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Populismus zu analysieren und bekämpfen ist wichtig. Die Corona-Diskussion unter diesem Gesichtspunkt zu sehen, greift sicher zu kurz und erweckt den Verdacht, dass damit ein Vorteil in der sachliche Auseinandersetzung verschafft werden soll.
Es ist vor allem ein anderer Streit, weil alle unmittelbar auf der persönlichen Ebenen betroffen sind und damit die Fronten teilweise anders als üblich verlaufen.

Alle Seiten versuchen mit Reizwörtern zu agieren, hier im Text zum Beispiel mit “Durchseuchung”. Beliebt ist auch “exponentiell”.

Dass Urs Karrer dringend davor warnte, Kinder und Jugendliche der Durch­seuchung auszusetzen – wie es der bundes­rätliche 3-Phasen-Plan im Grunde vorsieht –, wurde sehr viel weniger thematisiert.

Als Kontrast der Bericht aus dem Kanton Bern

COVID-19 Tests an Volksschulen
Kalenderwoche 18 Durchgeführte Pool-Tests 80'338 Anzahl positive Tests 9

Eine Illustration hierzu liefert auch dieser neue Artikel der NZZ
Ein [link]https://www.nzz.ch/meinung/corona-u…ld.1624036)

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Lieber Herr K., ich finde, das ist nun wirklich nicht sehr aussagekräftig. Dass die Inzidenz bei Schulkindern mittlerweile relativ hoch ist, ist weitgehend unbestritten. Vergl.: https://www.srf.ch/news/schweiz/tae…er-schweiz
Es gibt immer wieder Häufungen von Ausbrüchen, auch an Primaschulen:
https://www.20min.ch/story/corona-f…4459234385
Einfach nur ein Beispiel herbeizuzitieren, wo es mal besser aussieht, ist wirklich etwas bescheiden. Herzlich, DB

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Lieber Herr Binswanger, die Meldung, frisch aus dem Kanton Bern an diesem Morgen, diente zur Illustration, dass etwas getan wird und dass das Problem der Kinder wohl nicht das allerdringlichste ist. Es ist unglücklich, in diesem Zusammenhang "Herdenimmunität" zu verwenden und damit den Bundesrat in die Nähe der "Durchseuchungsturbos" zu bringen.

Mittlerweile hat auch ein Mitglied der Task-Force eingeräumt, dass wichtige Faktoren nicht richtig eingeschätzt wurden, wohl weil es wichtiger schien, eine klare Botschaft auszusenden, als umfassend zu informieren. Das ist schade, weil damit die eigene Glaubwürdigkeit in Frage gestellt und der Gegenseite (SVP) in die Hände gespielt wird.

Task-Force-Chef zeigt sich «positiv überrascht»
In der Schweiz wird der Spielraum für Lockerungen der Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus zunehmend grösser. Das stellt Martin Ackermann, der Chef der wissenschaftlichen Covid-19-Task-Force des Bundes, im Interview mit der «NZZ am Sonntag» fest.
Allerdings bestehe das Risiko eines erneuten Anstiegs der Fallzahlen nach wie vor, sagte Ackermann. Werde zu früh zu stark geöffnet, würden Menschen, die sich noch nicht hätten impfen lassen können, unnötig gefährdet. «Das wäre ihnen gegenüber nicht fair.»
Ackermann äusserte sich im Interview «positiv überrascht» über die aktuelle Entwicklung. Er gehe davon aus, dass die Task Force in ihren Warnungen vor den Öffnungen im April drei mögliche Punkte falsch eingeschätzt haben könnte. Ackermann nennt das warme Wetter, die nicht genau bekannte Übertragungsrate der britischen Mutation und den Faktor Mensch.
Denn: «Der grösste Unsicherheitsfaktor bei Öffnungen ist das Verhalten der Bevölkerung.» Es sehe so aus als verhalte sich eine grosse Mehrheit sehr vernünftig. So gesehen hätten die kritisierten Modelle der Task Force mit hohen Fallzahlen «vielleicht mitgeholfen, die Pandemie zu bremsen». (SRF)

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Action Anthropologist
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"Erstaunlich positive Entwicklung trotz fahrlässiger Öffnungsschritte".
Ja, so kann man dieses Rückzugsgefecht natürlich auch führen...
Vielleicht wird es auch einfach Sommer, und Covid-19 ist ein saisonaler Erreger, wie andere Corona-Verwandten von ihm, oder wie die Grippe-Erreger.
Jedenfalls steht so etwas heute im Tages Anzeiger.
Dann hätten die sinkenden Fallzahlen aber auch weniger mit den voranschreitenden Impfungen zu tun, als wie uns die täglichen Jubel-Meldungen "von der Impf-Front" nahelegen wollen...
Im nächsten Herbst werden wir mehr Klarheit darüber gewinnen.
Und wir werden dann auch sehen, ob die Befürchtungen von Wissenschaftlern wie Dr. Prof. Sucharit Baghdi sich bewahrheiten, dass die starken Nebenwirkungen nach dem Spritzen der neuen Gentech-Wundermittel zu Blutgerinseln und Thrombosen im ganzen Körper führen können, was ziemlich zufällig passiert (ähnlich einem russischen Roulet) und ob der Nutzen solcher Impfungen tatsächlich die "Kollateral-Schäden" überwiegt.
Die Art, wie DissidentInnen in den Diskussionen rund um Corona und die zu treffenden Corona-Massnahmen verspottet, ausgegrenzt und ihre Beiträge gelöscht und zensuriert werden, macht mir Kummer und steigert mein Misstrauen in das Funktionieren unserer Institutionen, unserer Demokratie, unseren Rechtsstaat und unsere Medien.
Ich meine mit diesen DissidentInnen nicht "Flat Earth"-Verfechter, Ufologen, oder rechtsextreme Verschwörungstheoretiker und Neonazis, sondern anerkannte WissenschaftlerInnen und ganz normale Menschen, wie mich selber, die versuchen, sich im Medien-Jungel ein Bild über die Lage zu machen und die mit einer Mischung aus Glauben, Halbwissen, Lebenserfahrung und Intuition an diese Aufgabe heran gehen, um dann irgendwann zu entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen.
"Corona" hat mir die Augen geöffnet für etwas, was mich erst irritierte, nun aber wirklich klar und bewusst geworden ist:
Es gibt eine (linke, grüne, technokratische, oder wie auch immer) "Aufklärer-Sekte", die einen "Heiligen Krieg" gegen (rechte, esoterische), oder wie auch immer) Sekten führt und die dabei SELBER zur Sekte wird!
Irr, was?
Und doch ist es anscheinend so!
Für mich ist das eine bahnbrechende Erkenntnis, die mich total verunsichert und die zugleich so wunderbar befreihend ist!
In diesem Sinne: Reden wir! Aber so richtig!

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Zwei Einwände:

  1. Bitte verbreiten Sie keine Falschinformationen über angeblich "starke Nebenwirkungen". Mögliche Nebenwirkungen der in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe werden von der Schweizerischen Arzneimittelbehörde sorgfältig und ständig geprüft. Die Swissmedic ist gerade gestern wieder zum Schluss gekommen, dass die eingegangenen Meldungen über unerwünschte Wirkungen «das positive Nutzen-Risiko Verhältnis der beiden eingesetzten mRNA-Impfstoffe» nicht verändert.

  2. Der Begriff «Dissidenten» ist im Zusammenhang mit der Debatte in der Schweiz nicht angebracht. Schliesslich kommt er aus dem Kontext nicht-demokratischer Staaten, in denen Andersdenkende politisch verfolgt und eingesperrt wurden und werden. Davon kann in der Schweiz keine Rede sein.

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Action Anthropologist
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Gut für Sie, wenn Sie "Richtig" und "Falsch" so klar auseinanderhalten können.
Dann sind Sie ja genau die richtige Person für den Job der "Republik"-Polizistin.

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Zum 2. Punkt: Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie da Herrn Müller wörtlich nehmen müssen. Ich habe nicht erkennen können, dass er hätte zum Ausdruck bringen wollen, er lebe in einer Diktatur. Und abgesehen davon: Falls Sie ihn schon wörtlich nehmen wollen, dann bitte richtig:

"Dissident (von lateinisch dissidēre „auseinander sitzen, nicht übereinstimmen, in Widerspruch stehen“) bezeichnet einen unbequemen Andersdenkenden, der öffentlich gegen die allgemeine Meinung oder politische Regierungslinie aktiv auftritt. Hauptsächlich wird die Bezeichnung für Oppositionelle in Diktaturen und totalitären Staaten verwendet, weil das ungehinderte Aussprechen der eigenen Meinung in Demokratien ein Grundrecht ist und damit als selbstverständlich gilt" (WIKIPEDIA).

Der Begriff Dissident wird zwar hauptsächlich, aber eben nicht nur für Andersdenkende in Diktaturen verwendet. In Anbetracht der impetuösen Artikel von Herrn Binswanger betreffend Covid-19 habe ich Verständnis dafür, wenn sich diesbezüglich Andersdenkende im Kontext der Republik-Community als Dissidenten, d.h. als unbequeme Andersdenkende vorkommen.

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Action Anthropologist
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Genau in dieser Dynamik stecken wir!
WIR verhalten uns als Schädlinge auf diesem Planeten und führen gleichzeitig einen verbissenen Krieg gegen einen Grossteil der Natur, der versucht, uns zur Raison zu bringen, ja der das sogar MUSS, weil es nicht im Interesse des Gesamtsystems Natur ist, was die Menschheit mit ihr macht, nämlich ausbeuten, misshandeln, unterdrücken, verwüsten, zerstören.
Das ist sozusagen die "Flugzeug-Perspektive", und tatsächlich musste man zuerst Flugzeuge und Raketen bauen, dass man die überhaupt sehen konnte...
Aus diesem Grund-Dilemma unserer menschlichen Existenz und unserem "gespaltenen", entfremdeten und zugleich immer tieferen Verständnis einer Art "Hass-Liebe" kommen wir nicht raus.
Wir können vorwärts stürmen und mithilfe der Gentechnik am Allerheiligsten der Erbinformation herum basteln, und werden den Teufel der Krankheiten mit dem Beelzebub einer Schulmedizin bekämpfen, die immer weniger Wert auf Pflege und auf menschliche Wärme legt und immer mehr Wert auf Technik, Schutzanzüge und chemische Wirkstoffe.
Es ist wieder mal typisch, dass mir "die vielen lehrreichen Sendungen des NDR" empfohlen werden, als ob ich diese "mainstream-Meinung" überhaupt nicht kennen würde. Auf die Kritik und auf Befürchtungen von Fachleuten, die es auf dieser Welt sehr zahlreich gibt, wird überhaupt nicht eingegangen.
Und genau dieses vorsätzliche Ignorieren treibt doch diese Leute dermassen auf die Palme, DASS sie sich in ihrer Wortwahl radikalisieren!
Sucharit Baghdi verfasste Offene Briefe und Anfragen an die deutsche Kanzlerin und an die Europäische Zulassungsbehörde EMA, in denen er -vor dem Hintergrund seines grossen Fachwissens- nur wissen wollte, ob sie dieses und jenes bedacht hätten!
Wie waren die Reaktionen?
Nichts als Schweigen. Dann Diffamierung und Ausgrenzung. Eine Ärzte-Vereinigung, der er angehörte, forderte ihn auf, aus der Gesellschaft auszutreten.
Geht man so mit einer respektablen Persönlichkeit um?
Und erst JETZT spricht Baghdi von einem "Bösen Plan", der von Staatsregierungen zusammen mit Pharmakonzernen und Multimilliardäreen wie Gates offensichtlich verfolgt werde.
Ist das denn so abwegig?
Wir können nur leise erahnen, wie viele Milliarden hier im Spiel sind.
Und bei der Reaktion auf die von der Biden-Administration geforderten Aufhebung des Patentschutzes , damit auch in armen Ländern geimpft werden könne, sehen wir ja sehr deutlich, wie diese Pharmakonzerne reagieren!
Staaten haben MIlliarden in die Entwicklungen der Impfstoffe gesteckt.
Die Pharmakonzerne tragen keinerlei Haftung für allfällige Impfschäden und Spätfolgen.
Doch die Boni und Gewinn-Ausschüttungen sollen trotzdem maximal sein!
Diesen Leuten geht es nur um Geld, Geld und nochmals Geld. Und um Macht natürlich, immer noch mehr Macht.
Dabei inszenieren sich als grosse Wohltäter der Menschheit.
Gestern kam ein Film über Napoleon, wie er in seiner masslosen Gier nach Macht schliesslich vom Russischen Winter gestoppt wurde, was der Anfang von seinem Ende war.
Die "Linken" und "Grünen" sitzen nun also mit Frau Merkel im selben Boot, einer "Realpolitikerin", wie aus dem Lehrbuch, die für strenge Lock Downs plädiert und die Energiewende "realistisch" verlangsamt und die von einer "Hilfe für Afrika" faselt und damit die Multinationalen Konzerne meint, die sich noch mehr Ländereien und Bodenschätze in diesem seit einer gefühlten Ewigkeit vom europäischen Kolonialismus geschundenen Kontionent unter den Nagel reissen.
WARUM tun sie das? frage ich mich.
Wollen sie endlich mal mit der Mehrheit sein und regierungstauglich?
China macht uns doch vor, wie eine Staatsmacht die Corona-Pandemie dazu benutzt, ihre engmaschige Total-Überwachung weiter auszubauen und zu perfektionieren!
Und wir machen es ihnen nach, denn das ist ja anscheinend so erfolgreich, wenn man die (manipulierten und geschönten) Daten anschaut!
Schöne neue Welt...
Die Verhältnisse müssen sich wohl weiter zuspitzen, denn "das System" kann gar nicht anders, als gemäss seiner inneren Logik gegen die ökologische Wand fahren.

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Vorschlag: Sie hören sich durch die fast 90 Sendungen vom NDR-Podcast "Corona-Virus-Update", waas ca 135 Stunden genaues, anspruchsvolles Zuhören ergibt - und lesen/schreiben dann Ihren Kommentar nochmals. Dann haben Sie die genauesten, objektivsten und kompetentesten Beiträge gehört, die Wissenschaft hergibt zum Corona-Virus. Baghdi gehört da nicht dazu, sorry! Offene, demokratische Streitgespräche können gewisse naturwissenschaftliche Sachverhalte nicht ändern.

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Der Glaube daran, dass moderne Technologien uns alle Probleme vom Hals schafft, ist genauso bequem wie der Glaube, dass das echte Leben erst nach diesem hier anfängt.
Menschen geben extrem ungern zu, dass sie sich geirrt haben. Lieber erdulden sie Unannehmlichkeiten und Schmerzen, als dass sie sich auf dem eingeschlagenen Weg umdrehen und zurückgehen. Da probiert man lieber über Umwege zu verhindern, dass man rasch ans Ende des Weges kommt, wo man mit ziemlicher Sicherheit herausfinden würde, dass man falsch abgebogen ist...
Nach meinem dafürhalten sind wir schon vor Jahrtausenden vom Weg abgekommen, als sich unsere Vorfahren dafür entschieden, dass das Ausbeuten von anderen Menschen, Tieren und Umwelt in Ordnung sei, um den eigenen Komfort zu steigern. Also etwa als wir das Feuer zu nutzen begannen. Seitdem verursachen Homo-Sapiens immer wieder drastische, schnelle Veränderungen in ihrer Umwelt, was im Kontext der Natur immer als Katastrophe gilt.
Immerhin gab es Kulturen, welchen diese zerstörerischen Mechanismen bekannt waren und die diese einzugrenzen vermochten. Der globale Kapitalismus gehört definitiv nicht zu dieser Kategorie. Selbst im Angesicht der bevorstehenden Klimakatastrophe und dem Warnschuss der Corona-Pandemie, sind wir nicht fähig die Notbremse zu betätigen, wir glauben ganz fest daran, dass ein Wunder in Form von einer neuen Technologie eintritt, das uns davor bewahrt, umkehren zu müssen.

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Action Anthropologist
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Genau in dieser Dynamik stecken wir!
WIR verhalten uns als Schädlinge auf diesem Planeten und führen gleichzeitig einen verbissenen Krieg gegen einen Grossteil der Natur, der versucht, uns zur Raison zu bringen, ja der das sogar MUSS, weil es nicht im Interesse des Gesamtsystems Natur ist, was die Menschheit mit ihr macht, nämlich ausbeuten, misshandeln, unterdrücken, verwüsten, zerstören.
Das ist sozusagen die "Flugzeug-Perspektive", und tatsächlich musste man zuerst Flugzeuge und Raketen bauen, dass man die überhaupt sehen konnte...
Aus diesem Grund-Dilemma unserer menschlichen Existenz und unserem "gespaltenen", entfremdeten und zugleich immer tieferen Verständnis einer Art "Hass-Liebe" kommen wir nicht raus.
Wir können vorwärts stürmen und mithilfe der Gentechnik am Allerheiligsten der Erbinformation herum basteln, und werden den Teufel der Krankheiten mit dem Beelzebub einer Schulmedizin bekämpfen, die immer weniger Wert auf Pflege und auf menschliche Wärme legt und immer mehr Wert auf Technik, Schutzanzüge und chemische Wirkstoffe.
Es ist wieder mal typisch, dass mir "die vielen lehrreichen Sendungen des NDR" empfohlen werden, als ob ich diese "mainstream-Meinung" überhaupt nicht kennen würde. Auf die Kritik und auf Befürchtungen von Fachleuten, die es auf dieser Welt sehr zahlreich gibt, wird überhaupt nicht eingegangen.
Und genau dieses vorsätzliche Ignorieren treibt doch diese Leute dermassen auf die Palme, DASS sie sich in ihrer Wortwahl radikalisieren!
Sucharit Baghdi verfasste Offene Briefe und Anfragen an die deutsche Kanzlerin und an die Europäische Zulassungsbehörde EMA, in denen er -vor dem Hintergrund seines grossen Fachwissens- nur wissen wollte, ob sie dieses und jenes bedacht hätten!
Wie waren die Reaktionen?
Nichts als Schweigen. Dann Diffamierung und Ausgrenzung. Eine Ärzte-Vereinigung, der er angehörte, forderte ihn auf, aus der Gesellschaft auszutreten.
Geht man so mit einer respektablen Persönlichkeit um?
Und erst JETZT spricht Baghdi von einem "Bösen Plan", der von Staatsregierungen zusammen mit Pharmakonzernen und Multimilliardäreen wie Gates offensichtlich verfolgt werde.
Ist das denn so abwegig?
Wir können nur leise erahnen, wie viele Milliarden hier im Spiel sind.
Und bei der Reaktion auf die von der Biden-Administration geforderten Aufhebung des Patentschutzes , damit auch in armen Ländern geimpft werden könne, sehen wir ja sehr deutlich, wie diese Pharmakonzerne reagieren!
Staaten haben MIlliarden in die Entwicklungen der Impfstoffe gesteckt.
Die Pharmakonzerne tragen keinerlei Haftung für allfällige Impfschäden und Spätfolgen.
Doch die Boni und Gewinn-Ausschüttungen sollen trotzdem maximal sein!
Diesen Leuten geht es nur um Geld, Geld und nochmals Geld. Und um Macht natürlich, immer noch mehr Macht.
Dabei inszenieren sich als grosse Wohltäter der Menschheit.
Gestern kam ein Film über Napoleon, wie er in seiner masslosen Gier nach Macht schliesslich vom Russischen Winter gestoppt wurde, was der Anfang von seinem Ende war.
Die "Linken" und "Grünen" sitzen nun also mit Frau Merkel im selben Boot, einer "Realpolitikerin", wie aus dem Lehrbuch, die für strenge Lock Downs plädiert und die Energiewende "realistisch" verlangsamt und die von einer "Hilfe für Afrika" faselt und damit die Multinationalen Konzerne meint, die sich noch mehr Ländereien und Bodenschätze in diesem seit einer gefühlten Ewigkeit vom europäischen Kolonialismus geschundenen Kontionent unter den Nagel reissen.
WARUM tun sie das? frage ich mich.
Wollen sie endlich mal mit der Mehrheit sein und regierungstauglich?
China macht uns doch vor, wie eine Staatsmacht die Corona-Pandemie dazu benutzt, ihre engmaschige Total-Überwachung weiter auszubauen und zu perfektionieren!
Und wir machen es ihnen nach, denn das ist ja anscheinend so erfolgreich, wenn man die (manipulierten und geschönten) Daten anschaut!
Schöne neue Welt...
Die Verhältnisse müssen sich wohl weiter zuspitzen, denn "das System" kann gar nicht anders, als gemäss seiner inneren Logik gegen die ökologische Wand fahren.

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Action Anthropologist
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Ganz aktuell:
Die Beweise verdichten sich, dass die ursprüngliche Variante des "Wuhan-Virus", von Covid-19 also, nicht durch Zoonosen von Fledermäusen auf den Menschen übersprang, sondern dass sie einem Gentechnik-Labor entwich.
Die Chinesischen Behörden verhindern eine wirkliche Aufklärung des Ursprungs des Pandemie-Erregers, indem sie systematisch den Zugang zu wichtigen Daten blockieren.
Und jetzt kommt's noch dicker:
Sie verhindern diese Aufklärung nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch im Interesse ihrerscheinbaren "Systemrivalen" im Westen, allen voran die Amerikaner und die Deutschen!
Da solche Gen-Manipulationen an Viren sowohl in den USA, als auch in Deutschland als "viel zu gefährlich" eingestuft und deswegen verboten sind, macht man sie nun einfach in China, wo die Vorschriften diesbezüglich viel laxer sind, so dass alles gemacht werden kann, was technisch möglich ist.
In den VIP-Listen des Labors von Wuhan taucht auch der Name "Drosten" auf...
Nun brauchen wir nur noch 1 und 1 zusammenzählen:
Die gleichen Leute, die uns jetzt ihre "Lösung" anbieten, nämlich Gentechnik-Impfstoffe, haben das Problem der Covid-19-Pandemie auch verursacht, ebenfalls mit Hilfe der Gentechnik!
Ob beabsichtigt, oder unbeabsichtigt fahrlässig spielt im Endeffekt gar keine grosse Rolle mehr, denn das Ergebnis ist ja das Selbe!
Und zu allem Übel soll jetzt sozusagen der aus dem Labor entwichene, "kleine Teufel" mit dem ebenfalls im Labor entwickelten "kleinen Engel" bekämpft werden, so dass die weltweit führenden Zauberlehrlinge der Gentechnik gleich doppelt an dem angerichteten Schlamassel verdienen, dabein immer mehr Einfluss und Macht gewinnen und irgendwann von niemandem mehr zur Verantwortung gezogen werden können!
Nun kann man das alles wieder als "Verschwörungstheorie" abtun und sich darüber lustig machen. Haahaahaaa! (Bis das Lachen im Halse stecken bleibt.)
Aber wie läuft es denn in Sachen militärische Aufrüstung?
Genau gleich! Die Waffen-Industrie entwickelt immer grausamere und zerstörerische Waffensysteme, so dass die armen "Zivilisten" immer mehr in Angst und Schrecken versetzt werden und in eine Art "Schockstarre" geraten, wenn ihnen täglich Bilder von Krieg, Terror, Gewalt und Verbrechen verabreicht werden, von Medien, die sich mit solchen Grässlichkeiten ganz banal am besten verkaufen und mit dem "Horror-Genre" am meisten Klicks generieren!
Und nun habenn die Militärs zusammen mit den Lobbyisten der Rüstungsindustrie leichtes Spiel, wenn sie der total verängstigten Bevölkerung ihren Schutz anbieten, in Form von Militär, das mit NOCH grausameren und NOCH zerstörerischen Waffensystemen ausgerüstet werden soll, als man sie "dem Feind" bereits verkauft hat...
Vielleicht geht es auch gar nicht anders, und es ist sinnlos, gegen den reissenden Fluss des "Fortschritts" und der "Zivilisation" anschwimmen zu wollen, mit der Sehnsucht im Herzen, wieder Zurück zur klar sprudelnden Quelle zu gelangen.
Vielleicht muss jede Art von "Fortschritt" mit einer Art von "Rückschritt" bezahlt werden.
Oder anders gesagt: Wie gewonnen, so zerronnen...
Und auch nach weiteren, im "Krieg gegen die Zeit" gewonnenen und der Natur abgetrotzten Lebensjahren (Die Natur hätte uns auch einfach mit allem Nötigen versorgt, wenn wir ihre grosse Liebe erkannt hätten...) wird auch der tapferste Krieger der Apatschen sein Kriegsbeil auf den Boden legen und mit letzter Kraft den Gipfel des "Heiligen Berges" erklimmen, um dort oben uralt, weise und abgeklärt auf Manitu zu warten, der in abholen kommen wird, für den Übertritt in die "Ewigen Jagdgründe"...
How, ich habe noch einmal gesprochen!

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Meine Worte Herr Reber. Danke!

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Politisch interessiert
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Da wünsche ich Ihnen Kraft und Mut, Herr Müller. Es wird nicht leicht werden.

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Es ist wieder Samstag. Einmal mehr Dank an Herrn Binswanger, der öffentlich nachdenkt, neu erschienenes, gescheites Buch vorstellt und damit Dinge auf den Punkt bringt. Und zitiert: «Die Wege sind da. Alles Übrige liegt an uns.»
Ein Beispiel aus meiner bescheidenen Sicht: Meinungsbildung hat sich in den letzten Jahren auch in jenen Graubereich verlagert, der sich bei allen (digitalen!) Medien zwanghaft an die Artikel anschliesst. Wird meist «Community» genannt, wer da schreibt ist neudeutsch «User». Das Ganze lehnt sich irgendwie an die Social media an.
Die Wege sind da.
Wäre zu ergänzen, dass diese Kommentarspalten auch eine Art Bauplan haben und da gibts gute Beispiele (Republik, also just hier), da gibts schlechte Beispiele (z.B. SRF News). Just im grössten Schweizer Medienhaus nämlich, finanziert durch all unsere politisch festgelegten «Mitgliederbeiträge» und mit dem klaren, ebenfalls politisch verordneten Auftrag zum Service public herrscht Willkür und Intransparenz. Während ich hier, als Abonnent, äh Verleger, schreiben und sofort auch publizieren kann, schreibe ich zwar bei SRF News und schicke auch ab, muss dann aber stundenlang warten, bis publiziert wird oder eben nicht – bis irgend ein Redaktionsmitglied entschieden hat, ob meine Schreibe gut oder schlecht sei. Auf Grund völlig intransparenter Kritierien! Und genau darüber kann aber absolut nicht diskutiert werden!
Man halte sich vor Augen: Da wird in jener Redaktionsstube von SRF quasi am Laufmeter freigeschalten, was beispielsweise völlig anonyme bzw. unter falschen Namen agierende Schreiberlinge absondern, mitunter mit arg brauner Tinte. Obwohl falsche Namen eigentlich nicht verwendet werden dürfen, gibt es Heerscharen von Pseudonymen, die den Diskurs gezielt vergiften, Andersdenkende persönlich attackieren, wie es eigentlich nach den dortigen Spielregeln, Netiquette genannt, untersagt ist. Gezielte Provokationen, Beleidigungen und diskriminierende Kommentare bleiben stehen, obwohl sie von andern Usern beanstandet werden.

Unhaltbare Zustände, die eine kleine Gruppe beunruhigter Personen der Ombudsstelle vorgelegt haben, dort aber abgeblitzt ist: Diese hält sich nicht für zuständig! Die zwischenzeitlich gewachsene Gruppe sieht sich gezwungen, sich an die Unabhängige Beschwerdeinstanz (UBI) zu wenden, weil nämlich genau durch solche intransparente Praktiken der produktive Dissens unterlaufen wird. Weil beispielsweise genau so dem Rechtspopulismus oder auch andern antidemokratischen Kräften der Teppich ausgerollt wird:
SRF scheint irgendwelche Praktikant*innen damit zu beschäftigen, «gute» von «schlechten» Kommentaren zu unterscheiden und durch Zensur den Dialog sowie die freie Meinungsäusserung zu unterdrücken, statt mit einer entsprechenden Kontrolle zu verhindern, dass Personen unter falschen Identitäten das Klima vergiften. SRF betreibt in seiner Community-Redaktion eine höchst undemokratische Politik!

«Alles Übrige liegt an uns», sagt sich diese kleine aber wachsende Gruppe und setzt sich zur Wehr, als nächster Schritt wie gesagt bei der UBI.

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Wenn ich das noch ergänzen darf, für jene, die sich von meinen Zeilen angesprochen fühlen (nach 4 Std. noch keine Ablehnung, immerhin!): unser Grüppchen ist inklusiv, gar nicht exklusiv, und ich fungiere gerne als Kontakt. Klar, die SRF-News-Kommentarspalten sind ein kleines Gärtchen, aber wehret den Anfängen. Es gilt, Journalismus zu unterstützen und nicht dessen Totengräber (ld@dracksache.ch).

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Meeresbiologe, Fotograf
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Thomas Meyer schreibt in seinem wunderbaren «Kleinen Taschenlexikon» beim Stichwort Demokratie: Wettbewerb um die Fähigkeit, am geschicktesten mit den Ängsten der Leute spielen zu können.

Um politisch wirksam Angst vor Arbeitsplatzverlusten, Nahrungsknappheit, Steuerausfällen, Preisanstiegen … verbreiten zu können, braucht man vor allem Geld. Viel Geld. Aktuell erleben wir das im Vorfeld der beiden Pestizidinitiativen. Die Agrarlobby zeichnet selbst- und geldmächtig das düstere Bild einer Schweiz, in der es nicht genug zu Essen gibt, wenn man es den Bauern verbietet, ihre eigene Arbeitsgrundlage zu zerstören. Obwohl wir alle wissen, dass es ein absoluter Irrsinn ohne Zukunftsperspektive ist, Milliarden in die Vernichtung unserer Ökosysteme zu investieren, wird am 13. Juni die Angst vor Nahrungsmittelknappheit wegen des prophezeiten Untergangs der Schweizer Landwirtschaft obsiegen.

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Secondo
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Danke Herr Binswanger für diese anregende Rezension.

Was mir in den meisten Analysen, wie auch in dieser fehlt, ist die Sicht auf die Motivation des Individuums. Ich mag selbst den Vorwurf der Pedanterie auf mich ziehen aber muss es mal kundtun:
Es wird viel zuwenig darauf geachtet, aus welchem Grund jemand an die Macht will. Frau Badran zum Beispiel will etwas verändern und zwar für viele. Wenn aber jemand an die Macht will, um persönlichen Profit daraus zu ziehen, sei dies Selbstverherrlichung, sei dies ein Steuerprivileg, ist dieser Mensch in meinen Augen grundsätzlich nicht für die Teilnahme an einem demokratischen Diskurs geeignet.

Ich gehe nicht soweit, Narzissten aus dem politischen Diskurs ausschliessen zu wollen, das wäre zu einfach. Aber ich trau einem Kandidaten, der mit Dreck um sich wirft und gleichzeitig von mir einen Freibrief verlangt, schlicht nicht zu, dass er sich, einmal gewählt, an die Menschenwürde deren, die er nominell vertritt, auch nur erinnert.

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Dank der neuen Medien kann auch ein einfacher Mensch gratis seine Meinung kundtun ohne Fremdwörter und Geschwurbel. Und schon kommen die linken und grünen Gutmenschen und wollen ihn mit der Populismuskeule zensurieren.

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Medien, Populismus und zensurieren sind Fremdwörter. Können Sie sich nicht so ausdrücken, damit Sie auch eine einfache Republik-, sorry, Volksherrschaftsleserin versteht?

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Als Witz gedachter Beitrag?

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Guter Beitrag von Binswanger. Eine für mich zentrale Frage besteht darin, ob in dieser kurzlebigen Zeit überhaupt noch Debatten möglich sind? Meistens wird ein Thema kurz hochgekocht, um dann anderntags wieder beerdigt zu werden. Auch die Medien sind darin meisterhaft. Und ist der 24-Stunden online-Mensch überhaupt noch in der Lage, auf etwas anderes als Kurzfutter einzugehen? Debatten oder die intensive Beschäftigung mit einem Thema braucht Zeit und Raum. Und genau diese Ingredienzen zum Nachdenken sind vielen Menschen in einem beängstigendem Masse abhanden gekommen. Populismus hat auch damit zu tun, dass Menschen unter Druck, sei es finanzieller Natur oder anderweitig, Zeit und Raum ausblenden und subito gehört und vertreten sein wollen. Politiker haben diese Lebensart erfasst, die vornehmlich von den sozialen Medien gefördert wurde/wird, und geizen nicht mit kurzlebigen Statements und Anschuldigungen gegenüber Andersdenkenden. Das kommt Politikern in dem Sinne zupass, als dass sie damit von langlebigen, aber drängenden Problemen samt Lösungsansätzen ablenken können. Auch die Medien haben sich diesem Zeitgeist angepasst und sind, auch ihrer finanziellen Nöte wegen, auf Links und Quoten aus. Medien sollten in der Tat gesponsert werden und nicht der Rendite geopfert werden. Doch genau dies geschieht: Zum Beispiel beim Tamedia-Konzern. Medien, die Zusammenhänge aufzeigen, Machenschaften entlarven, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf die Finger schauen, sind nötiger denn je. Ansonsten wird dieses System immer unmenschlicher, ungerechter und zerstörerischer. Und wenn sich der Bürger mündig schimpft, hat er die verdammte Pflicht, sich mit der Welt und nicht zuletzt mit sich selbst auseinanderzusetzen.

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Mensch - wie alle anderen
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Guter Punkt hier: „Debatten oder die intensive Beschäftigung mit einem Thema braucht Zeit und Raum. Und genau diese Ingredienzen zum Nachdenken sind vielen Menschen in einem beängstigendem Masse abhanden gekommen.“

Meine Frage ist: warum haben wir diese Zeit, diesen Raum, ev auch diesen Mut nicht mehr? Zu viel Stress im Job, zu komplexe Themen, zu viel Arbeit in Weiterbildungen, oder sonstige Gründe? Oder „wir amüsieren uns zu Tode?“ Oder eine fehlende Vision, die uns alle ermutigt, anspornt? Ich wünschte, ich hätte eine Antwort....

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Meines Erachtens haben wir verlernt Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Angefangen bei der Hysterie aktiv sein zu müssen, sich ständig selbst optimieren zu müssen. Die verbissenen Gesichter von Joggern und Bikern sprechen eine deutliche Sprache. Zeit und Raum bedeutet für mich nichts zu machen, wobei nichts nicht nichts ist, denn ich befasse mich in Gedanken und Gefühlen mit mir selbst, mit meinem Leben, ich bin reflexiv, sinniere, verarbeite. Dabei muss ich nicht der Gesellschaft genügen, sonder nur mir und meinen Bedürfnissen. Es ist ein Alleinsein, ohne daran zu verbittern oder einem Gefühl, etwas verpasst zu haben. Die Medien- und überhaupt die Alltagsmaschinerie verführt uns ständig dazu, uns zu verlieren - eben in Unwesentlichem. Und dieses Gefangensein im Unwesentlichen führt dazu, konsumieren zu müssen, je unzufriedener wir sind, desto mehr konsumieren oder sublimieren wir. Nur ein mit sich einigermassen im Reinen befindlicher Mensch hat das Auge und das Ohr dafür, die Welt in sein Handeln miteinzubeziehen. Und genau das bräuchte es, um die mannigfaltigen Probleme dieser Welt meistern zu können.

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Passionerter + ernstmeinender Erneuerer
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zum Thema: Guter Streit, schlechter Streit
Es fehlt mir etwas Dringendes:
Der Totalschlag gegen die Pressefreiheit ausgeführt von den USA, GB und Schweden mit der Inhaftierung von Julian Assange.
Der Westen brüstet sich demokratisch regiert zu werden. Und jetzt zerschlägt er dieses Basis öffentlich!
"Wir haben es in der Hand!" Das stimmt leider nicht!
Selbst der nachhaltige Aufschrei der Presse bleibt aus!
Nils Melzer, Sonderbeauftragter der UNO für Folter hat diese Geschichte recherchiert. Es lohnt sich sein Buch dazu zu lesen und ihm zuzuhören:
https://www.beobachter.ch/politik/d…iz-denkbar

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bravo V. K..
julian assange wäre schon lange im asyl in der schweiz, wenn wir nicht «schiss» hätten.

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Passionerter + ernstmeinender Erneuerer
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Danke Beni Öhrli für die Rückmeldung.
Hat jemand keine Schiss?
Das ist ja genau das, was sie bezwecken wollen. Selbst die Presse schweigt vornehmlich. BBC bspw hat ein Interview mit dem Sonderbeauftragen N.M. kurz danach vom Netz genommen.
Ist es uns klar, was hier abläuft?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Fernsehtipp: 3satThema Talk zum Thema «Was ist rechts?» u. a. mit Jan-Werner Müller und Solmaz Khorsand :-).

Müllers «produktiver Dissens» klingt sehr nach einer (erneuten) Synthese von Arendts «politischem Raum» der Öffentlichkeit, Rancières «Unvernehmen» und Theorien der «Radikaldemokratie» wie etwa jene von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe.

Müllers Lösungsangebot gegen das Problem des Populismus in Form von Parteien und Medien als «kritischer Infra­struktur der Demokratie» wirkt m. E. nun etwas gar nach 50er/60er-Nostalgie, als etwas (links-)konservativ rückwärtsgewandt die Zeit der starken (Volks-)Parteien und Gewerkschaften, der sozialen Marktwirtschaft mit dem (durch den Boom erkauften) sozialen Frieden zwischen «Sozialpartnern» und den autoritativen Meinungsführer und gatekeeper in den grossen Verlagshäusern zurücksehnend.

Was bleibt ist:

  • (Volks-)Parteien: Wiedergewinnung des Vertrauens durch Transparenz, um gegen das Vorurteil der Korruption, «Volksferne» und der Gefahr der neuen «Bubble»-Parteien anzukämpfen.

  • (Klassische) Medien: Regulation der «Neuen» Medien und Subventionierung der «veralteten» Medien.

Das klingt nicht nur etwas dürftig, sondern auch bloss defensiv. Einen substanziellen Fortschritt, eine nachhaltig tragfähige Zukunftsvision ist hier leider nicht zu erkennen.

Was mir fehlt, ist der Blick auf jene, um die es den Parteien und Medien gehen sollte, jene, die sich im politischen Raum bewegen, jene, die öffentlich in Debatten ihr Urteil bilden, jene, welche die Wurzel der Demokratie bilden: die Bürger:innen.

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Lieber Michel Rebosura,

Ich finde Sie gehen hier ein bisschen gar ungnädig mit Müller ins Gericht. Anklänge an Rancières mésentente hat es im Grundsatz tatsächlich, allerdings auch bei beachtlichen Unterschieden, so weist Müller die Praktizierbarkeit von Losverfahren explizit zurück, während Rancière von der Möglichkeit fasziniert ist, auf diesem Weg die Ungewissheit im Sinne von kontingenten Parzipitationschancen zu erzeugen. Müller hingegen sieht sich als Realist der Vermittlungsprozesse, was bedeutet, dass demokratische Macht auch immer das Ergebnis eines power Brookings sein muss. Seine direkte Inspirationsquelle ist nicht Rancière sondern Claude Lefort. Auch der Arendt-Bezug mag gegeben sein - nur dass Müller sich nicht um das Ideal einer politischen Praxis bemüht, sondern um die reale Konstitution des politischen Raums. Laclau und Mouffe schliesslich würde ich an einer anderen Ecke verorten - da ihre Radikaldemokratie ja darauf angelegt ist, den Formalismus von Legitimation durch Verfahren zu sprengen und linkspopulistische Transformierungsperspektiven zu gewinnen.
Vor allem aber will Müller wirklich nicht zurück zur einer Parteienherrschaft der 60er Jahren, und auch nicht zu einem explizit zurückgewiesenen "demophoben" Elitarismus (auch das teilt er mit Rancière). Ich denke, man kann seinem Buch vorwerfen, dass es die zunehmende Wichtigkeit von themenbezogenen zivilgesellschaftlichen Mobilisierungsformen zu sehr vernachlässigt. Allerdings hat Müller ja recht damit, dass in unseren repräsentativen, oder halb-repräsentativen Demokratien, die Parteien - mögen sie sich auch im Spannungsfeld zahlreicher anderer Akteure bewegen - immer noch die entscheidenden Instanzen sind. Wir haben etwas die Neigung, diese Tatsache zu sehr zu vernachlässigen. Und natürlich: Am Ende geht es immer nur um die Bürgerinnen. Aber die sind politisch nur relevant, soweit sie sich politisch organisieren. Herzlich, DB

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Lieber Daniel Binswanger, vielen Dank für die differenzierte Einordnung! Stimmt, Lefort darf hier natürlich fehlen. Die Bezüge sind ja auch mehr Anklänge, die ich aus der vorzüglichen Zusammenfassung herauszuhören vermeine. Und es sind ja auch nicht die schlechtesten Klänge. Im Gegenteil! Ich werde – wie schon sein Populismusbuch – auch sein neues Buch lesen (aber zuerst ist Joseph Vogls «Kapital und Ressintement» dran ;-). Es ist zu hoffen, nein, zu erwarten, dass er neben den Anleihen auch Eigenes, Weitergehendes zu dieser Melodie hinzufügt.

In Müllers «produktivem Dissens» klang auf der einen Seite neben Rancières «Unvernehmen» auch Lyotards «Widerstreit» an, auf der anderen Seite schlicht auch «konstruktive Kritik» sowie «konsensorientierte Meinungsverschiedenheit» (vgl. Habermas) und «kompromissbereiter Interessenskonflikt» (vgl. Margalit).

Überhaupt ist es eigentlich immer erfreulich, wenn pauschal betrachtet auch in Deutschland weniger idealistisch und prinzipiell gedacht wird, sondern wie in Frankreich eher üblich (wieder) materialistischer und «machtbewusster» (vgl. Manfred Frank). Doch die konkreten, hier wiedergegebenen Rezepte zur Stärkung des «produktiven Dissenses» – also Transparenz, Regulation und Subvention – erschienen mir dann doch etwas mager.

  • Parteien bleiben im Subsystem Politik wichtig, ja. Aber ob Transparenz deren Zerfall in populistische (und von diesen kooptierte) Parteien, fragmentarisierte Bubble-Parteien und technokratische Restbestände der Volks-/Mitte-Parteien reicht? Gibt es nicht fundamentalere, strukturelle Gründe?

  • Und Regulation, sicher! Aber Populismus und Polarisierung waren schon in den 90er, also vor dem Ankommen des Internets und erst recht der Social Media in den Mainstream stark.

  • Subventionierung, klar, jetzt, wo die Felle davonschwimmen werden sie gerne genommen. Doch die grossen Medienhäuser waren selbst mehr Teil des Problems, als deren Lösung (Stichwort Soft News, Boulevardisierung, Diffamierungskampagnen aka Shitstorms usw.).

Mir scheint, dass diese Rezepte weniger den «Strukturwandel der Öffentlichkeit» (Habermas) «produktiv» affirmierend annehmen, als vielmehr «konservativ» ossifizierend Strukturerhaltung betreiben. Dies mag am «Glauben» an eine Elite – sei sie (verdeckt) demophob oder nach (aussen) demophil – oder an die schlichte, scheinbare Notwendigkeit dieser liegen. Deren «Legitimationsprobleme» aber werden dadurch nicht gelöst.

Nichtsdestotrotz sind m. M. n. Bürger:innen eben nicht nur dann politisch «relevant, soweit sie sich politisch organisieren». Dies scheint mir der grosse Fehler der Politik, Parteien und Medien zu sein. Relevant sind sie bereits «zuvor» als werdende Bürger:innen: Stichwort «politische Bildung» und Medienbildung hin zu einer aufgeklärt-kritischen und «redaktionellen Gesellschaft» (Pörksen). Denn mit der Individualisierung und Social Media sind sie nicht mehr nur «Empfänger», sondern potenziell alle «Sender». Aber auch «danach» als Citoyens in der Zivilgesellschaft und Kultur, Menschen im Alltag, Arbeiter:innen und Konsument:innen in der Wirtschaft, Homo sapiens sapiens in der «Natur» usw.

Diese Aus- oder «Verblendung», ja der aufgrund der Differenzierung systemisch notwendige «blinde Fleck» ist womöglich einer der strukturellen Gründe für die Desintegrationstendenzen – weil es vielleicht nicht mehr zeitgemäss ist. Möglicherweise beobachten wir nach der (modernen) Differenzierung gerade die (postmoderne) Desintegrierung, welche als (hoffentlich) vorübergehendes Krisenphänomen die Geburtswehen sind für eine (x) Integrierung. Möglicherweise auch nicht – und es heisst schlicht boom & bust.

Ob mein Beitrag nun ungnädig war? Vielleicht. Doch mag die Lektüre seines Buches mich wieder versöhnlich stimmen. Aber «produktiver Dissens»? Allemal! Herzlich, Michel

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Die 3sat-Sendung habe ich mir auf Ihre Empfehlung angeschaut, merci für den Tipp. Ich fands vom Inhalt her recht interessant, aber die Moderatorin hatte es nicht leicht mit den Gästen: Müller doziert wie allein auf der Bühne zur Kamera, Kissler übertönt Einwände einfach mit lauter Weiterreden und Khorsand geht lieber zurück auf ein anderes Thema statt auf die Frage der Moderatorin einzugehen. Die eingespielten Beiträge gefielen mir aber gut, um das Ganze aufzulockern.

Welche Formate lohnen sich sonst noch auf 3sat?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Gerne! 3sat ist per se für alle, die sich für Kultur, Wissen und Dokumentarfilme interessieren, zu empfehlen. Regelmässig schaue ich etwa «Kulturzeit», früher auch des öfteren «scobel». Neben arte der einzige Sender, in den ich noch mit Neugierde einschalte.

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Theologe
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Wir haben es in der Hand: Entscheidend ist, ob wir miteinander streiten, um unsere Denk- und Handlungsmöglichkeiten zu erweitern, oder um unsere Wahrheiten anderen überzustülpen.

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Freiheit und Gleichheit gehören nicht zusammen, denn Freiheit erzeugt Ungleichheit und Gleichheit erfordert Unfreiheit. Dies ist die Grundlage staatlichen Rechtswesens, gegen das kapitalistische Freiheit schon immer anrennte. Solche Ansichten werden geflissentlich verdrängt, jedoch damit nicht ausser Kraft gesetzt.

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Es verhält sich genau umgekehrt, Herr L.: Wohlverstandene Freiheit und Gleichheit gehören untrennbar zusammen. Demokratisch geordnete Freiheit ist nämlich die grösstmögliche gleiche Freiheit aller Gesellschaftsmitglieder, also die verallgemeinerbare (universalisierbare) Freiheit. Was Sie als Freiheit bezeichnen, ist dagegen (gewollt oder ungewollt) die grenzen- und rücksichtslose Willkürfreiheit der Starken, die zulasten der realen Freiheit aller anderen geht. Der Rechtsstaat, der die Gleichberechtigung aller Bürgerinnen und Bürger und faire Lebenschancen für alle durchsetzt, ist daher für einen wohlverstandenen Liberalismus grundlegend. Die öffentliche Debatte und die demokratische Willensbildung vor der Verzerrung durch (finanz-)mächtige Partikulärinteressen zu schützen, wird deshalb zur immer wichtigeren Aufgabe des Rechtsstaats. Eine ebenso faire wie transparente Medien- und Parteienfinanzierung ist dafür wesentlich.

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Interkultureller Coach
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Heisst dies, dass Menschen, die die Gleichheit in der Gesellschaft anstreben, unfrei sind?

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Politisch interessiert
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Warum erinnert mich Müllers Essay an das kleine Buch, mit dem die "Republik" einst aufmachte: "Demokratie unter Irrationalen"?
Naja, es gibt, wie man seit Joschka Fischer auch in der Politik sagt, erhebliche Schnittmengen. Schon die damalige Analyse setzte dort an, wo Müller aufhört - er ist ja auch Politologe und muss sich nicht vorrangig dafür interessieren was die Wundertüte Demokratie mit der menschlichen (vor allem westlich-weiss-männlichen) Persönlichkeit anstellt. Es ist in der Tat sehr, sehr anstrengend ins Ungewisse hinaus zu diskutieren, wenn die eigene Weltsicht als Bedingung des Überlebens empfunden wird. Der defense mode ist dann nie weit, und vor allem wenn man sieht wie sehr die Weltsichten eben irrational bedingt sind schwindet die Hoffnung auf einen guten politischen Disput als Normalfall.
Glücklicherweise gibt es sie aber eben doch, die gelegentlichen Sternstunden, in denen im Gespräch oder besser allgemein in Dialogen wirklich etwas passiert, wo Menschen ins Denken kommen und Perspektiven sich erweitern, erweichen und mäandernd neuen Wirklichkeiten zustreben (ok, für einen Leserkommentar jetzt etwas pathetisch, schon klar).
Mir gefällt die Idee, Lokalpresse zu subventionieren. Lange hat es dafür die sogenannte Geschäftswelt mit ihrem Anzeigenmodell gebraucht. Heute ist es vielleicht gar nicht so utopisch zu überlegen ob lokale Körperschaften mit eigener Budgethoheit, also alles ab dem Gemeindelevel aufwärts, lokale Berichterstattung ähnlich wie Bildung, Polizei, Müllabfuhr oder Gesundheitswesen als Teil öffentlicher Daseinsvorsorge und gemeinschaftlicher Problemlösung angehen sollten.

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Ich liebe Herrn Binswangers Worte zum Samstag. Auch dieses hier öffnet den Blick.
Und füge bei:

Arte bringt von Zeit zu Zeit den Titel "Fake America Great Again", welcher darstellt, wie politische Werbung in den sozialen Medien höchst erfolgreich auf individuelle Persönlichkeitsprofile zugeschnitten wird. Cambridge Analytica bekam das Mandat, Trumps Wahl zu fördern, nachdem sie mit der Brexit-Abstimmung bewiesen hatten, was sie können.

Dazu passt ein Film bei Netflix: "Das Dilemma mit den sozialen Medien". Als Nutzer bekommt man immer mehr von dem angeboten, was einen interessiert. So gerät man in eine Blase, die einen immer mehr in eine extreme Richtung führt und dabei bestätigt. Eine Aussage brachte das Problem für mich auf den Punkt: Es ist, als ob jeder seine individuelle Wikipedia bekäme. Die Kader der Tech-Konzerne verbieten ihren Kindern die sozialen Medien.

Je schwächer die klassischen Medien werden, desto grösser wird der Einfluss der im beschriebenen Sinne schädlichen sozialen Medien. Weil die Rendite im Vordergrund steht, können Leute wie Blocher, Tettamanti, Emil Frey und Co. geschrumpfte und geschnurpfte Medien etwa einem glaubensstarken und sonst erfolglosen Köppel (in Deutschland rausgeflogen, bei Weltwoche Auflage halbiert) oder Somm (bei der Basler Zeitung untergegangen) zur Verfügung stellen und so in die klassischen Medien vordringen.

Aus diesem Grunde – finde ich – muss die im Artikel geforderte Förderung der klassischen Medien ganz klar an einen Leistungsauftrag gebunden werden. Und das führt zu folgendem Zitat: «Man hat heute keinen besonderen Grund, optimistisch hinsichtlich der Demokratie zu sein. Jene, die sie untergraben wollen, perfektionieren mindestens ebenso eifrig eine populistisch-autoritäre Regierungs¬kunst, wie die Verteidiger der Demokratie deren Krise analysieren».

Stimmt, man kann es auch abkürzen mit "Dummheit ist Macht": Der Dumme steht am Morgen um 10 auf und macht dann - ungestört von irgendwelchen komplizierten Gedanken – die erste Dummheit. Damit beschäftigt er für den Rest des Tages ein Dutzend Intellektuelle, welche seinen Mist analysieren, sich dabei in die Haare geraten, und wobei ein, zwei Opportunisten neue Chancen erkennen. Der Dumme geht fein Mittagessen, macht ein Mittagsschläfchen und dann, am Nachmittag, noch zwei Dummheiten, welche weitere Intellektuelle beschäftigen. So bestimmt der Dumme, was die Gescheiten tun, und erweist sich damit als der Mächtigste von allen. Zudem ist er der Einzige, der etwas bewegt. Vielleicht müssten die Klügsten und Wägsten aus dem Vouch erkennen, in was für einem Hamsterrad sie rennen, und den Absprung wagen. Dann könnten sie selbst etwas machen. Denn Macht kommt von machen, nicht von diskutieren.

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Danke! Zentral: Demokratie heisst Auseinandersetzung und der Verlierer bleibt dabei involviert.

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Debatte ist gut. Aber mit gewissen Personen kann man nicht mehr debattieren.

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Es war Zeit, wieder einmal den „alten“ Binswanger mit einem fundierten, zum Nachdenken anregenden Beitrag lesen zu können. Nach all der Corona-Schnappatmung tut das richtig gut. Bitte wieder mehr davon.

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Binswanger berichtet auch fundiert und zum Nachdenken anregend über die Pandemie.

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Lieber Herr S., bei allem Sinn für polemischen Sarkasmus "Schnappatmung" finde ich im Corona-Kontext nun wirklich von seltener Deplaziertheit. Im Übrigen: vielen Dank für das Kompliment! Herzlich, DB

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Lauter Wertungen, kann damit nichts anfangen. Sorry.

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Ich weiss nicht, ob ich das Buch von Richard David Precht „Wer bin ich“ unsorgfältig gelesen habe, aber es scheint, in der Darstellung der Philosophentradition fehle das Element des Glücks, das wir aus dem Tierreich erbten.
Alle anderen Elemente - Moral, Willenskraft, Lebensprojekt - werden irgendwie auf den Verdienst eines Menschen zurück geführt: Das Element des Glücks widerlegt aber durch die Legitimierung des Zufalls jeglichen persönlichen Verdienst.

Dies ist ein zentrales Element, denn wenn Glück als Zufallselement überall hinzukommt, entfällt jedes Recht der Eliten, besser gestellt zu sein. Es reduziert den Stolz auf Bescheidenheit und regelt nivellisierend Unterschiede von Besitz und Einkommen. Die Einbildung, das Bessergestelltsein sogar über Generationen verdient zu haben ist das Fundament patriarchalischer Menschenfresserei im Kapitalismus als vorläufig letzter Legitimierung des Auserwähltseins.

Zweifellos ziehen einige Menschen das Glück an, dies ist aber das Ergebnis eines Initialglücks, das sie attraktiver macht und nicht ihr Verdienst durch Selbstüberwindung.

Habe gerade in Prechts Buch „Wer bin ich“ das Kapitel über Eigentum gelesen und stelle fest, dass auch da die Verantwortung gar nicht ein Thema ist.
Ich finde, Besitz auch von Geld bedeute Verantwortung für dessen Verwendung, also der gesamten Menschheit, wie auch uns selber gegenüber. Besitz ist eigentlich ein Unterscheiden, mit wem wir ihn teilen mögen - mit Freunden - und mit wem nicht, wen wir lieben mögen, und wen nicht. Dabei könnten wir alle lieben, die keinen Grund hätten, uns abzulehnen - wenn wir sie aus unserem Besitz nicht ausschliessten. Es ist also ein System, das sich selbst begründet zu aller Beteiligten Schaden.
Es scheint mir, es liquidiere sich auch langsam selbt, was mich freut.

In der Gesellschaft sollten dieselben Regeln gelten, wie im Strassenverkehr: die Fussgänger müssen immer über die Strasse vor Autos können, aber nur an Streifen - also Minimalsicherheit der Bewegung. Alle Fahrzeuge haben dasselbe Recht, aber Rechtsvortritt gilt. Grösse der Fahrzeuge variiert nur zwischen Lastwagen mit Anhänger, Zug oder Tram, Bus und Velo und Fussgängern. Das wäre moderate Gleichheit in moderater Freiheit.

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Abstraktionsnomade
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Herr Binswanger stellt eine für mich zentrale Frage, die ich schon seit Anbeginn der Pandemie habe:

Warum fällt es der Schweiz so schwer, über die Corona-Strategie eine vernünftige Debatte zu führen?

Und ebenso die Fortführung der Frage, welche Zutaten denn eine gute Debatte fördern können. Vielen Dank für die Hinweise aus Müllers Arbeit.

Bisher habe ich Herr Binswanger in dieser Beitragsreihe eher kontraproduktiv erlebt. Ich nahm vieles als "herumgehacke" wahr.

Wenn Herr Binswanger in den Corona-Beiträgen die Ansätze von Müller besser zum Ausdruck bringen würde, wären diese für mich viel eher ein Beitrag zum produktiven Dissens.

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Nein, wenn einE SchreiberIn, in diesem Fall Daniel Binswanger, eine Meinung vertritt, die nicht die Ihre ist, ist das kein "Herumgehacke", sondern seine dezidierte Meinung. Er liefert damit genau das, was Müller als unbedingt notwendig erachtet: Die Grundlage für eine Diskussion, eine Auseinandersetzung mit seinen Argumenten. Ob der Dissens z.B. mit ihrer Einstellung, dann "produktiv" wird, liegt a) an der Diskussion bzw. den dabei gebrauchten Argumenten und b) an der Ergebnisoffenheit der Diskussion. Und die gilt nicht nur für eine Seite - und sie gilt nicht, wenn auf einer Seite keine Fakten präsentiert und der Gegenseite von vornherein unterstellt wird, sie hacke nur herum.

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Nein, wenn einE SchreiberIn, in diesem Fall D. E., eine Meinung vertritt, die nicht die Ihre ist, ist das kein "Herumgehacke", sondern seine dezidierte Meinung.
Und wenn einer sein eigenes Erleben beim Lesen von Binswangers Kolumne beschreibt, schildert er ein Faktum, keine Meinung. Ob man das relevant findet oder nicht, liegt im Auge der Leser*in, aber zu behaupten, nach einem Jahr beinahe allwöchentlicher Corona-Rundumschläge werde ein Herumhacken 'von vornherein' unterstellt, ist etwas gar gewagt.

Zum Beitrag selber schliesse ich mich erstmal Herrn S. an: auch ich finde es enorm erholsam, wieder einmal eine Binswanger-Kolumne lesen zu dürfen, die nicht vor lauter und lautstarker Empörung bebt.
Hier schreibt Binswanger zitierend

Die Aufgabe von Parteien und Medien ist «die Darstellung und Strukturierung von Konflikten»

Wenn einzelne Medien nun nicht mehr zufrieden sind mit dieser Rolle,

Macht­fragen zu framen, zu definieren, als relevant oder irrelevant auszuweisen

und ihre publizistische Macht nutzen, nicht um Konflikte darzustellen, sondern um darin Parteistellung zu übernehmen und die Konflikte zu entscheiden im Sinn dessen, was sie oder einzelne ihrer Vertreter*innen für richtig halten, schwächen sie sich in dieser Rollenkonfusion selber. Keine*r kann gleichzeitig Spieler und Schiedsrichter sein.
Wenn der Satz zutrifft

Internet­plattformen können zwar eine sehr positive Rolle spielen, müssen aber viel stärker reguliert werden

dann wäre es vielleicht gerade an einem Medium wie der Republik, eine offene und konstruktive Debatte darüber anzustossen, wie und ob überhaupt eine Hybridform von Internetplattform mit ihrer aktivistischen Empörungskultur und einem ernstzunehmendem Medium zu realisieren wäre, was es dabei zu gewinnen wie auch zu verlieren gäbe, und was das gegebenenfalls für Sicherungs- und/oder Regulierungsmassnahmen bräuchte oder braucht.

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Nicht erst seit, aber auch seit Corona orte ich Demokratiefeindlichkeit nicht nur auf der linken Seite.
In Deutschland beobachtet jetzt der Verfassungsschutz Coronaskeptiker. Eigentlich hat er nur eine License für die Terrorismusbekämpfung. Und beim Demoverbot für Coronaskeptiker habe ich den Verdacht, dass das Argument, dass die Maskenpflicht nicht durchsetzbar sei, sehr gelegen kommt, aber nicht der Grund ist.
Auch mich begeistert die Argumentation der Skeptiker nicht, und ihre Handlungen noch weniger. Aber, wer war das doch, der gesagt hat, er halte das Gebot der Meinungsfreiheit so hoch, dass er auch dafür kämpfe, dass sein politischer Gegner seine Meinung äussern dürfe? Jedenfalls niemand aus diesem Jahrhundert.

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Das Zitat, das Sie ansprechen, stammt tatsächlich nicht aus diesem Jahrhundert - sondern von 1906. Ich vermute aber, Sie haben es bei Voltaire verortet - tatsächlich stammt es aber von Evelyn Beatrice Hall (Pseudonym Stephen G. Tallentyre), die es in ihrem Buch "The Friends of Voltaire" (1906) benutzte, um Voltaires Einstellung zu Claude Adrien Helvétius zu charakterisieren. Es bleibt aber ein schönes Zitat :-)

Allerdings verbietet niemand in Deutschland, den Coronaskeptikern/-leugnern, zu denken und auch laut auszusprechen, was sie meinen/glauben. Die Gegenseite nimmt sich nur das von Ihnen angeführte Zitat zu Herzen: "Wir bekämpfen, was sie sagen ....." Man muss auch sagen dürfen, dass etwas Unsinn ist, wenn es solcher ist. Demokratie besteht nicht darin, jeden Unsinn unwidersprochen stehen zu lassen.
Die Aufgabe des Verfassungsschutzes ist in Deutschland keineswegs ausschliesslich die Terrorbekämpfung - sondern genau das, was sein Name besagt: der Schutz der freiheitlich-demokratischen Verfassung/Grundordnung, des Bestandes und der Sicherheit des Bundes oder eines Bundeslandes. Wenn "Querdenker" und Konsorten mit Rechtstsradikalen "kuscheln" oder zur Beseitigung der Verfassung bzw. dem Sturz der Regierung aufrufen (was sie alles nachweislich getan haben/tun), dann werden sie eben zum Gegenstand der Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes.

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Wir sind uns einig: widersprechen darf man in der Demokratie. Die Meinungsäusserung verbieten dagegen, da muss die Demokratie die Grenzen sehr genau beachten, es besteht die Gefahr, dass sie sich bei der Verteidigung gegen ihre Feinde in den Feind selber verwandelt.
Vielleicht klärt ja der Verweis auf die Quellen: "Der Begriff Verfassungsschutz bezeichnet im weiten Sinne alle Maßnahmen zur Festigung und Verteidigung der Verfassung gegen Aufstände und Revolutionen sowie andere verfassungsfeindliche Angriffe und verfassungsgefährdende Störungen. " Verwirrte Rufer gibt es immer, aber dass Coronaskeptiker realistisch eine Revolution zu Gange brächten, dafür braucht es viel Verschwörungsglauben. Und da niemand weiss, wie man genau sonst noch eine Verfassung gefährdet, ist der Teil nach dem "sowie" ein Gummiartikel, der dringend präzisiert werden müsste.

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