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Was ind der Westschweiz schon „abgewickelt“ ist, läuft in Bern seinem kläglichen Ende entgegen („Bund“ und BZ als ehemalige Konkurrenzprodukte werden „zwangsverheiratet“).
Ich ziehe aus der Entwicklung der letzten Jahre den Schluss, dass unter dem gewinngierigen Regime der TX-Gruppe (Coninx-Familie und ihre Lakaien) mittelfristig kein guter Journalismus mehr möglich ist, und habe meine „Bund“- und TT-Abos gekündigt.
Es wäre an der Zeit, dass auf regionaler Ebene „Republik“-Modelle entwickelt würden, vielleicht sogar mit ideeller und Strukturhilfe der „Republik“. Arbeitslose bzw. vergrätzte Journalisten stünden ja zunehmend zur Verfügung.

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Ich finde Ihre Idee sehr gut. Die TX-Gruppe muss wirklich nicht mehr unterstützt werden. Der einzige Grund, warum ich den "Bund" noch nicht gekündigt habe, ist das Fehlen eines Nachrichtenportals, das fundierte regionale Nachrichten anbietet.

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Ich habe aus diesem Grund den light E-Bund auch wieder abonniert.

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Dieser fundierte Bericht zeichnet ein einprägsames, arttypisches Bild eines neoliberalen kapitalistischen Unternehmens, dessen Inhaber sich frei von Ethik, Moral, sozialer, gesellschaftlicher und politischer Verantwortung fühlen.

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Die Familie hat sich selbstverständlich beraten lassen

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Urs Fankhauser
Möchtegern-Medienmogul
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Die Presselandschaft wird mehr und mehr zu einer Antithese zur politischen Schweiz. Währenddem die progressive Schweiz vorwärtsmacht (nationale Wahlen 2019, kantonale Wahlen und viele Abstimmungen seither), rückt die publizistische Schweiz nach rechts: NZZ, Integration von Somm und Konsorten in die TX-Group, publizistische Offensive von Blocher mit Gratisblättern...
In Bern gibt es noch für kurze Zeit zwei TX-Titel, den "Bund" und die "BZ". Die Arbeitsteilung sieht so aus, dass sich der Bund als "urbanes Intelligenzblatt" positioniert. Dieses Zielpublikum wählt zu über 65% links-grün, wird aber von der TX-Group mit einer Redaktion bedient, die lokalpolitisch von einer Renaissance der FdP träumt (in der Stadt Bern sank der Stimmenanteil der FdP zwischen 2000 und 2020 von 20.7% auf 9.5%, derjenige der SVP von 13.6% auf 8.5%) und im übrigen den üblichen TX-Cocktail serviert.
Auch in Zürich, Basel und vielen anderen Regionen gibt es zusammengenommen ein Potenzial von mehreren zehntausend Leserinnen, die politisch heimatlos sind und mit wachsendem Verdruss eine Tageszeitung abonnieren, weil sie aus verschiedenen Gründen denken, darauf nicht verzichten zu können). In dieser publizistischen Mondlanschaft sollte es doch eigentlich möglich sein, dass Titel wie die Republik aus ihrer Nische ausbrechen können!
Ich fände es spannend, wenn die Republik im Anschluss an die TX-Serie eine eigentliche Mediendebatte lancieren würde. In diesen Diskurs müssten auch lokale Online-Medien und Leuchttürme wie die WoZ eingebunden werden.

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Diese reaktionären Schübe scheinen mir Menschen mit den unterschiedlichsten Grundhaltungen zu verbinden. Ich denke, der überlieferte Affekt alles erst einmal im Links-Rechts-Schema unterzubringen, der steht uns eher im Weg dabei eine wirkungsvolle Diskussion über die Zusammenhänge aufzubauen.

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Urs Fankhauser
Möchtegern-Medienmogul
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Ich habe Ihren Kommentar weiter oben mit Gewinn gelesen. Mit Ihrer Einschätzung der Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien gehe ich völlig einig. Allerdings bin ich weniger pessimistisch als Sie, was privatwirtschaftlich geführte Medien anbelangt. "Können Medien noch eine Rolle als Wachunde gegenüber den Mächtigen erfüllen, wenn sie den Mächtigen gehören?" Die Republik ist ein funktionierendes Gegenmodell - eben weil sie nicht den Mächtigen gehört, sondern den NutzerInnen.
Man soll Affekten gewiss nicht zu viel Raum geben. Aber es spielt halt durchaus eine Rolle, dass das alte bürgerliche Machtkartell FdP - CVP - SVP einen besseren Medienzugang hat und mehr Medien kontrolliert oder besitzt, als andere politische Player.

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Find halt für einen Deutschschweizer typisch, dass Sie einen Artikel um die Westschweiz kommentieren und dann kein Wort über dem Röstigraben verloren geht.

Aber vielleicht ist das auf meiner Seite nur lateinische Polemik...

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Urs Fankhauser
Möchtegern-Medienmogul
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Lesen Sie andere Posts von mir, dann sehen Sie, dass mir die Romandie am Herzen liegt. Aber es ist halt Fakt, dass Medien (vielleicht mit Ausnahme englischer) nicht sprachübergreifend funktionieren. Also schreibe ich über das, was ich am besten kenne.

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Unbedingt! Vielen Dank für diesen Impuls, und ich hoffe sehr, er wird aufgenommen.

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Ich finde eine Zusammenkunft der Leuchttürme eher nicht gut, zuviel Licht. Zu sehr liebe ich die Diversität aller einzelnen Lichtblicke. Und was soll dann passieren? Wir haben doch alle Zugang zu uns passenden Informationen; Und können uns immer noch entscheiden: was wir lesen.

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Welche Schlussfolgerungen für Demokratie und Rechtsstaat darf man daraus ziehen, dass ein so mächtiger Verlag seine Medienlogik dermassen eindeutig nach kommerziellen interessen ausrichtet? Wie wirkt sich das aus im Zeitalter der Information und dieser neuen Technologien, welches sich als Kampf um das knappe Gut der Aufmerksamkeit herausgestellt hat? Spielen in diesem Kampf um dieses knappe Gut - welches den Leser, Konsument zum Produkt macht, nicht zum Kunden - journalistische Aufklärungsideale überhaupt noch eine Rolle oder müssen wir es einfach hinnehmen, dass die bevorzugte Methode der Unterhaltung Inhalte dahingehend gewichtet, dass sie das Produkt (den Konsumenten) bei Laune halten? Kann Wahrhaftigkeit noch eine grosse Rolle spielen, wenn die ökonomischen Anreize für die Verbreitung von Gerüchten, Unterstellungen, verzerrten Geschichten bis hin zu Lügen so offensichtlich sind? Können Medien noch eine Rolle als Wachunde gegenüber den Mächtigen erfüllen, wenn sie den Mächtigen gehören? Solche Umstände sind in meinen Augen jedenfalls das beste Argument für öffentlich-rechtliche Medien. Nur sie können darauf verpflichtet werden, Verantwortung hinsichtlich Demokratie und Aufklärung zu übernehmen.

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hier kommt doch einiges zusammen, von Ihnen und von dem Mogul; the answer my friend liegt in den unabhängigen Medien: zum Beispiel der Republik, wo wir uns beide gerade wortwörtlich turnen.

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Was mich beschäftigt. Wir wussten es. Wir wussten es vor 2008 und wir wussten es 2011. Ich wusste es, hätte es wissen sollen- (aber bitte doch, ich bin ein kleiner Fisch, nur interessiert an Literatur und allem ringsum, was mit Sprache zu tun hat, was hätte ich tun sollen!)
Erinnerte mich beim Lesen an den Lac de Joux; Jahrsezahl muss vor 2008 gewesen sein, im Radio Swiss Romand ein Gespräch mit einem Chefradaktor des Le matin (Name erinnere ich nicht), der vor der Frage stand "Schiff verlassen bei den Veränderungen (kein Recherche Journalismus mehr möglich, kein fundiertes Begleiten des Geschehens mit dem Einbetten in Bedeutungen mehr erwünscht) oder bleiben. Ich erinnere mich an die Stimmung: Zum Weinen. Ich habe nichts getan, ausser , dass ich im Laufe der nächsten Jahre auf Medien aus Deutschland ausgewichen bin. Heute schreiben wir in Kürze 2021. Lesson learnt? Als mildernder Umstand: Immerhin habe ich vor zwei Jahren die Republik abonniert, weil mir der Ernst der Lage klar wurde.

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Danke für den dicken fetten Kloss im Hals. Das Schlimme finde ich immer, dass kaum Konsequenzen ausgebadet werden müssen, durch solche asozialen Konzerne. Sie können ihre knallharte wirtschaftliche Linie durchziehen, wie es ihnen beliebt. Kurzfristige Reputationsschäden verblassen schnell wieder.

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In der TX Group arbeiten teilweise immer noch gute, engagierte Journalistinnen und Journalisten. Wie sie es schaffen, einem solchen Arbeitgeber ihre Arbeit zu verkaufen, ist eine offene Frage.
Vor den Autorinnen und Autoren gewisser Recherchen ziehe ich den Hut. Die oft seichte Berichterstattung und das unsorgfältige Handwerk (Rechtschreibfehler am Laufband, unsorgfältige Gestaltung) sind ärgerlich.
Freude herrscht, dass eine Nutzniesserin der Familiendynastie im zarten Alter von 20 Jahren einem Stern-Journalisten in die Feder diktieren konnte: "Arbeiten ist für mich verlorene Zeit." Welche Spätfolgen mag ihr ewiges Feiern bei ihr heute zeitigen? Tröstlich ist, dass sie sich dank permanent fliessender Auszahlungen allfällig notwendige Klinikaufenthalte leisten kann.

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Danke für diesen fundierten und guten Bericht! Ich wundere mich ehrlich gesagt ganz und gar nicht; es passt zu Tamedia. Ich habe den Tages-Anzeiger schon vor längerem gekündigt.

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Würde ich auch gerne (Tagi-Abo kündigen). Nur, wie informieren Sie sich dann über lokal / schweizweit aktuell Relevantes (politisch, kulturell) ? Bin da echt ratlos.

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Die doch recht oberflächliche Infos des Tages-Anzeigers finde ich im Internet bei Bedarf problemlos Für tiefere Infos die Republik, der Infosperber und die WOZ

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Der Beitrag ist gut recherchiert, und zeigt die Problematik der Presse in den letzten Jahren. Es ist Schade, dass die Leute nicht mehr Zeitung lesen wollen, ich habe als Reaktion darauf nun 2 Titel abonniert, einer davon die Republik. Was mich in den Kommentaren aber stört ist die starke Kritik am Tx Konzern. Es ist doch die Aufgabe eines Unternehmens, einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften. Wenn ein Unternehmen keinen Gewinn macht, dann muss es beim kleinsten Einbruch der Werbeeinnahmen zumachen weil es keine Liquidität mehr hat und von den Banken kein Geld kriegt, da es ja nicht rentabel ist. Ein Unternehmen, welches überleben will, ist dazu gezwungen, in normalen Jahren einen kleinen Gewinn zu machen, und ebenfalls ist es dazu gezwungen, bei strukturellen Veränderungen (kleinere Leserschaft/werbeeinbrüche) die eigenen Strukturen anzupassen.

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Wenn es um einen kleinen Gewinn gehen würde, wäre es auch kein Problem. Im ersten Teil wird meiner Meinung nach schon gut aufgezeigt, dass es eben nicht nur darum geht, die TX Group rentabel oder für schlechte Zeiten gerüstet zu halten.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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"Drei Jahre später – man schrieb das Jahr 2011 – übernahm Tamedia effektiv die Kontrolle über die Edipresse-Titel. "
Da nimmt mich wunder, wem diese Titel vorher gehörten und warum sie gerade an Tamedia verkauft wurden?

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https://de.wikipedia.org/wiki/Edipresse
Warum sich auf einem immer härter umkämpften Schweizer Parkett bewegen, wenn nach dem Mauerfall von Berlin die Presselandschaft in Osteuropa umzupflügen war und reiche Ernte einbrachte? Und wer wenn nicht Tamedia war prädestiniert? Das war doch längst eingefädelt.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Vielen Dank, das ist sehr erhellend. Also muss man hier eigentlich noch etwas weiter zurückgehen, um die falsch gestellte Weiche zu erreichen.

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Es ist immer wieder interessant mitzuverfolgen, wie leichtfertig Konzepte ueber Kulturgrenzen transportiert werden und scheitern. Das scheint an den Managementschulen nicht gelehrt zu werden. Dabei kostet jedes Scheitern Geld. Hier gehts ja um ein endloses Scheitern. Tamedia hat sich persistent als ultranaiv praesentiert. Ich habe selbst mit meinem Schulfranzoesisch schnell bemerkt, dass die franzoesische Schweiz eine ganz andere Kultur ist. Sowas wie "was sich in der Deutschschweiz bewaehrt, ist auch in der Welschschweiz gut" ist weit unterhalb von Anfaengerpech. Dafuer (repetitiv) einen Bonus zu bekommen...
Ich sehe keine Verantwortung eines Verlages fuer die "Medienvielfalt". Es kann ja jeder eine Zeitung machen.

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Ja, GdG, zum Beispiel zu Afrika! Gesine Krüger.

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Ich erlaube mir, auf einen vermeintlichen Kasusfehler hinzuweisen:
Fast am Ende, bei 89% müsste der letzte Titel doch "keinen Millimeter" heissen, da damit das bewegen von keinem Millimeter gemeint ist, und nicht wie im Nominativ, es ist kein Millimeter, oder?

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Diese Artikel-Serie zu Tamedia ist zweifelsfrei wichtig – aber stilistisch/handwerklich echt kein Höhenflug. Liest sich wie ein Gerüchte-Protokoll – mit viel völlig belanglosem Geschwurbel. Mag auch der Übersetzung aus dem Französischen geschuldet sein. Was aber letztlich einerlei ist. Ich bin – speziell nach diesem zweiten Teil – etwas enttäuscht. 😕

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