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Organtransplantierte/Sozialpädagogin
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Sehr klare Worte. Kein narzisstisches Gehabe. Für mich hat das nichts mit Nettigkeit zu tun, eher mit Authentizität und dem Wunsch unser Land weiterzubringen ohne sich selbst aufs hohe Ross zu setzen. Danke für dieses Interview!

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Ein unaufgeregtes und wohltuendes Interview, fernab von Show, narzisstischer Überheblichkeit, primitiven Machtspielen und leeren Worthülsen. Glättli benennt die wesentlichen Probleme und sucht konstruktiv nach Lösungen. Leider haben es solche Stimmen schwer, im Lärm des Polittheaters Gehör zu finden. Danke der „Republik“, dass sie dies ermöglicht hat.

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Bravo Herr Glättli. Ich nenne das Klarheit statt nett!

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Bravo Herr Glättli für die klaren und intelligenten Aussagen, und bravo REPUBLIK, dass sie Herrn Glättli die Gelegenheit bieten sich zivilisiert Gehör zu verschaffen, was bei dem ewigen rechten Geschrei nicht immer so ausführlich möglich ist.

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Danke Balthasar Glättli, dass es eure Partei gibt, die mir eine echte Alternative zu allen anderen etablierten Parteien gibt. Ihr arbeitet ernsthaft an umsetzbaren, wichtigen Ideen ohne politisches Kalkül. Damit bin ich mit euch absolut einverstanden und ich bin überzeugtn noch viele andere Stimmbürger sind auch eurer Meinung.

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Fadengerade und hochanständig. Chapeau, Herr Glättli!

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Das sind Politikerworte welche man so nehmen kann. Authentisch, ehrlich, realitätsbezogen. Gut so.

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«Ich will weg von einer Wegwerfgesellschaft, hin zu einer Zeit-Wohlstandsgesellschaft, in der man mehr Zeit hat für das, was einen glücklich macht: mit Menschen zusammen zu sein. Menschen, die sich gegenseitig helfen.» Das sagt Balthasar Glättli. Das tönt nach Religion. Einer Art von Religion. Und die hat die Zeit-Wohlstandsgesellschaft in den letzten 2000 Jahren nicht geschafft.
Da müsste der Reporter nachfragen, wie das denn funktionieren soll weltweit. Leider bleibt Glättli ziemlich vage in seinen durchaus schönen Vorstellungen. Die einen haben schöne Vorstellungen, die andern schöne Worthülsen als Patronenmantel zur Verteidigung ihrer Lehre der Partei.
Vielleicht müsste Glättli mal mit den CEOs der multinationalen Konzerne reden. Dort könnte er erspüren, mit welchen Menschen die zusammen sein wollen und wo die Politik wirklich spielt.
Und dass die Menschheit die natürlichen Ressourcen überschreitet, ist nicht nur Physik Balthasar Glättli, sondern vor allem Wirtschaft.

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Überlegungen, wie wir in einer durch Klimaveränderungen und Artensterben massivst bedrohten Welt zusammenleben – oder besser gesagt zusammen überleben wollen, hat nichts mit „schönen“ Gedanken oder Religion zu tun, sondern ist eine Frage einer Realität, die sich der Menschheit als Ganzer schonungslos stellt. Viele Menschen, darunter einflussreiche Wachstums Gläubige (hier könnte man von Religion oder Ideologie sprechen) oder Wohlstands Träge verschliessen die Augen. Das ändert nichts an der Realität.

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Verlegerin
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Es gab und gibt auf der Welt diverse alternative Ansätze einer sozio-ökonomischen Organisation als unsere westlich-kapitalistische, welche leider zahlreiche andere ausgerottet oder zumindest vollkommen an den Rand gedrängt hat. Denken wir an indigene nordamerikanische Völker, die Aborigines etc .
In Rojava lässt sich lernen, wie ein Change gehen könnte. Ebenso bei Naomi Klein und vielen anderen Visionärinnen und Vordenkern.
Lasst uns neugierig sein, anstatt Visionen zu verteufeln oder lächerlich zu machen. Lasst uns im Bauch spüren, wie sich so eine visionäre Welt anfühlen könnte.

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Herr Glättli hat im Gegensatz zu anderen Politiker*\innen eine Vision davon, welche Werte in Zukunft wichtiger werden sollen und können. Solidarität, (gemeinsame) Erlebnisse, mehr freie Zeit, anderen helfen - das ist mit Zeit-Wohlstandsgesellschaft gemeint. Kein unendliches, unsere planetaren Ressourcen überschreitendes Wachstum und der Fokus auf Statussymbole, Macht und Besitz. Seine Perspektive macht die Menschen im Übrigen nachgewiesenermassen nachhaltiger glücklich als materieller Besitz - das belegen Ergebnisse aus der Hirnforschung schon lange.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Bei den CEOs von multinationalen Konzernen lernt man nicht, wie man Politik macht, sondern, wie man Staaten erpresst und Menschen gegeneinander ausspielt, um sich selbst ein grösseres Stück vom Kuchen anzueignen.

Politik muss sich am Wohle aller ausrichten, sonst endet es in einer Diktatur oder Bürgerkrieg.

Dass die Ressourcenverschwendung immer groteskere Formen annimmt, ist die Folge davon, dass die Politik der Wirtschaft zu viel Leine lässt.

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Die Strategie ist von mir aus gesehen glasklar. Stabile Werte und faire, unaufgeregte Vorgehensweise. Ich würde es genau so machen. Im Kampf gegen die SVP wäre die Niederlage mehr im Gedächtnis/Image hängengeblieben als das Nicht-Antreten, bei der SP hätte man sich und den eigenen Interessen langfristig mehr geschadet.
Hut ab und weiter so viel Klarheit und Stabilität, das braucht die Schweiz und ich bin mir sicher, dass es sich auszahlen wird!!

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Schön, dass der GP resp. B. Glättli hier -ungewollt? - eine Plattform gegeben wurde. Sehr überzeugend und menschlich! So tönt es, wenn nicht Macht der Antrieb ist.

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Ungewollt ? Diesen Eindruck hatte ich auch. Die Republik Journalisten haben wenig dazu beigetragen, dass es ein so hervorragendes Interwiew geworden ist. Ihre Suggestivfragen wurden aber in einer Weise beantwortet, wie es nur ein wirklich guter Politiker kann. Bravo Balthasar Glättli !

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Wie kommen Sie auf die Idee, wir hätten ungewollt um ein Interview angefragt und dieses dann geführt? 🤔

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Ich teile Ihre Ansicht voll und ganz, Herr W. Das Interview hat seine Qualität in den unaufgeregten, glaubwürdigen Antworten von Herrn Glättli. Der Begriff 'Suggestivfragen' ist vielleicht etwas unpassend, da es weniger Fragen waren, sondern vorallem negative Unterstellungen und Behauptungen der Republik-(???) Journalisten.

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suggestivfragen? wo so?

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Urs Prantl
Inhaber KMU Mentor GmbH
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Glättli ist nicht nett, er denkt und handelt strategisch klug und vorausschauend. Etwas, was die SVP seit Blocher perfektioniert hat, mit entsprechendem Erfolg. Es wird also Zeit, dass auch die Linken (wenigstens ein Teil davon) langfristig agieren. Klares Interview, herzlichen Dank.

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Sie attestieren m. E. der SVP etwas gar viel! Vor allem bezüglich Motivation zur politischen Arbeit und meinetwegen auch Strategie, liegen die beiden so weit auseinander, weiter geht gar nicht.
Eigennutz und Wohlstandsmehrung auf jener Seite, bestens eingepackt in vordergründige Vaterlandsliebe, nie um ein Schlagwort verlegen bis hin zur blanken Lüge, Nachhaltigkeit oder auch nur ansatzweise ähnliche Aspekte im Kern erstickend. Authentizität, ganz grundsätzliche Überzeugung verbunden mit Kampfwillen (wie die allermeisten Grünenpolitiker:innen der ersten Stunde), das bringt der Präsident der Grünen hier klar zum Ausdruck.
Und nett? Da bin ich mit Ihnen einverstanden:
Er kann auch ganz anders. Das konnte ich hautnah erleben zu Zeiten, als er noch im Zürcher Gemeinderat sass. Da konnte er dem damaligen, machtkorrumpierten Stadtpräsidenten wegen eines mehr als zweifelhaften Baudeals dermassen das Leder gerben, dass jener jegliche Contenance verlor und Glättli coram publico «eine blutige Lippe» androhte.

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Urs Prantl
Inhaber KMU Mentor GmbH
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Ich "mag" die SVP nicht, ganz im Gegenteil. Dennoch, die Partei hat sich nicht zuletzt wegen ihrer über Jahre hinweg konsequent verfolgten Strategie dorthin gebracht, wo sie heute ist. Auch wenn sie natürlich viele Fehler begangen hat und in den letzten Jahren "strategisch" abgegeben hat, zu Gunsten der Profilierung einiger Exponenten. Umso mehr freue ich mich, dass B. Glättli nicht auf den kurzfristigen Erfolg setzt, sondern Überlegungen und Aktionen "on the long run" anstellt bzw. aufgleist.

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Ja, Glättli denkt klar und umsichtig. Was für ein polemischer und unpassender Titel für seine sachlichen Antworten.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Welchen Titel hätten Sie sich denn gewünscht? Mich dünkt es ehrlich gesagt nach wie vor ziemlich sinnvoll, das Thema, das ausschlaggebend für das Interview war, in den Titel zu nehmen… Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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Immerhin sind Glättlis Worte damit zitiert, nicht wahr?

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Urs Anton Löpfe
Entschwender
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Ein brillantes und sehr informatives Interview.

Es scheint zur Tragik von erfolgreichen Parteien zu gehören, dass sie politischer Taktik plötzlich mehr Gewicht bei Messen als der Sachpolitik.

Dabei vergessen sie, dass zum Glück in der Schweiz das Volk die Macht hat und nicht Bundesräte und Parteien.
Wann immer die Grünen ein Anrecht auf einen Bundesrat haben, hängt primär auch davon ab, wie viele Bürger sie wählen

Ein guter grüner Bundesrat könnte sich von den heutigen Bundesräten abgrenzen indem er vollständig informiert und mit sachlichen Argumenten das Volk überzeugt.
Das ein Bundesrat und das Parlament Energiepolitik mit Notrecht betreibt, und dabei die Volksrechte missachtet, darf nicht sein.
Die Grünen haben die Chance verpasst, zu zeigen, dass sie sie mit ihrem Bundesrat anders führen würden und die Macht des Volkes respektieren.
De Grünen wissen, dass die wichtigste Massnahme, für die Versorgungssicherheit, aus sozialen und ökologischen Gründen das Entschwenden von Endenergie ist.
Trotzdem lassen Sie sich auf faule Kompromisse ein, wie den Bau von widerrechtlichen, unnötigen fossilen Notkraftwerken mittels Notrechtes, widerrechtlicher Bereitstellung von Wasserkraftwerkreserven, den Bau von Photvoltaikanlagen in den Alpen – auch dort scheint die Sonne im Winter kürzer als im Sommer – und die Verwässerung des Umweltschutzrechtes im Zusammenhang mit den Speicherseen.

Es wäre ein leichtes, mit einem besseren grünen Bundesrat zu zeigen, dass eine Ressourcen-Lenkungsabgabe die richtige Lösung wäre. Damit würde den «liberalen» Parteien den Spiegel vorgehalten, dass es ihnen nicht um Marktwirtschaft geht, sondern primär um den Erhalt und Ausbau ihrer Macht und Pfründe, z.B. mit ihren Vertretern in Verwaltungsräten der staatlichen Stromversorger.

Es ist auch Physik, dass all die mit Notrecht umgesetzten Massnahmen, wie grösser Wasserkraftreserven, fossile Notkraftwerke, Photovoltaikanlagen in den Alpen nicht nützen, wenn die sich die Schweiz im Notfall nicht aus dem europäischen Stromnetz auskoppeln kann. Sie würde von unseren Nachbarn schlicht in ein Blackout mitgerissen.

Auch nach dem Interview von Balthasar Glättli kann ich den Entscheid der Grünen nicht ins Bundesrats rennen einzusteigen nicht nachvollziehen. Man hat die Chance verpasst damit klarzustellen, dass die Grünen Sachpolitik verfolgen, die Bürger vollständig Informieren – z.B. dass Entschwenden die wichtigste Massnahme ist und Anerkennung, dass die Macht beim Volk liegt und dieses nicht manipuliert werden darf.

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Lieber Herr Löpfe, wer nicht nur Interessenvertreter ist, sondern Verantwortung für Land und Bevölkerung trägt, muss - in einer Demokratie, wie die Schweiz es ist - Kompromisse suchen und eingehen. Ob diese nun faul oder vernünftig sind, liegt im Auge des Betrachters. Dass die Grüne Partei die Grösse hat, auf den richtigen Zeitpunkt für einen eigenen Bundesrat zu warten, zeigt mir, dass es ihr nicht um Macht, sondern um Inhalt geht. Die Grünen werden auch ohne eigenen Bundesrat ihren beachtlichen Einfluss in Politik und Gesellschaft geltend machen. Und schön, dass Sie das Interview auch brillant und informativ finden.

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Urs Anton Löpfe
Entschwender
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Grüezi Herr S.
Wie würden Sie Kompromisse bezeichnen, welche die Gefahr eines Stromblackouts, gemäss Bundesamt für Bevölkerungschutz das grösste Risiko der Schweiz, nicht reduzieren, die CO2 Belastung durch fossilthermische Kraftwerke erhöhen, den Bau von Photovoltaikanlagen in den Alpen zu fördern, die keinen substanziellen Beitrag leisten um die Winterstromproblematik zu lösen und nur neue Problem durch die Stromüberschüsse generieren (fehlende Hochspannungsleitungen) , sensible Naturschutzgebiete in den Alpen zerstören durch Überflutung, die Volksrechte umgangen werden, die Swissgrid für 300 Millionen rechtswiedrig "Stromreserven" kauft, die staatlichen Überlandbetriebe finanziell mit Millionen gestützt werden um weiter ihre hoch spekulativen Stromgeschäfte zu betreiben und damit die Strompreise an den Börsen weiter hoch zu treiben.
Das ganze verursacht Kosten in Milliarden Höhe und Profiteure sind vor allem die staatlichen Überlandwerke mit ihren zugegebener Massen mehrheitilich bürgerlichen Vertretern.

Das ganze lasst sich lösen durch drei grundsätzliche Massnahmen.

  • Rechtzeitige und automatische Auskopplung aus dem europäischen Stromnetz wenn unsere Nachbarländer die Stromversorgung nicht mehr gewährleisten können (keine Stromreduit wie der Blick schrieb) und nur solange nötig.

  • Die Ausschreibung von 5 GW Regelleistung (Abschalt- und Produktionsdreserven für Strom) anstatt bisher 1 GW.

  • Die Einführung einer Ressourcenlenkungsabgabe um das Ressurcenentschwenden zu fördern und die Finanzierung unserer Sozialwerke zu sichern.

Ein weiterer Wunsch an Herrn Glättli, wäre ins Gespräch zu gehen mit anderen zukunftsorientierten Politikern in anderen Parteien und nicht auch noch im Interwiew Klamaukpolitikern wie dem FDP Präsidenten eine Bühne zu bieten.

Wir brauchen dringend neue Lösungsvorschläge und zukunftsorientierte Politiker aus allen Parteien, die bereit sind neue Wege zu beschreiten.

Ich hoffe, ich konnte damit klarstellen, was ich meine mit faulen Kompromissen die das Volk ungefragt zu bezahlen hat.

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"Wann immer die Grünen ein Anrecht auf einen Bundesrat haben, hängt primär auch davon ab, wie viele Bürger sie wählen." Nach dieser Rechnung müsste die FDP schon lange einen Sitz abgeben.

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Glättli ist Politiker und natürlich muss man als Politiker dafür sorgen, dass die eigene Partei möglichst viele Sitze im Parlamente und eben auch in der Exekutive bekommt. Da kann man nun lange darüber diskutieren, welcher Partei wie viele Bundesrätinnen und Bundesräte zustehen. Mit mehr Parlamentarierinnen und Parlamentariern und mit mehr Bundesräten kann sie, so die Vorstellung, die Ziele befördern, die sie sich gesetzt hat. Im Fall der Grünen: Sie wollen dazu beitragen, dass der globale CO2-Aussstoss sinkt, um die nahenden Katastrophe abzuwenden. Nun ist es leider so, dass ein globales Problem nicht national gelöst werden kann. Wenn wir in der Schweiz auf die CO2-Produktion vollständig verzichten, ändert das am Nahen der Katastrophe nichts. Glättli und seine Partei fordern Massnahmen, die schlicht wirkungslos sind, gemessen am Ziel, die Katastrophe zu verhindern. Ich vermute, dass das der Grund ist, wieso die Zustimmung zu den Grünen abnimmt. Es ist nicht vermittelbar, jetzt national Geld auszugeben für etwas, das global nichts bewirken und die Katastrophe nicht abwenden kann. Die grundlegendste Frage, die nach der realen Wirksamkeit von Massnahmen, wird nicht gestellt, deshalb ist grüne Politik nicht mehr als hilflose Symbolpolitik. Ob wir einen globalen Konsens wirklich schaffen jenseits von den Klimakonferenzen, die auch nur Symbolpolitik sind, wage ich zu bezweifeln.

Und dann sagt Glättli noch etwas, das sehr bedenkenswert ist, aber auch einen Widerspruch enthält: „Wir stehen für einen tiefgreifenden Wandel der Gesellschaft: Wir hinterfragen das grenzenlose Wachstum, wollen ein Bewusstsein schaffen für Gerechtigkeit und die Endlichkeit der materiellen Ressourcen. Die Menschheit überschreitet die natürlichen Grenzen in sehr vielen Bereichen – das ist Physik, nicht Politik. Es gibt unterschiedliche Strategien, dem entgegenzuwirken. Technischer Fortschritt und Innovation ist eine davon. Aber das allein reicht nicht.
Glättli plädiert für das Ende der Wachstumsökonomie, also für das Ende des Kapitalismus. Eine Wirtschaft jenseits des unendlich wachsen wollenden Kapitalismus müssen wir uns aber noch ausdenken, es genügt nicht, einfach CO2 reduzieren zu wollen. Und in einem Punkt irrt sich Glättli, vielleicht, weil er die Konsequenzen seines Einwands gegen das ewige Wachstum nicht ziehen will: Die Menschheit hat keine natürlichen Grenzen, es geht nicht um die Physik, sondern es geht um die Politik. Und da müssten wir uns neue Formen von Politik ausdenken, von demokratischer Politik, die nicht für das Wohl des Wachstums steht, sondern für das Wohl der Menschen.

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Wenn wir in der Schweiz auf die CO2-Produktion vollständig verzichten, ändert das am Nahen der Katastrophe nichts. Glättli und seine Partei fordern Massnahmen, die schlicht wirkungslos sind, gemessen am Ziel, die Katastrophe zu verhindern.

Klingt nach: Die Schweiz muss nichts zum Erreichen der Klimaziele machen, weil wir sowieso zu klein sind und somit kaum etwas bewirken?

Es ist eigentlich egal, ob das an der Katastrophe etwas ändert. Es geht darum, dass jedes Land eine Verantwortung hat und nur weil die Schweiz klein ist, kann sie sich dieser Verantwortung nicht einfach entziehen. Das ist so ein typischer Stammtisch-Spruch der einem echt auf den Keks gehen kann.

Betrachten Sie den CO2 Ausstoss pro Kopf und dann spielt die Schweiz wieder in der oberen Liga der Klimasünder. Von der grauen Energie möchte ich noch nicht mal sprechen.

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Es geht doch nicht darum, ob die Schweiz nun zu klein ist oder nicht, etwas bewirken zu können. Und natürlich haben alle eine Verantwortung. Das ändert aber nichts daran, dass die grüne Politik an der Realität nichts ändert, deshalb ist sie reine Symbolpolitik. Ändern können wir dann etwas, wenn es einen globalen Konsens gibt. Und den gibt es nicht. Jetzt kann man mutmassen, dass ein globaler Konsens dann entstehen könnte, wenn die Katastrophe wirklich spürbar und existentiell wird. Dann wird es aber möglicherweise zu spät sein. Ich meine, wir müssen uns hier auf eine Politik konzentrieren, die wirklich etwas bewirkt. Die wird aber nicht darin bestehen, Steuern zu erhöhen etc. Wahrscheinlich wird auch eine Öko-Diktatur nicht das bringen, was erhofft wird, weil eben: National lassen sich globale Probleme nicht lösen. Auch wenn die Grünen sich das einbilden. Das sind infantile Wunschphantasien.

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«Stellen sich mal vor, die Schweiz wäre das erste Land, das 100% klimaneutral und nahezu energieautark wäre, die Bevölkerung nur noch 30 Stunden pro Monat arbeiten würde und die Existenz jedes Einzelnen mit einem Grundeinkommen abgesichert wäre. Die Menschen würden sich wieder vermehrt gesellschaftlich engagieren, das gegenseitige Vertrauen würde stetig wachsen, und plötzlich wären wieder grosse, zukunftsweisende Projekte möglich, weil ein Grossteil der Menschen erfahren hätte, dass es miteinander viel besser geht, als alleine oder gegeneinander. Ein Land mit begrünten, verkehrsberuhigten Innenstädten, mit einer Bevölkerung, die sich wohl fühlt und weiterbildet, sich mit Sozialem, Forschung und Innovationen beschäftigt.» Das nennt man Zeit-Wohlstands­gesellschaft.

Und sie glauben im Ernst, das hätte keine Strahlkraft nach Aussen, wäre nur Symbolpolitik. Nichtstun ist die schlimmste aller Optionen, denn die ändert mit Bestimmtheit nichts. Da sind mir Menschen mit einer positiven Zukunftsvision sehr viel lieber, auch wenn die Vision für viele utopisch wirken mag.

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Widerspruch! Es stimmt nicht, dass grüne Politik nur „Symbolpolitik“ sein soll.
Die sog. „Tragik der Allmende“ beschreibt das Problem begrenzter Ressourcen, die ja in der Klimakatastrophe eine ganz zentrale Rolle spielt. Wenn ein Bauer im Mittelalter eine Kuh mehr auf die Allmende trieb, hatte das – je nach Grösse der Allmende – kaum Auswirkungen. Wenn das aber einige oder viele machten, wurde die Allmende überweidet und zerstört. Das ist die eine Seite.
Man muss diese Erkenntnis unbedingt auch positiv, sozusagen spiegelbildlich ansehen: wenn ein Einzelner eine richtige Massnahme trifft, so hat das, je nach Kontext, kaum Auswirkungen. Je mehr Menschen aber richtige Massnahmen treffen, desto grösser sind die Auswirkungen. Daher ist es grundsätzlich falsch, argumentativ sehr schwach und oft auch nur eine faule Ausrede für eigene (individuelle oder kollektive) Trägheit, wenn so zu begründen versucht wird, nichts zu tun, da ja ein Einzelner (oder ein einzelnes Land) wenig oder nichts bewirken könne. Mit derselben falschen Argumentation wird oft auch begründet, warum man nicht an demokratischen Abstimmungen und Wahlen teilnimmt.
Als einzelne können wir häufig wenig bewirken; viele aber können viel bewirken.

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Herr Moser, wie Sie sicher bemerkt haben, bezieht sich meine unten stehende Replik auf den Kommentar von Herrn S. und nicht auf Ihre Replik, die ich voll unterstütze.

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Super Interview. Rechnerisch müsste die FDP einen Sitz abgeben. Bis die Plätze frei werden, könnte es leider noch eine Weile dauern. Ich denke die jetztige Zusammenstellung des Bundesrats ist nicht mehr repräsentativ für die Bevölkerung.

Dass sich Politiker und Parteien beharrlich an die Macht klammern, auch wenn sie aufgrund der Wahl­ergebnisse nicht mehr legitimiert ist, sehen wir welt­weit immer wieder. Gilt das auch für die Schweiz? Ich hoffe es nicht und setze auf die demokratische Tradition unseres Landes. []

Ja, das gilt leider auch für die Schweiz, Herr Glättli. Der Ständerat ist da das beste Beispiel. Und es gibt nicht mal von linker Seite grossen Widerstand dagegen. Zudem können 25% der Bevölkerung nicht wählen gehen, obwohl sie oftmals hier aufgewachsen sind, hier arbeiten, Steuern zahlen und nicht selten systemrelevante Jobs ausüben. Die Schweiz hat nebst dem, dass mittlerweile die Konzerne und nicht die Politiker das Sagen haben, ein grosses Demokratiedefizit und ich sehe keine Entwicklung die dies in absehbarer Zeit verändern könnte.

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Gutes Interview, und gute Antworten!

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Johanna Wunderle
Unity in Diversity
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Balthasar Glättli überzeugt durch klare und kluge Antworten und die richtigen Zielsetzungen. Wie er treffend sagt, sollte Stärke nicht mit Lautstärke verwechselt werden. Ein lange ersehnter Hoffnungsträger in der öden Politiklandschaft.

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Gutes Interview. Würde mir zwar grundsätzlich auch mehr „Biss“ oder Mut von den Grünen wünschen, aber kann auch die Argumentation von Glättli nachvollziehen.

Das grundsätzliche Problem mit dem Bundesrat ist doch ein ganz Anderes: Bundesräte werden automatisch auf Lebzeit wiedergewählt, bis sie abtreten. Unabhängig davon, wie sich deren Legitimität in Form der Wahlergebnisse darunter entwickelt.

Liesse sich das nicht einfach durch eine neue Regelung verbessern, wonach der Gesamtbundesrat nach jeder Parlamentswahl neu besetzt werden muss? Es können ja gerne die bisherigen Bundesräte zur Wiederwahl antreten.
Das wäre doch etwas, was sich über eine Volksinitiative ins Rollen bringen liesse. Natürlich gibt es einige Probleme in der Umsetzung zu lösen, weil man die ungeschriebenen Regeln niederschreiben und dabei Entscheidungen treffen muss, wie die Zuordnung der Bundesratssitze zu den Parteien genau funktionieren soll.
Oder sieht Jemand eine einfachere Lösung dieses Problems?

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Verlegerin
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Das wäre mir zu unruhig, Bundesräte sollten nicht im Dauerwahlkampf sein.

Wie wärs alternativ mit einer Amtszeitbeschränkung auf 12 Jahre? Wird mit der Tendenz zu jüngeren Magistrat*innen wichtiger.

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Sie schreiben: "Liesse sich das nicht einfach durch eine neue Regelung verbessern, wonach der Gesamtbundesrat nach jeder Parlamentswahl neu besetzt werden muss? Es können ja gerne die bisherigen Bundesräte zur Wiederwahl antreten."
Das ist ja heute schon so: nach der Parlamentswahl wird auch der Bundesrat komplett gewählt. Und wie wir sehen sorgt das bürgerliche Machtkartell dafür, dass sich nichts ändert...

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Als Mensch mit grünem Herzen (aber ohne grünes Parteibuch) wäre mir lieber, die Grünen strebten primär nach 15+% Wähleranteil statt nach einem Bundesratssitz. Erreicht man erstes, folgt zweites irgendwann fast von alleine. Mich dünkt die Bedeutung resp. der Nutzen einer Vertretung im Bundesrat wird überschätzt im Bezug auf das Erreichen der Parteiziele.

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Michael Tschäni
Beamter, Berater, Alter, Nachhaltigkeit
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Also wenn ich rechne, dann ist der einzige Weg zu einem Bundesratssitz gegen SP und FDP (weil beide Angst haben, einen zu verlieren). Das bedeutet, man braucht alle anderen Parteien und insbesondere die SVP auf seiner Seite. Aber wieso soll die SVP einen oder zwei (GLP) grün ausgerichtete Bundesrät:innen wollen? Sie wird sich zurückhalten und das Parlament so den Wählerwillen nach den Wahlen nächstes Jahr ignorieren. :) Kaffeesatzleserei ist das. Eigentlich gerade was wir nicht wollen.

Darum super, liebe Republik, dass das Interview danach noch tief ins Inhaltliche reingeht!

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danke für die fragen, danke für das interview

RÜB:INNEN RÜBE:N
rüben wachsen
rüben komposten
rüben flirten
rüben streben nach vorn
rüben modeln gern
rüben warten musikalisch
rüben lagern
rüben nachhaltigen knackig
rüben autarken selbstbewusst
rüben schmetterlingen
rüben figurieren
rüben skulpturen gern …

ALSO RÜB:INNEN RÜBE:N in den BUNDESRAT

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