Menschen auf engem Raum unterwegs.

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Mit dem Zug über den Damm direkt im Bahnhof Santa Lucia der Altstadt von Venedig ankommen – das ist noch ein viel tolleres Reisegefühl :)

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Zukunftssicher
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Ich lebe vielleicht in der Zukunft aber ich glaube die grosse Revolution passiert in 5-15 Jahren mit den selbstfahrenden elektrischen Autos. Ab der Haustüre einsteigen und los gehts. Da spart man sich die Stunde anfahrt zum HB oder zum Flughafen und die Wartezeit bis zur Abfahrt. Ein Schläflein liegt dann locker auch drin. Das eigene Auto ist wohl am bequemsten und hält dort wo ich es mir Wünsche. Den Strommix kann man selber wählen, wobei er tendenziell Grün ist. Den Stress des Fahrens spürt man dann auch weniger/nicht. Da könnte mir nur noch eine europäische Schnellzugverbindung mit über 250kmh Konkurrenz machen, aber das geht vermutlich 40 Jahre. Und es wird so günstig wie das Auto billig ist.

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Simon Bieri
Herkunftsnachweis-Heini
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Ich wünsche mir auch eine Zukunft mit selbstfahrenden Autos, allerdings sehe ich deren sinnvolle Verwendung v.a. im Kurzstrecken-Bereich. Ziel sollte es sein, dass damit die Anzahl Autos massiv (Faktor 10?) reduziert werden kann. Wir nutzen diese Autoflotten, ohne sie zu besitzen (analog Mobility), d.h. wir verabschieden uns vom individuellen Besitz. Wir legen damit die Strecke von zu Hause zu einem (naheliegenden) Hub (Bahnhof, Flughafen) zurück, um vom Hub den grössten Teil der Reisestrecke zu bewältigen. Jedes Fahrzeug ist dann täglich ca. 10h in Bewegung (heute ist es ja statistisch nur 1 h/d). Damit kann der Ressourcen-Bedarf in der Automobilindustrie signifikant reduziert werden, unter der Voraussetzung, dass die künftigen Automobile langlebiger als heute gebaut werden, denn ein zehnfach höherer Einsatz bedeutet auch eine deutlich höhere Abnutzung von Komponenten - der Elektromotor ist aus dieser Perspektive ein Schritt in die richtige Richtung. Wir gewinnen grosse Flächen von Autoparkplätzen zurück für eine viel sinnvollere Nutzung.

Gewisse Herausforderungen sehe ich in dieser Vision in der Problematik von hoher gleichzeitiger Nachfrage (Pendelspitzen) und in (Innen-)Städten, wo der Langsamverkehr diese Autos faktisch zum Stillstand bringen werden. Bei ersterem werden flexiblere Arbeitszeiten und Homeoffice einer Nachfrage-Spitze wirksam entgegen wirken, bei letzterem stellt sich ja generell die Frage, was Autos (egal welcher Art) überhaupt in den Stadtzentren verloren haben, d.h. das Auto wird am Stadtrand/in Stadtnähe abgestellt, um mit Zug/Tram/Bus ins Zentrum zu gelangen.

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Die Spitzen sind ein generelles Problem. Wir müssen unsere Infrastruktur überdimiensionieren, um Spitzen zu bewältigen, welche wir organisatorisch erzwingen. Nicht sehr vernünftig.

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Ist das ironisch gemeint?

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Ich finde diesen und den letzten Artikel über internationalen Zugverkehr sehr spannend, Danke! Ich hätte auch noch einen Vorschlag für den nächsten Artikel: Versuchen sie mal ein Velo ins Ausland mitzunehmen. Das ist der Endboss des internationalen Zugreisen!

Nur Reisen im Rollstuhl oder Transport eines Spezialvelos (Tandem, Trike oder so) dürften noch schwieriger sein. Damit habe ich aber keine Erfahrung...

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Wie recht sie haben! Und wie sehne ich mich nach den Zeiten zurück, als man sein Velo zwei Tage vor Abreise auf dem Bahnhof aufgeben konnte und am Zielbahnhof wieder abholen. Mit der Privatisierung des Güterverkehrs war der Ofen dann aus.

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Und ich mich (sehne) nach den alten Gepäckwagen mit Selbstverlad. Da konnte ich sehr leicht mein Tandem-Trike verladen, und ein Mal sogar ein Solarmobil. Alles vorbei... Selbst wo es noch Gepäckwagen hat, darf man sie nicht verwenden.

Wenn möglich ein Faltvelo nehmen, das geht immer. Oder den Velosack und mit abmontiertem Vorderrad. Allenfalls mit Anhänger.

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In diesen Vergleichen fehlt fast immer die Latenz: Wenn ich jetzt reisen will, wie lange brauche ich inkl. Wartezeit am Abgangsbahnhof/-flughafen bis zum Ziel? Züge gibt es häufig alle 1-2 h, Flüge (je nach Strecke) nur 1-3x pro Tag.
Ja, manchmal kann man die Reisezeit frei wählen, aber manchmal ist da auch kein Spielraum.

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Der Nichteinbezug der Transferzeit Flughafen-eigentliche Destination ist eine faule Sache: Wirklich in Flughafennähe will Frau*Mann selten hin. Die Transferzeiten sind je nachdem ganz erheblich! Also bitte, wenn schon genau, dann bitte genau.

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Warum nur muss ausgerechnet Zürich für solche Vergleiche als Startpunkt herhalten? Eine “mediane“ Reisende dieses Landes wohnt doch eher irgendwo in der Mittelland-Agglo und ist u. U. Einiges schneller an einem Bahnknoten, als am Flughafen. - Wenn das weggelassen wird, hat der Flugverkehr in diesen Vergleichen immer einen Startvorteil!

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Simon Bieri
Herkunftsnachweis-Heini
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Sowohl Zürich HB wie auch der Flughafen Zürich sind Hubs, von wo die internationale Verbindung startet, und von da weg wird in diesem Vergleich die Zeit gemessen - finde ich i.O.
Und da die Republik Zürich-based ist, muss es ja Zürich sein, oder??

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Ich empfehle Ihnen dazu unser Vergleichstool in der Bahnrecherche von letzter Woche, wo auch Basel dabei ist: https://www.republik.ch/2021/11/23/…-bummelzug Der Einfachheit halber haben wir hier nur Zürich berücksichtigt. Auf die Kriterien Zeit, Preis und CO2-Ausstoss im Vergleich Zug/Flugzeug macht das letztlich keinen grossen Unterschied.

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Ich bin der grösste Fan von Zugreisen. Mir fehlt aber (schon im Artikel von letzter Woche) für ein ganzheitliches Bild dennoch eine Aussage über die CO2-Bilanz der Infrastruktur. Wie viel schlechter schneiden Zugreisen ab, wenn diese einkalkuliert wird?

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Ja, aber dann auch die der Flieger, incl. aller Infrastruktur. Ist wohl ein schwieriges Unterfangen.

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Bei den Fliegern dürfte die Infrastruktur eher überschaubar sein. Zuggleise über x Kilometer mit Brücken und Tunnels - da dürfte einiges zusammenkommen.

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Oder ganz allgemein ( & logisch) der Hinweis, dass Mobilität & Transportwesen immer Energie & Ressourcen brauchen werden, egal wie grün diese sind.

Ja, auf ein gewisses Mass sind wir angewiesen und dürfen wir uns auch gönnen. Aber den ganzen Wahnsinn des heutigen Flug- & sonstigen (Fracht-)Verkehrs einfach auf die zu Schiene zu verlagern kann es auch nicht sein.

Wohl ein weiterer Fall von das Eine tun (verlagern) und das Andere (vermindern) nicht lassen.
Danke für die interessanten Artikel zum Thema!

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Leider ist der Artikel im Bezug auf den Titel unvollständig. Wie in den bereits vorhandenen Dialogbeiträgen mehrfach diskutiert, wäre da bei den Flugreisen noch der Weg ins Stadtzentrum zu berücksichtigen. Und zwar vom Zeitbedarf ebenso wie von der Energiebilanz und den Kosten. Der Vergleich ist also definitiv unvollständig!

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zurückgezogen, da redundant.

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Vielen Dank, beachten Sie dazu meine Antwort an Herrn F.: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…3daf8f6fb7

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Wie sie beim Flug nach London auf 3std 9 min kommen kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich zu Hause online einchecke reichen 45 Minuten vor Abflug am Flughafen. Der Flug dauert 1.40 Stunden. Macht 2 Stunden 25 Minuten. Wie kommen sie auf 3.09?

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Viel Spass mit den aktuellen Sicherheitskontrollen (u.A. wegen Covid-Zertifikatprüfungen) und den langen Wegen in Zürich Kloten. Das kann sehr schnell nach hinten losgehen und dann hebt der Flieger ohne den Kunden ab, der vorher bequem von zuhause eingecheckt hat. Oder es gibt Applaus von den bereits sitzenden Fluggästen, die den Späteintreffer gratulieren zu der gerade eingehandelten Verspätung (weil das aufgegebene Gespäck schon an Bord war)

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Simon Bieri
Herkunftsnachweis-Heini
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Die 3:09 sind ein Durchschnittswert, und Sie sind vielleicht ein routinierter Fluggast mit einer gewissen Risikobereitschaft und liegen dann auf der Verteilung der verschiedenen Zeitwerte auf der schnellen Seite.

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Die Zeit dürfte vom Betreten des Abflug-Flughafens bis zu m Verlassen des Zielflughafens berechnet sein. Nach 1h 40 min sind Sie in London, aber noch nicht aus dem Flughafen raus. Sondern stehen vor der Einreisekontrolle.

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Simon Bieri
Herkunftsnachweis-Heini
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Sie verwenden den länderspezifischen Stromproduktionsmix für die Berechnung der CO2-Belastung. Korrekter wäre der Konsummix jedes Bahnunternehmens, der den Geschäfts-/Nachhaltigkeitsberichten zu entnehmen ist. Dann fällt der Unterschied pro Bahn noch deutlicher aus, gerade in DE.

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Da bin ich sofort dabei. Ich habe Mühe damit, immer den Strommix eines Landes für Analysen heranzuziehen, weil nicht bekannt ist, was der Konsument für Strom tatsächlich gebucht hat (weil genau diese Menge Strom vom Anbieter eingespeist werden muss).

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Simon Bieri
Herkunftsnachweis-Heini
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Der Elektrizitätsmarkt ist ein rein bilanzieller Markt, d.h. für jeden Verbraucher muss ein Stromlieferant dessen ungefähres Bezugsprofil in Summe aller Verbraucher selbst produzieren und/oder beschaffen. Der effektive/tatsächliche Verbrauch weicht immer davon ab, was kurzfristig auszugleichen ist, damit die Stromnetze und die Lieferungen stabil bleiben.
Für den Konsummix wird in weiten Teilen Europas (inkl. CH) ein zusätzliches standardisiertes Bilanzierungssystem geführt (Herkunftsnachweissystem). Denn Elektrizität ist ein homogenes Produkt, d.h. jedes Elektron ist physikalisch identisch, unabhängig von seiner Energiequelle (wie Steinkohle, Nuklear, Wasserkraft, Windkraft u.a.). Versorger und grosse Endkunden kaufen somit Herkunftsnachweise ein, um den gewünschten Energieträgermix pro Produkt/pro Kunde auf der Konsumseite abbilden zu können.

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Sehr nützlicher Artikel. Wie man für die Zugstrecke Zürich-Berlin auf nur CHF 33 Reisepreis kommt, ist mir aber schleierhaft. Entweder mache ich bei meinen Reisen etwas gravierendes falsch oder ihr habt bei der Berechnung ein etwas gar günstiges Sparbillet erwischt, um damit noch repräsentativ zu sein.

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Das ist ein Sonderangebot für Frühbucher. Habe ich auch bekommen, für rund um Weihnachten, aber einen der Tage, an denen keiner mehr oder noch nicht wieder reist.
Es ist aber auch im Text beschrieben, dass es Sparbillette gibt. Beim Fliegen werden ja auch nicht die Regelpreise genommen, sondern Spartickets. Regulär kostet Fliegen nach Berlin (Flexi, Economy, mit Gepäck) über 250 CHF pro Richtung).

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Ah, schon wieder was gelernt. Danke!

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Ich buche immer auf der Deutschen Bahn Webseite.

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Den Fokus auf den Ticketpreis zu setzen und dazu eine umfangreiche Rechenübung nachschieben ist nicht zielführend und kein schlauer Beitrag für die Lösung anstehender Probleme. Das Narrativ, dass Geld glücklich macht, bringt uns nicht weiter, ausser zum Absturz.
Gleiches gilt zur Messgrösse Zeit im Artikel.
Falsch ist auch die Betrachtung mit Zürich im Zentrum. Nimmt man Olten, Spiez, Delsberg, sieht alles ganz anders aus. Wenn ich von Allschwil nach Cremona will, ist ein Flug keine Option.
Überhaupt ist Fliegen keine Option, wir sollten die Umherspeederei eh massiv reduzieren.
Zu dieser Einsicht trägt dieser Artikel leider wenig bei.

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Vielen Dank für den interreaanten Artikel.
Ich bin mir immer bei den Vergleichen von CO2 Ausstoss von verschiedenen Verkehrsmittel unsicher, wie die Auslastung berücksichtigt worden ist. Immer zu 100%?

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Unsere Quelle ecopassenger.org nimmt dazu jeweils die länderspezifischen Auslastungen. Wo diese nicht erhältlich sind, wird ein Durchschnittswert von 35% genommen.

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Dies mag stimmen, wenn explizit von Zürich aus geflogen werden soll. Sie günstigsten Varianten sind aber oft, per Bus einen Flughafen zu erreichen, den Rayanair bedient. Die Differenz der Ticketpreise wird dann leider oft um ein Vielfaches grösser und der Anreiz, einen Zug zu besteigen noch kleiner.
Noch extremer ist die natürlich in Städten, welche direkt mit Rayanair angeschlossen sind.

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Warum ist bei einer Reise von Hamburg die Entfernung einmal (bei der Zeit) 707km lang und einmal (bei der CO2 Belastung) 695km?

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Sorry, da ist ein Fehler bei der Beschriftung passiert. Korrekt sind 695km.

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