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Übernahmen:
'Migros und Coop verleiben sich stetig Fleischtrockner, Salat- und Gemüseverarbeiter oder Eierlieferanten ein – meist unter dem Radar der Öffentlichkeit.'
aus der Firmengeschichte:
'1974
Chocolat Frey nimmt die Kaugummi-Produktion auf und realisiert damit den Wunsch der MIGROS, Kaugummi in Eigenproduktion herzustellen. ...
1950, Choco Frey der erste zugekaufte Betrieb der MIGROS-Gruppe.'
Diese Übernahme war eher unfreundlich, ich erinnere, eine Weile hat M nix bestellt und dei Choco Frey "ausgehungert", sie ward günstige Qualitätsbude für JOWA Buchs!

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  1. Die Migros hat die Schweizer Medien in der Tasche - ein erhellender Abschnitt. Und das schlagende Argument für das Geschäftsmodell der Republik. Es lebe die Unabhängigkeit.

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Spannende Lektüre jedoch nichts Neues. Jeder einigermassen grosse Konzern in der Schweiz hat ein nationales Netzwerk in welchem dieser seine marktbeherrschende Position ausspielen und nach neuen Geschäftsfeldern suchen und diese erschliessen wird. Unternehmensführung erste Lektion. Spannend fand ich die Aufzählung der Personen die mit der Migros verbandelt sind. Aus diesem Grund unterstütze ich auch Lobbywatch. Erst wenn nachvollziehbar wird wer wo von wem „bezirzt“ wird kann ich für mich Entscheiungen fällen die weiter reichen als nur die Entscheidung hier und da etwas zu konsumieren.

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Eine persönliche Illustration zur Migrosgeschichte: Der Migros LKW war in den 60 Jahren für uns in einem kleinen Dorf im aargauischen Suhrental an der Grenze zum Kanton Luzern ein wahres Paradies. Das erste Yoghurt in meinem Leben, Kuchen, von dem wir zwei Stücke essen durften und nicht nur eines, wie an den Sonntagen, wenn wir bei der Bäckerei für jeden ein Stückli gekauft hatten. In unserem Dorf hat es eine Käserei, eine Bäckerei, eine Metzgerei und irgend einmal an der Dorfgrenze einen Volg (vermutlich)-Laden gegeben und den Tante Emma Laden meiner Grossmutter, den man durch die Wohnstube hindurch betreten musste. Wir Kinder wurden zum Einkaufen zum Migros Wagen geschickt, weil die Bäckers oder Metzgers nicht gern sahen, wenn jemand da einkaufte. Die im Dorf weniger Integrierten, hatten da weniger Skrupel. Das Waschpulver kauften wir jedes zweite Mal im Laden an der Dorfgrenze. Die Grossmutter sollte nicht merken, dass wir , was wir brauchten nicht bei ihr einkauften, wo es teuerer war. Und dies nicht, weil sie daran mehr verdient hätte, sondern wegen den Zwischenhändlern und den geringen Mengen. Ansonsten waren wir Selbstversorger in dem Dorf, das hauptäschlich aus Kleinbauern und Arbeitern bestand. Die Schuhe haben wir bei Bally gekauft, der Firma, die die Arbeiter, die vom Kleinbauernbetrieb nicht mehr leben konnten im Akkordlohn angestellt hatte und uns Kinder mit dem Ballybus ein Mal im Jahr zum Kasperlitheater abgeholt hatte und heute in chinesischer Hand ist. Mein Vater ist SP-Mann gewesen, hat gekämpft für die Alters- und Hinterlassenversicherungen, für die Einführung der 2. Säule, für ökologische Bewirtschaftung der Felder. Ich verehre meinen Vater heute noch, komme aber nicht umhin festzustellen, dass damals mein Grossvater überrollt worden ist von der industriellen Revolution und mein Vater so viel zu tun hatte damit, dass wir es einmal besser haben sollten, als er, dass er nicht dazu gekommen, sich selbst zu überlegen, wie denn dieses Bessere aussehen könnte, müsste. Ich müsste jetzt mit mir weiter fahren in der Dritten Generation und dann mit meinen Söhnen in der vierten Generation und dann mit der Enkelin in der fünften Generation, wie wir umgehen, umgegangen sind mit Macht/Mächtigen auch Wirtschaftsmacht /Wirtschaftmächtigen und mit unserer Macht.
Es ist so, ich habe weitere persönliche Erlebnisse mit der Migros und auch, wenn ich in der dritten Generation so weit gekommen bin, mir das Produkt zu kaufen, das ich als gut beurteile, bei dem Preis/Leistungs Verhältnis stimmt, auch unter Einbezug der Herstellung des Produktes, kaufe ich mehr bei der Migros ein, als bei Coop. Die Migros finde ich mit ihrer sich abhebenden Struktur innerhalb des Wirtschaftssektors der Detailhändler, ihrer Gschichte und wie sie sich im agressiven Konkurrenzkampf behauptet, im Vergleich immer noch genial. Ihre Reportage in diesem Feld mit dem Fokus auf die Macht der Migros und ein bisschen auf die Machtkonstellationen in diesem Feld und ein bisschen auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen in diesem Feld, finde ich gute geistige Nahrung!!

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Es gab da ein paar Dinge, die im Bericht hätten erwähnt werden müssen...
M-Frühling und dessen Manifest 1980-1995
„Darin wurde eine Dezentralisierung der Migros gefordert, der Verzicht auf die reine Expansionspolitik, die Beachtung von Umwelt- und Tierschutzaspekten, sozialere Arbeitsbedingungen für die Angestellten sowie ein fairer Handel mit Produzenten in Entwicklungsländern.“ ... Die Migros wehrte sich mit allen Mitteln (P. Arnold) und obwohl MFrühling sich nicht durchsetzen konnte ... „trug [er] so zur vermehrt ökologischen und sozialen Ausrichtung der Migros und zur diesbezüglichen Sensibilisierung der Konsumenten bei.“ Zitat Wikipedia

Auch grosszügige Vergünstigungen für Mitarbeitende die über die Jahre abgeschafft wurden. anlagekonto etc.

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Was mir am Artikel fehlte, ist die Sache mit den Steuern von Detailhändlern. Mich würde sehr interessieren wie hoch die Steuerabgaben der Migros und des COOP-Konzerns ist.
Ich habe mal gehört, dass Genossenschaften wie eben die Migros und COOP keine Steuern bezahlen müssen. Ist das richtig ? Und wenn ja, wäre es doch schön, wenn dies jeder Bürger wüsste, und würde mindestens teilweise erklären, warum kleine Detailhändler entweder die Produkte teurer verkaufen oder wie so oft das Lädeli schliessen müssen.

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Ich staune schon ein wenig, dass kritische Journalist/innen eine dreiteilige Serie über die Migros von deren Anfängen bis zu deren aktuellen Problemen schreiben können, ohne die in den 1980er Jahren öffentlich breit diskutierte Migros-interne Kritik auch nur in einem Nebensatz zu streifen. Dabei hatte damals der Verein M-Frühling als Sprachrohr oppositioneller Migros-Genossenschafter/innen eine Reihe von Fragen aufgeworfen, die direkt mit der Übergrösse und dem intransparenten Abschottungs-Stil dieser Pseudo-Genossenschaft zu tun hatten. Ginge man von den damals vom M-Frühling gestellten Fragen aus, würde deutlicher, warum die Migros in die Probleme geraten ist, mit denen sie heute zu kämpfen hat.

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Sehr interessant. Danke für diesen Artikel!

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Leser
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Die Geschichte und das Business Model der Migros ist weitgehend bekannt. Man liest bedeutend weniger über COOP. Ist COOP einfach ein Follower von wenig Interesse?

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Niemand wird die Migros als links stehend verorten wollen. Dennoch beweist sie- zusammen mit COOP- welche Möglichkeiten einer wenigstens ansatzweisen " Überwindung des Kapitalismus " bestehen. Wäre sie eine normale Kapitalgesellschaft, was für eine begehrenswert Braut wäre sie für einen chinesischen Prinzen!
Leider nutzt sie die Möglichkeiten, auch in Sachen Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung Spitzenreiter zu sein, nur wenig. Da ist ihr der Hauptkonkurrent COOP eine halbe Nasenlänge voraus.
Immerhin irgendwie toll, dass unser täglicher Bedarf so überwiegend über so urschweizerische Strukturen wie die der Genossenschaften gedeckt wird.
Man übertrage als Gedankenexperiment diese Situation auf das andere tägliche Bedürfnis, das Wohnen! Es lebe die Allmende.

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Gut, dass das mal zur Sprache kommt.
Bin gespannt auf die dritte Folge.
Ein grosses Aber: die Fotos. Weder aussagekräftig noch ästhetisch noch irgendwas sonst. Was sollen diese Fotos?

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Verhältnis:
während Budget, Umsatz und auch Werbekosten Zahlen ergeben je für das Jahr, sind die Löhne als Monatslohn aufgeführt (mal 12, mal 13? Extra, Ferien, Soz. Leistungen?), ich hab noch nie für diese Genossen gearbeitet, ich würde genauer verstehen ob dem Jahreslohn.

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