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Skeptiker
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Ich finde die Plakate mit der böse unter der Nikab/Burka hervorfunkelnden Frau auch geschmacklos und verstehe die Warnung vor Diskriminierung, weiter zementierten Vorurteilen gegenüber dem Islam und der Sorge vor Ressentiments.
Auf Infosperber.ch gibt es zur Abstimmung ebenfalls einen interessanten Gastkommentar von Elham Manea, einer jemenitisch-schweizerischen Politologin, Privatdozentin, Autorin und Menschenrechtsaktivistin. Ausserdem setzt sie sich für einen liberalen und säkularen Islam ein.
Ihr Gastkommentar, zu lesen hier, ist sehr interessant und geht stark auf die Hintergründe und den sozialen Kontext der Vollverschleierung ein. Was überraschend ist: Ihr Gastkommentar ist derjeneige für ein "Ja" zur Initiative.
Einen Gastkommentar für ein "Nein" zur Initiative gibt es übrigens auch, so wie es sich gehört. Diesen kann man hier lesen. Dieser kann aber inhaltlich leider nicht mit dem "Pro-Kommentar" mithalten. Auch mit dem hier veröffentlichten Kommentar nicht.
Mich überrascht an der Sache, dass Frau Manea und Frau Kulaçatan zu einem anderen "Ergebnis" kommen, was die Initiative betrifft. Gibt es hier sachkundige Leser*innen, die sich dazu äussern möchten?

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Bin zwar nicht "sachkundig" aber nach dem Lesen beider Kommentare habe ich den starken Eindruck, dass der Unterschied im Zutrauen besteht, jede Frau sei in der Lage, selbst zu entscheiden, was sie anziehe.
Ich empfinde das ebenfalls, deshalb werde ich das Verhüllungsverbot klar ablehnen. Keine Frau soll sich verhüllen MÜSSEN - und wir sollten die Strukturen stärken, welche da helfen. Ebenso gegen sonstige Zwänge und/oder Gewalt.
Die Frauen in ihrer Eigenständigkeit zu stärken bedeutet aber eben gerade das Gegenteil von Kleidervorschriften. Man kann nicht gegen Zwänge kämpfen, indem man die Wahlmöglichkeiten einschränkt.

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Skeptiker
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Danke für Ihren konstruktiven Kommentar, Frau L.

wir sollten die Strukturen stärken, welche da helfen. Ebenso gegen sonstige Zwänge und/oder Gewalt

In diesem Punkt teile ich Ihre Meinung voll und ganz. Das gilt aus meiner Sicht unabhängig der Abstimmung zum Verhüllungsverbot.

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Für meine Meinungsbildung zu einer solchen schwachsinnigen Initiative benötige ich weder Gast- noch andere Kommentare, ich kann selber auch noch denken.

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Skeptiker
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Sie disqualifizieren sich mit Ihrem selbstgerechten und toxischen Kommentar selbst, Herr Schneeberger. Und das ist ja keineswegs das erste Mal. Ich glaube auch nicht, dass Sie das nötige Verständnis haben, um einer ausgewiesenen Expertin (und selbst Muslima) auf diesem Bereich diese Expertise abzusprechen. Und noch was: Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie sich als Verfechter von Demokratie und Freiheit verstehen. Ihre Art, mit anders denkenden in den Dialog zu treten hat damit aber rein gar nichts zu tun. Im Gegenteil. Sie dürfen nun gerne erneut ausfällig werden. Wohl bekomm's.

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Nach langem, quälenden Hin und Her habe ich mich für ein Nein zum Schleierverbot entschieden. Diese blödsinnige Initiative ist einfach nicht das richtige Vehikel für irgendwelche Frauenangelegenheiten.

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SoWi, Übersetzerin, Autorin, Bloggerin
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An dem Tag, an dem auch Männern Vorschriften über ihre Körper, Kleidung oder andere persönliche Entscheidungen gemacht werden, werde ich vielleicht über ein Ja nachdenken.

Bis dahin finde ich einen Enthüllungszwang für Frauen genau so abstossend, wie einen Verhüllungszwang.

Hier Schleierverbot - dort T-Shirts der Schande! Beides Seiten derselben Medaille.

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Ein sehr guter Kommentar von Meltem Kulaçatan; sie bringt das “angebliche” Problem auf den Punkt. Und sie weist zu Recht auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte hin. Es ist daher kein Zufall, dass die SVP auch mit der Europäischen Menschenrechtserklärung ein problematisches Verhältnis hat, und diese aus der schweizerischen Rechtsordnung verbannen will.

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Akzeptanz ist eine Frage der Verhältnismässigkeit. Kann sein, dass es bei der aktuellen Abstimmung auch darum geht.

lieber Jacob Schneeberger, daher das ständige Zitieren der Pauschal Erklärung der SVP "wir wollen keine fremden Richter".
Wie kann es sein, dass das "Volk" nicht längst bemerkt, was eigentlich gemeint ist, sondern immer weiter blindlings hinter diesen Parolen herläuft.
Ich selber frage mich, was überhaupt "öffentlich- rechtlich" erlaubt sein darf an solchen Vorbild Funktionen, auch bei Abstimmungsthemen. Ob die nicht bereits ein Verstoss gegen Menschenrechte sein könnten. Es bleibt langsam zu untersuchen, ob allein "Stimmen sammeln" ausrechen kann um eine Initiative zu starten.
Wann sind Abstimmungen zu hinterfragen?
Darf man bei der Ausübung seiner Religion eingreifen, sei es bei der Kleiderordnung, den Essgewohnheiten bei den Riten und Feiern. (ausgenommen Beschneidungen bei Mädchen)

Dafür sind die Menschenrechte einzig relevant. Besonders die Europäische Menschenrechts Erklärung.

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Was für ein kluger und gleichsam poetischer Artikel: “«apaydın» (...), (...) ein Ort voller Licht: der hell leuchtende, glänzende H.“
H. dankt!

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Johanna Wunderle
Einheit in der Vielfalt
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Dieser Beitrag habe ich mit viel Freude gelesen. Frau Meltem Kulaçatan schreibt über ganz gewöhnliche Menschlichkeit, die uns allen zu wünschen wäre. Wie hell und freundlich könnte die Welt sein....

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"Stattdessen dürfte er den antimuslimischen Rassismus weiter befeuern und als dessen Signalwirkung auch den Frauenhass", Ich zitiere aus dem Schlusswort von Meltem Kulaçatan und wundere mich immer wieder, wie etwas, das eine ganz normale Regung sein kann, auf Rassismus und Frauenhass zurückgeführt wird, manchmal auch auf Fremdenfeindlichkeit und weiss ich was alles.
Wäre es zu viel verlangt, mal hinzusehen, und festzustellen, was der Schweizerische Füdlibürger, also auch ich, durchschnittlich so will: nämlich so leben, wie er es gewohnt ist? In islamischen Ländern haben wir uns anzupassen, in der Schweiz haben andere Kulturen sich anzupassen. Ist das sooo schwierig? Und mit Frauenhass und antimuslimischem Rassismus hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Und wäre es zu viel verlangt, mal hinzusehen und festzustellen, dass dem musikalischen Gehör des schweizerischen Füdlibürgers das morgendliche Gekrächze von den Minaretten herunter nicht sehr melodisch vorkommt. Dass er sich frägt, ob Gott an diesen Tönen überhaupt Gefallen findet und dass es den muslimischen Mitbewohnern der Schweiz mit den Tönen der Kirchenglocken gleich gehen könnte? Und dass das alles villeicht mit Ideologien wenig, und mit dem Wohlbefinden sehr viel zu tun hat?

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Wenn das - Ihrer Meinung nach - "mit Ideologien wenig, und mit dem Wohlbefinden sehr viel zu tun hat", wieso sollte dann Ihr Wohlbefinden wichtiger sein, als das Anderer? Und was sind die Folgen, wenn wir uns künftig bei der Gesetzgebung nur noch am Wohlbefinden "schweizerischer Füdlibürger" orientieren? Zuerst ermittelt der Staat dann, was "schweizerische Füdlibürger" sind und danach, was diese wollen - und dann macht er deren Willen entsprechend Gesetze? Und was ist mit all jenen, die sich nicht als "schweizerische Füdlibürger" verstehen? Ist deren Wille und Wunsch dann einfach nicht wichtig und kann übergangen werden? Schon das Beispiel der Kirchenglocken als Gegenpart zum Muezzin zeigt doch, dass dieser angebliche "Füdlibürger-Willen" gar nicht funktioniert. An meinem Wohnort z.B. haben sich ausschliesslich "Schweizer Füdlibürger" gegen das (laute) Glockengeläut einer christlichen Kirche gewehrt. Anscheinend hat sich die Frage, ob Gott an sowas Gefallen findet, nicht den Zugewanderten, sondern den Einheimischen gestellt. Abgesehen davon: Von keinem der sechs Schweizer Minarette (mehr gibt es nicht) ruft ein Muezzin. Kein "Schweizer Füdlibürger" wird überhaupt mit der Frage konfrontiert, ob ihm das gefällt oder nicht.
Und "Schweizer FüdlibürgInnen" gefallen vielleicht auch bauchfreie Tops nicht oder haarige Männerbeine, die aus weiten Bermudas ragen und in dunklen Socken in Sandalen enden. Und weil das nicht gefällt, verbieten wir's? Oder gilt das als heimische Kultur und damit als erhaltenswert?

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Hallo Frau S., Sie übersehen, dass die Gesetzgeber (National- und Ständerat), nun ich möchte niemanden beleidigen und sage deshalb nicht "Füdlibüger" sondern aus Durchschnittsbürgern besteht. (Es ist ja geradezu das Wesen unserer Demokratie, dass in der Regel nicht die Überragenden, sondern der Durchschnitt gewählt wird) Also besteht auch keine Gefahr, dass Extremforderungen, wie Sie sie anführen, Eingang in unsere Gesetze finden werden. Und die Gesetzgebung oder das Dekret in anderen Ländern ist eben deren Bier.

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Ja, liebe Liselotte S., Bruno Zeller spricht für viele Schweizer Bürger, die wir nicht hören und die sich auch nicht offen äussern würden!
Gut, wenn man seine Meinung sagen darf.
Für mich gewinnen je länger je mehr die Menschenrechte an Wert. Vor allem auch die Anerkennung der Europäischen Menschenrechts Konvention!
Sind Sie auch dafür?

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Zwei Dinge, die ich an Ihrem Post nicht verstehe:
Inwieweit hindert eine Niqabträgerin Sie daran, weiterhin so zu leben, wie Sie das möchten?
Eigentlich will die nur genau das Gleiche.

Und seit wann passen sich Europäer irgendwo im Ausland an? Und vor allem in muslimischen Ländern?
Möchten Sie wirklich, dass bsw. Dubai oder Marokko demnächst lange Röcke und lange Ärmel vorschreiben?

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Frage 1: Nun, eine total verhüllte Frau, oder ein total verhüllter Mann - wenn es das denn gäbe - irritiert in unseren Breitengraden.
Übrigens - wenn wir gerade dabei sind: ich bin auch dafür, dass die Polizei sich nicht verhüllen darf, bei uns. Was die Verhüllung der Polizei derzeit bewirkt, sehen wir zur Zeit in Weissrussland. Damit entziehen sich diese Typen der Verantwortung.
Frage 2: Na ja, ich habe den Eindruck, dass die Europäer in anderen Ländern gar nicht die Wahl haben, sich nicht anzupassen. Mit kommt im Moment nur Thailand in den Sinn, da wurde doch ein Schweizer eingebuchtet, weil er etwas gegen den König an die Wand schrieb.
Frage 3: Für die die dritte Frage verweise ich auf meine Antwort an Frau S.

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vor einer Woche haben wir bereits fast mit 300 Kommentaren überlegt, was denn nun Sache ist, Bruno Zoller.
Ich hatte auch das Gefühl, dass man seinen Glauben in Ruhe still leben soll, es ist Privatsache. Ich verstehe immer noch nicht, was an der Burka und dem Hiqab derart attraktiv sein soll, dass vorwiegend Schweizer Frauen neuerdings konvertieren und teilweise eigentlich provozieren, wenn sie ihre tiefe Gläubigkeit mit dem Niqab demonstrieren. Und das ist grundfalsch in unserer Muliti Kulti Welt.
Auch ärgerte es mich ausserordentlich, dass ausgerechnet Frauen damit zu weiterem Durcheinander beitragen, vor allem, weil es ja nicht Pflicht ist.
Das alles gilt meiner Meinung nach, s o l a n g e wir in der Schweiz leben. Wenn ich im Sinne und einig mit meiner Umgebung in einem Land lebe, wo der Niqab ein wesentliches Indiz meiner religiösen Aufrichtigkeit ist, dann wird wohl so richtig sein, diese Kleider Regel zu achten.
Man kann aber nicht zwei verschiedene Interpretationen oder "Glaubensweisen" zu der gleichen Religion verlangen, je nachdem wo man lebt. Solange uns das nichts angeht und man nicht die Menschenrechte damit verletzt.

Deshalb stimme ich nun nein.

Man hat auch das "Kreuz" aus dem öffentlichen Leben verbannt, richtigerweise!
Doch das organisierten auch Vertreter der katholischen Kirche teilweise mit.
Es wäre echt glorios, wenn sich moderate islamische gläubige Mensch, Mann oder Frau, auch nach der Abstimmung mit dem Thema Burka und Niqab weiter beschäftigen könnten und wie die Christen beim "Kreuz" (für alle) mithelfen könnten überflüssige Kleider Regeln auf zu heben.

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Und mit Frauenhass und antimuslimischem Rassismus hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Vielleicht für Sie nicht, Herr Zoller. Sie sollten jedoch auch einen Blick auf die Urheber der Initiative werfen. Diesem Egerkinger SVP-Stammtisch-Komitee gehören keine weissen Schäfchen an, es sind die altbekannten Hetzer und ihr Motiv ist fremdenfeindlicher Art. Allein das genügt mir schon, um Nein zu stimmen. Ich krieche denen nicht auf den Leim.

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Ich gehe mit der Autorin über weite Strecken einig und habe auch schon klar nein gestimmt. Worum es den Initianten eigentlich geht, ist auch klar, und braucht nicht diskutiert zu werden. Trotzdem versuchen leider fast alle Autorinnen, die die Initiative bekämpfen, vor allem die Initianten zu entlarven und zu zeigen, dass es diesen nicht um die Befreiung der Frau im Islam gehe.
Das tut teilweise auch die Autorin hier und ich befürchte einfach, damit erreicht sie nicht die Befindlichkeit jener zahlreichen Befürworter
innen der Initiative, die ein gewisses Unbehagen verspüren gegenüber kleidermässig zu Schau gestellter Religiosität. Die sich fragen, was Nikab- oder Burkaträgerinnen durch ihre Verschleierung gegenüber säkularen Frauen oder der westlich geprägten offenen Gesellschaft zum Ausdruck bringen möchten. Hier wäre, denke ich, erfolgreicher anzusetzen und zu erklären, wollte man nicht nur die Hardliner der Initiative bekämpfen, oder einfach "preaching to the converted" betreiben. Das begänne eigentlich schon bei der Frage, weshalb Frau "Huber", trotz sonst gelungener Integration, ein Kopftuch trägt. Das Unbehagen vieler Befürworter*innen der Initiative einfach als anti-islamischen Reflex abzutun, schiene mir auch zu kurz gegriffen; bei einem Besuch in Israel vor ein paar Jahren konnte ich z.B. feststellen, dass viele säkulare Israeli gegenüber ultraorthodoxen Juden ganz ähnliche Gefühle haben.

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"Viele säkulare Israeli (haben) gegenüber unltraorthodoxen Juden ganz ähnliche Gefühle". Das gilt doch eigentlich bei allen "Ultra-Bewegungen" - egal, ob das ultraorthodoxe Juden, fundamentilistische Muslime oder Christen sind. Keine dieser Gruppierungen ist ausserhalb des eigenen "Biotops" bei säkularen Mitgliedern der Gesellschaft sehr beliebt. Umgekehrt gilt das Gleiche: Die säkulare Gesellschaft ist bei Fundamentalisten jeder Religion unbeliebt. Das gründet darin, dass Fundamentalisten ihre eigene Lebensform absolut setzen: Nur so wie sie leben, ist es richtig. Alle die anders leben, befinden sich im Irrtum und werden - regliös ausgedrückt - der Verdammnis anheimfallen.

Die Säkularen wiederum mögen es logischerweise nicht, als prinzipiell falsch lebend und verdammt gesehen zu werden. Je nach Ausprägung des Fundamentalismus wird dieser zum Fanatismus, der anderes Lebenden das Lebensrecht abspricht. Ab diesem Zeitpunkt muss er in einem Rechtsstaat bekämpft werden. Der Rechtsstaat muss
auch Grenzen setzen, wenn Fundamentalisten (egal ob islamisch, christlich, jüdisch) ihre Grundsätze der säkularen Mehrheit überstülpen wollen und wenn sie Zwang gegen Mitglieder ausüben. Aber so lange sie friedlich (und freiwillig) ihren Glauben leben, haben sie jedes Recht dazu. Ob es uns - als säkularer Mehrheit - gefällt, dass Mädchen die Haare nicht schneiden und nur in überknielangen Röcken und langen Strümpfen herumlaufen, ist unerheblich, so lange das freiwillig geschieht. Und ich z.B. habe noch nie gehört, dass man das gewissen christlichen Sekten verboten hätte. Dann gilt das aber eben auch gegenüber sehr frommen Muslimas, die Gesichtsschleier tragen.

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-Herumlaufen ist für mich despektierlich.
-Für Frauen und Männer ist es schwierig sich zu emanzipieren, wenn sie in eine solche Community eingeboren wurden oder sich lange geborgen fühlten.
-Mit mehreren Artikeln über die Verhüllung haben wir verschiedene Aspekten lesen können. So differenziert würde ich in der Republik einmal über freie Kirchen oder sogar über die ref./kath. Kirchen lesen.

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Gratuliere Ihnen zu diesem erhellenden Statement.

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auch wenn wir in einer säkularen Gesellschaft leben, bleibt das Thema Religion ein ständiger Ausgangspunkt zur Diskussion.
Wollen wir das mal hinterfragen. Es gibt wahrscheinlich keine Erklärung, schon gar nicht eine Lösung.
Mir persönlich geht es um ein Gutes oder wenigstens mögliches Nebeneinander verschiedener Kulturen.
Das ist jetzt bald nicht mehr möglich, wenigstens jetzt gerade nicht und das ist ausserordentlich ärgerlich.

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sehr guter beitrag
zeigt das menschenbild der syp als rassistische vereinigung.

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lieber U. H., das Thema ist wirklich sehr anspruchsvoll.

"Blut und Boden Mystik" ist gefährlich. Vor allem bleibt relevant, zu prüfen ob gegenseitige kulturelle Vielfalt zu fördern, zu akzeptieren ist - oder ob sie gerade untergraben wird.

Das Thema wird auch nach der Abstimmung aktuell bleiben. Es wird immer aktueller. Egal was entschieden wird.

Es wird auch besonders viel Ehrlichkeit a l l e r Beteiligten fordern, gemeinsam weiter seine Ansichten und Absichten zu teilen.
Wir kommen nicht umhin trotz aller Freiheiten auch gemeinsame Grundrechte neu zu thematisieren und "einen gemeinsamen Nenner fest zu legen". Für mich ist die Europäische Menschenrechts Erklärung wegweisend.
Mich hat die Erklärung von Hans - Rudolf Zwalen ausserdem auch beruhigt. Das tönt sehr vernünftig und macht Sinn. Es stellt sogar den "Menschen" in den Mittelpunkt. Glaubensregeln werden real fassbar und erklärbar - man versteht, warum es eine Art "Rituale" gab, bei den Ursprüngen religiösen Brauchtums.

  • Die wollen wir nun der Gegenwart anpassen. Wir könnten fragen, wie weit sie immer
    wieder noch relevant sind.
    (Wie zum Beispiel, dass es Zeit war, das christliche "Symbol Kreuz" im öffentlichen Raum zu hinterfragen. So banal das klingt - nicht wegen seiner wichtigen Bedeutung im Christentum, sondern warum es inzwischen zum öffentlichen Ärgernis geworden war. Das war bei der Entscheidung damals ausschlaggebend!)

  • Vielleicht müsste man in allen Religionen bei den eigenen "Sitten und Gebräuchen"
    im 2021 wieder mal über die Bücher!

  • Jede Religionsgemeinschaft in unserer modernen Gemeinschaft ganz intern ---
    selber!

  • Schliesslich geht es um das möglichst kräftesparende zukünftige Leben oder
    Überleben bei gut 9 Milliarden Menschen!

  • solch triviale Fragen, ob ein paar Frauen mit Niqab in der Schweiz nicht mehr dem
    Alltagsbild entsprechen, erübrigen sich dann von selber.

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Ich finde die Begründung, warum die Reinhild "nun nein" stimmt etwa gleich wenig nachvollziehbar, wie deine ungezählten Kommentare und Begründungen, als du noch für ein Ja plädiert hast. Deine Einsicht zur Vernunft ist zu begrüssen, im Übrigen würde ich mal bizli Wittgenstein lesen... und hier bizli weniger schreiben...

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Die islamischen Vorschriften zu Schleier und Schweineverzehr hatte bei ihrer Einführung praktische Gründe.
Dazumal war es notwendig den Reisvorrat vor Verzehr mühsam in Handarbeit von Steinchen und anderen Ernte Beifall zu trennen. Diese Arbeit wurde im Freien erledigt. Sehr Zeit intensiv und die Fliegenplage keine Seltenheit ob der Hygienischen Bedingungen dazumal.
Die Fliegen hatten genug Zeit ihre Eier in die Augen der Frauen zu legen.
Darob erblindeten sehr viele Menschen.
Die Schleiervorschrift verhinderte dies signifikant.
Das Schweine Verzehr Verbot war ebenso eine signifikante Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung.
Das Schweinefleisch verdarb bei der dazumal üblichen Lagerung im Freien am schnellsten aller Fleischwaren.
Waren damals also durchaus Praxis bezogene Vorschriften.
Die „Verhüllung vor dem Manne“ respektive seiner „Begierde“ haben „Sittenwächter“ dies und jenseits des Christentums und des Islam erfunden…
Bei der Verschleierung ihrer eigenen Schandtaten geben Sie sich auch im 21. Jahrhundert alle Mühe…

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Zum Schwein: Das Schwein ist per se ein sehr sauberes Tier, aber das Schwein ist/war ein Nahrungskonkurrent des Menschen. Es frisst dasselbe Zeugs. Im Unterschied zu Kuh, Schaf und Geiss, die ungeniessbares Gras in geniessbare Milch und Fleisch umwandeln. Das ist in Vor-Tiefkühltruhe-Zeiten mit Heuschreckenplagen entscheidend und deshalb ist/war das Schwein nur zur Resteverwertung geduldet. (Nicht das Schwein brachte die Seuchen in die Städte, sondern die fehlende Kanalisation.)
Aus "Gesundheitsgründen" müssten die "Sittenwächter" den heutigen Schweinekonsum verbieten, wenn man an die industrielle Haltung, Überdüngung, Jauchetourismus, die Schlachtanlage Tönnies, Diabetes und Fettleibigkeit denkt.

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Der Ururgrossvater des SVP "Uebervaters" Ch. BLOCHER wurde vor ca. 150 Jahren eingebürgert. Von wegen keine Ausländer einbürgern (wenn sie nicht Millionär sind,. S.v.p.

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Danke für den guten Artikel als Beitrag zu einer vielfältigen und interessanten Diskussion! Vier Punkte meinerseits:

  1. Kleidervorschriften. Wer macht diese Vorschriften? In der Schweiz? Welcher Mann zwingt in der Schweiz konkret seine Frau dazu, den Nikab zu tragen? Da, falls es überhaupt solche Männer gibt, es sehr wenige sein dürften, kann das schon heute auf dem Gesetzesweg gelöst werden. In diesem Fall gälte es, die betroffenen Frauen zu stärken und eher nicht, Ihnen etwas zu verbieten (im schlimmsten Fall dürfte diese Frau sich nicht mehr oder nur eingeschränkt in der Öffentlichkeit bewegen).

  2. Provokation. Wie ich bei verschiedenen AutorInnen lese, sind bei uns Nikab-Trägerinnen eher nicht unterdrückte (Ehe-)Frauen, sondern eher selbstbewusste junge Frauen, die aus persönlichen Gründen die Verschleierung wählen. Das kommt bei einigen Leuten (nicht nur SVP) wohl als Provokation rüber. Und man kann nicht ausschliessen, dass das von den Trägerinnen z.T. gerade gewollt ist. So quasi die neuen Punks? … Es könnte sein, dass diese Frauen in einer schwierigen Selbstfindungsphase stecken und tatsächlich Hilfe brauchen könnten. Ein Verbot könnte hier das Gegenteil bewirken (Republik-Artikel über Agnès de Féo aus Frankreich). Und notabene: Was empfinden wir hier eigentlich als «normal»? (Wäre eine andere Diskussion. Auch sehr spannend)

  3. Wo findet die Diskussion (aufgrund der Initiative) statt? In der Schweiz. Nicht in Afghanistan (als Beispiel für einen Staat, wo offenbar Frauen tatsächlich dazu gezwungen werden). Das heisst, ein Thema, das in anderen Ländern tatsächlich ein grosses Problem ist, in der Schweiz im Gesetz zu verankern, scheint mir reichlich übertrieben.

  4. Wer sind die Initianten? Diese Leute sind schon öfters aufgefallen wegen Rassismus und Hetze. Nachdem ich lange unsicher war, ob ich ja oder nein stimmen soll, ist das für mich ein wichtiger Grund für ein klares Nein.

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Herr D. G., ich möchte Ihnen den Gastkommentar von René Bloch, Ordinarius für Judaistik am Institut für Judaistik und am Institut für Klassische Philologie der Universität Bern, erschienen am 24.02.21 im Berner BUND, zur Erhellung ans Herz legen, unter folgendem
[link] https://derbund.ch/religionsfreihei…0470256744

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Danke für den Beitrag! H.-Hottingerplatz-erhellend=genau so ist‘s nun mal. Jedesmal wenn ich dort hinein stürchle, meist zur Mittagszeit wenn Schüler ein billiges Mahl aussen vor dem Graffiti essen, strahlt uns diese Frau an! Der Kontrast zum umliegenden Quartier ist dermassen hoch dass mir als echter Chüelischwiizer nicht eine Sekunde die Worte Integration oder Nikab durch den Kopf gehen...dort wird einfach wahre Lebensqualität gelebt von der wir Schweizer uns eine grosse Tranche abschneiden können. Ich wünsche mir mehr solche Kontraste in unseren Städten. Auch die Situation am Bürkliplatz mit der stillenden Joggerin und der verhüllten Touristin hab ich erlebt, der Kontrast rutscht hier zugegeben in eine recht komische Situation...hier muss ich mir aber ehrlicherweise eingestehen dass, wenn ich mit der Touristin kommunizieren könnte/dürfte, die Situation wesentlich normaler für mich zu erfahren wäre. Die Angst vor diesen Kontrasten darf man im weitem Sinne durchaus Rassimus nennen, wir sollten nicht ewig auf unserem Füdlibürgertum beharren...es ist altmodisch; aus der Zeit von Globi und Buchhalter Nötzli oder eben der Schweizer Volkspartei

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