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Soziologe, Bürger
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Grundsätzlich glaube ich nicht, es könne eine menschlich sinnvolle Haltung sein, schmerzliche soziale Realitäten wie Diskriminierung dadurch aus der Welt schaffen zu wollen, dass man sie nicht sichtbar macht. Nur wenn man sie kennt, kann man sie bekämpfen.
Genausowenig halte ich es für philosophisch oder sonstwie wissenschaftlich vertretbar, davon auszugehen, soziale Realitäten entstünden erst dadurch, dass man von ihnen spricht, trotz oder genauer wegen allem, was man über Performativität weiss. Das wäre ein idealistisches Missverständnis, denn soziale Realitäten bestehen nicht in erster Linie aus Ideen, sondern aus Handlungen und Organisationsformen.
Aber niemand darf von vornherein von einer Person zu wissen bekommen, welcher diskriminierten Kategorie sie angehört, deshalb müssen wissenschaftliche oder statistische Daten über solche Phänomene oder sonstige persönliche Informationen anonymisiert werden.

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Ich denke zwar nicht, dass der Artikel irgendwo die These aufstellt «soziale Realitäten entstünden erst dadurch, dass man von ihnen spricht», aber Sie haben natürlich recht mit ihrer Gegenthese «soziale Realitäten bestehen nicht in erster Linie aus Ideen, sondern aus Handlungen und Organisationsformen» – bis zu einem gewissen Grade. Denn die Stelle der dialektischen Vermittlung oder strukturellen Kopplung zwischen «Ideen» und «Handlungen» bilden hierbei «Normen», die – wenn nicht klassisch konditioniert – kommuniziert und habitualisiert werden müssen. Gerade die Soziologie weiss also, wie arbiträr Typologien sein können – und wie stark sie Stereotypen Vorschub leisten können (allesamt «Ideen»!) und so Handlungen und Organisationsformen beeinflussen. Es gibt hier also ein Verhältnis der wechselseitigen Bedingung (ein Feedback-Loop des Sowohl-Als-auch und nicht des monokausalen Entweder-Oder).

Dies zeigt das für Aussenstehende heillos verwirrende Klassifikationssystem des US-Census anhand der Begriffe («Ideen»!) «race» und «ethnicity». Vergleiche etwa bloss den Unterschied zwischen «White Americans» (inkl. ethnicity der «Hispanic or Latino Whites») und «White (people)» (mit europäischer Abstammung, also exkl. «Hispanic or Latino Whites*»).

Ein fatales Beispiel wie Namen, Ideen und Begriffe gerade in Form von Klassifikationssystemen wissenschaftlicher und administrativer Art (bspw. Census-Büros) Identitäten festschreiben können, damit Handlungen und Organisationsformen beeinflussen und tödliche Folgen haben können, bildet die (Kolonial-)Geschichte der «Tutsi» und «Hutu».

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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· editiert

Nicht nur Schwarze werden in den USA überdurchschnittlich oft Opfer von Polizeigewalt, sondern auch Männer. Bei letzteren ist der Effekt sogar noch viel ausgeprägter. Wer also behauptet, diese Statistik Beweise Rassismus, muss konsequenterweise auch sagen, die Statistik beweise Sexismus gegen Männer.

Die Auflösung ist einfach: Männer verüben öfter Straftaten und werden daher auch öfter mit der Polizei konfrontiert. Das gleiche gilt nach Statistik aber auch für Schwarze in den USA. Deshalb liefert die obige Statistik weder einen Beweis für Rassismus, noch für Sexismus.

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Es behauptet niemand, dass eine solche Statistik für sich alleinstehend ein Beweis für irgendetwas ist. Es ist ein Puzzlestein von vielen, die in ihrer Gesamtheit ein Bild zeichnen.

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Im Artikel steht unter der Statistik: "Dass Rassismus ein systemisches Problem ist, kann man also für Minneapolis mit harten Zahlen belegen."

Aber ein Hinweis ist es natürlich.

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Menschen werden nicht nur dann mit der Polizei konfrontiert, wenn sie eine Straftat begehen. Sondern auch bei einfachen Identitätskontrollen, oder in Situationen, bei welchen eine andere Person die Polizei gerufen hat. Beides passiert bei Schwarzen häufiger (re:Identitätskontrollen siehe Grafik zu Frankreich, weiter unten im Artikel, re:Polizeinotruf siehe diesen TED-Talk). Und hier liegt systemischer Rassismus zugrunde.

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Krass ist auch die Disparität bei den Zahlen zu low-level offenses, etwa zum sog. loitering, also «Herumlungern». Gesetz und Durchsetzung besitzen einen starken racial bias. So zeigen etwa Daten der ACLU-Studie «Picking up the pieces – Policing in America. A Minneapolis Case Study» für Minneapolis:

black residents were seven to 16 times more likely than whites to be arrested for low-level crimes like marijuana possession, loitering and disorderly conduct.

Obwohl etwa bei den Zahlen, was den Marihuanabesitz anbelangt, ungefähre Parität herrscht.

Und gerade die Geschichte der loitering laws weist auf den systemischen Rassismus hin:

And like most vagrancy laws more broadly, anti-loitering laws were race-neutral on paper. In practice, they gave police a reason to arrest black people, especially black men, simply for their public presence as opposed to any specific criminal act. The concept of vagrancy, including loitering, as a criminal offense was also used by racist vigilantes to justify lynching.

Doch selbst wenn in vielen Staaten solche diskriminierenden Gesetze spezifiziert oder ganz abgeschafft worden sind, so spielen sie und damit der systemische wie institutionelle Rassismus in den Köpfen von vielen immer noch eine fatale Rolle, wie etwa der traurige Fall Ahmaud Arbery zeigt:

the idea of loitering as a threatening act by African-American men remains embedded in our culture. Thus do black parents teach their children to take extra precautions and black children worry about their parents.

Ähnlich wie unsere «Wegweisungsartikel» geht es dort um das Reinhalten des Raums von unerwünschten Elementen, weshalb viele Whites die Polizei anrufen (wie jüngst beim Fall Amy Cooper), um ihren angeblichen designierten «White Space» zu «schützen».

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Natürlich! Es gibt ja gar keinen Rassismus, auch nicht in den USA! Wie könnten statistische Daten das Gegenteil beweisen! *sarcasm off*

Sie sagen einerseits, die Beweisführung sei zu einfach, machen es sich m. E. aber andererseits mit ihrer ‚einfachen Auflösung‘ ebenfalls zu einfach. „Schwarze verüben öfter Straftaten, ergo mehr Polizeigewalt gegen Schwarze – wo ist das Problem?!“

Dabei missachten Sie erstens geflissentlich den Umstand, dass es nicht mal um Verhaftungen an sich geht, sondern um Gewalt durch die Polizei.

Zweitens, dass für eine Parität „Non-hispanic Whites“ also 7 mal weniger jeweilige Straftaten begehen als Schwarze. Ist das so? Wo sind ihre Daten dazu? Was sind die Gründe? Kurz, wo sind – wenn Sie schon stichhaltige Beweise für die Disparität verlangen – ihre Beweise für die Parität?

Drittens, gibt es nun aber Daten zu Minneapolis, die auch für Verhaftungen klare racial disaprities aufzeigen (ganz zu schweigen jene hinsichtlich der sozio-ökonomischen Ausgangslagen):

African-Americans in Minneapolis were more than 11 times likelier than whites to be arrested for possessing marijuana, even though studies show similar usage rates [...].

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Ah, eine klassische Rebosura'sche Argumentverdrehung. :) Ich streite nicht ab, dass es Rassismus gibt. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass die präsentierten Beweise nicht besonders belastbar sind.

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Exakt darauf wollte ich auch hinweisen. Sehr interessant zu diesem Thema ist Sam Harris' Podcast #207 (https://samharris.org/podcasts/207-…ack-brink/). Eine richtige Diagnose ist notwendig, um eine möglichst passende Lösung zu finden.

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Sind nicht das Redlining und das Redistricting in den USA gute Beispiele für Diskriminierung, welche durch Statistik hervorgerufen werden? Wenn aufgrund der Rasse, die politische Ausrichtung erahnt wird (auch eine Frage der Statistik) und somit dann Wahlkreise und die Investition in Nachbarschaften neu definiert werden, ist das für mich ziemlich offensichtlich ein Zeichen, dass etwas weniger Informationen Gleichheit schaffen könnte.

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Danke für Ihren Beitrag – ja, das ist ein gutes Beispiel dafür, wie Daten für ganz verschiedene Zwecke eingesetzt werden können. Und insbesondere nicht immer für die Zwecke, die bei ihrer Erhebung im Vordergrund standen.

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ichfürchte...
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Ich war um das Jahr 2000 für ein Praktikum in den USA, als mein amerikanischer WG Kollege gerade ein Formular für die Volkszählung ausfüllen musste. Ich staunte, als ich da die Frage nach "race" entdeckte, mit einer grossen Anzahl an Kästchen zum Ankreuzen, in allen möglichen Abstufungen von Ethnien. Frohgemut machte mein (weisser) WG-Kollege das Kreuz in der allerletzten Box "other" und schrieb manierlich auf die freie Zeile: "Rainbow nation". Und ging über zur nächsten Frage.

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Abgesehen von den wertvollen Überlegungen zu Sinn und Unsinn von solchen Datenerhebungen tut sich dieser Artikel durch einen allzu leichtfertigen Umgang mit statistischen Daten äusserst "ungut" hervor. (Aber hey, solange es ins Narrativ passt...)

Was müsste mensch mit den gleichen Massstäben wohl über die Kriminalitätsraten von Ausländern in der Schweiz sagen? (Antwort: Überproportional kriminell!)

Es gibt wohl immer mehrere Faktoren, die eine Statistik erklären. Kriminalität wird bspw. vor allem durch Geschlecht, Bildung, Alter und finanzielle Verhältnisse erklärt, weniger durch Herkunft o. ä. Das eigentliche Problem zeigt sich m. M. n. darin, dass eben Ausländer oder "schwarze Menschen" häufiger diejenigen Faktoren aufweisen, die mit höherer Kriminalität korrelieren. Da müsste mensch ansetzen.

Wenn nun z. B. "schwarze Menschen" in den USA statistisch deutlich krimineller sind als "andere", dann sollte es einen nicht erstaunen, dass diese auch häufiger "Opfer" von polizeilichen Gewaltmassnahmen werden (was im Übrigen wohl kaum dasselbe bedeutet wie "Polizeigewalt"). Für eine berechtigte Aussage darüber, ob mensch allenfalls von Diskriminierung aufgrund der "Rasse" ausgehen könnte, bedürfte es einer umfassenden Analyse verschiedenster Faktoren.

Ausserdem werden im Artikel leichtfertig Schlüsse aus den dargestellten "schwarzen" Anteilen gezogen; ob mensch von statistischer Signifikanz sprechen kann, wird nämlich nicht mitgeteilt.

Fazit: Interessant, aber teilweise ungenügend. Danke trotzdem!

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Das, worüber wir berichten, lässt keine Aussage zu Kriminalitätsraten zu, weder in der Schweiz noch anderswo.

Es geht ja erst einmal lediglich darum, dass manche Bevölkerungsgruppen

  • von der Polizei häufiger kontrolliert werden (racial profiling)

  • oder häufiger von der Polizei Gewalt erfahren.

Und das kann in einem ersten Schritt noch nichts darüber aussagen, ob die Personen, die hierbei Kontakt mit der Polizei hatten, dazu auch etwas getan hatten, das sie nicht tun sollten (siehe auch meine Antwort hier).

Wenn nun die Kriminalitätsrate in den USA oder in Frankreich bei bestimmten Bevölkerungsgruppen tatsächlich höher wäre als bei anderen (und für diese Gruppe deswegen vermehrt Kontakte mit der Polizei entstünden), wäre das – so, wie Sie es im Prinzip auch suggerieren – vermutlich durch Faktoren wie Bildung oder finanzielle Verhältnisse zu erklären. Und das wiederum würde auf strukturelle Benachteiligungen hinweisen.

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Das, worüber wir berichten, lässt keine Aussage zu Kriminalitätsraten zu, weder in der Schweiz noch anderswo.

Selbstverständlich; ich habe weder etwas in der Richtung behauptet noch suggeriert; ob Absicht oder nicht, das ist ein Strohmann-Argument.

Es geht ja erst einmal lediglich darum, dass manche Bevölkerungsgruppen von der Polizei häufiger kontrolliert werden (racial profiling) oder häufiger von der Polizei Gewalt erfahren. Und das kann in einem ersten Schritt noch nichts darüber aussagen, ob die Personen, die hierbei Kontakt mit der Polizei hatten, dazu auch etwas getan hatten, das sie nicht tun sollten (siehe auch meine Antwort hier).

Racial-Profiling ist m. M. n. nichts Schlechtes, auch wenn es für die Betroffenen unangenehm ist – ich darf das sagen, ich bin ja von entsprechendem "Sex-Profiling" betroffen!^^ Wer sich an die Gesetze hält, hat ja keine schwerwiegenden Einschränkungen davon. Siehe dazu Racial Profiling?, "Shlomo Finkelstein", 09.07.20.

das wiederum würde auf strukturelle Benachteiligungen hinweisen

Das ist m. M. n. kulturmarxistischer Unfug. Ja, es gibt strukturelle Einflüsse, die teilweise menschliches Verhalten erklären. Aber es gibt auch psychologische Einflüsse, persönliche Wahl und Präferenzen. Wenn eine Gruppe im Schnitt weniger gebildet ist und weniger Einkommen hat, kann daraus nie und nimmer geschlossen werden, dass irgendeine strukturelle Benachteiligung Ursache dafür ist. Siehe Gender-Pay-Gap-Debatte.

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Pascal Roelcke
Research Executive Ipsos MORI
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Vielen Dank für diese spannende und wichtige Einordnung! Hier ist ein sehr sehenswertes, weiterführendes Webinar der Market Research Society zum Thema Big Data, Covid and Ethnicity in Grossbritannien.

https://youtu.be/fxW1NyHotVg

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Danke für den Hinweis!

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SoWi, Übersetzerin, Autorin, Bloggerin
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Herzlichen Dank für diesen interessanten Vergleich. Als Soziologin möchte ich natürlich am liebsten immer so viele Daten und variablen wie möglich erfassen. Einfach aus Neugier und um vergleichen und Zusammenhänge herausfinden zu können. Aber die Nachteile sind tatsächlich auch nicht von der Hand zu weisen.

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Ziel ist ja wohl, dass Diskriminierung, aufgrund von was auch immer, keine Rolle mehr spielt. Ein Model könnte der Umgang mit dem Werther-Effekt sein. Dies würde bedeuten, dass Forschung weiterhin betrieben wird, aber immer offene Fragestellungen verwendet werden. Wenn man also eine Umfrage unter von der Polizei vorläufig Festgenommenen macht, sollte man bei der Entlassung fragen: "Ist die Polizei angemessen vorgegangen? Wenn nein, warum nicht?"
Die Medienberichte sollte man demnach auf ein absolutes Minimum beschränken, immer alle Formen der Diskriminierung berücksichtigen und ins Verhältnis zu den Vorkommnissen im Einzelfall setzen.

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Letzte Woche liest man in der Republik, die Frage nach der Herkunft einer Person sei rassistisch. Was unterscheidet diese Frage von der Bitte um Angabe der race? Ziemlich wenig, oder?
Ausser natürlich, dass die fragende Person in einem Fall wahrscheinlich ein Date oder eine Bekanntschaft ist, im anderen vielleicht eine Behörde. Die Behörde würde sich also rassistisch verhalten, schon sind wir wieder beim staatlichen (momentan öfters systemisch genannt) Rassismus.

Demnach ginge es überhaupt nicht an, diese Statistik zu erheben, und sie wäre gerade Teil des Problems.

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"Dass Rassismus ein systemisches Problem ist, kann man also für Minneapolis mit harten Zahlen belegen." Dieser Satz bezieht sich direkt auf einer der von Ihnen zitierten Datensätze und beweist mit "harten Zahlen", dass die Polizei in den USA rassistisch seien. Wenn man sich nun die Daten zur Kriminalität ansieht, würde man entdecken, dass diese ebenfalls keine exakte Abbildung der tatsächlichen demografischen Verhältnissen Amerikas sind. Somit sind diese sogenannten "harten Zahlen" eben vielleicht doch nicht die ganze Geschichte.

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Was entdeckt man denn, «[w]enn man sich nun die Daten zur Kriminalität ansieht»? Cut to the chase, please!

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Der Kommentar war eigentlich als Antwort an einen anderen weiter unten gedacht. Aber um zum Punkt zu kommen, man sieht dieselbe Überproportionalität von Schwarzen (etwa um den Faktor 4). Das wiederum würde automatisch zu einer höheren Anzahl an Interaktionen zwischen dieser Gruppe und der Polizei führen, was sich in der von der Autorin zitierten Statistik manifestieren würde.

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Interessante Überlegungen. Nicht einmal in der Statistik die eine, einzig richtige Vorgehens- und Sichtweise.

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Senior Researcher
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Wie will man eigentlich feststellen, wer arabisch, wer farbig, und wer sonstwie aussieht? Gibt es dafür objektive Kriterien? Und zu welcher Kategorie gehöre ich, wenn ich von einer Bergtour zurückkomme? Und was ist mit den Rothaarigen? Den Blonden? Den Kahlköpfen?

Da es in der Menschheit keine Rassen gibt, wie längst bekannt, ist eigentlich auch kein Rassismus möglich. Es muss sich um was anderes handeln: schlichte Dummheit, Vorurteile, allenfalls auch Missverständnisse.

Hingegen gibt es sehr wohl Unterschiede in der Sozialisation der Menschen. Wer in prekären Verhältnissen, in einer patriarchalischen Familie oder unter dem Einfluss einer komischen Religion aufgewachsen ist, sieht die Welt anders als ein aufgeklärter, laizistischer Europäer. Das macht ihn aber nicht zu einem schlechteren Menschen.

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Zu Ihren Fragen und den verschiedenen Methoden, die verschiedene Datenerhebungsstellen hierzu verwenden, siehe Artikel :-).

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Das analoge zur erfassten Rasse in der USA heisst in der Schweiz Migrationshintergrund: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/hom…atuts.html.

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Danke für den Hinweis! Ich habe hier mal das Einwanderungsland Schweiz, das mit dem Ius sanguinis («Recht des Blutes» oder Abstammungsprinzip) und dem Begriff «Migrationshintergrund» operiert, mit dem Einwanderungsland USA verglichen, das mit dem Ius solis («Recht des Bodens» oder Geburtsortsprinzip) und den Begriffen «race» und «ethnicity» operiert.

Hier kommt es darauf an, von wem man geboren worden ist und dort wo man geboren worden ist, wobei gerade auch dort festgehalten wird, von wem man geboren worden ist.

Wichtig ist, dass man erkennt, wie auch scheinbar rein wissenschaftliche oder administrative Kriterien einen politischen Hintergrund haben können – mit z. T. gewaltsamen, ja tödlichen Folgen.

Siehe dazu auch das hervorragende Buch des Soziologen Zygmunt Bauman «Moderne und Ambivalenz. Das Ende der Eindeutigkeit» (2005).

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