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(durch User zurückgezogen)

Gerade diesem Satz möchte ich zustimmen: "Wie sich dieser Cocktail auf unsere Gesund­heit auswirkt, wissen wir nicht."
Aus diesem Grund sollten wir den Einsatz von Pestiziden so weit wie möglich reduzieren.
Dabei sollten wir gezielt Technologie und Wissenschaft mit ökologischer Landwirtschaft verknüpfen.
Weiterhin müssen wir in der Stadtplanung umdenken. Der urbane Raum müsste sich mit der Agrarkultur verbinden.
Mit digitaler Unterstützung im Stadtbild Landwirtschaft betreiben. Wir sollten alle ein klein wenig mehr Bauern sein.

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M.E. wird zu wenig über die Vermarktung der Produkte durch die "Grossen" gesprochen. Ob Fleisch- oder Milchprodukte aber auch Gemüse, da werden horrende Margen rausgeholt die die Produzentinnen benachteiligen und von Konsumentinnen bezahlt werden. Höhere Preise könnten auf Kosten der Marge von Coop, Migros, Bell, Micarna, Cremo, Emmi, Fenaco, Nestle u.a. zu Gunsten der Produzentinnen und Kundinnen getragen werden.

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Pflanschutzmittel töten Insekten ,da möchte ich gerne verstehen wie Biodiversität auf dem weg gefördert wird ?

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Meeresbiologe, Fotograf
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Ein System, das darauf angewiesen ist, seine eigene Grundlage zu vernichten, hat keine Zukunft. Der Dokumentarfilm «Wie schaffen wir die Agrarwende?» zeigt, wie und warum wir es besser machen können. Er ist noch bis am 7. Juli auf Arte verfügbar.

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Vielen Dank für diese Art Berichterstattung.
Diesen Artikel habe ich mit einem Freund ziemlich heiss diskutiert. Ihm fehlte eine klare Stellungnahme zu den Vorlagen. Ich finde: Artikel mit dem Schwerpunkt auf Information haben eine viel grössere Wahrscheinlichkeit Verständnis für die gegenteilige Meinung zu generieren. Eine klare Stellungnahme vertreibt hingegen ziemlich schnell alle die sich vor den Kopf gestossen fühlen.
Hier besteht eine kleine Chance dem ''confirmation bias'' ein Schnippchen zu schlagen.

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Danke für diesen informativen Artikel, der mehr als nur eine Seite beleuchtet.

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Genau da müssen wir politisch ansetzen. Denn nicht der Bauer ist Schuld sondern der Konsument. Hoffe der Stimmbürger erkennt seine Verantwortung.

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Guten Tag Herr V.

Ich finde die Schuldfrage müssig und steige trotzdem darauf ein.
Verursacher der AgrarPOLITIK sind alle beteiligten Akteure - vor allem der Bund (Verwaltung, Exekutive und Legislative)
Die Konsumenten kommen erst nach den Staatlichen Lenkungsmassnahmen.

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Im Sinne einer Faktenprüfung der in dieser Diskussion geäusserten Argumenten und Behauptungen möchte ich einen Hinweis auf ein Faktenblatt machen:
https://scnat.ch/de/uuid/i/bd723412…er_Schweiz

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Meine These: nicht der hohe Preis von Bio ist das Problem, sondern der Vergleich mit dem spottbilligen konventionellen Produkt, das direkt daneben steht.
Wenn neben dem bio ein halb so teures konventionelles Produkt steht, braucht es schon starke Prinzipien, um das teure Produkt zu wählen.
Wenn die wahren Kosten in das konventionelle Produkt eingerechnet würden und beide ähnlich teuer wären, würden sich wohl die meisten für Bio entscheiden.

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Ich kann mir unter 60‘000 ha nicht viel vorstellen, für alle anderen denen es ähnlich geht: 60‘000ha = 600km^2, ca die Fläche von Glarus / Basel Landschaft.

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Christian Gauer
Freier Fachjournalist
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Hey Leute, dies ist mein Befindungsschreiben. Unterdessen habe auch ich kapiert: Die Deutsche Sprache hat ein Ausgrenzungsproblem, wenn sie dauernd und konsequent in allen Begriffen die männliche Form wählt. Aber eben; bei wiederum nur 6,6% aller Bauernbetriebe, die von Frauen geführt werden, empfinde ich es in diesem Fall mehr als nur irritierend, dass in diesem Artikel konsequent von Landwirtinnen gesprochen wird. Es ist meines Erachtens auch gegen die Spielregeln im Journalismus, denn es läuft der Wiedergabe der Realität entgegen. Und sowieso: Die Wertschätzung der Frauen sollte nicht erst ein Thema sein, seit es von der Zeit des Genderns hochgespielt wurde.

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Lieber Herr Gauer, die Republik-Idee ist, dass wir die verschiedenen Nennformen jeweils abwechseln. Auch in diesem Artikel wird daher nicht konsequent von Landwirtinnen gesprochen, sondern ebenfalls abgewechselt. Auf Ihren Input hin hab ich kurz nachgezählt, wir liegen sogar in einem Verhältnis von 11:7 für die Landwirte ...

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Ich bin von Anfang dabei und habe dann auch durch Zufall erfahren, dass das Prinzip "Alternieren" verwendet wird. Eine Lösung die ich ziemlich gut finde. Aber: Die Republik sollte dies klarer kommunizieren. Immer wieder erlebe ich im Dialog, dass Kommentierende es nicht wissen. Dies einfach so als Anregung.

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Alles nicht so wild. Die Landwirtschaft passt sich den Marktbedürfnissen so schnell an wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig. Und das meine ich nicht zynisch. Wenn der Markt mehr Ökologie will, leistet das unsere Landwirtschaft ohne Probleme. Das Bildungsniveau und die finanzielle Absicherung der Landwirte*innen ist in keinem Land besser.
Wenn aber auf dem Markt nicht einmal halb soviel Ökologie nachgefragt wird, wie beim kommenden Urnengang ist das nur erbärmlich. Es scheint einfach, die Ökologie politisch rein über das Angebot zu steuern. Wobei ich bezweifle, dass wir diese Art Planwirtschaft wollen und brauchen.
Die nachfrageseitigen Möglichkeiten sind noch nicht ausgeschöpft. An die Säcke liebe Marketing-Manager! Es liegt alleine an euch. Und auch an den Gewerkschaften, denn mit einem Lohn von 3'300.- p. M. gibt es Null Spielraum für Biolebensmittel.

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Es gibt Tendenzen in Richtung Markt, die Landwirtschaft bewegt sich jedoch höchstens zögerlich in diese Richtung:
Auch ohne Käseunion etc: staatliche Mittel bestimmen (Zu recht oder unrecht sei dahingestellt) immer noch massgeblich was auf einem Betrieb geschieht.

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Ich erinnere mich, dass ein Biohof im Film tomorrow durch das schichtweise Übereinanderpflanzen von verschiedenen Gemüsen und Kräutern den Ertrag erheblich steigern konnte - ohne Pestizide. Siehe
https://www.tomorrow-derfilm.de
Ob dies auf größeren Flächen auch funktionieren könnte?

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Heute fuhren wir am Türlersee entlang, dessen (staatliche) Beatmung eingestellt wurde, weshalb die Wasserqualität wieder zurückgehe, sagt meine Frau. Ich antwortete, dass doch eigentlich das Verursacherprinzip gelten müsste.

Dann las ich diesen wichtigen Beitrag. Zu Beginn hatte ich allerdings den Eindruck, man werde mit vielen, nicht eingeordneten Fakten zugeschüttet, die dann alle gleichwertig nebeneinander stehen - so wie die beiden Extrem-Szenarien am Anfang -, so dass die Leser nicht klüger werden. Und dann kamen doch noch die Abschnitte über die Biobauern, welche das leben, was die Initiativen fordern. Das ist für mich ausschlaggebend: es geht. Also machen wir es und verlieren uns nicht im Klein-Klein.

1978 kaufte ich zum ersten Mal selbst Fleisch: Schweinskoteletts, die ich liebe. Ich weiss noch, dass das Kilo 20 Franken kostete, gar nicht so teuer. Und ich kaufte oft. Eine Schweinerei finde ich, dass ein Kilo Schweinskoteletts heute manchmal sogar billiger zu haben ist, Schweizerfleisch natürlich (Prix garanti heute 800 g 12 Franken). 'Tschuldigung, das brauchen wir nicht. Wir können ohne weiteres anständige Preise bezahlen. Ich bin sicher, dass es bei vielen Produkten ähnlich läuft.
Beispiel Milch: bei der Migros können wir Heidi-Milch kaufen für rund 1.80 den Liter. Daneben steht die gewöhnliche Migros-Milch für 1.30. Mehrfach fragte ich, was der Unterschied sei. Niemand wusste es. Aber die meisten Leute kaufen Heidi-Milch. In der Schule lernte ich, dass das Snob-Effekt genannt wird (man zahlt mehr, um zu zeigen, dass man es sich leisten kann). Also können die Leute auch hier angemessene Preise zahlen, wenn es nötig ist.

Noch mehr Gründe, die Initiativen anzunehmen. Und wenn mir jemand damit kommt, dass ich ein Stadtgrüner sei - argumentativ eine reine Null -, so antworte ich, dass es noch immer völlig unmöglich war, etwas Neues zu machen, bis man es versuchte. Und weiter dass diejenigen, welche jeweils sagen, dass etwas nicht gehe, noch nie etwas bewegt haben. Die Landwirtschaft, welche von und an Abschottung, Planwirtschaft und Subventionen lebt und leidet, ist für eine solche Umstellung perfekt geeignet, denn schlimmstenfalls setzt Herr Ritter einfach höhere Subventionen durch.

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Das Thema leisten darf nicht unterschätzt werden, nur bewegen wir uns dann im Minenfeld der Sozialen Gerechtigkeit. Höhere Lebensmittelpreise müssen ganz klar abgefedert werden. Leider schafft die Politik es nur äusserst selten solche Begleitmassnahmen zu beschliessen.

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Bei Umfragen spricht sich die Mehrheit der Bevölkerung für gesunde und nachhaltig produzierte Nahrungsmittel aus. Kaum jemand möchte billige, aber pestizidbelastete Produkte.

Bei einem Vortrag der Akademie für Gemeinwohlökonomie wurde mir klar, dass wir in der Schweiz zwar abstimmen können, doch die Direktdemokratie mit nur Ja oder Nein und ab und zu einem Gegenvorschlag nur begrenzt funktioniert. Mit diesem System haben Lobbyisten ein leichtes Spiel: mit viel Geld wird Meinungsmache betrieben und so werden regelmässig mehrheitsfähige Anliegen versenkt. Was wir brauchen ist die ganze Bandbreite von Meinungen zu einem Thema und davon abgeleitet mehrere Vorschläge, über die wir abstimmen können. Auf diese Weise würde vielleicht nicht die Maximalvariante durchkommen, aber häufiger einer der anderen Vorschläge statt ein Nein mangels Alternativen.

Übrigens: Ja, richtig, gesunde und nachhaltig produzierte Lebens-Mittel kosten etwas. Ich behaupte mal, dass dafür mit der Zeit die Krankenkassenprämien gesenkt werden können.

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Ich denke genau deswegen gibt es kein Gegenvorschlag.
Die Politik (stark gesteuert von der Bauernlobby) möchte klar ein Nein. Sie wissen genau, ein Gegenvorschlag würde wohl angenommen.

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Einmal mehr: Wenn es die „Republik“ nicht gäbe, müsste man sie erfinden! Ich bin dankbar um diesen Artikel. Auch die vielen Kommentare (inkl. Reaktionen) sind informativ.

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Daniel Rubi
Heizungsinst. und Spengler mit NIV 15
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Super Artikel, einseitige Debatte.

Was mich stört, ist der akademische Grundton der Debatte.
Einige Beiträge (ohne diese an den Pranger zu stellen) sind so ziemlich genau das, wofür ich das Unwort stadtgrün erfunden habe (für mich Grüne ohne Bezug zur Natur).

Bin zwar kein Landwirt, kann aber sehr gut verstehen, dass auch wir in Berg- und ländlichem Gebiet Planungssicherheit brauchen. Investitionen sind oft auf bis zu 25 Jahre gerechnet.

Langer Rede, kurzer Sinn: Bitte nehmt Euch die 13 Min. um dem
Landwirt zuzuhören.

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Action Anthropologist
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Aha, DER Landwirt also...
Alles klar.

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Daniel Rubi
Heizungsinst. und Spengler mit NIV 15
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Wieso? Sollte ich etwas wissen? Muss jetzt Eiskratzen gehen ;-)

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Sehr spannendes Video, danke! Wobei ja Haldimann Sachen kritisiert, die nicht wirklich im Sinne der Initiativen wären (Verbot von nicht Hof-Eigenem-Futter) und handkehrum das Subventionsargument ("denkt daran, was alles füt Jobs dran hängen") bei der Landwirtschaft genau so nicht ziehen darf wie bei Kriegsmaterial, Finanzplatz, Luftfahrt, Kohlebergwerken oder Bundesämtern. Ich denke eine Debatte mit ihm wäre sehr spannend :)

Wir treffen als Bevölkerung der Schweiz richtungsweisende Entscheide und müssen das Grosse Ganze im Blick haben. Wenn wir uns für z.B. ein Pestizidverbot entscheiden, dann wird das natürlich X-tausend Konsequenzen haben, die wir uns heute noch nicht ausmalen können. Aber für die gesetzliche Umsetzung ist unser Parlament zuständig und wir können dann immer noch mit Referenden eingreifen, wenn es zu bunt wird.

PS: Unabhängig vom konkreten Inhalt ist für mich immer spannend, wer eine Initiative bekämpft. Wenn Firmen wie Bayer oder Syngenta dagegen sind, bin ich schonmal positiv gestimmt. Das "Problem", dass solche Initiativen lösen wollen, liegt ja fast nie bei den einzelnen Akteuren (hier die Landwirte), sondern meistens bei grossen Konzernen mit entsprechender Lobby und monetären Interessen.

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Daniel Rubi
Heizungsinst. und Spengler mit NIV 15
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· editiert

Erstmal Entschuldigung, dass meine Antwort so lange auf sich warten liess.

Wobei ja Haldimann Sachen kritisiert, die nicht wirklich im Sinne der Initiativen wären (Verbot von nicht Hof-Eigenem-Futter)

Es ist durchaus wichtig, was im Abstimmungsbüchlein steht. Da steht unter Art. 1 Abs. 3 a:

Er ergänzt das bäuerliche Einkommen durch Direktzahlungen zur Erzielung eines angemessenen Entgelts für die erbrachten Leistungen, unter der Voraussetzung eines ökologischen Leistungsnachweises, der die Erhaltung der Biodiversität, eine pestizidfreie Produktion und einen Tierbestand, der mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden kann, umfasst.

Es mag ja sein, dass es ein Unfall war, dass es drin steht. Aber was da steht, gilt grundsätzlich. Des Weiteren finde ich sicher nicht die Zeit ständig mit Referenden einzugreifen. Es ist schon eine Zumutung in weniger als vier Wochen (hab's auf Papier noch nicht erhalten), neben dem 100% Job, noch ein 144 Seiten langes Abstimmungsbüchlein zu lesen. Und das sind erst die fünf Nationalen.

Zu

Subventionsargument ("denkt daran, was alles füt Jobs dran hängen")

Also ich arbeite öfters für Landwirte*innen. Was für mich persönlich allerdings fast bedeutender ist; sie sorgen für das Landschaftsbild und unterstützen damit auch unseren Tourismus.

Den Stadtgrünen ist oft nicht bewusst, wie langweilig unsere Landschaft ohne Landwirtschaft wäre. Ich kann schon heute eine Verwaldung beobachten, die mir Sorgen macht.

Den mächtigen Konzernen eins auszuwischen, darf nicht von den realen Konsequenzen ablenken.

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Daniel Rubi
Heizungsinst. und Spengler mit NIV 15
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Antworte sobald ich die Zeit finde ausführlich. Aber danke schonmal für die ausführliche Antwort.

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Umweltingenieur
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Der Artikel wirkt auf den ersten Blick ausgewogen. Allerdings sehe ich einige entscheidende Punkte, die zum Nachteil der Initiative ausgelegt werden, aber nicht korrekt dargestellt werden:

  1. Eine Grundprämisse des Artikels ist, dass bei Annahme der Initiative alle landwirtschaftlichen Betriebe zu Biobetrieben werden. Das ist falsch. Düngemittel werden in der Initative ausgeklammert. Im Biolandbau sind diese aber klar reglementiert (kein Kunstdünger).

  2. Daher ist die zitierte Studie, die eine Ernterückgang von 15% bei Biolandbau in den Raum stellt, nicht repräsentativ für die Folgen der Initiative in der Schweiz. Es wird in der Studie sogar vorgeschlagen, dass die verminderte Ernte beim Biolandbau teilweise durch Anpassung der Düngung gemindert werden kann. (https://www.nature.com/articles/s41467-018-05956-1)

  3. Beim Vergleich der biologischen und konventionellen Pflanzenschutzmitteln wird die grosse Vielfalt an verschiedenen Stoffen nicht genügend berücksichtigt. Es wird eine gewisse Egalität bei der Wirkung auf die applizierden Landwirt*innen vorgeschlagen anhand von wenigen Beispielen in einer anekdotischen Argumentationsweise. Es stehen hier aber 299 zugelassen Wirkstoffe aus der konventionellen Landwirtschaft, 50 Wirkstoffen aus der biologischen Landwirtschaft gegenüber.

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(durch User zurückgezogen)

Danke für diesen ausgewogenen Artikel. Leider hat das Parlament kürzlich die ausgewogene Agrarreform versenkt... Es ist ein Dilemma: Weder ein Ja noch ein Nein ist gut...

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Für mich ist genau dieses Versenken der Ausschlag JA zu stimmen.
Die Bauernlobby sowie das Parlament wollen einfach nichts in der Landwirtschaft ändern. Und das schon lange.

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Das sehe ich genau so. Der Bundesrat hat nun Massnahmen vorgestellt, die nach der Abstimmung im Parlament diskutiert werden sollen. Mit Sichrhet werden sie dann von Hr. Ritter zersaust und versenkt werden wie die Agrafrreform 2.

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„Die Konsumenten geben in Umfragen an, dass sie mehr Umwelt­schutz und möglichst wenig Pflanzen­schutz­mittel wollen. Aber kaum stehen sie im Laden, schauen sie auf die Optik und auf den Preis.“ sagt das Bauernvertreteri. Naja, wenn der chemisch aufgemotzten Glanzapfel nicht mehr im Regal liegt, dann mag man mit dem Bioapfel zufrieden sein? Und wenn die doppelte Produkt-Auslage entfällt, wird weniger teure Verkaufsfläche belegt, die Logistik einfacher, weniger Foodwaste. Mag die Einsparung im Detailhandel höher sein als der Mehraufwand für die Produktion von Lebensmitteln ohne Pestizide?

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Peter Fröhlich
https://agricircle.com/carbon-farming
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Ich bin überzeugt, dass der Mensch aus gutem Grund ein toll ausehendes Produkt will. Das ist unsere Sensorik und unser Grundinstinkt. Denn die Läsionen und Flecken sind meistens Pilze und damit Mykotoxine die sehr toxisch sind. Auf jeden Fall toxischer als jeder Pflanzenschutzmittelrückstand. Die Menge an aufgenommenen Mykotoxinen korrelieren stark mit unserer Lebenserwartung. Es geht also nicht nur um schön oder nicht sondern um gesund oder nicht. Mykotoxine sind ein riesen Problem im heutigen Biolandbau. Das Thema wird aber einfach unter den Tisch gekehrt. Polemisch erklärt - Lieber kürzer leben dafür glücklicher.

Darum wird es in einem kapitalistischen System immer einen Weg geben wie solche Produkte in den Laden kommen. Der strahlende Importapfel neben dem fleckigen Schweizer Apfel - Unser Instinkt sagt folgerichtig nimm den schönen und die Importe und der Klimaschaden nehmen zu. Das ist die zumindest aktuelle Realität.

Ich hoffe Sie sind sich bewusst, dass heute Bioäpfel bis zu 50x gespritzt werden. Konventionelle ca. 10x. Und auch wenn Biomittel z. B. über Extraktion oder Fermentation hergestellt werden sind gerade die eingesetzten Insektizide in vielen Fällen für Nützlinge toxischer.

Das erschreckt Sie jetzt vielleicht, ist aber Fakt. Ich wage zu behaupten, dass im heutigen Bio - und da schliesse ich die aktuell viel bespielten Pioniere aus - der Anbau von Früchten, Gemüse und Kartoffeln nicht nachhaltiger ist. Sondern sogar eher das Gegenteil der Fall ist.

Die Schublade konventioneller Landwirt = schlechter Landwirt und Biolandwirt = guter Landwirt wie sie heute im Kopf des Konsumenten ist greift nicht nur zu kurz sondern ist falsch

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Umweltwissenschaftler, Dokumentarfilmer
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Das sind sehr gewagte Behauptungen, Herr Fröhlich, und dies ohne jeden Beleg. Bitte liefern Sie die entsprechenden Quellen nach. Die mir bekannte Literatur sagt jedenfalls das genaue Gegenteil, und mit Ihrem Unternehmen haben Sie ein handfestes wirtschaftliches Interesse daran, dass Low-Tech-Lösungen in der Landwirtschaft in Verruf geraten. Ihr Kommentar weist zwei der wichtigsten Kennzeichen von Desinformation auf.

Ja, Mykotoxine sind ein Problem, aber sie sind in Biolebensmitteln nicht häufiger anzutreffen als in konventionellen. Und vor allem entstammen sie selten den auffälligen Rostpilzen, die auf Früchten und Gemüse Flecken verursachen. Der Schönheitswahn der Detailhändler hat keinen guten gesundheitlichen Grund. Das Thema wird auch nicht unter den Teppich gekehrt, sondern seit mehr als dreissig Jahren wissenschaftlich untersucht. Hier hat sich zum Glück schon mal jemand die Mühe gemacht, die relevante Literatur zum Thema zu durchsuchen: https://www.essen-ohne-chemie.info/…m-bioacker

Die Pestizid-Initiative gilt für Importware genauso wie für Schweizer Produkte. Das Szenario "glänzender Importapfel neben fleckigem Schweizer Apfel" wird es bei einer Annahme nicht geben.

Und wenn biologische Schädlingsbekämpfungsmittel für Nützlinge toxischer sein sollen als konventionelle: Warum weisen dann alle möglichen Erhebungen nach, dass auf Biohöfen deutlich höhere Bestände an Nützlingen und anderen Insekten leben als auf konventionellen Höfen?

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Ein interessanter Gedanke Herr Fröhlich. Ihre Idee der superintensiven, hoch technisierten Landwirtschaft auf weniger Fläche löst aber bestehende Probleme kaum.

Zum einen sind natürlich bestehende Ökosysteme nicht beliebig reversiebel. So sind der Amazonas- Regenwald oder ein Hochmoor für zehntausende von Jahren zerstört, wenn sie einmal in Agrarfläche umgewandelt sind. Es bringt dann herzlich wenig, 60'000 ha "zurückzugeben". Ich beschränke mich hier nur auf den Aspekt der Biodiversität und lasse die CO2 Billanz aussen vor.

Zum andern wird heute auf gut 90% der Schweizer Agrarfläche Tierfutter Produziert und auch die Rodungen z.B. im Amazonas sind praktisch ausschliesslich der Futtermittelgewinnung geschuldet. Etwas mehr als die Hälfte der Schweizer Fleischproduktion basiert auf Importfutter. Mittels Reduktion der Fleischproduktion könnten also spielend die von Ihnen postulierten 15% Ertragseinbussen kompensiert werden und es könnten erst noch für die Biodiversität extrem bedeutende Biome erhalten werden.

Unter der Annahme, dass nicht völlig von den Böden und der Umwelt abgeschottete Produktionssysteme gemeint sind, besteht ein Systemgrenzenproblem:

Sowohl über Nahrungsketten als auch physikalischen Transport werden persistente Stoffe weit im Ökosystem verteilt. So wirken Pestizide auch fernab von ihrem Ausbringungsort und vernichten ganze Biozönosen.
Wir können weder uns als Spezies noch unsere landwirtschaftlichen Produktionsflächen isoliert betrachten. Wir sind auf Gedeih und Verderb auf ein halbwegs intaktes Ökosystem angewiesen. Weder langfristig fruchtbare Böden, noch bestäubende Insekten oder sauberes Wasser können durch Technologie ersetzt werden. Ein sorgsamer Umgang mit diesen begrenzten natürlichen Ressourcen lohnt sich also allemal und ist ganz nebenbei auch wirtschaftlich betrachtet sinnvoll.

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Peter Fröhlich
https://agricircle.com/carbon-farming
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Was Sie schreiben stimmt schon, zeigt aber das Problem und schon gar nicht die Komplexität auf.
Landwirte produzieren nach ökonomoschen Prinzipien für einen Markt der bereitbist 6,5% seines Einkommens für Nahrungsmittel auszugeben und sich dafür lieber Ferien oder ein neues iPhone leistet - und so Klimaemissionen anheizt.
In der Debatte müssen wir bei der Produktion abgrenzen und dürfen Einsparungen im Konsum nicht einbeziehen.
Denn Landwirte müssen den Markt bedienen und der sieht so aus wie er heute ist. Ansonsten müssen wir erst den Markt verändern.
Das hiesse wir hätten keine Trinkwasser sondern erst eine Ernährungsinitiative die in etwa so aussehen könnte:

  • Stärkung Kochunterricht an Schulen

  • Fleischsteuer

  • Importsteuer auf Einkaufstourismus

  • Verbot von Fleisch jeden Freitag in Kantinen und Restaurants

  • Verbot von Fertigprodukten

  • Klare Produktkennzeichnung und Rückverfolgbarkeit

So schaffen wir den Markt und dann können wir für den Markt produzieren.
Ansonsten greift leider keines ihrer Argumente.
Was passieren wird sind tiefere Erträge die in den nächsten Jahren mit Importen kompensiert werden müssen. Dafür werden hochwertige Ökosysteme die wie sie sagen 100 Punkte erreichen zerstört werden um in unseren bereits nach ihrer Definition zerstörten Ökosystemen von 10 auf vielleicht 12 Punkte zu kommen.

Und dabei lösen wir noch nicht mal das Problem der Gesamtbelastung unserer Ökosysteme mit Chemie. Medikamente, Nahrungszusätze, Putzmittel, Desinfektionsmittel etc.
Gerade aktuell geht das doch alles massiv hoch und nur gerade in der Landwirtschaft überhaupt runter. Und unser aktuell grösstes Problem im Wasser ist Diclofenac, also Voltaren.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Diclofenac
Einfach bitte den Abschnitt Umwelteinwirkungen lesen. Das geht gerade auch inbder Schweiz ab. Unsere Fische und Vögel verrecken teilweise jämmerlich daran. Davon spricht aber niemand!!! Davon, dass viele Pflanzenschutzmittelgruppen mit Medikamenten und Putzmitteln identisch sind, diese aber mehr als das 60ig fache ausmachen wird unter den Tisch gewischt.

Die Biolobby ist bereit für ihre Kasse einen riesen Klimaschaden zu produzieren ohne das Hauptproblem zu lösen.
Wir haben eine Fitbesstrainerin die weder eine Initiative zu Ernährung noch zu Schmerzmitteln lanciert und den Systemfehler natürlich wieder nicht bei sich und ihrer Industrie sondern bei den Bauern gefunden hat...
Das macht mich traurig und sprachlos

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Herr Fröhlich
Ihre Darstellung, dass die Landwirtschaft eine Branche sein soll, die rein nach marktwirtschaftlichen Mechanismen produziert, verwundert mich doch ordentlich. Immerhin investiert die Öffentliche Hand jährlich 2.8 Mrd. an Direktzahlungen bzw. 3.8 Mrd an Subventionen. Hinzu kommen unzählige marktschützende Zollregulationen in der Form von Schutzzöllen Export- und Verarbeitungssubventionen. Total betragen die Volkswirtschaftlichen ca. 20 Mrd. Pro Jahr. Die schweizer Agrarpolitik ist damit eine der teuersten der Welt. Die heutige Schweizer Landwirtschaft resultiert in einer negativen Wertschöpfung von minus 15,8 Mrd. Fr. pro Jahr. Damit kostet sie die Öffentlichkeit umgerechnet rund 1,8 Mio. Fr. pro Stunde.
https://www.avenir-suisse.ch/public…t-zukunft/
Mit Verweis aug Art. 104 der Bundesverfassung möchte ich daran erinnern, dass dieser massive Einsatz von öffentlichen Geldern dem Gemeinwirtschaftlichen Nutzen und ganz speziell auch dem ökologischen Leistungsauftrag der Landwirtschaft geschuldet ist. Man darf also mit fug und Recht erwarten, dass die landwirtschaftliche Produktion sich nicht nur am Markt, sondern am Gemeinwohl orientiert.
Ihr dauerndes Verweisen auf andere Quellen von Umweltgiften ist zwar oberflächlich plausibel. Bei genserer Betrachtung ist die Landwirtschaft aber im Vergleich zu Siedlungsabwässer ganz klar die Hauptquelle für Biozide in der Umwelt.
https://www.eawag.ch/de/news-agenda…abwaesser/

Also nein, Die aktuellen Initiativen haben nicht einen Unschuldigen ins Visier genommen.
Aber ja, lösen können das nicht die Bauern alleine. Es braucht einen Systemwechsel unter Bezeiligung aller Player.

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Umweltwissenschaftler, Dokumentarfilmer
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Herr Fröhlich, es geht in dieser Diskussion um die Pestizidinitiative und nicht um die Trinkwasser-Initiative. Die Pestizidinitiative wurde von Wissenschaftler*innen lanciert und greift auch die Thematik der Importe auf. Ihre Argumentation führt völlig am Thema vorbei.

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IP - Suisse - Bäuerin
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Wie wahr Herr Fröhlich! Mein Mann (Vizepräsident der IP - Suisse) und ich können Ihnen nur zustimmen. Zudem: Landwirtschaft bietet sich offenbar besser an als Feindbild als Big Pharma. Ich frage mich, warum. Liegt es daran, dass der Städter Sehnsucht nach einer Idylle hat, die es gar nie gab?

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Theologe
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Stichwort Mischkulturen: Sich mischende Kulturen brauchen wir nicht nur im Ackerbau. Angeblich reine Kulturen, allein seligmachende oder auf maximale Leistung getrimmte Systeme mit klar gezogenen Grenzen brauchen viel Gift, um zu funktionieren und sondern Unappetitliches ab. Letztlich sind Monokulturen jeglicher Art tödlich.

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IP - Suisse - Bäuerin
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Lieber Herr P. Bei Monokulturen wird eine Nutzpflanze über mehrere Jahre hinweg am gleichen Standort angebaut. In der Schweiz ist aber Fruchtfolge vorgeschrieben, sonst erhält der Landwirt keine Direktzahlungen. Mit der Fruchtfolge bewirkt der Gesetzgeber also genau das, was Sie sich wünschen: Eine starke Reduktion bei der Verwendung von Pestiziden. Es gibt noch viele weitere Vorschriften, die der Schweizer Landwirt bezüglich Ökologie erfüllen muss, um Direktzahlungen zu erhalten, nachzulesen in der Verordnung über die Direktzahlungen. Hier ein Müsterchen daraus: "Betriebe mit mehr als 3 Hektaren offener Ackerfläche müssen jährlich mindestens vier verschiedene Ackerkulturen aufweisen. Anhang 1 Ziffer 4.1 legt fest, unter welchen Voraussetzungen eine Kultur angerechnet wird. Für die Hauptkulturen ist ein maximaler Anteil an der Ackerfläche nach Anhang 1 Ziffer 4.2 einzuhalten." Wen es interessiert: Hier der Link: https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2013/765/de

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Theologe
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Wie steht es bei Fruchtfolgeflächen mit je einer Nutzpflanze um Insekten und Vögel, und um Pilze, Würmer und Mikroorganismen im Boden?

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Die Nutzpflanze Wein wird gezwungenermassen über mehrere Jahre am gleichen Standort angebaut, als Mischkultur gewinnt der Rebberg aber massiv. Auch Permakultur ist zukunftsweisend.
Ja, im Schweizer Mittelland produzierte Lebensmittel dürfen und müssen teurer werden.

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Umweltwissenschaftler, Dokumentarfilmer
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Das ist eine sehr enge Definition von Monokultur, die ich als Ökologe nicht teilen kann. Bei der jährlichen Fruchtfolge entstehen genau dieselben Probleme wie bei mehrjähriger Monokultur: grosse Lücken für Unkräuter, einseitige Nährstoffaufnahme, hohes Übertragungsrisiko für Krankheiten und Schädlinge... nur, dass sich diese Risiken über die Jahre nicht nochmals verstärken. Jährliche Fruchtfolge ist nicht das Gegenteil von Monokultur. Sie ist bloss eine leicht abgeschwächte Form davon. Im Vergleich zu Mischkulturen ist sie noch immer sehr pestizidintensiv.

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Von den Landwirschaftskosten sollten auch noch die Planwirtschaftsprodukte abgezogen werden. Zuckerrueben zB braucht's gar nicht in diesen Mengen. Trotzdem wird der Anbau nach 2.Weltkriegsmanier subventioniert. Daraus wird dann in Aarberg Zucker produziert. Nicht allzu oft laeuft dazu eine Fernsehwerbung. Diesen brauchen wir gar nicht in diesen Mengen, daher wird er zu viel tieferen Preisen, exportsubventioniert, im Ausland auf den Markt geworfen. Ich glaube gehoert zu haben, dass die amerikanischen suessgetraenke Hersteller diesen Zucker gezielt aufkaufen. Ich nehme nun an, dass es einige solcher Produkte gibt. Welche dann wiederum mit Gift behandelt werden wollen. Bei uns bleibt das Gift, der Profit geht anderswo hin.

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Wie ich kürzlich gelesen habe, sei Red Bull ein grosser Abnehmer unseres subventionirten Zuckers.

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IP - Suisse - Bäuerin
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Blödsinn Herr B.! 50 % des in der Schweiz benötigten Zuckers wird importiert! Der in der Schweiz produzierte Zucker ist viel zu teuer, um ihn überhaut exportieren zu können.

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Besten Dank für den Einwand. Ich habe kurz nachrecherchiert. Ein Drittel des Zuckers wird für Schokolade benötigt. Und der grösste Kunde ist Red Bull, der kauft einen Viertel. Beide arbeiten für den Export. Zur Zeit kostet importierter Zucker 70Fr pro Tonne extra an Zoll. Zusaetzlich werden 36 Millione an Subvention bezahlt. Das wird mehr als rausgeholt durch das Swiss made. Denn Nestle kann ebenso leicht im Ausland produzieren. Bei Redbull trifft das natuerlich auch zu.
Auch wenn der Zucker in der Schweiz zu teuer ist, scheint es sich Export trotzdem zu lohnen. Die Artikel erwaehnen auch, dass die Bauern zu wenig bekommen.
Edit. Ein Kilo Zucker kostet im Laden etwa 1Fr, dafuer werden 10kg Zuckerrueben benoetigt. Fuer mich als Nicht-Anbauer ist dieser Preis ein Witz, aeh unrealistisch tief.

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Ob nun Blödsinn (?) oder nicht, Zuckerrüben wurden nach dem Krieg staatlich subventioniert, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Bevölkerung aufzufuttern. Diese Nachkriegszeit ist seit rund 70 Jahren vorbei, aber noch immer wird Zucker subventioniert. Obwohl der menschliche Körper auf diesen Zucker problemlos verzichten kann und jetzt steht im Raum, übermässige Zuckerzugaben zugunsten der Volksgesundheit gesetzlich zu limitieren, sorry, zu besteuern.

Aber so will es Politik und Wirtschaft: Man subventioniert Tabakanbau wegen ein paar Arbeitsplätzen und fährt Anti-Rauch-Kampagnen. Man subventioniert Umbauten von alten Häusern, damit die aussenliegende Toilette in die Wohnung integriert wird, und man subventioniert andere alte Häuser, damit die Toilette draussen bleibt.

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Die Zulassungsvorschriften und -Bedingungen werden in diesem Artikel als absolut und wissenschaftlich beschrieben. Ich denke dort läuft auch schon viel lobbying. Das erkenne ich daran, dass unsere Hersteller Pestizide, welche hier schon lange als sehr giftig aus dem Verkehr gezogen wurden locker und in grossen Mengen in Entwicklungsländern verkaufen. Im Wissen, dass dort die Leute die nötigen Schutzmassnahmen weder haben, noch anwenden. Im Wissen, dass die Anwender dort schnell krank werden, und früh sterben. Schon beim Zulassungsprozess gilt verkaufen ist wichtiger als Gesundheit. Mir ist unerklärlich weshalb es beim Aus-dem-Verkehrziehen überhaupt Übergangszeiten gibt, speziell wenn etwas anderswo schon aus dem Verkehr gezogen wurde.

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Ich meine mich zu erinnern, dass das blw bezüglich zulassungen von pestiziden gerügt wurde? Dass die zulassung neu beim blv liegt?

Jagenau: https://www.blw.admin.ch/blw/de/hom…82364.html

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Leser
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Höchste Zeit, die Jahrzehnte Versäumnis in grüner Gentechnologie nachzuholen und tumbe Ideologie durch Ratio zu ersetzen. https://www.welt.de/wissenschaft/ar…x4Gikmfi6Q

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IP - Suisse - Bäuerin
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Es geht nicht darum, ob wir ohne Pestizide arbeiten können. Das geht. Aber 2 Dinge gehen vergessen: 1. In unserem Land: Wie können wir so nachhaltig arbeiten und konsumieren, dass einerseits die Biodiversität gefördert wird und dem Klimawandel entgegengewirkt wird und sich andererseits die Menschen in unserem Land diese nachhaltig produzierten Lebensmittel auch leisten wollen? An der Beantwortung dieser Frage arbeitet IP - Suisse seit 30 Jahren. Schweizer Bauern sind also innovativ! Und 2. Wie ernähren wir eine stetig wachsende Weltbevölkerung, wenn es gleichzeitig durch den Klimawandel zusätzlich zu Ertragseinbussen kommt? Die EU ist der grösste Getreideproduzent der Erde, weil in Europa nun mal die fruchtbarsten Böden liegen, wir klimatisch begünstigt sind und die Bauern über ein grosses Knowhow verfügen. Beispielsweise liegt der durchschnittliche Weizenertrag Deutschlands um das 2,5 - fache über demjenigen der USA. Würde ganz Europa auf Pflanzenschutz verzichten, so würde es statt 50 Mio t Weizen zu exportieren, deren 90 Mio t Weizen jährlich importieren, was für 1,4 Mrd Menschen zu Hunger führen würde. Diese Zahlen habe ich aus einem Artikel von Prof. Joseph - Alexander Verreet von der Uni Kiel, der sich übrigens auch für integrierten Pflanzenschutz einsetzt, wo der Einsatz von Pestiziden erst am Ende aller verfügbaren Massnahmen steht (Bei IP - Suisse sind nur Herbizide erlaubt). Natürlich kann man die Absolutheit seiner Zahlen anzweifeln. Aber die Tendenz stimmt wohl schon. Mir geht es hier um unser Anspruchsdenken! Alles, was wir weniger produzieren, müssen wir importieren. Damit verlagern wir das Problem ins Ausland. Dabei haben wir bereits gute Möglichkeiten im Inland: Bio und IP - Suisse (zusammen sind das 50 % aller Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz), kein Foodwaste mehr und nur noch wenig Fleisch essen!

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Die Europaeischen Boeden sind nicht einfach ertragreicher als die Amerikanischen wegen der hoeheren Fruchtbarkeit. Die Amerikanischen sind wegen ihrer Monokultur ausgelaugt. Wir koennen so weit steigern, bis die Boeden ausgelaugt sind, dann geht's runter. Fruher waren die USA die groessten Weizenexporteure.
Wir sollten's vergessen mit Gift und Monokultur den Ertrag immer weiter zu steigern um alle satt zu halten. Wir verlieren gegen das exponentielle Wachstum der Erdbevoelkerung.

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In der US-Weizenkammer kommen zunehmend Dürren dazu und der unterirdische, eiszeitliche See unter dem Mittleren Westen ist auch bald leergepumpt. Dann ist fertig mit "Donation Of The USA".

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Es hungert kaum jemand auf dieser Welt, weil zu wenig Getreide produziert würde; wer hungert, hat nicht die Kaufkraft, um mit den fetten Fleischfresser mit zu halten, die das Getreide mit miserablen Wirkungsgrad tierisch „veredeln“. Vorbildlich, wer auf Fleisch verzichtet; doch letztlich sollte sich die Ernährungsfrage gut einpendeln, wenn das globale Einkommensgefälle ausgeglichen würde. Statt zu befürchten, dass unser Wohlstandsvorsprung schwinden könnte, freue ich mich, wenn die Welt ausgeglichener wird.

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.... seit 30 Jahren ....
Ohne Ihren Einsatz und Ihr Engagement mindern zu wollen ist es meiner Meinung nach mit IP wie mit Elektromobilität oder dem Ersatz von PVC durch PE - erst wenn der Druck von der Basis und die entsprechenden Gesetze da sind, ist es nicht länger eine luxuriöse Nische.
Kommende Veränderungen müssen irgendwo beginnen und sie begannen mit der Ablehnung des Jagdgesetzes, einem mickrigen CO2-Gesetz und der aufgeschobenen Landwirtschaftsvorlage. Damit sie nun etwas Fahrt aufnehmen können, schlägt die Stimmbevölkerung zur Orientierung (hoffentlich) einige Nägel ein.

Die künftig hungernde Weltbevölkerung ist ein gern gebrauchtes Argument aller 'Experten' für ihre jeweiligen Argumente und Rechenbeispiele. Bekannt ist aber auch, dass Hunger heute (wie die Weltgesundheit) vorwiegend ein Verteilungsproblem ist und nur ein Drittel der Produktion schlussendlich konsumiert wird. (Das weltweite Wasser- und Hygieneproblem ist ein Verteilungsproblem von Geld und Ressourcen.) Für den Hunger der Zukunft wären wie auch bei der Energieversorgung kurze Wege die Lösung. Dezentrale Erzeugung, wegfallende Transporte, angepasste, lokale und regionale Technologie.

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Action Anthropologist
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In einer Studie der Welternährungsorganisation der UNO kam raus, dass die kleinbäuerliche Selbstversorgungslandwirtschaft die grösste Produktivität pro Fläche hat.
Die agro-industriellen Monokulturen von Grossgrundbesitzern und Multinationalen Agro-Konzernen, wie Del Monte, oder Dole dagegen führen zu einer schleichenden Degradation, Verwüstung und Errodierung von wertvollem Ackerland, insbesondere in tropischem- und subtropischem Gebiet!
Die ertragsmässig auf den ersten Blick beeindruckenden Gentech-Hochertrags-Sorten bringen noch mehr genetische Verarmung und darum auch Anfälligkeit für die Kulturpflanzen, kombiniert mit einer totalen Abhängigkeit der Bauern von Konzernen, wie Monsanto, die das volle Programm aus patentiertem Gentech-Saatgut, Pestiziden und Kunstdüngern liefern!
Diese von der Natur komplett entfremdete Art der Nahrungsmittel-Produktion ist ausgerichtet auf den Export und auf die Beleiferung der Mega-Grossstädte insbesondere in den reichen Industrieländern, bringt aber den Einheimischen nur wenige, lebensgefährliche und schlecht bezahlte Arbeitsplätze und Vertreibung vom Land durch den Terror von Privatarmeen der Grossgrundbesitzer, oder durch Verschuldung und Knebelverträge.
Und dann sollen durch eine Genmanipulation Reispflanzen vitamin A produzieren, und das wird als humanitäre Glanztat gefeiert...
In Europa sind wir von solchen dystopischen Alptraum-Szenarien, wie sie in "3. Welt-Ländern" ablaufen, noch weit entfernt. Aber die Entwicklung geht in eine ähnliche Richtung. Auch mit tausend Hektaren und 1000 Kühen können die Farmer von ihren Erlösen kaum überleben und kippen an zornigen Bauerndemos Milch auf die Strasse, weil der Milchpreis, den sie bezahlt kriegen viel geringer bezahlt wird, als Coca Cola!
Es liegt also sehr viel im Argen und alle sinnvollen Werte scheinen Kopf zu stehen.
Wenn wir nicht zur Besinnung kommen, dann wird uns die Natur schon lehren!
Das ist sicher: Die Natur ist immer stärker und sie hat immer recht, ob es uns passt, oder nicht...

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Danke für interessanten Gedanken.

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Wenn man die Zahlen von Bio Suisse anschaut, frage ich mich schon ob es einfach viele Lügner:innen gibt oder per Zufall in meinem Umfeld alle wirklich Bio konsumieren.
2020, 10.8% Marktanteil für zertifizierte Bio Lebensmittel, bei Eier und Brot top, beim Fleisch interessiert es wenige. Die beiden Initiativen scheinen irgendwie an der Mehrheit vorbei zu denken.

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Im Gebrauch von Bioziden liegt auch ein gehöriger Teil Bequemlichkeit.

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marco bähler
aktivist, immer am lernen
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ich habe einen leserbrief gesehen, dem ich mich gerne anschliesse, in etwa: es geht weniger um die bauern als vielmehr ums wasser. das ist doch die lebensgrundlage, scheint auch mir.

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Danke für diesen Beitrag, der verschiedene Facetten der Thematik ausleuchtet. Unterschlagen wird jedoch die Rolle der Agrarkonzerne, die ein massives Interesse an einer intensiven Landwirtschaft haben, sowie die Tatsache, dass konventionell produzierte Lebensmittel nur deshalb günstiger sind, weil Umwelt- und Gesundheitskosten der Allgemeinheit und künftigen Generationen übertragen werden. Meiner Meinung nach geht es bei den beiden Initiativen nicht nur um Pestizide, sondern um die Art und Weise, wie wir auf diesem Planeten wirtschaften wollen. Über den Weg dahin kann man natürlich streiten, aber egal wie die Abstimmungen ausgehen werden, wird der gesellschaftliche und ökologische Druck nur noch steigen.

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Wir haben immer noch eine der teuersten Landwirtschaften weltweit, die im Übrigen keines ihrer Landwirtschaftsziele erreicht. Laut Avenir Suisse kostet uns unsere Landwirtschaft neben 4 Milliarden Direktzahlungen auch 7 Milliarden an Umweltschäden. Die Frage ist nicht, ob wir uns eine pestizidfreie Landwirtschaft leisten können, sondern ob wir uns die aktuelle Landwirtschaft leisten wollen.

Lösen müssen wir die Folgen der „grünen Revolution“, (hat nichts mit „grün“ nach heutigem Verständnis zu tun) die seit den 60er-Jahren die industrielle Landwirtschaft in der heutigen Form mitsamt ihren Problemen hervorgebracht hat. Hier ein guter Bericht der Jucker-Farm dazu.

Bei dem Thema geht vergessen, dass man durch neue Ansätze auch vieles effizienter und besser machen kann, und dass Ertrag und Umweltverträglichkeit sich nicht beissen müssen. Hier ein Beispiel der Ridgedale-Farm in Schweden, die mit Permakultur-Ansätzen in grosser Skalierung in einer extrem kurzen Saison finanziell erfolgreich produziert.

Man schaue sich nur ab 5:20 an, wie die Salatproduktion funktioniert: Die Ernte aus dem «No-Dig»-Beet erfolgt mit einem effizienten handbetriebenen Gerät in wenigen Minuten, durch die Mulchung mit Holzschnitzeln geraten kaum Erdspritzer an die Blätter und dadurch entfällt ein Waschgang (nebst den positiven Ergebnissen für den Boden; Mehr Nährstoffe, weniger Gjätt und weniger Wasserverbrauch). Leider entfällt halt auch der PS-starke Traktor und John Deere verkauft vielleicht auch weniger Merchandise.

Hier noch ein grösseres Beispiel einer Permakultur-Farm aus Australien, die wirtschaftlich und ökologisch produziert
Mit einem mobilen Hühnerstall werden die Hühner zu den benötigten Feldern gebracht, wo sie den Boden aufbereiten, düngen und natürlich selber Auslauf haben.

Nun ist die Frage, wie wir unsere industrielle Landwirtschaft grossflächig nach solchen Standards umbauen können, wenn nicht durch eine Abschaffung oder komplette Neugestaltung des Subventionssystems. SVP und Agrarlobby mit den Grosskonzernen wie Fenaco, die die Landwirtschaft immer als ökologische Kleinbauern framet, werden uns hier sicher nicht helfen.

Persönlich hoffe ich jedenfalls, dass wir die Kurve irgendwie kriegen und dass unsere Kinder auch noch Leitungswasser ohne krebserregende Stoffe trinken können.

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Habe den verlinkten YouTube-Film zur australischen Permakultur-Farm angeschaut. Einfach nur fantastisch, was man mit Wissen erreichen kann. Wenn man sich unser krankes kapitalistisches System wegdenkt und vorstellt, was eigentlich möglich wäre, dann kommen mir die Tränen 😢.

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Besten Dank für diesen nüchternen Artikel, der die grosse Komplexität der Thematik etwas herunterbricht. Ich denke es würde in dieser Sache gut tun, wenn jeweils vom kleinsten gemeinsamen Nenner aus gegangen werden würde und nicht nur Polemik oder Symbolpolitik betrieben würde. Halten wir uns an die Fakten der Wissenschaft und hinterfragen kritsch ohne ideologisch zu sein.

Mehr Ökologie ist nur mit einer höheren Abgeltung der Landwitschaft zu erreichen. Das funktioniert idealerweise über den Produktpreis, wie bei Bio (und nicht nur über Direktzahlungen). Eine gewisse Wahlfreiheit muss dem Konsumenten dennoch zugestanden werden. Höhere Lebensmittelpreise werden auch in unserer Gesellschaft eine gewisse Sprengkraft bieten.

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Dank, Frau Wecker, ich finde Ihren Artikel objektiv, faktenbasiert, und wohltuend unaufgeregt.
Unaufgeregt tut Not. Die Diskussion hier zeigt, dass das Thema emotional aufgeladen ist, und die Meinungsbildung emotional erfolgt. Da haben es rationale Ueberlegungen schwer.

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Meeresbiologe, Fotograf
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Wir haben die Wahl: Weiter Milliarden in die Vernichtung unserer Biosphäre investieren oder diese Milliarden für eine pestizidfreie, nachhaltige Nahrungsproduktion einsetzen. Niemand wird untergehen, wenn wir uns für zweites entscheiden.

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Action Anthropologist
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Wenn wir dem Auffüllen der Regale durch importierte Billig-Ware dadurch einen Riegel schieben würden, dass auch für die Importe der gleiche Standart gelten würde, dann könnten ausländische Handelspartner und erstens nicht wegen Diskriminierung verklagen, und für die inländische Produktion ergäbe sich eine Umkehrung der Dynamik bei den Preisen, da ein sich verknappendes Angebot einer gleich bleibenden Nachfrage gegenüber stünde, was gemäss Grundkurs in Wirtschaftslehre dazu führen müsste, dass die Produktepreise steigen würden, womit wiederum die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern wieder mehr wertgeschätzt würde! Ausserdem würde wohl automatisch weniger weggeworfen, womit sich unser "Food Waste"-Fussabdruck reduzieren würde.
Aber diese Überlegungen sind wieder mal theoretisch.
In Wirklichkeit würden sich die konventionellen Wertschöpfungsketten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen eine solches "Gesundschrumpfen" wehren:

  • Bereits bei der Umsetzung würde von den bürgerlich-Migros-freundlichen Kreisen verwässert und umgangen, was verwässert und umgangen werden kann.

  • Der Einkaufstourismus würde explodieren.

  • und so weiter
    All das ist zur Genüge und zur Übersättigung mit Brechreiz bekannt!
    Die beiden Initiativen könnten also ALLERHÖCHSTENS ein Zeichen setzen.
    Nicht mehr und nicht weniger. Wunder gibt es seit Jesus Christus Tod und Wiederauferstehung (im Himmel, nicht bei uns!) nicht mehr.
    Und gerade DARUM werde ich zu beiden Initiativen "JA!" sagen.
    Aus kindischem Trotz und weil man ja wohl noch träumen darf!

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Meeresbiologe, Fotograf
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Es braucht ein fundamentales Umdenken, wenn wir die rein ökonomisch bedingten Abwärtsspiralen anhalten und nachhaltige Prozesse etablieren wollen. Die beiden Agrarinitiativen bieten uns eine Chance. Schön, dass Sie sie annehmen werden.

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Kindisch würde ich diesen Trotz nicht nennen....

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Peter Fröhlich
https://agricircle.com/carbon-farming
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Herr V., wir importieren Soja von ca. 60'000ha pro Jahr. Wir haben eine Ackerfläche von 400'000ha. Wenn wir Erträge um 15% senken dann fehlen Erträge von ca. 60'000ha.
Wir bauen jetzt alles um, reduzieren damit dann den Ertrag um 15%.
Ersetzen 60'000ha Sojaimporte mit 60'000ha Nahrungsmittelimporten um die entstehende Lücke zu schliessen. Und das mit hohen Anstrengungen in der Bevölkerung und einer deutlichen Reduktion des Fleischkonsums den wir erst mal erreichen müssen um dann am Ende des Tages beinahe auf Feld 0 zu landen...
Kommen wir da nicht weiter wenn wir die Erträge halten können und 60'000ha komplett der Natur zurückgeben?
Vielleicht liege ich falsch. Aber ich würde viel verwetten, dass der 2. Ansatz der Natur mehr bringen würde.

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Action Anthropologist
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· editiert

Jetzt erzähle ich Ihnen mal eine Geschichte:
Ich sah mal einen Mann mit einer grossen Spezialkamera mit grossem Tele-Objektiv auf einem Stativ bei einer kleinen Brücke stehen, die über einen Kanal führte, dessen aufgestautes Wasser gemächlich zu einem Kraftwerk einer ehemaligen Fabrik fliesst.
Ich interessierte mich dafür, was er da mache, und er erzählte sogleich begeistert, dass er an diesem Kanal VIER äusserst seltene Libellenarten gefunden habe!
Er arbeite beim kantonalen Umweltschutz-Amt und behaupte, dass auch ausserhalb der Naturschutzgebiete sehr viele seltene Tier- und Pflanzenarten vorkommen würden, dass es also eigentlich gar nicht nötig wäre, dass man so viel Aufhebens umd den Naturschutz mache in den dafür ausgeschiedenen Zonen und Reservaten.
Er dachte wohl, dass er sich mit seinen Aussagen bei mir sehr beliebt machen würde, da er sich ja offensichtlich darum bemühte, die Staatsaufgaben klein zu halten und für das Sammeln von Beweisen mittels Beobachtungen sogar seine Freizeit opferte!
Dann sagte ich zu ihm: "Sie sollten allerdings wissen, dass links und rechts vom Kanal, an dem Sie diese seltenen Libellenarten entdeckt haben, BIOLOGISCHE Landwirtschaft betrieben wird!"
Dann verliess ich den -möglicherweise verdutzten und in der Folge nachdenklichen- Beamten "für" Naturschutz und ging zum Mittagessen auf eben diesem Biohof, der die Felder links und rechts vom Kalal bewirtschaftet.
Ich erzählte meine Erlebnisse auf der Brücke am Mittagstisch.
Der Bauer meinte nur: "Ist gut, hast Du das dem Mann gesagt!"

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Sie könnten sehr wohl richtig liegen. Man stelle sich eine nachhaltige intensive präzisions Landwirtschaft vor und die freiwerdenden Flächen würden unter Naturschutz gestellt. Die Bio-Lobby hätte gar keine Freude daran...

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Als Infoquelle über Belastungen und ökotoxikologie:
https://www.eawag.ch/de/suche/?q=b%…ted%20desc

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Meeresbiologe, Fotograf
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· editiert

Danke für diese Zusammenstellung Herr V. Leider foutiert sich der Souverän der Schweiz um solche Fakten und folgt brav jenen, die durch der Vernichtung unserer Lebensgrundlage Milliarden verdienen.

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pflanzenbasiert
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Das wird sich noch zeigen.

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Ein immer wieder vorgebrachtes Argument erstaunt!
Mindererträge müssten durch Importe kompensiert werden, heisst Abholzung und Zerstörung von Ökosystemen.
Wieso denn importieren? Das gute liegt doch so nahe!
Wir müssten nur aufhören massenweise Agrarprodukte auf den Kompost zu schmeissen, weil sie den Vorgaben der Grossverteiler nicht entsprechen. Unsere zwei Monopolisten bestimmen, was bis in die Verkaufsregale kommt, nicht der Konsument wie immer wieder behauptet wird! Bestes Beispiel die Umfrage von Espresso über die eingeschweissten Gurken: eine erdrückende Mehrheit verflucht diese Unsitte und insbesondere die Tatsache, dass nicht verkaufte Produkte inklusive Folie auf den Kompost landen.
Mit einem vernünftigen Vertrieb könnten wir die zu erwartenden Ertragsausfälle mehrfach ausgleichen und gesünder leben, man muss nur wollen!
Die Annahme dieser Initiativen könnte viele positive Nebeneffekte haben doch genau das wollen die GROSSEN nicht.

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Ich stimme Ihnen zu, Herr Müller-Morell - ausser eines begreife ich nicht: warum müssen wir warten, bis die Initiative angenommen ist, bevor wir mit Wegschmeissen aufhören?

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Wie recht haben Sie Herr R.!
Die Initiativen haben doch nichts mit unserem Verhalten zu tun. Wegschmeissen hat mit Trennung zu tun; wir trennen uns nur ungern von langjährigen Begleiter, die im Ankauf etsprechend teurer sein dürfen.
Unseren 25-jährigen Stabmixer (ein Super Schweizer Produkt, kleine Anschlussleistung und trotzdem viel Power) haben wir eben beim Hersteller reparieren lassen. Unsere 30-jährige Schweizer Gartenschere hat neue Griffüberzüge bekommen, beide Klingen kann man ohnehin ersetzen, alles wie neu. Respekt und Liebe zu langjährigen Produkten ist doch viel schöner als blinder Konsum.
Bei Smartphones wird es problematischer, die Hersteller buxieren uns aus dem Kreislauf! Hier braucht es dringend neue Vorschriften!

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In vielen Punkten bin ich mit Ihnen einig. Jedoch ärgere ich mich immer wie mehr über das inzwischen überall vorkommende "Plastik-Bashing". Gerade um Lebensmittelverschwendung zu minimieren, ist das Einschweissen der Gurken zentral. Dadurch werden sie länger haltbar, es müssen weniger Gurken weggeworfen werden womit sich schlussendlich die Ökobilanz der eingeschweissten zur "nackten" Gurke verbessert.
Plastik ist in Bezug auf die Klimaerwärmung praktisch irrelevant (wie auch Prof. Knutti in der Republik auch schon aufzeigte). Plastik in den Meeren ist ein Problem, jedoch ändert sich daran nichts, wenn wir hier in der Schweiz Plastik verbannen. Unser Plastik landet nämlich praktisch zu 100% in der Kehrichtverbrennungsanlage und nicht im Meer. Das Problem mit dem Plastik in der Natur ist also vielmehr ein Problem der nicht funktionierenden oder vorhandenen Abfallentsorgung in ärmeren Regionen der Welt. Da müsste man eigentlich prioritär ansetzen und nicht beim symbolischen Verdammen von Plastik. Aber ist halt einfacher und gibt einem ein gutes Gefühl "etwas für die Umwelt getan zu haben". Auch wenns unter dem Strich nichts bringt...

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· editiert

Das ganze hat noch eine andere Komponente: Nämlich das Bewusstsein dafür das Plastik schädlich ist. Jemand mit diesem Bewusstsein überlegt sich generell was er Konsumiert, egal wo auf diesem Planeten. Die Schweiz als abgeschlossenes Ökosystem zu betrachten ist sowieso eine Illusion, was in Indien im Meer landet, ist irgendwann in einer Form auch bei uns angelangt. Plastik findet sich auch in unseren Breitengraden
im Boden (https://www.srf.ch/news/schweiz/ala…zer-boeden). Reifenabriebe von Autos etc. tragen da bestimmt auch gut dazu bei. Da finde ich das "gute Gefühl" schon berechtigt, wenn ich auf Plastik versuche zu verzichten. Nur sollte das nicht das Ende sein, sondern der Beginn für eine nachhaltigere Lebensweise.

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Liebe Frau W.
Ich habe mein ganzes Leben in der Kunststoffindustrie gearbeitet und kenne daher diese Werkstoffe und deren Anwendungen bestens. Nicht nur sind Kunststoffe in Bezug auf die Klimaerwärmung kaum relevant, sie helfen sogar in vielen Fällen die Klimaerwärmung zu bekämpfen! Leider gibt es aber fragliche Anwendungen wie z.B. diejenige der Einschweissung von Gurken, wo der Nutzen sehr umstritten ist! Dass die Grossverteiler die nicht verkauften Gurken samt Folie zum Kompostieren geben ist nicht nur Unsinn, es ist ein Skandal. Würde in meinem Grünabfuhrkübel so viel "Plastik" gefunden würde ich (zu Recht) gebüsst.
Mir ging es aufzuzeigen, dass die immer wieder angebrachten Behauptungen was der Konsument will bzw. nicht will sehr oft zurechtgebogen werden, was die Umfrage von SRF zu den Gurken eindrücklich aufgezeigt hat.
Würde man die Toleranzen bezüglich Grösse und Krümmung der Gemüse und Früchte etwas aufweichen könnte man aus einer Ernte problemlos 20% mehr in die Regale bringen; man muss nur wollen.

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meiner meinung nach hat der artikel mindestens drei schwachstellen. zuerst die sache mit den mikroorganismen: der artikel sagt zwar, dass die pestizide dem menschen nicht schaden (was ja durchaus sein mag), aber doch definitiv den mikroorganismen im boden. was dabei vergessen geht, ist, dass unsere mikroorganismen im darm für unsere gesundheit (vitaminproduktion) eminent wichtig sind. folglich scheint mir hier ein klarer zusammenhang von pestiziden mit der gesundheit gegeben.
zweitens die sache mit den preisen: dass biolebensmittel im grossverteiler teurer sind als herkömmliche, hat wie wiederholt aufgezeigt, mit der massiv grösseren marche der grossverteiler bei biolebensmitteln zu tun.
drittens, wie in den kommentaren schon erwähnt, hat die biologische landwirtschaft sehr viele schwachstellen, welche mit den methoden der regenerativen landwirtschaft korrigiert werden. das dies eine ernste alternative sei, steht hier nirgends.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Guten Tag Herr W.

1.) Ihre Argumentation funktioniert nicht ganz. Frau Wecker schreibt, dass die Dosis entscheidend ist. Im Gegensatz zu den Mikroorganismen im Darm sind die Mikroorganismen im Boden den Pestiziden viel direkter und mengenmässig stärker ausgesetzt. Deshalb kann man das nicht vergleichen.

2.) Mit grosser Wahrscheinlichkeit sind die Margen tatsächlich höher. Was auch an der erhöhten Zahlungsbereitschaft der Kunden liegen dürfte. Trotzdem besteht der wesentliche, und für die Diskussion entscheidende, Preisunterschied weiterhin.

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hallo elia
danke für die inputs, da müsste man vielleicht etwas präzisieren:
1.) die dosis ist sicher entscheidend, das stimmt. trotzdem wird dieses thema im artikel nicht erwähnt, meiner meinung nach ein wichtiger punkt.
2.) ich habe mich auf folgenden artikel bezogen: https://www.srf.ch/news/schweiz/neu…el-fleisch
wobei ich feststellen muss, dass es sich hier nur um fleisch handelt, und deshalb nicht repräsentativ ist. aber trotzdem wird auch dieses thema im artikel nicht angeschnitten.

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Schade, der Artikel hat wenig Tiefe und rezitiert im wesentlichen nur oberflächlichen Argumente der Kampagnen. Für die Meinungsbildung wäre es gewinnbringender, wenn die wissenschaftlichen Grundlagen beleuchtet würden.
Da gibt es einmal die Studie der Agroscope, welche zum Schluss kommt, dass die Ökobillanz bei Annahme der TWI negativ wäre. Grosse Schwachstelle dieser Studie ist aber die anngenommene Skallierung der Parameter: So wurde sämmtliche importierte Nahrungsmittel von der Ökobilanz her gleich bewertet, wobei der ökologische Worstcase von Nahrungsmittelanbau auf brasilianischen gerodeten Urwaldflächen angenommen wurde. Diese krasse Unvorsichtigkeit erweckt den Eindruck, dass hier ein Gefälligkeitsgutachten zugunsten Bauernverband und Agrochemie erstellt wurde.
Dem gegenüber Publiziert die EAWAG seit jahren fundierte Studien, welche die Grund- und Oberflächengewässern untersuchen. Dabei zeigt sich, dass es in kleinen Bäche zu 170 (!) facher Grenzwertüberschreitung bei Pflanzenschutzmittel kommt, die nachweislich nur aus der Landwirtschaft stammen. Das Monitoring der Trinkwasserfassungen zeigt, dass 64% die Grenzwerte für Nitrat überschreiten, wobei die Regionen mit intensiver Landwirtschaft klar überdurchschnittlich sind.
Die Lage der harten Fakten ist also klar, nur ist sie leider viel zu wenig bekannt!

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Guten Tag. In diesem Artikel behandeln wir die Pestizidinitaitive. Die TWI werden wir zu einem späteren Zeitpunkt aufgreifen und auch die entsprechende Datengrundlage genauer anschauen.

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Danke, freue mich darauf 😘
Wunsch: Vielleicht könnt ihr dahingehend auch die Aussage hier eingehen und diesen Aspekt quantifizieren? Was sind dort mögliche und vor allem wahrscheinliche Szenarien? Gerade auch im Hinblick auf die wünschenswerte Reduktion im Fleischkonsum und mögliche anstehende Veränderungen bezüglich Kosten.

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Grenzwertüberschreitung sagt jedoch noch nichts über Toxizität aus. Meines Wissens repräsentieren die Grenzwerte einfach die Detektierschwelle von ano dazumal.
Und das Nitrat stammt wohl hauptsächlich aus der Düngung (für die Tierproduktion?). Hätte da aber auch gerne mehr Infos dazu. Und gehe einig mit Ihnen, dass diese Rückstände reduziert werden müssen (von mir aus auch durch Verbote).

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Herr Anonym, Sie denken in die richtige Richtung, aber es ist ein wenig komplizierter.
Grenzwerte zur Toxizität werden normalerweise so festgelegt: Es wird eine Dosis bestimmt, bei welcher sich in Versuchen (ich vermute, z.B. mit Labortieren, leider) toxische Wirkungen abzeichnen. Dann wird eine Sicherheitmarge eingebaut, üblicherweise soll das Faktor 100 tiefer sein, bzw. Divisor 100. Das wäre dann der Grenzwert. Allerdings gerade nicht bei Pestiziden, dort ist die Sicherheitsmarge massiv grösser, so bei Divisor 10'000. Vermutlich hat man die Werte willkürlich so tief gelegt, weil niemand damit rechnete, dass die Analytik mal so genau werde und der Grenzwert zum Politikum würde. Wenn es einen Chemiker im Publikum hat, soll er mich präzisieren oder korrigieren.
Noch komplizierter ist es beim Nitrat. In den letzten Jahren hat die Wissenschaft das Risiko der Gesundheitsgefährdung massiv nach unten korrigiert. Konkret: Nitrat ist unschädlich. Gesundheitsgefährden wird es, wenn es zu Nitrosaminen reagiert. Allerdings scheint die Wissenschaft herausgefunden hat, dass in viel geringerem Rahmen geschieht als befürchtet. Deshalb sind die Nitratwerte weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden.

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Meeresbiologe, Fotograf
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Gedanke eins
Szenario 3 fehlt am Anfang des Artikels: Alles, wovor uns die Biologen eindringlich gewarnt haben ist eingetroffen. Wir nicken stumm und bereuen es, dass wir die beiden Initiativen vor zehn Jahren abgelehnt haben.

Gedanke zwei
1 Der Bund erlässt Vorschriften über den Schutz des Menschen und seiner natür­lichen Umwelt vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen.
2 Er sorgt dafür, dass solche Einwirkungen vermieden werden. Die Kosten der Ver­meidung und Beseitigung tragen die Verursacher.
So steht's in der Bundesverfassung BV, SR 101, 73 Wir, der Souverän sind verpflichtet, die Agrarinitiativen anzunehmen, wenn unsere Verfassung mehr als ein wirkungsloser Bla sein darf.

Gedanke drei
Wenn wir die externen Kosten bezahlen müssten, welche durch den Pestizideinsatz entstehen, könnten wir uns gespritzte Lebensmittel nicht mehr leisten. Internalisierung externer Effekte würde diesen Selbstbetrug korrigieren.

Gedanke vier
Wir bezahlen heute über Subventionen Milliarden für die Vernichtung unserer Lebensgrundlage. Ist das vernünftig?

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Gedanke fünf
Mittendrin ist die Fenaco mit Volg und Landi, fest in SVP-Hand, die (die Fenaco) mit ihrer Bauernlobby jeden auch noch so kleinen Fortschritt in Bern nach wie vor blockiert und auch bei den kommenden Abstimmungen die Millionen spielen lässt.

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Action Anthropologist
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· editiert

Die bäuerliche SVP als "Kommunistische Partei der Schweiz" (inklusive Planwirtschaft)?
Gar nicht mal so abwegig!
Vom Zivilschutz mit den eingebildet in Pluderhösli und Reiterstiefeln herum stolzierenden Instruktoren und den gelangweilten und total demotivierten *Freiwilligen" im blauen Mao-Überggwändli habe ich noch nicht mal gesprochen.
Die Parallelen sind so offensichtlich!
Und doch wird im realen Leben das Theater vom freiheitsliebend-individualistisch-exzentrischen SVP-Bauern-Querkopf weiter aufgeführt, als drittklassiger Schwank eines alljährlichen "Sommer-Theaters"...

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Eigene Saatgutbewirtschaftung befreit von Abhängigkeiten für Saatgut & Pestizide. Auch kann es Resilienz der Pflanzen, Diversität und eine Standortanpassung herbeiführen - Ist das keine Antwort auf die befürchteten Ertragsausfälle? Aber klar, ist viel mehr Arbeit und das Wissen muss vorhanden sein oder gesammelt werden. Auch könnte die Politik Übergangshilfen schaffen, um den Wechsel weniger holprig zu machen, dann haben Bauer&Bäuerin Anschubhilfe und vielleicht auch eine zweite Chance. Unser Essen muss uns mehr wert sein, als der heutige Umgang damit zeigt. Machen wir den Wechsel solange wir noch wollen können, wenn wir müssten oder erst, wenn Wollen, Müssen und Wechsel nichts mehr bringen?

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Peter Fröhlich
https://agricircle.com/carbon-farming
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Das ist eine Antwort und da wird auch investiert. Aber es braucht viel mehr.
Wir benötigen einen Technologiefonds der jährlich z. B. 1mia in solche Technologien investiert.
Wir müssen sowas in der Schweiz schaffen und das können wir uns leisten. Wir benötigen eigene Technologien wir carbonrobotics.com das ist die Zukunft. Leider ist es heute nicht so dass konventionelle schlecht und Bio gut ist. Das gaukelt die Werbung vor, in effektiven Zahlen sieht es aber gerade in Spezialkulturen anders aus.
Wir benötigen einen Technologieansatz und keine Verbote in der Verfassung. Es kann nicht sein, dass die Landwirtschaft den notwendigen Umbau finanzieren muss!
Wir leben in einer Gesellschaft überall Chemie einsetzt und das sollten wir als gesamtes überdenken - Putzmittel, Waschmittel, Nahrungsmittelzusätze, Medikamente, Biozide und Pestizide.
Das sollte man als Gesamtheit betrachten - Was unser Parlament dank gutem Lobbying der Chemie und Pharma natürlich ander sieht. Wir müssen alle vor den Spiegel stehen und unseren Chemiekonsum überdenken. Alles. Wir können nicht mit dem Finger auf Landwirte zeigen und selbst mit Ariel waschen. Das geht nicht. Wir können aber mit Kaliseife waschen und dann sehr wohl auf andere Zeigen

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pflanzenbasiert
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Ich wasche mit Waschnüssen.

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Florian Fisch
Mitbürger
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Ich finde auch: Unser Essen muss uns mehr wert sein. Allerdings sollten wir dabei auch an die Leute weltweit denken, die jetzt schon fast ihr ganzes Geld für Nahrung ausgeben. Wenn wir in der Schweit weniger produzieren, weil wir auf Pestizide verzichten, müssen wir noch mehr importieren, was dann den Preis auf dem Weltmarkt erhöht. Ich bin deshalb für eine Minimierung und Verbesserung von Pestiziden und gegen ein Verbot von sämtlichen Wirkstoffen.

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Peter Fröhlich
https://agricircle.com/carbon-farming
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Der Schweizer gibt weniger als 7% seines Einkommens für Nahrungsmittel aus. In der EU sind es über 15% im Schnitt. Wieviel ist es bei Ihnen Herr Fisch?
Kommen Sie auf die 15%?

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Schaut euch diesen Film auf Arte an – er ist noch bis 12.5.21 online! https://www.arte.tv/de/videos/09007…inem-brot/

Der Film zeigt auf eindrückliche Weise wie Pestizide krank machen. Glutenunverträglichkeit und die vermehrte Verwendung von Glyphosat für die Ausreifung von Weizen und Hülsenfrüchten geht Hand in Hand. Es scheint, dass es ein Thema des Herbizids ist und nicht der Gluten! Bis kurz vor der Ernte wird in unserem europäischen Umland, in den USA, Kanada, der Ukraine und in anderen Anbaugebieten, Glyphosat auf die offenen Ären gespritzt, damit sich der Reifeprozess beschleunigt. Dieser Weizen kommt auch zu uns! Die Rückstände in Bier, Brot etc. sind hoch und schädigen unsere Darmflora und deren Bakterien. Das alles wird in eindrücklicher Weise in diesem Dokumentarfilm herausgearbeitet.

Erschreckende Parallelen, die mit dieser Sprühpraxis einhergehen ziehen amerikanische Wissenschaftler auch zur Verbreitung von Autismus, Demenz und div. Krebsarten. Konventionelles Mehl, das in unseren Läden angeboten wird, trägt die Bezeichnung «Hergestellt in der Schweiz». Wo die Rohstoffe herkommen, ist unklar und wenn sie aus dem Ausland importiert werden, können sie kontaminiert sein. In der Schweiz ist das Spritzen von Glyphosat kurz vor der Ernte zum Glück verboten. Über den Import leiden wir trotzdem unter der Giftbelastung. Z.B. bei Kartoffeln wird ca. 2 Wochen vor der Ernte mit einem anderen Herbizid das Kraut totgespritzt. Wie sieht es da mit den Rückständen in den geernteten Kartoffeln aus? Es ist doch prinzipiell klar und logisch: was die Natur abtötet tut auch uns Menschen nicht gut!

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Peter Fröhlich
https://agricircle.com/carbon-farming
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Was im Artikel mockiert ist der Fakt, dass Glyphosat meist nicht direkt gemessen werden kann. Wir sprechen eigentlich immer von AMPA: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ami…s%C3%A4ure

AMPA ist der Metabolit, sprich das Abbauprodukt von Phosphonaten. Glyphosat, Waschmittel, Spühlmittel etc.

Im Wasser wird der Anteil aus dem Pflanzenschutz über Peaks nachgewiesen die entstehen wenn das Produkt in der Landwirtschaft in der Schweiz angewendet wird. Mittlerweile sind diese Peaks so klein, dass im Rhein als grösster Abfluss der Schweiz kaum mehr AMPA der Landwirtschaft zugewiesen werden kann.

Auf der anderen Seite haben wir AMPA in unserer Kleidung und am Geschirr. Dies von Wasch- und Spühlmitteln.
Ich wage zu behaupten wir nehmen über diesen Weg über 99% des AMPA dank Kleidung und Geschirr auf.

Dazu haben wir massive Gewässerverschmutzung aus Haushalt und Industrie.

Und wir haben ein Parlament was eine Gleichbehandlung von Chemie aus dem Privatgebrauch, der Medizin und der Landwirtschaft ablehnt.

Wenn doch die Landwirte das Übel sind. Warum können dann Medikamente und Putzmittel nicht mit gleichen Ellen gemessen werden wie Pflanzenschutzmittel? Warum spricht niemand von Diclofenac auch bekannt als Voltaren. Einreiben, duschen - Los gehts!
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Diclofenac einfach mal nachlesen unter Auswirkungen auf die Umwelt.
Ist aktuell das grösste Problem in CH Wasser.
Warum sind da alle still?
Wer ist von der Chemielobby beeinflusst?
Landwirte? Ja sicher.
Derjenige den ich jeden Morgen im Spiegel sehe - 100% sicher!!!

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Vielen Dank für den informativen Beitrag!

Ein Aspekt der gerne vergessen geht und dem m.E. mehr Beachtung geschenkt werden sollte, ist der, dass die produzierten Pestizide oft Hand in Hand mit dem Saatgut entwickelt werden. Wenn Bio auf dem Gemüse draufsteht, heisst das nicht, dass auch das Saatgut natürlich biologisch gezüchtet wurde. Das Umdenken muss also schon vorher passieren. Kein Konzern der Saatgut UND Pestizide vertreibt, hat die Absicht auf eine biologische Landwirtschaft. Es ist also an der Zeit biologisches und resistentes Saatgut zu züchten, welches ohne Pestizide auskommt. Kommerzielles Saatgut funktioniert nur mit kommerziellen Pestiziden. Zudem sollte der freie Austausch von Saatgut unter Bauern ermöglicht werden. Vielfältiges Saatgut = mehr Biodiversität.

Ein Artikel dazu wäre sicher auch sehr spannend und lohnend in der Meinungsbildung.

PS. Aktuell gibt es die Saatgut-Ausstellung in der Stadt Basel. Die Website dazu lässt sich online leicht auffinden.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Danke für den Input. Nehme ich auf.

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Umweltwissenschaftler, Dokumentarfilmer
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· editiert

Leider ein sehr seichtes Erklärstück. Die zentrale Propaganda des Bauernverbands, der die Begriffe "pestizidfrei" und "Bio" gleichsetzt, wurde nicht hinterfragt. Dabei sind die Schweizer Bio-Richtlinien irgendwo in den Neunzigerjahren stecken geblieben und sind, strukturell bedingt, immer noch stark auf Nischenproduktion ausgerichtet. Wer pestizidfreie Landwirtschaft auf Bio verkürzt, verpasst völlig die Tatsache, dass pestizidfreie Landwirtschaft deutlich produktiver sein kann als konventionelle. Und zwar mittels drei Faktoren, die in diesem Erklärstück leider völlig ausgeblendet wurden: Sortenvielfalt, Mischkultur-Anbau und die Rückkehr der Nützlinge.

Zahlreiche Studien, unter anderem Experimente des UZH-Ökologieprofessoren Bernhard Schmid, zeigen, dass das Ausbringen mehrerer Sorten auf demselben Feld die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen deutlich hemmt. Werden nur schon zwei unterschiedliche Weizensorten zusammen angebaut, sinken die Verluste durch Mehltau markant. Diese Effekte könnten wir leicht in der ganzen Schweiz erreichen. Es gibt nur ein halbes Dutzend grösserer Saatgutproduzenten. Wenn ihr Saatgut jeweils aus fünf bis zehn verschiedenen Sorten bestünde statt nur aus einer, könnten wir die Verluste durch Pilzkrankheiten im Feldbau deutlich senken, ohne dass auch nur ein Bauernbetrieb etwas anders machen müsste. Was steht im Weg? Ein einziger internationaler Vertrag, den wir kündigen müssten, und die darauf beruhenden BLW-Richtlinien. Könnten wir innert wenigen Monaten ändern, wenn wir nur wollten.
[ergänzung dank hinweisen anderer kommentierender: diese stelle stimmt nicht ganz. es handelt sich nicht um einen internationalen vertrag, sondern um richtlinien, die wir freiwillig aus dem eu-recht übernommen haben. und es gibt bereits ausnahmen für kleinere produktionsbetriebe. damit wäre es sogar noch einfacher, voll auf sortenvielfalt zu setzen. wir müssten nur eigenes recht ändern.]

Noch viel bedeutender sind die Effekte des Mischkultur-Anbaus. Hier werden nicht nur verschiedene Sorten zusammen angebaut, sondern verschiedene Arten. Mischkultur hat eine lange Tradition in der Schweiz, von den mittelalterlichen Roggen-Linsen-Feldern in der Ostschweiz bis hin zur Anbauschlacht, in der die Umstellung auf Mischkultur zu einer Ertragssteigerung von 20% führte. Neuere Forschung zu Mischkulturen zeigt, dass Kombinationen wie Weizen und Erbsen, Tomaten und Basilikum oder Erdbeeren und Lauch ohne Pestizide gleich hohe bis höhere Erträge ergeben wie der Monokultur-Anbau mit Pestiziden - und diese Erträge sind auch noch deutlich stabiler von Jahr zu Jahr. Was steht im Weg? Mischkultur bedeutet heute viel Handarbeit, weil die gängigen Landmaschinen auf grosse Monokulturen ausgerichtet sind. Würde der Bund ein paar Jahre kräftig in die Entwicklung von kleineren, vielseitigeren Landmaschinen für Mischkulturen investieren, wäre das Problem gelöst. Zahlreiche Tüftler*innen rund um die Welt entwickeln bereits heute solche Maschinen. Zehn Jahre Übergangsfrist sind mehr als genug für die nötige Entwicklung und die Weiterbildung der Bauernbetriebe zum Mischkultur-Anbau.

Und dann ist da noch die flächendeckende Rückkehr der Nützlinge. Zahlreiche Vögel und Insekten, die sehr effiziente Schädlingsbekämpfer sind, sind im letzten Jahrhundert stark zurückgegangen oder sogar ausgestorben. Viele Laufkäfer-Arten zum Beispiel, oder Sandwespen, oder insektenfressende Vögel wie der Gartenrotschwanz, der Neuntöter und der Rotkopfwürger. Die einen, weil sie selbst von den Pestiziden betroffen sind, die anderen, weil ihre Nahrungsquelle durch den Pestizideinsatz zu stark schwankt. Erholen sich die Insektenpopulationen neben den Feldern, erholen sich auch die Bestände dieser Arten wieder. Aber das passiert erst, wenn ganze Landstriche pestizidfrei produzieren. Die heutigen Biohöfe, die meist kleine Inseln in einer konventionell bewirtschafteten Landschaft sind, reichen als Lebensraum für die meisten dieser Schädlingsbekämpfer nicht aus.

Ich wünsche mir eine Fortsetzung dieses Erklärstücks, die auch solche Strategien mit einbezieht.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Danke Herr B. für Ihr Feedback. Den Beitrag fand ich persönlich alles andere als seicht, sondern für jemanden wie mich, der sich nicht auskennt mit Landbau, sehr informativ und eine gute Grundlage für weitere Diskussionen. Aber ich kann mir vorstellen, dass es für einen Umweltwissenschaftler anders aussieht. Nevermind.

Sie führen weitere spannende Punkte aus, die ich gerne aufnehmen, aber niemals alle Platz gehabt hätten in einem Grundlagestück zur Pestizid-Initiative. Darüber zu berichten wäre spannend. Danke für die Inputs.

Freundlicher Gruss, Elia Blülle

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Frau mit Biologie-Studium
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· editiert

Monokultur ist in meinen Augen nichts anderes als Käfighaltung für Pflanzen. Es wird höchste Zeit, Pflanzen wie Lebewesen zu behandeln. Die neuste Forschung zeigt, dass Pflanzen untereinander kommunizieren und sogar regionale Dialekte entwickeln (war mal eine Beitrag im Tagi-Magi vor ein paar Jahren). Auch Pflanzen in zu engen Töpfen finde ich schlimm. Wir alle schätzen Vielfalt, und menschliche Kulturen gedeihen besonders gut, wenn unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen. Warum soll das mit Pflanzen und Tieren anders sein?

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Meeresbiologe, Fotograf
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Im Dokumentarfilm Tomorrow, Die Welt ist voller Lösungen lernen wir, dass die industrielle Landwirtschaft vor allem Geld und wenig Nahrung produziert. Und wir lernen auch, dass Ihr Ansatz Herr Balmer, der Richtige ist.

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Theologe
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· editiert

Sehenswert auch „2040 - wir retten die Welt“.

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Zwei Punkte:
Die Konsumenten würden nicht mitmachen. Diese Behauptung kommt immer wieder. Und ist falsch. Ich erinnere daran, dass die Bauern mit dieser Behauptung jahrzehntelang tierquälerisch weisses Kalbfleisch produzierten. Seit es verboten ist, essen Kalbfleisch Liebhaber nich weniger davon.
Ein weiterer Punkt der mich stutzig macht und mich von der Notwendigkeit der anstehenden Initiatven überzeugt: Das BA für Landwirtschaft ist für die Zulassung von synthetischen Pestiziden zuständig. Es macht aber seinen Job nicht seriös! So hält es ihm bekannte (sogar vom Hersteller bekannt gegebene) Abbauprodukte dieser Pestizide geheim (höre dazu das Wissenschftsmagazin von Radio SRF vom 5.12.2020). Das führt dazu, dass Wissenschaftler und auch das BA für Gesundheit immer wieder und in der Regel erst nach Jahren auf problematische und hochgiftige Abbauprodukte stossen.
Was kann ich als Konsument und Stimmbürger zur Bekämpfung solcher Lügen (der Konsument will nicht...) und Misstände (wir lassen euch im Dunkeln tappen bis ihr uns auf die Schliche kommt) anderes tun als die vorliegenden Initiatven zu unterstützen?

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Hm ... Welche Farbe Kalbfleisch hat und inwiefern dies das Kaufverhalten beeinflusst, dünkt mich jetzt nicht als DAS Argument, um zu beweisen, wie die ach so hehre Konsumentenschaft mitzumachen gewillt ist. Wäre das Kalbfleisch plötzlich doppelt so teuer geworden, ja, das hätte wohl eher etwas beeinflusst – aber wohl in die falsche Richtung. ^_^

Was ich meine: Wäre nämlich ein bewusstes Konsumverhalten in der grossen Mehrheit da, wären wir doch längst dort, wo die Initiativen hinwollen.

Ich bin da sehr skeptisch unserer gierigen, verwöhnten, westlichen Wohlstandsgesellschaft gegenüber. Wir hier in der schönen Schweiz, die wir alles im Überfluss haben. Es reicht, wenn ich mich im Laden umschaue, wie unbedarft und verantwortungslos die Körbe gefüllt werden, in der Mehrheit halt ohne überhaupt mal draufzuschauen, was man überhaupt kauft - oder was da drin ist - oder woher die Zutaten denn wirklich kommen ... ach ja. Und diese Mehrheit ist leider sehr bestimmend.
Genau wir als Konsumenten sind die grosse Masse, und als diese konsumieren wir viel zu viel Fleisch, viel zu viel Importware wäre, wir kaufen viel zu wenig bewusst, nachhaltig und saisonal ein, da uns der teuer verdiente Franken wohl irgendwie viel wertiger erscheint, wenn wir ihn für etwas anderes als Nahrungsmittel ausgeben können ...
Wir schreien nach löblich Swissness, und die Grossverteiler-Parkplätze ennet der Grenze sind gräblet voll mit CH-Einkaufstouristen ...
Wir schreien nach bio, kaufen aber summa summarum nur 10.8% (2020) davon. (PS: Na gut, im Grossverteiler würde ich auch eher zum Bio-Boykott aufrufen, solange diese ihre Händlermarge unbehelligt dreimal so hoch ansetzen drüfen: Warum genau muss der Zwischenhandel an Bioprodukten mehr verdienen als an normalen?)
Wir möchten alles verfügbar haben, aber gleichzeitig auf nichts verzichten ... Und wir wollen alles zu jeder Zeit. Immer. Dabei sind wir nicht mal mehr fähig, unseren eigenen Foodwaste im Kleinen zu managen ...
Und auf dem Sitzplatz, da spritzen wir Unkraufvertilger en masse in den tollen Steingarten, damits hübsch aussieht, verinsektizidisieren lieber unseren Hamster und halten auch sonst alles klinischst rein, sonst werden wir vielleicht noch krank ... Und für den Fall der Fälle nehmen wir lieber gleich selber prophylaktisch Antibiotika.
... Ach ja. Es hört gar nicht mehr auf mit Unsinn und Widerspruch!
Drum hör ich jetzt auf, sonst schreibe ich mich noch in Rage ... Ich denke, ich war deutlich genug.

Mein Vertrauen in eine "bewusste, moderne" Gesellschaft ist leider so klein wie noch nie zuvor. Ich denke nicht, dass wir das wirklich "nachhaltig" hinkriegen, solange das Geld regiert. Trotzdem hält mich das nicht davon ab, möglichst viele Überlegungen in mein eigenes Kaufverhalten einzubeziehen und möglichst vieles richtig zu machen. Und zwar in der ganzen Unperfektion, die uns wohl allen eigen ist als Mensch ...
So freue ich mich über alle, die zumindest ein bisschen mitdenken, woher ihr täglich Futter kommt, und wünsche mir, dass diese Gattung der Bewusstkäufer auch aufgrund der aktuellen Diskussion noch um ein Vielfaches zunehmen wird ...

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Peter Fröhlich
https://agricircle.com/carbon-farming
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Ein gut recherchierter, faktenbasierter Artikel. Chapeau Republik! Journalismus der jeden Cent wert ist. Leider sehr selten geworden in der heutigen Zeit.
Mir fehlt in der aktuellen Debatte zusätzlich der Gesamtkontext.
Chemie ist überall.

  1. Medikamente haben vielfach die gleichen Wirkstoffgruppen und vor allem Intermediates wie Pflanzenschutzmittel. Es sind ja auch Novartis, Bayer, Ciba-Geigy, BASF, DuPont, Dow welche beides Produzieren. Und davon finden wir z. B. 40x mehr im Wasser als Pestizide

  2. Glyphosat ist ein Phosphonat. Entwickelt als Rohrreiniger von einem Schaffhauser Chemiker. Ariel, Spühltabs haben auch Phosphonate drin welche in Kleidung und Geschirr Spuren hinterlassen die wir aufnehmen.
    Wir haben davon über 120x mehr im Wasser als Pflanzenschutzmittel.

Wenn wir über Chemie diskutieren, dann müssen wir alle Chemikalien einbeziehen. Denn vieles ist ähnlich. Vom Pflanzenschutzmittel zum Putzmittel zum Medikament. Gerade wenn wir Abbauprodukte ansehen.

Die Landwirtschaft soll sich verbessern. Dafür braucht es aber keine Verbote sondern Innovationsfonds welche neue Technologien fördern und Arbeitsplätze schaffen.

Und wir müssen unsere Abhängigkeit von Chemie überdenken. Schmerzmittel, Medikamente, Putzmittel, Biozide, Pestizide etc.

Und uns fragen warum wir mit gutem Gewissen "Glyphosat" in den Spühler und die Waschmaschine direkt ins Wasser kippen aber am gleichen Tag mit dem Finger auf den Landwirt mit der Spritze zeigen.

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Dass das Zuviel das Problem des Kapitalismus ist und uns an allen Ecken und Enden über den Kopf wächst, merkt wohl langsam auch der Letzte: Zuviel Pflanzenschutz, zu viele Medikamente und Hormonpillen, zu viele Kleider zu oft gewaschen, zu viele Autos mit zu vielen gefahrenen Kilometern, zu viele Kreuzfahrten und .... zu viele Leute mit zu viel Zins auf ihrem Geld.

Einerseits nimmt die Zeugungsfähigkeit ab (auch) wegen Umwelteinflüssen, andererseits steigert der Kinderwunsch der Kinderlosen das Bruttosozialprodukt und garantiert Forschung, neue Technologie, Arbeitsplätze und damit weitere Umwelteinflüsse. Das wird uns nicht retten.

Wo wollen Sie beginnen? Bei der Chemie statt bei den Bauern? Oder doch bei den Kreuzfahrten, Stichwort Schweröl? Und alles ohne Verbote ....

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Wenn wir jetzt schon Fungizide im Grundwasser haben, für das wir keine bessere Lösung als «Verdünnen des Grundwassers» haben, weiss ich nicht was ausser Verboten sonst noch helfen soll?

Ansonsten ist ihr Kommentar leider vor Allem Whataboutism

Um von einem unliebsamen Gesprächs- bzw. Diskursgegenstand (Thema) abzulenken, wird eine kritische Frage oder ein kritisches Argument mit einer kritischen Gegenfrage gekontert (vgl. Tu-quoque-Argument).

Und nur weil wir die Initiativen annehmen, bedeutet das ja nicht, dass wir nicht auch strengere Richtlinien für Putzmittel und Medikamente definieren können, oder?

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Action Anthropologist
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· editiert

Die "konventionelle" Landwirtschaft hat einige Vorteile:
Sie hat mit den Pestiziden und Kunstdüngern mehr Möglichkeiten "zu bescheissen", also eine nicht standortgerechte und von der Natur nicht so vorgesehene und erwünschte Agrikultur durch zu retten und durch zu päppeln und dann erst noch einen beeindruckenden Ertrag zu erzielen.
Zudem werden mit rationeller Planung und mit industriellen, voll mechanisierten Agrar-Systemen die Produktivität erhöht und die Preise gesenkt.
Die "biologische" Landwirtschaft ist als Teil der "modernen" Landwirtschaft gar nicht so weit weg von diesem konventionellen Weg, da sie alle modernen Errungenschaften, wie Wetterbericht und Maschinen, ebenfalls nutzt.
Aber sie versucht, dem Gesamtsystem Natur ebenfalls eine Mitsprache zu ermöglichen!
Mit dem Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger hat die Natur die Möglichkeit "Stop!" zu sagen, wenn etwas so anfällig ist, dass es da nicht hin gehört, seien das Kulturpflanzen, Nutztiere, oder Monokulturen ohne Fruchtfolge.
Die Einschränkungen und Ertragseinbussen werden aber kompensiert durch eine bessere "innere" Qualität der geernteten Lebensmittel in einer natürlicheren Umgebung!
Denn wir sollten uns keine Illusionen machen!
Die Kehrseite von "Billig" ist immer auch "wertarm".
Und die Kehrseite von "Pflanzenschutzmittel" ist immer auch "Gift".
Wie sollten Killer-Substanzen völlig unbedenklich sein, wie uns die staatlichen "Kontroll"-Ämter (die mit der Agrar-Industrie unter einer Decke stecken) weismachen wollen?
Als Analysen von Bächen im Thurgau ergaben, dass diese Kleinstgewässer eigentliche Gift-Coctails mit Pestizid-Rückständen enthielten, mit Werten, die zum Teil das hundertfache über dem Grenzwert lagen, meinte der angesprochene Gesundheitsamt-Chemiker lakonisch: "Da müsste man wohl die Grenzwerte einmal anheben."...
Hast Du da noch Worte?!
Die "viel zu extremen Initiativen" sind auch eine passende Antwort auf diese Arroganz und Ignoranz sowohl der Behörden, als auch der erdrückenden Mehrheit von Schweizer Bauern, die so kaltschnäuzig und machtbewusst waren, sogar die von SVP-Bundesrat Parmelin vorgeschlagenen Agrar-Reförmchen in Richtung von mehr Ökologie und Nachhaltigkeit einfach abzuschmettern!
So werden sich die Fronten weiter verhärten, nachdem man in den letzten Jahren eher aufeinander zuging und einander gegenseitig als "komplementär" respektierte.
Bei der Energiewende läuft es ja ganz ähnlich:
Alle sehen ein, dass da unbedingt und mit jedem weiteren Tag noch dringlicher etwas geschehen MUSS!
Aber kaum jemand will damit anfangen, seinen Lebensstil zu ändern und seine Energieversorgung auf "Erneuerbare" umzustellen, weil das halt erst mal was kostet und etwas Mühe bei der Umstellung macht.
Wir können ja auch weiter so frei sein, untätig zuzuwarten und uns weiter selber vergiften und verstrahlen...
Aber dann bitte nicht mehr schimpfen über irgendwelche böse Viren!

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Deswegen staune ich auch, dass die Agrarlobby trotz dieser Behäbigkeit und Arroganz es immer noch schafft, in der Politik praktisch unbeschränkt ihren freien Willen zu kriegen. Es ist halt eben doch viel zu viel Geld in der Landwirtschaft zu machen, und sei es nur über Subventionen, als dass man sich nicht einen finanzkräftigen Lobbyismus leisten könnte. Hoffen wir, dass die Agrarlobby bei den Initiativen diesmal über ihren eigenen Hochmut stolpert.

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Action Anthropologist
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ich habe gestern darüber mit einem Biobauern gesprochen, währenddem wir die Zuckerrüben hackten.
Er hat mehr Verständnis für die Verweigerungshaltung seiner konventionellen Berufskollegen, die auch sehr viel unternehmen würden, aber immer ist es zu wenig, und die KonsumentInnen verhalten sich trotzdem immer anspruchsvoller und launischer. Früher seien sie darauf getrimmt worden, dass nur ein gerades Rüebli auch ein gutes Rüebli sei. Und heute lanciert COOP das eigenwillig krumme Food Waste-Vermeidungs-Rüebli.
Als konventioneller Jung-Bauer hatte er mit dem pfluglosen Anbau, kombiniert mit Roundup-Spritzungen, geliebäugelt, beobachtete aber gleichzeitig, wie mit diesem Mittel von Roundup und Gentechnologie "gesaut" wurde, ähnlich wie mit den Antibiotika in den Massentierhaltungen. So entschloss er sich zum Biolandbau, den er als eine Art von "Integrierter Produktion" sieht, die man einfacher kontrollieren kann, als das hoch-komplexe IP-System der "konventionellen" Landwirtschaft.
Währenddem auch die konventionelle Landwirtschaft besser gedeiht, wenn sie möglichst MIT der Natur arbeitet, also beispielsweise mit Fruchtfolgen, Gründüngungen und artgerechter Auslauf-Haltung von Tieren, sind innerhalb der "biologischen" Richtung Entwicklungen im Gange, die es mithilfe von biologischen Spritzmitteln (beispielsweise mit spezifischen Viren), gezüchteten Nützlingen, Plastik-Folien als Abdeckungen gegen "Unkraut" und dergleichen erlauben, eine rationell und industriell mit vielen Maschinen betriebene Landwirtschaft zu betreiben, die noch näher an die konventionelle Agro-Industrie heran rückt und die seshalb auch preislich interessant wird für die Grossverteiler und für die Massenkundschaft.
Auf der anderen Seite des immer breiter gefächerten Bio-Spektrums entwickeln sich mit der "Permakultur" Agrar-Systeme, die noch näher bei der Natur sind, beim "Dschungel-Waldgarten" der Indigenen, mit sehr interessanten, sich weitgehend selber regulierenden Systemen, in die auch Teiche, Bäume, Hügelbeete und Tiere als Mitarbeiter (z.B. Schweine, die den Boden durchwühlen und so bearbeiten) integriert werden. Diese Systeme, kombiniert mit Lebensgemeinschaften, als Projekte der Verwandlung von Wüsten in Paradiese der Fruchtbarkeit eigenen sich mehr zur Selbstversorgung, als zum Verkauf und Handel, sind sozugagen "back to the roots" (of the hippy-community), meist kombiniert mit viel Esoterik.
So gesehen läuft also Einiges zwischen "Schwarz" und "Weiss", mit vielen Farben und Formen, so wie es in der Natur im allgemeinen üblich ist.

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