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Herzlichen Dank dem Journalisten und der Republik für diesen sehr treffenden Artikel!

Mir bleibt einmal mehr die erschütternde Erkenntnis, dass der digitale Konsum von Kulturgütern in den letzten Monaten wahrscheinlich einen neuen Höhepunkt erreichte und dabei (paradoxerweise) die Kulturschaffenden selbst, zu den grössten Verlierern in dieser Entwicklung zählen.

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Ich bin Unternehmer und Teilzeit-Musiker. Was ich als besonders störend empfinde, sind die zahlreichen bürokratischen Hürden, durch welche die ohnehin zumeist miserabel bezahlten Kulturschaffenden springen müssen. Nachweis der Selbständigkeit, Einzelanmeldungen für Bandmitglieder, Nachweis der Hauptberuflichkeit, bei Nebenerwerb Mitgliedschaft in einem Musikverein - ich kenne kaum Musiker, die das nachweisen können, selbst wenn sie nachweisliche Erwerbsausfälle in Folge abgesagter Konzerte haben.

Die Soforthilfe in der Wirtschaft funktioniert dagegen einiges schneller und unbürokratischer. Auch für riesige Konzerne, die gleichzeitig Dividenden ausschütten, Steuern vermeiden und die Umwelt verpesten. Aber ja. Die sind natürlich "systemrelevant" (Unwort des Jahres 2020).

Die Schweiz behandelt ihre Künstler wie Schmarotzer und regt sich im selben Atemzug darüber auf, dass ein Grossteil der Kulturszene der Schweiz sehr kritisch gegenüber steht.

Aber wenn die Menschen wieder bereit wären, für Musik (oder allgemein Kunst) Geld auszugeben, wäre die Situation auch nicht so trostlos und man wäre nicht dermassen auf Ersatzleistungen vom Staat angewiesen.

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es wäre sowieso schon lange an der zeit, löhne und honorare in den verschiedenen berufsgruppen öffentlich zu machen. manch einer käme auf die welt und manch einer würde sich fragen, was da zu verändern wäre!

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https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/hom…osten.html hat hierzu diverse Statistiken und Übersichten

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Ist ja kaum zu fassen, wie sich die KünstlerInnen bei solchen Löhnen in der Schweiz durchschlagen können...

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Leserin & Konzertgängerin
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Der Beitrag bestärkt mich wieder im Entscheid, Spotify u.ä. nicht zu unterstützen und die Musik nach wie vor "zu kaufen". Via Bandcamp, auch dort sind Gebühren fällig, ein grosser Teil kommt jedoch dem Musiker, der Musikerin zu Gute!

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Genau! Bin deshalb noch nie einem streaming-Dienst beigetreten und kaufe, wenn immer möglich ganze Alben in CDs oder Vinyl-Form.

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Timo Posselt
Freier Journalist
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· editiert

Vielen Dank für Ihren Beitrag, S. P.! Bandcamp vergütet übrigens jeweils am ersten Freitag im Monat die Einnahmen für digitale Musikverkäufe zu 100 % an die Künstler:innen. Der nächste Bandcamp Friday ist am 3. Juli. Allein an einem Freitag im Mai kamen so 7.1 $ Millionen für Musiker:innen zusammen. Neben Konzerten, Platten & CDs sind digitale Direktkäufe die unmittelbarste Möglichkeit Musikschaffende zu unterstützen.

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System Engineer
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Man kann die beiden Sachen gut kombinieren. Streaming Plattformen helfen mir dabei neue Musik zu entdecken.
Geht zwar bei Bandcamp auch aber ist halt mehr so wie wenn man früher im Laden die CDs durchging. Sprich dafür brauch ich mehr Zeit :).

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Ist aber so! Und höchste Zeit, dass dies in der Öffentlichkeit wahr - genommen wird! Danke Republik!

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Leserin
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Es scheint mir sehr wichtig, dieses Geschehen bei den Kulturschaffenden weiterhin zu beobachten, darüber zu berichten und wenn es irgendwie geht, sie zu unterstützen. Ihre Taggelder - wenn sie überhaupt welche erhalten - sind teilweise lächerlich klein. Sie kämpfen um ihre Existenz. Ihre Existenz ist unsere Existenz. Danke für diesen wertvollen Bericht!

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Vielen Dank für den Artikel! Ich bin sehr gespannt und besorgt, wie das weiter geht. Es wäre auch im klassischen Musikbereich toll, die jetzige und die längerfristige Situation auszuleuchten. Habt Ihr da auch etwas geplant?

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Daniel Graf
Feuilleton-Redaktor @Republik
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Liebe Frau V., haben Sie vielen Dank. Bisher haben wir die Folgen der Krise näher für die Clubszene, den Literaturbetrieb und mit dem Text heute für die Popmusik untersucht. Für die klassische Musik haben wir aktuell noch nichts fest eingeplant, aber natürlich beobachten wir die Entwicklungen auch in diesem Bereich. Grundsätzlich, muss man sagen, setzen wir als kleines Medium weniger darauf, flächendeckend über alle Kultursparten gleichermassen zu berichten, sondern vielmehr darauf, Schwerpunkte zu setzen, an ausgewählten Orten in die Tiefe zu gehen – und idealerweise damit Entwicklungen zu erklären, die über den spezifischen Bereich hinaus Relevanz und Gültigkeit haben. Aber Ihr Feedback nehmen wir zum Anlass, das Thema nochmals verstärkt zu diskutieren. Vielen Dank!

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Lieber Herr Graf
Besten Dank für Ihre Antwort. Ich schätze es sehr, dass die Republik solche Schwerpunkte setzt und stimme Ihnen zu, dass vieles auf andere Kultursparten übertragbar gilt. Beispielsweise die Befürchtung, dass nur „bis namens“ weiter gebucht werden und kleine, spannende Projekte untergehen. Was mir bei der klassischen Musik speziell erscheint, ist, dass sie eh schon in einem massiven Umbruch steht. Die Coronakrise scheint solche Tendenzen massiv zu verstärken oder beschleunigen.
Schön, wenn Sie solche Themen diskutieren!
Mit besten Grüssen, J. V. D. W.

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Hallo Zusammen und Danke für den Beitrag. In den comments lese ich „bandcamp“ und „CDs/Vinyl“ kaufen unterstützt... sind das die besten Hilfestellungen die ich bieten kann als Konsument oder gibts noch anderes? Ich würde gerne etwas tun hier.

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Timo Posselt
Freier Journalist
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Genau, direkte Musikdownloads und physikalische Tonträger sind zwei Möglichkeiten zur Unterstützung von Musikschaffenden. Zudem sind Tickets für Konzerte im Herbst ebenfalls bereits wieder erhältlich. Konzerteinnahmen (inkl. Merchandise) machen für die meisten Musiker:innen den grössten Anteil ihres Einkommens aus, die Corona-Krise liess diesen nun wegbrechen.

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System Engineer
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Wenn ich sowas lese werde ich immer wieder daran erinnert, dass wir das Grundeinkommen versenkt haben.
Was hätten wir doch für ein fortschrittliches Land sein können.

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(durch User zurückgezogen)