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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Letzthin (heute?) hab ich den Satz gelesen (im Magazin?), etwas vom Jahr 2014; und daraufhin der Hinweis, dass wir gar nicht wussten, noch weniger begriffen, wie gut wir es damals noch hatten. — Mit der Demokratie ist es dasselbe; dasselbe; dasselbe. Wenn wir das nicht schaffen, wohin genau gehen wir dann?

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Oh, und da mit Cory schon ein SciFi-Autor dabei ist: Neal Stephensons Snow Crash (1992) schildert eine anarchokapitalistische Dystopie:

Hiro Protagonist, Held und Hauptperson des Buches, ist Pizza-Auslieferer (Auslieferator), Programmierer (was im Roman allgemein als Hacker bezeichnet wird) und Informationssammler für die „Central Intelligence Corporation“ CIC, die kommerziell arbeitende Nachfolgeorganisation der CIA. … Der Staat hat sich fast vollständig aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und alle gesellschaftlichen Ordnungsfunktionen Privatunternehmen überlassen. Die Mafia ist nur eine der Franchise-Ketten wie alle anderen Institutionen auch: Polizei und Justiz, Regierungen und Staaten sind sämtlich privatisiert. Es herrschen Hyperinflation und extreme soziale Ungleichheit. Aus dieser anarchokapitalistischen Dystopie fliehen die handelnden Personen immer wieder in das Metaversum, einer Mischung zwischen Internet und MMORPG, durch die sie sich mit Avataren bewegen.

Kommt bekannt vor, oder?

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Statt Snow Crash zu lesen, lieber diese Kritik sich einmal anhören. Dann hat man das Wesentliche vermutlich gehört und viel Zeit gespart.
https://open.spotify.com/episode/4r…=copy-link

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Martin Hafen
Präventionsfachmann, Soziologe
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Als weiteren Aspekt der unten beklagten unzureichenden Kontextualisierung vermisse ich - einmal mehr - die Auseindersetzung mit der Situation in China: Alibaba, die Ant Group, WeChat, das Datenlabor in der Meagcity Shenzhen etc., aber auch die Entmachtung des Ceo der Ant Group, Jack Ma, durch die Regierung Chinas. Nicht nur wenn es um Big Tech geht, sollten wir die Entwicklung in China genau, d. h. möglichst vorurteilsfrei und nüchtern beobachten.

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Partner Dezentrum, PhD UZH
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Das ist ein guter und wichtiger Punkt. Diese Konzerne und Entwicklungen bräuchten aber fast schon eine eigene Serie, da gäbe es so viel zu recherchieren. Leider konnten wir das in diesem Projekt nicht auch noch abdecken.

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Die Serie beginnt gleich mit zwei grellen Schlaglichtern auf dringliche Themen. Doch vermisse ich bei aller berechtigten, wenn auch alarmistisch daherkommenden Kritik ein wenig die analytische, Fichtersche Tiefe und die historische Kontextualisierung. Wer erinnert sich noch an das für Google & Co. wegweisende Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft?

[microsoft] is widely recognized as the most influential company in the microcomputer-software industry. Claiming more than a million installed MS-DOS machines, founder and chairman Bill Gates has decided to certify Microsoft's jump on the rest of the industry by dominating applications, operating systems, peripherals and, most recently, book publishing. Some insiders say Microsoft is attempting to be the IBM of the software industry.

Judge Jackson issued his findings of fact on November 5, 1999, holding that Microsoft's dominance of the x86-based personal computer operating systems market constituted a monopoly, and that Microsoft had taken actions to crush threats to that monopoly, including applications from Apple, Java, Netscape, Lotus Software, RealNetworks, Linux, and others. On April 3, 2000, Jackson issued his conclusions of law, holding that Microsoft had committed monopolization, attempted monopolization, and tying in violation of Sections 1 and 2 of the Sherman Antitrust Act. On June 7, 2000, the District Court ordered a breakup of Microsoft as its remedy. According to that judgment, Microsoft would have to be split into two separate units, one to produce the operating system and one to produce other software components.

Hat jemand verfolgt, wie es weiterging?

Ultimately, the Circuit Court overturned Jackson's holding that Microsoft should be broken up as an illegal monopoly. … The Department of Justice announced on September 6, 2001, that it was no longer seeking to break up Microsoft and would instead seek a lesser antitrust penalty.

Die Parallelen zu Alphabet sind frappierend.

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Ist der Artikel nicht ein stellvertretendes Beispiel für Google, Amazon, Microsoft,...?

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Das ist ja dann durch 9/11 auch völlig untergegangen.

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Im Sommer 2022 verhängte der Europäische Gerichtshof die höchste Strafe in der Geschichte des europäischen Kartell­rechts.

Es war das Europäische Gericht (1. Instanz) welche die Geldbusse bestätigte, nicht der Europäische Gerichtshof (2. Instanz). Der Fall ist aktuell beim Gerichtshof hängig.

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Ich würde in dem Zusammenhang gerne darauf hinweisen, dass auch die Republik App Daten an Google schickt. Man könnte da mit gutem Beispiel vorangehen und das ändern.

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Könnten Sie präzisieren, welche Daten Sie genau meinen? Firebase Analytics? Oder dass die Push-Benachrichtigungen über Firebase Cloud Messaging verschickt werden?

Für letzteres gibt es leider noch immer keine wirklich gangbare Alternative.

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Die Republik Android App hat den Tracker "Google Firebase Analytics" imlementiert, hier der Report. Sobald ich die App starte, wird eine Verbindung zu den Servern "ajax.googleapis.com" und "firebaseinstallations.googleapis.com" aufgebaut. Ich habe keine Möglichkeit zu prüfen, welche Daten genau geschickt werden und leider finde ich gerade auch keine Webseite, die analysiert hat, welche Daten Google damit sammelt. Man kann mit Tracker Control die Verbindung blocken, die App läuft trotzdem weiter.

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Ist die Antwort so zu interpretieren, dass die Republik-App wirklich gegenüber Google dateninkontinent ist? - Zum Glück habe ich gegenüber Apps eh ein gesundes Misstrauen und deshalb auch diese nicht installiert. Die Website funktioniert auch auf dem Smartphone (Fairphone mit e-os) bestens.

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Neugierig
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Es gibt zum Beispiel Unified Push.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Liebe Republik — bin der Meinung, obige Anfrage wäre unbedingt, damit meine ich unbedingt, eine Antwort wert.
Es kann nicht sein, dass wir alle einzeln all die Seitenpfade zur Deaktivierung solcher Dienste kennen müssen oder auch nur können, um sogar hier den Google-Fängen zu entkommen.
Ins gleiche Kapitel geht, dass nur im Browser (den ich aus andern Gründen für R nicht nutzen kann) dieLinks mut Rechtsclick entschlüsselt werden können.
Aus der App ist es ein absoluter Blindflug, wohin eure Links führen, anstatt dasshier in der App schlicht nur die URL (also offen) eingefügt werden kann.
Es ist nucht mal möglich zu wählen, in welchem Browser wir die Links öffnen wollen — ausserdurch dieÄnderungdes Standardbrowsers.
Please, Tech und Redaktion von R, bin der Meinung, dass ihr das tatsächlich dringendst mal besprechen und auch für uns alle in den Raum stellen müsstet.
Thanks.

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Der Artikel ist aus meiner Sicht etwas einseitig da wir als Konsumenten und Konsumentinnen von dieser Services und Plattformen kaum kritisch hinterfragt werden:
Das Wort "Kapitulation" ist in diesem zusammenhang wohl treffend - wir benützen diese Dienste mit dem Wissen wie Googles Geschäftsmodell funktioniert und dies mit einer Gleichgütigkeit die zutiefst beunruhigend ist.
Klar, zum einen ist dies das Resultat von sehr wenig Auswahlmöglichkeit aber es ist eben auch zu einem grossen Teil Bequemlichkeit.

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Nein, es sind nicht die Konsumenten schuld, wenn der Wettbewerb durch Aufkaufen der Konkurrenz ausgehebelt werden kann.

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Ich sage auch nicht dass sie "Schuld" sind - doch tragen wir als "augen verschliessende" Konsument*innen zumindest eine Mitschuld am Erfolg dieser Firmen.

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interessierter Leser
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Ich hoffe, es komme dann noch ein Betrag, wie man/frau Google ausweichen kann, bzw. ob das heute überhaupt noch möglich ist. Auch ein Blick auf Apple mit dem etwas anderen Geschäftsmodell wäre interessant. Nützt es etwas, wenn man konsequent Google Produkte und Android vermeidet?

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Partner Dezentrum, PhD UZH
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Guten Tag Herr M., Das ist eine wichtige und komplizierte Frage. Leider ist ja nicht nur Google das Problem sondern fast alle der Tech-Giganten. Ohne sie zu leben ist quasi unmöglich. Es gibt dazu einen spannenden Artikel der NY Times: https://www.nytimes.com/2020/07/31/…iants.html

Im Endeffekt ist es wichtig, dass sie wo immer möglich Alternativen suchen, sich dabei aber nicht zu sehr einschränken und auch nicht zu sehr auf das Narrativ der Eigenverantwortung setzen. Diese Narrativ wird von den Tech Konzernen strategisch gepusht und führt dazu, dass wir glauben, dass es keine Regulierung oder Strafen, sondern einfach ein umdenken der Konsument*innen braucht. Das ist quatsch. Eigenverantwortung ist wichtig aber es braucht politische Antworten auf diese Herausforderungen.

Im Internet gibt's verschiedene Listen mit Google bzw. Alphabet Alternativen. Z.B. diese hier: https://restoreprivacy.com/google-alternatives/

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Leserin
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Super Artikel und Serie. Tausend Dank an die Autor*innen und die Republik!!!

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Diese Artikelreihe sollte in Schulen, Elternforen gelesen und diskutiert werden.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Unbedingt. Daneben: Dringendst auch in der Politik, jedem Parlament; dringendst. Da fehlt nach wie vor dermassen viel Wissen, was IT betrifft!

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erich brand
umraumgestalter; umraum.ch
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«Do not feed the Google»
diese unglaubliche g-moloch entwicklungs geschichte kritisch und analytisch zu betrachten ist sehr wichtig!
"datenkrake"
allerdings muss ich als "naiver nutzer" ehrlicherweise meinen persönlichen PROVIT dem gegenüber stellen!

nie zuvor war suchen derart mit optimalem finden möglich!:
sachen, menschen, artikel, adressen, reisewege, webseiten, bilder, videos (anleitungen how to und vergleiche zu allem und jedem ding)
z.b. gegenwärtig auf meiner reise durch sri lanka's dschungel optimal in echtzeitbedingungen durch die strassen geleitet zu werden. also; nutzer daten unter enormem aufwand sammeln, verarbeiten und zu meinem nutzen zur verfügung stellen!

alles GRATIS! als dienstleistung von einer der innovativsten vernetzungsfirmen der welt.
dies DIENT mir in tat und wahrheit wirklich!

der preis ist die werbung welche mir auf meine interessen zugeschnitten geliefert wird. wie und wo genau? bei der suche, gekennzeichnet mit "gesponsert" beim youtubeln, das ist eigentlich schon alles… ich kann das unterscheiden und nehme ich gerne in kauf, so muss ich mir als erwachsener mann auch keine kinderspielsachen-, oder damenhandtaschenwerbung anschauen.

demokratisiert google die welt?
nicht nur der wohlhabende teil der welt hat zugang zu unendlich vielen information und geordnetem und auffindbaren weltwissen, nein, mittlerweile kann sich jede:r " buschbewohner:in" für 30$ ein smartphone leisten und hat demselben zugang (ausser da wo zensuriert wird) (leider auch zugang zu viel "blödsinn" wie failcompilations)

mein ganzes "on the road homeoffice" büro läuft GRATIS über g-drive: sollte ich ausgeraubt werden, kann ich mir für 30$ ein smartphone kaufen und alles ist über g-login NOCH DA!
diese g-abhängigkeit ermöglicht mir eine nie dagewesene unabhängigkeit!

ich geb's zu, ich bin ein grosser FAN von google!
gilt "d'ont be evel" noch? kann bis jetzt (?) nichts gegenteiliges feststellen.
positiv gedacht; google hätte nun die power die gegenmassnahmen zum bedrohlichen klimawandel massgeblich mitzugestalten, sprich "die welt retten"! (daran glaub ich, nebst den gesetzlichen massnahmen, …wir werdet sehen…)

das motiv provit, ist eigentlich auch legitim, wir fast alle machen unsere tätigkeiten für irgendeinen provit.

erich brand (1958) 3 berufe, 40 länder usw.
by smartphoneeingabe

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Soso, "GRATIS" sind diese Dienste für Sie.
Sie meinen wohl eher, dass sie dafür kein Geld bezahlen müssen. Aber gratis sind die ganz sicher nicht. Und "Unabghängigkeit"? Im Ernst? Wenn Google morgen beschliessen sollte, einen Ihnen wichtigen Dienst einzustellen, werden Sie plötzlich ziemlich im Seich sein. Dann hat sich Ihr Profit ins Gegenteil verkehrt.
Aber das wüssten Sie ja eigentlich alles selber. Nur hat das Fantum eine grosse Gemeinsamkeit mit der Verliebtheit: Das blinde ignorieren aller negativen Aspekte.

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erich brand
umraumgestalter; umraum.ch
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pesimismus bringt dich auch nicht weiter

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Ich weiss nur eins: Der Preis ist massiv mehr als die Werbung! Letztlich ist der Preis der Ausverkauf und das Aushöhlen der Demokratie. Ausser, unsere Staaten schaffen es tatsächlich, diese Riesenkraken noch aufzuspalten und zum gesetzlichen Datenschutz zu verpflichten. Anstatt anders rum: dass plötzlich jede•r nur halbwegs versierte Freundin oder auch Feindin auch an unsere medizinischen Daten noch rankommt. Was letztlich schlicht lebensgefährlich werden kann oder würde.

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"Physiker"
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Vielen Dank für den Artikel! Bei "Android" möchte ich noch folgendes bemerken: Android ist vor allen ein GNU/Linux-System mit eigentlich relativ wenigen Google-Dingern, die zum grössten Teil gar nicht installiert werden müssen. Eine Suche nach "Android-Alternativen" gibt Auskunft. Die meisten Leute wissen das zwar nicht und denken Google hat das alles selber gemacht, aber immerhin hat Google dieses Lizenz-Modell gwählt, was dank der strengen GNU-Lizenz von Linux dafür sorgt, dass auch die Öffentlichkeit und nicht nur Kunden von Verbesserungen durch Google profitieren (auch andere freie Software, die z.B. im "summer of code" geponsert wird). Mein Smartphone mit Lineage und ohne Google-Apps funktioniert jedenfalls genau wie Android.

Dies gilt teilweise auch für Apple; da werkelt im Keller ein freies Unix, aber Apple hat sich für eine "Aschenputtel"-Software-Lizenz entschieden, wo die harte Arbeit gratis im Keller verrichtet wird, während die schicken Kleider der Teile von Apple proprietär bleiben, so dass die Öffentlichkeit weniger davon hat: auf einem XY-Smartphone kann man kein Apple-System installieren.

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Ich glaube, da sind zwei inhaltliche Fehler bezüglich Android in Ihrem Beitrag:

  1. Android ist kein GNU/Linux-System. Es enthält einen modifizierten Linux-Kernel, aber keine GNU Software. Android als «Linux» zu bezeichnen ist irreführend, weil die meisten Leute dann denken, es sei irgendwie «open source». Der grösste Teil von Android ist aber nicht offen und ein grosser Teil stammt tatsächlich von Google. Ich empfehle das Erklärstück «Is Android really just Linux?» von Android Authority falls Sie sich für die Details interessieren.

  2. LineageOS hat vergleichsweise wenig Google-Software, aber es ist nicht Google-frei. Google registriert, wann sich sich mit dem Internet verbinden (Captive Portal, DNS-Server), die Telefonapp sucht fleissig über Google mit und zur Verbesserung des GPS werden Google-Komponenten verwendet. Zudem kommt es mit den Google Play Services. Das heisst, wenn man doch mal eine App verwenden will, die sich interne Google-Mechanismen des Betriebssystems zu Nutze machen will (zum Beispiel eine Kartenabfrage), hört auch Google mit. Siehe eine Übersicht von 2019 bei IT-Sicherheitsforscher Mike Kuketz. LineageOS wurde prinzipiell gemacht, um alte Telefone weiterhin mit Sicherheitsupdates zu versorgen. Nicht um googlefrei zu sein.

Wenn Ihnen Googlefreiheit wichtig ist, würde ich eher auf GrapheneOS (wenn Sie ein Google Pixel haben) oder /e/-OS und iodéOS für alle anderen setzen. IodéOS nutze ich selber; falls Sie sich zutrauen so etwas selbst zu installieren könnte Ihnen meine Anleitung dazu helfen. Es lassen sich sonst mittlerweile auch Telefone mit diesen Betriebssystemen vorinstalliert bestellen.

Mit den Unix-Kernkomponenten von Apple (Darwin) haben Sie recht. Apple nimmt sich die guten Teile vom gemeinschaftlich gelenkten FreeBSD und gibt praktisch nichts zurück. Legal, aber kurzsichtig.

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Nur eine kleine Anmerkung bez. Android-Derivaten, welche microG als Ersatz für die Google Play Services (GSP) vorinstallieren (wie etwa die erwähnten /e/OS und iodéOS):

microG erfüllt beim besten Willen nicht die Erwartungen, die es bei vielen Leuten zu wecken scheint (mehr Privatsphäre, weniger Daten an Google, alles Open Source).

Es ist im Gegenteil eher "Privacy-Theater", wie die GrapheneOS-Leute immer mal wieder (meist nicht sonderlich taktvoll) ausführen. Denn zur Nutzung einer GSP-API muss eine App immer auch proprietäre Google-Libraries einbauen, welche letztlich immer mit Google-Servern kommunizieren[1]. microG ist da nur ein alternativer "Mittelsmann", der kaum was Essentielles am Datensendeverhalten ändert.

Als es die von GrapheneOS entwickelte Kompatibilitätsschicht, welche die GSP in Androids reguläre App-Sandbox zwingt, noch nicht gab, hatte der Ansatz microG's durchaus einen gewissen Reiz. Heute muss man klar sagen: Das ist eine Sackgasse.

Die andern Android-Derivate sollten viel eher den Ansatz von GrapheneOS übernehmen (ProtonAOSP macht das etwa) – was sie problemlos können, da er vollständig quelloffen ist.

[1]: Eine Ausnahme ist wohl der Unified Network Location Provider von microG, welcher Anfragen an Google's Standort-API an alternative Dienste umleiten kann. Bloss sind diese Alternativen meiner Erfahrung nach in der Praxis alle ziemlich unbrauchbar.

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"Physiker"
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Vielen Dank für die super Info! Der Link in 1. erklärt es sehr gut, wobei die Definition ambivalent ausfällt. Ja, Android ist kein GNU/Linux-System wie ich meinte, aber bei einer lockeren Definition von Linux heisst es dort:
"However, if your definition of a Linux distro is an operating system that’s based on the Linux kernel, then Android is a Linux distro. It may be an unusual, highly-specialized distro, but it’s every bit as much of a distro as Ubuntu, Fedora, Debian, and any other operating system that’s based on the Linux kernel."
Auch der Link in 2. ist extrem nützlich, um möglichst viel Google-Tracking-Zeug auszuschalten.
Vielen Dank auch für Ihre Anleitung zu iodéOS, Ich sehe, dass man auf https://iode.tech/de/ aus Frankreich auch damit vorinstallierte neue oder gebrauchte Smartphones bekommt.

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Für Arikel wie diese Google Serie ist die Arbeit der Republik so wichtig. wir sollten alle diese Artikel möglichst weit streuen, um das Bewusstsein für diese Problematik zu unterstützen!

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Es wird im Artikel vergessen dass die Suchmaschine zum Monopol wurde weil sie zu der Zeit beliebter (und besser?) war als die Konkurrenz und nicht wegen Zukäufen. Android wurde auch sehr früh übernommen um es als Konkurrenz zu Apple zu entwickeln, Google hatte gar kein Betriebssystem. Spätere Käufe sind dann aber schon kritisch zu sehen, Facebook ist da eigentlich noch ein besseres Beispiel. Stimmt auch nicht dass man sich Google-Diensten überall anmelden muss, manchmal gehts auch ohne.

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Informatiker
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Computer Science heisst auf deutsch Informatik, nicht Computerwissenschaften. :)

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Zum Beispiel wegen des Whistle­blowers Edward Snowden und Google.

Hatte Snowden nicht enthüllt, dass sich die NSA illegal und ohne Googles Wissen an deren Datenleitungen schnüffelte?

Was genau hat das denn mit Google selber zu tun?

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(...) illegal und ohne Googles Wissen (...)

Diese Prädikate lenken ab vom Kern der Frage: Nämlich, dass die NSA (bzw. die Five Eyes) Zugang hatten (und vermutlich weiterhin: haben) zu den Daten der US-amerikanischen Tech-Riesen. Die andern nicht.

Was genau hat das denn mit Google selber zu tun?

Ganz einfach: Google ist ein US-amerikanisches Unternehmen und unterliegt damit den US-amerikanischen Überwachungsgesetzen. Der Rest der Welt (oder zumindest die EU) hat geschnallt, dass die daraus folgende Informationsasymmetrie für sie einen erheblichen Nachteil bedeutet.

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Partner Dezentrum, PhD UZH
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Lieber Pedro Gonnet, es gibt einen spannenden Artikel von José van Dijck der genau das beleuchtet. Wir wissen nicht genau wann Google über welche Aktivitäten des NSA genau im Bilde war. Insgesamt ist aber klar, dass die unter der gleichen Decke stecken.

José Van Dijck: Datafication, Dataism and Dataveillance: Big Data Between Scientific Paradigm and Ideology
https://www.researchgate.net/public…d_Ideology

Ich kann dir den Artikel als PDF schicken, falls du keinen Zugriff hast. Schreib mir eine mail an lukas at dezentrum punkt ch.

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