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Beobachter
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https://bonpourlatete.com/actuel/co…te-en-2020 eine gute Analyse von den Kolleginnen aus Westschweiz...

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Auch zum Covid-19-Uhr-Newsletter «Winter is coming»: «Zum ersten Mal haben wir Vorlauf, um uns auf eine dritte Welle vorzubereiten.» (BR Berset) – Gut, wird jetzt im Sinne der Prä-vention pro-aktiv früh und entschieden gehandelt und nicht erst wenn es zu spät ist.

Doch einen Vorlauf hätten wir bereits vor der 2. Welle gehabt. Aber aufgrund der sehr niedrigen Fallzahlen im Sommer wähnten sich viele – trotz Warnungen seitens der Wissenschaft – in falscher Sicherheit. Und wurstelte sich halb offen, halb geschlossen durch, überholte gar Schweden und zahlte einen entsprechend hohen Preis.

Too little, too late statt vorhersehend und vorsichtig früh, streng und konsequent.

Und angesichts mancher Reaktionen – auch hier im Dialog – bleibt leider wahr: «There's no glory in prevention».

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Die bislang beste Analyse über das, was in der Schweiz gerade schief läuft. Vielen Dank!

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Als ich am 1. Juni nach der grossen Lockerung im Zug von Zürich ins Zürcher Oberland fuhr, hatte ich eine Maske dabei, trug sie aber, weil der Abstand zu anderen Fahrgästen vorerst, den Empfehlungen entsprechend, gross genug war, nicht. Erst falls sich dies ändern sollte, wollte ich Sie anziehen.
Als dann aber in Uster viele Fahrgäste zustiegen und sich auch mein 4erAbteil mit Nichtmaskenträgern füllte genierte ich mich meine Maske hervorzuholen. Zum Glück hatte ich nicht mehr weit.
Von da an - auch schon auf der Rückfahrt - trug ich meine Maske, sobald ich in einen Zug, ein Tram oder in einen Bus stieg jeweils gleich von Beginn weg. So konnte ich eine solche Verlegenheitssituation wie auf der Hinfahrt ins Zürioberland an diesem 1. Juni vermeiden.
Eine früher verordnete Maskentragepflicht im ÖV, hätte nicht nur mir, sondern allen die Überlegungen (sölli? sölli nöd?) und Verlegenheiten erspart.
Bestärkt darin im ÖV nun konsequent eine Maske zu tragen, wurde ich durch die von mir wahrgenommene Tatsache, das von den in der Stadt Zürich, in Tram und Bus, vielleicht etwa 10 Prozent Maskentragenden, die meisten wiederum Ältere waren. Absurd. Die Maske die ich trage, schützt ja andere effektiver vor mir, als mich vor den anderen. Und gerade MitbürgerInnen älteren Kalibers haben die Möglichkeit, um sich in der Stadt fortzubewegen, das Fahrrad zu nehmen oder auch zu Fuss zu gehen, häufig nicht mehr. Sie sind stark auf die ÖV angewiesen. Es wäre daher an uns Jüngeren gewesen, sie zu beschützen, und nicht umgekehrt. Jedes Kind weiss, das ein genügender Abstand in Tram und Bus und auch im Zug, nicht zu gewährleisten ist.
Die blosse Empfehlung war fahrlässig!

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OLM Old Lives Matter
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Danke

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Beobachter
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Für mich bleibt die Pandemie nicht zuletzt auch eine grosse Probe des Generationen-Vertrags. Der Blick auf die offiziellen Todeszahlen führt zu Tage 1. Übersterblichkeit betrifft primär die Alterskategorie Ü75-80 (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/hom…64207.html) 2. Das Durchschnittsalter der Sterbenden (MIT oder an Covid) ist im Bereich der Lebenserwartung 3. Ist es eine Tatsache, dass 80% der knappen Intensivbetten von genau dergleichen Alterskategorie belegt werden... Gedanken sind bekanntlich frei, doch mit U40 gehöre ich und meine Nachkommen zu jener Alterskategorie die 1. die Langzeitfolgen der (Covid-)Massnahmen tragen und 2. die ökonomischen (Altersvorsorge, Inflation etc.) und ökologischen Folgen der Lebensweise und der Fehler früherer Generationen "ausbaden" wird... Leider werden solche Fakten selten objektiv beleuchtet und die Medien stürzen sich lieber auf die vereinzelten schweren Covid-Verläufe bei Jungen und Kinder (äusserst selten - eine schwere Grippe kann auch so verlaufen). Das BAG und all die Beamten haben meiner Meinung nach auf ganzer Linie versagt. Gerade die "Impfstrategie" führt uns das Versagen sinnbildlich vor Auge. Zu wenig Impfdosen für Impfwillige, die Software zur bundesweiten Registration der Impfungen wurde mitte Dezember 2020 (!!) in Auftrag gegeben und funktioniert noch nicht etc. - Versagen an allen Enden. (Ein Blick nach Israel zeigt wie's auch gehen kann - innert wenigen Wochen bald 20% der Bevölkerung geimpft unter deutlich schwierigeren Umständen....) - In der Privatwirtschaft wären alle die Beamten ihren Job los doch zum Glück sind es ja gut bezahlte Staatsangestellte mit Jobgarantie... Vielleicht muss sich unsere "Vollkasko" Gesellschaft ganz konkret den ethisch und moralisch schwierigen Fragen stellen...

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Weltklasse!

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Textcoach, Dozentin, Texterin, Bloggerin
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Warum wurden die Masken nicht schon vor der Maskenpflicht in den ÖV getragen? Anbei eine Erklärung aus spieltheoretischer Sicht: https://hub.hslu.ch/informatik/von-…ht-corona/

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Interessant!

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Bessere Lösungen gesucht
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Finde den Artikel nicht fundiert genug. Liegt auch daran, dass nach einfachen Lösungen gesucht wird.
Bsp Maskenpflicht: BR sagt zuerst, die Masken schützen nicht. Als es genug gibt, tun sie es anscheinend doch. Wissenschaftlich wurde jedoch immer gezweifelt. Warum hat also das V. nicht in vorauseilendem Gehorsam die Maske VOR der Pflicht aufgesetzt? Weil es eben SELBSTVERANTWORTLICH handelte. Das bundesrätliche Hin und Her und die wissenschaftlichen Zweifel haben das V. NICHT ÜBERZEUGT. Daher ist es nur logisch, das es nicht in vorauseilendem Gehorsam sondern erst mit der Pflicht reagiert hat.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich Menschen gerade in Krisen nach einer Führungsfigur sehnen. Die katastrophale BR-Kommunikation (Hin/Her, unglaubwürdig, der Kritik verschlossen, ausgrenzend) zu verniedlichen und dem V. die Schuld zu geben, ist geradezu Grotesk, zumal die Politik immer wieder zeigt, wie sie mit den "Härtefällen" umgeht und dass sie die Risikogruppe mit den getroffenen Massnahmen nicht schützen kann.
Es braucht mehr Massnahmen fpr Risikogruppen, aber weniger für den überwiegenden Rest!

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Es ist nicht wirklich so, dass die Wissenschaft an den Masken gezweifelt haette... Fuer Mediziner zaehlen nur Studien. Falls nun keine Studie existieren sollte, bedeutet das absolut gar nichts, ausser dass das Problem bisher nicht als studienwuerdig erkannt wurde. Irgend jemand muss die Arbeit machen, irgend jemand muss sie finanzieren. Wer will seine Zeit mit Trivialitaeten verplempern, wenn es viel attraktivere Themen gibt. Ich bezweifle zudem, dass Mediziner die Effektivitaet von Masken gegen Viren messen koennen. Die bisher, auch von Kassensturz, gezeigten Messungen wurden mit Bakterien gemacht.

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Bessere Lösungen gesucht
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Interessant: Sie sagen einerseits, dass die Wissenschaft nie an Masken gezweifelt hat, andererseits dass Mediziner die Effektivität gar nicht messen können.

Ich möchte auch daran erinnern, dass gerade in der Medizin viele Studien manipuliert wurden, um das gewünschte Ergebnis zu beweisen. Damit befassen sich bereits diverse Forscher.

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Nebst der riesigen Tragik, welche dieser Pandemie innewohnt, fördert Corona ans Tageslicht, was in der Schweiz schon seinigen Jahren in die falsche Richtung läuft: Überheblichkeit anstatt Solidarität, Machtspielchen anstatt Verantwortung. Vielen Dank für diese klare und mutige Analyse.

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Wenn es so klar ist, dass die Bevölkerung sich an die Anweisungen seitens Bundesrat hält, dann ist auch klar, was dieser nun zu tun hat. (Sicher nicht schon wieder an die Eigenverantwortung appellieren, denn diese scheitert noch an einem anderen Aspekt: keiner will in der Masse herausstechen und auffallen; typisch für die Schweiz. Und vor allen geht es auch gar nicht um Eigenverantwortung. Es geht um die Verantwortung anderen gegenüber, indem man sich nicht zum Glied in der Infektionskette macht.)

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P.s. obwohl wir seit Jahren Masken hatten, weil wir auf eine Pandemie vorbereitet waren, dauerte es ein paar Wochen, bis ich mich traute, sie zu tragen. Denn ich fühlte mich privilegiert gegenüber allen anderen, die keine Chance gehabt hatten, eine Maske zu kaufen. Das kostete Überwindung.

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Mirjam Huber
Lehrperson
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Tatsächlich ist auch mein Eindruck, dass die Politik zu zögerlich reagiert und dass aber auch in der Gesellschaft ein genauer Konsens darüber fehlt, wie ernst die Lage ist. Die Aufgabe ist gewiss für uns alle nicht leicht zu meistern. Mit dem Argument der Eigenverantwortung hat die Schweiz auf eine riskante Strategie gesetzt. Wenn man das überhaupt so formulieren darf, dann profitieren von den „Schweizer“ Freiheiten wirtschaftlich nur einzelne Branchen, z.B. im Wintersport. Sollten die Fallzahlen in den entsprechenden Regionen steigen (in Wengen z.B. tun sie das ja bereits), haben hingegen alle darunter zu leiden (in Wengen schliessen die Schulen jetzt, vielleicht, so wird gemunkelt, aber auch wegen des Lauberhornrennens, auch so eine merkwürdige Episode dieser Tage. ---Es wurde nun doch abgesagt, lese ich gerade, immerhin).
Es fehlt an Balance. Zudem werden Gefahren mehr oder weniger bewusst verdrängt. Wintersport findet zwar im Freien statt, aber bei der Anreise in den entsprechenden Verkehrsmitteln herrscht zu viel Betrieb. Das musste ich dieses Wochenende selbst erleben, als in eine aus Corona-Sicht ungemütliche Situation geriet, weil ich mich etwas unüberlegt in einen Zug zu einem Waadtländer Berggipfel setzte. Plötzlich war ich umgeben von fröhlichen Skischülern im Primarschulalter, natürlich alle ohne Maske. Es kam mir nicht so vor, als würde es irgendeine Platzbegrenzung geben, und an der Endstation fehlte in der Damentoilette die Handseife. So viel zu den ausgeklügelten Schutzkonzepten der Berggebiete.
Ich bin Lehrerin und diese Woche beginnt hier im Kanton Bern die Schule wieder. Vor dem Hintergrund der englischen und der südafrikanischen Corona-Mutation habe ich ein mulmiges Gefühl. Unser kleines Gymnasium wäre für den Fernunterricht gut gerüstet. Bereits vor Corona haben wir grösstenteils auf digitale Unterrichtsinstrumente umgestellt. Es wäre keine so grosse Sache, für einen Monat in den Fernunterricht zu gehen, und ich verstehe nicht, weshalb die Schweiz zumindest für weiterführende Schulen nicht eine entsprechende Massnahme ergreift. Immerhin haben die offenen Schulen in Grossbritannien gemäss aktuellen Studien massgeblich zur Verbreitung der Mutante beigetragen (https://www.ndr.de/nachrichten/info…t4684.html). Wie gut schützen Masken, wenn die Mutation tatsächlich um 50% (oder noch mehr) ansteckender ist? Eins ist sicher: Die Jugendlichen halten sich nicht immer an die Abstandsregeln und es hat sich eine gewisse Nachlässigkeit breitgemacht, der man wohl besser mit ganz klaren Distanzvorschriften (sprich Fernunterricht) begegnen würde. Im Frühling habe ich auch einiges nicht verstanden, aber immerhin vermittelte mir die Politik das Gefühl, dass es einen Plan gibt, und in der ersten Welle ist er doch gar nicht so schlecht aufgegangen.

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Hier noch ein neuer Artikel zu Deutschland Ein Link
Siehe auch Dialog Regina Propst weiter unten

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Falscher Ort

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Frau Jäggi ich sehe das genau wie Sie. Für mich ist die Schweiz je länger je mehr Schein als Sein.

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Vielleicht wäre es Zeit, den Fokus mal etwas zu erweitern. Wenn wir bei allen Situationen der letzten 30 Jahre (was natürlich auch wieder ein beschränkter Fokus ist), in welchen unser Verhalten im täglichen Leben Menschen das Leben gekostet hat (über kurz oder lang), gleich entschlossen reagiert hätte wie in der aktuellen Situation (ja, ich finde, es wurde entschlossen reagiert!), wären wir heute nicht an diesem Punkt. Wie wir alle wissen, und zwar seit langem wissen, basiert die Wohlstandsgesellschaft, das ständige Wachstum auf der Ausbeutung von Ressourcen (sowohl Menschen wie auch andere Ressourcen). Entsprechend haben wir alle Armut, Krankheit und Tod in anderen Gegenden der Welt, ausgelöst durch unser tägliches Verhalten, einfach in Kauf genommen, solange hier bei uns alle ihren Wohlstand vergrössern konnten. Dazu kommt, dass Expert*innen seit Jahrzehnten vor möglichen Pandemien gewarnt haben. Ich zitiere aus einem Artikel aus "The Guardian": "The causes are no mystery: habitat destruction - mainly deforestation - and industrialised agriculture put large numbers of humans in increasing contact with highly stressed animal production. (...) The problem is not the wet markets of Wuhan or the highend trade in exotic animals, but a system that sucks all nature into globalised circuits of capital."

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Chefredaktion
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Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, Frau W. Zu diesen Themen (Deforestation, Industrialised agriculture) finden Sie via Suchfunktion umfassende Beiträge in der Republik. In diesem Essay ging es um das politische und gesellschaftliche Selbstbild der Schweiz, die Verzerrungen darin und die Folgen davon.

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Niemand hat versagt, das ist einfach Unsinn! Wir wissen weiterhin viel zu wenig über das Virus. Wahrscheinlich hatten wir längst alle Kontakt mit dem Virus und unser Immunsystem hat in den allermeisten Fällen ausgereicht (auch abhängig von gewissen Umständen, die ebenfalls noch viel zu wenig erforscht sind, zB Viruslast, wiederholter Kontakt, pathogenität der entsprechenden Virusvariante, etc.). Vermutlich bleibt das Virus aber in uns und kann sich unter bestimmten Voraussetzungen reaktivieren. Denkbar wäre, wie bei anderen Coronaviren, dass die Kälte eine Rolle spielt, aber auch Modulationen der Immunabwehr (Schwächung, Überforderung und vermutlich sogar Stärkung, unter bisher ebenfalls noch unbekannten Gründen). Auch könnte eine Autoimmun-Komponente von grosser Bedeutung sein. Impfungen sind leider auch
so ein Event, das dem Virus zumindest in manchen Fällen hilft sich wieder zu vermehren (Erkrankung innerhalb weniger Tage nach einer Impfung). Das erklärt die hohen Fallzahlen und Todesfälle unter der Grippeimpfung und jetzt wieder unter den Coronaimpfungen. Auch die hohen Fallzahlen in den Altenheimen, trotz aller Massnahmen, sind so leicht erklärt. Die Menschen stecken sich in der Hauptsache nicht bei anderen an, sondern sie erkranken am Virus (erneut und dann evtl. schwerer oder überhaupt erst mit Symptomen) das längst schon viel früher in ihnen angekommen ist.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Lieber Herr M., ich kann die folgenden Einwände von Daniel Graf und Michel Rebosura nur unterstreichen. Und ich möchte gerne an einen Grundsatz in der Etikette erinnern: «Spielen Sie mit offenen Karten!» Das bedeutet auch: «Nennen Sie Ihre Quellen und prüfen Sie sie vorab.» Nur so können wir hier konstruktiv miteinander diskutieren. Der Dialog ist keine Abstellkammer für Meinungen.

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Lieber Herr M., Sie sind mit Ihren sehr berechtigten Ausführungen bei der Republik fehl am Platz. Weder die Leser und erst recht die Redaktion drehen sich immer schneller in ihrem Hamsterrad und sehen weder nach nach links noch nach rechts um von ihren stalinistischen Massnahmenvorschlägen einen abzukommen. Jeder der mit DB und seinen Jünger nicht einverstanden gehörte eigentlich in den Gulag. Nein, so kann man eine seriöse und differenzierte Zeitung nicht führen sondern man zerstört sie.

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Lieber Herr M., darf ich fragen, welchen Begriff Sie stattdessen wählen würden? Weiter unten bringen Sie das Wort «Schicksal» ins Spiel. Das scheint mir in diesem Zusammenhang ein hochproblematischer Begriff. Schicksal ist das Unabänderliche. Nach dieser Logik würde es keine Rolle spielen, wie wir uns verhalten. Das ist ganz offenkundig nicht der Fall.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ihrem zweiten Satz «Wir wissen weiterhin viel zu wenig über das Virus» würden wohl alle Wissenschaftler*innen zustimmen (was nicht heisst, dass sie nichts wüssten). Doch alle anderen Sätze sind höchst spekulativ (auch weil sie in Ermangelung von Quellenangaben nicht nachvollziehbar sind). Sie weisen mit Ausdrücken wie «vermutlich», «denkbar» usw. zwar selbst darauf hin, jedoch nur um mit einem Schluss-Satz zu enden, der als Tatsachen-Aussage daherkommt. Das geht so nicht.

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Das stimmt, es hätte auch beim Schlusssatz ein vermutlich oder vielleicht reingehört. Da sich leider niemand den unglaublichen statistischen Korrelationen zwischen Impfungen und Corona-Fallzahlen, unabhängig von jeglichen Maßnahmen, annimmt, gibt es leider auch keine weiteren Quellen, ausser eben den publizierten Fallzahlen und vereinzelten Pressemeldungen, die diese Thesen jeweils stützen (zuletzt z.B. aus Israel und die höheren Inzidenzen in den Altenheimen). Ansonsten handelt es sich um meine individuellen Beobachtungen, die im Zusammenhang mit der erdrückenden Statistik zumindest eines genaueren Hinschauens bedürfen.

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Ich stimme Ihrem ersten Satz zu, dass der Begriff des „Versagens“ wenig hilfreich ist. Ersetzen wir ihn durch „inkonsequente bzw. inkonsistente Entscheidungen mit oft nur unzureichend transparent gemachter Nachvollziehbarkeit“.
Aber was wollen Sie mit ihren sonstigen Ausführungen zum Ausdruck bringen? Das „alles gut und richtig gelaufen ist, weil ...“?

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Nein, aber dass es meiner Meinung nach nicht viel anders gelaufen wäre mit strengeren Massnahmen und es eher schicksalhaft ist (Schweiz eben aus vielerlei Gründen stark betroffen, zb in der frühen Phase von Italien „überrollt“, viel internationaler Austausch wirtschaftlich und touristisch (China), bei einem relativ kleinen Land ect.).

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Die Pandemie und ihre diversen globalen Bewältigungsansätze fordern von uns allen
unwillkürlich eine beständige Aktualisierung des eigenen Standpunkts und eine hohe Flexibilität. Wir alle sind plötzlich abhängig von einer «R-Zahl» und einem Quotienten «Anzahl Testpositive pro 100.000 Einwohner», die beide zusammen die aktuelle Lage (was darf/muss ich tun, was nicht?) so rasch ändern können wie sonst nur aufziehende Gewitter bei einer Bergtour.

Und die Entscheidungen der Verantwortlichen, wann welche Massnahmen gelten sowie die nötige Akzeptanz dieser durch die Bevölkerung führen zwangsläufig zu Kontroversen - nicht nur gesellschaftlich, auch in jedem Individuum: mal schwappt die eigene Position, getragen von einer aktuellen Informations- oder Erkenntniswelle mehr in die eine, mal schwappt sie mehr in eine andere Richtung. Und es fühlt sich fast unmöglich an, sich selbst jeweils so klar zu positionieren, dass nicht gleichzeitig ein leises „ja, aber ...“ im Hinterkopf zu hören ist.

Woran kann/soll man sich nun orientieren, um zu erkennen, was man vertreten kann und/oder wie man sich verhalten will? Was sind die Dimensionen des Raumes, in dem man sich - je nach Blickwinkel, den man gerade selbst einnimmt oder einem gerade von anderen vor Augen geführt wird - zu verorten versucht?

Ich denke, es geht um 4 wesentliche Prinzipien:

  1. das Prinzip „Mitgefühl“:
    Mit wem (oder was) fühle ich mich (wodurch) verbunden? Welche Werte (eines Mitmenschen, der Natur - kurz: der Welt) berühren mich? Was empfinde ich dabei und welches Tun oder Lassen wird dadurch für mich relevant?

  2. das Vertrauensprinzip:
    Welcher Informationsquelle schenke ich - warum und wieviel - Vertrauen: welchem
    Vermittlungsmedium und welcher vermittelnden Person? Woran mache ich die „Seriosität“ wissenschaftlicher Studien und/oder Medien fest? Nach welchen Kriterien ist für mich ein auf Twitter abgesetzter Tweet oder ein auf YouTube hochgeladenes Video vertrauenswürdig? Welche Person erlebe ich warum als vertrauenswürdig?
    Welche eigene Wahrnehmung und/oder Erfahrung gilt für mich als wahrhaftig?

  3. das Solidaritätsprinzip:
    Welche politischen Entscheidungen oder gesellschaftliche Notwendigkeiten erkenne ich als "dem Allgemeinwohl dienend“ (an) und trage sie mit - obwohl sie möglicherweise aktuelle Privilegien von mir einschränken? Welche Aktionen unterstütze ich? Für welche Rechte setze ich mich ein? Wessen Anliegen oder Bedürfnisse mache ich zu meinen eigenen?

  4. das Verantwortungsprinzip:
    Wofür übernehme ich „in Wort und Tat“ Verantwortung? Welche Meinungen und
    Informationen verbreite ich? Wofür setze ich mich ein? Was tue ich, um meinen Teil für eine (aus meiner subjektiven Sicht) bestmögliche „Welt" beizutragen?

Die aktuelle Situation zeigt uns, wie unterschiedlich - für jede/n von uns - die Antworten auf die formulierten Fragen dieser vier Grundprinzipien ausfallen. Ausserdem, wie kompliziert es in einer Krise für Entscheidungsträger ist (selbst bei im Konsens gefundenen Antworten auf diese Fragen!) diesen auch nur annähernd gerecht zu werden - weil es nur so wimmelt an Dilemmata, die sich, durch welche praktisch umsetzbare Option auch immer, nicht (auf)lösen lassen ...

Die Welt bräuchte einen - von allen als vertrauenswürdig, sozial gerecht, ethisch ausbalanciert individuell akzeptierten, noch dazu global, regional und lokal gleichermassen anwendbaren - idealen Entscheidungsalgorithmus auf der Grundlage einer von allen Individuen geteilten Überzeugung, was weshalb eine global, regional und lokal existente Krise ist und deshalb erforderlich. Diesen auch nur annähernd zu
definieren, geschweige denn zu realisieren: ist eine Utopie!

Und weil deswegen - weltweit auf allen Kanälen - endlose Debatten rund um die Pandemie und Ihre Massnahmen geführt werden (müssen!), sollte zumindest eine Regel immer eingehalten werden: vertrete ich gerade eine "Meinung" oder berufe ich mich auf wissenschaftlich erlangte Erkenntnis oder empirisch belegbare Fakten?

Dies geht mir oft - auch hier im "Dialog" zu diesem wertvollen (u.a. weil klar als Meinung erkenntlichem!) Beitrag von Herrn Graf - viel zu sehr durcheinander!

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Lieber Herr Leihener, vielen Dank für Ihre Beiträge. Es freut mich sehr, dass der Artikel Sie zu so vielen eigenen Überlegungen animiert hat. Ich denke, Sie sprechen sehr viele wichtige Punkte an. Um nur auf einen davon näher einzugehen: Unter «Verantwortungsprinzip» betonen Sie meines Erachtens völlig zurecht, dass neben dem eigenen Verhalten in Bezug auf die Schutzmassnahmen auch das Verhalten im Diskurs und in der Meinungsbildung eine Rolle spielt. Welchen Informationen, Argumenten und Gedanken verhelfen wir zu Sichtbarkeit? Trägt das zur Aufklärung oder zur Vernebelung bei? Das ist ein eminent wichtiger Aspekt.

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Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

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Besten Dank Herr Graf, besten Dank Republik!
Ich habe Ihren Beitrag erst jetzt gelesen und mag, bevor ich diesen Kommentar schreibe, nicht alle bisherigen Kommentare durchlesen. Mir gefällt dieser Beitrag ausserordentlich. Gerade deshalb, weil er nicht auf einem vorgefassten "Feindbild" basiert, sondern differenziert analysiert, eine Stringenz in den Argumenten verfolgt und uns schweizerische Individuen - mich und dich - direkt in die Verantwortung einbindet. Wo es etwas zu kritisieren gibt, kritisieren Sie. Wo es etwas zu loben gibt, und das gibt es wirklich, loben Sie. Wo Zielkonflikte einfache Lösungen verunmöglichen, erklären Sie. Das verstehe ich unter Journalismus, wie ich ihn wünsche. Bitte weiter so!

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Die jungen Leute, welche auch keine wesentlichen Symptome zeigen, leben in einer eigenen Welt. Für die ist das Alter sehr weit weg. Für die ist Covid eine Krankheit, welche Oma und Opa etwas früher sterben lässt. Allenfalls sehen sie die Grosseltern einmal im Jahr. Das ändert sich erst wenn sie selber Kinder haben und sich die Eltern als praktisch zum Hüten der (Enkel-)Kinder herausstellen.
Die Alten sind die abtretende Generation, welche zwar das Geld hat, aber die Jungen sind die kommende Generation. Die kommenden Wähler. Welchen will man es nun recht machen, da die Sicht der Generationen auf Corona diametral verschieden sind?
Beiden .. das haben wir jetzt.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Herr B., als junger Mensch muss ich Ihren Darstellungen jetzt doch vehement Parole bieten. Ich kenne Menschen, die an einer Covid-Infektion verstorben sind oder sehr schwer erkrankt sind. Ich und viele meiner Freunde machen uns ernsthafte Sorgen um Menschen in unserem Umfeld, die einer Risikogruppe angehören – darunter auch viele in unserem Alter. Glauben Sie mir, die Pandemie ist für junge Menschen genauso real wie für ältere. Ihre Darstellung widerspricht dann auch jeglicher Empirie. Die jüngsten Corona-Umfragen von Sotomo haben gezeigt, dass es bei der Akzeptanz von Massnahmen kaum grosse Unterscheidungen zwischen den Altersgruppen gibt.

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Ich weiss nicht, mit welchen "jungen Leuten" Sie Kontakt haben oder ob überhaupt. Ich finde diese Sicht sehr negativ. Die Jungen nehmen sehr viele Einschränkungen in Kauf, sie mussten ins Homeschooling oder Vorlesungen remote verfolgen. Sie können ihre Freunde nicht treffen und keinen Sport mehr treiben. Viele Junge, die ich kenne, nehmen die Massnahmen ernster als viele Erwachsene. Und sind von den Massnahmen sehr viel mehr betroffen, als die Älteren, die nicht mehr im Arbeitsleben stehen.

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in meiner (Gross)-Familie sind die Jüngsten die vernünftigsten und selbstkritischsten, wenn es um Corona geht. Sie weisen uns anderen, älteren seit dem Frühling immer wieder darauf hin, wenn wir zuwenig konsequent sind, sie bestehen auf Quarantäne vor Besuchen von Grosseltern, sie informieren sich intensiv und kritisch. Sie nehmen das alles extrem ernst und halten sich an alle Empfehlungen. Ich glaube, man kann keine Gruppe über einen Kamm scheren.

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Ja, genau. Sie muessen die Einschraenkungen mitmachen, ohne dass es ihnen etwas bringt. Deshalb geschieht das eher widerwillig bis gar nicht.

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Heute grad fiel mir auf wie wenig sich die Leute an die Masken gewoehnt haben. Dort, wo die Masken zu tragen sind, also Öffentlicher Verkehr, Geschaefte, Büros, werden sie ohne zu Murren getragen. In der Freizeit allerdings nicht. Egal wie viele Leute wie nahe beieinander sind. So gesehen wundert es mich nicht, dass die Massnahme der Restaurants nichts bringt. Die Restaurants wieder zu eröffnen würde allerdings signalisieren, dass wieder alles im Griff ist. Aber vielleicht ist das zu weit gedacht.
Allenfalls waere es sinnvoll das Virus in die Ecke des Problems zu drängen und in der Ecke zu lösen. Vorschlag Gunzinger : Man investiert das Geld in den Schutz und die Betreuung der Risikogruppen und laesst den Rest normal laufen. zB Taxifahren fuer die Risikogruppen zum OeV Tarif, eine virusfreie Pflege. Wie das Einkaufen und der Familienkontakt funktioniert beschreibt er allerdings nicht.
Und nicht wie heute, die Pflegenden explizit nicht testen, weil man sonst zuwenige Pfleger haette. Oder die Covid Patienten zur Reha ins Altersheim schiebt.

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Pro Jahr starben in der Schweiz bis anhin 12 Menschen auf 1000, mit Covid sind es 13. Sind die Massnahmen tatsächlich verhältnissmässig? Redaktion und Leserschaft dieser Zeitung sagt klar ja. Weniger und gesünder essen und nicht rauchen wären als Massnahme viel wirksamer und erst noch billiger. Aber hier interessiert das niemanden.

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...und was ist mit den Jüngeren mit Vorerkrankungen auch wegsperren äh „schützen“? Und die Long-Covith-Folgen welche jede Altersgruppe betreffen? Und die Jungen sehen die Eltern mit Vorerkrankungen oder die Grosseltern nicht mehr wenn alle Massnahmen aufgehoben würden? Herr Gunzinger sollte sich nicht als Epidemologe aufspielen...

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Anton Gunzinger googeln. Er weiss alles besser.

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Wie richtig Herr Graf liegt, zeigt allein schon der Umfang und die Heftigkeit der Diskussion in den Beiträgen. Es sollte viel häufiger die Verantwortung der gesamten
Gesellschaft bzw. des einzelnen Bürgers diskutiert werden. Stattdessen wird ständig die
Verantwortung für Probleme den Politikern, einzelnen Personen oder einzelnen Gruppierungen zugeschoben. Und das hat zur Folge, dass die Gesellschaft, d.h die
Gesamtheit der Bürger sich als nicht verantwortlich für gravierende Probleme betrachten.
Genau das kann man im Augenblicke bei der Beurteilung der Situation in den USA feststellen. Trump ist nur ein Teil des Problems. Dass grössere Problem sind seine Wähler und seine Unterstützer, also knapp die Hälfte der amerikanischen Gesellschaft.
Es ist aber leider für die meisten Bürger unangenehm und daher unerwünscht, als verantwortlich oder mitverantwortlich betrachtet zu werden. Da ist es doch viel angenehmer die Verantwortung auf jemand anderem abzuschieben.

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OLM Old Lives Matter
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Übersterblichkeit ist ein Euphemismus, um unsere hohen Zahlen der Pandemietoten zu beschönigen und zu kaschieren. Dabei geht es um den Vergleich im internationalen Kontext: z.B. wir haben bis heute 8.253 Tote. Auf Deutschland hochgerechnet sind die über 80'000 Tote, Deutschland hat aber rund die Hälfte, d.h. 40'600 Tote dank der konsequenteren Massnahmen.

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(Siehe auch Dialog weiter unten, R. P.).
Der neuste Trend der Todesfallzahlen in Deutschland und der Schweiz ergibt eine Differenz von etwa 8000-9000 Toten pro Woche. Der Unterschied könnte also schnell schwinden. Es gibt Faktoren, die dafür sprechen, dass dieser Trend noch einige Zeit anhalten könnte. Die Massnahmen in D sind schon seit längerer Zeit streng, ausser einer kürzeren Zeit vor Weihnachten, und die Intensivstationen sind stark belegt.
Es gibt auch grosse Unterschiede innerhalb Deutschlands. Sachsen hat um ein Drittel höhere relative Infektionszahlen als die Schweiz und viermal mehr als das Bundesland mit der niedrigsten Rate. Niemand scheint aber zu interessieren, woher diese Unterschiede kommen könnten.

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(durch User zurückgezogen)
OLM Old Lives Matter
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Beitrag war doppelt gemoppelt ... Anfängerschicksal

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Ich stimme Herrn Graf gerne zu und wünschte, alle Massnahmen-Kritiker würden genau den Aspekt, den Herrn Kienholz (weiter unten) in seinem Kommentar fokussiert, erkennen: in einer akuten Notsituation geht es um "schnelles und konsequentes Reagieren", um diese möglichst schnell zu beenden. Leider ist es wohl so, dass viele gar nicht (an)erkennen wollen oder können, dass es eine akute Notsituation ist, die dies nötig macht. Alle die hier gebetsmühlenartig darauf hinweisen, dass Massnahmen wie Masken und vorübergehende Schliessungen von Restaurants etc. "umsonst" waren, weil die Zahlen "nicht genug gesenkt" werden, verkennen
a) dass dadurch dennoch ein exponentielles Wachstum eingedämmt wird und
b) was viel zentraler ist: dass das eigentliche Problem darin besteht, dass die Massnahmen nicht schon spätestens ab November - für einen konkreten, kürzeren Zeitraum von einigen Wochen - viel konsequenter und massiver (eben einem Notfall angemessen!) hätten sein müssen!
Das Versagen, um das es in dieser Debatte geht, ist meines Erachtens auf zwei Ebenen anzusiedeln:

  1. die mangelhafte Aufklärungsarbeit

  2. die Inkonsequenz im Entscheiden
    Der erste Punkt nimmt der Bevölkerung ein wenig von der Last, die ihr Herr Graf (auch nicht ganz zu Unrecht!) mit dem Aspekt der "Eigenverantwortung" aufbürdet und reicht sie an den Bund weiter. Der zweite Punkt deckt sich mit seinen Anmerkungen - wer auch immer - ad personam - dafür verantwortlich gemacht werden sollte!

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Wie wir mit Covid 19 umgehen ist selbstzerstörerisch.
Die Wissenschaftler weisen darauf hin. Niemand will sie hören. Die Situation wird immer schlimmer. Dann kommt einmal mehr der Shut Down. Die Vorschriften werden nicht eingehalten. Ist das Vernunft?

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System Engineer
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Zwei zentrale Probleme haben eine ungleich grössere Wirksamkeit von Anfang an verhindert: technische Voraus­setzungen, die einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung von vornherein ausschlossen (selbst ein iPhone 6 war anfangs «zu alt» für die Nutzung der App).

Das ist kein Problem der App an sich sondern der API von Apple und Google.
Mal abgesehen davon reden wir von einem 6 Jahre alten Gerät welches nicht mehr supported wird. Apple hat sogar noch vor kurzem das Update auch für das iPhone 6 verfügbar gemachte.
An der App sollten sich aktuell so ziemlich alle staatlichen Projekten messen. Privacy by design und freie Software ab dem ersten Tag. So sollte das immer laufen.
Die Vermarktung hätte man aber definitiv besser machen können.

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Lieber Herr Z., vielen Dank. Da stimme ich Ihnen fast vollständig zu – bis auf die Einschätzung zum 6 Jahre alten Gerät. Wenn man «höchstens 6 Jahre alt» zur Voraussetzung macht, schliesst man entweder eine ganze Menge Leute aus oder verlangt quasi von ihnen, dass sie sich mal eben ein neues Handy zulegen, das sie nicht wollen, nicht brauchen oder sich nicht leisten können.

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System Engineer
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· editiert

Ich weiss was Sie meinen. Aus meiner Sicht ist das aber eine völlig andere Diskussion und zwar über die Nachhaltigkeit von elektronischen Geräten.
Die App kann ja nichts dafür, dass Apple das iPhone 6 deprecated hat.

Man könnte es Apple vorwerfen, im Branchenvergleich stehen die jedoch ziemlich exzellent da wenn es um Software Updates für ältere Geräte geht.
Bei der Android App werden ja auch keine älteren Geräte als 5 Jahre unterstützt (Android 6.0, ist eigentlich auch nicht mehr supported).

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Senior Researcher
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· editiert

Guter Punkt:

  1. Maskenpflicht im öV. Ja, alle haben mitgemacht. Nutzen: Null

  2. Masken im Geschäft: alle machen mit. Nutzen: Null

  3. Sperrstunden: Alle halten sich daran. Nutzen: Negativ, weil nun mehr Menschen gleichzeitig einkaufen müssen

  4. Restaurant schliessen: Noch immer machen alle mit, doch Nutzen weiterhin Null, oder weniger als Null

  5. Lockdown, vorläufig erst im Ausland: Nutzen sehr deutlich weniger als Null; in den meisten westeuropäischen Ländern ist die dritte Welle dank den Lockdowns bereits angelaufen.

Also, grosses Totalversagen. Alle Massnahmen nutzlos. Politiker und Experten hilflos. Warum also nicht endlich Massnahmen gegen das Virus ergreifen, statt gegen Menschen, Kultur und Wirtschaft?

Es gäbe genug Ansätze. Etwa, eine Corona-App obligatorisch für alle, mit Lokalisationsdienst, damit man endlich herausfindet, wo und wie sich das Virus verbreitet. Oder, bessere Behandlung von COVID-19, ohne Spitäler zu bemühen. Paul R. Vogt, Klinikdirektor Herzchirurgie am Unispital Zürich, hat dazu gute und einfach umzusetzende Ideen. Und endlich die Kulturinstitutionen wieder öffnen, inklusive Alterausflüge, Opern und Konzerte, damit unsere Alten wieder ans Leben glauben und nicht mehr beschliessen, lieber zu Hause an COVID zu sterben statt sich helfen zu lassen.

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(durch User zurückgezogen)

Da sie den Nutzen der Massnahmen so exakt mit "Null" oder darunter beziffern können: wollen Sie Ihre Studie, die das belegt nicht veröffentlichen?

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Bessere Lösungen gesucht
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Ich weiss nicht, ob dies dieselbe Studie ist, jedoch kommt die kritische Aufarbeitung bis Anfang 2.Welle zu demselben Schluss.
https://www.unilu.ch/fakultaeten/wf…d7bfed71c9

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Ob sie recht haben Herr F. ist schwierig zu sagen, aber das Gegenteil ist richtigerweise auch nicht bewiesen. Und genau da fehlt es an investigativem Journalismus, der auf die von Ihnen erwähnten Widersprüche hinweist und hinterfragt.

Stattdessen wird Halbwissen und Zahlen trotz Dunkelziffern als harte Fakten verkauft. Studien werden so herausgepickt, wie es dem Journalisten gerade für seinen Artikel passt.

Was wäre zum Beispiel mit dieser Studie vom Internationalen Währungsfonds:

"Je schärfere Corona-Massnahmen ein Land im ersten Halbjahr 2020 verhängte, desto grössere wirtschaftliche Schäden waren zu beobachten. Das zeigt eine Studie des Internationalen Währungsfonds, der Daten von mehr als fünfzig Ländern unter die Lupe nahm."

Passt halt nicht ins Bild, also ignorieren... und genau so entstehen diese Bubbles, weil nicht einmal Journalisten ihren Bias zur Seite legen können und ein Problem ohne vorgefertigte Meinung zu beleuchten.

Die Artikel der Republik zum Thema Corona sind allesamt nur noch Kommentare und Meinungen. Für mich eine einzige Enttäuschung. Man erfährt kaum Neues und weiss im Prinzip schon vor dem Lesen, was darin stehen wird.

Ich bin dann mal raus, werde mein Abo nicht verlängern. Ich habe es mir lange überlegt, aber so Leid es mir tut, eine Redaktion ohne Meinungsvielfalt, welche dogmatisch immer ins gleiche Horn blässt, möchte ich nicht weiter unterstützen und bringt mir als Leser auch nichts Neues.

Danke trotzdem für euren Einsatz für freien Journalismus.

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Chefredaktion
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Vielen herzlichen Dank für Ihre Kritik, Herr Nagel. Selbstverständlich ist Ihr Entscheid zu respektieren! Ich würde Ihnen jedoch in der Sache in zwei Punkten widersprechen wollen: Nein, so wie Sie beschreiben arbeiten wir bei der Republik nicht. Unser Wirtschafts-Team hat in zahlreichen Beiträgen beleuchtet, wie sich kluge Corona- und Wirtschaftspolitik kombinieren lassen und blendet nichts aus. So wie auch sonst niemand im Team irgendetwas bewusst ausblendet. Journalisten können wie alle Denkfehler machen oder etwas Relevantes übersehen, deshalb ist die Diskussion mit den vielen Profis und Fachfrauen im Dialog so wichtig, die wir bei der Republik pflegen. (Was nicht gleichbedeutend ist, dass Autorinnen und Leser in einzelnen Grundhaltungen und vielen Bewertungen immer einig sein müssen.)

Dass die kurzfristigen Schäden eines Shutdowns schwerwiegend sind leuchtet ja (in ihrer leider von Ihnen unverlinkten Studie) vollkommen ein, entscheidend ist der Vergleich mit langfristigen Schäden, auch daran ist das Team schon neugierig und unvoreingenommen rangegangen und wird das sicher noch viele Male wieder tun.

Einige Beispiele aus Dutzenden:

– Die Jahrhundert-Krise – wie schlimm wird es? (Serie)
Wie lässt sich die Krise bewältigen?
Die Fieberkurve der Corona-Rezension
Welche Branchen sind von Corona besonders stark betroffen?
– in Ihrem vorgebrachten Zusammenhang besonders interessant: Schützen die Behörden in der Corona-Pandemie die Gesundheit auf Kosten der Wirtschaft?
Wie die Corona-Massnahmen die KMU treffen
Die vielen Verlierer der Corona-Krise

Dies ist mein zweiter Widerspruch: Sie sehen an den verlinkten Beiträgen, wir versuchen vor allem zu beleuchten, erklären und einzuordnen. Kommentare machen einen sehr kleinen Anteil der Publizistik aus, fallen aber etwas mehr auf und haben deshalb eine überproportionale Wirkung. Die letzte vertiefende Recherche zu Corona publizierten wir Ende November und viele, viele (manchmal zu viele, wir sind in einer Krisensituation) sind im Republik-Team in Arbeit. Dass der Jahresübergang mit geschlossenen Auskunftsstellen keine Hochzeit für Investigation ist, ist quasi eine saisonale Schwankung.

Dass der Essay von Feuilleton-Kollege Daniel Graf uns alle auch in irgend einer Form schmerzt, zeichnet den Beitrag gerade aus. Das muss eine gesellschaftliche Reflexion tun, die daraus entstehende Debatte ist ihr Wert.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung bis hierhin und alles Gute!

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Senior Researcher
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Liebe Leser, statt einfach Gegenstimmen abzugeben, können Sie nicht irgend etwas zu den Massnahmen sagen, wo sie nachgewiesenermassen etwas gebracht hatten? Irgend ein Argument? Evidenz?

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Eine Behauptung wie "x Nutzen: Null" aufzustellen, ohne Quellen und Daten zu verlinken und stattdessen einfach so zu tun, als ob das der Wahrheit entspricht, solange niemand das Gegenteil beweist ist meiner Ansicht nach etwas zu einfach.

Die Beweislast liegt bei Ihnen, wenn Sie solche Aussagen machen.

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Ihre Aussagen

“Nutzen: Null"

"Nutzen: Null"

"Nutzen: Negativ, (...) "

"Nutzen weiterhin Null"

"oder weniger als Null"

"Nutzen sehr deutlich weniger als Null"

"Also, grosses Totalversagen."

"Alle Massnahmen nutzlos."

lassen eine gewisse Voreingenommenheit oder Ignoranz erahnen, oder Unwille, sich zu informieren. Daher, ne, keine Lust auf Argumente, keine Lust, Statistiken zu verlinken.

Dafür ein Gedanke: Wenn alles nicht genützt hat, wieso wurde dann das exponentielle Wachstum in der ersten Welle gestoppt? Etc. Ein Vergleich mit historischen Epidemien lohnt sich.

Und zu Ihrem Wunsch, eine Lokalisierungs-App vorzuschreiben, damit endlich Klarheit hergestellt werden könne: Wie schon oft erklärt im Forum: Wir wissen, wie sich das Virus verbreitet, über Aerosole. Darum diese Massnahmen und hoffentlich bald weitere, wie Home-Office-Pflicht. Die Lokalisierung hilft nicht, da die Daten statistisch nicht sinnvoll auswertbar wären. Und falls doch: Angenommen, an der S-Bahn-Station "Wirrenlast" werden viele Menschen angesteckt. Was passiert? Die Menschen wechseln auf die Station "Alternatives Tation" und dann muss diese auch geschlossen werden?

Keine der

Massnahmen [wird] gegen Menschen, Kultur und Wirtschaft

ergriffen. Und ja, es sind unangenehme Zeiten.

PS: Ups, das wurde länger als vorgesehen, ich bitte um Nachsicht.

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...auf meine Fragen in meinem Beitrag die gleiche Reaktion. Danke für Ihre Einschätzung

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Unerträglich, diese Arroganz und Ignoranz, dieses pathetische oberschlaue Gerede.
Das alles ausblendet, was Investigativ-Journalisten zur laufenden Pandemie wissen müssten.
Ich brauche keine Republik als Sprachrohr dramatisierender PolitikerInnen und der Mainstream-Medien, die genaus so pathetisch von "dramatischer Übersterblichkeit" reden (wenn es, eben richtig - und richtig heisst die demografische Entwicklung mitberücksichtigend - betrachtet, 2020 in keiner Altersgruppe eine Übersterblichkeit, geschweige eine "dramatische" Übersterblichkeit gab).

Ich brauche keine Republik, die das Tragen der Masken verherrlicht, ohne darauf hinzuweisen, dass die Ansteckungszahlen im Frühjahr auch ohne Maskenpflicht sanken und im Spätherbst trotz ausgeweiteter Maskenpflicht zunahm, dass die Länder mit den rigorosesten Maskenvorschriften trotzdem steilste Infektionszahlen aufweisen und die höchsten Corona-Todeszahlen haben. Die genauso wie die Mainstream-Medien alles ausblendet, was den Nutzen der Masken infrage stellen könnte (u.a. grosse Studien, die keinen Nutzen zeigen). Es sind genau diese unreflektierten Aussagen zur Maskenproblematik, die dazu führen, dass inzwischen Menschen im Freien, ohne Kontakt zu andern, mit Masken herumlaufen. Es dürfte klar sein, dass das nichts nützt sondern schadet.

Ich brauche keine Republik, die vom "alarmschlagenden Klinikpersonal" schreibt - das machen Tages Anzeiger und Blick schon - ohne dabei die Situation in den Intensivstationen der Schweiz selber zu analysieren. Hätte sie das getan, wüsste auch die Republik, dass wir in der Schweiz sogar im Oktober bis Dezember eine normale, zu dieser Jahreszeit höhere Bettenbelegung in den Intensivstationen hatten. Und sie könnte darauf hinweisen, dass es sogar in der Schweiz immer schon Fälle übervoller Spitäler im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten gab.

Und ich brauche keine Republik, die im Zusammenhang mit der nun anlaufenden Impfung von einer "Innovation von historischer Bedeutung" schreibt. Es ist eher eine Schande von hisorischer Bedeutung, wenn nun vor dem Hintergrund dieser hochgespielten Pandemie sämtliche bisherigen Regeln zum Schutz der Bevölkerung bei der Entwicklung neuer Impfstoffe "über den Haufen gekippt" werden.

Wohl kaum zum Nutzen der Bevölkerung, sicher zum Nutzen der Pharmaindustrie. Jener Industrie, die nicht davor zurückschreckt, Arzneimittel oder Impfstoffe auf den Markt zu bringen, die auf gefälschten Studien basieren und die auch dann noch verkauft werden, wenn Studien fehlenden Nutzen und/oder sschwerwiegende Nebenwirkungen ergaben.

Investigativer Journalismus, auf den sich die Republik beruft, ist anders. Da müsste auch einmal der Dank der Frau Sommaruga an die Pharmaindustrie an einer Pressekonferenz im Früjahr in Basel! hinterfragt werden.

Oder die Frage gestellt, was die Massnahmen für die Armen der Welt auslösen. Ob sie sich aus dieser Sicht überhaupt je rechtfertigen liessen.

Oder warum jetzt plötzlich Milliarden ausgegeben werden können, weltweit Tausende von Milliarden, und was das für unser Finanzsystem heisst.

Es gäbe wirklich vieles im Zusammenhang mit Corona, über das zu schreiben sich lohnte. Aber dieser Bericht, nein, das liegt sogar unter dem Niveau des Tages Anzeigers.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Guten Abend Herr Bachmann

Covid-19 steht in einem deutlichen Zusammenhang mit einer Übersterblichkeit bei der Bevölkerung über 65 Jahren, das weisst das Bundesamt für Statistik aus. Hier finden Sie dazu auch einen guten Beitrag von SRF.

Ausserdem gibt es mittlerweile einen grossen wissenschaftlichen Konsens, dass das Tragen von Masken einen Schutz bietet. Ich werde die Erklärungen und Quellen jetzt nicht mehr wiederholen, weil wir bei der Republik seit dem Frühling immer wieder über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis geschrieben haben. Sie finden entsprechende Informationen mit einer einfachen Suche auf unserer Website.

Soviel zu den Fakten.

Zuletzt möchte ich Ihnen noch einen Tipp auf den Weg geben, den Sie auch gerne ignorieren können, wenn er Ihnen missfällt. Ich rate allen, die sich intensiv mit der Pandemie auseinandersetzen, unbedingt einmal mit dem Gesundheitspersonal zu sprechen, das im Moment an vorderster Front arbeitet.

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Liebe Frau Bülle
Tut mir leid, aber die Informationen von SRF sind leider nicht wissenschaftlich korrekt. Schon im Frühjahr hat uns SRF mit völlig sinnlosen kumulierten Zahlen und Grafiken (des-)"informiert". Und deren "Wissenschaftsredaktor" Häusler ist auch nach bald einem Jahr nicht in der Lage, statistisch korrekte Informationen zu liefern. Es ist bedauerlich, dass auch die Redaktoren der Republik offensichtlich nicht in der Lage sind, dies zu erkennen:
Sterbezahlen sind immer im Zusammenhang mit der Bevölkerungszahl und der demografischen Stituation zu sehen und keine frei existierende Grösse. Sie vergleichen ja auch nicht die Toten in der Schweiz mit jenen in Italien. Oder die Sterbezahlen eines Kindergartens mit jenen eines Altersheims.
Für Herrn Häusler und die Republik-Redaktion habe ich den korrekten Vergleich 2015 - 2020 hier aufgearbeitet. Datenbasis Bundesamt für Statistik. Mit den bisherigen Zahlen haben wir 2020 im Vergleich zu 2015 also eine Untersterblichkeit!
Auch wenn wir die ganzen letzten 10 Jahre anschauen, haben wir 2020 in keiner Gruppe der Bevölkerung eine Übersterblichkeit. Die Daten 2020 für die fehlenden 10 Tage wurden hochgerechnet. Auch hier ist die Datenquelle das Bundesamt für Statistik.
Zu den Masken: Es gibt inzwischen ebenfalls viele breitangelegte Feldstudien zum Maskentragen, und keine zeigt einen Nutzen. Zu hinterfragen wäre zudem, warum bis Ende 2019 die Erkenntnis aus all den vielen Studien war, dass das Tragen von Masken im Zusammenhang mit Viruserkrankungen nicht sinnvoll, eher schädlich ist und weshalb dies 2020 innert Kürze (so viele schlaue Studien konnten in dieser kurzen Zeit gar nicht gemacht werden) änderte.
Zudem vermisse ich in diesem Kontext die sozialen und emozionalen Aspekte des Maskentragens. Es ist schräg, jetzt habe ich mich gegen Vermummungsverbote eingesetzt und nun "begegnen" wir uns nicht nur vermummt sondern auch ängstlich und gehetzt.
Das alles lässt sich nur machen, weil wir nicht korrekt informiert werden.

"Soviel zu den Fakten", schreiben Sie: Ich befürchte sehr, dass Sie und die Republik-Redaktion sich nur mit ausgewählten "Fakten" auseinandersetzen oder dass der erforderliche Durchblick nicht vorhanden ist (siehe Übersterblichkeit), den es im Zusammenhang mit dieser Virus-Geschichte bräuchte.

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Hobby Klima Arithmetiker
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Keine Übersterblichkeit?

Wie zum Geier wollen sie das mit demografischer Entwicklung erklären?

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Meine Aussage zur Übersterblichkeit bezieht sich auf die Jahreszahlen bezogen auf 10-Jahres-Bevölkerungsgruppen. In keiner dieser Gruppen, auch bei den über 70-, 80- und 90ig-Jährigen gab es 2020 in der Schweiz den höchsten Anteil an Verstorbenen.
Ihre Grafik einer zeitlich begrenzten Übersterblichkeit lässt sich in fast jedem der letzten Jahre und in fast jedem Land finden. Das ist der Lauf des Lebens. Die Menschen sterben einmal, und das gehäuft beim Ausbruch von Infektionskrankheiten. Indem ihre Grafiken verbreitet werden, und nicht diese Tabellen, wird genau jene Angst und Panik erreicht, die letztlich mehr schadet als nützt.

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(von der Moderation verborgen)
Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Dieser Kommentar verwies auf eine nicht verlässliche Quelle.

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Genau so seh ich's auch

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Gemüt abkühlen, Aufregung runterfahren und den Artikel im Tagi von Anton Gunzinger lesen: https://www.tagesanzeiger.ch/risiko…3222690917

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System Engineer
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Ich hab die Zahlen grad nicht zur Hand aber das Problem ist nicht die Sterblichkeit sondern der Aufenthalt auf der Intensivstation.
Ja jüngere Leute sterben weniger an den Folgen von Covid-19, als die alten aber sie belegen trotzdem in vielen Fällen einen Platz auf der Intensivstation welcher etwa für einen Autounfall benötigt wird.
So viele Beatmungsgeräte haben wir in der Schweiz dann auch nicht.

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Gunzinger ist Ingenieur im besten Sinn, d.h. er denkt sachbezogen, lösungsorientiert und praktisch. Das sind die Eigenschaften, die bei den Wissenschaftlern der Taskforce so schmerzlich fehlen (und das könnte auch der Grund sein, wieso die politisch Verantwortlichen nicht auf die Taskforce zu hören scheinen - es kommt einfach wenig Brauchbares).

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Absolut unerträglich diese Belehrungen, moralische Überheblichkeit und nicht zuletzt diese lateinischen Fremdwörter.

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Lieber Herr K., schade, dass Sie mit dem Text nichts anfangen konnten. Vielleicht sagen Ihnen ja die Artikel der Kolleg_innen zum Thema mehr zu – es gibt reichlich Auswahl. Zum Beispiel hier oder hier.

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Die hohe sprachliche Qualität in den meisten Artikeln der Republik ist für mich einer der Gründe, diese Zeitung mit Genuss zu lesen. Es wird in der Tagespresse so oft unsorgfältig formuliert ... und einige lateinische (und griechische) Fremdwörter darf man ruhig kennen - oder nachschlagen.

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wizard of unseen university
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lieber Herr K., wunderbar, Ihre subtile Ironie 🙂
ps: Bitte entschuldigen Sie die Verwendung von Fremdwörtern 😉

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Sehr geehrter Herr Hartmann
Nein, das heisst es definitiv nicht, dass die Demokratie abgeschafft gehört. Was für eine unsinnige Verkürzung ist das denn wieder?
Der Artikel zeigt im Gegenteil auf, wie hochkomplex das Agieren und Reagieren in einer so "ausserordentlichen Lage" ist.
Leider ist Pandemiebekämpfung keine Aufgabe, wo basisdemokratische Instrumente die erfolgsversprechendsten Mittel zum Erfolg sind, und es ist leider auch keine Glanzstunde individueller Freiheiten und oder gar Egoismen. Aber zu unterstellen, insgeheim gehe es bei der recht gut aus der Notlage und der Wissenschaft begründeten vorübergehenden Aufhebung von Freiheiten um die schrittweise Aufhebung der Demokratie... woher nur schon kenne ich das?

Auch die Maskenpflicht wird ja gerne zum Inbegriff der Gängelung hochstilisiert. Ich finde das Maskentragen auch nicht toll. Aber weil ich kein Interesse daran habe, all mein Wissen zu kippen und anzufangen, mich total irrational zu verhalten, aus lauter Frust über die Ungeheuerlichkeit, dass uns die Natur als Reaktion auf unser unsägliches Wirken auf Erden mit diesem Virus so in unseren Allmachtswahn reinpfuscht, trage ich die Maske (und trug sie mit Überzeugung schon vor dem Obligatorium). Ich bin sogar froh, haben wir dieses Mittel. Ich finde nicht, dass mich das zu einer Marionette macht, denn mein persönliches Konzept von Freiheit und Eigenverantwortung wird davon überhaupt nicht in Frage gestellt. Im Gegenteil.

Danke also sehr für diesen Artikel, der ganz vieles aufgreift, was ich seit spätestens Juli beobachtet habe in unserem Verhalten und Versagen. Auch ich bin konsterniert gewesen von dieser Paradoxie des braven Maskentragens erst auf Anweisung, habe aber meine Schlüsse daraus gezogen und bin echt frustriert, in welchem Ausmass unsere Regierungen geschlossen NICHT in der Lage waren und noch sind, diese wichtigen Schlüsse zu ziehen. In einer Pandemie kann man (leider) seine Bevölkerung nicht gleich behandeln wie sonst. Und echte Eigenverantwortung ohne dauernden Blick auf: was machen die anderen? ist leider seltener als man sich wünscht.

Ich erinnere mich an eine Geschichte von Bundesrat Leuenberger, die ich hoffentlich einigermassen richtig sinngemäss wiedergebe. Er erzählte in einem Interview, er habe jahrelang einen grossen Widerwillen dagegen gehabt, sich als Magistrat zu "inszenieren" in Katastrophensituationen. Ich glaube, es war im Zusammenhang mit einem der katastrophalen Erdrutsche damals, dass er realisiert habe, dass er da hin müsse, weil die Menschen das von ihm erwarten und das irgendwie brauchen. Er hat sowas also nicht gern getan, es entsprach ihm nicht, aber er tat es, weil es zu so einer Situation gehört.

Die Parallele? BR Leuenberger hat erkannt, dass Menschen in Katastrophen "anders" funktionieren. Ich würde sagen: archaischer und "unreifer". Klar sind Katastrophen auch Momente, wo wir unser Bestes geben und zeigen können. Viele leisten dann Grossartigen, ganz ohne den Blick darauf, ob sie jetzt mehr geben als viele andere. Aber auch unsere Schwächen spielen in der Krise eine grössere Rolle. Das zu negieren, vor allem, nachdem man es immer und immer wieder sehr konkret beobachten konnte, ist gefährlich und führt zu Ansätzen, die zum Scheitern verurteilt sind. Wie dem Appell an die viel bemühte und gern missverstandene "Eigenverantwortung".
Das alles genügend zu berücksichtigen, hat unsere Regierung bisher verpasst.

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Danke für Ihre Worte!

Ich sehe trotzdem keinen Anlass meine Meinung zu ändern, denn was Sie (die Republik, viele andere hier schreiben) heisst, dass die Regierung es besser weiss, als die Mehrheit der Bevölkerung. Die politischen Systeme hierzu heissen Oligarchie (Kommunismus wie in China oder der Sowjetunion) oder Diktatur (Nordkorea).

Zudem eine Regierung, die:

  • ihre eigenen Pandemiepläne nicht umsetzt

  • behauptet, dass ein 9-jähriges Kind an COVID verstorben ist (Dabei war die Person 109 Jahre alt.)

  • nicht aufhört wochenlang (und jetzt wieder!!!???) die Restaurants zu drangsalieren und dann merkt, dass sie sich verrechnet haben (und sowieso nur in etwa 20% relativ sicher sind, wo sich jemand angesteckt hat)

  • die HEUTE NOCH nicht in der Lage ist, Schnelltest-Resultate zu verarbeiten, wie Sie im Blick-Interview mit der neuen FMH-Präsidentin, Yvonne Gilli, nachlesen können:
    „Die Schnelltest-Resultate müssen zurzeit via BAG-Webseite gemeldet werden. Funktioniert das?
    Im Moment gibt es kein funktionales Meldeverfahren, das es den Ärzten und Ärztinnen erlauben würde, im Rahmen des Praxisablaufs zu melden. Der Prozess ist kompliziert und umständlich. Das muss sich noch bessern.“

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Wann eigentlich haben wir angefangen, staatlich verordnete Gesundheitsmassnahmen, die allen zugute kommen, als "unschweizerisch", gar "undemokratisch" zu empfinden? Es war völlig unbetritten und wurde einfach durchgeführt, als ich als ca 7jährige Schülerin wie alle Kinder in der Schweiz in der Schule die Polioimpfung schluckte. Also etwa um 1968. Ich erinnere mich gut, wie wir im Bibliothekzimmer anstanden und dann das getränkte Zuckerstück erhielten und es zergehen liessen im Mund. 2 oder 3mal wiederholt.
Ist es tatsächlich ein Fortschritt, dass dies heute "unzumutbar" sein soll? Und "totalitär", davon zu reden? Wie dekadent sind wir denn mittlerweile nach den vielen Jahren Wohlstand, dass es nur noch das Primat des Individuums geben soll, welches sich an der kleinen Gruppe von voraufklärerischen fast schon abergläubischen ImpfgegnerInnen orientiert? Ist das vernünftig? Warum machen wir es uns unnötig so schwer??
Warum war es unzumutbar, einen kurzen heftigen Totallockdown auszurufen, als noch früh genug war, wie alle Länder ringsum, um die Zahlen auf unter 500 Positive pro Tag zu halten und dann nicht den Ereignissen hinterherzurennen, sondern sie zu steuern?
Ich möchte dem Bundesrat manchmal mit Zwingli zurufen: "Tut um Himmels Willen etwas Tapferes!" (Wobei ich nicht an den Himmel glaube;-)).

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Ich habe diese Woche in die Diskussion bei "Lanz" ZDF reingeschaut. Thema Pandemiemassnahmen. Die Diskussion verlief ganz anders als bei uns. Der Tenor war, dass man gleich von Anfang an einen härteren Lockdown hätte durchführen sollen. Es wurde entgegnet, dass der leichte Lockdown im November auf einem Vorschlag von Epidemiologen und Modellierern beruhte, die damit "ruhige Weihnachten" versprachen. Die Kosten für die zusätzlichen Massnahmen in Nov. und Dez. von 25 Mia. € wurden erwähnt, aber es gab, ausser ein wenig wegen der geschlossenen Schulen, kaum Kritik, auch nicht, dass die Massnahmen nun bis Ende Januar verlängert werden mussten. Es wurde auch nicht gefragt, wie wahrscheinlich es sei, dass das Ziel von 5000 Ansteckungen pro Tag (entspricht unseren 500) erreicht werde. Die Todesfälle waren kaum ein Thema, was sich aber nun ändern könnte, nach mehreren weiteren Tagen mit mehr als 1000 Fällen und hoher Belegung der Intensivstationen.
Die Impfdiskussion verlief exakt wie bei uns. Es gab Vorwürfe wegen falscher Firmenwahl, zu spätem Einkauf und ungenügender Vorbereitung. Auch in Deutschland werden immer noch Daten mit Fax übermittelt und dann "händisch" eingegeben.

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Deutschland hat ja die Massnahmen früh und richtig eingesetzt. Dit Toten sind "vertretbar", bzw. kaum tiefer zu halten. Die Regierung/Merkel führt kohärent und konsequent. Sie werden auch die Mutation, die nun alles wieder bedroht, konsequent angehen. Es wusste niemand, dass es ausgerechnet diesen Winter noch viel Schnee und Kälte geben wird, was natürlich nochmals die Pandemie antreibt. Aus den seit 2 Monaten fast "stabilen" Zahlen in der Schweiz kann ich auch wagen anzunehmen, dass die Leute selber bereit sind, ihren Teil zu tun, damit es "endlich aufhört". Das viel zu hohe Plateau/Niveau muss aber vor allem zuerst runter!
Wir brauchen eine konsistente und konsequente Führung, damit dies auch klappen kann: Nämlich genau die Ansage wie in Deutschland, zeitlich und inhaltlich. Mir ist Wurscht, ob "Unsere" alles "Denen" abschauen und nachmachen, da ist chauvinistischer Stolz völlig fehl am Platz. Wenn es nämlich umso länger braucht, bei Halbheiten wie den unseren seit Monaten, können/wollen die Menschen irgendwann nicht mehr und dann kann man lange an "Selbstverantwortung" appellieren. Ähnlich dem Sprichwort: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende".

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Der entscheidende Punkt ist: Wer entscheidet, dass es allen zu Gute kommt?
In einer Diktatur ist das der Staat, in einer Demokratie das V. (Mehrzahl und Stände).

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... und in der Schweiz definitiv nicht das Individuum. Wir lagern doch jegliche Sorgen um die Gemeinschaft aus an unsere Institutionen und den Markt. So können wir alle so egoistisch durch die Welt gehen wie uns erlaubt und möglich ist. Ich finde dieser Standpunkt hat enorm hohe Akzeptanz bei uns.

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Abgesehen davon, dass dies so eng nicht stimmt (siehe Kommentar "Meier"), bin ich überzeugt, dass es eine grosse Mehrheit gibt, welche die Impfung als Pflicht in diesem Fall gutheissen würde. Die Normen, "was allen zugute kommt" können sich zwar ändern, da Normen sich immer mit der Entwicklung einer Gesellschaft mitverschieben. Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit nach diesem denkwürdigen "Coronajahr" ernsthaft die individuelle Entscheidung höher einstufen würde, als eine globale Bedrohung, die ja gesundheitlich und wirtschaftlich ist. Sogar die wohlstandsverwöhnten und noch nie einer ernsthaften Bedrohung ausgesetzten unter 40-50-Jährigen haben wohl mittlerweile kapiert, dass "ihr" heissgeliebter "Individualismus" unter bestimmten Umständen nichts als "ein Schuss ins eigene Bein" sein kann. Es würde also wohl sogar von der Volksmehrheit ein "Ja" zu einer ausnahmsweisen Impfpflicht geben. Leider hecheln Journis ständig den "Kritikern" hinterher, ujd vergrössern deren Präsenz und Bedeutung, es muss ja jeden Tag etwqas berichtet werden und die zT so schön "schrägen Vögel" der Antibewegung bringen halt gute Quoten. Dabei verstärken sich Die schon genug gegenseitig via Internet und meinen, wie wichtig sie seien. Dummheit als Widerstandsvorwand. Wer irgendwie etwas von Statistik und Geschichte begriffen hat, weiss, wie jenseits die Vergleiche von Impfnebenwirkung mit Impfnutzen sind. Und was es für die Menschheit bedeutete, impfen zu können! Die ImpfkritikerInnen so wichtig zu nehmen heisst in etwa, die Kreationisten so wichtig zu nehmen, wie die Evolutionstheorie. Und das wissen die meisten Leute - aber der Bundesrat scheint ihnen nicht zu trauen.

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Und was, bitte, hat das Ständemehr mit Demokratie zu tun? Der Ständerat (oder auch der amerikanische Senat) ist lediglich eine Bremskammer, der eine Dominanz rückständiger, konservativer und dünn besiedelter Regionen sicherstellt.
Der Staat (Regierung und Parlament) sind bei uns demokratisch gewählt. Schlagen Sie meinetwegen bei Wikipedia nach, welches die Charakteristika einer Diktatur sind. Danke.

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Nein, diese "Verkürzung" ist falsch: In einer Demokratie werden vertretende Personen gewählt, die entscheiden. "Das V." will und kann doch nicht jedes Ding entscheiden, und auch nicht a posteriori picken, wozu es doch noch seine Meinung kundtun möchte.

Und wie

In einer Diktatur ist das der Staat, in einer Demokratie das V. (Mehrzahl und Stände).

falschverstanden ausarten kann, konnte diese Woche haargesträubt verfolgt werden.

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Die soziale Medien schäumten schon in der ersten Welle über vor "Stay The Fuck At Home", die Foren aller Zeitungen glühen seit dem ersten Tag vor Betteleien um eine starke Hand der Regierung, die Medien wüten seit Monaten gegen den, ihrer Meinung nach zu wenig aggressiven, Bundesrat, und ein Gang durch die Stadt zeigt, selbst an nur mässig frequentierten Orten: Auch ohne Maskenpflicht sind die meisten maskiert. Die Paketdienste sind weiterhin ausgelastet, weil die meisten Leute ihre Weihnachtseinkäufe online machten, selbst wenn das die Bescherung verspätete. Arbeitskollegen berichten übereinstimmend, dass Weihnachtsfeste abgesagt und Silvester zu Hause gefeiert wurde. Etc. pp.
Und dann kommt wieder so einer, der das Echo seiner persönlichen Panik nicht laut genug aus "der Gesellschaft" widerhallen hört und dazu einen Artikel publizieren darf, inklusive Kohorten von gleichgeschalteten Kommentatoren, die sich im Argumentarium verblüffend nahe an rechtspopulistischen Wutbürgern bewegen. Sorry, aber nach 34% habe ich aufgehört zu lesen und nur noch überflogen - zu wenig Gehalt, zu viel Meinung: Geschwurbel.

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Chefredaktion
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Wenn Sie Ihre Kritik nicht mit Anstand und damit nach den Regeln dieses Dialogs anbringen können, begleite ich Sie gerne zur Türe. Letzte Warnung.

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wizard of unseen university
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lieber Herr M., warum so streng?
So wenig Vertrauen in die Leser? In elektronischen Medien kann Platzverschwendung ja kaum das Motiv sein? Eine 'saubere' Republik wäre ein trauriger Kollateralschaden.
Ich finde der Schutz von Individuen vor Schaden sollte als Zensurrichtlinie genügen. Als Mitglied einer Gruppe Kränkungen ausgesetzt zu sein, gehört IMHO zum zu tolerierenden Lebensrisiko.

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Was ihr hier schreibt, heisst im Klartext:
Demokratie gehört abgeschafft, da die meisten Leute nicht in der Lage sind, eigene, gute Entscheidungen zu treffen. Wie solche politischen Systeme funktionieren kann man sich zum Beispiel in China anschauen: Also dann, Chinesisch lernen und umziehen..

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Es würde vermutlich reichen, Lobbying abzuschaffen und was noch ganz nett wäre, wie in der allerersten Demokratie - und etwas modifiziert - die Legislative nach dem Zufallsprinzip zu besetzen. (Wer das als ganz an den Haaren herbeigezogen erachtet, möge sich 10 Minuten TED gönnen.)

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Wir haben heute wohl weltweit das Problem, dass in vielen Fällen nicht mehr Regierungen regieren, sondern die Super-Grosskonzerne, die von ein paar wenigen Personen, die niemand gewählt hat, geleitet werden.
Man kann die Löschung des Twitter-Kontos von Trump gut oder schlecht finden, das viel wichtigere Problem ist, dass nicht Twitter darüber entscheiden sollte, was der GEWÄHLTE Präsident mitteilen möchte.

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Die Gesundheitsdienste sind meiner Meinung nach nicht wegen den scheinbar ungenügenden Massnahmen überlastet, sondern wegen der zu geringen Kapazität ganz allgemein (2006 gab es 540 Betten pro 100‘000 Einwohner, heute noch 356.) und speziell in Bezug auf ein neues Virus, wozu man viele Jahre (nicht umgesetzte Pandemiepläne) und seit Frühling viele Monate Zeit hatte die Kapazitäten (zivil, Zivilschutz / Militär) hochzufahren. Wieso gab es am Anfang der Pandemie, als sie nicht gebraucht wurde, eine massive Mobilisierung der Armee, aber jetzt nicht mehr?

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Senior Researcher
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Die Gesundheitsdienste sind gar nicht überlastet. Das ist eine Corona-Lüge. Wer vom Virus erwischt wird, und alt ist, zieht es vor, zu Hause oder im Heim zu sterben, ohne Spital. Verantwortlich dafür sind die Corona-Massnahmen, an denen wir Alten nicht schuld sein wollen. Wer will denn noch weiterleben, ohne Kultur und ohne mit andern Menschen sich treffen zu können?
Überfordert sind dann Angehörige und Pflegepersonal im Heim.

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Die Gesundheitsdienste sind gar nicht überlastet. Das ist eine Corona-Lüge.

Ich schätze kontroverse Ansichten sehr. Aber nehmen Sie jetzt bitte mal den Aluhut ab, das geht zu weit. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass eine Intensivstation eines grösseren Spitals 50% mit Covid belegt war (ja, immer noch hauptsächlich ältere Personen) und deshalb eine Warteliste für nicht zwingend notwendige Eingriffe erstellt wurde. Heisst hauptsächlich Krebspatienten, die nun nach weiteren Monaten dann entsprechend schlechtere Prognose haben. Weitere Personen aus dem eigenen Umfeld durften auf Knie/Hüften warten; daran stirbt man nicht gerade, aber es schmerzt.

Ja, es gibt Stadien der Überlastung, wir sind nie in kompletter "Kriegstriage" gelandet, aber eine Überlastung ist bereits da. Das "Lüge" zu nennen ist daneben.

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Wieso gab es am Anfang der Pandemie, als sie nicht gebraucht wurde, eine massive Mobilisierung der Armee, aber jetzt nicht mehr?

Als direkt davon Betroffener: Ich war letztes Jahr 3 Monate im Dienst. 2 Monate im Frühling, 1 bis kurz vor Weihnachten. Stehe gerne Antwort.
Im Frühling war für die Deutschschweiz ein Überangebot da, viele Einheiten wurden auch bald wieder entlassen, da sie keine Aufträge hatten. Es war nicht gerne gesehen, dass Holzhäuschen gebaut oder Karten gespielt wurde. Die Medien berichteten darüber. Retrospektiv sinnvoll, sie aufzubieten, denn man wusste ja nicht, was kommen würde.
In der Westschweiz, wo wir eingesetzt waren, war dies teilweise anders. Einige von uns waren im CHUV/HUG, Wallis, auch auf Intensiv- und Covid-Stationen, und dort gerne, nötig und sinnvoll eingesetzt. Wieder andere verlegten ein komplettes Altersheim und betreuten die Covid-freien Leute zusammen mit stark unterbesetztem Pflegepersonal. Noch einmal andere sahen 1/3 des Altersheims sterben und hatten danach "keine Arbeit" mehr. Alles auch sehr notwendig und sinnvoll.

Probleme gab es trotzdem. Die Institutionen/Kantone konnten aber auf Reserve bestellen, sozusagen. Wo ich eingesetzt war (Mo-Fr, "normale" Schichten) waren zusätzlich noch täglich Zivildienst (reguläre Arbeit) und -Schutz (2 Personen pro Tag, ausserordentlich) sowie Azubi Pflege HF (ausserordentlich) aufgeboten. Abgesehen von Verdachtsfällen (etwas Husten/Fieber) blieben wir verschont. Die Arbeit war allemal sinnvoll und ich habe sie gerne gemacht, notwendig aber nicht. Personal war genug vorhanden, ich hatte Zeit, mit den Personen spazieren zu gehen und zu spielen. (Ja, das ist im Altersheim Teil der Arbeit, wichtige Arbeit, aber eben nicht Arbeit, für die man guten Gewissens Soldaten aufbieten kann.) Daneben konnte ich logischerweise meinen (Studien-)Verpflichtungen nicht im gleichen Masse nachgehen. Glücklicherweise waren meine Dozierenden/Institutsleitung sehr kulant und liessen mir mehr Zeit, um im Nachhinein alles aufzuarbeiten. Einige meiner Kameraden durften daraufhin das Semester oder auch Jahr wiederholen. Massive persönliche Kosten entstehen so bei einer Mobilisierung, die den Maurer eben nicht im Budget stören.
Auf unsere Rückmeldungen ging wenig, da die Einheit nicht direkt mit den Institutionen aushandeln konnte, sondern immer via Vertreter des Militärs und Kantons. Welche teilweise wenig Ahnung von unseren Fähigkeiten hatten, oder eben die Verhältnisse "vor Ort" nicht direkt sahen.

Im November wurden initial Freiwillige aufgeboten. Ein guter Teil der fertigen RS blieb im Dienst, und weitere Soldaten meldeten sich. Etwas bei 200-300 Personen? Man merkte später, dass das nicht reichen sollte, und unsere Einheit durfte ein weiteres Mal einrücken. Entsprechende Frustration, auch hier, auf vielen Stufen.
Die Rückmeldungen hatten aber etwas bewirkt, was nicht unbedingt gut war: Unsere Legislative entschied, die Armee nur für Spitäler einzusetzen, jetzt, da einige Pflege-Institutionen im Vergleich zum Frühling wirklich Not hatten. Auch wurden die Rahmenbedingungen der Selbstdeklaration "nötig" verschärft.
Trotz allem verlief der Einsatz +/- gut, auch wenn bei vielen ein Mis-Match Anforderungen/Fähigkeiten bestand; das Gros wurde von den Freiwilligen per Weihnachten abgelöst. Ich rechne damit, dass in kommender Zeit wieder eine andere Einheit in den Dienst darf.

Allgemein lässt sich festhalten, dass die Trägheit, die das Militär mit sich bringt (lange Wege), mässig geeignet ist, um rasch wechselnden Situationen Rechnung zu tragen.
Gleichzeitig muss auch gesagt sein, dass ein Zielkonflikt besteht. Die Institutionen setzen alles daran, dass es das Militär nicht wirklich braucht. Das generiert Frustration, wenn dann keine Arbeit da ist, während diese sich zuhause stapelt. Je nach eingesetztem Bereich ist es auch schwierig, Fähigkeiten und Anforderungen abzugleichen. Das sind sonst Schreiner, Buchhalter, Lehrer, Automechaniker!

Zu lange, nicht gelesen: Es ist sinnlos, hunderte/tausende Soldaten aufzubieten und denen damit selbst Probleme zu bereiten, wenn es nicht zwingend notwendig ist. Eine kleinere Organisationseinheit, die flink einen Personen-Pool anbieten, zum Einsatz bringen und auch wieder verschieben kann, bringt mehr. Es bringt grosse Personalprobleme mit sich: Manche, die letztes Jahr die RS gemacht hatten, haben nächstes Jahr nun schon ihren letzten Dienst.

Nachtrag: Das klingt jetzt doch vielleicht alles ein wenig zu negativ. Man muss sich dabei bewusst sein, dass ich genau während den Einsätzen eine Masterarbeit hätte beginnen bzw. fertigstellen wollen ;) Das Gros der Kameraden und auch ich haben die Arbeit gerne gemacht und wieder viel gesehen, die Dankbarkeit (von Patienten/Personal/zufälligen Leuten auf der Strasse) hat vielen Stress aufgewogen. Für "Manpower" an sich sind wir sicher geeignet - aber dann sind nicht nur Sanitäter nötig, sondern auch weniger medizinisch qualifizierte Personen können viel helfen - so wie viele der Freiwilligen dies im Moment noch tun.

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Guten Tag Herr W.
Herzlichsten Dank für Ihren aufschlussreichen Bericht von der „Front“!

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Vielen Dank für diesen interessanten Erfahrungsbericht!

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Herzlichen Dank Ihnen allen! Ich freue mich sehr über die schönen Rückmeldungen und die vielen vertiefenden Gedanken.

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Ein nachfolgender Artikel könnte beleuchten, welche Massnahmen strategisch ergriffen werden müssten/könnten um uns vor einer dramatischeren Pandemie zu schützen.

  • Umbau Katastrophenschutz Institutionen

  • Investitionen in Pflege / ätztinnen-Ausbildung / Spitalkapazitäten

  • Investitionen im Alltag (Hygienemassnahmen in Gebäuden)

  • Effizienz der Behörden

  • Notlager

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„….Wenn die Regierung nun aber Hoffnungen auf staatliche Kompensationsgelder eine Absage erteilt (oder angekündigte Unterstützung endlos hinausschiebt), verwundert es nicht, dass einzelne Branchen ihre Partikulinteressen vor den Solidaritätsgedanken stellen…..“ Besten Dank für diese guten Recherchen.
Sie meinen damit, Daniel Graf, man würde die Regeln bereitwilliger befolgen, wenn ….. es mit den versprochenen Entschädigungen klappen würde. Auch ginge es besser mit den Impfungen voran, wenn nicht wieder geknausert würde….

Seit längerem hört man von Seiten der SP Schweiz:
In dieser Situation hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) heute bekannt gegeben, dass sie für 2020 mit einem Gewinn von 21 Milliarden Franken rechnet. Ihre Ausschüttungsreserven steigen damit auf beinahe 100 Milliarden Franken. Es ist Zeit, diese Anhäufung von Reserven zu überdenken: Die SNB muss ebenfalls ihren Beitrag dazu leisten, die grossen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.

Soweit mir bekannt ist, betrifft das einen Notfall Fond der SNB, den man der Bevölkerung zum Beispiel in dieser Pandemie Notzeit zur Verfügung stellen muss!

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Besten Dank, liebe Frau A.! Zu Ihren beiden Rückfragen zum Zitat: Bei dem Argument mit den Kompensationsgeldern würde ich vor allem folgenden Gedanken stark machen: Wenn zu einer bestimmten Zeit starke Einschränkungen bzw. Schliessungen notwendig sind, trifft das überproportional stark jene Branchen, deren Jahresumsatz in besonderer Weise von genau diesem Zeitraum abhängt. Konkret: Man kann der Skitourismus-Branche ja schlecht sagen, macht halt im Juli auf, wenn die Lage mutmasslich viel entspannter ist. Deshalb wären hier bei Schliessungen angemessene Kompensationsgelder besonders wichtig, um zweierlei zu vermeiden: Dass der Preis bei Massnahmen, die für das Wohl aller notwendig sind, überproportional von einer bestimmten Gruppe bezahlt werden muss. Und dass diese Gruppe sich sozusagen zur Entsolidarisierung genötigt sieht, weil sie nicht auf Entschädigungen rechnen darf.
Zur Frage der Impfung: Ich glaube, da hat die Schweizer Politik tatsächlich sehr viel richtig gemacht – allerdings nicht bei der Kommunikation. Man hat vernünftigerweise bei mehreren Anbietern geordert; dass es bei Moderna besonders viel war, ist nachvollziehbar, und niemand konnte damals wissen, welches Produkt als erstes einsetzbar sein würde. Jetzt braucht es auch von der Bevölkerung etwas Geduld, bis im grossen Stil geimpft werden kann. Probleme hat es aber offenbar bei der Abstimmung zwischen Bund und Kantonen gegeben. Und eben vor allem die Kommunikation gegenüber der Bevölkerung scheint mir, wie im Text erläutert, viel zu zurückhaltend.

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aller besten Dank, das habe ich jetzt verstanden, Daniel Graf

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OLM Old Lives Matter
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Aus meiner Sicht ist dies der erste Beitrag seit Beginn der Pandemie, indem nicht abgewiegelt, sondern Klartext gesprochen wird. Und ja – es ist auch ein gesellschaftliches Problem – einer polarisierten Schweiz. In erster Linie jedoch hat sich unsere Regierung deren Aufgabe der Schutz der Bürger ist, versagt. Weil nicht genügend Masken vorhanden waren, wurde ihnen die Zweckdienlichkeit durch das BAG abgesprochen. Keiner hat sicher dagegen gewehrt. Der damals Verantwortliche leugnet bis heute deren Nützlichkeit. Ich gehörte zu den ersten Maskenträger und wurde, wie ein Aussätziger behandelt. Das Verkünden der neuen Triage Regeln durch eine Krankenschwester und eine stammelnde Ethikerin durch SRF geriet zur Groteske. Dadurch wurde eine Zweiklassengesellschaft geschaffen und uns Alten das Recht auf Leben abgesprochen. Während dieser Zeit hat sich nie eine Politikerin oder Politiker für die Versäumnisse entschuldigt. Solidarität wurde zur Worthülse. Das Ende ist nicht abzusehen und stellt unser Land wahrscheinlich vor eine Zerreissprobe.

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OLM Old Lives Matter
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Lieber Herr Graf,
Sorry ... ich bin dank eines Geschenkabos vor ein paar Tagen Mitglied der Republik geworden und kenne die Historie der Republik nicht ... bin aber sehr froh, dass ich jetzt zu den Lesern gehöre. Mein Kritik gilt, den öffentlich rechtlichen, den "Massenmedien alten Stils", die die sich als Meinungsmacher verstehen und darob vergessen, unsmit alle Informationen zu geben, damit wir uns als mündige Bürger, eine eigene Meinung bilden können.

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Einen ganz herzlichen Dank an Daniel Graf für diesen hervorragend zusammengefassten, prägnant formulierten und sehr differenzierten Bericht über unser gesellschaftliches und politisches Corona-Verhalten und Corona-Versagen. Ich kann diese Beobachtungen und Schlussfolgerungen voll und ganz unterstützen.
Aus meiner ärztlichen Erfahrung habe ich zwei Dinge verinnerlicht. Das eine ist die Prävention, die voraussehend, rechtzeitig und konsequent erfolgen muss. Das andere ist die Bereitschaft, in den Notfallmodus zu wechseln, wenn es die Situation erfordert. Im Notfallmodus muss eindeutig geführt, rasch gehandelt und klar kommuniziert werden.
Eine Pandemie ist eine Notfallsituation, die sich leider sehr in die Länge zieht. Meiner Ansicht nach müssen aber auch hier dieselben Regeln gelten.
Weder präventives, vorausschauendes Denken und Handeln, noch der Wille, den Notfall zu akzeptieren und im entsprechenden Modus zu handeln scheint bei unseren politischen VerantwortungsträgerInnen auf all den verschiedenen Ebenen in erforderlichem Ausmass vorhanden zu sein.
Die bundesrätliche Pressekonferenz vom letzten Mittwoch erlebte ich diesbezüglich als einen absoluten Tiefpunkt unseres Systemversagens. Es geht mir dabei nicht primär um die Person von Alain Berset, dem nichts anderes übrig bleibt als die rechtsbürgerlich bestimmte Richtung des Gesamtbundesrates zu vertreten, sondern es geht um das komplizierte und von Interessengruppen völlig blockierte System, in dem Verantwortungen hin und her geschoben werden und kurzfristige wirtschaftliche Interessen dominieren.
Es kommt mir vor, als müsste der Notfallarzt bei einem akuten Herzinfarkt die ganze Verwandtschaft zusammentrommeln um zu besprechen, ob der Defibrillator nun doch eingesetzt werden sollte.

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Ich stimme Ihnen gerne zu und wünschte, alle Massnahmen-Kritiker würden genau diesen Aspekt, den Sie fokussieren, erkennen: in einer akuten Notsituation geht es um "schnelles und konsequentes Reagieren", um diese möglichst schnell zu beenden. Leider ist es wohl so, dass viele gar nicht (an)erkennen wollen oder können, dass es eine akute Notsituation ist, die dies nötig macht. Alle die hier gebetsmühlenartig darauf hinweisen, dass Massnahmen wie Masken und vorübergehende Schliessungen von Restaurants etc. "umsonst" waren, weil die Zahlen "nicht genug gesenkt" werden, verkennen
a) dass dadurch dennoch ein exponentielles Wachstum eingedämmt wird und
b) was viel zentraler ist: dass das eigentliche Problem darin besteht, dass die Massnahmen nicht schon spätestens ab November - für einen konkreten, kürzeren Zeitraum von einigen Wochen - viel konsequenter und massiver (eben einem Notfall angemessen!) hätten sein müssen!
Das Versagen, um das es in dieser Debatte geht, ist meines Erachtens auf zwei Ebenen anzusiedeln:

  1. die mangelhafte Aufklärungsarbeit

  2. die Inkonsequenz im Entscheiden
    Der erste Punkt nimmt der Bevölkerung ein wenig von der Last, die ihr Herr Graf (auch nicht ganz zu Unrecht!) mit dem Aspekt der "Eigenverantwortung" aufbürdet und reicht sie an den Bund weiter. Der zweite Punkt deckt sich mit ihren Anmerkungen - wer auch immer - ad personam - dafür verantwortlich gemacht werden sollte!

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Hobby Klima Arithmetiker
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Nichts ist wichtiger als die frühzeitige und konsequente Eindämmung der Infektionszahlen

Dieses Hadern ist was mich am meisten entsetzt an der Strategie (wenn man das Handeln des Bundesrates denn so nennen kann). Stellt euch vor, wir hätten genau die selben Massnahmen wie wir jetzt haben, nur hätten wir 10 Tage früher damit angefangen. Alles hätte sich auf einem tieferen Niveau eingependelt, statt 100 würden nur 70 pro Tag sterben. Das wären pro Monat 900 gerettete Leben. Alles nur weil man erst mal die Kantone anhören wollte....

Das selbe gilt auch für die Klimakrise, wir müssen sowieso die Wirtschaft dekarbonisieren, am besten hätten wir schon vorgestern damit angefangen, damit Arten, Leben und möglicherweise unsere Zivilsation gerettet und unserer Wirtschaft einen unglaublichen Vorsprung in emmisionsfreier Technologie verschafft. Aber nein, wir eiern planlos durch die Krisen und verschenken wertvolle Zeit, und haben dafür... Ja was haben wir dafür eigentlich?

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Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass mit etwas früherem Ergreifen von Massnahmen Tote verhindert werden? Deutschland hat das während 2 Monaten versucht und verzeichnet nun 50 % mehr Verstorbene und 25 % mehr Patienten in den Intensivstationen, verglichen mit der Schweiz. Dabei waren die Ansteckungszahlen höchstens halb so hoch.

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Hobby Klima Arithmetiker
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Ich weiss nicht genau, auf was sie herauswollen. Wie stark eine Massnahme genau hilft, hängt von vielen Faktoren ab: Wie gut werden die Massnahmen befolgt? Gibt es ausreichend Kompensationszahlungen? Wie sieht die Demografie aus, wie arbeiten die Leute etc. etc. Dann kommen noch nationale Unterschiede im Testprotokoll/Motivation hinzu. Deshalb sind Vergleiche der absoluten Zahlen zwischen Ländern schwierig.

Unbestritten dürfte jedoch sein: Die Massnahmen wirken, sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz. Schauen sie sich den Verlauf der Fallzahlen an. Ebenfalls unbestritten: Je früher je besser, denn man fängt einfach schon auf einem tieferen Niveau mit dem Absenken an. Das gilt insbesondere wenn man sich damit zufrieden gibt, die täglichen Fallzahlen auf einem x-beliebigen Niveau zu stabilisieren (oder nur sehr langsam zu senken). Weil dann spielt eben das absolute Niveau der täglichen Fälle eine grosse Rolle, da es über eine lange Zeit gehalten wird.

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