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Eine der finstersten und erhellendsten Geschichten in der Republik. Danke für diese Stimme aus Berlin.

Es war so und es ist in der Tat weiterhin so.

Was hätte geschehen sollen: dass die Verantwortlichen der Überwachung gerichtlich zur Rechenschaft gezogen werden. Denn es wurden ja Tausende von Menschen aufgrund ihrer Weltanschauung diskriminiert und vielen wurde ihre Existenzgrundlage genommen. Es geschah aber aus offensichtlichen Gründen nie. Im Gegenteil: eine rechtsbürgerlich dominierte Legislative entwarf neue Gesetze, um die Privatsphäre von uns allen einzuschränken.

Letzte Hoffnung europäischer Gerichtshof für Menschenrechte.

Die Frage danach, wo die Intellektuellen von heute sind, ist einerseits berechtigt, ist anderseits allerdings auch als Frage selbst in Frage zu stellen. Und das ist nicht als Intellektuellenanfeindung gedacht, sondern als Überlegung, ob wir darauf angewiesen sind, dass uns jemand die Welt erklärt, oder eine (macht)kritische Stimme für uns erhebt, oder ob wir selbst bereit sind, dies redlich und (selbst)kritisch zu tun.

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Der Fichenskandal wirkt bei mir insofern weiter, als dass ich bei der Diskussion, ob Private oder der Staat die Swiss-ID betreiben sollen, den Privaten mehr traue als dem Staat.

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Angesichts des noch viel ungebremsteren Handelns dieser Privater scheint mir das ein schlechtes Beispiel für Staatsskepsis zu sein. Oder, konsequenterweise, eher ein Grund für Skepsis gegenüber einer eID als solches, unabhängig vom Herausgeber.

Schlussendlich wird es für eGov-Aktivitäten ein authentisiertes Login brauchen. Da ist mir dann schon lieber, wenn das nur der Staat weiss (der es ja eh wissen muss weil ich sonst nicht einloggen kann) und nicht sich noch das halb-private Konsortium hinter der SwissID/SuisseID/wie auch immer sie dann heisst.

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Verstehe Ihren Sprung nicht.
Lesen Sie doch ein Beispiel betreffend „Private“:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ernst_Cincera

Unter Leben:
„Interessenten aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik zur Verfügung gestellt, damit diese linksstehende bzw. „gefährliche“ Stellenbewerber aussortieren konnten. Die berufliche Laufbahn von vielen Menschen wurde so beeinträchtigt.“

„Die Spitzel hatten den Auftrag, die Aktivitäten der Gruppen sowie deren Mitgliederbestände zu beobachten. Immer wieder gerieten diese Spitzel mit dem Gesetz in Konflikt. Sie wurden allerdings von der Berner Polizei und von Schulvorstehern protegiert.“
...

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Das ist auch ein Standpunkt. Wir könnten somit auswählen, was wir lieber von uns preisgeben: unsere Konsumgewohnheiten oder unsere politisch motivierten alltäglichen Ausreissereien..

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vielen Dank für den informativen Bericht.
Zwei Gedanken plagen mich hin und wieder immer noch:
selbst wenn man seine Fiche anforderte, Stellung nahm, die sogar als „unbegründet verdächtigt“ im Archiv für 50 Jahre versorgt wurde, war und ist es damit erledigt? Meistens steht drauf: "der oder die Person X wurde nicht benachrichtigt!"

  • Darf man das? Einfach ohne Offenlegung der Tatsachen Bürger bespitzeln, wegen wer
    weiss was für Verdächtigungen, ohne Benachrichtigung?

  • Und dann, als alles offen zur Einsicht stand und anschliessend in Bern im Archiv
    versorgt war, war die Sache damit erledigt?

  • Besonders in kleinen Kantonen und ländlichen Gebieten hatten sicher sämtliche
    Behörden, eine Notiz gemacht, wenn nicht sogar ein Doppel des Dokumentes angefertigt.

  • Wurden die alle zurückgefordert, oder liegen die da vorsichtshalber immer noch, sind
    zumindest immer noch in den Köpfen der guten alten Behördenvertreter vorhanden?
    Diese wirken vor allem auf dem Land oft noch aktiv bei Sitzungen und Anlässen mit,
    egal ob sie noch im Amt sind oder nicht!

  • Inzwischen kann man wieder Einsicht in Bundesfichen verlangen. War zwischendurch
    nicht möglich.

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Schreib das auf Kisch!
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Man hätte sich noch den Link oder das PDF zum PUK-Bericht gewünscht...

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Damals hat wenigstens noch einer geschrien, wenn auch er sichs leisten konnte als Abkömmling des Chancenadels.

Heute, da alles so grell durchleuchtet, laut und marktschreierisch geworden ist, würde ja niemand mehr den Schrei hören aus dem " Bauch des Bundes"

So verteidigt man immer noch die Institutionen, an man nicht mehr glauben kann.

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Chefredaktion
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Interessante Sicht. Was wäre die Alternative zu diesem Glauben an die Institutionen?

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Damals wohnte ich eine Zeitlang just 15 m von diesen Unterräumen des Bundesarchivs als Unpolitische in einem Zimmer einer als Kunstgalerie betriebenen Villa an der Taubenstrasse ....

.... im neuen Jahrtausend dann an einem sozialen Brennpunkt in der Agglomeration in einem Wohnblock, wo jeder Nachbar eine andere Nationalität hat. Da reicht es schon, als Aufgabenhilfe in Kontakt mit Familien zu stehen, die aus Ländern stammen, welche dem WeltChefLand seit Herbst 01 verdächtig sind. Gerne wüsste ich, von wem ich überwacht werde seither.

Auf meine Nachfrage hin jedenfalls nicht von Hiesigen.

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Wie kann man heute in den Fichen Einsicht erlangen?

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Leider fünf Monate zu spät, aber besser spät als nie: WoZ hat erklärt, wie man seine Fichen bestellen kann. Man schreibt ein Gesuch an den Nachrichtendienst des Bundes für eine Einsicht. Die WoZ verlinkt zudem auf einen Musterbrief, den man nur noch leicht anpassen muss.

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Nachfragerin
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Danke für Ihre Mühe, Frau Winkler! Jedoch führt der Link führt zur Antwort, dass die Seite innerhalb WOZ nicht gefunden werden kann.

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