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Vor dem Fairphone 1 hatte ich ein gebrauchtes Gerät gekauft und mit CyanogenMod (Vorgänger von LineageOS) aktualisiert und damit für zwei Jahre ein gutes, offenes Gerät. Das ist meiner Meinung die nachhaltigste Lösung, es wird aber leider von den Herstellern immer mehr erschwert.
Ich wechselte schliesslich auf ein Fairphone 1 und 2016 auf das Fairphone 2 welches mich bis heute begleitet. Es hatte vor drei Jahren ein neues Kameramodul und einen neuen Akku bekommen. Da der Akku mittlerweile wieder schwächelt wollte ich ihn in diesem Winter erneut ersetzen um das Fairphone 2 ein sechstes Jahr zu benutzen. Doch leider ist mir vor einem Monat das Telefon heruntergefallen und startet seitdem bei gewissen mechanischen Belastungen spontan neu, so dass ich es wie ein rohes Ei behandeln muss. Da das Telefon für eine Reparatur ein paar Tage weg ist und ich kein Ersatzgerät habe, fiel der Entscheid dass ich das Fairphone 4 bestelle. Das alte Gerät soll dann nicht in der Schublade liegen bleiben, sondern zumindest noch als Ersatzteillager für andere dienen (Display und Kameras sind vermutlich noch ok).
Ich habe mir wieder überlegt statt ein neues Gerät, auch wenn das ein Fairphone ist, ein gebrauchtes zu besorgen und mit LineageOS zu bespielen. Allerdings konnte ich kein geeignetes Gebrauchtgerät finden, bei dem der Aufwand zum Aufspielen eines alternativen Betriebsystem in meine aktuelle Lebenssituation passt. Die Hersteller verbauen dieses Weg erfolgreich.

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Die Installation von LOS auf einem Smartphone kann zwar schon mal einen Nachmittag dauern, aber muss nur einmal gemacht werden, danach funktioniert das Update im OS selber (über WLan) einwandfrei. Das war zumindest meine Erfahrung in den letzten 3 Jahren
Ich klicke bei meinem Pixel 4a alle 2 Wochen auf den Update-Knopf, es installiert im Hintergrund, nach 10 Minuten kurz neustarten und gut ist. Probleme durch ein Update hatte ich auch keine, was früher bei CyanogenMod gang und gäbe war. Da kam es ja gerne mal vor, dass das Handy ein paar Stunden oder Tage ausser betrieb war nach einem Update, oder dass gewisse Features nicht mehr funktionierten.
Auch die Erstinstallation, wenn auch nichts für Durchschnittskonsumenten, ist schon einfacher geworden und besser dokumentiert, z.B. https://wiki.lineageos.org/devices/sunfish/install für mein Modell. Wenn Sie in der Vergangenheit CyanogenMod auf ein Gerät gebracht haben, sollte das eigentlich kein Problem sein.
Es hängt meines Wissens nach sehr stark vom Hersteller ab. Die Google Modelle funktionieren sehr gut (kein Wunder, Google entwickelt ja Android), und bei anderen Herstellern muss an oft ein bisschen schauen, welche Modelle offen sind. Z.B. Sony hat viele Modelle mit AOSP Support (https://developer.sony.com/develop/open-devices/) und wenn man das mit der LOS Liste von offiziell unterstützten Geräten verbindet (https://wiki.lineageos.org/devices/#sony) findet man schnell die Geräte, die eigentlich gut funktionieren sollten.
Also da hat sich meines Erachtens nach einiges geändert sei den CyanogenMod Zeiten, und es ist sicher einfacher und zugänglicher geworden, alternative Betriebssysteme zu installieren, zumindest bei den Geräten und Herstellern, die es unterstützen.

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Danke für den Tipp. Gut zu wissen dass es Modelle mit AOSP Support durch den Hersteller gibt.
Ich bin ja noch in der Phase herauszufinden welche Modelle ohne Handstand funktionieren, die ich auf dem Gebrauchtmarkt finden kann. Dass es dann etwa einen Tag beansprucht das zu installieren ist mir bewusst und passt auch. Bis jetzt bin ich schlicht daran gescheitert ein Gebrauchtgerät aus der Liste des LineageOS Wiki zu finden, das nicht uralt ist (es sollte schon mindestens einem Fairphone 2 entsprechen).

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Das Problem mit der Kurzlebigkeit ist nicht die Hardware, zumindest nicht primär. Ausser beim Akku, da ist es richtig und wichtig, möglichst unkomplizierten Ersatz, zusammen mit Recycling des Altakkus zu fordern und regulatorisch durchzusetzen. Qualitativ gut gebaute Elektronik hält aber ansonsten sehr lange.

Der einzige Grund, weshalb etwa ein 10 Jahre altes iPhone4 niemand mehr nutzen kann (auch wenn er/sie es noch so möchte) ist die Software. Es gibt keine aktuellen Messenger, keine SBB-App, kein eBanking, kein Twint, kein CrontoSign, kein CovidCert das darauf noch laufen würde. Und erst recht keine Sicherheitsupdates vom Hersteller mehr. Aber ist das ein Naturgesetz?

Nein, das ist es es nicht! Im Gegensatz zur Hardware, wo die Physik einem 100%-Recycling oder einem ewig haltbaren Akku durchaus Grenzen setzt - Software über längere Zeit zu warten oder eben nicht ist eine rein kommerzielle Entscheidung. Schon die App-Hersteller*innen reizen ihre Möglichkeiten nicht aus (etwa die Entwicklungsumgebung von Apple lässt heute noch Kompatibilität mit iOS9 von 2015 zu). Aber weshalb sollten sie, wenn die Hersteller diese alten Versionen längst aufgegeben haben, indem sie sich nicht mehr um die Sicherheit kümmern? Technisch möglich wäre das durchaus, aber es würde Geld kosten.

Genau deswegen sehe ich bei der Software den grössten Hebel für Regulierung. Wer nachhaltige technische Produkte will, muss insbesondere nachhaltige Software fordern, und entsprechende Gesetze durchsetzen. Es ist toll, dass die "Reparability"-Diskussion offenbar endlich Fahrt bekommt, aber sie kratzt nur an der Oberfläche des Problems. Wir müssen es hinkriegen, nicht nur einen Akku wechseln zu dürfen, sondern 10 Jahre Softwaresupport zu bekommen!

(and I'm also looking at you, Republik: Eure Website und App funktioniert schon mit iOS9 nicht mehr, was mein technisch in perfektem Zustand befindliche iPad 3 ein weiteres Stück obsoleter macht) [Update: siehe weiter unten, es gibt eine nicht allzu schwierige Lösung]

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Das hat mehr mit Apple als mit der Republik zu tun. Würden die Hersteller ihre Gerätesoftware nicht nach wenigen Jahren einfrieren, sondern weiter ajour halten, dann würden auch aktuelle Apps noch auf betagten Geräten laufen. Langsam, zwar, aber immerhin.
Amazon und Microsoft sind hier wesentlich kundenfreundlicher als Apple oder Samsung. Auch sehr alte Geräte erhalten noch regellmässig Updates.

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Es hat mit beiden zu tun. Ich bin Softwareentwickler und kenne zumindest die iOS-Situation gut. Bis zurück auf iOS9 (immerhin 6 Jahre alt) wäre es den App-Entwickler*innen möglich, auch heute noch die Apps so zu schreiben, dass sie darauf laufen. Aber es ist mühsam und damit zu teuer, insbesondere wenn gleichzeitig auch neue Features der jeweiligen Plattform genutzt werden sollen. Dann braucht es Abzweigungen im Code, um auf alten Geräten die alten Methoden, auf neuen die neuen zu nutzen. Und dann muss es getestet werden. Letzteres scheint das Problem der Republik-App zu sein, denn aufstarten tut sie, nur bleibt sie beim Laden des Inhalts auf einer leeren weissen Seite hängen (@republik Technik: ich könnte mir vorstellen dass das mit dem Auslaufen des letsencrypt DST Root CA X3 zu tun hat).

Ihre Beispiele illustrieren übrigens genau meinen Punkt:

  • Microsoft lebt primär von Geschäftskunden, die oft absolut vital von IT-Altlasten abhängig sind, also ist Rückwärtskompatibilität für Microsofts Geschäft ebenso vital.

  • Amazon lebt nicht von den Geräten (subventioniert sie eher), sondern vom Content, den sie über ihre Geräte ausspielen. Also hat Amazon ein klares kommerzielles Interesse, auch alte Geräte in einem Zustand zu halten, dass sie reibungslos weiter konsumieren können.

Die Gegenbeispiele Apple und Samsung haben diese direkten kommerziellen Interessen an langjähriger Softwarewartung nicht.

An der Nachhaltigkeit an sich wird erst gearbeitet, wenn das regulatorisch vorgeschrieben oder wegen heftigen Lenkungsabgaben "lohnend" wird.

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FP3+ mit /e/OS seit Januar 21
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Das hat ja alles System: auch hier sind wir konfrontiert mit dem Fundamental-Manko des Spätkapitalismus: nahezu flächendeckend institutionalisierte falsche Anreize. Privater Profit wird maximiert, Kosten werden möglichst externalisiert, d.h. sozialisiert. Dann wird ein Teil des privaten Profits dazu verwendet, demokratische Entscheidungsprozesse zu manipulieren, z.B. durch LobbyistInnen, die gesetzliche Einschränkungen der Profitmaschine verhindern. Hier illustriert bei elektronischen Überwachungsgeräten für den breiten Konsum, aber die Liste anderer Beispiele ist lang: Landwirtschaftspolitik, Verkehrspolitik (Autos, Fliegerei, Nachtzüge bei der Bahn), Pharma-, Gesundheitspolitik, Casino-Finanzkapitalismus, usw. usf.

Edit: Supply side economy. Wie Janik Vonrotz weiter unten schreibt: das Angebot bestimmt die Nachfrage.

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FP3+ User
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Im Prinzip gebe ich Ihnen da recht. Aber wir als Konsumenten müssen uns schon auch selber bei der Nase nehmen.

WIR als Konsumenten müssen einfach die Dienstleistung als Website/WebApplikation im Browser bookmarken und so nutzen. Um so zu zeigen, dass die HTML-Variante erwünscht ist und nicht die App. HTML gibt es nämlich schon fast 30 Jahre und kann in der aktuellen Version HTML5 sehr viel. Und HTML wird es in 30 Jahren in irgend einer Form geben.

Aber natürlich wollen alle Publisher einer Diensleistung lieber die App promoten als HTML, weil die einfacher zu produzieren ist und weil damit "mehr gemacht werden kann". Z.B. mehr "Telmetrie" und so...

(and I'm also looking at you, Republik: Eure Website und App funktioniert schon mit iOS9 nicht mehr, was mein technisch in perfektem Zustand befindliche iPad 3 ein weiteres Stück obsoleter macht)

Tipp: Einfach im iPad 3 Safari öffnen und republik.ch aufrufen. Dann muss dass iPad nicht in die ewigen Jagdgründe.

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Tipp: Einfach im iPad 3 Safari öffnen und republik.ch aufrufen. Dann muss dass iPad nicht in die ewigen Jagdgründe.

Schön wär's, aber das geht auch nicht (ich schrieb deswegen: Eure Website und App). Die Seite lädt zwar, aber der "Einloggen"-Knopf funktioniert nicht.

Mal abgesehen vom Republik-Beispiel: Sie haben recht, mit HTML wäre es ein Stück einfacher und unabhängiger vom Gerätehersteller als bei Apps machbar. Aber es bedeutet auch da Aufwand. Zudem bauen die wenigsten Content-Anbieter ihre Software selber wie die Republik, sondern sind abhängig vom Hersteller ihres jeweiligen CMS.

Weder im Web noch bei den Apps ist der Grund, weshalb es nicht gemacht wird, primär technisch, sondern kostengetrieben. Es wäre möglich, würde Geräte retten, wäre sehr ökologisch, doch Umsatz ist damit weder für Geräte- und CMS-Hersteller noch Contentanbieter zu machen.

Der Markt wird's nicht richten, also muss es einfach verpflichtend vorgeschrieben, sprich reguliert werden.

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Leider ist auch HTML keine Lösung für die Ewigkeit, das wird auch immer weiterentwickelt. Ich hatte früher den Nokia Communicator und musste ihn ersetzen, weil moderne Webseiten im veralteten Browser und mit dem langsamen Prozessor kaum noch zu benutzen waren.

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Ich verfolge die Firma Fairphone schon seit langem und bin auch darin etwas investiert. Ich habe persönlich 2 der 4 Fairphones selbst verwendet (Fairphone 1 und Fairphone 3, das Fairphone 3 ist mein aktuelles) und weiss auch über die anderen Modelle Bescheid.

Ich denke, die Firma macht trotz allem vieles richtig. Sie hat nie behauptet komplett fair und xx-Prozent besser als andere zu sein - sondern immer darauf hingewiesen, dass es eine Reise mit kleinen Schritten in eine fairere und umweltfreundlichere Zukunft ist.

Zu den 4 Modellen:

Das Fairphone 1 hatte das Manko, dass es schon nach ziemlich kurzer Zeit keine Software-Updates mehr gab. Das liegt auch an Upstream-Software, weil es für eine kleine Firma wie Fairphone sehr aufwendig ist selber eigene Treiber und Firmwareupdates zu pflegen. Da war man vom Chipset-Hersteller abhängig, der nicht kooperiert hat.

Das Fairphone 2 hatte meiner Meinung nach ziemlich massive technische Probleme. Die einzelnen Module waren nur gesteckt und nicht verschraubt - so kam es bei recht vielen Anwendern zu sehr mühsamen Kontaktproblemen. Das Kameramodul war zudem deutlich schlechter als die Konkurrenz.

Aus dem Fairphone 2 Desaster (ich glaube man darf es wirklich so nennen) hat man gelernt: Fairphone 3 und 4 funktionieren deutlich zuverlässiger und haben zudem eine ausreichend gute Kamera. Zudem löst das Unternehmen bei den Fairphones 3 und 4 wirklich das Versprechen der Langlebigkeit und der Reparierbarkeit ein. Ich kenne kaum ein anderes Smartphone das so viele Jahre nach dem Launch noch Updates erhält.

Ich denke, die Firma ist nicht perfekt, aber doch einen Tick besser als andere (was Sozial- und Umweltverträglichkeit anbelangt). Und sie ist sich auch bewusst, dass es ein langer Weg ist, um wirklich substantielle Verbesserungen zu bringen.

Ich finde dieser Artikel honoriert diese grossen Anstrengungen der Firma doch etwas zu wenig. Dass das Fairphone nicht komplett fair ist, das wissen die Kunden und Firmenmitarbeiter natürlich sehr wohl!

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FP3+ User
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Ich finde dieser Artikel honoriert diese grossen Anstrengungen der Firma doch etwas zu wenig. Dass das Fairphone nicht komplett fair ist, das wissen die Kunden und Firmenmitarbeiter natürlich sehr wohl!

Und genau darum geht es. Mit ein paar 100k verkaufte Geräten wird nicht wirklich etwas bewegt. Aber ein Zeichen wird gesetzt und inzwischen ist das Thema sogar in der Republik angekommen ;-)

Es ist hammerhart, ein Produkt in so geringen Stückzahlen und mit der Vorgabe in Sachen Preis, Leistung, der Reparierbarkeit/Modularität und der Verfügbarkeit des OS nicht wesentlich gegen den Mainstream abzufallen.

Nur schon die Beschaffung des Hauptprozessor und den wichtigsten Komponenten musst du das nehmen, was du kriegst und sehr gut planen - und improvisieren. Die grossen Brands müssen das nicht. Sie diktieren welche Teile für sie geschaffen werden müssen, bis wann, in welcher Stückzahl und zu welchem Preis.

Auch wenn nicht alles perfekt ist - Chapeau!

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Ich habe mein persönliches FP2 Desaster zuhause. Danke für diese Zusammenfassung, das macht mir Mut für das FP4 (wenn es bei mir mal soweit ist - siehe mein Beitrag hier dazu).

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Das Hauptproblem, das das Fairphone 2 hatte, war, dass die Module nur gesteckt und nicht verschraubt waren. Das führte zu all den mühsamen Kontakt- und Display- und Kameraausfallproblemen. Vermutlich gab es beim Fairphone 2 deshalb noch mehr Elektroschrott als bei alternativen Modellen.

Bei den Fairphones 3 und 4 sind die Module wieder verschraubt und die Kontaktprobleme treten deswegen massiv weniger auf.

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Leser
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Naja, ich arbeite mit einem solchen Desaster seit Sommer 2016, ohnen nennenswerte Probleme. Habe X verschiedene Betriebssysteme ausprobiert usw. Jetzt, nach bald 6 Jahren, werden gewisse Antennen oder Sensoren faul, das stimmt (vor allem WLAN-Empfang wird schlechter). Die zweite Kamera-Generation empfinde ich dagegen recht gut, zusammen mit der FOSS App OpenCamera.

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Weltenbürger (du/er)
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So richtig fair? Jein. Das könnte man auch über diesen Artikel schreiben. Es kommt mir ein bisschen vor, als würden wir die Republik daran messen, wie sehr sie die Demokratie denn tatsächlich rettet. Ein unerreichbares Ideal. Was Fairphone analog zur Republik geschafft hat: ein funktionierendes Geschäftmodell auf die Beine zu stellen, damit ein paar lange Schritte in die richtige Richtung zu gehen und irgendwie die Branche etwas aufzumischen.

Die Perspektive, was auf dem aktuellen Markt in Punkto Nachhaltigkeit und Fairness überhaupt möglich ist (ohne gleich die Bankrotterklärung zu unterschreiben), hat mir gefehlt.

Auch wenn es nicht so darauf ankommt, welches Smartphone fünf Jahre in Gebrauch ist: Fairphone supportet dieses Ziel immerhin so gut es geht mit Hardware, Software und Reparierbarkeit. Apple versucht jedes Jahr von neuem, allen ein iPhone anzudrehen. Das ist viel wert.

Und der wichtigste Punkt: Wer ein Fairphone kauft, sendet ein Signal. Sowohl an die Hersteller, wie auch an das persönliche Umfeld (und hoffentlich ein klein wenig an die Politik). Da lohnt es sich – wie bei der Republik – das Produkt und die Idee so laut es geht in die Welt hinauszuschreien, damit so viele Menschen wie möglich etwas davon mitbekommen (was dann doch nicht die Aufgabe der Republik ist).

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Fairphone Besitzer und Informatiker
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Ich fand den Artikel auch nicht G. fair. Das Fairphone wurde schlechter dargestellt als es ist. Beispiele:

  • Der Slogan «No waste, no worries.» wurde als Aufforderung zum Konsum ohne schlechtes Gewissen dargestellt. Meiner Erfahrung nach ist die Kommunikation von Fairphone genau das Gegenteil: Beim Bestellprozess stand explizit, dass man besser kein Fairphone kauft und stattdessen sein altes Smartphone weiterverwendet (also gar kein Konsum ist besser als der Konsum unseres Produktes).

  • Auch fand ich den Vergleich mit Billigphones etwas unfair. Es mag sein, dass bei denen 1.50 Euro viel ausmacht. Bei Samsung, Apple & Co. wäre dieser Preisaufschlag aber auch überhaupt keine Rede wert. Dort zahlt man wohl pro Smartphone für Marketing um einiges mehr.

  • Und auch wenn es keine Statistik dazu gibt und dies meine persönliche Erfahrung ist: Andere, noch teurere Produkte wie iPhones und Samsung gehen viel schneller kaputt als ein Fairphone, was mich auch nicht verwundert, wird da das elegante Design (möglichst flach und gross) über die Stabilität gestellt (das Fairphone wirkt etwas klobig, ist dafür stabiler, und kommt sogar schon mit einer schützenden Hülle, welche bei einem iPhone wieder extra Geld kostet).

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Abonnent
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Es fehlt eine Option in diesem Artikel: Ich kaufe seit Jahren nur noch second Hand Smartphones. Damit werden weder neue Rohstoffe abgebaut, noch weitere Arbeitnehmer ausgebeutet. Diese Handys sind technisch gut genug, billiger, der Kaufaufwand vergleichbar und die Unweltbilanz besse. Eine Empfehlung!

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Das mache ich auch so. Nur ist dabei zu bedenken, dass dabei die Nachfrage und die Preise auf dem Occasion Markt steigen. Dadurch wird es für andere attraktiver Handys nach kurzem Gebrauch zu verkaufen um wieder das neuste Modell zu kaufen. Diese Nebenwirkung relativiert die Nachhaltigkeit von gebrauchten Geräten.

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oh verdammt, da geht mir der hut hoch! wieso muss immer alles teurer werden, wenn weniger vorhanden ist? wieso wird in der brd von einer inflation geredet, entstehend durch 'coronabedingtem mangel an allem möglichen'? wieso schossen in zh plötzlich die wohnungsmieten in die höhe mit der begründung der vielen einwandernden deutschen (das war vor ca. 20 jahren so)?
wieso schaffen wir es nicht, diese 'gesetzmässigkeit' zu durchbrechen, um nicht länger als marionetten den vorgegebenen tanz tanzen zu müssen?
gut, das war jetzt eine replik ein bisschen ausserhalb des themas.
ich finde auch, secondhand kaufen und so lange als möglich nutzen. dann ergibt sich u.u. wie bei mir folgendes: iphone 1. generation 2g, akku tot. (das teil dient mir zum musikhören.) wer kann einen neuen akku einbauen?
vielleicht findet sich ja unter all den nerds hier jemand?

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Aus Ressourcensicht ist das gut. Aus Sicherheitssicht ist das eher problematisch, leider (ich wünschte, es wäre anders).

Mein Tip: Geräte, die mit AndroidOne laufen und kein vom Hersteller verbasteltes Android enthalten, erhalten potentiell länger relevante Updates, weil es für die Hersteller einfacher wird, diese zu erstellen.

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FP3+ User
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Da wage ich mich ein wenig zu widersprechen. AndroidOne ist sicher weniger "kontaminiert" als die z.B. von Swisscom ausgelieferte Version von z.B. Samsung mit der ganzen Bloatware. Ist aber immer noch mit den Google Services versehen. Sprich die Abhängigkeit zu Google ist gross.

Wer ein gebrauchtes Gerät kauft sollte sich vielleicht eines überlegen eines zu kaufen, bei dem LineageOS [1] bzw. /e/OS [2] installiert werden kann. Beide haben eine Liste der kompatiblen Geräte publiziert [3],[4],[5].

Mit /e/ rödelt sogar das Samsung S4 mini [6] von anno 2013 wieder G. flott mit einem recht aktuellen Android (Nougat 8). Und installiert hat das Ganze mein 10 Jähriger Sohn mit wenig Support von mir beim ersten Gerät. Beim zweiten Gerät wollte er mich schon nicht mehr dabei haben.

Damit kann man recht souverän werden. Aber Achtung - so richtig bequem ist das Ganze nicht. Man braucht Zeit und muss sich ein wenig umgewöhnen und nicht G. alle Apps funktionieren.

Aber weniger ist sowieso mehr....

[1] https://lineageos.org
[2] https://e.foundation
[3] https://doc.e.foundation/easy-installer
[4] https://community.e.foundation/t/li…ices/33802
[5] https://download.lineageos.org
[6] https://doc.e.foundation/devices/serranoltexx

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FP3+ User
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Danke für den fundierten Beitrag. Das SYSTEM "Smartphone" ist - von der Produktion, der Werbung, über den Verkauf mit dem Vertrag, der Nutzung bis zur Entsorgung - weder fair noch enkeltauglich (um nicht "nachhaltig" schreiben zu müssen - Gott ist das Wort ausgelutscht).

Das Fairphone ist so fair, wie es DU selber machst.

Zu erwähnen wäre aus diesem Aspekt die Möglichkeit, das Gerät ab Werk mit /e/OS [2] statt dem Stock-Android von Google erhältlich ist.

Das OS (Operating System, Betriebssystem) verzichtet auf die ganze unerwünschte "Bloatware" und hat keine "Erweiterungen" von Google drauf installiert.

/e/ basiert auf LineageOS, welches wiederum auf dem freien Teil von Android basiert. D.h. es ist alles Open Source. Es gibt einen eigenen App-Store mit den wichtigsten Apps (die teilweise besser als die von Google sind) und via microG kann man sogar auf den Google Playstore einigermaßen anonym zugreifen und Apps von dort installieren.

Das hat auch mit "fair" zu tun. Denn bei Apple, Samsung, Xiaomi, & Co ist schon viel Bloatware vorinstalliert und du gibst ab dem ersten Einschalten schon alles von dir preis.

Meine Adressen, Termine, Kontakte, Bilder werden von meinem google-freien Gerät auf MEINE eigene Cloud [3] und nicht zu Apple oder Google mit einem Abzweiger zum Hersteller, dem Provider und den Appentwicklern gespeichert. Was genau wohin fließt ist dabei unklar.

Aber auch Swisscom, Sunrise & Co packen noch ihren Mist auf dein Smartphone und müllen es zu. Kein Wunder lahmt es nach 1-2 Jahren.

Damit wir der geplanten Obszoleszenz nochmals nachgeholfen.

Nach 2-3 Jahren, bzw. nach 200-300 Ladezyklen (mit guter Behandlung auch mehr) beginnt der Lipo-Akku merklich nachzulassen. Und da die üblichen Geräte kompakt gebaut, mit speziellen Schrauben (iPhone) und im Inneren vollverklebt sind, gibt es dann halt ein Neues. Ich tausche meinen Akku für knapp 20 Fränkli selber.

Dein Provider bietet dir eines für nur einen Franken an - wenn du den überzogenen Vertrag um weitere 24 Monate verlängert.

Mein FP3 habe ich schon mal repariert, Habe das neue Kameramodul eingbaut und den Akku getauscht. Mein Gerät wird älter als 5 Jahre werden.

Da Konsum als Ersatzbefriedigung für fehlende Möglichkeiten zu sehen ist, macht das Fairphone alleine kaum einen Sinn, um enkeltauglich zu handeln.

Meine Kinder haben beide als erstes Phone ein altes Samsung Galaxy S4 mini erhalten. Mein 10 Jähriger Sohn hat dann selber LineageOS darauf geflasht. Die Geräte sind wieder G. flott unterwegs.

Inzwischen haben die Kinder mehrere alte Geräte (PC und Smartphones) einem Upcycling unterzogen (PC mit Ubuntu, Smartphone mit LineageOS) und wieder in den Umlauf gebracht.

Ja, das alles hat dann auch ein wenig mit Verzicht zu tun - und mit größerer digitaler Souveränität. Also traut euch und macht was!

Geschrieben mit meinem FP3

[1] https://e.foundation
[2] https://de.m.wikipedia.org/wiki//e/OS
[3] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nextcloud

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Der Artikel beantwortet die Frage, was geschieht wenn ich persönlich ein Fairphone kaufe. Vielleicht müsste man zusätzlich folgende Frage stellen:

Was ändert sich, wenn sich 5% oder gar 10% der Konsumentinnen für ein Fairphone entscheiden?

Und was ändert sich, wenn diese weiterhin bei Samsung, Apple und co einkaufen?

Mein Republik-Abo bringt ja schliesslich auch nur etwas, wenn ich nicht der einzige Abonnent bin.

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Mir kommt das Fairphone in Ihrem Artikel zu schlecht weg. Die Fakten sind richtig, aber die negative Beurteilung kann ich nicht teilen. Fairphone ist ein Versuch, nach Regeln zu produzieren, die in einer kapitalistischen Welt für eine Firma eigentlich tödlich sind: Fairness und Umweltgerechtigkeit auf Kosten von Gewinn. Dass das nur zu einem kleinen Teil gelingen kann, ist offensichtlich und wird von Fairphone selber auch offen kommuniziert. Wie es Adorno formulierte: es gibt kein richtiges Leben im falschen (evtl. nicht G. exakt zitiert). Wenn die ArbeiterInnen in der Chinesischen Fabrik dank eines vernachlässigbaren Aufpreises für die EndkonsumentInnen auf einen höheren Lohn kommen, ist das doch gut. Man stelle sich vor, welche riesigen Hebel Apple und Samsung in der Hand haben, um die Lebensbedingungen von Tausenden zu verbessern. Einverstanden: es wäre gut, wir hätten Regeln, die ein gutes Leben für alle gewährleisten. Aber wenn das eine Firma von sich aus tut, finde ich das grundsätzlich lobenswert.

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Autsch….
Super Artikel, danke sehr.
Leider gehts nicht ohne Regulierungen und Gesetze. Eigenverantwortung ist nur Narzissmus.
Statt eines Gerätezoos ist es besser möglichst wenige zu besitzen und die oft und lange zu brauchen. Das sage ich meinen Kund*innen stets und bin deswegen ein schlechter Verkäufer :(
Dafür arbeite ich jeden Tag gerne und denke mir oft wenn Menschen zu mir aus anderen Berufen kommen: Ich bin’s zufrieden.

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Bruno Vanoni
Ex-Bundeshaus-Journalist, Grossrat BE
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Das finde ich gar nicht lustig: "Wenn Ihr sechs Jahre altes Smartphone beinahe auseinanderfällt, Sie seit einem halben Jahr mit einem zersplitterten Bildschirm herumlaufen, den es nicht mehr als Ersatzteil gibt, das Plastik langsam erbleicht, Ihre Fotos einen Gelbstich haben, man Sie beim Telefonieren kaum versteht, Ihr Wi-Fi instabil ist und das letzte Sicherheitsupdate 18 Monate zurückliegt? Unbedingt, ja!" Denn: Mein Smartphone ist sieben Jahre alt, von mir schon mal selber geflickt worden, mit intaktem Bildschirm und überhaupt tadellos funktionierend... es ist eben ein FAIRPHONE 1! Und trotzdem fühle ich mich gezwungen, ein neues Smartphone zu kaufen (natürlich ein FAIRPHONE 4). Und warum? Weil immer mehr Apps nicht darauf laufen. Zum Problem ist mir das bei der SwissCovid-App geworden; ich konnte sie nicht installieren. Ich habe beim BAG reklamiert, dass für diese App zu hohe technische Anforderungen gestellt worden seien. Und habe zur Antwort erhalten: "... Der Entscheid, die Programmierschnittstelle so zu entwickeln, dass diese auf Geräten bei Android ab Version 6 und iOS ab Version 13.5 genutzt werden kann, liegt nicht im Einflussbereich des Bundesamtes für Gesundheit, sondern ist eine Entscheidung, welche von Apple und Google aufgrund von technischen Anforderungen gefällt wurde..." (Antwort vom 20.7.2020 von "Team SwissCovid App, Eidgenössisches Departement des Innern EDI, Bundesamt für Gesundheit BAG, Abteilung Digitale Transformation", interessanterweise ohne Personennamen). Ich habe verschiedene Recherchierjournalisten und auch den CovidApp-Erfinder mit dieser interessanten Antwort bedient. Niemand konnte mir zwingende Gründe für die hohen Anforderungen nennen. Mein Verdacht bleibt: Verkaufsförderung für neue Smartphones. Vielleicht wäre das jetzt mal eine ebenso kritische Recherche der REPUBLIK wert? PS @ Olivier Baumann: Welches Smartphone verwenden denn Sie und die andern kritischen Menschen aus dem REPUBLIK-Team?

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Das mit den Apps ist ein wichtiger Punkt, der leider nicht beleuchtet wurde im Artikel. Aber es ging ja nur um das Fairphone. Ich habe es eine Zeit versucht, nur mit einem Feature Phone auszukommen. Bis ich realisiert habe, dass ich für immer mehr Dinge ins Papierzeitalter zurück katapultiert wurde. Und mit dem Zertifikat war dann endgültig wieder ein 🥚 phone fällig. Immerhin ein gebrauchtes. Vielleicht könnte man ja mindestens Bundes(Nahe)betriebe dazu zwingen, ihre digitalen Dienste nachhaltiger und demokratischer zu entwickeln. Versucht mal die SBB Mobile App auf einem Gerät zu verwenden, das nicht auf iOS oder Android läuft. Mir ist es nicht gelungen.

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FP3+ mit /e/OS seit Januar 21
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Zur SBB-App: läuft bei mir auf /e/OS (Android-Nachbau ohne Goolag)

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Viele Smartphones (ob Fairphone oder andere) kann man wenn der Support ausläuft mit inoffiziellen Betriebssystemen updaten. Auch ich stand mit meinem Sony Xperia SP vor dem Problem mit der SwissCovid app, von Sony gab es nach Android 4.3 nichts mehr. Ich hab's dann geschafft auf ein LineageOS upzudaten, welches Android 9 entspricht. Für Fairphone 1 gibt's wohl leider tatsächlich nichts neues, aber schon für Fairphone 2 gibt es von Fairphone offiziell ein Android 9 oder von LineageOS sogar ein Android 11.

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einer unter vielen
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Ich wechselte kürzlich genau von einem iPhone 6 auf das Fairphone 4, da die Batterie keine 2h mer hielt und das Display schon länger kaputt war. Ich stiess mich vor allem an Apples Kultur. In den 5 Jahren wo ich die 6 hatte sind 7? neue Geräte auf den Markt geworfen worden und ich als Konsument hatte mit der 6 alles was ich brauchte, für mich ist absolut nichts Essentielles dazugekommen. Dies verbunden mit der ganze Inszenierung und Werbung bei einem neuen release sind für mich der Inbegriff des Konsums und entsprechend entschied ich mich fürs wenigst-asoziale-phone, sehr wohl im Bewusstsein dass das Fairtraid-Gold zwar Gold ist, aber auch nicht zwingend glänzt...
Ich respektier schon nur die Bemühungen von Fairphone weil mit Langlebigkeit und sozialen Argumenten zu werben das Dümmste im Sinne von schwierigst-Erdenkliche ist. Was ist ein Nachweis, der sich bestenfalls in 5 Jahren machen lässt gegen das 'sleeke feel' vom mega iPhone mit seinen unrealistisch grandiosen Fotos, Argumenten die jeder und jede direkt fühlen kann?

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zb. bei iKlinik
Akku Austausch CHF 59
Display Austausch CHF 99

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Ich habe den wechsel von meinem mehrfach repararierten iPhone 6 zum FP3 vor einem Jahr vollzogen. Nun blicke ich etwas neidisch auf das neue Fairphone 4, wessen Kamera deutlich mehr verspricht als diejenige meines FP3. Ich hoffe auf ein besseres Kameramodul für mein FP3. Ansonsten werde ich mich wohl für die nächsten +-6 Jahren mit mittelmässigen Bildern begnügen müssen.

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Der letzte Absatz fasst das optimale Vorgehen gut zusammen. Insgesamt werden die Leistungen und Erfolge von Fairphone und Shift aber zu wenig gewürdigt. 5 Jahre Nutzungsdauer sind zumindest beim FP 2 problemlos möglich. Aber klar, die grössten Hebel liegen bei der Politik mit nachhaltigen Regulierungen.

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5 Jahre Nutzungsdauer sind zumindest beim FP 2 problemlos möglich.

Klar, wenn man es weniger lang als einen Tag braucht, kein Problem damit hat es nach einem Anruf neuzustarten, das Display nicht braucht und auf das Mikrofon verzichten kann.

Beide FP2 die ich hatte, waren nach einem Jahr nicht mehr brauchbar wegen den sich häufenden technischen Probleme. Nachhaltig waren bei mir dieser Kauf definitiv nicht.

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Dank für den lesenswerten Artikel.

Auch ich verspüre den steigenden Druck, mein einfaches Mobiltelefon gegen ein modernes Mobiltelefon auszutauschen. Aus diesem Grund suche ich immer wieder Artikel zu diesem Thema. Vor kurzen bin ich über den lesenswerten (Vergleichs-) Bericht von Axel Palm "Fairphone-Alternative: Das Dilemma mit ökologischen Smartphones. Stern.de" gestossen. Vor allem seine strikte Ansicht, dass die großen Hersteller sich zu wenig um die Produktionsbedingungen und den Ursprung der Rohstoffe ihrer Smartphones scheren und nur dann aktive werden, wenn sie ihr Geschäft durch ein schlechtes Image gefährdet sehen. Aus diesem Grund braucht es wohl Alternativen wie Fairphone und Co. ob sie nur sehr viel besser sind oder nicht, sie provozieren.

Wenn es dann bei mir so weit ist, werde ich wohl dem Slogan folgen: "Gebraucht ist das Neue neu" und mir ein überholtes (Refurbished) Mobiltelefon besorgen weil es wichtigere ("smarterer") Sachen im Leben gibt.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Der letzte Satz ist entscheidend. Man soll Gegenstände generell erst ersetzen, wenn alle Reparaturoptionen ausgeschöpft sind.
Bei einem iPhone ist das sehr rasch der Fall, da Apple bewusst die Lebensdauer der Geräte begrenzt.
Dass die Rücklaufquote schlecht ist, liegt daran, dass das Prozedere nicht praxisgerecht ist. Anders als bei einer Batterie oder Glühbirne, kauft man ein neues Smartphone nicht erst, wenn das Alte endgültig kaputt ist, sondern lange vorher, da man ja die Daten noch aufs Neue übertragen will. Man kann also nicht im Laden das alte gegen das neue Gerät tauschen, sondern erst viel später. Dann ist man allerdings nicht mehr im Laden...
Entweder man bekommt ein frankiertes Päckli, oder man kann das Gerät überall gratis zurückgeben. Weder das eine, noch das andere ist derzeit umgesetzt.
Da die winzigen Hersteller von fairen Smartphones nicht die Möglichkeit haben, alle Komponenten selbst zu entwickeln, müssen sie natürlich enorm viele Kompromisse eingehen und haben nur auf die Endmontage wirklich Einfluss.
Immerhin bieten sie eine Alternative zu den grossen Konzernen, welche wesentlich mehr Geld in Green- und Socialwashing investieren als in faire und umweltverträglichere Prozesse.
Bindende Vorschriften werden wir erst haben, wenn wir eine handlungsfähige Weltregierung einsetzen, also ungefähr in 1000 Jahren.
Bis dahin mache ich von meinem bescheidenen Recht als Konsument Gebrauch, und kaufe möglichst wenige, faire und umweltgerechte Produkte, auch wenn sie nicht zu 100% gut sind.
Denn was ist die Alternative?

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Beim Fairphone kann man zumindest eine Rücksendeetikette (Porto zahlt Empfänger) herunterladen und ausdrucken, und somit das Telefon kostenfrei an Fairphone für das Recycling retournieren (siehe https://shop.fairphone.com/en/recycle ). Ich habe mein altes Fairphone jedoch an einen Reparaturladen geschickt der dazu explizit aufgefordert hat - und auf der Suche nach ausgemusterten Fairphones war.

Solche Retouren an alternative Recycler sind dann natürlich nicht in der Statistik erfasst.

Meines Wissens kann man alte Telefone generell auch in jedem Swisscom-Laden abgeben. Was aber Swisscom mit dieser alten Hardware genau macht, entzieht sich meiner Kenntnis.

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Gibt es diesen Reparaturshop noch? Das fände ich interessant.
Ein Freund, der jetzt vom FP2 auf FP4 wechseln wird, hat mein FP2 auch nicht als Ersatzteillager gebraucht, der Shop vielleicht schon

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Kann ich nicht unterschreiben. Mein letztes Iphone war 6 Jahre im Einsatz, das davor 5 Jahre. Habs damals ausgetauscht, weil Telefonempfang nicht mehr funktionierte. Mein Mann liess es dann im Ausland billig flicken und es wurde dann noch als Reservehandy gebraucht. Nichts von kurzer Lebensdauer und nicht reparierbar.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Wird mit jeder Generation schlechter. Genau verkehrtrum...
Und die Softwareupdates bleiben nach wenigen Jahren komplett aus.

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Leser
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Der Firma Fairphone (und ihres kleinen Konkurrenten SHIFTphone aus Deutschland, und für faire Mäuse Nager-IT) gebührt der Verdienst, die ganze Thematik und Problematik sichtbar gemacht zu haben, mit viel Nachdenken und auch Protokollieren in ihrem Blog usw.. Und so langsam (sehr langsam, wenn man an den Start von 2013 denkt!) geht die Saat insofern auf, als dass sie hin und wieder sogar in den Medien vorkommen (hier in der Republik seeeehr spät, Tages-Anzeiger, Watson & Co. waren viel früher dran!). Und Bas van Abel hat vor weingen Jahren immerhin den deutschen Umweltpreis (oder so ähnlich) dafür erhalten.

Aber natürlich ist es ein Tropfen auf den heissen Stein. Ich habe vor ca. einem Jahr die Zahl von total ungefähr 100'000 verkauften Geräten gelesen, seit 2013 - so viel verkauft Apple wohl an einem einzigen Tag. Ergo: es wird sich erst etwas ändern, wenn die grossen wie Apple und Samsung usw. sich diesbezüglich bewegen, vorher nicht. Aber immerhin kann man nicht mehr sagen, man hätte nichts gewusst...

Und ein interessanter Nebenaspekt: Fairphone und SHIFTphone sind auch dabei, die Möglichkeit zur Installation von mehr oder weniger guugel-freie Betriebssystemen anzubieten (wie weiter unten auch schon bemerkt wurde), sei es das eigene FP Open OS, dasjenige der e.foundation, Lineage OS , ubuntu touch oder Jolla Sailfish. Auch das ist durchaus bemerkenswert.

P.S: Ich habe 2013 das FP1 erhalten, mitte 2016 das FP2, das ich immer noch benutze, aber es wird langsam "faul", das FP4 ist bestellt.

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Janik von Rotz
Denkt mit.
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Ein paar Gedanken:

  1. "Komplexität" und "Jein" sind in meinem Arbeitsvokabular ebenfalls auf den oberen Rängen.

  2. Wie immer gibts es bessere Hebel als die entschiedene Konsumation um die nachhaltige Entwicklung zu gestalten. Beispielsweise Politik.

  3. Die Probleme als strukturelle Probleme zu deklarieren finde ich gut. Aber wie sehen strukturelle Lösungen aus?

  4. Der Konsument ist nicht mündig. Willenlos und Nutzenorientiert lässt er sich einfach manipulieren. Das Angebot bestimmt die Nachfrage.

  5. Eigenverantwortung hat beim Umgang mit globalen Problemen nichts verloren.

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Es schadet ja nicht beim Handykauf Fragen zu stellen nach:

  • wie lange wird die Software unterstützt?

  • ist es reparierbar und wenn ja, wieviel kostet z.B. einen Batteriewechsel (auch im Wissen, dass BWechsel kaum mehr möglich sind)?

  • woher stammen die Materialien?

  • werden soziale Standards definiert? Wenn ja, welche, wie?

  • usw....
    Klar, erwarte ich von der VerkäuferIn nicht, dass sie alle Antworten haben wird, aber als Konsument teile ich eine Haltung mit, die die Firmen wahrnehmen dürfen.

Wenn ich dann beim Kauf die Gewähr habe, dass ich das neue Smartphone für fünf Jahre im Gebrauch haben kann (Updates der Software), dann ist etwas "gewonnen".

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ich ging in den laden, fragte für wie lange den so ein normales handy software-updates garantiert werden. die antwort war: 2 jahre. ich ging raus, und bestellte ein fairphone.

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Mag für Samsung gelten, für Apple definitiv nicht. Nicht ohne Grund werden Apple Occasionen zu hohen Preisen gehandelt. Sind auch nach Jahren noch top.
Da hat man Sie im Laden schlecht beraten.

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Sehr geehrte Frau Ott
Was verstehen Sie unter einem normalen Handy?
zb. Apple liefert für iPhones über Jahre Software-Updates und noch etwas weiter Sicherheitsupdates.
Und entgegen den Behauptungen, dass iPhones nicht reparierbar seien - ein Beispiel
iPhone 4 (Markteinührung vor 10 Jahren) - aktuell - Display ersetzen 79CHF oder Akku 49 CHF zb. bei der HandyKlinik in Zürich... Die Preise unterscheiden sich nicht wesentlich.
Da wurden Sie zumindest nicht voll beraten.

Was der Fairfon Artikel unterschlägt - Das Fairfon 2 wurde zum Ärger der Kunden über lange Zeit nicht mit SW Updates bedient und wichtige Komponenten für eine Reparatur waren/sind nicht verfügbar (Nachzulesen auf der Seite von Fairfon).

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Brot
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Zusätzliches Schmankerl des Fairphones: Es gibt es ohne Google zu kaufen. Man muss das auch nicht mehr selber machen, sondern kommt alles fixfertig so nach Hause geliefert. Ich finde es sehr vorbildlich von Fairphone, den Entwicklern solcher Alternativen keine Hindernisse in den Weg zu werfen. Im Gegenteil: Es wird aktiv mit Ihnen zusammen gearbeitet.

Mir sind folgende Anbieter bekannt:

  • /e/ OS: Die französische Firma vom Gründer einer bekannten Linux-Distribution ist offizieller Partner von Fairphone und verkauft die Telefone direkt. Das /e/ OS hat von Anfang an sehr vieles an Bord, sogar eigene (optionale) Clouddienstleistungen. Das Projekt steht aber auch in der Kritik wegen teilweise mangelhafter Transparenz.

  • Flashtec: Ein deutsches IT-Dienstleistungsunternehmen, das Fairphones mit dem Android iodéOS anbietet. Das relativ neue iodéOS stützt sich auf dieselben Komponenten wie /e/-OS ausser den Clouddiensten, bietet aber zusätzlich einen Trackingschutz auf Netzwerkebene und meiner Meinung nach eine bessere Auswahl an Standardapps.

Sowohl /e/ OS als auch iodéOS sind Ableger von LineageOS. LineageOS wiederum ist eine Android-Distribution, die an sich schon relativ Google-frei ist. Die Ableger gehen noch einen Schritt weiter: Sie ersetzen auch Google-Software und Server, die unter der Haube angesteuert werden. Man kann das natürlich auch alles selber einrichten für noch mehr Kontrolle. Aus eigener Erfahrung ist das aber nicht immer G. trivial und erfordert technische Kenntnisse.

Ich habe /e/ OS eine Zeit lang genutzt, dann selber ein LineageOS eingerichtet und bin jetzt mit iodéOS unterwegs. Ich sehe keine Unterschiede in der Nutzung zu einem Standard-Android und kann es Fairphone-Nutzern wärmstens empfehlen.

(Voraussetzung solche alternativen Androids geschmeidig nutzen zu können ist natürlich generell vor allem auf freie / quelloffene Software zu setzen. Apps von Google Play lassen sich zwar installieren, funktionieren aber nicht alle garantiert. Besser aufgehoben ist man mit Software von F-Droid. Gerade Bankingapps sind notorisch dafür bekannt bei Systemen mit Jailbreak den Dienst zu verweigern. Ich halte eBanking auf einem dermassen unsicheren System wie Android aber sowieso für fahrlässig.)

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„Get rid of the past, it's time to smash it.“ Mit diesem Satz bewarb die chinesische Firma OnePlus eine Verlosungsaktion, bei der die Gewinner eines der aktuellen Smartphone-Modelle der Konkurrenz wortwörtlich zerschmettern und sich dabei filmen sollten, um das neuste Modell aus dem eigenen Hause für den symbolischen Preis eines Dollars zu erhalten. Es meldeten sich anscheinend über 100'000 Interessenten (Pakalski 2014). In dieselbe Kerbe schlägt ein Werbespot der Firma Euronics, in dem ein Paar seinen „alten“ Flachbildschirmfernseher zur Reparatur bringt, der Mann diesen aus lauter Begeisterung über das tolle Angebot eines Neugeräts aber sogleich fallen lässt und er in sei­ne Einzelteile zerspringt – was angesichts des tiefen Preises des neueren Modells nicht weiter tragisch erscheint.

Aus der Einleitung einer Arbeit, die ich 2014 zum Thema Geplante Obsoleszenz (aka "Produktlebenszyklusmanagement") schrieb. Hat leider nicht viel an Aktualität verloren. 😞

Der Republik-Artikel ist sehr gelungen!

In Bezug auf die gegen Ende thematisierten Regulierungsvorschläge: Echte Besserung brächte wohl bloss eine Entkoppelung der Hard- von der Software. D.h. Regulierung, welche von den Herstellern verlangt, dass sie alle zur Programmierung alternativer Software nötigen Hardware-Spezifikationen offenlegen.

Bei Android-Handys sind die Gerätetreiber hier noch immer die Achillesferse (Paradebeispiel: Kameramodule, die von Android-Derivaten deshalb oft nur schlecht oder gar nicht unterstützt werden können). Würden Chip-Produzenten wie Qualcomm ihre SoC-Treiber nicht out-of-tree entwickeln, sondern zur Integration in den Linux-Hauptentwicklungszweig ("upstream") einreichen, so wie dies etwa PC-Prozessorhersteller wie Intel oder AMD auch machen, würde ihnen das sogar Wartungsaufwand sparen, da die zuständigen Kernel-Maintainer die Treiber fortan an API-Änderungen anpassten. Sobald Mainline-Linux auf einem Gerät läuft, gibt es auch nach 10 Jahren noch Updates.

Aber sowas taugt ja nicht als Geschäftsmodell in unserem kaputten Konsumkapitalismus.

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Einen Kommentar zur Nutzungsdauer: das Fairphone 4 hat 5 Jahre Garantie soweit ich weiss, ich denke das ist auf jeden Fall ein vielversprechender Schritt um die Nutzungsdauer zu erhöhen, und wenn andere Hersteller nachziehen auch die Hersteller zu motivieren die Smartphones für längere Lebensdauer zu entwerfen.
Ich hatte selbst das Fairphone 2 und war immer glücklich damit, leider hat es auch nicht länger als 4 Jahre gehalten, aber das war auf jeden Fall länger als alle meine Smartphones davor. Ich habe auch bis jetzt hauptsächlich gutes vom Fairphone 3 und 4 gehört. Ich denke der beste Grund sich ein Fairphone zu kaufen ist, wenn man es tatsächlich lange benutzen und reparieren (oder reparieren lassen) möchte, viele Reparaturshops bieten für Fairphone-Reparaturen günstigere Tarife an weil die viel schneller und einfacher durchzuführen sind.

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FP1 war der grund warum ich mir mit 22 im 2013 mein erstes Smartphone zugelegt habe. Diese hat das FP2 überdauert und habe jetzt ein FP3. Das 1 ist in der Schublade als ersatz weil es immer noch funktioniert, nur gewisse Apps nicht mehr darauf laufen. Desshalb die niedrige Rücksenderate weil viele eins als erstzt behalten. Für mich leistet FP eine Pionierarbeit, analog zur Republik, welche in diesem Artikel zu wenig geschätzt wurde. Was auch nicht erwähnt wurde war das sie sich für Rohstoffe einsetzten die nicht aus konflikt Regionen kommen, für mich auch ein wichtiger Punkt. Danke für den Artikel : )

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Antonia Bertschinger
Schreiben und Recherchieren
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Am Ende vermisse ich die Option "kaufen Sie kein Smartphone". Denn es ist (noch) sehr gut möglich, ohne Smartphone zu leben, ich mache das seit immer.
Ich befürchte allerdings, dass ich in den nächsten Jahren gezwungen sein werde, eins anzuschaffen. Es ist absehbar, dass man sich irgendwann ohne App nirgendwo mehr wird einloggen können. Und je mehr Bereiche des Lebens ein Smartphone zwingend erforderlich machen, je aktueller das Betriebssystem und je grösser der Speicher sein müssen, desto mehr Smartphones werden auch gekauft werden.

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Also studieren ohne Smartphone kann man an meiner Uni vergessen. Wie Sie sagen man braucht es im sich ins System einzuloggen wer das nicht kann kann sich nicht einschreiben.

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Antonia Bertschinger
Schreiben und Recherchieren
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Sowas ist so ärgerlich. Und sicher auch unnötig. Ich kann nicht glauben, dass es keine andere Authentifizierungsmethode gibt, die sicher ist. (Bzw. umgekehrt kann ich mir nicht vorstellen, dass das Smartphone so viel sicherer ist als alle anderen Methoden. Da werden doch standardmässig Daten abgesaugt, dass es kracht ...)
Ich bin zum Glück schon aus der Uni raus, aber es wird wohl bald bei der Bank soweit sein. Oder wenn die SBB die Billettautomaten abschaffen. Etc. etc.

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Man tut sich selbst keinen Gefallen, wenn man sich dem Fortschritt verweigert. Vieles ist ohne Smartphone komplizierter und/oder teurer, und wenn es dann in ein paar Jahren gar nicht mehr ohne geht hat der Verweigerer keine Erfahrungen mit seinem neuen Gerät und wird sich damit schwer tun.

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Antonia Bertschinger
Schreiben und Recherchieren
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Ach, ich glaube, ich weiss schon selber, was für mich bequemer oder billiger ist, meinen Sie nicht? Und ob Smartphones den "Fortschritt" darstellen, würde ich hier mal anzweifeln. Süchtigmachend, teuer, umweltschädlich, datenschutztechnisch bedenklich ... ich glaube, die Welt wäre ohne Smartphones keine schlechtere.

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Das ist kein Fortschritt, und unausweichlich ist es auch nicht.

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Smartphones symbolisieren wie kein anderes Produkt unser Konsumverhalten. Deshalb das schlechte Gewissen beim Kauf. Man sollte jedoch schon etwas relativieren: die Energie um ein Smartphone herzustellen (inkl. Ressourcengewinnung) entspricht etwa 4 Liter Diesel. Die Entscheidung ein neues Telefon zu kaufen ist also ziemlich irrelevant, im Vergleich zu Überlegungen zu unserem Mobilitätsverhalten. Und bevor Sie gleich an Elektrofahrzeuge denken: eine Tesla X Batterie verbraucht 10000 mehr Kobalt als eine iPhone Batterie, das ist also auch kein Vergleich für den armen Minenarbeiter aus dem Kongo. Also liebe Republik, bitte mehr Werbung fürs Velofahren ;-)

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Haben sie zu den 4l Diesel eine Quelle? Meine Intuition als Ingenieur stimmt mich skeptisch...

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Hier ist eine Quelle die auf 175 MJ für die Smartphone Herstellung kommt: Energy Policy 38 (2010) 4135–4141

Und hier wieviel Energie im Diesel steckt

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Ok. Aber nicht jeder, der ein Smartphone hat, hat ein Auto. Und schon gar nicht einen Tesla.

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2021 waren in der Schweiz 6.3 Millionen motorisierte Strassenfahrzeuge immatrikuliert. Sie haben also recht, aber nur sehr knapp ;-)

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Der Vergleich mit der Tesla Batterie ist (wie leider die meisten Vergleiche mit Autos) kein guter Vergleich, weil Tesla kein Kobalt aus Afrika bezogen hat. Und für die aktuellen Batterien gar keines mehr. Aber klar ist in einer Batterie mit 75 oder 100kWh mehr Material drin als in einer Batterie mit vielleicht 1kWh. Was den Vergleich hier noch kaputter macht: Kein Handy hat ein Battery Management System, das den Namen auch nur ansatzweise verdient wie bei jedem Elektrofahrzeug üblich. Bei Handys gilt wie auch bei Laptops die Tatsache, dass der Akku ein Verbrauchsgegenstand ist. Der lässt sich beim Fairphone immerhin noch selber austauschen, was in der Handybranche leider mittlerweile ebenfalls unüblich ist und bei Laptops auch immer weniger ohne Werkstatttbesuch und entsprechend langem Ausfalls geht.

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Der Vergleich mit dem Auto ist sehr wohl gerechtfertigt. Wenn man wirklich Ressourcen sparen will, dann sollte man sich zuerst mit den Hauptursachen beschäftigen. Wir verbieten aber lieber Trinkhalme, weil das niemandem weh tut. Was ich eigentlich meinte ist dies: falls man zum Beispiel einen kleinen Renault Zoe wählt, statt einen Tesla X, dann hat man 5700 Smartphone Batterien gespart, dafür könnte man also locker ab uns zu Telefon wechseln.

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Ein Argument für mich war, dass Fairphone deutlich freundlicher ist, wenn man sich entscheidet, ein Open Source Betriebssystem zu nutzen (Garantiedauer bleibt unverändert).
Habe mein Fairphone 2 mit LineageOS nun seit drei Jahren. Was mich stört: warum immer neue Fairphone Modelle, statt auf bessere Module für bestehende zu setzen? Habe das Gefühl, gerade weil Fairphone den Ruf hat, fairer als andere zu sein, verleitet es dazu, dass das schlechte Gewissen beim Kauf eines neuen Geräts kleiner ist als angebracht (wenn das Vorgängermodell noch einigermassen ok ist.)

Mit meinem bin ich jedenfalls zufrieden. Der Akku war schon immer eher schlecht und nimmt nun an Leistungsfähigkeit ab, aber ich komme noch durch den Tag , also ersetze ich ihn noch nicht. Andere Probleme, die ich habe, scheinen des öfteren eher mit meinem Betriebssystem zu tun haben. Manchmal setze ich mich einen Sonntagnachmittag lang dahinter (für Updates auf grössere Major Releases muss ich das Handy an den PC anschliessen, Recherche bei Bugs etc) und manchmal, wenn ich keine Zeit habe, ertrage ich die Probleme stoisch :)

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Das mit den neuen Modulen kann ich verstehen. Jedoch könnte es sein, dass es schlicht zu aufwendig ist z.B. ein neues Modem für die alten Geräte aufzubereiten. Sei es z.B. weil der eingebaute SOC zu lahm ist oder weil die bestehenden Verbindungen auf der Platine nicht mehr mit dem neuen Modem zusammen passen.
Hier kann man sich fragen, bräuchte es mehr Standards bei den Komponenten oder aber bremst das die Innovation und Entwicklung?
Dann gibt es noch softwaretechnische Gründe. Fairphone hat/hatte zum Teil enorme Probleme weil die Treiber nicht F. verfügbar sind.
Ja es wäre schön sie würden immer neue Module anbieten, auch für alte Geräte, aber das ist uumst. nicht so einfach wie es aussieht. Rentabel sollte es ja dann nicht zuletzt auch noch sein 😏

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Das Treiberproblem hängt auch mit dem Alter der Androidversionen zusammen. Wenn der Treiber für die alte Version nicht mehr passt oder umgekehrt wird es mühsam. Zeigt einfach, dass auch die Zulieferindustrie noch einen weiten Weg vor sich hat und es nicht ausreicht, wenn sich nur der Hersteller des Gerätes selber bemüht.

Ich bin in dem Thema nur ungenügend drin, aber AndroidOne trennt ja OS von den Treibern und erspart den Herstellern viel Arbeit. Keine Ahnung, ob das diesen Knoten auch lösen helfen würde. Nokia und einige Andere gehen ja genau den Weg und zumindest die Erklärung dazu klingt sehr plausibel.

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Ja klar, das sehe ich auch. Ist halt schwierig. Umso wichtiger, dass die Recyclingquote erhöht wird, dann werden diese negativen Nebeneffekte von Innovation, neues Design, coole neue Features etc. etwas ausgeglichen

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Lasst die Männer kommentieren!

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FP3+ mit /e/OS seit Januar 21
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????!

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FP3+ User
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Das würde mich jetzt interessieren, wie das gemeint ist.

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gender accelerationism...

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Ich war bis eben gerade davon überzeugt, dass Elektroschrott zu Recycling führt. Wem gebe ich mein altes Handy sonst zurück? (Mein Samsung Galaxy S7 funktioniert noch bestens. Hoffe das bleibt noch ne Weile so.)

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Leser
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Hmmm, ich war bis dato auch der Meinung, dass zumindest die Zürcher ERZ (Entorgung und Recycling der Stadt Zürich) die abgegebenen Mobiltelefone usw. auseinandernehmen?

Mein Fairphone 1 habe ich eleganter entsorgen dürfen: es ist jetzt in der permanenten Ausstellung des Museums für KOmmunikation in Bern, Thema "Nachhaltigkeit" ;-)

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Das stimmt, das hat mich allerdings auch erstaunt. Würde mich auch interessieren was da die Unterschiede sind. (Abgesehen davon, dass ich es in die We Recycle Sammlung gebe, und ich hoffe, dass die es dann auch tatsächlich recyceln... :-D)

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Danke für die übersichtliche Recherche. Die Legehennen beim Einstieg des Artikels blieben bei mir hängen. Auf Eier zu verzichten dünkt mich einfacher als auf ein Smartphone. Die Selbstverständlichkeit mit der ein solches Gerät vorausgesetzt wird, umgibt es mit dem Nimbus, unabdingbar zum Leben dazu zu gehören.
Angebote und Fahrplan der SBB, E-Banking-Loggindaten, Covid-Zertifikate, Mastercard-Prüfnummern, werden immer häufiger über Smartphones abgewickelt. Darauf zu verzichten wird je länger je schwieriger. Es lässt sich aber auch massvoller nutzen, länger betreiben und muss nicht zum Symbol des Hyperkonsums hochstilisiert werden. (Früher dachte ich, es handle sich dabei nur um ein Telephon)

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Haha, eben wollte ich mich anmelden um hier einen Kommentar zu schreiben, und konnte meine Anmeldung nicht bestätigen, weil mein Fairphone gerade mal wieder kaputt ist und auf dem Ersatzhandy die Republik-App nicht drauf ist. Über meine Frau hats dann doch noch geklappt.
Wir waren in unserem weiteren Familienkreis 4 überzeugte Fairphone-Benutzer, fast von Anfang an. Inzwischen haben wir alle aufgegeben - ich als eine der letzten. Kein anderes Telefon musste ich so oft reparieren, mehrmals noch auf Garantie zurücksenden und hatte so schlechte Leistung, leider. Wenn man beruflich auf eine gute Handykamera und diverse Apps angewiesen ist, kommt man damit schnell an die Grenzen. Ja, Softwareupdates gibt es erstaunlich lange - leider für veraltete Betriebssysteme die dann wiederum z.B. vom E-Banking App nicht mehr unterstützt werden. Und obwohl ich bereits mit FP2 eigentlich nur schlechte Erfahrungen gemacht habe, und es über 3 Jahre mausetot gebraucht habe (für jeden klick 10 Sekunden Wartezeit und mind. 3 Abstürze am Tag und so habe ich das Ding noch sicher ein halbes Jahr benutzt) habe ich mich aus Überzeugung vor wenigen Monaten nochmals aufs FP3 eingelassen. Nach kürzester Zeit stieg das Display sangundklanglos aus, und nur kurze Zeit später kam ohne Ankündigung FP4 raus. Ich bin endlos enttäuscht und bereue meine Investition absolut, denn innert so kurzer Zeit 2 Handys raus zu geben ohne dass die Qualität stimmt, hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun.
Ich steige definitiv auf Secondhand-Handys anderer Hersteller um, das ist wenigstens deutlich ökologischer und sie halten mehr als 3 Apps aus. :-D
Leider denke ich, dass sich Fairphone für eins von beidem hätte entscheiden sollen, Fairness ODER Umwelt, beides ist wohl einfach noch zuviel. Und inzwischen halte ich tatsächlich viel davon einfach für eine gute Marketingstrategie...

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Leser
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Schade - ich kann das nicht nachvollziehen, mein FP1 und seit Sommer 2016 mein FP2 gingen tadellos. Nur ein einziges Mal klappte etwas auf dem Motherboard nicht, Garantiefall, nach einem Monat hatte ich es wieder, seither ohne nennenswerte Probleme. Ja, so nach bald 6 Jahren habe ich tatsächlich das Gefühl, dass der WLAN-Empfang faul wird, das ist aber alles. Und im Janauar kommt Android 10.

Aber FP4 ist bestellt ;-)

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Schon erstaunlich wie unterschiedlich da die Erfahrungen sind. In meinem Umfeld klingt es von allen Seiten gleich. Das FP2 von meiner Frau lief zwar meist einen Tick besser als meins, es war aber kein erheblicher Unterschied.
Als das FP3+ sich auch nach so kurzer Zeit verabschiedet hat und ich notfallmässig aufs FP2 zurück gewechselt habe, habe ich erst mal alle möglichen Apps bis auf 2-3 deinstalliert. So reagiert es innert nützlicher Frist auf Klicks und stürzt auch nicht die ganze Zeit ab, es hängt also schon klar von der Nutzung ab. Es ist für mich aber eine massive Einschränkung.
(Mein FP2 ging erst mal nach einem Jahr auf Garantie zurück, wegen defektem Kameramodul. Das wurde nicht repariert. Ich bekam stattdessen ein komplett neues Handy zugestellt, was ich da schon fraglich fand. Dieses ging auch wieder etwa nach 1 Jahr aus dem gleichen Grund zurück. Kameras hatte ich inzwischen mind. die 4. und die qualitativ bessere Ersatzkamera wird ja nun auch nicht mehr hergestellt, es gibt nur noch die schlechte als Ersatz.)

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Ich habe meiner Mutter letztes Jahr ein Fairphone 3 geschenkt, gebraucht gekauft, und trotzdem bis jetzt keinerlei Defekt.

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Wenn man das Fairphone bei sinndrin.ch kauft (Disclaimer: Freund von mir) dann hat man die Reparatur inkl. und kann das Phone dann länger behalten...

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FP3+ User
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Faire Sache - aber es geht in die falsche Richtung meiner Meinung nach.

Ich gebe zu bedenken, dass ein 10 Jähriges Kind locker ein Display eines FP austauschen kann. Dazu gibt es gute Anleitungsvideos und der dazu benötigte Schraubenzieher wird mit dem FP mitgeliefert.

Wäre es nicht sinnvoller, die User zu ermächtigen, so was selber machen zu können?

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Ich hatte das Fairphone 2. Leider nur zwei Jahre lang, weil nach dieser Zeit auch schon das ausgetauschte Modell zu viele Probleme hatte. Ich bin jetzt sehr glücklich mit dem Shiftphone aus Deutschland. Auch das lässt sich reparieren. Aber auch mein Shiftphone wird langsamer und langsamer. Neue Software braucht einfach mehr Ressourcen, da kann auch die sonst funktionierende Hardware nicht mehr mithalten. Sollte das Fairphone 4 weniger gravierende Probleme als die Version 2 aufweisen, ist es definitiv wieder ein Kaufkandidat.

Noch am Rande zu erwähnen. Ich bin vor kurzem [climateaction tech gruppe] (https://climateaction.tech/) beigetreten. Viel habe ich dort noch nicht gemacht, aber ich finde es gibt genug Baustellen in Tech in Sachen Nachhaltigkeit, dass sich eine solche Mitgliedschaft definitiv lohnt.

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interessanter Tipp, die climateaction tech Gruppe!

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Ich habe ein Fairphone 2 im Schrank liegen. Das hat einmal eine neue Kamera erhalten, die aber auch nicht wirklich besser war als die Alte (ok, ein Handy von 2002 war auch nicht besser). Und als die Batterieausdauer trotz ausgetauschtem Akku (immerhin ging das!) nicht mehr über einen Tag gereicht hat, wurde es gegen ein Nokia ausgetauscht, das aktuell immer noch seinen Dienst tut. Wir sind hier also aktuell bei einem 3 Jahres Benutzungsschnitt.

Schön zu lesen, dass es letztens noch einen Update für das Fairphone 2 gab. Ich meine, dass die Updateversorgung schon gegen 2018 eingebrochen war, mag mich aber täuschen. Und diese Sicherheitsupdates sind leider sehr wichtig, egal wie nachhaltig das Produkt auch ist - ohne Sicherheitsupdates ist es Elektroschrott.

Der Hinweis auf das Rücknahmeprogramm war mir neu, da muss ich mich doch tatsächlich mal schlau machen. Es wird nämlich mangels aktueller Nutzbarkeit seinen Schlafzustand wohl nicht mehr beenden.

Noch zwei weiterere Statements zur Verfügbarkeit von Updates: Die werden natürlich immer ab dem Datum der ersten Inverkehrsetzung gerechnet und nicht etwa ab Kaufdatum, was ja durchaus ein Jahr später sein kann und dadurch die Updateversorgung auf 1-2 Jahre zusammenbrechen lässt!
Ausserdem ist Update nicht gleich Update: Sicherheitsupdates sind das eine, aber Updates auf die aktuellen Androidversionen sind genauso essentiell, da sonst vieles nicht mehr funktioniert. Oder wollen wir heute noch ernsthaft mit Windows Vista arbeiten wenn es Windows 10 gibt? Wer LineageOS benutzen mag, sich mit den Einschränkungen und dem Zeitaufwand arrangieren kann - gut. Dem durchschnittlichen Benutzer kann man das nicht zumuten.

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Im Januar kommt Android 10 für das FP2!

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für mein fairphone 2 bekomme ich heute noch updates.

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Ich habe gerade mein altes Fairphone 2 entmottet und eine Update-Orgie durchgeführt. Es hat ein Android 7.1 und der letzten Sicherheitspatch ist vom Oktober 2019. Weitere Updates werden nicht angeboten.

Was auch immer dort aktualisiert wurde, aber wenn es ein Android 7.x ist, ist das sicherheitstechnisch indiskutabel veraltet.

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Gut zu lesen!
Aber wie alt ist das Android? Eine Version 10 oder 11 wird es wohl leider nicht sein. Und damit haben wir, was Sicherheit angeht (Isolierung von Apps, Zugriffsbeschränkungen etc) auch wieder ein Problem. Aus genau den Gründen wird im geschäftlichen Umgang deshalb die benutzbare Version meist auf n-2 begrenzt (aktuell: Android 12, v10 knapp noch einsetzbar).

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Herzlichen Dank für Ihre witzige Konklusion!
G. grundsätzlich, insbesondere aber in Zeiten wie diesen, schätze, ja benötige ich humorvolle Zeilen😁🙏man darf sich selbst nicht all zu ernst nehmen. Und zum Thema: ja, es juckt unter den Fingernägeln und ich möchte ein neues Phone kaufen, weil aber hier Verzicht der beste Weg ist, halte ich mich seit geraumer Zeit zurück. Diese Zeilen konnte ich ja problemlos tippen!

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Mir scheint, die Entwicklung der sog. Smartphones nähme eine ähnliche Kurve wie diejenigen der Computer: Die wesentlichen Entwicklungsschritte sind gemacht, die möglichen Ersatzzyklen werden immer länger, jedenfalls für alltäglichen Gebrauch: Im Büro arbeite ich auf einem macmini von 2014 (damals neu gekauft, mit dickem Speichervermögen inkl. Zusatz-SSD - kann z.B. immer noch mit neustem Movie arbeiten), benutze als Internetradio-Tuner und Musikserver sowie Büro-für-unterwegs ein von Apple wiederaufbereitet gekauftes iPad der 5. Generation (2017) mit externem D/A-Wandler für super Tonqualität; und fürs Telefonieren/SBB-Fahrplan lesen/Covidzertifikat zeigen sowie als Navi für Wander-/Veloferien etc. habe ich ein iPhone 7 von ca. 2017 (auf Ricardo am Tag vor der Einführung des iPhone 8 einigermassen günstig ersteigert). Es fällt mir immer mal wieder auf den Boden, aber dank Hülle ist noch nichts kaputtgegangen. Und es ist tatsächlich gefühlt ein kleines bisschen langsamer als am Anfang; das Tempo genügt aber noch lange.
Wer also nicht mit „neuer/schneller als in der Peer-Group“ auftrumpfen „muss“, kann diese Geräte heute recht lange behalten.
Die Aufschnürung von Hard- und Software scheint mir eine Voraussetzung für weitere „menschenrechtliche“ Fortschritte: Dass auf dem Gerät X auch Betriebssystem Y und App Z laufen kann. Ich bin auf Apple-Apps (und v.a. Synchronisation: Kontakte, Agenda, Musik) festgefahren. Wenn ich dies auf einem Fairphone laufen lassen kann, wird dieses mein nächstes Handy (wenn ich dannzumal noch lebe).

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Habe gerade letzte Woche das Fairphone 3+ gekauft mit dem Ziel, es mindestens 5 Jahre zu gebrauchen. Ich habe damit mein Wiko WIM Lite ersetzt, dass ich vor 4 Jahren gekauft habe für 150.- neu. Letztes Sicherheitsupdate war schon beim Kauf veraltet (anfangs 2017), zudem blieb's die ganze Zeit bei Android 7.
Jetzt bin ich am überlegen, was ich mit dem Gerät machen kann. Digitec hat mir tatsächlich eine Mail geschickt, dass ich ev. noch 24.- für das Gerät bekommen kann. Was wahrscheinlich nicht so sein wird, da ich das Gerät selbst geöffnet habe, um die seitlichen Knöpfe zurecht zu feilen, als diese durch einen Fall auf die Kante eindellt wurden.
Trotz alldem ist das Gerät für Leute mit geringen Ansprüchen noch nützbar. Lineage OS o.ä. zu installieren wird wohl eher schwierig; ich habe, glaube ich, mal nachgeschaut, ob es da eine Option gibt und nichts gefunden.
Ich werde mich auf jeden Fall noch genauer informieren.

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Software Ingenieur, Mami, Näherin
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Sehr interessanter Artikel.

Es tut sich zumindest bezüglich dem "right to repair" etwas bei Apple. https://www.apple.com/chde/newsroom…ce-repair/

Es wird sich zeigen, wie viele das wirklich nutzen werden.

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FP3+ User
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Die Geräte von Apple sind NICHT so designt, um einfach repariert zu werden. Da ist das FP wirklich einzigartig. Aber reparieren kann ein "technikversierter Laie" bereits seit vielen Jahren. Z.B. mit den Anleitungen und Toolz von iFixit [1].

Für mich ist das nur Marketingbla. Und vorauseilende vermeintliche Gehorsamkeit auf die absehbaren Regulierungen [2] - zumindest die der EU.

Und iFixit dürfte Apple schon lange ein Dorn im Auge sein. Also besser darauf einschwenken und wenigstens an den Originalteilen und Toolz mit verdienen. Und darauf hoffen, dass der Laie dann das Gerät endgültig zerlegt, die Garantie verliert und ein neues Gerät kauft. Ist für den Shareholder besser...

[1] https://de.ifixit.com
[1] https://www.europarl.europa.eu/legi…-to-repair

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Software Ingenieur, Mami, Näherin
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Ja ich denke da haben Sie sicher nicht G. unrecht. In den USA gibt es ja auch einige Politiker die das right to repair fordern. Da wird sicher ein Stück Marketing als Motivation mit dabei sein under vielleicht ein Handeln bevor sich Gesetze ändern.

Schlussendlich ist das Ziel aber so doch schneller erreicht.

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Sehr interessant, merci für diese Info! Wenn ich mich selber anschaue, dann sind Ihre Zweifel sehr berechtigt: Ich gehöre genau zu dem Kundensegment, das die Hardware nutzen aber nicht verstehen will.

Trotzdem finde ich es gut, dass es das Angebot in Zukunft geben wird, für diejenigen Bastler technikaffinen Benutzer, die sich das schon lange gewünscht haben. Meine Kristallkugel sagt mir, die Kritik wird sich dann als Nächstes daran entzünden, wieviel Geld Apple mit den Ersatzteilen und Werkzeugen verdienen wird…

EDIT: Herrn D.‘s Antwort habe ich erst gesehen, als ich diesen Kommentar schin abgeschickt habe.

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Social Business Worker from Raetia
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"Ich appelliere hier an die Eigenverantwortung" - Ironie off. Zurück zu ernsteren Wörtern. Guter Artikel, und ja für mich wenig Neues.
Wenn Smartphones nachhaltiger, fairer und grüner werden sollen, helfen nur gesetzliche Vorschriften.

Ich empfehle im Elektronikkonsum generell auf gebrauchte Produkte zu setzten, wo irgendwie möglich.
Mein Smartphone habe ich allerdings neu gekauft, nach 5 Jahren wieder ein neues Gerät, von https://www.shiftphones.com
Shiftphones hat weder fair noch grün im Namen, aber sie versprechen auf ihrer Website ihr Bestes zu tun.
Und die Telefone werden mit einem nackten Android ausgeliefert, ohne nervende Hersteller oder Werbeapps.

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Ich bin auch ein kapitalistisch denkender App Entwickler. Man ueberlegt sich, wer ist die Zielgruppe ? Was fuer Geraete benutzen diese, welchen Aufwand muss ich dafuer betreiben. Welchen Sonderaufwand soll man fuer aeltere Betriebssyteme bringen. Es ist ja nicht so, dass man den Mehraufwand abwaelzen koennte. Fuer Apple zB muss man eine Apple Hardware, eine Apple Entwicklerlizenz, usw haben. Ja vielleicht ist das ein Zielmarkt, oder ein hinreichend signifikanter Teil davon. Sonst laesst man's mit den Apple sein. Und so kommt es dass man fuer die neuste Version entwickelt. Und diese Version so lange laufen laesst bis die dann eben nicht mehr laeuft, resp neue Features rein muessen. G. F. ist man als Entwickler allerdings nicht. Der Betriebssytemhersteller passt seine Libraries an, und der Benutzer wird zum Update gedraengt. Als App Entwickler macht man den allenfalls noetigen Schritt oder eben nicht.

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