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Das als alternative Methode beschriebene Prozedere habe ich bei meinem Arzt bereits im Oktober erlebt. Das Resultat des COVID PCR Test habe ich per SMS innerhalb 12h vom Labor erhalten zeitgleich mit meinem Hausarzt. Es funktioniert offensichtlich wenn der Arzt und das Labor zusammenarbeiten.

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Statistiken sind Grundlagen und Argumente für politische Entscheidungen. Und sie sind Treibstoff der Angst. In beiden Fällen ist es wichtig, dass sie möglichst richtig sind. Sonst werden Politik und Angst zu Glaubensfragen.

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Liebe Redaktion, habt ihr diese Quelle und den Inhalt schon überprüft?
https://www.mittellaendische.ch/202…heidungen/

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Informativer Artikel zu den Pleiten und Pannen beim BAG sowie der Information, dass es nur noch Ärztinnen/Kantonsärztinnen zu geben scheint.

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Debattierfreudiger
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Schon gesehen? Die Coronafälle stabilisieren sich auf deutlich unter 1000 Neuinfektionen pro Tag. Nix mehr von exponentiellem Wachstum. Wenn das so bleibt und die BAG-Daten belastbar sind, heisst das: Da mittlerweile auch die Anzahl der Geheilten substanzielle Höhen erreicht, diese aber statistisch nicht erfasst werden und die Statistik nicht verlassen, werden wir zu keinem Zeitpunkt das Niveau von 10'000 Erkrankten und 1000 Hospitalisierten überschreiten. Die Massnahmen wirken, die Infektion ist beherrschbar. Kann aber sein, dass es auf diesem Pfad zu lange geht, bis wir durchgeseucht sind. Länger als unsere Fähigkeit, die heutigen Einschränkungen durchzuhalten.
Zeit, sich zu überlegen, was ein realistisches Ziel ist: CoVid schnell auslöschen und das Lockout und die vor allem die Grenzschliessung aus Angst vor einem Wiederaufflackern monate - bis jahrelang aufrechterhalten. Oder kontrolliert und so schnell wie möglich durchseuchen.

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Mit diesem Tool https://neherlab.org/covid19/ kann man den Verlauf der Pandemie simulieren. Mit welchen Parametern bleibt man unter 1'000 Hospitalisierten?

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Debattierfreudiger
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Geniales Tool, danke für den Link! Bin leider zuwenig kompetent und kann nur einen Bruchteil seiner Möglichkeiten nutzen. Mit einem R2 von 2 bleibt man darunter. Unter den heutigen Massnahmen durchaus realistisch. Aber: Eine Hospitalisationsrate von 10% finde ich sehr hoch, sehe aber nicht, wo ich das einstellen kann.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Hier noch ein Update zum Thema "falscher Zeitpunkt". Eine kleine Zusammenfassung, was sich seit letzten Freitag getan hat:

  1. Es hat sich vielleicht schon "ausgefaxt":

Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat ab sofort eine HIN geschützte E-Mail-Adresse für die Übermittlung von COVID-19-Fallmeldungen in Betrieb. Meldeformulare des BAG können via verschlüsseltes HIN Mail an covid-19@hin.infreport.ch übermittelt werden. Mit dieser Sofortmassnahme wollen HIN und das BAG den Meldeprozess vereinfachen und die Datenqualität der Meldungen verbessern.
Für meldepflichtige Infektionskrankheiten wie das neue Coronavirus (SARS-CoV-2/COVID-19) sieht das BAG eine Meldung via offizielles Formular vor. Bisher konnten diese Formulare nur per Post oder Fax übermittelt werden, was von verschiedener Seite als veraltet kritisiert wurde. Das BAG hat aufgrund der ausserordentlichen Lage rasch gehandelt und setzt mit HIN Mail auf den im Gesundheitswesen etablierten Standard für eine sichere Kommunikation.

https://www.hin.ch/covid-19-faelle-ans-bag-melden/

  1. Viele Fachpersonen haben sich die Meldeformulare angeschaut, Fehler gefunden (etwa doppelte Eingabefelder). Hier ein Beispiel von Claudia Krummenacher, Kay Fricke und Alain Boss. https://github.com/lakay/COVID-19_PDF-Reporting

    -Alle Felder sind mit Formular Eingaben versehen, sodass die Formulare nun vollständig am Computer ausgefüllt und versendet oder auch ausgedruckt und gefaxt werden können.

-Die Navigation über die Eingabefelder der Formulare mit der Tabulator Taste gut funktioniert und der Weitersprung nun den Inhaltsblöcken entspricht, somit eine Bedienung ausschliesslich mit der Tastatur möglich ist.

-Die Formular Felderwerden so benannt, dass die Daten automatisch ausgelesen werden können und nachvollziehbar sowie eindeutig bleiben.

-In alle Formulare einen Link auf die Email für die Meldefälle integriert: covid-19@hin.infreport.ch

-Dieser ist anklickbar und öffnet den Mail Client

- Die Entwickler haben einen ersten Prototypen, mit dem die Daten der Formulare die in einem Ordner gesammelt sind in ein CSV/XSLX (Excel Tabelle) gespeichert werden können.
  1. Es haben sich etliche Leute gemeldet, die dem BAG bei der manuellen Datenerfassung helfen wollen.

Ich würde daher sagen, der Zeitpunkt ist richtig. Schliesslich werden mit der Einführung der HIN-Mail für die Ärzte schon einige Leute entlastet und es können einige Fehler vermieden werden, etwa die fehlende Faxüberleitung oder die handschriftlichen Unleserlichkeit.

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Kleines Update zu den Fallzahlen: heute Mittag hat das BAG per morgen des 2.4.2020 ca. 200 Fälle mehr als die Kantone gemeldet. Wenn man sich die einzelnen Zahlen ansieht, so gibt Genf schon per 1.4.2020 ca. 200 Fälle mehr an, aber das Wallis 300 weniger. So ganz perfekt ist es noch nicht, aber die Differenzen sind kleiner geworden.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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An der heutigen PK (24. März) sagte Patrick Mathys vom BAG:

Andere Websiten grasen Medienmitteilungen ab usw. usf. (..) Es ist klar, es gibt Unterschiede. Wir bleiben dabei, wir vermelden das, was uns von Seiten der Kantone, der Spitäler und der Ärzteschaft zur Verfügung gestellt wird, als sichere Fälle. (...) Wir analysieren im Moment, wie gross die Verzögerungen sind.

Daraufhin setzt corona-data.ch den Disclaimer:

All data shown on this website was collected from the cantonal data published on the cantonal websites. No data is being taken from news websites, newspapers, etc.

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Danke für das Update. Dies zeigt, dass sich sehr viele Probleme lösen lassen, wenn offen kommuniziert und Hilfe angenommen wird. Ich bin überzeugt, dass das BAG bald zuverlässige Zahlen für die Entscheidungsfindung liefern kann.

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Langsam wirds gruslig hier.....

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Rentner
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Auch auf die Gefahr hin, nun mit einer Flut von explizit formulierter oder mittels ‚v’-Zeichen implizierter Negativkritik bedacht zu werden, drängt es mich beim Lesen der täglichen Berichte des BAG geradezu, der völlig berechtigten Kritik von Adrienne Fichter noch eine weitere Negativkritik nachzuschieben. Ich denke, dass es Zeit ist, das BAG darauf hinzuweisen, dass der ‚Situationsbericht zur epidemiologischen Lage in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein Stand <Datum>, <Zeit> Uhr‘ in vielen Teilen kein Ruhmesblatt ist. Schliesslich werden diese Berichte - allerdings hoffentlich in verbesserter Form - noch während einer längeren Zeit veröffentlicht werden.

Nun zu den einzelnen Punkten :

Die Fallzahlen für das heutige Datum beziehen sich auf Meldungen, die das BAG bis heute früh erhalten und erfasst hat.

Nein, die Fallzahlen beziehen sich nicht auf irgend etwas. Die Fallzahlen stellen die Summe der Anzahl bis morgens eines Tages gemeldeter und erfasster positiver Einzeltestergebnisse dar.

Betroffen sind nun alle Kantone der Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein.

Die Verwendung des Wortes ‚nun‘ suggeriert, dass bis vor kurzem noch nicht alle Kantone und das FL betroffen waren. Bereits seit 9 Tagen, nämlich dem 14.März, ist das nicht mehr so !

Bisher traten 66 durch COVID-19 verursachte Todesfälle in der Schweiz auf.

Warum nicht weniger gestelzt einfach : Bisher starben in der Schweiz und dem FL mindestens 66 Menschen an Covid-19.

Zeitlicher Verlauf
In der folgenden Grafik finden Sie eine epidemische Kurve mit den Fallzahlen für die positiv auf COVID-19 getesteten Fälle. Das Falldatum entspricht in der Regel dem Datum der Probeentnahme.

Diese Grafik ist völlig überflüssig und verschleiert den tatsächlichen Verlauf der Epidemie. Zudem ist nirgends eine Kurve zu finden, sondern ein Säulendiagramm, welches die absolute Häufigkeit der (in der Regel !) an einem bestimmten Datum entnommenen und als positiv erkannten Proben, darstellt. Die Grafik lässt vor allem die chaotischen Verhältnisse des Meldewesens bei dieser Epidemie erkennen !

Die Altersspanne für die positiv getesteten Fälle betrug 0 bis 101 Jahre, im Median 51 Jahre, das heisst 50% der Fälle waren jünger, 50% älter als 51 Jahre.

Die Altersspanne betrug also im Median 51 Jahre, welcher sprachliche Unsinn. Der Median des Alters der positiv getesteten Personen betrug 51 Jahre. Und was ist mit den Personen, die 51 Jahre alt waren ? Richtig hiesse es ‚... 50% waren höchstens 51 Jahre alt, 50 % waren älter als 51 Jahre.‘ oder aber ‚... 50% waren jünger als 51 Jahre alt, 50 % waren mindestens 51 Jahre alt.‘.

Im Vergleich zu den Fällen ist die Altersspanne der Todesfälle deutlich höher. Sie lag bei 32 bis 98 Jahren.

Was soll der sprachliche Unsinn, dass die Spanne ‚32 bis 98 Jahre‘ deutlich höher sein soll als die Spanne ‚0 bis 101 Jahre‘ ? Und im Vergleich zu welchen Fällen ? Etwa den Niagarafällen ?

Im Median waren sie 85 Jahre alt.

Nein, sondern : Der Median ist 85 Jahre. Man kann sagen ‚Im Durchschnitt ist ...‘, aber kaum ‚Im Median ist ...‘ !

Abbildung 2: Inzidenz für COVID-19 pro 100 000 Einwohner nach Alter und Geschlecht in der Schweiz und Fürstentum Liechtenstein

Die Verwendung des epidemologischen Begriffs ‚Inzidenz‘ in diesem Situationsbericht ist beim gegebenen Stand der Datenerhebung äusserst fragwürdig. ,Inzidenz‘ ist in der Medizin und damit auch der Epidemiologie der Begriff zur Angabe der Häufigkeit von Infizierungen, Erkrankungen oder Todesfällen. Die Häufigkeit der positiv getesteten Fälle in dieser Situation, wo die Anzahl der tatsächlich Infizierten um ein Mehfaches (Faktor 4 - 10 ?) höher liegt, als ‚Inzidenz‘ zu bezeichnen, ist schlicht stümperhaft.

In allen Kantonen der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein wurden Fälle gemeldet.

Das weiss die Leserschaft aus dem ersten Abbsatz des Berichts.

Die untenstehende Karte zeigt die Inzidenz der Fälle nach Kanton und dem Fürstentum Liechtenstein. Die Kantone Tessin, Waadt und Basel-Stadt sind am stärksten betroffen. Diese weisen auch die höchste Zahl von Todesfällen aus.

Warum nicht einfacher und präziser ‚... zeigt die Anzahl bisher gemeldeter positiver Fälle pro 10‘000 Einwohner in den einzelnen Kantonen und dem FL‘. ? Der besseren Verständlichkeit wegen scheint mir die Bezugsgrösse ,10’000 Einwohner’ verständlicher, da es Kantone gibt, die weniger als 100’000 Einwohner haben. Alle und das FL haben aber mehr als 10’000 Einwohner.
Zudem wäre es besser ‚... höchste Zahl von Todesfällen pro 10‘000 Einwohner ...‘ zu schreiben, da diese Grössen einen Vergleich wesentlich vereinfachen.

Abbildung 3: Kantonale Inzidenz pro 100 000 Einwohner von COVID-19 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein

‚Kantonale Inzidenz ... im Fürstentum Liechtenstein‘ ?

Bei solcher Berichterstattung entsteht bei mir der Eindruck, dass sich das BAG dem durch Rekrutenprüfungen erhärteten Befund der zunehmenden Verbreitung von funktionalem Analphabetismus anpasst oder mit solchem ‚Geschreib‘ - in Anlehnung an ‚Geschwätz‘ - noch fördert. Oder liegt hier gar ein Fall vor, der in der ‚Bundesamtlichen Inzidenzstatistik von funktionalem Analphabetismus‘ mitgezählt werden müsste ?

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Chefredaktion
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Herr B., auch Ihnen sind wir verbunden, wenn Sie die Regeln des Anstands wahren und Ihre unsachlichen Eindrücke für sich behalten. Vielen Dank.

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Rentner
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Herr M., ich verstehe Ihre Ermahnung nicht. Ich habe die Berichterstattung als Mathematiker mit einer Zusatzausbildung in Wissenschaftskommunikation und Statistikdozent, der damals im Gymnasium vom Mathematiklehrer gelernt hat, auch mathematische und statistische Sachverhalte sprachlich korrekt darzustellen, wofür ich ihm dankbar bin, in sprachlicher und teilweise auch sachlicher Hinsicht kritisiert und auch Verbesserungen vorgeschlagen. Ich hoffe, dass Ihnen als Journalist der sorgfältige Umgang mit Sprache ebenso ein Anliegen ist wie mir. Wenn Sprache nicht gepflegt wird, dann verkommt sie. Wenn in der Wissenschaft ein Sachverhalt sprachlich nicht sauber und präzise beschrieben wird, dann ist dies ein Hinweis darauf, dass der Sachverhalt nicht ganz verstanden sein könnte. Die gehäuften sprachlichen und sachlichen Unsauberkeiten und Fehler in der fraglichen Berichterstattung mit dem Konzept des funktionalen Analphabetismus in Zusammenhang zu bringen und meine Kritik mit einem satirischen Schlusssatz zu beenden scheint mir deshalb keine Verletzung von Anstandsregeln darzustellen.

Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass sich Eindrücke nicht in ‚sachliche‘ und ‚unsachliche‘ klassieren lassen ...

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Ein sehr interessanter Artikel der zum Denken anregt. Nur denke ich der Artikel kommt zum falschen Zeitpunkt.
Jeder, der schon mal eine Störung oder eine Krise zu bewältigen hatte weiss, eine "generelle" Kritik an der Abhandlung oder am Prozess gehört ins Debriefing oder in die Nachbearbeitung. In einer derart intensiven Krisensituation wie wir sie gerade erleben, müssen alle Beteiligten nur eines: Funktionieren. Jede Behörde und jede Figur auf dem Parkett hat seine Aufgabe zur Erfüllen. Und zwar genau so, wie der Prozess es verlangt.
Kommt hinzu das wir aktuell eine Krise erleben die wir so zuvor noch nie erlebt haben. Das Vorgehen für eine Krise wie wir sie aktuell erleben wurde bis dato nur theoretisch durchgespielt. Es gibt keine Erfahrungswerte.
Ich denke die angebrachte Kritik absolut notwendig. Es ist wichtig, dass Journalisten/innen wie Frau Fichter den Finger in die Wunde halten und auf die Missstände aufmerksam machen. Die Medien nehmen hier eine sehr wichtige Rolle ein. Aber eben - erst in der Nachbearbeitung. Dass gerade jetzt, mitten in der Krise, eine Verbesserung oder eine feststellbare Digitalisierung des Meldewesens angestossen wird scheint mir sehr unrealistisch.

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Jede Lösung die im Moment Prozesse verbessert, muss willkommen sein. Die verschlüsselte HIN-Lösung wird in vielen Bereichen seit Jahren! bereits in täglicher Routine bei (fortschrittlichen) Ärzten eingesetzt und es ist ein Desaster das dies im Schweizer Gesundheitswesen noch kein Standard ist, das ist der Skandal ! Gefasel wie "Nachbearbeitung" sind Schlagworte wie aus den 70ern und 80ern a la: "Hol- und Bringschuld" - also weder zielführend noch hilfreich und nur die Verantwortlichkeit verwässert.

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Ja, zuwarten ist richtig, wenn man mitten in der Krise ist und man sowieso nichts mehr ändern kann. Bei COVID-19 kann es aber gut sein, dass wir noch am Anfang sind. Jetzt sind 0.1% der Schweizer positiv getestet. Leider treffen bis jetzt die Prognosen von https://neherlab.org/covid19/ und anderen ein, und demnach könnten sich die Anzahl noch verhundertfachen. Außerdem konnte das Problem über das Wochenende mehr oder weniger gelöst werden, wie die Kantonszahlen hier zeigen : https://m.srf.ch/news/international…fallzahlen
Unter anderem hier noch detailierte Zahlen: https://covid19.ddrobotec.com/

Für mich zieht dies, das sich viele Probleme lösen lassen, wenn transparent ist, was das Problem ist.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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„Es gibt keine Erfahrungswerte“ sollte doch gerade der Ausgangspunkt sein, um von den nun gemachten Erfahrungen zu lernen. Und nicht der Endpunkt.

Was, wenn die Funktionen und Prozesse sich als (teilweise) dysfunktional erweisen? Augen zu und durch? Komme was wolle? Also blind unseren Führungspersönlichkeiten folgen?

Diese Krise ist nämlich auch – wie sich schon andernorts zeigte – die Gelegenheit, um Neues aber auch Altes zu lernen: Von Wissenschaftler*innen, von Journalist*innen, von neuen aber einsatzfähigen Technologien und nicht zuletzt auch von engagierten Bürger*innen.

Denn in einer Krise, die die crowd betrifft, könnte man doch auch von der crowd intelligence profitieren. Wenn die zentralen Hierarchie-Stellen der Politik und Wirtschaft denn bereit dazu wären.

Ein gutes Beispiel dafür ist die bereits oft genannte Plattform corona-data.ch(corona-data.ch), die im Unterschied zum BAG zu signifikant anderen Zahlen kommt (vgl. diesen Post).

Aber, wie gesagt, ich kann auch ihre Argumentation nachvollziehen.

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Märchentante*onkel
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Entschuldigen Sie bitte, Sie haben Recht. Der Beitrag war deplaziert.

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Chefredaktion
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Sie kennen die Regeln in diesem Forum, Frau C. Ihr Kommentar spielt auf Privates an und äusserliche Merkmale einer Person. Bitte bleiben Sie sachlich, danke.

Edit: Vielen Dank!

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Unterirdischer Kommentar ...

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Nach dem Lesen etlicher Kommentare zu diesem Artikel bin ich schockiert, wie viele sich negativ zu diesem Artikel äussern und auch Adrienne Fichter angreifen. Ich kann mir das nur mit falsch verstandener Loyalität zum Staat in einer Krise erklären, die keine Kritik mehr erträgt.
Dieser Artikel kam keine Minute zu früh, er ist sachlich und - ganz wichtig - hat auch Alternativen aufgezeigt! Ich konsultiere seither https://www.corona-data.ch/ und die dort aufgeführten aktuelleren Daten verstärken bei mir den Eindruck der Dringlichkeit massiv! Wir bewegen uns auf den 100. Corona Todesfall zu, während der Zähler vom BAG gemäss NZZ noch bei 60 steht. In der NZZ habe ich noch nirgends einen Hinweis auf die effektiv viel höheren Zahlen gesehen. Da bin ich froh, dass die Republik das tut!

Vielen Dank Frau Fichter! Machen Sie weiter und lassen Sie sich nicht zur Selbstzensur verleiten.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Vielen Dank, Herr Mages. Ich bleibe dran. Und Daniel P. hat uns mit corona-data.ch einen tollen Service gebaut, den er in seiner Freizeit ständig aktualisiert. Auch ich orientiere mich vor allem an diesen Zahlen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Daniel Koch äusserte sich an der heutigen PK (ca. ab 1:28:30) zu corona-data.ch. Sinngemäss:

'Selbstverständlich sollte man sich an den offiziellen Zahlen des BAG orientieren. Ich kenne diese Plattform nicht. Und ich weiss auch nicht, wie sie diese Zahlen erheben. Es bestehe immer die grosse Gefahr, dass Doppelerfassungen geschehen.'

Die Differenz:

  • BAG (Stand: 23. März, 12 Uhr): Positiv getestete Erkrankungsfälle: 8060 Personen; Verstorben: 66 Personen

  • corona-data.ch (Stand: 23. März, 15:55): Total Cases: 8646; New Cases Today: +740; Total Fatalities: 112

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Auch in Deutschland sorgen Zahlen der Behörden für Verwirrung. Entwarnung oder keine Entwarnung? Die Antwort hängt von akkuraten und aktuellen Zahlen ab.

Die grundlegendere Frage ist: Ist es auch ein Problem der „Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen“? Ein Problem unterschiedlicher Geschwindigkeiten? Zwischen fast science, fast media und (rel.) slow institutions?

Das Phänomen liesse sich auch mit Paul Virilios „Dromologie“ untersuchen.

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Könnten wir in der Schweiz nicht auch ein Nationaler #WirVsVirus Hackathon organisieren?
https://wirvsvirushackathon.devpost.com/

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Das ist schon umgesetzt: https://github.com/openZH/covid_19 . Für aktuelle Zahlen fehlen nur noch Aktualisierungen aus ganz wenigen Kantonen. Unter anderem Fribourg.

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Das erfreut mich!
Ich glaube es schlägt die Stunde von Open-Data & Open-Source 🙌

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Rolle hier: nein, es ist eben kein Spiel! ich bin der Reihe nach ExKrankenschwester, ExRadiojournalistin, ExSpitalpfarrerin, ExMitarbeiterin in einer Pflegewohngruppe; jetzt "nur" noch reduziert auf weit ü65 und mit dem Wissen: falls, dann gehöre ich nicht zu denen mit einer aussichtsreichen Lebenserwartung:
Deshalb verabschiede ich mich nun von dieser Debatte. Gerade mit diesem reisserischen Titel (und dem sicher sehr guten Beitrag, den ich nicht gelesen habe, der aber eventuell dem Titel nicht entspricht), mit diesen langen Argumentationen ziehen Sie mich erst wirklich in den Abgrund. Das kann ich mir für mich, die Meinen und überhaupt nicht leisten: Ich nehme jetzt das, was vorgegeben ist, ohne wenn und aber step by step. Wie L. S. (Danke!) unten sage ich: wir sind alle BAG, alle versuchen wir im JETZT das Möglichste zu tun, mit Schwächen, Fehlern, aber auch mit immer wieder mit Möglichkeiten, neuem Denken, Entscheiden, Handeln.
Damit ich es nicht vergesse: danke für Republik, die Republik-Beiträge, die mir JETZT gut tun und meinen Kopf lüften: Die Rolle der Frau in Afrika, bzw. den "Binswanger", z.B. auch den Demokratie-Check, und v.a. widme ich mich jetzt erst richtig dem ADHS-Blog. Tschüss bis zum Zusammentreffen auf einer anderen Kommentar-Seite: Bleiben Sie umsichtig, aber nicht zu sehr, bleiben Sie auch beim Ich, bleiben Sie freundlich, aber nicht zu sehr: Atmen Sie ab und zu Ihren Aerger auch laut heraus (beim Balkon-Training), und schauen Sie gut zu der Gesundheit, dem gesunden Leben, das bei Ihnen und den Ihren jetzt dran ist. Amen!!!

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Das ist schade, denn auch dieser Artikel hat dazu beitragen, dass dieses Problem hoffentlich bald gelöst ist, nachdem auch die Wissenschaftler Salathé Marcela, Althaus Christian L.b, Neher Richardc, Stringhini Silviad, Hodcroft Emmac, Fellay Jacquese, Zwahlen Marcelb, Senti Gabrielaf, Battegay Manuelg, Wilder-Smith Anneliesh, Eckerle Isabellai, Egger Matthiasb, und Low Nicolab dazu aufgerufen haben , dies Problem zu lösen: "Accurate data about the extent of SARS-CoV-2 are essential for robust estimation and preparation of hospital resources and ICU bed requirements." ( https://smw.ch/article/doi/smw.2020.20225 ) .
Ja, wir sind alle BAG, alle versuchen wir im JETZT das Möglichste zu tun, zum Beispiel hier: https://github.com/openZH/covid_19 .

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich habe viel Verständnis für die Reaktionen vieler auf den Artikel von Adrienne Fichter. Sie hat viel mit Angst und Unsicherheit zu tun. Und dem Bedürfnis nach Vertrauen und Gewissheit. Jede Kritik am Staat und den Führungspersönlichkeiten löst dann Verunsicherung aus. Was Immunisierungsstrategien provoziert. Dies macht die Solidarität nach innen stark. Aber auch die Loyalität blind. Und mitunter gefährlich.

Man weiss ja selbst, dass nicht alles rund läuft, aber man will es bloss nicht allzu genau wissen. Man hat Angst, dass, wenn man zu lange in den Abgrund blickt, der Abgrund in einen zurückblickt. Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Einfach folgen, lautet die Devise. Dann wird alles gut.

Adrienne Fichter übte nun sachlich gerechtfertigte Kritik aus. Benennt die Institutionen und die Führungspersönlichkeiten. Es geschieht, was in solchen angespannten Zeiten offenbar geschehen musste. Empörung macht sich breit und die Journalistin wird auf eine Weise verbal angegriffen, wie es in diesem Forum zum Glück selten geworden ist.

Doch Adrienne Fichters Artikel schaute sich im Grunde nur genauer an, was bereits der SRF-Artikel „Wir wollen nichts verheimlichen“ angeschnitten hat.

Auch das SRF sprach dann von „Versäumnissen der Behörden bei der Pandemie-Vorsorge“ und benennt ebenfalls Bund, Bundesamt für Gesundheit, Bundesamt für Bevölkerungsschutz, Kantone, Parlament, die sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates, Zivilschutz und Armee.

Daraufhin sagt Heidi Hanselmann, Präsidentin der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK): „Manöverkritik braucht es – aber erst nach der Krise“.

SRF sieht in solchen Aussagen die „Medienfreiheit in Krisenzeiten in Gefahr“. Für den nationalen Zusammenhalt und die nationale Sicherheit müsse in Krisenzeiten und im Ausnahmezustand die Kritik verstummen, Menschen und Medien gleichgeschaltet und nur noch die Stimme der Regierung gültig sein.

In Krisenzeiten sind unabhängige und kritische Medien wichtiger den je. Gleichzeitig wird aber oft die Medienfreiheit eingeschränkt mit Verweis auf übergeordnete Ziele, etwa der nationale Zusammenhalt.

Der nationale Zusammenhalt ist in einer solchen Situation wichtig. Das Rezept dafür lautet oft: Es spricht nur noch eine Stimme: die der Regierung.

Jegliche Kritik werde als lügnerisch, ja als staatsgefährdend erachtet, sagt dazu Barbara Trionfi.

Die Direktorin des International Press Institute (IPI), einer Organisation für Medienfreiheit, sagt dazu dezidiert:

die Medien (müssen) das Recht haben, Regierungsverlautbarungen wie jene in der Schweiz kritisch zu analysieren.

Viele Regierungen hätten in der Coronavirus-Krise Fehler begangen. Das müsse thematisiert werden – damit die Politik lerne. Deshalb seien professionell arbeitende Medien in Krisenzeiten nicht lästig, sondern erst recht unentbehrlich.

Besonders in Zeiten, da Lügen, Verschwörungstheorien und Falschnachrichten eine Hochblüte haben. Für Barbara Trionfi vom IPI sind zwei Dinge unverzichtbar:

Erstens der Zugang von Journalisten zu allen und zu allem: Zu Entscheidungsträgern und zur "medizinischen Front", etwa Spitälern. Darum müssten Journalisten Schutzmittel bekommen. Und zweitens sollte die journalistische Kritik in einer Krise nicht als Teil des Problems, sondern als Teil der Lösung wahrgenommen werden.

Wie fast immer in Kriegen oder bei der Terrorbekämpfung sehen das auch jetzt in der Corona-Krise viele Regimes – und keineswegs nur autoritäre – anders.

Adrienne Fichter tut, was gute Journalist*innen immer tun sollen: Sie gräbt tiefer. Ihr deshalb vorzuwerfen mit ihrer Kritik direkt oder indirekt „Destabilisierung“ zu betreiben oder dem „Fetisch“ der „ständigen Beschwörung“ nachzugehen, erinnert etwas an den Vorwurf ein „Nestbeschmutzer“ zu sein. Wobei einem folgende Zitate einfallen:

Die das Nest schmutzig machen, zeigen empört auf einen, der ihren Schmutz bemerkt und nennen ihn den Nestbeschmutzer. – Max Frisch in der Laudatio für Peter Bichsel

Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht. – Kurt Tucholsky

Doch sind wir noch eine Gesellschaft, wie in Zeiten der Geistigen Landesverteidigung oder des Red Scare? Ich finde nicht. Oder ich wünsche es mir zumindest.

Wir sind stärker. Stärker als die Angst.

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Sie gräbt tiefer.

Finde ich eben nicht. Ich habe den Kommentar zu Open Data geschrieben. Was wir brauchen ist eine Vision wie die Regierung generell mit solchen Daten und Statistiken umgehen und ein Open-Data Gesetz. Nicht einfach nur ein Flickwerk irgendwo tief in der Organisationsstruktur drin.

Wir sollten drüber reden, wie wir grundsätzlich die Verwaltung "gläserner" (sage ich mal salopp) hinkriegen. Das hat jetzt nichts mit Angst oder Bashing von Journalisten zu tun. Bürger haben das Recht auf den Zugriff auf die Daten. Nicht nur vom BAG, sondern Meldedaten/interne Statistiken von sämtlichen Ämtern.

Der Ansatz von Open Data ist: Jeder Bürger kann sich von allen Ländern die Fall- und Bettenzahlen beziehen und seine eigenen Auswertungen damit anstellen. Das ist die Richtung wo wir hin müssen. Wird aber leider viel zuwenig oft thematisiert und solche innovativen Themen wären das, was hier in der Republik gut platziert wären.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Hallo Herr B.

Schritt 1: den Ist-Zustand aufzeigen und zu beantworten, warum wir - ein reiches Land mit einer Bundesverwaltung die viele kompetente Fachpersonen hat- nicht imstande sind, in Echzeit aktuelle Zahlen zu erhalten und ein Monitoring über die klinischen Verläufe der Patienten aufzusetzen. Antwort: PDF und Fax killen den Datenfluss. Haben Sie vielleicht bereits gewusst, viele Leute offenbar nicht.

Das sind schon mal 16-17'000 Zeichen.

Schritt 2: Erklären weshalb man nicht schon vor Jahre Open Government Data beim BAG (wie es die Fachstelle Open Government Data ZH vormacht) eingeführt hat und weshalb digitale Innovation stets verhindert worden ist.

Das versuche ich nun noch genauer herauszufinden.

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Das aktuelle Problem ist, dass nicht alle Kantone sich an https://github.com/openZH/covid_19 beteiligen. Ich bekomme vielfach die Rückmeldung, man schicke die Daten nur ans BAG, obwohl es hier nur um statistische Daten geht, die sowieso veröffentlich werden sollten. Ich werde es jetzt nochmal versuchen, indem ich diesen Aufruf vieler Forscher ( https://smw.ch/article/doi/smw.2020.20225 ) verteile, indem es heisst: "Accurate data about the extent of SARS-CoV-2 are essential for robust estimation" . Bitte helft mit die notwendige Transparenz zu schaffen, damit wir wissen wo genau das Problem liegt. Nur wenn wir wissen, wo das Problem ist, können wir es lösen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich denke, da sind Sie bei Adrienne Fichter an der richtigen Adresse. Sehen Sie dazu ihre Artikel durch.

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Zunehmend bekunde ich Mühe mit der ewigen Kritik an Bundes- und Kantonsverwaltungen. Vielmehr müsste immer wieder darauf hingewiesen werden, dass die Parlamentsmehrheiten in Bund und Kantonen ihre Verwaltungen schon seit fast drei Jahrzehnten sukzessive heruntersparen. Den Verwaltungen fehlt es schlicht und einfach an personellen und materiellen Ressourcen! Jetzt besser zu wissen und besser gewusst zu haben, wie man es macht, greift zu kurz.

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Die Verwaltungen in der Schweiz werden nicht «heruntergespart», sondern wachsen und wachsen – und zwar deutlich stärker als die Privatwirtschaft. Dabei fällt auf, dass – im Gegensatz zur Privatwirtschaft – die Effizienz trotz Digitalisierung nicht steigt, eben weil die Digitalisierung verschlafen wird. Unsere Verwaltung verfügen über erhebliche und immer mehr Mittel, setzen diese aber nicht wirksam sein, übrigens auch im internationalen Vergleich. Der digitale Rückstand fliegt uns nun um die Ohren, unter anderem in der Person von Hr. Koch, der Fax für ein sicheres Kommunikationsmittel hält … 🤷‍♂️

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Und die angepackten IT und Digitalisierungsprojekte verschlingen Unsummen und enden trotzdem in Fehlschlägen, weil man leider immer noch traditionell plant. Es wird zuerst aufs letzte Komma spezifiziert, dann offeriert und umgesetzt. Am Schluss ist doch niemand glücklick mit dem Resultat. Agile Methoden (kleine Entwicklungsschritte, die in kurzer Folge umgesetzt werden) wären sicherlich auch beim Bund erfolgsversprechend. Nur müsste man halt den Mut haben, sich auf ein Projekt einzulassen, wo man zu Beginn eine gewisse Ungewissheit über das Resultat hat.

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Die im Artikel ausgeführten Tatsachen sind seit Jahren bekannt, da hats schon diverse Bachelor- und Master-Arbeiten und andere Publikationen gegeben und ist somit überhaupt nichts neues. Zentraler - denn das ist der springende Punkt für mich - ist die Frage zu stellen warum sich der Bund nicht zu Open Data verpflichtet.

Eine Lösung könnte für mich so aussehen:

  • Bund bekennt sich zu Open Data

  • Bund entwickelt ein standardisiertes Format und stellt die passende Software als Open Source zur Verfügung

  • alle Departments und Kantone können das nutzen

  • alle Bürger erhalten (gemäss Grundsatz von Open Data) Zugriff auf die Daten

Stellen Sie sich mal die vielen Use-Cases vor. Umweltverbände könnten z.B. F. zugreifen auf die Meldedaten zu umwelt-relevanten Themen und die für sie notwendigen Auswertungen machen. Oder Konsumentenverbände erhalten Zugriff auf die Meldedaten im Gesundheitsbereich und könnten diese in Kontext bringen zu den steigenden Preisen der Krankenkassen. Hierin liegt der echte Fortschritt, den IT bringen kann und das ist auch die Richtung, in welche die Vision gehen sollte.

Das soll jetzt auch kein Journalisten-Bashing darstellen. Ich bringe damit als Leser nur zum Ausdruck, dass die Thematisierung eines einzelnen Messwerts viel zuwenig interessant finde, da für mich das "grosse Ganze" (bzw. die Vision die man umsetzen sollte) viel bedeutender ist. Generell ist Open Data etwas, dass aus meiner Sicht schon längst überfällig ist auch mal in der Republik behandelt zu werden.

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Vollkommen richtig. Für COVID-19 wird dies unter anderem hier https://github.com/openZH/covid_19 und hier https://github.com/neherlab/covid19_scenarios schon umgesetzt.

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Mayumi Sugaya
Konzepter / UX
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Vielen Dank für diesen tollen Artikel und den wertvollen Link zu corona-data. Frage: Gibt es irgendwo eine laufende Statistik zum Verlauf der Todesfälle (pro Tag)? Dies wäre hochinteressant, weil damit gemäss diesem Artikel von Tomas Pueyo (https://medium.com/@tomaspueyo/coro…d3d9cd99ca) die reale Zahl der Erkrankten (inkl. Dunkelziffer) geschätzt werden kann.

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https://neherlab.org/covid19/ nutzt unter anderem die Daten von https://github.com/openZH/covid_19 . Hier https://twitter.com/richardneher zeigt er den Unterschied der Datenqualität zwischen Frankreich und Deutschland.

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Mayumi Sugaya
Konzepter / UX
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Danke! :-)

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Mit Kopfschütteln und Ernüchterung habe ich diesen Artikel gelesen und wundere mich ganz und gar nicht dass dies so abläuft! Nur deshalb die Journalistin zu bashen, das liegt nicht drin! Wieder einmal hat die Republik Licht in eine dunkle Stube gebracht. Ich weiss weshalb sie mir dies wert ist.

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Rutger Bregmann: „ Gute Journalisten versuchen die grossen Zusammen­hänge zu sehen, die strukturellen Kräfte, die unsere Gesellschaft lenken. Manchmal wird das «konstruktiver Journalismus» genannt, also nicht nur auf ein Problem zu schauen, sondern auch nach Lösungen zu suchen. Was nicht gleich­bedeutend ist mit erbaulichen, guten Nachrichten, das interessiert mich genauso wenig. Aber sich um einen ausgewogeneren, differenzierteren, weitsichtigeren Blick auf die Welt zu bemühen, das ist es, wobei guter Journalismus uns hilft. News sind dabei nicht immer sonderlich hilfreich.“ Ist jetzt gerade irgendwie speziell wichtig, nicht?

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Unternehmer
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· editiert

Auweia.

Danke für den Artikel.

Und bestürzt über die teilweise für mich nicht nachvollziehbare Rezeption.

Wir sind das BAG

Da sitzen Leute „wie Du und ich“, die jeden Tag einfach ihr eigenes bestes geben.

D.h. all die Anspielungen auf persönliche Unfähigkeiten oder gar böse Absichten kann ich nicht mehr hören.

Wir müssen bei den Rahmenbedingungen resp. bei der Systemstruktur zuerst hinschauen (das können wir spätestens jetzt sehr gut, und da ist der Beitrag dieses Artikels) und dann um- und vorsichtig umbauen (das wird ab jetzt und dann wohl noch ganz lange dauern).

Bei letzterem wird es wohl auch wichtig sein, dabei zu bleiben (und nicht gleich wieder von einer anderen Sensation oder Katastrophe vereinnahmt zu werden).

Wir, das stimmvolk, sind in einer noch existierenden Demokratie alleine verantwortlich für die richtigen Rahmenbedingungen und Systemstruktur.

Persönlicher Beitrag

Ich kam durch eine unheilvolle Kombination von Umständen zum Privileg, auf diesen Virus getestet zu werden.

Beim Test bekam ich die schriftliche Information, dass ich den Befund in “6-8 Stunden“ bekäme.

Stattdessen ging es 56(!) Stunden, bis ich den negativen Befund erhielt.

Wenn ich das richtig lese, entspricht dies fast schon der „Verdoppelungszeit“.

Falls ich da nicht Opfer einer absoluten Zufalls Panne war, und wenn ich die im Artikel genannten Schwierigkeiten hinzurechne, kann ich mir gut vorstellen, dass die „offiziellen täglichen“ Zahlen so etwa 1 Woche und zwei Verdopplungen hintendrein sind.

Zusätzlich auch aufgefallen: Es wurde in diesem "Test Zentrum" sehr stark selektiert.

Da ist es ja nicht so, dass jeder, der herkommt, einfach einen Test bekommt. Denn diese sind ja rar. Also muss man viele Fragen beantworten (selbst-Beurteilungen durch nichts-ahnende Laien wie mich) und ein paar hastig gestellte Fragen von offensichtlich (schon am ersten Tag der Existenz des von mir besuchten Testzentrum) gestressten ärztlichen Personen.

Ich unterstelle einmal mehr keinen bösen Willen. Ich meine nur, dass durch diese Selektion aufgrund von durch das schiere Alter (klein!) des Virus sehr wenigen Wissens durchaus denkbar ist, dass sogar im Testzentrum Leute an einem echten Test vorbeiziehen, die positiv sein könnten. Da zweifle ich dann an "Erkenntnissen" aufgrund von allen Statistiken aus den nachweislich getesteten Fällen.

Illustration: Falls man davon ausgeht, dass Personen mit Eigenschaft X keinen Virus haben könnten, ihnen den Test deswegen verweigert, dann wird man den Glauben daran, dass dies stimmt, nur verstärken (weil es ja keine registrierten Fälle von angesteckten Fällen mit Eigenschaft X geben wird). Und der Wahrheit und besseren Massnahmen direkt oder indirekt im Wege stehen.

Bei den aktuellen täglich neu gemeldeten Fällen gemäss BAG sind wir ja ganz nebenbei erwähnt schon bald bei der Totalität der überhaupt möglich durchführbaren Tests (obwohl diese Zahl wohl schon stetig erhöht wird). D.h. es wird schon deshalb zwingend zu einem scheinbaren "Abflachen" der Kurve kommen - obwohl das nur wegen der Test-Kapazitätsgrenze gegeben ist.

Wollt ich nur so mal sagen.

Vielleicht einfach mal schauen, was ohne Zahlen am besten unternommen werden kann...

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Danke L. S.!!! Inzwischen hat BAG selber sehr selbstkritisch dazu Stellung genommen und die Aktualität, die heute möglich ist, erklärt. Dagegen: wenn ich diesen JournalistInnen an der PK zuschaue/zuhöre dann bin ich ein weiteres Mal sehr alarmiert, ja entsetzt über den Zustand der Journaille. Liebe Leute, ich bin bei der Republik (und fast nicht mehr bei Tamedia), damit eben auch das "Leben jetzt" mit Vorrang hat: Ob diese Recherche nun gerechtfertigt ist oder nicht, vermag ich aktuell überhaupt nicht zu beurteilen. Auf alle Fälle ist es für mich (Oldie ü65) viel zu früh für urteilende "Distanz" (und ja: mittlere Distanz braucht es); ich meine, dass das auch für den weit u65-Jährigen Michel Reborusa gelten könnte. Aber ich erwarte, dass Sie Adrienne Fiechter jetzt auch einmal zwei drei Schritte zurückgehen, das Thema aus mittlerer Distanz anschauen und dann mit neuen Kräften und frischem Blick weiter dranbleiben.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Sehr geehrte Frau M., Sie schrieben:

Auf alle Fälle ist es für mich (Oldie ü65) viel zu früh für urteilende "Distanz" (und ja: mittlere Distanz braucht es); ich meine, dass das auch für den weit u65-Jährigen Michel Reborusa [sic] gelten könnte.

Was verstehen sie unter "mittlerer Distanz"? Welche Distanz braucht es und welche Kriterien, um zu entscheiden, "ob diese Recherche nun gerechtfertigt ist oder nicht"? Das wurde mir durch ihr Votum nicht ganz klar.

Sie sprechen zudem mein Alter an und dass ich dadurch nicht die nötige Distanz oder Perspektive hätte, weil ich als u65-Jähriger nicht zur Risikogruppe gehöre. Hierzu kann ich sie "beruhigen", denn ich gehöre aufgrund einer respiratorischen Krankheit ebenfalls dazu und befinde mich deshalb in konsequenter Selbst-Isolation.

Doch auch wenn ich dazugehöre, lasse ich mich nicht durch meine Angst leiten. Ich habe jedoch Verständnis für alle, die in dieser Krise aus Sorge und Angst um ihr eigenes Leben und das ihrer Nächsten Vertrauen und Sicherheit suchen. Doch Solidarität ist das eine, blinde Loyalität etwas ganz anderes. Nüchternheit und Kritikfähigkeit sind gerade in unsicheren Krisenzeiten die besseren Ratgeber.

Mein Motto auch hier:

Man muss nüchterne, geduldige Menschen schaffen, die nicht verzweifeln angesichts der schlimmsten Schrecken und sich nicht an jeder Dummheit begeistern. Pessimismus des Verstandes, Optimismus des Willens. – Antonio Gramsci

Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund!

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Aus der Distanz ist dieser Diskussionverlauf höchst aufschlussreich. Der Tenor lautet: „Hast ja recht, aber schweig! Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür!“ Exemplarisch zeigt dies die soziale Dynamik in Krisenzeiten auf.

Zu beobachten ist auch, was ich zu Daniel Graf über Bregman sagte, dass nämlich „genau die Fähigkeit zum Guten, die mit Sympathie, Empathie und Kooperation einhergeht, auch die Fähigkeit zum Bösen sein kann, wenn die Solidarität eine exklusive ist. Man kooperiert mit der Familie, dem Team, dem Dorf oder der Nation aber verteidigt sie bis aufs Blut gegen ‚Andere‘, weil sie anders sind und als ‚Feinde‘ erklärt worden sind.“ Hinzu kommt, dass die Gemeinschaft sozusagen als Schweigekartell fungiert, die eine Schweigespirale in Gang setzt, indem sie etwa das Overton-Fenster stark verengt.

Mittlerweile schreibt auch SRF kritisch von „Versäumnissen der Behörden“:

1995 – also vor 25 Jahren! – haben die Schweizer Behörden begonnen, sich für den Fall einer Pandemie zu rüsten. 2004 hat der Bund einen nationalen Pandemieplan vorgelegt, der auflistet, welche Massnahmen ergriffen werden müssen.
Geschehen ist seither jedoch praktisch nichts.

Sollen sie – oder schon nur die Kritik – nun auch zum Schweigen gebracht werden?

Auch SRF nimmt wahr, wie die Medienfreiheit nicht mehr nur in autoritären Regimen in Gefahr gerät, sondern in Krisenzeiten auch in liberalen Demokratien.

In Krisenzeiten sind unabhängige und kritische Medien wichtiger den je. Gleichzeitig wird aber oft die Medienfreiheit eingeschränkt mit Verweis auf übergeordnete Ziele, etwa der nationale Zusammenhalt. Damit soll Regierungskritik unterbunden werden.

Der nationale Zusammenhalt ist in einer solchen Situation wichtig. Das Rezept dafür lautet oft: Es spricht nur noch eine Stimme: die der Regierung.

Wollen wir das? Als kritische Zivilgesellschaft? Ich für meinen Teil will das nicht:

Viele Regierungen hätten in der Coronavirus-Krise Fehler begangen. Das müsse thematisiert werden – damit die Politik lerne. Deshalb seien professionell arbeitende Medien in Krisenzeiten nicht lästig, sondern erst recht unentbehrlich.

Adrienne Fichter tut genau das: Professionell arbeiten, Fehler thematisieren und hoffentlich – nicht alleine natürlich – einen Lernprozess in Gang setzen.

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Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
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Lieber Herr Rebosura

Der Tenor (in einer nicht allzu exponierten Tonhöhe) lautet m.E. eher ‚Natürlich hast Du recht, aber so es ist mir im Moment einfach viel zuviel. Und wann ein besser Moment wäre? Ich weiss es nicht‘.
Lernprozesse? Da bin ich im Moment reichlich bedient (Umzug 28.3. - Homeoffice, ebenso Partnerin - beide Ü50, beide Riskogruppe wenn mans genau nimmt - und Einkaufen muss man ja auch mal).
Vielleicht muss ich mir raten, meinen Republikkonsum auf den Covid-19-Uhr-Newsletter und die beiden Briefing zu reduzieren. Ich meine das überhaupt nicht irgendwie frustriert, sarkastisch oder trotzig. Mich besorgt einzig die zusätzliche Vereinzelung. Denn wenn alle, denen es zuviel ist, so reagierten, würde etwas fehlen. Und das kann es doch auch nicht sein?

LGubG. K.A.

(Liebe Grüsse und bliibed gsund ;)

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Lieber Herr A., die Konsequenz ist also, die Wahrheit (‚Natürlich hast du recht‘), die man nicht erträgt (‚es ist mir im Moment einfach viel zuviel‘), auf unbestimmte Zeit zu unterdrücken und zu verdrängen (‚wann ein besser Moment wäre? Ich weiss es nicht‘)?

Wenn ich mich recht erinnere, sind Sie mit Kybernetik und Systemtheorie bewandert. Luhmann schrieb (über ökologische Kommunikation), dass ein System auf grosse Störungen entweder mit zuviel oder zuwenig Resonanz reagiert. Die Kalibrierung ist schwierig, aber abhängig von der Genauigkeit der Sensoren und Akkuratheit der Daten.

Nie ist das Bedürfnis nach Information und Sicherheit so gross wie in Krisenzeiten. Doch gleichzeitig verursacht ein Zuviel an Informationen Unsicherheit. Der erste Covid-19-Uhr-Newsletter riet denn auch die Informationsabfrage auf zweimal im Tag zu reduzieren. In der Zwischenzeit kann und soll man anderes tun oder sich über anderes informieren und austauschen. Auch in der Republik, was das Problem der Vereinzelung gewissermassen aufhebt.

Zwei Metaphern, die im Diskussionsverlauf auftauchten, waren das brennende Haus oder Schiff und der Blindflug – der i. Ü. ein übliches Geschehnis ist und nicht per sei eine Notsituation darstellt. Diese liessen sich verknüpfen. Der Erkenntnistheoretiker Ernst von Glasersfeld nutzte ebenfalls die Metapher des Blindfluges um die Sicht des Konstruktivismus auf die Erkenntnissituation des Menschen zu veranschaulichen: Den (Co-)Pilot*innen im Cockpit fehlt der direkte Zugang zur Aussenwelt. Sie haben nur ihre Instrumente, die ihnen gelegentlich ein Abweichen vom Flugkurs anzeigen. Den korrigieren sie und landen schliesslich sicher. Von den eigentlichen Ursachen der Abweichungen haben sie jedoch nichts mitbekommen. Was ausserhalb unserer Erfahrungswelt liegt, können wir nie sagen.

Nehmen wir an, das Flugzeug befindet sich im Blindflug, während es brennt. Das Ausmass und die Entwicklung des Schadens registrieren die (Co-)Pilot*innen ebenfalls nur durch die Instrumente im Cockpit. Die Entscheidung, ob man es zum nächsten Flugfeld schafft oder bald eine Notlandung im Gelände machen muss, hängt von den Messdaten ab. Nun fällt jemandem auf, dass etwas mit den Sensoren nicht stimmt.

Soll man diesen nun zum Verstummen bringen – und sei es durch die Passagiere an Bord? Oder soll man dafür sorgen, dass die Sensoren repariert, verbessert oder ersetzt werden?

Soll man weiter so tun als ob alles gewiss wäre und man den Pilot*innen volles Vertrauen schenken kann? Oder soll man sich zumindest im Klaren sein mit welch höherer Ungewissheit man im Blindflug ist und man den Entscheidungen der Pilot*innen mit Vorsicht zu begegnen hat?

Man hat den nüchternen Warner*innen vor der Pandemie schon nicht zugehört. Soll man nun den nüchternen Warner*innen während der Pandemie ebenfalls nicht zuhören?

LGUBG

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Hier wurde verschiedentlich darauf hingewiesen, dass man auch intern über den Zeitpunkt der Veröffentlichung diskutiert habe. Ein Teil der Verleger*innen ist nun offensichtlich der Meinung, dass man den Artikel tatsächlich besser noch zurückgestellt und vielleicht auch etwas gründlicher zu den politischen und anderen Hintergründen recherchiert hätte. Daraus abzuleiten, man wolle die Medienfreiheit einschränken, ist eine Unterstellung, die ich zurückweise. Neben Behördenkritik muss auch Medienkritik erlaubt sein, sonst stehen die Fremd- und Eigenzitate etwas allzu schief, resp. einseitig in der Gegend.

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Warum sollte man den Artikel zum jetzigen Zeitpunkt nicht veröffentlichen? Wird die Situation besser wenn man den fehlerhaften Prozess beim Erheben der Zahlen todschweigt?

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Liebe Frau J. Bitte sagen Sie mir doch wo ich noch gründlicher hätte recherchieren sollen? An welchen Stellen? Wir können beurteilen, wann ein Text publikationsreif ist. Ich habe Belege, ich habe Evaluationen gelesen, ich habe das gesamte BAG-Meldewesen studiert, ich habe mit dem BAG-Mediensprecher selber gesprochen und ich habe mit Leuten aus verschiedenen Abteilungen (nicht nur Meldesysteme) geredet. Es haben sich nach der Veröffentlichung noch andere "betroffene" Personen und Stakeholders gemeldet bei mir. Und leider bestätigen diese das von mir gezeichnete Bild bei der Datenerfassung und -evaluation.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Nun, SRF schreibt:

In Krisenzeiten sind unabhängige und kritische Medien wichtiger den je. Gleichzeitig wird aber oft die Medienfreiheit eingeschränkt mit Verweis auf übergeordnete Ziele, etwa der nationale Zusammenhalt. Damit soll Regierungskritik unterbunden werden.

Der nationale Zusammenhalt ist in einer solchen Situation wichtig. Das Rezept dafür lautet oft: Es spricht nur noch eine Stimme: die der Regierung.

Sie schrieben hier u. a.:

Lassen wir die ihre Arbeit tun, und halten wir mit der Kritik zurück, bis die Krise einigermassen bewältigt ist.

Das sind die Fragen, die wir uns stellen sollten, wenn diese Krise mal vorbei ist.

Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für weitere Destabilisierung.

Ihre unaufhörliche Beschwörung hat für mich etwas von einem Fetisch.

Sie stimmen also in den Chor ein und sagen im Grunde: „Hast ja recht, aber schweig! Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür! Wartet bis die Krise vorbei ist! Es spricht nur noch eine Stimme: die der Regierung!“ – also erst in 2 Monaten oder gar in 2 Jahren dürfen sich die kritischen Stimmen erheben?

Medienkritik ist gut und recht – auch wenn das Gerede von „Fetischen“ nicht unbedingt sachlich wirkt und „Destabilisierung“ eine Unterstellung ihrerseits ist. Doch das Unterdrücken von sachlich berechtigter Kritik – sei es durch die Regierung, sei es durch die Gesellschaft – ist mit Sicherheit kein Befördern der Medienfreiheit, sondern eine Einschränkung dieser.

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Kranker
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Liebe Adrienne Fichter und liebe Republik bleiben Sie auf dem Pfad.

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Wenn man an den Darstellungen der Autorin zweifelt, dann empfiehlt sich ein Blick auf die Facebook-seite von Prof. Adriano Aguzzi oder die Lektüre dieses Artikels aus dem Tessin: https://m.liberatv.ch/news/cronaca/…1/vergogna

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Schon erstaunlich, in grossen Krisensituationen sind die ersten Vaterlandsverräter immer die Journalisten die den Finger in die Wunde des geschundenen Volksempfindens legen. Jedem sollte in der jetzigen Situation klar sein, dass eine zeitnahe Erhebung aller Infektions-, Heilungs- und Todes-Fälle von Bedeutung für die jeweiligen Entscheidungen eben jener Entscheidungsträger des öffentlichen Lebens ist, deren Aufgabe im Schutz der Bevölkerung besteht.
Das es hier offensichtlich zu einem Systemversagen kommt, wirft ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Entwicklungen der letzten Z. Jahre, auf die einige mit Recht deuten.
Diese Debatte zurückstellen zu wollen, führt letztendlich dazu das systematische Versagen der Marktphilosophie in der Gesundheitsversorgung zu zementieren „weil, wir haben’s ja überstanden, hat doch funktioniert…“.
Jetzt! Ist die Stunde der Wahrheit und ich persönlich bin dankbar für jeden Journalisten der den Mut hat hinzustehen und momentan unbequeme Standpunkte zu vertreten. Ansonsten passiert das, was in diesem Land immer passiert wenn unbequeme Wahrheiten angesprochen werden, wir regen uns auf, legen uns wieder hin und genau nichts wird sich ändern.

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· editiert

Systemfehler kann man auch diskutieren ohne einen Schuldigen zu suchen, mit dem Finger auf ihn zu zeigen und sich drüber lustig zu machen.

Interessanter wäre die Frage, wie es denn so generell hinsichtlich einer Digitalisierungsstrategie des gesamten Bundes aussieht. Übers BAG zu diskutieren trägt nichts dazu bei, weil andere Behörden ähnliche Probleme haben. Systemfehler löst man schliesslich im System.

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Es sollte auch Laien klar sein, dass sich eine Pandemie besser bekämpfen lässt wenn man eine vertrauenswürdige und vor allem vollständige Datenbasis dazu hat. Es lässt sich sonst kaum abschätzen, ob die getroffenen Massnahmen wirken und ob entweder mehr oder weniger Massnahmen notwendig sind. Piloten fliegen ja auch nicht blind durch eine Wolke sondern können sich dann zumindest auf die Instrumente verlassen.

Dass die Digitalisierung der Verwaltung (egal ob in Bern, Zürich oder Chur) eher langsam voranschreitet, ist nun wirklich keine Überraschung, und wurde nicht nur in der Republik immer wieder mal thematisiert. Konkret wäre es jetzt wichtig (gewesen), dass das BAG nicht nur medizinisch sondern auch technisch auf einen Pandemie vorbereit ist.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Das ist eine Unterstellung. Ich mache mich nicht lustig. Systeme und Prozesse sind hier ganz klar die Problematik. Alle Akteure sind überlastet. Doch es gelten auch die Entscheidungsträger zu benennen hinter Systemen. Ich bedauere lediglich dass ich Herrn Koch nicht erreichen konnte für eine Stellungnahme.

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Bisher habe ich die Republik für ihre unaufgeregte Berichterstattung zur Coronavirus-Pandemie sehr geschätzt. Umso mehr enttäuscht mich der Artikel von Adrienne Fiechter, der schon mit dem Titel den reisserischen Stil der übrigen Medien imitiert.
Auch die (gemäss Aussagen aus dem BAG falsche) Geschichte mit der Waage scheint darauf angelegt, Empörung zu schüren - wobei wohlgemerkt wägen ein durchaus probates Mittel ist, um die Anzahl einer grösseren Menge gleicher Papierbögen zu bestimmen, und z. B. auch beim Auszählen von Wahl- oder Abstimmungszetteln zur Anwendung kommt.
Ich hoffe, dass dies ein einmaliger Ausrutscher ins "Skandal-Genre" war, und wir uns künftig wieder auf nüchterne, sachliche Titel und Beiträge freuen können.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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· editiert

Liebe Anonymen. Zur Falschaussage, hier: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…5161487c4b

Was Sie damit machen und was Sie glauben (Kochs Dementi oder meiner Recherche) ist Ihnen überlassen. Ich habe Dokumente und Umrechnungsformel (cm/gramm und Anzahl Fälle) vor mir liegen.

Zum Stil: Mir ist nicht ganz klar, an welcher Stelle ich ein "BAG-Bashing" betreibe. Besonders was die Tonalität angeht. Ich habe versucht einen nüchternen Ton anzuschlagen und wertende Begriffe möglichst zu vermeiden. Ein Beispiel: "Die überholten Abläufe beim BAG führen zu einem «Underreporting» der Corona-Epidemie und erschweren das Echtzeit­monitoring."

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Stimme diesem Kommentar zu, m.E. ist der Artikel kontraproduktiv.

Zudem: Solche Meldesysteme zu bauen ist nicht so einfach wie sich die Autorin das vorstellt. Der Vorschlag mit dem QR Code und Smartphone schreit förmlich nach einem Data Breach. Zuerst sollte die Schutzbedarfsanalyse erfolgen, erst nachher die Vorschläge (nicht umgekehrt).

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Es gibt jetzt eine Schweizer Testversion der tracing App: next-step.io

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Der Code für die https://www.pepp-pt.org/ soll am 7. April auf github freigegeben werden. Dann können Sie selber prüfen, ob es zu einem "Data Breach" kommen kann.

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Wenn ich die Wahl habe, entweder meine Positionsdaten dem BAG zu geben, oder mit 10% Wahrscheinlichkeit in den nächsten Wochen zu sterben, wähle ich die Datenübermittlung. Zumal vermutlich 90% der Schweizer die Positionsdaten sowieso freigegeben haben. Und sie meinen, die Positionsdaten soll man für Werbung nutzen dürfen, aber nicht um Leben zu retten?

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Wenn ich mir noch eine weitere Anmerkung erlauben darf: Es ist nicht korrekt, dass das analoge Telefonnetz abgeschafft wurde. Das existiert noch und wird betreut; nur weil der Normalkunde keinen Anschluss mehr bestellen kann bedeutet das nicht, dass es abgeschafft wurde.

Es ist für diverse Alarmsysteme (Notruf im Lift, Brandmelder zur Feuerwehr) Vorschrift, dass die weiterhin über 2-Draht analog erschlossen sind. Wer vom Bund als „kritische Infrastruktur“ bezeichnet wird, hat auch noch analoge Anschlüsse für Notfälle bereit.

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· editiert

Die Data-Information-Knowledge-Wisdom Hierarchy (Rowley 2007) stellt für mich hier ein passendes Modell bereit, um den Artikel und auch die Reaktionen darauf besser zu verstehen.

Wie gehe ich mit all den Zahlen um, wenn mir das Verständnis der Zusammenhänge fehlt?

Der Artikel tut mir gut, da ich nun etwas mehr von den Zusammenhängen verstehe.

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Liebe Republik, mit diesem Artikel hätte man besser bis nach der Bewältigung der Krise gewartet. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der weder konstruktiv noch nötig. In vielen Bereichen muss zur Zeit wegen unvollständiger Digitalisierung improvisiert werden. Das hat eine Krise so an sich!

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Thomas Burgener
alt-Nationalrat und alt-Staatsrat VS, SP
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Der Artikel von Frau Fichter ist so überflüssig wie ein Kropf. Dass im schweizerischen Gesundheitswesen digitale Kommunikation im Hintertreffen ist, ist keine neue Erkenntnis. Meint Frau Fichter im Ernst, dass das Herumhacken auf dem BAG und Daniel Koch die Mängel in der Übermittlung von Daten beheben wird? Wohl kaum.

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Es ist doch nicht der Auftrag des Journalisten Fehler zu beheben. Nur das Aufzeigen eben dieser, dafür brauchen wir die Republik. Wenn Sie schon lange wussten wie es läuft, dann können Sie stolz sein ✌️.
Eine klare Bestandesaufnahme von „System“-Schwächen zu haben kann durchaus Verbesserungen anstossen. Natürlich braucht das Zeit. Aber bei Einigkeit grosser Teile der Bevölkerung wird Veränderung unumstösslich 👀.
Nur den Fokus auf Effizienz zu setzen ist in der Krise verständlich, wir wollen aber keinesfalls unsere Gesundheitsdaten unkontrolliert in einem Zoo aus Datenbanken. Auch darum wurde die Herausforderung noch nicht bewältigt.

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Ich denke, die Initiative des Kanton ZH könnte das Problem beheben und das BAG entlasten (https://github.com/openZH/covid_19 ).

Es hat so viele Menschen derzeit, die helfen wollen und können, die Menschen müssen nur wissen, wo das Problem ist. Ich verstehe zum Beispiel immer noch nicht, wo genau das Problem bei den Tests liegt. Und warum keine ( zumindest freiwillige ) tracing APP angeboten wird. Das BAG muss das ja nicht selbst machen, sondern maximal koordinieren. Aber es wäre ganz wichtig, dass alle Problem transparent kommuniziert werden, damit konkrete Hilfe möglich ist. Und in diesem Fall hat der Artikel sehr geholfen.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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· editiert

@Herrn Burgener: Das ist Ihre Meinung. Es melden sich bei mir viele Leute, die etwa die Meldeformulare verbessern wollen. Und dem BAG ihre Hilfe anbieten. Ich glaube der Artikel erfüllt seinen Zweck.

Zum Zeitpunkt: Auch wir haben das intern diskutiert. Die Idee war auch ursprünglich damit noch einige Wochen zu warten. Doch die Ereignisse dieser Woche haben gezeigt, dass es nun Antworten braucht und auch Licht ins Dunkel. Die Kritik an den Verzögerungen/ungenauen Angaben zu den Fallzahlen nimmt seit letztem Wochenende zu, Gerüchte über "Geheimnisse" machen die Runde. Genau SOLCHE SPEKULATIONEN unterwandern unser Vertrauen in unsere Demokratie und in die Bundesverwaltung.

Die Wahrheit auf Basis der von mir recherchierten Fakten ist:

Nein, der Bund hat nichts zu verheimlichen. Unser Staat funktioniert! Er kommt lediglich nicht mit der Erfassung nach. Die Realität ist also ganz simpel: PDFs und Fax killen den Daten- und Informationsfluss.

Das Bundesverwaltungspersonal leistet in dieser Situation ausserordentliche Arbeit mit der manuellen Erfassung. Ich habe versucht mit dieser Recherche die vom Bund definierten Prozesse aufzuzeigen, welche Probleme daraus resultieren, und auch Ansätze darzulegen, wie man es vielleicht besser gestalten könnte.

Denn: Ohne genaue Zahlen und ohne Wissen über Verläufe der Krankheiten ist die epidemiologische Überwachung/Monitoring nicht möglich. Wie kann überhaupt so die Wirksamkeit der Massnahmen evaluiert werden?

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Sehr geehrte Frau Fichter,
an der Medienkonferenz vom Freitag, 20.03.2020 hat Herr Koch vom BAG bestritten, dass die Zahl der Betroffenen mit der Waage bestimmt worden sei. Auch treffe es nicht zu, dass das BAG mit der Erfassung noch im Rückstand sei, man habe den Rückstand von anfangs Woche aufgeholt. Die entsprechenden Behauptungen in der Presse seien nicht wahr (https://youtu.be/5VmkZy1SAyI , Min. 50:45 ff.). Wie stellen Sie sich dazu?

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Was soll man denn dazu sagen!
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Wenn Sie einen guten up-to-date Überblick über die Pandemie haben wollen, empfehle ich die Wikipedia, insbesondere die englischsprachige, die wird laufend nachgeführt, ist unaufgeregt, hält die Verschwörungstheoretiker aussen vor, liefert aktuelle Zahlen korrekt semilogarithmisch dargestellt, erstaunlich. Über eine Million Seitenaufrufe pro Tag.

Die Zahlen des BAG sind gut genug, um die Entwicklung der Pandemie beurteilen zu können, sie müssen nicht perfekt sein. Natürlich wollen Forschende immer mehr Daten haben, das ist schliesslich der Rohstoff ihres Geschäftes. Als EpidemioloG. K.nn ich aber auch mit unvollkommenen Daten korrekte Aussagen machen.

Für die IT in der Bundesverwaltung ist das BIT zuständig, mit Kostenfolge für die Ämter. Für die Zentralisierung der IT im BIT ist der Bundesrat zuständig. Sicher, die Digitalisierung in der Bundesverwaltung ist zu wenig fortgeschritten, aber das hat auch Vorteile: Es ist für die Ärzte meist einfacher und geht schneller, ein Formular von Hand auszufüllen als am Computer, die Probleme kommen dann später, die Datenbrüche sind sehr mühsam.

Das BAG Bashing hat eine lange Tradition in der Schweiz. Es gibt einflussreiche Kreise, die von Prävention nichts wissen wollen, da sie ihre Gewinne schmälern würde. Diese Kreise finanzieren lieber die einschlägigen Parteien im Bundeshaus, eine Hand wäscht die andere. Lieber hält man die Steuern tief, statt die öffentlichen Einrichtungen korrekt zu finanzieren.

Nicht Macht ist das Problem, sondern Machtmissbrauch. Es wäre zu zeigen, worin der Machtmissbrauch besteht, warum da irgendjemand ein Interesse an einer veralteten Administration hat. Das ist sicher nicht der Herr Koch oder seine Mitarbeitenden.

Machtmissbrauch kann überall auftreten wo Macht im Spiel ist, also auch bei der vierten Gewalt. Etwas mehr Selbstkritik, etwas weniger Rechthaberei der Redaktion wäre da schon angebracht. Natürlich ist Kritik am eigenen Tun unangenehm, und der vermeintliche Zwang, rasch reagieren zu müssen, steht der kritischen Selbstreflexion entgegen.

Ihr sollt mich nicht falsch verstehen, auch nächstes Jahr werde ich meinen Abobeitrag wieder etwas aufrunden. Fehler machen ist erlaubt, nur daraus lernt man.

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Lieber Herr Junker, vielen Dank für diesen Beitrag!

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Grüezi Herr Junker, danke für Ihren Beitrag. Zum letzten Abschnitt: "Etwas mehr Selbstkritik, etwas weniger Rechthaberei der Redaktion wäre da schon angebracht. Natürlich ist Kritik am eigenen Tun unangenehm, und der vermeintliche Zwang, rasch reagieren zu müssen, steht der kritischen Selbstreflexion entgegen.

Ihr sollt mich nicht falsch verstehen, auch nächstes Jahr werde ich meinen Abobeitrag wieder etwas aufrunden. Fehler machen ist erlaubt, nur daraus lernt man."

Ich verstehe den Abschnitt nicht. Welche Fehler meinen Sie? Zur Falschaussage Waage habe ich mich geäussert: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…5161487c4b

Zu den Zahlen: Gemäss Fachexperten des BAG in den zuständigen Abteilungen und Epidemiologen, mit denen ich gesprochen habe, sieht das etwas anders aus: Ohne genaue Zahlen und ohne Wissen über Verläufe der Krankheiten ist die epidemiologische Überwachung/Monitoring nicht möglich.

Wenn die Datenqualität schwierig ist, wie kann man dann beurteilen:
Bis wann soll die Ausgangssperre für Schweiz halten? Wann sehen wir in den Daten ein Abflachen der Kurve? Ohne solche Abflachung bedeutet das: Massnahmen nützen nicht.

Es fehlt auch die Grundlage für eine fundierte politische Entscheidung. Das BAG macht seit einiger Zeit nur noch Stichproben bei Influenza in der "Hochsaison", weil man die Papierstapel nicht mehr bewältigen kann. Viele Länder verfügen solche Daten über Genesung, Spitalaufenthalten (ich schreibe dazu etwas in meinem nächsten Kommentar) und Demographie.

Ausserdem: wenn die Meldekriterien NOCH MEHR ausgedünnt werden und die abgewogenen Papierformulare (noch nicht erfasst) NICHT kommuniziert werden, fallen die kommunizierten Fallzahlen für Positivbefunde täglich noch tiefer aus. Und das Bild über die Pandemie wird noch ungenauer.

Es geht auch nicht um Rechthaberei, sondern ich möchte mich erklären und transparent sein.

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Was soll man denn dazu sagen!
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Grüezi Frau Fiechter
Susanne H. hat mich richtig verstanden. Es geht nicht darum, dass Fakten falsch dargestellt sind. Es geht um die Gewichtung, die übertriebene Bedeutung, die Sie dem tatsächlich vorhandenen Problem beimessen. Es geht auch um den Angriff auf Daniel Koch. Fehler ist ein zu starkes Wort, mir ist kein besseres in den Sinn gekommen.

Die Bedeutung der Tests wird glaube ich zu hoch veranschlagt. Ich fand sehr gut, was der Krautreporter dazu schreibt. Zur Aussagekraft, zur Unbedeutung für die Behandlung, zur Unbedeutung für das individuelle Schutzverhalten. Zur Steuerung des Systems sind sie sehr wichtig, aber eben, Epidemiologen können auch aus unvollkomenen Daten Schlüsse ziehen. Als Gesundheitsstatistiker sehe ich, dass in der Schweiz sehr viele wichtige Daten, zum Beispiel die Spitaldaten, für die Epidemiologie nicht genutzt werden und dadurch qualitativ immer schlechter werden.

Zur Rechthaberei: Das bezieht sich nicht auf Sie (ich bitte um Entschuldigung), sondern auf einige ihrer Redaktionskolleginnen, die Sie übertrieben heftig verteidigt haben (ja gut, das Team ist solidarisch). Dass die vierte Gewalt alles machen darf, aus Unüberlegtheit, nur weil es ihr Quote bringt, oder ideologischen Motiven, das finde ich nicht.

Auf der Dialogseite auch zu anderen Artikel findet sich immer wieder die Frage, wann der richtige Zeitpunkt sei, grundlegende Probleme zu kritisieren. Ich bin mit Ihnen der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Ein Problem dabei ist, dass es als eine von vielen Interventionen vergessen gehen wird, wenn Sie nicht dran bleiben. Sie müssen also im BAG nachfragen, sobald die akute Krise vorbei ist.

Vielen Dank und freundliche Grüsse.

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Liebe Frau Fichter,

wenn ich Herrn Junker richtig verstehe, vermisst er (ebenso wie ich) eine Reflexion darüber, was die von Ihnen aufgedeckten Mängel bei der Datenerhebung für die Bewältigung der Krise bedeuten. Herr Junker schreibt:

Die Zahlen des BAG sind gut genug, um die Entwicklung der Pandemie beurteilen zu können, sie müssen nicht perfekt sein. Natürlich wollen Forschende immer mehr Daten haben, das ist schliesslich der Rohstoff ihres Geschäftes. Als EpidemioloG. K.nn ich aber auch mit unvollkommenen Daten korrekte Aussagen machen.

Das scheint mir in diesem Kontext eine ganz wichtige Information zu sein. Dazu wüsste ich gerne mehr.
Es ist, glaube ich, keine Kritik, an dem, was Sie berichtet haben und wie Sie die recherchierten Fakten darstellen. Auf jeden Fall meinerseits nicht. Das finde tatsächlich sehr genau und transparent gemacht.

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Das mit wikipedia stimmt nicht. Ich habe dort Teile nach bestem Wissen und Gewissen nachgetragen und ergänzt, aber mir fehlen die Grundlagen. Und zum Beispiel Wissenschafter hätten gerne besser Daten.

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Fotografin
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danke für ihren beitrag!

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Roger Staub
Geschäftsleiter Pro Mente Sana, Zürich
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Als ehemaliger Mitarbeiter des BAG in der Abteilung Übertragbare Krankheiten kann ich die Informationen im Artikel leider nur bestätigen (bis 2016). Dass Daniel Koch nicht besonders innovativ und initiativ ist in Nicht-Krisenzeiten, stimmt schon. Aber leider fällt im Artikel ausser Betracht, dass die Abteilung Übertragbare Krankheiten zum Direktionsbereich Öffentliche Gesundheit mit einer Direktionsbereichsleiterin und das Ganze zum BAG und das wiederum zum EDI gehört. Es ist nicht nur Koch, der ein modernes Meldewesen nicht vorangetrieben hat. Da gibt es eine Reihe von "Vorgesetzten", die hätten eingreifen können und nicht haben. Leider.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Vielen Dank für Ihren Beitrag. Das ist mir auch bewusst, ebenso auch dass es Versäumnisse ein paar Führungsebenen weiter unterhalb von Koch gegeben hat. Meinen Informationen nach wurden diese einfach oberhalb "in Kauf" genommen.

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Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
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Hier ein Artikel (EN, 10.3.20!)) zu ‚Daten’. Er enthält einige mir bisher unbekannte Perspektiven, auch zum Verständnis der unterschiedlichen Datenqualität. Fazit:
1.) Am verlässlichsten dokumentiert sind die Todesfälle und deshalb als Basis für Modellrechnungen besser geeignet als man denkt.
2.) Die von SARS etc. direkt betroffenen Staaten profitieren vom damaligen Lernprozess.

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Eine wichtige Erkenntniss, welche leider zu wenig Beachtung findet. Die Fallkurvenvergleiche, welche momentan in den Medien herumgereicht werden, sind statistisch wahrscheinlich wertlos, da die Länder schlicht zu unterschiedlich testen (können).
Bei nicht überlasteten Intensivstationen, ist der Vergleich der Anzahl Toten (höchstwahrscheinlich) viel aussagekräftiger. Ich konnte jedoch noch kein Vergleich der Entwicklung der Toten in verschiedenen Ländern finden. Diese Kurven würden auch erst mit 2-3 Wochen Verspätung auf Massnahmen reagieren, dass mag es für Massenmedien vielleich auch etwas unattraktiv machen...

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Natürlich sind Todesfälle statistisch einfacher zu erfassen als lebende Menschen! Die muss man nur noch zählen, da verändert sich nichts mehr. Aber ein Krankheitsverlauf ist etwas dynamisches. Den zu dokumentieren ist zeitaufwändig. Will man Pflegepersonal und Ärzte, die am Computer sitzen und Formulare ausfüllen oder solche, die sich um ihre Patient*innen kümmern? Das sind die Fragen, die wir uns stellen sollten, wenn diese Krise mal vorbei ist. Aber bis dahin halten wir uns voneinander fern ^^

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Wie soll man ohne genaue Zahlen wissen, wie lange wir uns von uns fern halten sollen?

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Herr Koch hat soeben Stellung bezogen zu unserem heutigen Text: https://www.youtube.com/watch?v=5VmkZy1SAyI&=&t=50m50s

Ich möchte darauf eingehen:

  1. Fakt ist: Der Papierstapel wird ABGEMESSEN, mit Messgeräten. Auch mit einem Massstab, das hätte ich vielleicht in meinem Text ergänzen sollen. Das haben mir mehrere Quellen bestätigt und ich habe auch Einsicht in die Formel und Anweisungen erhalten (wieviele cm/gramm wieviele 100 Fälle beinhalten). Ich habe auch nicht behauptet, dass man bei BAG NUR abmessen und nicht nachzählen/erfassen würde, das hat Herr Koch vereinfacht wiedergegeben. Es gibt zwei unterschiedliche Vorgehen bei Positiv- und Negativbefunden:

Bei den Positivbefunden wird das in einem ersten Anlauf gemacht, dann abgezählt und manuell eingegeben. Ich wiederhole: ERST gibt es eine grobe Schätzung (via Messgerät ob Massstab oder Waage), damit bereits eine erste Zahl nach aussen kommuniziert werden kann, und DANN manuelles genaues Daten abzählen und eintippen seitens der Mitarbeitenden in der Abteilung Meldesysteme (4 Mitarbeitende).

Bei den Negativbefunden wird nur noch abgemessen, nicht gezählt. Und die Labors sind in Verzug mit dem Senden der Exceltabelle wegen zu grossem Auftragsvolumen. Deswegen hat man beim BAG den Überblick über das Testvolumen verloren. Das Herumreiten auf der Waage und das Framing von Herrn Koch bezüglich der Waage ("wir zählen aus") lenkt meiner Ansicht vom Hauptproblem ab: dass Fälle via Fax, PDF und Formular erfasst werden müssen und einen riesigen Papiestapel verursachen. Nochmals: Die BAG-Medienstelle hat die ganzen Prozesse (inklusive der Messgeräte) mir gegenüber NICHT dementiert.

Ich habe obigen Punkt auch genauso so wiedergegeben: *Dagegen hinkt das BAG mit seiner Statistik hinterher. Nicht mit Absicht, sondern weil der Informations­fluss klemmt: bei den Ärzten, die die klinischen Befunde nicht oder ungenügend melden; beim Papier­stapel innerhalb des BAG, der NOCHT NICHT ABGEARBEITET wurde, oder bei fehlenden Fällen, die irgendwo via Faxkommunikation unter­gegangen sind.

Das hat bereits zu absurden Situationen geführt. Am Sonntag, dem 15. März, gab das BAG etwa einen riesigen Sprung von 800 Neuinfektionen bekannt. Dabei handelte es sich aber nicht um die Zahl der tatsächlich an diesem Tag bekannten Fälle, sondern um die Zahl der angekommenen Formulare. Für einen Teil dieser Formulare gab es aber NOCH KEINEN DATENBANKEINTRAG.

Um hier trotzdem eine Zahl zu kommunizieren, wurde der Papierstapel schliesslich auf die Waage gelegt – und auf 460 Stück geschätzt, wie eine Quelle bestätigt.*

  1. Zum Punkt Digitalisierung der Labordaten: Hier antwortete die Medienstelle: "Die digitalen Labordaten gelangen in vereinbartem Format als verschlüsseltes Mail in unser System, welche die Daten validiert und einliest."

Das vereinbarte Format sind die Formulare (PDFs oder ein anderes Format, vielleicht auch Worddokument) bei Positivbefunden im verschlüsselten Email und verschlüsseltes Excel bei Negativbefunden (bzw mit Gesamtzahl). Das ist am Schluss trotzdem ein Formular das ausgedruckt und manuell erfasst werden muss. Wie ich bereits geschrieben habe, ist man bei den Negativbefunden in grossem Verzug. Die Labors haben keine Kapazitäten die Statistiken a jour zu halten. Deswegen hat das BAG keinen Überblick über die Testvolumina in der ganzen Schweiz.

Weshalb Herr Koch von einem falschen Bericht spricht, ist mir ein Rätsel.

Auf die anderen Punkte des Texts ist er nicht eingegangen: Meine Recherche zu den klinischen Befunden, den Ergänzungsmeldungen, den Papierstapeln zu den Todesmeldungen und den Meldekriterien sind hinreichend belegt und von Medienstelle nicht dementiert.

Den ganzen Kommunikationsweg von Fax, Telefon und HIN-Mail kann man ausserdem im Internet nachlesen. https://www.bag.admin.ch/bag/de/hom…ulare.html

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Ich denke, wir sollten jetzt Lösungsorientiert handeln und nicht streiten. Es war und ist sehr wichtig, dass wir wissen, wo das Problem ist, um es lösen zu können. Der Ansatz vom Kanton Zürich ( https://github.com/openZH/covid_19 ) kann eine Lösung sein und so das BAG entlasten. Hoffentlich hat dieser Artikel dazu beigetragen, dass sich das BAG helfen lässt. Und wir alle sollten versuchen das BAG bei seiner Arbeit zu unterstützen. Zum Beispiel:

Wie können mehr Tests beschafft werden? Es gibt so viele findiG. K.pfe in der Schweiz, die finden bestimmt eine Lösung, aber sie müssen wissen, wo das Problem ist.

Oder ich hätte gerne ein Tracing App, mit der ich allen ein SMS schicken kann, die in den letzten 14 Tagen in meiner Nähe waren, sollte ich positiv getestet werden. Ich könnte die auch selber schreiben, aber eine Koordination würde viel helfen.

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Liebe Adrienne Fichter

Vielen Dank für diese "Replik auf die Replik"! Ich fand deinen Artikel schon zuvor überzeugend und die nachgereichten Infos passen sehr konsistent ins Bild. Herr Koch ist vermutlich ein Beamter alter Schule, der auf jeden Fall einen anachronistischen "Vater Staat"-mässigen Kommunikationsstil pflegt (alles dementieren bis das Gegenteil gerichtsfest bewiesen wurde, so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig an potenziell beunruhigenden Infos rausrücken etc).

Als mündiger Bürger fühle ich mich da ehrlich gesagt schlichtweg verarscht von Koch. Dass das BAG wertvolle Arbeitskraft verlocht, weil es eine zeitgemässe Modernisierung des Meldesystems verpennt hat, darf sehr wohl – nein, muss sogar – zum jetzigen Zeitpunkt, an dem es auch gelesen wird, kritisiert werden. Denn sonst ändert sich auch in Zukunft nichts und bei der nächsten Krise stehen die Beteiligten vor denselben Problemen.

Daher: Vielen Dank für diesen sachlichen, aber dezidierten Beitrag! Etwas anderes wünsche ich mir nicht von der Republik.

Nun noch eine klitzekleine Bitte: Bitte geh doch "mit gutem Beispiel voran" und lern bei Gelegenheit mal die Markdown-Syntax. Dein Kommentar wäre gleich viel besser lesbar (Zitate als Zitate, korrekte Einrückung, fett/kursiv statt GROSSBUCHSTABEN etc.). 🙂

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Lieber S.. Vielen Dank.
Und herrje Markdown-Syntax hab ich in der Eile bis jetzt ignoriert. Ich "tune" das gleich auf:)

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Liebe Verlegerinnen, liebe Verleger

Vielen Dank für die angeregte Diskussion.

Ich möchte hier zu einigen Kommentaren Stellung nehmen und meine Haltung erklären.

-Zuerst zum Zeitpunkt: Auch wir haben das intern diskutiert. Die Idee war auch ursprünglich damit noch einige Wochen zu warten. Doch die Ereignisse dieser Woche haben gezeigt, dass es nun Antworten braucht und auch Licht ins Dunkel. Die Kritik an den Verzögerungen/ungenauen Angaben zu den Fallzahlen nimmt seit letztem Wochenende zu, Gerüchte über "Geheimnisse" machen die Runde. Genau SOLCHE SPEKULATIONEN unterwandern unser Vertrauen in unsere Demokratie und in die Bundesverwaltung.

Die Wahrheit auf Basis der von mir recherchierten Fakten ist:

Nein, der Bund hat nichts zu verheimlichen. Unser Staat funktioniert! Er kommt lediglich nicht mit der Erfassung nach. Die Realität ist also ganz simpel: PDFs und Fax killen den Daten- und Informationsfluss.

Das Bundesverwaltungspersonal leistet in dieser Situation ausserordentliche Arbeit mit der manuellen Erfassung. Ich habe versucht mit dieser Recherche die vom Bund definierten Prozesse aufzuzeigen, welche Probleme daraus resultieren, und auch Ansätze darzulegen, wie man es vielleicht besser gestalten könnte.

Denn: Ohne genaue Zahlen und ohne Wissen über Verläufe der Krankheiten ist die epidemiologische Überwachung/Monitoring nicht möglich. Wie kann überhaupt so die Wirksamkeit der Massnahmen evaluiert werden?

Es fehlt auch die Grundlage für eine fundierte politische Entscheidung. Das BAG macht seit einiger Zeit nur noch Stichproben bei Influenza in der "Hochsaison", weil man die Papierstapel nicht mehr bewältigen kann. Viele Länder verfügen solche Daten über Genesung, Spitalaufenthalten (ich schreibe dazu etwas in meinem nächsten Kommentar) und Demographie.

-Zur Aussage "Dieser Bericht ist vielleicht wahr aber wenig hilfreich."

Wie meine Kollegen bereits schon gesagt haben: wir sind hier als vierte Gewalt nicht zuständig für Hofberichterstattung. Diesen Artikel "aus Rücksicht" nicht zu publizieren, wäre meiner Ansicht nach unjournalistisch und auch staatspolitisch falsch.

-Zum Vorwurf der einzelnen Mitarbeitenden: Ich habe tatsächlich mit vielen sprechen können, aber natürlich nicht mit allen. Es handelt sich um Mitarbeitende aus unterschiedlichen Sektionen. Jede Behauptung habe ich gegengeprüft. Das BAG hatte erst gestern die Möglichkeit auf meine spezifischen Fragen (abgestützt auf der Recherche) zu antworten (wir haben auf diese Stellungnahmen gewartet, vorher hätten wir sicher nicht publiziert).

Fakt ist: Die Medienstelle hat keine der Vorwürfe/Behauptungen bestritten.

Ausserdem: viele Informationen "lagen" schon da, im Internet. Im Netz kann man sich einen Überblick verschaffen, welche meldepflichtigen Krankheiten/Erreger eine Ergänzungsmeldung verlangen. Weshalb nicht bei covid-19? Die Verordnung schreibt zudem ein "elektronisches System" vor. Ausserdem lagen die Gutachten und auch die Evaluationen vom BAG ebenfalls öffentlich verfügbar hier im Netz öffentlich. Insofern habe ich einfach nur 1+1 zusammengezählt, mich vergewissert bei Medienstellen, Kantonsärzten und meinen Quellen, ob ich das richtig erfasst und verstanden habe.

  • Mir ist nicht ganz klar, an welcher Stelle ich ein "BAG-Bashing" betreibe. Besonders was die Tonalität angeht. Ich habe versucht einen nüchternen Ton anzuschlagen und wertende möglichst Begriffe zu vermeiden. Ein Beispiel: "Die überholten Abläufe beim BAG führen zu einem «Underreporting» der Corona-Epidemie und erschweren das Echtzeit­monitoring."

  • Ich habe auch klar festgehalten, dass "digital" nicht immer besser ist und man gewisse Prozesse aus Sicherheitsgründen vorerst vielleicht analog gestalten muss. Deswegen habe ich dafür IT-Experten konsultiert, die sich mit Gesundheitsdatensystemen und deren besonderen Herausforderungen auskennen.

Dies ist der Versuch, unsere/meine redaktionellen Entscheidungen und Haltung zu erklären.

Ich werde weiterhin kritisch am Thema dranbleiben, denn das ist mein Job.

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Mathematiker in IT, Bildung und Beratung
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Liebe Frau Fichter
Ich gehöre zu denen, die heute wohl einfach etwas erschrocken sind. (Vielleicht liegt das sogar hauptsächlich am etwas zu süffig wirkenden Titel.)
Als Versuch einer Integration:
Bleiben Sie dran (grosses unbedingt!) - und lassen sie sich die not-wendige Zeit (kleines ‚bitte‘).
Ok ? ;)
Mit besten Wünschen und ziemlich dünnhäutiG. K.A.

Ps: Und neben all dem ach so ungewissen geht fast vergessen: Es geht weiter mit dem Projekt Republik. Sie wissen gar nicht, wie mich das freut!!

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...nebst vieler bereits geäusserter kritik, die ich teile, werde ich in den nächsten tagen zeit (zusätzliche) aufwenden müssen, um mit vielen verunsicherten klient_innen zu klären, was dieser artikel für sie bedeutet, . liebe repuplik, es ist aktuell streng in der pflege und ich ertrug euren heutigen artikel schlecht.. gerade noch komplizin und täglich erfreut über euren umgang mit „corona‘, bin ich nun ärgerlich und einsamer. S. J.

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Ich kann im besten Willen nicht nachvollziehen, was in diesem Artikel zum aktuellen Zeitpunkt unangebracht wäre und verunsichern soll. Bei mir hat er eher das Gegenteil bewirkt. Ich hatte in den letzten Tagen das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt und zusammen passt mit den ganzen Zahlen, Berichten und einschneidenden Massnahmen die verordnet werden. Dieser Artikel hat mir eine plausible Erklärung für all das geliefert. Und ich traue vor diesem Hintergrund dem BAG auch zu, trotz Datenchaos die richtigen Entscheidungen zu fällen.

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Matthias Samuel Jauslin
in den Nationalrat gewählt
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Mit diesem Bashing-Beitrag ist REPUBLIK nun definitiv auf das gleich Niveau abgesunken wie alle anderen Print-Blätter. Selbstverständlich ist es ärgerlich, dass die Infrastrukturen veraltet sind, selbstverständlich wäre es toll, wenn minutengenau die aktuellen Zahlen vorliegen und selbstverständlich wäre es für JournalistenInnen bequem, wenn sie immer und überall jegliche Informationen holen könnten um daraus eine Geschichte zu zimmern. Für mich ist aber völlig unverständlich, dass die REPUBLK in der aktuellen Situation die Arbeiten des BAG in den Dreck zieht. Das hilft nun wirklich niemanden. Ein Debriefing nach ausgestandener Krise wird genügend Platz bieten, um genau solche Schwachpunkte gezielt anzugehen. Aber auch die REPUBLIK sucht, scheinbar unabhänig vom Verlust, zuerst mal Geschichten.

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Ist ja schön, das aufgrund eines solchen "Bashing-Beitrags" nach einigen Tagen auch ohne warten auf Debriefings / Hol- oder Bringschuldanalysen etc. eine Zielführende Lösung gefunden wurde. Vielleicht sollten Sie Ihre Ansicht einer Niveauregulierung unterziehen.

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Bashing???? Ich sehe kein Bashing. Für mich ist das wie wenn ein Flugzeug im Nebel ohne Höhenmesser fliegt. Ziemlich gefährlich oder?
Der Beitrag liefert Alternativen, Private die es gut machen. Eine Lösung wäre sich die Probleme einzugestehen und die Zusammenarbeit mit Privaten zu suchen. DIe Welt da draussen ist voll von motivierten Leuten die einen wertvollen Beitrag leisten können.

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Genau. Und auch fürs Testen findet sich sicher eine Lösung, aber ich weiss nicht wo genau das Problem ist. Und mit owntracks.org könnte man schnell eine freiwillige tracing Lösung bauen, aber eine einfache Koordination wäre hilfreich.

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ein Artikel, der mir in seiner Art und Weise, seinem Inhalt heute gar nicht weiterhilft. Und Herrn Salathé zu zitieren ist für mich noch das Letzte, was ich zur Zeit brauche.

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Ich bin ganz Ihrer Meinung. Solche Berichte sind nötig, aber NACHDEM das Ganze überstanden ist. Im Moment wäre wichtig, dass wir Vertrauen in die Massnahmen des Bundes bekommen. Dann werden wir uns nämlich auch nach ihnen richten und das ist jetzt entscheidend.

Was nützt es mir jetzt, wenn ich weiss, das im BAG ein Chaos herrscht (falls es denn wriklich so ist)? Es verunsichert mich einfach zusätzlich.

Ich finde, die Medien hätten hier auch eine Verantwortung, die sie bisher - mit Ausnahme des SRF - nicht wahrnehmen. Wie gesagt: wenn es vorbei ist kann und muss man die Fragen stellen, jetzt nützt es nichts.

Und zu Herrn Zielonkas Frage: helfen würde alles, was nicht noch mehr verunsichert. Sich hinter die Massnahmen des Bundes zu stellen, zum Beispiel.

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Ich verstehe ihre Verunsicherung gut und ich würde auch nur zu gerne darauf vertrauen, dass alles gut kommt, wenn man sich an die Anweisungen hält. Ich habe mich schon vor mehreren Wochen praktisch in Selbstquarantäne begeben und insofern habe ich die Massnahmen umgesetzt, die der Bundesrat vor einer Woche beschlossen hat. So hatte ich Zeit, die Situation "da daussen" zu analysieren und ich habe versucht, abzuschätzen, wann ich wieder "raus kann". Ich hätte dafür gerne zwei Voraussetzungen:

  1. Jeder Verdachtsfall der letzten 14 Tage ist getestet und gegebenenfalls isoliert worden

  2. Jeder der sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten hat, ist getestet worden

... oder es gibt eine wirksame Therapie oder Impfstoff. Da dies noch etwas dauern könnte, ist vermutlich testen und tracing schneller.

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Weder die Hotline noch der Fax sind erreichbar. Ich habe schon 3 Fälle zu melden versucht. Nur der GD Zürich konnte ich melden....
NB. Die Frage muss erlaubt sein: ist das alles noch verhältnismässig?

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Hat sich die Meldesituation inzwischen verbessert?

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Ja, die Röhrli scheienn nun wieder vorhanden zu sein. Die Meldung an die GD Zürich klappt gut, ans BAG schlecht, aber, die Laboratorien melden jetzt jeden positiven Test direkt. Die Spitäler müssen nur noch die hospitalisierten Patienten melden. Da die Welle sehr langsam rollt, sind das nicht so viele...

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