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Zehn (!) Staaten in Europa haben sich für die F35 entschieden. Einzig Griechenland und Kroatien (gebrauchte) haben wenige Exemplare des franz. Fliegers gekauft. Die F35 ist längst bez. moderner Flieger der Standard in Europa.

Und in der Republik lese ich „die Schweiz von Europa abgewandt“?! Ich bezahle sehr ungern für eine Zeitung die faktisch 1:1 die beleidigten Kommentare der franz. Regierung publiziert. Und das zieht sich durch den ganzen Artikel.

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Die Kampfflugzeuge sind für die Schweizer Armee eh nur Spielzeuge. Da hätte es der französische Rafale auch getan. Was die Schweiz dringend braucht, sind Freunde in Europa. Und das hat der Bundesrat einmal mehr gründlich versaut. Anders kann man es nicht bezeichnen.

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Bin ganz ihrer Meinung herr schneeberger. Rein technisch mag die F35 das beste Flugzeug sein. Aber schon die Grundannahme ist falsch. Wir brauchen keine Flugzeuge! Alle sind zu teuer.
Aber wie sie sagen: wir brauchen vor allem Freunde. Hier demonstriert sich die unsägliche Arroganz unserer Politiker.

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Der teurere und offensichtlich weiter weniger gute Rafale hätte es auch getan? Diese Argumentation schlägt nun wirklich Purzelbäume.

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Natürlich ist die F35 das modernste Kampfflugzeug. Diese Eigenschaft ist aber für einen Kaufentscheid irrelevant. Was zählt ist, wie gut die Anforderungen erfüllt werden.

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(durch User zurückgezogen)

Herr Anonym, so eine Dominanz, das tönt ganz danach, dass auch bei den anderen 10 Ländern unsanft nachgeholfen wurde.
Und keine Angst, liebe Redaktion, der bezahlt sein Abo weiterhin, um in die Diskussion eingreifen zu können. Ueber den Grund sollte ich mich aber nicht äussern.

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Sehr geehrte Frau Imboden,
Gerne schaue ich zurück auf ihre, von mir überaus geschätzte Arbeit als Korrespondentin in den USA und ihre journalistische Arbeit in Bern.
Wenn ich nun aber ihre sich mehrenden Angriffe auf die Beschaffung eines neuen Kampfflugzeugs durch den Bundesrat überblicke, stelle ich fest, dass immer das gleiche Muster zugrunde liegt:
Vermischung von sehr persönlich geprägter Eigenmeinung mit distanziertem journalistischem Kommentar. Da wird eine Fremdexpertise irgendeines Experten herangezogen, um Zweifel und Unwillen beim Stimmbürger auszulösen. Und wenn dann zum wiederholten Mal weder Beweise noch Echo spürbar werden, so hat es eben Rauch gegeben. Ziel erreicht: Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Aber eben ein Spiel mit dem Feuer.
Wenn früher regelmässig der französische Präsident in Bern anreiste, um die Typenwahl oder gar einen zivilen Unfallbericht zu diktieren, so blieb es diesmal ruhig und siehe da: Die Auswahlkriterien wurden unverändert durchgezogen. Das VBS hat sich an sämtliche Verfahren gehalten und im Ausland überall grossen Respekt für deren Qualität erfahren.
Wir brauchen dieses Flugzeug, weil es die Erfüllung des Auftrags am besten erlaubt. Der erkorene Typ (nicht meine Herzenswahl) ist schlicht der europäische Standard und die kostengünstigste und langlebigste Wahl.
Wir sind nicht umzingelt von Freunden! Wir können nicht „etwas Schutz“ bei der EU einkaufen. Wir müssen Selbstbehauptung beweisen oder unser Luftraum wird „vorsorglich“ besetzt.
Herr Putin tickt anders als die Armeegegner glauben. Und in Osteuropäischen Kleinstaaten, ob EU-Mitglieder oder nur Kandidaten, gehören die Flugplätze, die als chinesische LW-Basen geeignet sind, längst den Chinesen. Überflugsrechte für die chinesischen Flugzeuge entlang der Seidenstrasse sind bereits „gekauft“ worden.
Recherchen bei einem unterlegenen Bewerber sind eben mit Vorsicht zu geniessen.
Mit freundlichen Grüssen
P. S.

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Sehr geehrter Herr S., was ich mit dieser Serie bezwecke, ist: bei dieser teuersten Beschaffung der Schweizer Geschichte hinter die Kulissen zu schauen, die Vorgänge zu analysieren und der Öffentlichkeit aufzuzeigen, ob das Ganze wirklich so ist wie es das VBS und der Bundesrat sagt und wo es Widersprüche gibt. Nichts anderes. Das ist der Kern der journalistischen Arbeit einer Bundeshausredaktorin: die Entscheidungen der Behörden zu hinterfragen statt ihren Aussagen einfach zu glauben.

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verantwortungsvoller Stimmbürger
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Sehr geehrte Frau Imboden
Hinterfragen in Ehre, doch dünkt mich die ganze Arbeit für die Katz, denn: Diese Artikelserie hätte im Hinblick auf die Volksabstimmung veröffentlicht gehört. Jetzt ist es auf slle Fälle zu spät.

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Dass eine russische oder chinesische Invasion Europas, bzw der Schweiz, bevorsteht ist eine lächerliche Behauptung.
Dass wir, wenn es denn so wäre, mit 36 F35 daran etwas ändern könnten, wenn Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich überrannt werden, ist noch lächerlicher.
Dass ein Waffensystem, welches konzipiert wurde um aus hochtechnisierten Basen im sicheren Hinterland Angriffe auf den Gegner auszuführen, am besten für die Verteidigung der Schweiz geeignet sei, ist an Ignoranz kaum zu überbieten. Es gibt in der Schweiz kein sicheres Hinterland, der F35 bietet nur mässige Flugleistungen, insbesondere die Steigleistung ist mangelhaft, was in der kleinräumigen Schweiz ein fataler Nachteil ist.
Ob sich das VBS an seine eigenen Kriterien hielt, ist wegen der Geheimhaltung nicht zu überprüfen. Ich bezweifle es. Was ausser dem Verschleiern des Bewertungsprozesses, könnte der Grund für die Geheimhaltung sein? Aus den Evaluationen anderer Staaten ist bekannt, das der F35 eine hervorragende Offensivwaffe ist, mit hoher Waffenlast und getarntem Anflug auf entfernte Ziele. Die Schwächen sind der hohe technische Aufwand für den Einsatz und eben die bescheidenen Flugleistungen, beides für den Offensiveinsatz nicht so wichtig.
Was übrigbleibt ist, der F35 ist derzeit das modernste Waffensystem, das man kaufen kann, ein Bubentraum, und Lokheed verkauft ihn zu billig, weil sie hoffen den Produktionsprozess mit hohen Stückzahlen zu vergünstigen.

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Lieber Herr S.
Sollte Putin tatsächlich auf die Idee kommen, die Schweiz in der Luft anzugreifen, wie lange könnte unsere Luftwaffe (sei es mit dem F35 oder einem anderen Gerät) wohl Widerstand leisten?

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Danke Herr M.,
Da geht es grundsätzlich nicht um einen Luftkrieg und schon gar nicht isoliert gegen die kleine Schweiz. Aber wenn chinesische oder russische Flugzeuge über das Bundeshaus fliegen, nur weil eben hierzulande niemand mehr in der Luft ist, dann werden dort wirtschaftliche Zugeständnisse unterschrieben auch ohne Herrn Schneider-Ammann. In den neuen chinesischen Anspruchsgebieten lässt sich das genau beobachten. „Biedermann und die Brandstifter“ richtet sich hier gegen die schleichende Aufgabe der Selbstbehauptung, auch im Luftraum. Gelegenheit macht Diebe. Vermeiden wir doch den Luftkrieg über der Schweiz und verhindern wir gemeinsam den Untergang der Freien Welt durch klare Zeichen. Sowohl die russische, wie auch die chinesische Aggression sind Reaktionen auf den Zerfall der USA und auf die erfolgreich auseinander dividierte EU.

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Die andere Sichtweise
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In Sachen Transparenz:
Es verwundert schon etwas, wenn ein linkes Blatt wie die Republik, welches sich bislang gegen die Armee wie auch gegen die Beschaffung von Kampfflugzeugen positioniert, sich auf einmal für die Beschaffung europäischer Kampfflugzeuge einsetzt.

Wenn man schon von Transparenz und Ehrlichkeit spricht, so sollten auch die Republik-Macher so ehrlich sein und ihre primäre Absicht des Artikels nennen, nämlich eine Beschaffung neuer Kampfflugzeuge zu verhindern oder zumindest zu verzögern und damit einen demokratischen Entscheid des Schweizer Volkes zu negieren.

In Sachen Beschaffung-Szenarien:
Als ehemaliger Mitarbeiter des damaligen Planungsstabs der Armee (ok, das ist bald 20 Jahre her) und der Armasuisse kenne ich die Verfahren bei der Beschaffung von Rüstungsgütern recht gut. Anders als etwa im links-geführten Bundesamt für Energie, wo Beratungsmandate in Salamitaktik ohne Ausschreibung sehr gerne an gute Gesinnungs-Kumpels und Parteikollegen vergeben werden, geht die Armee bei der Beschaffung von Rüstungsgütern doch extrem sensibel, genau und regelkonform vor. Das dank der permanenten "Überwachung" durch die einschlägige Presse, was aber durchaus gut ist.

Aber es ist nun mal so, dass es bei Aufträgen der Öffentlichen Hand praktisch immer wieder zu "schrägen Szenen" kommt. Das hat Tradition und ist letztendlich Teil unserer demokratischen, marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung (Art. 94 BV). Hey es geht um Geld, um viel Geld.

So gibt es etwa Baufirmen, oder Ingenieurbüros, Zulieferfirmen, etc. etc. die knallhart mit der Verzögerung des Projekt drohen, wenn sie bei der Mandatsvergabe nicht berücksichtigt würden. Grosse Firmen haben ganze Rechtsabteilungen, die nichts anderes tun, als sich irgendwie Staatsaufträge zu ergattern. Davon können Astra, armasuisse, etc. bis hin zu staatlichen Firmen wie SBB, Post, BKW, BLS, etc. etc. ein Liedchen singen, aber auch kleine Mitbewerber, die trotz guten Angeboten dann von den Grossen ausgebootet werden.
Insofern sind solche Szenen, von allen Seiten her, gewohnte Szenen und es gibt keinen, der nicht in die Trickkiste greift, um den lukrativen Auftrag an Land zu ziehen. Der Franzose tut das, der Brite tut das, der Amerikaner tut das.
Bei der Beschaffung von Kampfflugzeugen sind Gegengeschäfte ein gutes Argument und mit Verlaub: die Schweizer Zulieferanten und der Schweizer Werkplatz profitieren seit Jahren sehr stark von Aufträgen aus den USA; während die Handelsbilanz gegenüber Deutschland und Frankreich stark negativ ausfällt.

Für mich persönlich, der gerne auch kleine und feine Firmen in die Auswahl aufnahm (und diese teilweise sogar auf die Ausschreibung hinweisen musste) waren solche Gegebenheiten auch der Grund, in die Selbstständigkeit zu wechseln. Denn sobald die Ausschreibung draussen war, konnte man sich als Ingenieur nicht mehr der eigentlichen Beschaffung widmen und seinen Job machen, sondern musste sich zuerst jahrelang mit juristischem Geplänkel auseinandersetzen. Für Juristen, Politiker und letztendlich Journalisten mag das ein einträgliches Geschäft sein, als Projektleiter und Ingenieur sind solche Szenen einfach nur mühsam.
Denn Aufträge der Öffentlichen Hand haben immer einen politischen Beigeschmack und alles, was politisch ist, ist nun mal selten ehrlich.

In Sachen F-35:
Vorab: Als Ingenieurbüro und Entwickler sind wir u.a. auch für die Flugzeugindustrie tätig. Nein, nicht nur für die Amerikaner, sondern auch für die Engländer, Italiener, Türken, Franzosen, Deutschen, Kanadier, Brasilianer und Japaner und nein, in Sachen F-35 profitieren wir nicht, im Gegenteil, beim Rafale hätten wir uns um einen kleinen Auftrag bewerben können (Carbonstrukturen), beim F-35 würde sich das für uns nicht lohnen. Aber wir kennen die F-35 ziemlich gut.

Die F-35 ist nicht nur das "modernste" Flugzeug, sondern auch eine Mitentwicklung diverser Europäischer Staaten wie den Niederlanden, Italien, Dänemark, Grossbritannien und der Türkei, wo übrigens auch Teile des Flugzeugs gefertigt werden (Fahrwerke, Kunststoff-Strukturen, etc.). Auch die Schweiz hätte bei diesem Flieger damals mitwirken können, allerdings kam das aufgrund der linken Politik leider nicht in Frage. Stichwort "halber Bundesrat".

Dennoch muss man ganz klar sagen, dass die F-35 in der Summe ihres Könnens und in Anbetracht der Bedrohungslage und möglicher Einsätze für die Schweiz die absolut beste Wahl ist. Alles andere, selbst die heutige F/A-18 sind überdimensionerte Flieger und das, was sie besser können, für die Schweizer Bedürfnisse nicht von Bedeutung ist.

Hinzu kommt der Umstand, dass Eurofighter und Rafale konstruktiv veraltete Flugzeuge sind. Etwas überspitzt formuliert: Man kann nicht in einen Käfer aus den 1970ern einen Elektromotor einbauen und eine Batterie im Kofferraum verstauen und meinen man könne den jetzt als Tesla verkaufen.

Man betrachte weiter die Umstände, warum es überhaupt einen Rafale und einen Eurofighter gibt und nicht nur ein Flugzeug, welches gemäss den Verträgen von 1983/84 in Sachen European Fighter Aircraft (EFA) von Frankreich, Grossbritannien und Deutschland vorgesehen war.
Nebst dem Umstand, dass man sich nicht über den Lead einigen konnte (der Dauerstreit zwischen den Franzosen und Engländern hat Tradition) spielten vorallem die unterschiedlichen Vorstellungen zum Pflichtenheft des zukünftigen Europäischen Fliegers eine Rolle. Da lagen die Franzosen einerseits und die Engländer und Deutschen andererseits in Sachen Spezifikationen derart weit auseinander, dass es keinen Sinn machte, ein gemeinsames Flugzeug zu entwickeln.
Das wäre in etwa wie wenn ich einen umweltfreundlichen, agilen, kleinen Stadt-SUV mit Platz für 9 Personen plus Gepäck, Geländegängigkeit und 3.5 Tonnen Zuglast entwickeln müsste.

Der Alleingang der Franzosen hat uns den Rafale beschert, der agil und wendig ist und vieles gut kann, aber für die Schweiz zu überdimensioniert ist (Mach 2, etc.). Sagen wir mal ein Mercedes SL. Schnell, wendig, sportlich, aber teuer und eher unpraktisch. Dann kommt noch der Britisch-Deutsche Eurofighter, das ist quasi der 7.3L V8 Mercedes SUV der trotz 3 Tonnen Eigengewicht binnen 4 Sekunden auf 100km/h beschleunigt und mit 250km/h über die Deutschen Autobahnen brettern kann.

Die F-35 ist dagegen ein moderner VW Golf. Vielleicht nicht so sportlich wie der Mercedes SL, vielleicht nicht so bullig wie der Mercedes SUV, dafür aber enorm praktisch. Er kann nicht alles, aber er kann, was er können muss, und alles zu einem fairen Preis.
Genau diese "VW-Golf" Eigenschaften machen die F-35 weltweit zum Gewinner und es sind mittlerweile nebst den USA 13 Staaten, darunter 10 Europäische, die die F-35 erfolgreich einsetzen. Die F-35 ist wird in grosser Stückzahl gebaut (Stand 4. Januar 2022: 758 Maschinen). Derweil der Rafale von gerade 4 Nationen (nebst Frankreich) geordert wurde und in weitaus kleinerer Auflage gebaut wird (Stand 23. Dezember 2021: 237 Maschinen). Der Rafale hat zudem diverse wichtige Ausmarchungen gegen den Eurofihgter verloren (u.a. beschafft Kuwait den Euro-Fighter und nicht den Rafale; was aufgrund des Leistungshefts hinterfragt werden darf, aber halt mal so ist). Eurofighter Stückzahl Stand 23. Dezember 2021: 571. Er wird von 9 Luftwaffen eingesetzt, darunter Deutschland und Grossbritannien.

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Sehr geehrter Anonymous. Nein, wir sind kein "linkes Blatt". Nein, wir haben uns niemals "gegen die Armee positioniert", da wir generell keine politischen Haltungen vertreten. Wir sind ein journalistisches Magazin, das sich einzig und allein an journalistischen Grundsätzen orientiert. Wir berichten über das, was aus unserer Sicht journalistisch interessant ist und sehen unsere Rolle als vierte Gewalt, welche die anderen Gewalten kontrolliert und kritisch hinterfragt. In diesem Sinne gehört es zu unseren wichtigsten Aufgaben, Macht zu hinterfragen und Ungereimtheiten aufzudecken - und beispielsweise über das zu berichten, was versteckt bleiben soll. Nie, aber auch gar nie haben unsere Artikel zum Ziel sich für oder gegen etwas einzusetzen. Das ist nicht unsere Aufgabe.

In diesem Sinne: Nein, wir setzen uns ganz und gar nicht für die Beschaffung europäischer Kampfflugzeuge ein. Unsere Redaktorin Priscilla Imboden, die sich schon seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Armee beschäftigt, hat etwas herausgefunden, was berichtenswert ist. End of story.

Ihnen wünsche ich einen angenehmen Tag, mit freundlichen Grüssen, Bettina Hamilton-Irvine

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Wie bitte, Frau Hamilton-Irivine?! Die REPUBLIK kein linkes Blatt?! Das ist wie wenn die NZZ sich auf den Standpunkt stellen würde, sie vertrete keine bürgerlichen Positionen, oder die WoZ keine linke Positionen. Allen dreien kann man kritischen, in aller Regel gut recherchierten Journalismus attestieren, aber doch nicht einen neutralen Standpunkt.
Bereits die Themenwahl der Republik ist ja selektiv, und wie dann an ein konkretes Thema herangegangen wird, ebenso. Nehmen wir nur den zeitgleich erschienenen Beitrag zu Pfizer. Da wird unverhohlen weltweite soziale Verantwortung eines Unternehmens einverlangt, das tunlichst Afrika mit Impfstoff zu beliefern hat, idealerweise zum Selbstkostenpreis. Aus bürgerlicher Sicht besteht die Aufgabe aber darin, gute Geschäftszahlen zu schreiben. Die Republik resp. die für sie tätigen Journalisten vertreten hier einen typisch linken Standpunkt; man hätte den gleichen Beitrag, genauso kritisch, aus der Optik eines Manager-Magazins schreiben können, in welchem der CEO von Pfizer als Held dargestellt wird, der mit klugen und vorausschauenden Entscheidungen ein Unternehmen aus dem Sumpf gezogen hat. In der Republik dagegen wird er nàherungsweise als raffgieriger Unmensch dargestellt.

Ich habe dieses Blatt hier nicht zuletzt deshalb abonniert, damit ich (auch) linke Standpunkte mitbekomme. Wenn Sie mir weismachen wollen, es seien nur neutrale Standpunkte, dann kann ich genauso gut wieder den Walliser Volksboten abonnieren. Die halten sich dort nämlich auch für neutral und kritisch.

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Ihre fachlichen Ausführungen zu den einzelnen Kampfjets finde ich lesenswert. Wo Sie, ebenfalls mit Verlaub, komplett daneben liegen, betrifft zum Einen Ihre Behauptung, dass die Republik ein 'linkes Blatt' sei, was natürlich, tschuldigung, ein kompletter Chabis ist und zum Andern, dass die "... primäre Absicht des Artikels [...], nämlich eine Beschaffung neuer Kampfflugzeuge zu verhindern oder zumindest zu verzögern und damit einen demokratischen Entscheid des Schweizer Volkes zu negieren.." sei. Dies finde ich eine recht unsachliche und mit nichts belegte Behauptung. Wie kommen Sie bloss auf so einen Quatsch???

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Die andere Sichtweise
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Naja, wenn die Republik kein "Linkes Blatt" wäre, würde sie nicht "Republik" heissen, da sind wir uns wohl einig.
Ich sage aber nicht, dass die Republik ein schlechtes Blatt ist. Sonst würde ich sie nicht lesen.
Aber Sie haben schon recht, vielleicht sollte man die Welt der Medien weniger in "Links" und "Rechts" einteilen, sondern in informativ und gut recherchiert und in das, was als Abfall täglich im Zug herumliegt.
Die Republik macht grundsätzlich einen guten Job. Wenn manchmal auch zu Diskussionen Anlass gebend. Was ja durchaus lobenswert ist.

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Chefredaktion
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Sie verbreiten Unfug. Die Republik berichtet über Kampfjets wie über jedes andere Thema auch. Nämlich so, dass sich das Publikum eine eigene Meinung bilden kann. Zum Beispiel in zwei Beiträgen von einer der profiliertesten sicherheitspolitischen Journalistinnen (Eva Novak): https://www.republik.ch/2020/09/14/…m-die-jets oder hier https://www.republik.ch/2021/06/17/…er-absturz. Auch Priscilla Imboden arbeitet an diesem Themenkomplex schon seit langer Zeit und professionell. Ihre anonym vorgebrachten Unterstellungen sind haltlos. Freundliche Grüsse!

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Die andere Sichtweise
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Sehr geehrter Herr M.: Bei allem Respekt:

Wenn ich als Gegner von Fast Food den Fast Food prinzipell ablehne, und ich nun einen Artikel darüber schreiben muss, welcher Hamburger jetzt besser ist, wirft das unweigerlich Fragen auf. Denn dazu müsste ich nämlich das, was ich grundsätzlich ablehne, zuerst einmal ausgiebig testen und mich effektiv neutral mit der Materie befassen.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Ich teste und finde, dass ein Hamburger doch nicht so schlecht schmeckt und gestehe mir ein, dass ich mich bislang geirrt habe und schreibe über Geschmack, Genuss, etc.
Oder ich schreibe die Story aus der Warte, dass es zwar bessere und schlechtere Hamburger gibt, aber alles in allem Hamburger grundsätzlich schlecht sind. Dass letztere Story bei Fachleuten als wenig objektiv eingestuft wird, liegt wohl auf der Hand.

Eva Novak etwa hat die selbst gestellten Fragen nie beantwortet, die Artikel wirken wie Analysen, die nie abschliessend fertiggestellt sind.

Priscilla Imbodens Beiträge als US-Korrespondentin wusste ich immer sehr zu schätzen, sie waren immer sehr informativ und richtig gut recherchiert. Klar, ihre politische Haltung war und ist immer erkennbar, was aber der Sache nicht abträglich ist. Letztendlich gab das hochinteressante Diskussionen und genau das macht guter Journalismus ja aus.

Ich find's übrigens gut, dass Frau Imboden zum Team der Republik gestossen ist.

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Immer, wenn ich so seltsame Kinderbelehrungen lese – verknüpft mit Schlagworten –, werde misstrauisch. Eine Kinderbelehrung ist für mich die Metapher vom VW Käfer mit Batterie und Elektromotor. Ebenso die irreführende Metapher vom VW Golf. Wo sind die Fakten?

Und dann noch die Schlagworte: die Republik ist links, weil sie Republik heisst. Das führt zur zweiten Frage: ist das sauberes Denken? Wohl eher nicht. Und was bedeuten heute eigentlich "Links" und "Rechts". Immer häufiger bedeutet es klug klug und dumm. 'Tschuldigung.

Schauen wir einmal in die Wikipedia, wie es sich mit dem angeblichen VW Golf alias F-35 so verhält. (Am Schluss kommen wir dann drauf, dass die F-35 ein Sonntagsferrari ist, den die Amerikaner als gescheitertes Projekt ansehen).

Also: "Die Lockheed M. F-35 Lightning II ist ein Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug. ... Am 15. März 2006 berichtete Spiegel Online, die Tarnfähigkeit könne laut Aussagen des US-Verteidigungsministeriums wahrscheinlich nicht den ursprünglichen Versprechen gerecht werden." Eingesetzt wurde der angeblich für Schweizer Luftpolizeidienste gedachte Kampfflieger bisher wie folgt: "Der erste Kampfeinsatz der F-35 erfolgte im Mai 2018 im Rahmen der israelischen Militäreinsätze im Bürgerkrieg in Syrien. Dabei griffen israelische F-35 Bodenziele in Syrien an. Am 27. September 2018 flogen erstmals US-amerikanische F-35B der 13. Marine-Expeditionseinheit (MEU) von der USS Essex (LHD-2) zu Angriffen in Afghanistan. Aha, der F-35 ist also primär als Tarnkappen-Bomber gegen gescheiterte Staaten mit schwacher Luftaufklärung im Einsatz. Damit können wir wohl nur Liechtenstein erschrecken.

Wegen der Tarnkappen-Eigenschaften kann der Flieger nicht viele Waffen tragen. Und weil er so gut getarnt ist, "wurde auch ... kein gesteigerter Wert auf Wendigkeit gelegt, um so die Kosten und Tarnkappeneigenschaften optimieren zu können." "Durch die nur sehr begrenzte Kapazität der internen Waffenschächte mangele es der Maschine außerdem an Feuerkraft und Ausdauer."
Lustig, die kleine Schweiz will kein besonders wendiges Kampfflugzeug, sondern einen schwach bewaffneten nicht so wendigen Flieger, der zum Wenden ins Ausland muss.

Tatsächlich trägt die F-35 eine Kanone mit gerade einmal 180 Schuss sowie zwei Waffenschächte mit vier Laststationen. Wegen der mageren Bewaffnung wird an Aussenlastträger gedacht, welche aber die Tarnkappeneigenschaft beeinträchtigen. "Da die F-35 extern mehr Waffen mitführen kann als intern, wird darauf zurückgegriffen, sobald die Tarnkappeneigenschaften aufgrund geringer feindlicher Luftabwehr nur eine untergeordnete Rolle spielen." heisst es in der Wikipedia. Das spricht wohl auch wieder für Einsätze über dem Fürstentum.

Ja, und so kommt es, wie es zu erwarten war: Die Amerikaner finden, der F-35 sei gescheitert: "Im Februar 2021 wurden in US-amerikanischen Medien Äußerungen von Vertretern der Air Force und der Regierung zitiert, welche vom Forbes Magazin als Eingeständnis des Scheiterns des F-35-Projekts gewertet werden. Kritisiert wurden die hohen Kosten für die Anschaffung und den Betrieb sowie die Unzuverlässigkeit der Maschinen. Das Flugzeug, welches als kostengünstiger Ersatz für die F-16 gedacht war, sei durch die lange Entwicklungsphase hindurch immer komplexer und teurer geworden. Letztendlich weise die F-35 all jene Probleme auf, zu deren Lösung sie entwickelt worden sei."
"Regierungsberater Dan Grazier wies darauf hin, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sei, mit der Entwicklung eines neuen Flugzeugs zu beginnen. Die F-35 habe „zu viel machen sollen“. Denkbar sei laut Grazier, den Bau der F-35 (analog zur F-22) nach einigen hundert Exemplaren einzustellen und mehrere Milliarden Dollar in ein neues Entwicklungsprogramm umzuleiten."
Ein gescheitertes System. Ideal für hörige Käufer. Wir Schweizer lieben doch die Wollmilchsäue – hier gibt es mal wieder eine für Leute mit Freude an besonders vielen Knöpfen und Reglern und Displays und Hebeln und viel Tschinderassabum, weil ihnen in der Kindheit der Bobby Car zu früh weggenommen wurde.

Noch etwas zur Metapher vom klugen VW Golf: "Laut Air Force Chief of Staff Gen. Charles Brown ist die F-35 „ein Ferrari, mit dem man nicht jeden Tag zur Arbeit fahre, sondern den man nur Sonntags nutze“"

Es ist zum heulen. Finde ich nicht, weil ich ein besseres Kampfflugzeug möchte, sondern weil der überflüssige Flieger perfekt ins Chaos passt, aus dem er in der Schweiz geboren wird.

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Selbst die Romulaner und Klingonen können nicht feuern, solange die Tarnvorrichtung aktiv ist ;)))
Auslaufmodelle sind meist günstiger zu haben.
Deutlich günstiger wäre es, wenn die Menschheit endlich so intelligent wäre um mit diesen territorialen Kinderspielen aufzuhören. Aber vermutlich geht sie vorher unter....

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Interkultureller Coach
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Herr O., woher haben Sie dieses Wissen? Und wieso kann eine professionelle Behörde sich so irren?

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Mich verwundert nur, dass Sie dieses “linke Blatt” überhaupt lesen.

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Diese weitere Episode zeigt sehr schön die Zerrissenheit der Landesregierung in der Europafrage. Es gibt auch auf hoher Flugebene keinen Konsens mehr ...

Ich bin immer ratloser. Die Schweiz ist planlos und das Agieren wird ohne Freunde unmöglich. Ebenfalls scheint auch niemand das Vakuum füllen zu können oder zu wollen.

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Die ganze Menschenwelt ist zur Zeit planlos. Wir sind da nicht die einzigen ;) Planlos in den Abgrund....

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Hervorragende Recherche, Danke. Bisher war mir - wenn schon ein Kampfjet unbedingt sein muss - egal welcher Typ. Das hat sich gerade geändert... Was für ein Europa Debakel. Für die Schweizer existiert Europa nur im negativen Narrativ. Was für ein fataler Irrtum. In der EU wird die EU als Erfolgsprojekt wahrgenommen (was es auch ist).

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Wie schon bei den letzten Berichten zu den Fliegern bleibt für mich die Frage offen, weshalb überhaupt die neusten und grössten Flieger in der Evaluation sind. Es gibt nämlich auch Flieger, wie z.B. den Leonardo M346-FA oder den KAI FA-50, welche explizit für Luftpolizeidienst verkauft werden und einen Bruchteil der Kosten aufweisen.

Diese Flieger scheinen mir die Bedürfnisse der Schweiz gut abzudecken, sind aber nie auch nur in der Evaluation angedacht worden, so scheint es.

Ich wäre hier sehr froh, wenn die Republik mal in diese Richtung nachhaken könnte. Es kann ja auch durchaus Argumente geben, welche diese Flieger ausscheiden lassen - aber diese Argumente muss ich sehen, bevor ich einem völlig überteuerten Fehlkauf zustimme.

Eher braucht die Schweiz gar keine Flieger als 5 Mia für die falschen...

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Gute Frage. Das VBS sagt dazu, dass diese leichteren Flieger zu wenig Schubkraft haben um etwa ein grösseres Flugzeug abzufangen, das in den Schweizerischen Luftraum hineinfliegt. Sie sehen die Argumente hier in der Zusammenfassung der Debatte im Parlament: https://www.parlament.ch/de/service…sd133.aspx Überprüft habe ich das noch nie.

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Was für ein grösseres Flugzeug, stellt sich mir die Frage?

Gemäss Spezifikation sind die Flieger nämlich schneller als gängige Passagierflieger, was auch dazu passt, dass sie für Luftpolizei beworben werden und in Lateinamerika so benutzt werden. Ich befürchte daher, dass es dabei darum geht, dass sie nicht gegen Sukhois der neusten Generation gewappnet sind - was auch zum "konkurrenzfähig" Kommentar passt. Das kann und muss aber nicht das Ziel der Armee der Schweiz sein! Wir müssen mit niemandem konkurrenzieren, wir müssen die paar Aufgaben erledigen, die bei uns relevant sind.

Womit wir wiederum beim Problem sind, dass der Auftrag der Armee völlig falsch definiert ist.

Edit: ich bin aber sehr froh, zu sehen, dass da zumindest im Parlament mal nachgehakt wurde.

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Die andere Sichtweise
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Vorab werte Frau Imboden: Eine gute Recherche und eine gute Arbeit. Wenn auch mit etwas "Linksdrall". Aber wie man an der Diskussion sieht: Auftrag erfüllt!

Betreffend dem Typenentscheid: Wir müssen diesbezüglich auch ein Blick auf die Logistik werfen. Die Schweizer Luftwaffe hat zur Zeit sieben Flugplätze in Betrieb von welchen aus die Luftraumüberwachung gemanagt wird. Aus Kosten- und Lärmschutzgründen werden die Jet-Flüge auf möglichst wenige Flugplätze beschränkt (so starten und landen etwa in Sion kaum noch Jets). Die Flugzeuge müssen in der Lage sein, von diesen Basen aus operieren zu können.

Selbstverständlich könnte man mit kleineren und schwächeren Fliegern auch eine Luftraumüberwachung installieren. Das bräuchte aber bedeutend mehr Flieger auf mehr Luftwaffenbasen, mehr Personal, mehr Wartung, mehr Lärmschutzmassnahmen etc. etc. was sich unterm Strich kaum rechnen würde.

Weiter werden in unsern Nachbarländern entsprechende Kampfjets eingesetzt und man sollte sich schon einigermassen mit diesen Fliegern messen können. Es braucht also auch "genug PS unter der Haube". Vergleich: Die Autos der Kantonspolizei sind keine Ferraris und können auf der Rennstrecke niemals einem Ferrari folgen. Aber auf unseren realen Strassen verfügen unsere Polizeikräfte über die Taktik, fahrerisches Können und eben "genug PS", um einen "wildgewordenen" Ferrari binnen Kürze stoppen zu können.

Noch kurz in Sachen Evaluation:
Selbstverständlich hätte es noch weitere Muster gegeben. Nicht nur die Russen und Chinesen, auch die Japaner haben recht gute Flieger in petto.
Nun die Schweiz wurde Anfang der 2000er Jahre angefragt, ob man bei dem Projekt F-35 mitarbeiten möchte, die Schweiz hat das damals abgelehnt.

Hier sind die Amerikaner den Schweizern massiv entgegengekommen und die Schweizer werden preislich nun so behandelt, als ob sie an der Entwicklung des Fliegers finanziell beteiligt gewesen wären. Ein Punkt, der zunächst klar ausser Diskussion stand!

Den Weg, den das VBS hierzu beschritten hat, ist ein guter und klarer Weg, der zunächst jene Flieger, die für die Schweiz nicht in Frage kommen (etwa die Lockheed M. F-22 Raptor, Japanische X-2, etc.) vorgängig einmal ausgesiebt hat und sich auf real mögliche Flieger beschränkt hat, deren Spezifikationen dem Schweizer Pflichtenheft möglichst nahe kommen.

Darunter hat man dann den bestmöglichsten Flieger gewählt in Anbetracht diverser Parameter, wie Kosten, wie zukünftige Avionik, etc.
So aus dem Bauch heraus gesagt, denke ich, dass die Wahl zwischen der F-35 und der F/A-18 relativ eng wurde, wobei die Emotionen bei der modern aussehenden F-35 sicher auch mitgespielt haben (sollte man ruhig zugeben...). Wie bereits bemerkt erfüllt die F-35 das Schweizer Pflichtenheft besser als die Europäische Konkurrenz, was übrigens nicht erstaunt, da die F-35 als Quasi-Standard-Flieger diverse Typen (vom Erdkampfflugzeug A-10 bis hin zum Multirole Flieger F-16) ersetzen soll.

Ich habe übrigens mit der F-35 eine Wette verloren, mein Tip war klar die F/A-18, was sich allein aus Logistikgründen empfohlen hätte. Aber die F-35 ist das etwas coolere Flugzeug und Amherd schwärmt halt für coole Sachen. Schweiz und Tarnkappenflieger, wer hätte das gedacht... da werden abgesehen von den Italienern sämtliche Nachbarstaaten vor Neid erblassen. Dieser Punkt hatte damals bei der F/A-18 schon eine Rolle gespielt (die Schweiz hatte damals den modernsten Flieger in ganz Europa, während die Deutschen noch auf ihren Uralt-Tornados herumturnten).

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Als Vergleich mal so aus öffentlichen Quellen:

Die Leonardo-Maschine hat eine Maximalgeschwindigkeit von 1,065 km/h, eine Boeing 747 bringt 988 km/h hin, eine 737 nur 839km/h. Airbus' A320 bringt 871km/h. Die Leonardo hat dabei einen "Service Ceiling", also eine Maximalflughöhe, von 13km, während die Zivilisten auf etwa 12.5 km kommen.

Das ist nicht massiv schneller und vielleicht ist das zu wenig, um das einzuholen? Aber es ist zumindest nicht so, dass das einfach als "zu langsam" von der Hand zu weisen ist.

Edit, man sollte natürlich auch den F35 hier zum Vergleich aufführen. Dieser bringt mit afterburner Mach 1.6 hin, also etwa 1900-2000km/h! Das ist massiv schneller, und eventuell ist das ja relevant für das schnelle Ausrücken bzw am Ziel eintreffen.

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Warum setzte Italien F-35 und Eurofighter ein, wenn das Trainer Jet M-346-FA doch günstiger und geeigneter wäre ?
Warum hat Südkorea F-35 gekauft, wenn KAI F-50 doch günstiger und geeigneter wäre ?

In der Schweiz ist jeder Experte in Luftverteidigung, Virologie, Energiepolitik.
Lassen wir die Profis evaluieren.

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Italien... Keine Ahnung. Ähnlich kompetente Entscheider? Ist Italien in der NATO und muss sich daran beteiligen können?

Südkorea hat ein gänzlich anderes Bedrohungsprofil. Bei ihnen sitzen drei gefährliche Nachbarn an der Grenze, natürlich benötigen sie eine ganz andere Ausrüstung als die Schweiz.

Wenn ich noch vertrauen würde, dass hier tatsächlich kompetente Profis nach sinnvollen Richtlinien entscheiden würden, und nicht Kalte Krieger den bösen Russen bekämpfen wollten, dann würde ich auch dafür plädieren, dass wir es den Profis überlassen. Aber das Militär entscheidet konsequent falsch und hat einen völlig falsch formulierten Auftrag, also sind hier offensichtlich keine Profis am Werk denen ich unbesehen glauben kann.

Edit: Wenn ihnen die KAI und die Aermacchi nicht gefallen - wie wäre es mit der Boeing T-7, welche explizit die F-5 ablösen soll in der bewaffneten Variante? Die F-5 hatten wir auch mal, also warum nicht der Nachfolger davon? Wäre immer noch massiv günstiger...

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Und hier nun die Antwort via SRFinvestigativ: https://twitter.com/SRFinvestigativ…oHznYdjf0g

Meine Befürchtungen waren korrekt, wir kaufen diese Flieger, damit wir den BöFei in Tschechien bombardieren können.

Es wäre ein Witz, wenn es nicht so viele Ressourcen binden würde.

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"Physiker"
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Vielen Dank für den Artikel. Wer hätte gedacht, dass BR Cassis eine (meiner Ansicht nach) vernünftigere Haltung hatte als BR Amherd, offenbar die Architektin dieses kollossalen Fehlentscheids?
Persönlich will ich zwar gar keinen Kampfjet, aber wenn schon, denjenigen eines Nachbarlandes und nicht der USA, immer noch ein Drohnen-mordender Folterstaat (aktuelles Beispiel https://www.infosperber.ch/freiheit…mo-stehen/ ). Wenn das Geschäft die USA vor einer weiteren Amstperiode des irrlichtenden Trumps retten helfen könnte, dann vielleicht, aber bis es so weit ist, könnte er wieder da sein.
Edit 13.1.22: Ich realisiere erst heute im Artikel, dass offenbar auch die zwei SP-BR für den F-35 gestimmt hatten, sonst hätte es ja auch nicht gereicht. Damit bestätigt sich wieder mal mein Vorurteil als Grüner: SP gut in der Opposition, teilweise auch in Parlamenten, aber nicht in der Exekutive (wobei das auch für manche Grüne gilt).

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Die andere Sichtweise
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Selten so ein rassistischer antiamerikanischer Unsinn gelesen. Doch bevor ich zur Antwort ansetze hier kurz die Frage, wem wir, Sie Herr S. und ich und alle andern hier in Europa die Freiheit und den wirtschaftlichen Wohlstand zu verdanken haben. Sicher nicht den Deutschen und schon gar den Franzosen.

Als die Welt 1945 endlich von einem langen, durch Deutschland und Japan angezettelten, zerstörerischen Krieg aufatmen konnte, kam den Franzosen, die nur dank Zehntausenden von gefallenen Amerikanischen Soldaten wieder die Luft der Freiheit atmen konnten, nichts besseres in den Sinn, als nach Indochina zu ziehen, um die dortige koloniale Vorherrschaft, die mit dem Einmarsch der Deutschen 1940 in Frankreich verloren ging, wieder zu konstituieren.
Was selbstverständlich tüchtig in die Hosen ging (Điện Biên Phủ 1954) und letztendlich den Vietnamkrieg zur Folge hatte, weil wieder einmal die Amerikaner den von den Franzosen angerichteten Schlamassel bereinigen sollten.
Dann nehmen wir noch Algerien, wo sich die Franzosen Ex-Gestapo-Söldner bedienten (jene, die nicht in der DDR Staatssicherheit unterkamen), um die vermeintlichen Gegner auf grausamste Art und Weise zu foltern...

Im Gegensatz zu den Amerikanern, deren Freiheit 2001 von Terroristen angegriffen wurde, einem Angriff, bei welchem gut 3000 unschuldige Zivilisten, Väter, Mütter, Partnerinnen und Partner, Kinder und tüchtige Rettungskräfte ums Leben kamen, haben die Franzosen in Vietnam und Algerien als Kolonialisten sämtliche Mittel genutzt, um die Unabhängigkeit und Freiheit der einheimischen Bevölkerung zu unterdrücken!

Ich habe am 11. September 2001 gute Freunde und Geschäftspartner verloren, darunter auch Deutsche Familienväter, die ehrlich und erfolgreich handelten und viel Arbeit in ihre Ideen steckten und in den USA zu Kunden unterwegs waren. Keiner von Ihnen hatte je irgendjemanden irgendein Leid zugefügt. Keiner. Und sie alle wurden von Terroristen umgebracht, die nichts anderes im Sinn hatten, als möglichst viele Menschen umzubringen, um sich selbst zu inszenieren.
Dass man in den USA mit solchen Terroristen nicht gerade zimperlich umspringt, versteht sich von selbst!

Vom heutigen Frankreich, den unkontrollierbaren, radikalen Parallelgesellschaften in den Slums rund um Lyon, Marseille und Paris wollen wir gar nicht sprechen. Aber vielleicht gefällt Ihnen das ja, wenn Mädchen verkauft oder zwangsverheiratet werden, weil ein geiler, reicher alter Bock das so als Tradition festgelegt hat und der französische Staat einfach wegschaut, weil er nicht einen Hauch einer Chance hat, dies zu ändern.

Ich kann zu jederzeit zu Fuss durch jedes Quartier in jeder Stadt der USA laufen, ohne irgendwie angemacht zu werden. In Lyon etwa kann ich nicht einmal durch diverse Quartiere fahren....
Und den Blick auf ehemalige französiche Kolonien wie Haiti ersparen wir uns lieber.

Ich weiss ja nicht, von was Sie leben. Doch die USA ist immer noch der grösste und wichtigste Handelspartner der Schweiz und mit einer positiven Schweizer Handelsbilanz. Grundsätzlich arbeitet man mit jenen zusammen, die einem etwas bringen und nicht mit jenen, die einem viel kosten!
Auch Sie Herr S. kaufen dort ein, wo Sie den grössten "Gewinn" für sich selbst herausholen und nicht dort, wo Sie sich nicht wohl fühlen.

Freundliche Grüsse Anonymus 2.

PS: Welcher US-Präsident der letzten hundert Jahre hat keinen Krieg begonnen? Und dank welchem US-Präsident haben wir so schnell Covid-Impfstoff zur Verfügung? Welcher US-Präsident hätte das durch die Deutschen Machtansprüche zerrüttete Verhältnis zu den Russen rasch gelöst? Eine einzig richtige Antwort: Donald Trump.

PS II: Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Meine Muttersprache ist französisch.

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"Physiker"
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Selten so ein rassistischer antiamerikanischer Unsinn gelesen.

Weder rassistisch noch antiamerikanisch. Ich schätze die USA und viele ihrer EinwohnerInnen und Institutionen sehr und habe etwa 12 Jahre lang dort gelebt. Meine Kritik richtet sich gegen den Staat USA im Zusammenhang mit Waffen und heutigen Kriegen, ob ausgesprochen oder nicht.

Vom heutigen Frankreich ... wollen wir gar nicht sprechen.

Frankreich ist auch keine Heilige, ebenfalls eine Atommacht, und noch mehr Atom-betrieben (viele AKWs), aber ich rechne seiner Regierung hoch an, dass sie sich eben nicht an Bush's Irakkrieg beteiligte, und (meines Wissens) nicht (mehr) mordert und foltert.

Auch Sie Herr S. kaufen dort ein, wo Sie den grössten "Gewinn" für sich selbst herausholen und nicht dort, wo Sie sich nicht wohl fühlen.

Eben nicht! Ich versuche dort einzukaufen, wo mein Geld am wenigsten schadet, selbst wenn das Produkt in Franken teurer ist. Das erwarte ich auch als Steuerzahler.

PS: I.A. bin ich für die Möglichkeit der anonymen Kommentare, aber bei "ad hominem"-Attacken nicht. Das ist gewissermassen auch wie ein Angriff einer Drohne oder eines Kampfjets.

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Keiner von Ihnen hatte je irgendjemanden irgendein Leid zugefügt. Keiner.

Dieser Abschnitt könnte aber eben genauso gut auf eine afghanische Hochzeitsgesellschaft passen, die dann in die Luft gejagt/erschossen wurde. Bloss weil A sich daneben verhalten hat, sollten wir die Augen nicht vor Bs Mist verschliessen.
Alle haben genug Dreck am Stecken, um mehrere Hektare zu düngen.

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Interkultureller Coach
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Ich glaube Sie müssen noch ein wenig an ihrem Weltbild arbeiten und ihre historische Sichtweise aufarbeiten: «L'histoire ne se répète pas, mais ses rendez-vous se ressemblent»: Längst ist der ehemalige Befreier zum Aggressor geworden, dem jede Lüge recht ist, um einen Krieg loszutreten, wie viele Opfer er auch kosten möge.

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Wir wollen aber trotz dieser ruppigen tour d'horizon nicht ganz vergessen, wem Europa die Befreiung vom Faschismus in erster Linie verdankt: der Sowjetunion.

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Interkultureller Coach
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Von wegen durch jedes Quartier laufen in den USA ... sie meinen wahrscheinlich die von Mauern umgebenen Compounds, wo "man und frau" lebt, leben muss. Ein Bekannter in Florida aus dem Midwest, sagte einmal "Our neighbourhood has changed. Now, I am watching with my gun from the porch, when my wife walks the dog". Es gibt Länder, wo auch eine Frau in Millionenstädten nachts ohne Angst durch die Strassen gehen können. Aber da würden Sie wahrscheinlich nie hingegehen, weil sie nicht mit ihrem Weltbild kompatibel sind.

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Vielen Dank für diesen guten 1. Teil. Ich bin auf weiteres gespannt. Was will uns das sagen: Die Schweiz isoliert sich je länger je mehr. Das Volk und ihre Politiker denken nur ans Profitieren. Eine Geste von «Zusammen» erkenne ich seit Jahren nicht mehr in der schweizerischen Aussenpolitik. Wenn das zurückschlägt, dann wird’s wohl ungemütlich!

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Den Schweizern geht's wie den Kartoffeln,denen gehen die Augen auch erst auf, wenn sie im Dreck stecken.

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Interkultureller Coach
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manchmal auch nicht, denn Kartoffeln leben im Dunkeln:)

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Bürger
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(Ich schätze Ihre Arbeit sehr! Nein, die Republik ist kein linkes Blatt - auch wenn die Suche nach der Antithese manchmal etwas krampfhaft daherkommt (und darum oft eher links liegt) - und - ein belehrender Unterton manchmal nervt.)

Zum Thema:
Es kann sehr wohl sein, dass der F35 insgesamt der am weitesten entwickelte Flieger ist und gute Beziehungen zur USA sind auch nicht zu verachten. Man stelle sich aber den Ernstfall vor (was nicht leicht ist). Die Schlacht am Schweizer Himmel würde nicht lange dauern - unabhängig von der Typenwahl. Bis dahin und auch danach scheint mir eine gute Beziehung zu Frankreich wichtiger. In Bern hat man offenbar vergessen, wie wichtig unsere Verbindungen mit Frankreich für die Entwicklung unseres Landes waren. Stattdessen trauert man dem Berner Staatsschatz nach, dem Produkt und Inbegriff eines überkommenen politischen Systems. Der Kauf des französischen Fliegers wäre eine gute Gelegenheit zur Auffrischung der Beziehung zu Frankreich gewesen und hätte uns auch in Europa viele Türen (wieder) geöffnet.

PS: Für Luftpolizeidienste würde ein noch einfacherer Flieger alleweil reichen. Bemannte Kampfjets sind im Ernstfall sowieso eher ein Statussymbol. Wenn man die rasante Entwicklung autonomer Waffensysteme verfolgt, dann ist absehbar, dass gerade in der Luft grosse Verschiebungen bevorstehen. Es ist gut möglich, dass noch bevor der erste Schweizer F35 abhebt, unbemannte Systeme erhältlich sind, die billiger und technisch weit überlegen sind.

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Interkultureller Coach
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... und da wir nur zu Bürozeiten fliegen, wären die Angreifer längst wieder weg, bevor wir die Flugzeuge aus dem Hangar gerollt haben :)

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Die andere Sichtweise
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Sorry, aber dieser Kommentar deklassiert Sie. Sicher, es ist schon klar, dass wenn nicht permanent kontrolliert wird, eine Verletzung der Hoheitsrechte leichter möglich ist. Auf der andern Seite ist es auch klar, dass man mit dem arbeiten muss, was man hat und wenn das Budget der Armee halt derart zusammengestrichen wird und / oder man die Beschaffung der Flieger ablehnt...

Doch Drittens:
Seien wir doch froh, dass wir in einer derart komfortablem udn friedlichen Situation leben, dass wir es uns leisten können, eine Luftpolizei zu haben, die nur während den Bürozeiten arbeitet.

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Die andere Sichtweise
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Sehr geehrter Herr R.
Die Szenarien betreffend einem Ernstfall sind natürlich Sandkastenspiele. Selbstverständlich hätten wir gegen einen "bösen Russen" oder einen "bösen Deutschen" oder gegen eine "böse EU" keine Chance.
Allerdings ist es ebenso klar, dass es solche Szenarien nie geben wird. Dazu ist die Weltgemeinschaft zu weit entwickelt, zumal Krieg selbst wirtschaftlich nur insofern interessant ist, als dass man eine Blase beenden kann und einen Neuaufbau starten kann.

Grundsätzlich ist Krieg jedoch ein grosses Verlustgeschäft und schädlich für die Volkswirtschaft (das sage ich als Offizier). Siehe Pleite der Sowjetunion; die UdSSR wurde vom Amerikaner de facto "in den Konkurs gerüstet" (O-Ton Reagan). Es gibt massiv bessere Methoden, innenpolitische Probleme zu lösen, als Kriege vom Zaune zu brechen. Eine Methode ist die Demokratie, wobei, auch dies, wie wir Schweizer es von den Sonderbundskriegen und die Amerikaner vom Sezessionskrieg her kennen, nicht immer mit friedlichen Mitteln machbar ist. Diesbezüglich sollte man ein besorgtes Auge auf China werfen, wo wir umgehend entsprechende "Diskussionen" haben werden.

Ich sehe die F-35 eher ideales Luftpolizei-Vehikel, welches bemannt massiv besser ist, als eine Drohne. Man stelle sich vor, die Polizei setzt im Strassenverkehr auf Roboter ohne gesunden Menschenverstand....

Ich halte auch nicht viel von den Bedrohungsszenarien, welche uns die einschlägige Presse von Seiten Russland weismachen will. Grundsätzlich wäre es relativ einfach, Russland in das westliche Wirtschaftssystem einzubinden und gegenseitig wirtschaftlich zu profitieren. Wir profitieren von russischen Rohstoffen, Russland profitiert vom EU Markt. Eine Win-Win Situation von der sogar die Amerikaner profitieren würden. Warum macht man das nicht?
Es wäre Aufgabe, nein sogar Pflicht der Schweiz, hier pro-aktiv vorzugehen.

Denn Krieg und Frieden sind immer auch eine Frage des gegenseitigen Respekts.

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Hochleistungsflugzeuge brauchen in der Schweiz definitiv nur technikbegeisterte Militärs und Politiker, welche in den Bedrohungsszenarien des Kalten Kriegs hängen geblieben sind. Die Vorstellung, dass ein Kleinstaat wie die Schweiz relevante Kampfkraft im Luftraum aufbauen könnte oder sollte ist realitätsfern. Für den Luftpolizeidienst braucht es Präsenz, nicht Kampfkraft. Es genügt, ausländische Flieger wissen zu lassen, dass sie unseren Luftraum nicht unbeobachtet passieren können. Denn ich kann mir keine Situation vorstellen, in welcher ein solches Flugzeug abgeschossen werden müsste.
Jemand, der/die glaubt, die Schweiz brauche so viele Hochleistungsflieger, müsste Österreich mit seinen 15 Eurofightern, Estland (0 Kampfflugzeuge) oder Lettland (0 Kampfflugzeuge) glatt für gescheiterte Staaten halten.

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Fragen sie doch Österreich, wie sie in 1991 begeistert waren, zuzusehen, dass Yugoslawien ihren Luftraum für Luftangriffe auf Ziele in Slowenien ausnützten. Weil Österreich nicht in der Lage war dies zu verhindern.
Darum wurden im Panikmodus die Eurofighter Typhoon T-1 con Deutschland gekauft.
Heutzutag nicht upgradebar btw.

Wer hätte in 1981 gedacht, dass Yugoslawien 10 Jahre später zusammenbrechen würde ?
Estland, Lettland : 0 Kampfflugzeuge.
Dafür Budget um diese staatliche Aufgabe bei der NATO zu bestellen.

Frankreich und Italien werden eine Lücke im Schweizerluftraum schon ausnützen.
So können sie ihre eigene Bevölkerung vom Fluglärm schonen.

Es geht nicht um Kalten Krieg Zustände. Es geht darum, dass ein Staat seinen Luftraum verteidigen muss.

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Abgesehen davon, dass ihre Geschichtskenntnisse einige Details falsch haben:

  • Das Problem waren nicht die Flugzeuge (Saab Draken, ein Vorgänger des Gripen - nicht gerade ein Billigflugzeug), sondern dass Österreich zu diesem Zeitpunkt keine Lenkwaffen besitzen durfte - was anschliessend geändert wurde.

  • Solche Eile und Panik, dass die Österreicher den Eurofighter rund 11 Jahre später kauften... (und die Zeit zwischen Bestellung und Lieferung mit gemieteten Schweizer F-5s überbrückten!)

Ja, abgesehen davon, ist natürlich schon richtig, dass Frankreich und Italien nur danach lechzen, den Schweizer Luftraum zu verletzen 🙄Und dass man rechtzeitig zur Stelle sein kann, wenn direkt an der Grenze was passiert. (Konnte Österreich nicht, weil sie gar nicht schnell genug realisierten, was lief. Beim Überflug von Graz war nur per Zufall ein Flugzeug in der Luft. Bei keinem anderen Fall waren die Österreicher schnell genug zur Stelle, dass sich die Flieger begegneten - und das war nachdem die Österreicher wach waren und versuchten den Luftraum zu überwachen!)

Aber sicher, kaufen wir Hochleistungsflieger. Warum nicht etwas älteres, Bewährtes?

Wie wäre es mit der F-15, immer noch massiv günstiger und da kann mir keiner vormachen, dass die nicht ausreichend wäre!

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Wer noch glaubt, der F35 sei die günstigste Kauf gewesen, ist naiv. Er wurde schöngerechnet, aber ob das reichte, um den Saab zu schlagen, bezweifle ich. Die Rechnungskompetenzen des VBS sind berüchtigt. Die Details wird uns Priscilla Imboden noch aufzeigen.
Damit ist klar: der Entscheid war politisch motiviert. Bleibt noch die Frage:

  • War es ein Entscheid gegen die EU, wie die Franzosen sagen? wollte der BR der EU zeigen, dass auch die Schweiz der EU schmerzen kann, wenn die EU der Schweiz die kalte Schulter zeigt? Der Versuch, die EU zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen?

  • Oder hat die USA der Schweiz die Daumenschrauben angezogen? Und ja, wo war der Ansatzpunkt?

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Ich glaube durchaus, dass auf dem Papier die Kosten tiefer sind. Das ist dann wohl auch das, was das VBS als Zahl genommen hat. Die effektiven Betriebskosten (Link im anderen Beitrag ist nur ein Beispiel) dagegen scheinen weitaus übers Budget zu schlagen.

Frage vielleicht in die Runde: Was geschieht in so einem Fall? Ist der Rahmenkredit massgeblich und können die Flieger dann nicht richtig genutzt werden, oder wird durch andere Gelder des VBS quersubventioniert?

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Die Betriebskosten über 10 oder mehr Jahren sind kaum Teil des Rahmenkredits. (Und wenn doch, gibt es noch Jahre Zeit, um finanziell nachträglich zu ändern.) Die Betriebskosten sind erst Teil von zukünftigen Betriebsbudgets. Und bei den Betriebskosten Flugbetrieb können auf tiefer VBS-Verwaltungsebene Mittel verteilt werden - unter den Flugzeugen, von der Werkstattausstattung, den Treibstoffkosten, dem Personal zu den Flugzeugen.
Fazit: Auch wenn die Betriebskosten ein Mehrfaches des Budgetierten betragen, wird es niemand erfahren. Nicht mal der Departementsvorsteher.

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Rolf Kurath
rolfkurath.ch
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Wir brauchen ein neues Flugzeug. Die höchste Instanz hat das Budget freigegeben. Die Evaluation überzeugt. Mit den Details wird sich das Parlament beschäftigen. Deshalb bin ich gegen Stop-F-35. Diese Recherche bestätigt lediglich, dass unsere Aussenpolitik von überheblichen Dilettanten gemacht wird. Was nichts Neues ist.

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Was genau überzeugt sie, an der geheimen Evaluation?

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Rolf Kurath
rolfkurath.ch
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Preis/Leistung. Hat 10 andere Staaten überzeugt. Der Case wird in Kürze vom Parlament analysiert. Das ist sein Job. Der CH Souverän hat definitiv andere Prioritäten.

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Ein Hinweis auf das Bodluv-Debakel genügt, um den Dilettantismus-Vorwurf an das VBS weiterzuleiten. Was auch nichts Neues ist.

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DPhil Politologie
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Höchst spannend und relevant. Danke für diese aufklärende Serie, die sich wie ein Krimi liest.

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Danke, Leandra, das freut uns!

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Hans Knaus
Treuhandunternehmer
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Ich habe gerechnet, dass die REPUBLIK mit einer Recherche zu dieser Beschaffung aufwartet. Jetzt ist sie da, und es scheint sich zu bestätigen, dass die Beschaffung ein Murks ist. Danke.

So sehr ich mir das gerne andersrum hätte, das Land braucht Luftwaffe und Luftabwehr.

Was mich von Beginn weg erstaunte, wir wählen die Maschine mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis, gut möglich, dass dies die F35 ist. Müsste sie auch, schliesslich verfügt die USA über die mit Abstand grössen Budgets für Forschung und Entwicklung im Rüstungssektor und Absatzzahlen.

Doch warum sollte das Preis-/Leistungsverhältnis das Kriterium mit dem meisten Gewicht in der Evaluation sein? Das Land braucht eine Technologie, mit welcher die durch die langfristige Verteidigungsstrategie definierten Aufgaben effektiv und effizient erfüllt werden können. Wir beschaffen Flugzeuge um die Sicherheit des Landes zu gewähren, da müsste doch die Kostenfrage nachrangige Priorität haben.

Der Einsatzhorizont dürfte 25-40 Jahre betragen, die Beschaffung schafft Abhängigkeiten politisch und militärisch. Die Aussenwirkung ist USA wird mehr und mehr negativ beurteilt, die Entwicklung im Innern (cold civil war) gibt zu grosser Besorgnis Anlass.

Ungeachtet der Sorge um die Zukunft der USA und der starken geschichtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bande mit Frankreich wird nun dieser Entscheid gefällt. Unverständlich.

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was mir nicht klar ist :
wofür braucht die Schweizer Armee zur Verteidigung unseres Luftraumes einen Tarnkappenbomber?

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Diese Frage kann niemand beantworten. So wie alle Fragen zur Notwendigkeit eines Kampfflugzeugs.
Nur ist diese Frage noch heikler. Ein Tarnkappenbomber will unerkannt auf feindliches Gebiet gelangen, um dort zu zerstören oder in Kämpfe einzugreifen. Jedes Szenario für Schweizer Streitkräfte, das Tarnkappenbomber begründen würde, wäre ein Skandal. (So einen hatten wir übrigens schon, im Kalten Krieg.)
Aber wir sind pragmatisch. Szenarien und Pflichtenhefte werden doch überschätzt. Wichtig ist, dass das Geld abfliesst.

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Warum kauft dann Finland einen Tarnkappen Bomber?
Warum kauft Singapore einen Tarnkappen Bomber?
Weil es ein keines ist.
Darum heisst es F-35 mit F für Fighter. Nicht mal F/A.
Offiziell ist es ein Multirole Fighter

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Hans Knaus
Treuhandunternehmer
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Ihre Frage passt. Warum soll das Preis-/Leistungsverhältnis das dominierende Kriterium sein? Warum nicht der Erfüllungsgrad der Anforderungen? Warum kaufen wir eine Maschine, die langsam steigt, dafür nicht geforderte Leistungen im Offensivbereich bringt?

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Wegen einer Kinderlähmung habe ich bis ans Ende meiner Dienstpflicht Militärpflichtersatz bezahlt. Und es stinkt mir gewaltig, das sündteure Hobby von ein paar Offizieren mitzufinanzieren, scheissegal um welches Flugzeug es sich handelt.

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Die andere Sichtweise
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Sehr geehrter Herr Gadient, ich habe gut 5 Jahre meines Lebens für die Sicherheit unseres Landes investiert und hätte in dieser Zeit mit Sicherheit anderswo mehr verdient. Aber unsere Gesellschaft lebt nun mal von der Solidarität aller und das betrifft nicht nur die Sicherheit wie Polizei, Armee, Feuerwehr, sondern auch das Gesundheitssystem. Ich zahle monatlich einiges mehr an Krankenkasse, als Sie Militärersatz zahlen mussten, doch ich persönlich bin ernorm froh, dass ich bei guter Gesundheit bin und zahlen darf.
Betrachten Sie es mal von dieser Seite und schon wird Ihr Frust kleiner.

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Ach, und woher wissen sie wieviel Militärersatz ich bezahlt habe?

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Naja, ich denke, auch im besten Fall würden wir weiterhin Dienstersatz zahlen - halt primär für Zivildienst und -schutz, weil wir den Gesellschaftsdienst endlich demilitarisieren und Sinnvolles, Ziviles tun.

Aber den Sinn eines Dienstes an der Gesellschaft sehe ich durchaus.

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Janik von Rotz
Denkt mit.
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Schade unterliegen die Evaluationskriterien des VBS der Geheimhaltung. Wer hat diese verfasst und wie wurden die Kriterien von Dritten validiert?

Bei Evaluationsverfahren ist der Entscheidung oft in den Kriterien mitgedacht. Insbesondere wenn man die Kandidaten bereits kennt und die fertige Lösung definiert ist.

Warum sind die politischen Interessen nicht Teil der Evaluation gewesen? Ein Rüstungskauf ist immer politisch.

Warum klagt Frankreich nicht gegen den Entscheid? In einem öffentliche Submissionsverfahren können die Anbieter immer gegen den Entscheid klagen.

Warum funktioniert die interne Kommunikation beim BS so schlecht? Warum werden deren Geschäfte nicht mit der politischen Strategie abgeglichen?

Dieser Artikel wirft bei mir tausend Fragen auf. Ich hoffe zumindest ein Teil kann beantwortet werden.

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Warum klagt Frankreich nicht gegen den Entscheid? In einem öffentlichen Submissionsverfahren können die Anbieter immer gegen den Entscheid klagen.

Rüstungsbeschaffungen von Staaten sind vom Klagerecht ausgenommen.

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Der Beitrag zeigt doch auf wie gut unser Bundesrat als Team arbeitet. Jeder/jede ist der/die Grösste und will sich profilieren. Der Blick aus Ganze fehlt zu oft.

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Wen wundert die Unfähigkeit userer Regierung noch? Corona, Militär, Umweltschutz sind nur einige Beispiele. Die Liste lässt sich noch verlängern. Leider!

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Könnten Sie Kampf-Jet “Kampfjet” mit einem zero-width non-joiner zwischen f und j schreiben, um die Ligatur zu unterdrücken?

(Anstatt Kampfjet mit Ligatur.)

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Daniel Meyer
Korrektor Republik
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Guten Abend, Herr Bag. Oh, ich freue mich sehr über Ihr typografisches Interesse! Tatsächlich sollte hier ja gemäss den Regeln keine Ligatur stehen. Ich muss allerdings noch einige Abklärungen treffen, um dem Problem in Zukunft systematisch und auf Augenhöhe zu begegnen: Tatsächlich macht unser Eingabesystem Ligaturen automatisch. Geben Sie uns ein bisschen Zeit, im Idealfall werden wir Ihre Augen bald nicht mehr plagen. Herzlich, DM

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? wen interessierts?

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BR Maurer hat mit der Hinhaltetaltik gegenüber den Franzosen bei den Amerikanern vielleicht noch einen Batzen "herausgemärtet", das würde zu seiner Bauernschläue passen. Europa kommt halt nicht vor in einigen Köpfen.

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Es sind immer die Anonymen die alles zumüllen

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Diese Pauschalaussage stimmt offensichtlich nicht ;-)

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Wenn der BR einmal beschlossen hat, es seien keine wirtschaftlichen Kriterien zu berücksichtigen, dann soll er auch konsequent entscheiden, und das hat er getan.

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Sehr erhellende und bestürzende Recherche, danke!
Und eine Korrektur: Karin Keller-Sutters Amtskollege heisst Gérald Darmanin.

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Sven Gallinelli
Art Director
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Danke für den Hinweis, lieber Herr F. Wir haben den Namen im Text korrigiert.

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Na ja, etwas spät. Aber, da ich die Republik nun ein weiteres Mal abonniert habe, lese ich diesen Artikel. Und ... ich staune! Das ist ja ein Schwanengesang auf einen geplatzten Deal und einen verschnupften, beleidigten und arroganten Nachbar. Die F35 ist klar das bessere Flugzeug. Das bessere System, besser gesagt. Dass der BR so entschieden hat, zeugt von Rückgrat und Konsequenz - wider aller "Säuli Häfeli und Säuli Deckeli" Tradition bei solchen Deals. Es geht nicht um die Wirtschaftsförderung, sondern um einen effizienten Raumschutz. Punkt.

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Was mich im Artikel etwas irritiert ist die Überschrift: "Tricksereien, Intransparenz, ein verärgerter Nachbar­staat", andererseits wird detailliert ausgeführt, wie genau das seitens F mitgetragen wurde, um offenbar technisch weniger gute Systeme, kompensiert mit politischen Zusagen, trotzdem liefern zu können. Dass sich die Politik Frankreichs für ihre Industrie einsetzt ist bekannt, z.B:.
Wie wäre, vor diesem Hintergrund, wohl ein Entscheid zugunsten der Rafale bei den am Eurofighter beteiligten Ländern (insbesondere D) angekommen?

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Die 3 Artikel finde ich sehr polemisch und wenig faktuel.

  • Wenn die Evaluation so schräg verlaufen ist, warum wurde sie mit einem Preis vom IPMA ausgezeichnet ?

  • beim Vergleich mit USA vergleichen sie Apfel mit Birnen. Die Schweiz kauft ein Package, die USA kaufen „nackten“ Flugzeuge

  • Viele europäische Länder rüsten mit dem F-35 aus: Belgien, Italien, Norwegen, Niederlande, Denemark, Finland. Alle Europa feindlich ?
    Italien und Niderlande sind Industrial Partner für die F-35.

Zuerst wurde die Wahl vom „Papierfliefer“ Gripen kritisiert und nun die Wahl vom modernsten Kampfflugzeug ebenfalls.
Hätten wir so viele Artikel, wenn die französische Rafale ausgewählt worden wäre?

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Wie immer, super PR und Lobbying Kampagne der französischen Grosskonzerne! Hut ab vor Thales, Dassault und Co…

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Wer aus Prinzip gegen den Kauf von neuen Kampfjets ist, wird natürlich immer ein Haar in der Suppe finden. Was es bringen soll, wenn ein derart hochkomplexes Evaluationsverfahren offen gelegt würde, kann ich mir gut vorstellen: Tausende von völlig unbedarften Meinungen, die nur dazu dienen die Bevölkerung zu verwirren. Und damit Wasser auf die Mühlen der Referendumsbefürworter zu spülen. Ein Referendum, das ja sowieso davon zeugt, dass die Verlierer des seinerzeitigen Volksentscheides einfach nur schlechte Verlierer sind.

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