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Was für mich in dem Artikel zu kurz kommt, ist ein Bezug zu einem mir durchaus als wesentlich für jegliche Feindschaft scheinenden Aspekt: den der BEDROHUNG.

Die erlebte Bedrohung durch einen anderen Mensch, eine Gruppe, einen Staat etc. macht diese(n) zum Feind - vor dem man sich dann denkt schützen oder gegen den man dann denkt, sich wehren zu müssen.

Nur in einem Nebensatz taucht dieser Aspekt auf:

Wenn Putin die drohende Mitgliedschaft bei der Nato als Kriegs­grund angibt, so unterstellt er dem Feind genau jene Grossmacht­gelüste, die ihn selbst antreiben.

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Was war Ihr letzter grosser Irrtum?
Dass aus der REPUBLIK vielleicht doch einmal noch ETWAS werden könnte.
Daniel Strassberg - "Hausphilosoph" - hat gerade bewiesen, dass es nicht möglich sein wird:
Sie ist sich selbst so Feind, dass sie sich mit jedem Erscheinen neu deklassiert und mehr und mehr selbst vernichtet, um die Ähnlichkeit mit sich selbst nicht zu verlieren.
So viel nonsense in ein Hamsterrad(oder eine Waschmaschine?) gestopft und mit höchster Tourenzahl gedreht - immer im Kreis der Selbstbestätigung - …
Es wird an der Hitze liegen - irgendwo an einem denkwürdigen Platz dieser erschütterten Welt …
«Diese Theorie ist so wohlmeinend und sympathisch, dass keinem mehr auffällt, wie grotesk falsch sie ist»

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Jonas Studach
Community-Support
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Guten Morgen Herr H.,
Ich bin mir sicher, Sie können Ihre Kritik auch sachlich und konstruktiv äussern. Wollen Sie es noch einmal versuchen?

Herzlich, JS

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Lieber Herr Studach,
nichts lieber als das - ich habe es oft versucht - hier ist irgendwie ein Gipfel erreicht ...
... ich war ja schon einmal 4 Wochen von Ihrer Kommentarplattform weggesperrt, weil ich sanft darauf hingewiesen habe, wie ähnlich die Demagogie in der REPUBLIK mit der von ihr kritisierten ihres erklärten Feindes ist (wozu auch gehörte, dass ich in den Augen Ihrer Verurteilung einen kategorialen Unterschied zwischen "Krieg" und "Konflikt" verpasst hatte)
Wie wäre es denn, wenn Sie meine vielleicht etwas verzweifelten Äusserungen als SACHLICHE Charakterisierung eines textlichen Vorganges lesen würden ? -
Vielleicht könnten wir dann zu einem KONSTRUKTIVEN Austausch gelangen ?
Herzlich, phs

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Ist der Fremde der Feind, oder gerade der, der uns nahe ist?

In dieser Frage steckt eine Falle, denn sie tut so, als wäre die eine oder die andere Antwort richtig und die jeweils andere falsch. Eine klassische Falle, denn die Wirklichkeit kann weder mit der einen noch der anderen Antwort eingefangen werden, weshalb die Antworten nie befriedigen und Psychologen und Philosophen eine unendliche Spielwiese für immer neue Analysen finden - während die wirklich Bösen uns von einer Katastrophe in die nächste führen.

Die Tatsache ist doch: Der Feind wird gemacht. Hitler machte den Deutschen weis, dass die Juden und Slawen sie bedrohen, McCarthy den Amerikanern, dass die Sozialisten sie bedrohen, Putin den Russen, dass in der Ukraine Nazis sitzen, die sie bedrohen, und wir Schweizer sollen glauben, dass die Muslime uns bedrohen. Die wirklich schlimmen Dinge geschehen dann als Reaktion auf die eingeredete Bedrohung.

Weshalb funktioniert das? Weil wir Menschen zur Herdenbildung neigen. Wir fühlen uns wohler, wenn wir mit den anderen im Einklang sind. Erst dann fühlen sich die Menschen sicher. Und leider gibt es immer wieder Kriminelle (Putin), Verrückte (Hitler) oder einfach Egoisten, welche diese menschliche Schwäche ausnützen. Feindbilder erzeugen eine starke emotionale Spannung, je stärker die Spannung, umso stärker wird das wohlige Gefühl, in meinem eigenen Lager ganz im Einklang zu sein. Funktioniert links wie rechts - und auch in Demokratien.

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Was nicht in ein philosophisches System passt, klammert man dann eben aus. So entsteht dann der Eindruck, das eine sei falsch und das andere richtig. Ja, so einfach ist das nicht.

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Brot
·
· editiert

Die Nützlichkeit von interkulturellem Kontakt als «gängige Trivialpsychologie» abzutun, die «grotesk falsch» ist, scheint mir doch etwas harsch. Andernorts wird diesem Urteil meiner Meinung nach plausibel widersprochen. Zum Beispiel schreibt Historiker Rutger Bregmann in seinem Buch Im Grunde gut:

Kontakt funktioniert. Mehr noch, es gibt nur wenige Ansätze in der Sozialwissenschaft, für die es mehr Beweise gibt.

Kontakt führt zu mehr Vertrauen, mehr Zusammengehörigkeitsgefühl und mehr gegenseitiger Hilfsbereitschaft. Er hilft dabei, die Welt mit den Augen eines anderen zu sehen. Und er verändert die Persönlichkeit: Menschen mit einem diversen Freundeskreis sind auch Fremden gegenüber toleranter. Kontakt ist außerdem ansteckend: Wer sieht, dass sein Nachbar ein gutes Verhältnis zu anderen hat, beginnt, an seinen Vorurteilen zu zweifeln.

Dazu kommen zahlreiche Beispiele, wie abnehmender Rassismus in Militär- und Matrosenverbänden mit der Zulassung von schwarzen Amerikanern und Sozialstudien aus kulturell diversen Stadtquartieren. Auch in der Politik wird am Beispiel von Nelson Mandela gezeigt, wie «sich mit dem Fremden bekannt zu machen» geholfen hat, die Gräben zu überwinden um einem Bürgerkrieg zuvorzukommen.

Natürlich habe der Ansatz seine Grenzen: Negative Erfahrungen prägen stärker und wer selten mit den Nachbarn redet, kann durch Diversität in seiner Umgebung sogar mehr Vorurteile entwickeln. Die «Kontakt»-Wissenschaftler betonen daher auch, dass es Zeit braucht, um sich an den anderen zu gewöhnen. Mit der Zeit stehen dann wenigen negativen Erlebnissen ein Berg heiterer Interaktionen gegenüber.

Mich hat das auf Rousseau basierende, positive Menschenbild im Buch mehr überzeugt als das im Text beschworene Misstrauen à la Hobbes.

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Nach meiner persönlichen Erfahrung in entsprechenden Diskussionen dominieren oft nicht die Angst vor bzw. die Vorurteile gegenüber dem Fremden, sondern die Missgunst und Habgier, also Angst vor Verlust des eigenen Wohlstandes. Womit man dann wieder näher beim Hobbes'schen Menschenbild wäre.

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"Es gehört zur Natur des Arabers, die Juden vertreiben zu wollen. Dies ändern zu wollen, wäre so sinnlos, wie einem Tiger das Reissen von Beute­tieren ausreden zu wollen."
Ich habe es nicht geglaubt, als ich diese eines Philosophen unwürdigen Sätze gelesen habe.

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Liest man den Satz vorher und den Satz danach, wird allerdings klar, dass dies nicht die Meinung des Philosophen ist, sondern es dient als Beispiel für die Ideologie, die er beschreiben will.

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Und zeigt die Sicht eines Staatsmannes

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Oliver Fuchs
Chefredaktor a.i.
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Das sagt der Autor nicht selber, wie schon das "Sprich: ..." klarmacht, welches Ihnen beim zitieren entfallen sein muss.

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Danke Herr Fuchs,
für den höflichen Hinweis. Es kommt vom Querlesen. Die "Republik" muss ja auch noch rein. Sorgfältiges Lesen ist ja auch ein Gebot der Fairness gegen über dem Autor.

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Das "Einverleiben" zum "Ganz Werden" ist lediglich ein Motiv von vielen, und nicht überall vorhanden. Die Nazis wollten mit Sicherheit nicht die Juden "einverleiben, um ein Ganzes zu werden"! Es geht ja auch nicht immer um Gebiete.
Und wenn Sie diePsychologie als weniger geeignet sehen, um soziologische Verhaltensweisen zu erklären, gilt das sicher für die (mittlerweile nun wirklich nicht mehr auf der Höhe der Zeit stehende) Psychoanalyse, aber nicht für die Sozialpsychologie. In Ergänzung zur Soziologie, nicht als Ersatz.
Freud war ein grossaartiger Denker und bis heute ein Liebling vieler vor allem älterer Philosophen, die mit der Psychoanalyse aufgewachsen sind, aber das ist halt etwas anderes., als profund kompetent in heutiger Psychologie zu sein..
Bezüglich "Feinde" ist es sicher am leichtesten, Neid zu wecken auf andere, um sie negativ besetzen zu können. Das kann aufgrund von Mangel bei der Bedürfnisbefriedigung sein, also ein Versagen des Staates., wie Hobbes es schildert. Ob die Beneidet Werdenden immer sehr ähnlich sind, darf bezweifelt werden.
Dann kann der Mangel auch ausschliesslich die Unsicherheit triggern, dass jemand das Wenige, das man hat, wegnehmen könnte. Ohne jegliche Grössenphantasie als Ziel. Das ist wohl der häufigste Grund, "Feinde" zu wittern. Die "Feinde" werden dann vor allem dort identifiziert, wo schon Antipathien bestehen, zB. beim "kulturell" ebennicht so ähnlichen Menschen in derNähe, die nicht zur "Ingroup" gehören. Das "Fremde" ist durchaus Teil der "Auswahl" , welche ein "Feind" werden könnte. Dieses Fremde ist nicht nur von Aussen sichtbar, zB durch Hautfarbe, es wird je nach Mangel und Leidensdruck gerne durchaus auch den "Ähnlichen" zugeschrieben, wie Hutu und Tutsi in Ruanda. Oder eben Juden in Europa. Mal weil sie zu erfolgreich, mal weil zu dominant.
Dann ist ein häufiger Grund von "Feindschaft" eine bereits lange bestehende Feindschaft, die sich gegenseitig viel Leid verursacht hat und niemand die Spirale beendet. Daas sehe ich auch bei Israel und Palästina als wichtigen Motor. Bei solchen Parteien herrscht seit langem vererbtes Miisstrauen, das Gründe hat. Das immer weiter geschürt wird, oft durch Racheakte.
Offene Aggressionskriege sind aber nur wenige der erwähnten Konstellationen, meist Bürgerkriegs-ähnlich.
Ein "klassischer" Angriffskrieg wie es Putin tut, zwecks Eroberung neuer "alter" Gebiete, ist wohl heutzutage der seltenste Grund für Kriegerische Aggression. Absolut "retro". Natürlich lenkt er auch davon ab, dass er die Bedürfnisse des eigenen Volkes nicht erfüllt, lediglich noch die der Oligarchen. Aber es gäbe sehr viele Möglichkeiten in einer globalen Welt, es durchaus zu tun.
In bestandenen Demokratien sehe ich aber keine Gefahr dafür, dass eine Bevölkerung mehrheitlich auf diese Schiene gerät, weil hier zuviele "Verschiedenheiten" und "Ähnlichkeiten" darin geübt sind, sich auszugleichen. Oft nur ein Burgfrieden, aber er hält.
Autokraten mit Grossmachtgelüste sind daher Auslaufmodelle, auf die wir eine Weile fasziniert starren, aber nicht wirklich in unseren Leben wollen.

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Danke Ihnen für den wertvollen Beitrag, das doch arg enge definitorische Korsett, in das Herr Strassberg dem Begriff "Feind" zu zwängen versucht, mit den von Ihnen aufgezählten sozialpsychologischen Aspekten etwas zu dehnen!

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Daniel Strassberg
Kolumnist@Republik
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Sehr geehrte Frau P., besten Dank für Ihre ausführliche Kritik. Ich möchte nur auf drei Punkte eingehen.

  1. Der Einwand mit den Juden und den Nazis scheint tatsächlich stichhaltig, und ich habe ihn mir vorher auch lange überlegt. Ich denke aber, es ist letztlich nur eine Variante des Schemas , das ich von Laclau vorgestellt habe: Die Juden wurden wie ein Krebsgeschwür behandelt, also ein Teil des eigenen "Volkskörpers", der das Ganze von innen bedroht, und deshalb nicht einverleibt, sondern herausgeschnitten werden musste.

  2. Ich behaupte nicht, das jeglicher Hass auf darauf zurückzuführen ist, es ist lediglich der Versuch den Begriff des Feindes zu analysieren. Dass es auch andere Formen des Hasses gibt, liegt ja auf der Hand.

  3. Könnte man das Freud-Bashing nicht mal beiseite lassen? Es ist allmählich noch viel veralterter als Freuds Theorie. Was soll denn bitte "auf der Höhe der Zeit" bedeuten?

mit den besten Grüssen

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zu 1. Der "Volkskörper" ist nichts anderes als die "Ingroup". Was darunter jeweils subsumiert wird, ist situativ, also mal ist es die eigene Sprachgruppe, dann die politische Ausrichtung, der Verein, oder eben die Nation, eine bestimmte Vorstellung der Nation, zB bestimmte ethnische Gruppen als "Kernvolk". Das ist alles fliessend. Je weniger gebildet und informiert eine Bevölkerung ist, desto mehr lässt sie sich damit manipulieren. Dann wird aus Abneigung bis Hass, Fremdheit, Unwissen, ... u. U. auch ein Feind. Das heisst aber nicht, dass es den Neid dazu nicht braucht, oder den existenziellen Mangel, oder schlicht und einfach das stets psychologisch wirksame Bedürfnis nach Selbstwert. Es gibt die Abwertung von Anderen als "billiges Self Enhancement" in allen Formen. Man kann davon sogar ja profitieren, wenn dann Konkurrenz aus dem Felde ist und der Besitz angeeignet werden kann (Juden). Das "Krebsgeschwür " hat für die meisten Menschen als Vorwand gedient. Es waren keine Analphabeten, die abergläubisch an böse Geister und animistische Vorstellungen glaubten, die in den anderen wohnten, wie zB die Tutsi und Hutu., oder generell verbreitet in Afrika. Und eben: die Imperien waren noch nicht lange untergegangen, hierarchisches Gedankengut wie "Führung von oben" war noch tief in der Mentalität verankert.
Menschen wägen generell stets ab, was der Profit oder der Schaden für sie selber sein könnte. Kosten-Nutzen-Rechnungen, ziemlich banal. Ist/wird in einer fortgeschrittenen autokratisch regierten Bevölkerung der Preis für die eigene Meinung zu hoch, beginnen auch Gruppen von "Krebsgeschwür " zu reden - oder tolerieren es oder wehren sich nicht mehr - die absolut wissen, dass es Unsinn ist.

zu 3. Ich bewundere Freud für seine intellektuelle Schärfe und seine Leistungen, das erwähne ich auch immer wieder. Seine Vorlesungen zu lesen ist ein Genuss. Es war aber eine andere Zeit. Nicht zuletzt ist auf seinen Schultern die Psychologie weitergekommen. Nichts zu bashen an ihm, er war selbstverständlich damals auf der Höhe der Zeit.
Erst kurz vor ihm wurde aber in der Lehre die Psychologie ein selbstständiges universitäres Fach. Vorher war sie immer Teil der Philosophie gewesen. Die Uni Bern war übrigens die erste weltweit, die einen eingenen Lehrstuhl in Psychologie einrichtete, unabhängig von der Psychologie. Als ich das erfuhr, war ich sehr stolz, dort studieren zu können. Bei Freud spürt man noch deutlich, dass die Philosophie "mitredet". Heute ist es viel nüchterner, der Anspruch wissenschaftlicher und natürlich empirischer. Und man ist sich der Komplexität viel bewusster, es gibt keine Ansätze mehr, die "alles erklären"können wollen.

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"Autokraten mit Grossmachtgelüste sind daher Auslaufmodelle".
Seien wir vorsichtig, die Realität kann auch anders wahrgenommen werden: "Bei der im Dezember 2021 verstorbenen amerikanischen Feministin bell hooks kann man nachlesen, wie sehr das Patriarchat lügt, täuscht und trickst. Man kann bei ihr und anderen Geschlechterforscherinnen auch nachlesen, wie hart das Patriarchat bis heute daran arbeitet, die Herrschaftsstrukturen gegen Frauen und Männer immer wieder neu zu errichten."
"das Fascho-Patriarchat [steht] in blutigem Saft und hochgerüsteter Kraft."
Zitate nach Der Fascho-Patriarch. Ein Beitrag von Toni Tholen, in: Die Zeit:
https://www.zeit.de/2022/30/wladimi…chat-krieg

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Ich hab vor 35 Jahren in Genderstudium absolviert und so ziemlich alls gelesen, was Patriarchatsgeschichte und die Wirkung die Kulturgeschichte anbelangt. Eine grosse Figur darin war Carola Meier-Seethaler, die ich im Studium noch persönlich kennenlernen durfte. Ihr Werk "Ursprünge und Befreiungen" war in den 90ern sehr bekannt und inspirierte viele Feministinnen und damals auch die ersten männlichen Sozialwissenschaftler, u.a.. Zusammen mit Gerda Lerner, einer US-Historikerin, hatsie Standardwerke zur Patriarchatsgeschichte, bzw. zur Aufdeckung dessen allmählichen Entstehung durch die Menscheitsgeschichte und der Sichtbarmachung von früheren, egalitären Kulturen. (Keine "Matriarchate"). Heute ist das in der historischen Forschung des Altertums Common Sense geworden und vergessen, dass die patriarchale Gesellschaftsstruktur vor 50 jahren noch auch in der Wissenschaft als quasi "naturgegeben" angesehen wurde!
Meier-Seethaler war mir eine grosse Inspiration und ich war stolz, dass sie schon lang Schweizerin war und in Bern lebte. Ihre zufällig entdeckte Todesanzeige vor einigen Tagen im "Bund" machte mich betroffen. Ich nahm an, es gäbe Nachrufe und Texte dazu - aber nichts! Immer noch ist es möglich, Pionierinnen einfach zu vergessen... Ja, es ist nicht das "Patriarchat das täuscht und trickst", sondern die Menschen tun es alle. Das "Patriarchat" ist kein eigener Organismus, es ist einfach aus der Gesellschaft heraus entstanden, so wie der Neoliberalismus in den 80ern auch. Strukturen werden getragen von der Bevölkerung und wenn heutzutage alles so eine kurze Halbwertszeit hat, dass heutige Feministinnen meinen, sie entdeckten/erforschten die Geschichte und Wirkung patriarchaler Strukturen neu, sind Frauen genauso ignorant wie Männer. Und wie Gerda Lerner aufgrund der Erkenntnisse ihrer Patriarchatsforschung damals etwas kleinlaut wurde und feststellte, dass solche Entwikclung nur hatte stattfinden können, indem Frauen genauso daran arbeiteten, es entstehen zu lassen wie Männer, kann ich das aus dem heutigen Fundus der Psychologie halt nur bestätigen: Die Menschen handeln zuerst einmaal nach ihren unmittelbaren Interessen und was langfristig daraus entsteht, interessiert etwas zugespritzt formuliert, niemanden so richtig, ausser später die Historiker und Philosophinnen. Und in unserer so kurzlebigen und nach steter Aufmerksamkeit schreienden 24/7-Informations-Overkill-Gegenwart, geht alles noch viel schneller vergessen. Das wird in 50-100 Jahren auch mal rückwirkend staunend zur Kenntnis genommen werden, wie zB der Rückfall in Populismus und Dekadenz im Westen stattfinden konnte. Männer und Frauen gleichermassen. Wirklich patriarchal ist unsere westliche Gesellschaft heute nicht mehr, doch es ist halt sehr bequem, auch für Frauen, wenn man nicht so genau den eigenen Beitrag, die Bequemlichkeit, Trägheit und das Priorisieren der eigenen unmittelbaren Interessen anschauen muss. Da pflegt man und frau doch lieber die gerade angesagten Feindbilder etwas mehr als nötig und lenkt von sich ab. So sind wir alle - ich kann es etwas weniger, weeil ich den Mechanismus und all die psychologischen "Biases" zu gut kenne und ich es merke, wenn ich es tue. Es ist nicht "das Patriarchat", das jeweils handelt, es ist der konkrete Mensch. Hierzulande sogar der sehr freie Mensch. Etwas anders ist es in Ländern, die wirklich noch basale patriarchale Gesetze haben, geschriebene und ungeschriebene.

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Danke, Freud ist definitiv veraltet seit gut 70 Jahren aber literarisch immer noch ein Genuss.

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Interessant, aber es greift nicht sehr tief. Der Artikel macht plausibel, warum so viele Nachbarn verfeindet sind. Aber auf Rassismus geht er nicht ein, und Ansätze zur Versöhnung findet man keine, im Gegenteil.

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Lieber Herr Strassberg, das Zitat von Hobbes, auf dem Sie Ihre These aufbauen, wir führten Krieg gegen Freunde, weil sie uns ähnlich sind, und nicht gegen Fremde weil sie uns unähnlich sind, empfinde ich als zweckentfremdet, denn Hobbes betont ja nur, dass wir uns alle sehr ähnlich sind.

Der Prozess des Aufbaus eines Feindbilds beinhaltet jedoch in entscheidendem Masse eine Entmenschlichung des "Gegners", das Narrativ von "Verkommenen", denen man keine Empathie und menschliche Behandlung schuldig ist. Der systematische Ausbau dieser negativen Stigmatisierung gelingt bei Bevölkerungsgruppen, die ohnehin schon mit vereinfachenden Bildern belastet sind, wie zum Beispiel Ausländern im eigenen Land, Kulturen mit anderer Geschichte und Religion etc. besonders leicht. Deshalb haben auch öfters die Ausländer das Nachsehen, wenn die SVP mal wieder einen bösen Feind braucht.

So poetisch ihre Ausführung, es seien gerade Freunde, die sich besonders gut als Feinde eignen, auch sein mag; meiner Meinung nach ist sie im wesentlichen falsch. Natürlich ist die Projektion, die den Feind zum Feind macht, oft das besonders Vertraute an uns selbst, und natürlich macht dies den projizierten Feind uns sehr ähnlich; als Projektionsfläche dienen jedoch diejenigen, die man möglichst einfach entmenschlichen kann. Minderheiten. Fremde...

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«Feinde sind sich in aller Regel gar nicht fremd», schreibt Daniel Strassberg. Kommt wohl darauf an, worin denn «Fremdheit» besteht. Religionen z.B. prägen Menschen. Innerhalb dieser Prägungen kann dann Fremdheit zu Menschen mit anderen Religionen entstehen, obwohl man sich täglich begegnet, man sich kennt und sich ab und zu zum Essen einlädt. Je nach sozio-politischer Gemengelage spült dieses Gefühle an die Oberfläche und sie werden bestimmend (Eine Psychoanalyse wäre da vielleicht doch nicht so antiquiert). Auf dem Balkan lebten lange Zeit Serben, Kroaten und Bosnier nebeneinander, bis eben die Fremdheiten durch die Machtansprüche einzelner an die Oberfläche gespült wurden. Der Hass ist eine Kraft, die vielfältig in seiner Zusammensetzung sich zeigt, was in einer vereinfachten Erklärung zum beschriebenen Phänomen nicht ganz gerecht wird. Auch Menschen, die ich gut kenne, können mir plötzlich «fremd» werden. Das zeigt sich auch in der Pandemie, wo die Brüche durch Familien gehen, deren Zusammenleben vor der Pandemie gut funktionierte. Man wird sich fremd, obwohl man sich kennt. Oder eben gerade deshalb.

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Das stimmt doch so einfach nicht.
In der Rethorik des Krieges wird auf die Andersartigkeit vom "Feind" hingewiesen, der eben genau nicht wie wir ist sondern in seinem Wesen anders.
Soldaten wird beigebracht ihre Gegner nicht als Menschen wie du und ich zu sehen sondern als abstrakte Monster.
Und so viele Agressionen gehen von Anderartigkeit aus (seien es andere Religionen, Hautfarben, sexuelle Identitäten oder auch im trivialen, Musikrichtungen, Fussballvereine etc.)

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Es wird auf Andersartigkeit "hingewiesen", besagt doch eigentlich, dass sie ohne diesen Hinweis nicht auffiele. Entweder, weil sie nicht existiert und erst konstruiert wird, um zwei Gruppen gegeneinander antreten bzw. gegeneinander kämpfen zu lassen oder weil sie eben marginal ist. Deshalb muss man auch verhindern, dass die Soldaten sehen "die sind ja, wie wir" - weshalb man den Gegner entpersonalisieren, dämonisieren muss. Wäre der Gegner tatsächlich "dämonisch", müsste man es den Soldaten nicht erst einbläuen - sie würden es sofort selbst erkennen und entweder aus Angst oder aus einem absoluten Überlegenheitsgefühl heraus den Gegner niedermachen wollen. Kriegsrhetorik macht aus ähnlichen Gruppen Gegner. Beispiel: Das Deutsche Reich und sein "Erbfeind" Frankreich, Russland und Österreich sowie Preussen, die sich Polen teilten. Derzeit Bulgarien, das mit Nordmazedonien darüber streitet, wie "bulgarisch" Nordmazedonien sei.

Ich denke nicht, dass diese "Konstruktion des Feindes" auf alle Feindschaften und kriegerischen Auseinandersetzungen zutrifft, aber auf einige schon. Gerade bei Religionen ist es doch meistens so, dass die sich im Wesen und vielen Glaubenssätzen sehr ähnlich sind. Vor allem in dem, was nachher die Feindschaft auslöst, sind sie deckungsgleich: Nur unser Gott, ist der einzig echte, wahre, wirkliche Gott (bzw. nur unser Erlösungssystem ist das einzig wahre). Und weil es nur einen Echten gibt, muss man jene bekämpfen, die nicht an ihn glauben. Und das dann von jeder Religion :-)

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Was hier mitschwingt, ist das Thema Pazifismus. Ich bin in einer Umgebung sozialisiert worden, in der Pazifismus ganz klar angesagt war: "Frieden schaffen ohne Waffen".

Meine pazifistische Umgebung hatte deshalb Mühe, die Gefahr Putin einzuordnen und befindet sich aktuell in einer Glaubenskrise. Die Realität aber zeigt: Wenn alle friedlich sind, und einer nicht, dann gibt es keinen Frieden.

Friedlichkeit allein schützt deshalb nicht vor Krieg. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir Fremde nicht kennen lernen sollen. Wenn "Frieden schaffen ohne Waffen" funktionieren soll, dann genau so.

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Die Aufgabe des Staates besteht nach Laclau darin, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bevölkerung möglichst gut zu befriedigen. Wenn das einigermassen gelingt, entsteht ein Gefühl der Einheit und Einigkeit.

Warum nicht in der Gemeinschaft über dieses Zitat von Laclau nachdenken, wenn Feinde überhandnehmen?

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Weil die Bedürfnisse der Bevölkerung heute so gelenkt sind (Konsumismus, Suchtverhalten), dass diese gar nicht befriedigt werden können. Wenn Sie (oder Laclau, den ich nicht kenne) von den Ur-Bedürfnissen (hier können wir ja wieder Herrn Strassberg um Hilfe bitten) meinen, dann bin ich dabei.

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Herr Scheuring, in der Schweiz ist mit Knappheiten zu rechnen: Wasser und Strom.
So ein Artikel auf SRF:

Bisher sind Einschränkungen zum Wasserverbrauch aber auf Gemeindeebene geregelt. Oft wissen die Kantone deshalb nicht einmal, wie die Lage aussieht und ob allenfalls Gemeinden Beschränkungen im Umgang mit Trinkwasser eingeführt haben, heisst es beispielsweise im Kanton Baselland.

Oder die NZZ heute bringt einen Artikel mit dem Titel:

Zuwanderung frisst Effizienzgewinne auf. Das starke Bevölkerungswachstum in der Schweiz lässt auch den Strom- und Energieverbrauch steigen.

Mangel an Wasser und Energie lässt sich wohl durch keine Werbekampagne, keine Droge einfach wegzaubern.

Wenn lebensnotwendige Güter knapp sind, werden sehr schnell Feinde benannt, die sie uns streitig machen. Wer das sein wird? Die findigen Politiker:innen und ihre Werbebüros werden sie uns demnächst präsentieren. Um so davon abzulenken, dass hinter den Kulissen politischen Aushandelns die einen versuchen, mehr zu bekommen als andere. Und damit wir als Volk unseren Zorn und Frust auf jemanden richten, der nicht zu den Mächtigen des Landes und politisch Verantwortlichen auf Staatsebene gehört.

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Der Feind wird durch menschliche Rollendefinitionen und Vorurteile gezüchtet. Dahinter steckt der absurde Gedanke, dass jemand der irgendwo anders geboren oder anders sozialisiert wurde, weniger Rechte hat als man selbst bzw. sein Verhalten falsch ist.

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Herzlichen Dank für diese anregende Kolumne - ich finde, es lohnt sich allemal, über dieses Thema nachzudenken. Wie schnell entstehen doch auch inmitten unserer Gesellschaft neue Feindbilder (Corona-Erfahrungen und entsprechende Debatten lassen grüssen), da müssen wir nicht mal den Ukrainekrieg bemühen. Wie entstehen Feindbilder, welche Mechanismen stehen dahinter und wie gehen wir als Individuen und als Gesellschaft damit um? Welches sind überhaupt unsere Feinde? Auch "hoch"philosophische Fragen können im konkreten Alltag handlungsrelevant sein.

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Ich finde den Artikel bedenkenswert. Um eine tiefsitzende, irrationale Abneigung gegenüber einer Person zu entwickeln, braucht es mindestens die Unfähigkeit diese Person zu ignorieren. Diese Unfähigkeit kann verschiedene Gründe haben. Ich finde, eine grosse Ähnlichkeit mit einem selber, kann schon ein Grund sein. Aber ich denke, es ist nur ein möglicher Grund unter vielen.

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Ziemlich vergeistigt. Und getrieben vom Erlösungsversprechen, dämonisieren zu können.
Meine Gegenthese ist einfacher. Die meisten politischen Konflikte lassen sich so erklären: Der Feind ist der, der dasselbe will wie ich auch.
Ressourcen, Land, Hegemonie (das kann militärisch sein, aber auch ideell), Sicherheit.
Das Problem: Wenn man einen Konflikt als Konflikt um ein Gut (im weitesten Sinn) definiert, wird er mit Verhandlungen lösbar. Wenn man ihn vergeistigte Sphären stilisiert, wie das z.B. Putin und hier Strassberg tun, wird er nicht mehr lösbar, sondern endet erst bei der Vernichtung des einen oder anderen Kontrahenten.

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Wow, atemberaubend, was klares Denken leisten kann. Aber weshalb vermag sie sowenig zu ändern?

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Sehr anregende Gedanken von Hr. Strassberg. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass seine Argumentation immer zutrifft. Aber wenn wir im Sport nach Analogien suchen, wo der Wettkampf mit Sieg , Remis oder Niederlage nach (friedlichen) Regeln ermittelt wird, denke ich sofort an ein Fussball-Derby, wo sich die jeweiligen Fans aus derselben Stadt (oder Region) innig hassen oder zumindest verachten. Am brutalsten wohl in Buenos Aires.

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Naja, das trifft auf fast alle Fussball-Derbys zu: GC gegen FC Zürich, Glasgow Rangers gegen Celtic Glasgow, Manchester United gegen Manchester City, Herta BSC gegen Union Berlin..... Die Rivalität unter Sportvereinen der selben Region oder gar der selben Stadt, entzünden sich an sozialen Unterschieden, die zur Vereins"aufspaltung" führten. Man ist sich ähnlich, bis auf... die soziale Herkunft, die Religionszugehörigkeit: Die Bessergestellten gegen die Underdogs, ursprünglich katholischer gegen ursprünglich protestantischen Verein. Oder es geht nach dem Motto: Es kann nur Einen geben (nein, diesmal nicht den Highlander): Nur einen Topverein in der Region, in der zwei Städte um wirtschaftlichen/sozialen Vorrang wetteifern: Hamburg - Bremen (Hanse-/Küsten-/Hafenstädte gegeneinander), Freiburg - Stuttgart (badische gegen württembergische "Hauptstadt" - das Pendant zu Basel gegen Zürich :-) Es entspricht auch den Städterivalitäten: Basel - Zürich, Köln - Düsseldorf, Liverpool - Glasgow etc. Auch hier: Es sind Städte, die sich geografisch relativ nah sind, ähnliche Grössen aufweisen und ähnliche Bevölkerungsstrukturen auf Grund ähnlicher wirtschaftlicher Gegebenheiten haben und darum wetteifern, wer denn nun die Nase vorn hat.

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Ja, und es wäre vielleicht einmal an der Zeit, sich zu fragen, wo sich Sport und Politik - besonders wenn diese in Krieg ausartet - unterscheiden !

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Der erste Artikel den ich hier gelesen habe, der mir ziemlich ... überflüssig erscheint.
Hätte man mit einem Satz viel treffender sagen können, statt zu versuchen sich da philosophisch krampfhaft was aus den Fingern zu saugen:
Der Feind ist der, der meine Gier bedroht.

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Die russische Führung hat also die Ukraine angegriffen, um das russische Volk zu erlösen. Und wenn man denn das Wesen des Feindbildes erklärt hat, wie kommt man denn dazu, dies zu verändern? Darauf käme es doch an. Die russische Kultur hat auch Pussy Riot, Tolstoj, Dostojewski und Solschenitsyn hervorgebracht.

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Am überlegen….
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„Homo homini lupus“… !!??

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Dieser Beitrag von Herrn Strassberg ist für mich eine Anregung um nachzudenken- mehr aber auch nicht. Da wäre vieles, was einer Vertiefung bedürfte und weiterer Auslegeordnung. Das sprengt jetzt m.E. den Rahmen hier definitiv. Und ja- etwas gar ver-theoretisiert kommt mir der Text schon rüber...

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Danke, Daniel Strassberg, für die Anregungen zu dieser vielschichtigen Frage.

Das Fremde, das Andere sich einverleiben, zu eigen machen – das könnte der Mensch durch Bildung oder ein Gegenargument als besseres erkennen und an-/übernehmen.
Eine lautere Bereicherung, ohne Aggression oder Machtmissbrauch. Niemand nähme Schaden, kein Feind müsste definiert, über ihn hergefallen, besiegt oder gar getötet werden.

In verschiedenen Kulturen verzehrten Menschen bestimmte Körperteile des besiegten Feindes rituell, weil sie glaubten, damit seine Kräfte zu erlangen oder selbst unverwundbar zu werden.
Heute glauben wir an den Kapitalismus, betreiben «Wandel durch Handel» mit Potentaten des Oligarchismus, Kleptokratismus und profiTieren.

«… der Wurm nährt in seinem Magen eine Alge, ohne welche er nichts verdauen kann. Alles geht gut bis zu dem Tag, wo dem Wurm einfällt, seine Alge aufzuzehren: er verzehrt sie und stirbt daran (ohne sie verdaut zu haben, da sie ihm dabei nicht mehr helfen kann).»
Jean Baudrillard, 1996

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Der Artikel erscheint eher literarisch als wissenschaftlich fundiert. Schlussendlich geht es um eine Risikoabwägung: ist der Nutzen größer als das Risiko, der Gewinn von Ressourcen wertvoller als potentielle Verlust ? Und das scheint mir vom Soldaten bis zum Befehlshaber Gültigkeit zu haben, ein soziologisches Phänomen kein philosophisches.

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Den Beitrag find ich ausgezeichnet, weil er zum 'Grübeln' anregt! Die Römer sagten: Si vis pacem, para bellum (Wenn du Frieden willst, sei kriegsbereit), und in der Biologie habe ich gelernt, dass der Feind der Meise nicht der Falke ist, sondern die Meise.

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Es gibt doch einen Unterschied zwischen Vögeln, die um Futter konkurrieren und Menschen, die komplexe Gesellschaften und Waffen entwickelten, die keinen Bezug zur Umwelt haben? Wer die grössere Atombombe baut, wird sich nicht unbedingt besser an den Klimawandel oder teurer werdende Fossilien anpassen können.

Konkurrenten sind nicht per se Feinde. Das von Ihnen genannte Verständnis der Biologie geht auf Konrad Lorenz zürück, der Aggression als 'gut für die Art' beschrieb, weil manche Arten so ein Territorium besser ausnutzen. Aber sogar bei den Tieren ist das Verhaltensrepertoire komplexer, als von Lorenz beschrieben. Noch nie gesehen, wie Krähen einen Milan madig machen?

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<Denn auch der Feind ist ein Teil des Ganzen, er würde an sich zur Einheit gehören>
die Jurassier zu Bern, die Schotten und die Iren zu Gross-Britanien - zum Empire... usw. usf.

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Dass die Feindin am ehesten die sein kann, welche uns ähnlich ist, glaube ich nicht. Wie könnten sonst z.B. die Gräueltaten in Kolonien erklärt werden?
Dass es jedoch solche Mechanismen gibt, ist auch offensichtlich. Selbst im Tessin aufgewachsen, wo die Italiener*innen sehr ungeliebt waren, erkannte ich denselben Mechanismus in der deutschen Schweiz, als ich als Zwanzigjähriger hier her zog: die Deutschschweizer*innen mochten die Deutschen nicht, also Menschen, die für mich Auswärtiger sehr viele Ähnlichkeiten zusammen hatten.

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Eine intelligente, anregende und vielschichtige Analyse. Danke für diesen Essay.

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Es hat keine synthetische Stimme, die den Text vorliest.

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Jonas Studach
Community-Support
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Liebe Frau M.,
Tatsächlich weigert sich die synthetische Stimme noch, diesen Text vorzulesen. Sie meint, es mache keinen Sinn, Auslassungspunkte ("...") alleine auf eine Zeile zu setzen und diese dann vertonen zu wollen. Wir versuchen nun, mit der Stimme einen Kompromiss zu finden und liefern gelegentlich dann eine vorgelesene Version nach.

Herzlich, JS

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Vielen Dank für die Rückmeldung und die Bemühungen!
Freundlichst
A.M.

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