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Ursprünglich ist Polizei doch eine rechts orientierte Organisation?

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Ich weiss nicht, weshalb Sie so viele negative Bewertungen kassiert haben. Polizei und Militär ziehen in unserem Land eher rechtsstehende Menschen an. Wir leben ja auch in einem RECHTSstaat ;) . Dass heute durch die extreme und populistische Rechte die Linke in die staatstragende und -verteidigende Rolle gedrängt wurde, schwächt die Position der Linke weiter, da sie es kaum mehr wagt, den Staat zu kritisieren.

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Jemand berichtete mir mal, dass der Kommandant eines grossen Schweizer Polizeikorps zu ihm gesagt habe, er sei froh um jeden Polizisten, der nicht SVP wähle. Zieht halt schon gewisse Menschentypen an, auch wenns wirklich sehr Anständige dabei hat.

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Ich beobachte gerade bei einem Bekannten, welcher Poliziat ist, eine immer stärkere Neigung gehen rechts. Zum einen Teil kann ich das auch verstehen, man hat halt oft nur mit den Straffälligen zu tun. Die Welt der Folgsamen bleibt dann oft verborgen oder wird, im Vergleich mit dem Erlebten, kleiner. Aber es iat schade, eigentlich wäre er ein Mensch mit einem grossen Herz.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Was könnte so anziehend wirken (und gleichzeitig für andere so abstossend)?

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Jein. Ursprünglich ist die moderne, zentralstaatliche Polizei, ein Instrument um den Status quo oder besser die herschenden Besitzverhältnisse zu schützen. Das gilt sowohl für die wohl früheste Variante, die Slave Patrols in den Südstaaten, als auch die nicht rassistisch verbandelten Versionen die mit der industriellen Revolution in GB und den USA aufkamen und die die primäre Aufgabe hatten, die Arbeiterschaft unter Kontrolle zu halten.
Sie haben also recht wenn Sie sagen, dass die Polizei vom Design her Konservativ ist, aber da gibt es genügend Leute die das ganz fantastisch finden... hier geht es aber um rassistische Gewalttaten und da ist sich zum Glück so ziemlich das ganze politische Spektrum bis auf die unverbesserlichen rechtsaussenparteien einig: das ist scheisse.
Die Frage die sich stellt ist, inwiefern ist eine konservative Organisation mit einem Gewaltmonopol nicht dazu verdammt, in Rechtsextremismus und Faschismus abzudriften, wenn ihr nicht aktiv Grenzen gesetzt werden? Seit dem 11. September 2001 schaufeln die westlichen Nationen mehr und mehr Macht zu den Vollzugsbehörden. Es ist kein Wunder, dass diese ihre macht missbrauchen...

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lieber Herr L., vielleicht sind Sie ein junger Bürger. Da muss man sich ernsthaft überlegen, wie die jüngere Generation Polizei erlebt, praktisch und auch in den Nachrichten ist es meistens ein Herumknüppeln, oft auch aus Reportagen aus dem Ausland.
Das ist nur meine persönliche Meinung einer alten Frau, vielleicht hört das mit der populistischen Welle doch endlich mal auf, überhaupt könnte man sich wieder ruhigere Zeiten wünschen.
Dann erleben Sie sicher bald mal helfende Polis, wie wir sie aus dem Verkehrs Unterricht in der Schule kennen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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(Un-)Schön auch das Bild der «ausgeflockten Milch», das an jenes der «few bad apples» erinnert. Eine Redewendung, welche dazu benutzt wird, um zu beteuern, dass es sich bei Gewalt missbrauchenden Polizisten nur um einige wenige seltene unbedeutende praktisch nicht vorhandene Einzelfälle handelt. Fälschlicherweise.

Denn der ursprüngliche Sinn ist geradezu umgekehrt worden: Ein fauler Apfel im Korb, überträgt seine Fäulnis auf die benachbarten Äpfel, bis der ganze Korb «korrupt» ist. Die einzige Methode, um dies zu verhindern, ist, dass man alle Äpfel hinausnimmt, einzeln begutachtet und erst bei tadellosem Zustand wieder hinein legt.

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Die Intention der "few bad apples" war wohl den Sinn zu verdrehen, was aber nicht funktioniert hat, denn letzten Endes stimmt das Bild des ursprünglichen Sinns: wenn man nichts tut, verderben alle Äpfel.
Was aber tut man mit ausgeflockter Milch? Da hilft kein Rühren, kein Herausfischen und wohl auch nichts anderes: man muss die Milch wegschütten. Was heisst das nun auf die Situation übertragen? Stimmt das Bild?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Kiyaks Bild ist natürlich das stärkere und beschreibt sozusagen den Endzustand der Äpfel-im-Korb-Metapher, in dem alle Äpfel bereits verdorben sind. Mit der Milch-Metapher verweist sie zudem auf einen Kipp-Punkt, bei dessen Überschreitung das Ganze schlecht wird, so dass auch einzelne Gute die Sache nicht mehr besser machen können, sondern im Gegenteil als Teil des Ganzen ebenfalls schlecht werden. "Das Ganze ist das falsche", wie Adorno sagte.

Ein Bild, das durchaus nachvollziehbar ist. Denn auch wenn sie nicht eindeutig im vorhinein festlegbar ist, so gibt es innerhalb der Grade der Korrumpierung eine Grenze, ab der man sich selbst als integere Person zur Kompliz*in macht.

Der systematische Fehler bei den Äpfeln im Korb ist nun, dass man nicht alle Äpfel hinausnimmt, einzeln begutachtet und erst bei tadellosem Zustand wieder hinein legt, sondern nur Einzelne und auch erst wenn etwas Gravierendes vorgefallen, wenn es also im Grunde zu spät ist, weil es womöglich nur ein manifestes Symptom einer fortgeschrittenen Krankheit ist (andere faule Äpfel unentdeckt im Korb bleiben).

Und auch mit Kiyaks Bild könnte man sagen, dass es vielleicht zu spät ist, um ein womöglich systemisches Problem mit den zur Verfügung stehenden gewöhnlichen Mitteln zu lösen. Nicht zuletzt weil die Warnungen in den Wind geschlagen und die Probleme klein geredet worden sind.

Too little, too late

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Der Vergleich mit dem Korb voller Äpfel gefaellt mir gut, leider kann bei diesem Sinnbild ein gesunder Apfel seine befallenen Genossen nicht in positiven Sinne beeinflussen, so dass schliesslich der ganze Inhalt wieder geniessbar wird. Was muss geschehen dass dies geschehen kann?

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Erschreckend und höchst alarmierend, was die Autorin Mely Kiyak hier schildert. Und ich frage mich, wie sieht es eigentlich in der Schweizer Polizei aus? Gerade dieser Tage lesen wir in den Medien, dass ein unlängst wegen Rassendiskriminierung verurteilter Jung-SVPler in Basel den Polizeidienst quittiert habe (quittieren musste?). Ist unsere Polizei immun genug gegen rechtsextreme Umtriebe?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Tja, hier spricht man noch von "Einzelfällen".

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Ein bewegender und erschreckender Beitrag - Danke Kiyaks!

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Auch hier... Auch hier passt leider der Satz «Quis custodiet ipsos custodes?» («Wer wird die Wächter selbst bewachen?»). Die Serie «The Watchmen» (2019) von HBO thematisiert ebenfalls eine Polizei, die von einer KKK-ähnlichen Organisation unterwandert ist, den strukturellen wie institutionellen Rassismus und die Geschichtsvergessenheit.

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Während ich den Artikel las, habe ich mir die Frage gestellt, wie viel die Jugendrevolten der 60er, 80 er, etc. damit zu tun haben, dass die Polizei immer mehr nach rechts driftet. Wenn die Linke es nicht schafft die Extremisten zu überzeugen, dass nicht die Polizei das Übel ist, sondern die rechte Finanzallianz der Banken und Politik, werden sich keine fortschrittlich Denkenden für den Polizeiberuf mehr melden. Solange in der Öffentlichkeit nur prügelnde Polizisten in Vollmontur gezeigt werden, melden sich nur dumpfe Schläger für diesen Beruf.

Hören wir auf den Sack zu schlagen, wenn wir den Esel schlagen meinen!

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Insofern erinnere ich mich gut, Herr Guggisberg, wie das damals lief, da ich mit 20 Jahren von Köln nach OW kam... bauz pardauz hatte ich kein Stimmrecht mehr.... so einfach geht das leider nicht. Eine SP gab es schon gar nicht. Die gründeten wir in unserem Kanton erst anno 2000. Schneller ging es nicht. Jedoch empfand ich die Polizei damals nach meinen Erfahrungen in Köln bei den Jugendunruhen in der Innerschweiz ausgesprochen hilfreich und entgegenkommend. Auch schätzte ich bis anhin die solide Wirtschaftsordnung in diesem Land. "Patronen" wie damals gibt es immer weniger. Umso mehr Wirtschfts Lobbies. Dieses System ist sehr stabil und bestimmend, aber nicht mehr so gerecht, eher fest gefahren... da kann die Linke überhaupt nichts ändern. Das Polizeiwesen sollte zusammen mit der Linken geregelt sein. Es wäre zu einfach im Notfall schnell die SP aus der Schatulle zu kramen und sonst wie gewohnt weiter zu machen...

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Die heute gängige Verdrehung von Schuld um 180 Grad ————————- yiiack!!

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Aber der Polizeiberuf selbst und die "dumpfen Schläger" haben nichts damit zu tun?

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Sprachlos, liebe Mme Kiyack: toll geschrieben. Wundervoll erzählt! Muss nicht so sein wie heute (bzw. nun länger schon) ... Die Rahmengeschichte, wie sehr wärmt sie das Herz!! Damit herzliche Grüsse nach Deutschland! 🤞🏽🤞🏽🤞🏽

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auch hinstehen aber ohne email adresse
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und frau kiyak, ich würde jeweils jederzeit mitkommen zum Hinstehen. Samstag, Sonntag, Montag. mit ein bisschen vorwarnung auch an andern tagen. Bitte informieren Sie mich unter b.savigne@gmx.net. ich finds auch himmeltraurig, dass man sich scheinbar in diesem land nur über rassistische morde anderswo aufregen kann! danke für ihre kolumne.

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Die Milch wegschütten?? Die Polizei auflösen'' Wodurch ersetzen??
Viele Neoliberale halten private Sicherheitsdienste für die bessere Lösung.
diese dienen dann nur den Reichen.
Oder das Spiessbürgertum organisiert nachbarschaftspatrouilien mit Hang zu
Lynchjustiz.
Oder Islamische Wächter organisieren Ruhe und Ordnung nach ihren Kriterien
und Methoden.

Wer die herrschenen Gesetze befürwortet oder als das geringere Uebel (siehe Oben)
betrachtet, arbeitet bei der Polizei, wer sie ablehnt wird AktivistIn. Und erfindet
eine neue Gesellschaft mit neuen Regeln. Und vergisst allzuoft, dass die neuen Regeln
genau durch diejenigen durchgesetzt werden müssen, die als "staatsgewalt " beschimpft werden.

Polizeiarbeit zermürbt.
Sinnvolle Gesetze können nur ungenügend durchgesetzt werden.
Fragwürdige Gesetze müssen Durchgesetzt werden.
Die Dauerbelastung mit Unrecht und traumatisierenden Erlebnissen wirkt verstörend.
Es ist einfacher in einer journalistischen oder politischen Arbeit eine mutmasslichen
Verbrecher zu orten, als dies vor Gericht zu beweisen.
Die gezielten Provkationen bei Demos machen deren Akteure und ihre Ziele auch
nicht sympatischer?

Wer meldet sich Freiwillig? Ich könnte es nicht.

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Und die Spezialeinheiten? Wer macht so einen Job? Würde jemand mit so einem Persönlichkeitsprofil unter anderen Umständen nicht einfach bei der Gegenseite anheuern? Persönlich kommen mir diese Leute oft wie „Staatsterroristen“ vor. Vermutlich braucht die Gesellschaft diese Einheiten in ganz speziellen Fällen, aber sicher nicht um verwirrte Rentner aus der Wohnung zu holen. Also abschaffen? Nein, aber schön an die Kandare nehmen.

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Vieles in Ihrem Beitrag Herr B. ist nachvollziehbar und kann ich durchaus verstehen. Ein Fakt bleibt: die Polizei (überall) ist auf dem rechten Auge blind. Sogar in vermeintlich Links regierten Länder, das ist nur ein scheinbarer Widerspruch.

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auch hinstehen aber ohne email adresse
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Wenn ich in der Suchfunktion Kiy eingebe, weil ich nicht genau weiss, wie der Name Kiyak buchstabiert wird, kommt die Antwort wir haben leider nichts gefunden. Was kann ich sagen?.......

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