Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Ich habe einen Wunsch und Bitte: verzichten Sie bitte auf die Nennung von Verletzungen von Menschenrechten und deren Zuordnung an Dritte, solange wir die europäische Flüchtlingsfrage nicht gelöst haben, Menschen an der polnischen Grenze und in Calais frieren und sterben oder im Mittelmeer und Ärmelkanal ertrinken. Überlassen sie das Nachplappern unseren öffentlich rechtlichen, die es aus Unwissen und politischem Opportunismus tun. Und wenn Sie Menschenrechtsverletzungen nennen, dann bitte belegen sie diese und verwenden sie für alle die gleiche Terminologie, ob im Osten oder Westen.
In der 80iger Jahren des letzten Jahrhundert gab es einige französische Geiseln durch die Hamas. Damals zeigte jede Nachrichtsendung auf A 2, dem französischen Fernsehsender Fotos der Gefangenen und Sprecher sagte: Heute sind unsere Mitbürger seit ... Tagen in Haft. Der Druck auf die Öffentlichkeit und Politik führte, dazu, dass verhandelt wurde und die Gefangenen freikamen.
In 200 m Luftdistanz von mir sitzt der junge Brian in Isolationshaft, weil unser Staat und die Gesellschaft versagt haben. Wie wärs mit einer Kampagne für Brian ?

18
/
25

Ihre dezidierte Pro-China-Kampagne in Ehren, Herr H. (immerhin führen Sie diese hier wie dort offen und unmissverständlich durch), aber ich werde nie verstehen, weshalb man nicht sowohl Menschenrechtsverletzungen von X als auch Menschenrechtsverletzungen von Y kritisieren kann und soll. Das eine schliesst das andere nicht aus. Es ist kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Man nennt dies auch kritische Äquidistanz.

Wenn man für universelle Menschenrechte ist, dann muss man sie auch überall verteidigen wollen. Wenn nun also China beispielsweise erwiesenermassen oder besser noch vor Ihren Augen Menschenrechte verletzen würde, würden Sie diese doch kritisieren und anklagen wollen, oder etwa nicht?

45
/
3

Mein Anliegen ist ein Sowohl-als-auch: Endlich aufzuhören mit der unilateralen Anklage der einen und dem Unter-den-Teppich-kehren der eigenen Menschenrechtsverletzungen. Und wenn darüber berichtet wird, die gleiche Terminologie zu gebrauchen: z.B. entweder sprechen wir bei beiden, den USA und China über den «Kampf gegen Terror» oder über «Menschenrechtsverletzungen». Und unsere Verletzungen sollten wir prioritär zu behandeln, Lösungen anbieten, einfordern und das ist ja wohl auch ein journalistische Aufgabe! Ich weiss, dass Die Republik den Fall Brian behandelt hat. Vielleicht würde eine nachhaltige Präsenz dieses Falles am Schicksal diesen jungen Mannes ändern.

6
/
4
Die andere Sichtweise
·

Ja, das mit Brian ist schlimm. Kann ich nicht begreifen, dass so etwas in der Schweiz geschehen kann. Aber so ist das nun mal, wer in die Mühlen der Justiz kommt, hat es schwer, da wieder rauszukommen. Obwohl unsere Verfassung etwas anderes sagt (Verbot von Willkür) scheint der Staat leicht anders zu interpretieren.

3
/
8

Letztlich geht es sowohl dem Westen wie auch China um Einfluss, Macht und Profit. Das geht nur, indem man Abhängigkeiten schafft. Hier unterscheiden sich die beiden Machtblöcke nicht. Und beide haben unter diesem Aspekt auch kein Interesse daran, dass sich in Chile ein sozialeres und gerechteres Gesellschaftsmodell durchsetzen könnte. Ein wichtiger Unterschied scheint mir aber darin zu bestehen, dass die westlichen Industrienationen viel kurzfristiger denken und handeln, während China langfristig plant.

41
/
0
Die andere Sichtweise
·

Bitte erläutern Sie kurz, was denn ein "sozialeres und gerechteres Gesellschaftsmodell" sein soll. Chile geht es im Moment wirtschaftlich gut. Betreffend den Ideen von solchen "sozialen Veränderungen" sei, etwas überspitzt formuliert: Der "Erfolg" der Französischen Revolution war letztendlich, dass die Franzosen statt einem König, dann einen Kaiser hatten und eigentlich hätten sie heute noch gerne einen König. Aber nur einen guten.

Wichtig für die soziale Festigkeit eines Landes ist die Wirtschaft. Da hilft kein Philosophieren über soziale Gerechtigkeiten, wenn die Wirtschaft lahmt, dann lahmt ein ganzes Land. Wirtschaft ist aber nicht absolut gerecht. Doch:

China hat 1.4 Milliarden Einwohner, ist aber fast gleich gross wie die USA. Während die USA mit 340 Millionen Einwohnern aufgrund ihrer enormen Ressourcen eigentlich keine globalen Handelspartner brauchen würde, ist das bei China deutlich anders. China braucht Ressourcen und die Abnehmer aus Dritt-Staaten, weshalb Chile selbstverständlich in den Fokus von China rückt.
Daran ist ja nichts falsch. Letztendlich braucht auch die Schweiz Ressourcen aus dem Ausland, wir können mit unseren Ressourcen vielleicht Häuser bauen, Strassen pflastern, Metalle schmelzen und Sümpfe trockenlegen, dann ist aber bald mal fertig. Nicht einmal ernähren kann die Schweiz sich selbst. So hat auch die Schweiz "ein Auge auf Chile", wie auch auf andere Staaten. Nur im Gegensatz zu den Chinesen braucht die kleine Schweiz halt weniger. Aber unser Seco ist darauf erpicht, möglichst viele Freihandelsverträge zu schaffen und damit eine unabhängige Versorgung der Schweiz zu ermöglichen. China will dasselbe, halt einfach auf viel grösserem Niveau.

Wichtig ist, dass man global handelt und dieser Handel nach fairen Prinzipien gestaltet ist. Bei fairem Handel entsteht Mehrwert und so profitiert grundsätzlich jeder; auch der Händler.

Ich persönlich sehe das Chinesische Engagement nicht allzu negativ. Klar, es verwundert schon etwas, wenn China in Kairo einen ganzen Stadtteil hochzieht (neues Regierungsviertel) und dabei ein komplettes Chinesisches Dorf aufstellt, inkl. Supermarkt und allem Pipapo. Aber das ist halt so. Wenn wir im Ausland ein Projekt haben, nehme ich auch meine Mitarbeiter mit. Die Chinesen können viel und haben enorm viel drauf. Zudem: Wer hat denn die neuen Alpentransversalen gebaut und in den Wohncontainern gehaust? Schweizer vielleicht? Aber: Die Schweizer haben drei neue Tunnels, die enorme wirtschaftliche Vorteile bringen, die Arbeiter haben einen guten Lohn erhalten und bauen damit die Wirtschaft in ihrem Heimatland auf. Et voilà.

1
/
6
Von unten
·

Schon vergessen? In den 70-er Jahren wurde eine demokratische Regierung mit Hilfe der Amerikaner weggeputscht. Tod und Verfolgung und die Installation eines neoliberalen Wirtschaftssystems unter Pinochet. Dann, ganz neu, wird eine Versammlung gewählt, die das Pinochet-System endlich unter die Lupe nehmen soll und vielleicht verändern könnte. Das nächste: Präsidentschaftswahlen. Bei uns wird kommentiert: es stehen sich Extreme gegenüber. Der eine, Boric, ein junger Studentenführer, wird verglichen mit europäischen Sozialdemokraten, der andere, Kast, ein Bolsonaro- und Trumpfan, ist der Rechtsaussen und erklärte Pinochetfan. Sein Vater wanderte als ehemaliger deutscher Wehrmachtsoffizier nach Chile ein. Bei den Wahlen zum Verfassungsgebenden Konvent keimte die Hoffnung auf, Chile könne endlich mit dem Pinocheterbe aufräumen. Und jetzt das - unerwartet liegt Kast in den Wahlen vorne. Den Unruhen wird die Schuld gegeben, den unzufriedenen Indigenen, der Angst der Mittelschicht. China liegt erklärtermassen mehr an einem neoliberalen Wirtschaftsmodell, wie es bis anhin herrscht in Chile. Wer wohl diesmal die Fäden im Hintergrund zieht?

23
/
2
Die andere Sichtweise
·
· editiert

Ja Frau D., Sie machen es sich schon einfach:
Was wäre Chile unter denn Allende geworden? Schauen Sie kurz mal nach Venezuela oder Kuba. Ist Kuba heute ein Vorbild in der Pandemie? Oder etwa Venezuela? Und wie geht es denn dieser Bevölkerung? Verarmt, wie in allen, einst blühenden Staaten, die von Sozialisten "übernommen wurden".

Das Problem Allendes und letztendlich auch Pinochets war die Radikalisierung.
Es ist nämlich immer schlecht, wenn Extremisten an die Macht kommen. Egal wo politisch sich diese angesiedelt haben (ich finde, dass Linke und Rechtsextreme grundsätzlich dieselben Verbrecher sind und mit Verlaub: Der einzige Unterschied zwischen Hitler und Stalin war der, dass Stalin den Krieg gewonnen hat.

Und bitte hören Sie mit ihrem latenten Anti-Amerikanismus auf. Dank den Amerikanern müssen Sie heute nicht hungern und können an einem Computer ein sog. Internet benutzen. Und ich verwette hier und jetzt ein 1. Klass Ticket nach New York, dass Sie noch nie länger als 4 Wochen in den USA waren und nichts, aber auch gar nichts von den USA kennen.
Auch ihre komischen Verschwörungstheorien "Wer wohl diesmal die Fäden im Hintergrund zieht" sind überflüssig. Wahrscheinlich sind's ein paar Aliens, die sich einen Spass draus machen? Wissen Sie, wer die grössten Investoren in China sind? Klar die Amerikaner (und die Schweizer). Und wer sind die grössten Investoren in den USA? China (und die Schweizer). Kann man so weiterspinnen: Die grössten Investoren in der EU? USA, China, Japan (und die Schweizer). In Japan? Die Amerikaner (und die Schweizer). In Südkorea? Die USA, die Japaner (und die Schweizer).
Tja, scheinbar sind wir Schweizer diese Aliens, die die Welt beherrschen (aber pschscht, einfach nicht weitersagen).

Frau D., wir leben im 21. Jahrhundert und nicht mehr 1980. Der Kalte Krieg mitsamt dem SP-Klassenkampf ist längst vorbei. Die Roten haben Rudi Dutschkes Marsch durch die Institutionen längst vollzogen und sitzen nun mit breitem Hintern als Feudalisten auf den Stühlen der Verwaltungsapparate und sorgen dafür, dass nur jene reich werden können, die schon reich sind. Lesen Sie Sahra Wagenknechts Buch.

2
/
33

Es lohnt sich nicht, auf alle Verse Ihrer Schimpflitanei einzugehen. Nur dies: Die Regierung Allende kam durch freie und legitime Wahlen an die Macht. Und wurde durch einen Militärputsch gestürzt. Solche Fakten scheinen Sie nicht zu kümmern. Ihre Unterstellung, Allende sei ein linksextremer Verbrecher gewesen, stützen Sie nicht mit einem müden Beispiel. Wer macht es hier wohl einfach?

28
/
1
Von unten
·

Uiuiui anonym 1, da habe ich wohl etwas getüpft, so eine Salve! Obwohl Sie Anonym schreiben, kommt mir der Ton sehr bekannt vor. Seltsam ist auch, dass meist die Profiteure von Unrecht ein Angebot alles zu vergessen machen. Wenn Sie wüssten wie absolut unbedeutend ich bin, würden Sie Ihre Zeit und Energie nicht an mich verschwenden.

23
/
0

Die grössten Investoren in Mainland China sind Auslandschinesen, die statistisch nicht aufgeführt werden, sich aber in den Zahlen für Hongkong mit zirka 70% und Singapur mit zirka 9% (2020) verstecken. Dann folgt Korea. Die USA folgen an zirka 6 Stelle. https://www.statista.com/statistics…y-country/

2
/
0
Leserin
·
· editiert

Nicht China. Auf lange Sicht arrangiert sich China mit jedem Wirtschaftssystem das aus irgend einem Grund kooperiert. Das Einsetzen von Regierungen kann niemand so gut wie die CIA. Rechtsaussen ist immer salonfähig. Und wer hat ein Interesse, dass über die Pinochet- Ära der Schleier des Vergessens gelegt wird?

21
/
1
Die andere Sichtweise
·

Was wollen Sie denn? Frieden oder Jahre lang einander Vorwürfe machen, die Urururururgrossväter einander schon gemacht haben? Einmal muss man einen Schlussstrich ziehen. Gilt für den Balkan wie für Lateinamerika.

1
/
16
Leserin
·

Ich glaube nicht an „Länder mit erfolgreicher Covid-Strategie“. Diese Pandemie müsste man weltweit gemeinsam angehen. Nicht möglich, bei so viel Geopolitik und Profitgier.

27
/
0
· editiert

Ist doch lieb , dass China Impfstoff liefert, auch wenn er weniger gut ist. Besser ein weniger Guter, wie Keiner. Auch wenn kritische Stimmen hinter die Aktionen Chinas sehen, tun's unsere Laender nicht. Wir haben ein zersplittertes Denken. Wer Profit machen kann, macht's, die Anderen machen nichts. Waehrend China eben ganzheitlich denkt. Fuer sich. China macht ueberall dasselbe, sei das nun in Europa, Afrika, entlang der Seidenstrasse oder eben in Suedamerika. Etwas liefern, was nicht unseren Standards entspricht, aber trotzdem willkommen ist, weil es besser ist wie gar nichts. Die Kosten kommen erst nachher. Oft kommen die betroffenen Laender an den Bankrott, da ihnen von korrupten und unfaehigen Regierungsmitgliedern irgendwelche Traeume aufgedrueckt werden.
Das macht der Westen (oder Osten) genau auch so in der ganzen Welt. Irgendwelche Potentaten werden gegen Guerillia, Freiheitskaempfer, in neudeutsch Terroristen, an die Macht gebracht und gehalten. Hauptsache, der Westen (oder Osten) kann unter deren Vertretung die Laender pluendern. Die Potentaten durfen sich auf Schulden Spielzeuge wie Luxusautos, Fliegerchen, usw kaufen. Bei den Laendern tuermen sich die Schulden schneller wie die abgezuegelten Reichtuemer abzahlen. Wobei der Preis natuerlich vom Westen gemacht wird.
China ist in Europa. Sie haben den Hafen von Piraeus (Athen) fuer 30 Jahre gepachtet. fuer 1 Milliarde. Das haetten wir ja auch machen koennen.
Sie liefern Impfstoff nach Osteuropa. Das haetten wir ja auch machen koennen.
Und wir koennten auch in Afrika Infrastruktur bauen. Wollen wir aber nicht.
Und sie investieren in Chile. Wir nicht.
Was soll's ?

20
/
2

Wir haben ein zersplittertes Denken. Wer Profit machen kann, macht's, die Anderen machen nichts.

Wir sind eben viel zu sehr mit unserer Eigenverantwortung für unser individuelles Wohlergehen beschäftigt.
Daher können wir es uns nicht leisten, heute auf etwas zu verzichten oder mit anderen zu teilen.
Weil, wenn ich mir heute nicht nehme, was mir (vermeintlich) zusteht oder einen Vorteil (Profit) bringt, nimmt’s ein anderer, der für sich wiederum eigenverantwortlich handelt, und so weiter…

7
/
0

Ich finde es gut, dass die Republik genau hinschaut. Bei Chile, China, und auch bei uns.
Trotzdem gebe ich einigen Kritikern hier recht: Wir Westler unterstellen uns selber nur ausnahmsweise, dass wir mit Impfstoff- und Hilfsgüterlieferungen auch politische und strategische Ziele verfolgen (Ausnahme vielleicht: Tim Marshall, Die Macht der Geographie im 21. Jh). China dagegen: Auch wenn ein chinesischer Franz von Assisi oder Antonius von Padua die Politik bestimmen würde, wir fänden trotzdem vor allem Kritikwürdiges.
Ich verstehe deshalb die Chinesen, die Feedback aus dem Westen mittlerweile ignorieren und sagen, unsere Kritik sei heuchlerisch. Die echte Sorge unserer Meinungsmacher sei, ein Stück vom Wohlstandskuchen abzugeben zu müssen. Und nicht Sorge um Uiguren, Chilenen, Afrikaner.
Meine Sorge ist noch eine andere: Dass die Republik sich nicht deutlicher von der durch Tagi und NZZ vorgegebenen Marschrichtung emanzipiert

17
/
3
ichfürchte...
·

Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Den einen ist der Artikel zu China-, den anderen zu USA kritisch. Ein Zeichen, das auf ausgewogene Berichterstattung hindeutet.
Mir hat der Artikel sehr gut gefallen.

14
/
1
Leser
·

China agiert unglaublich gescheit. Afrika in seinen Händen dank Aufbauarbeit seit Jahrzehnten (Stichwort: Eisenbahnen Ostafrika), Südamerika folgt. Beispiel Argentinien: da läuft gar nichts mehr ohne (auch mit kaum) China. Trotzdem schafft es Argentinien, 7 verschiedene Impfstoffe anzubieten: wäre interessant für Studien. Dass die Schweiz in einer Zeit, wo "jede Impfung zählt" keine Coronavac anbieten, wird wohl die Geschichte als sträflich beurteilen. Wie wir sehen, sind auch unsere neuartigen Impfstoffe unter Druck. Boostern womit? Man nimmt, was man hat - ohne gross zu überlegen. Vektoren-Impfstoffe können wohl kaum sinnvoll mit dem gleichen Impfstoff geboostert werden (weil Abwehr gegen Vektor=Virus) aufgebaut wird. Deshalb z.B. benutzt Sputinik V 2 verschiedene Viren als Vektoren. Viele offenen Fragen, es erwartet uns noch einiges an Interessantem. Nebenbemerkung: Coronavac erlaubt es, in der CH das Impfzertifikat zu bekommen. Warum also nicht als Impfung bei uns einsetzen?

10
/
4
Die andere Sichtweise
·

In der Schweiz sind Impfungen gegen Covid mit Vektorimpfstoffen möglich (AstraZeneca und Janssen-Cilag). Allerdings zeigen Tests ganz klar, dass die mRNA basierten Impfstoffe die bessere Wirkung haben und weil wir in der Schweiz fähig sind, mRNA-Impfstoffe im Land selbst in grossen Volumen zu produzieren (kann sonst kein Staat in Europa) empfehlen sich klar mRNA-Impfstoffe. Vektorbasierte Impfstoffe kommen hierzulande dann zum Einsatz, wenn sich Allergien auf das Trägermaterial des mRNA-Impfstoffes bilden können.
Grundsätzlich ist es aber obsolet, zu diskutieren, welcher Impfstoff nun besser ist.
Wichtig ist, dass möglichst viele Menschen, möglichst schnell geimpft werden.
Man sollte sich die Zahlen kurz vorstellen:
Wir sind bald 8 Milliarden Menschen auf dieser Erde. Die Menschheit hat binnen 9 Monaten einen Impfstoff entwickelt und getestet. Wenn man pro Sekunde eine Impfdose herstellt, sprich alle 6 Sekunden ein Fläschchen abfüllt (ist in etwa realistisch), dann können wir mit dieser Anlage eine halbe Million Impfdosen pro Jahr herstellen. Jetzt fahren wir da 10 spurig, so müssen wir, um 8 Milliarden Menschen binnen einem Jahr impfen zu können, rund 1600 solcher Anlagen in Betrieb nehmen.

Dass das nicht so einfach geht (fängt bei demjenigen an, der die Fläschen herstellt) ist ja wohl klar, die Logistik hat nun mal ihre Tücken und die liegen bekannterweise immer im Detail.

Wir werden uns, da das gleichzeitige Impfen nicht überall möglich ist, sicher noch mit ein paar Mutationen herumschlagen müssen, wichtig dabei ist, dass man auf dem Boden bleibt. Eine Mutation verbreitet sich global und schnell. Da helfen auch keine Einreisesperren, es sei denn, man macht einen auf Nordkorea und selbst dort hat Corona den Weg gefunden. Die Zukunft heisst, dass man mit Covid leben muss, das ist auch nicht so schwierig. Letztendlich sind auch Medikamente in der Pipeline und der Virus kann sich in die Richtung entwickeln, die nicht gefährlich ist.

4
/
2
Die andere Sichtweise
·
· editiert

Grundsätzlich ein guter Artikel von Seiwerth. Mühsam ist lediglich der latente, typisch deutsche, Antiamerikanismus (was man ruhig als rassistisch einstufen kann, vielleicht nach Berlin passt, aber in der liberalen, demokratischen Schweiz schlichtweg nichts zu suchen hat).

Weiter sollte schon erwähnt sein, dass China Covid politisch stark instrumentalisiert und das in einer äusserst fragwürdigen Art und Weise. So wurden grosse Teile des eigenen Volkes kurzerhand "eingesperrt", die Todesfallzahlen bleiben, typisch sozialistisch, "geheim", und während das eigene Volk stirbt, wird mit dem übrigens immer noch raren Impfstoff anderweitig "Chinesische Entwicklungshilfe" betrieben.

Weiter darf ruhig behauptet werden, dass die geringe Impfquote hierzulande (oder im gesamten deutschen Sprachraum) vorallem mit den in Sachen Leadership hundsmiserablen politischen Führungskräften zu tun hat; einmal abgesehen von der esotherischen Komponente, wie etwa den Rudolf Steiner Zöglingen, die es als Zeichen der Wohlstandsgesellschaft, ja auch nur hier geben kann.

Die hierzulande dem Volk eingetrichterte "Solidarität" entpuppte sich zudem als einseitige Sache: Während das Volk und Steuerzahler verzichtete, gönnte sich unser Beamtenstaat in Bern mitsamt dem Bundesrat in feudalistischer Manier weiterhin eine automatische Lohnerhöhung aus dem Steuergeldtopf, belog das Volk, schrieb seine "Memoiren" und stolzierte im Gesslerhut durch Zürich.... Ein No-Go (zum Glück ist Berset ein Linker, so wird er von der einschlägigen Presselandschaft nicht direkt zum Teufel gejagt).

Anders in Chile, anders in Portugal. Die Politik hat "Krisenmanager" engagiert (treten sogar in Uniform auf....) und diese führen das Land ehrlich und aufrichtig durch die Krise. Keine Kantönligeister die das Rad jeweils neu erfinden müssen, keine Boulevardpresse wo jeder dahergelaufene "Wissenschaftler" als Experte seine eigene Panikmache verbreiten kann. Geführt und kommuniziert wird dort über einen einzigen Kanal im Sinne des Landes, was nichts anderes als Solidartät ist.
Oder:
Warum braucht der Kanton Bern ein eigenes Impftermin-Reservationssytem wenn der Bund, ebenfalls in Bern, bereits ein funktionierendes System anbietet? Wir Schweizer scheinen effektiv Milliarden zum Verpulvern übrig zu haben.

Genau hier machen die Chilenen manches besser. Pragmatisch, gesamtheitlich und lösungsorientiert. Vielleicht nicht immer perfekt (das ist dem Wissensstand geschuldet) aber zumindest der Sache dienend.

Denn einen ausschlaggebenden "Fehler" leistet sich unsere Politik: Die Kontrolle der Massnahmen.
Wie kann es sein, dass man zum Besteigen eines Flugzeugs ein Impfzertifikat und einen Negativtest braucht, Schutzmasken tragen muss und bei der Landung dennoch 84 von 120 Passagieren positiv getestet werden? Da verwundert es direkt, dass man überhaupt die Pässe kontrolliert und das Gepäck auf Sprengstoff oder Waffen hin untersucht hat. Denn so ansteckend ist selbst ein Supertrouperturbo-Virus nicht.
Das sollte doch jeder Kindergärtner wissen: Wer Massnahmen anordnet, muss sie auch kontrollieren. Sonst bringen diese Massnahmen nichts. Und wenn ich acht Formulare ausfüllen und Tests absolvieren muss, um einen Termin in Norddeutschland wahrnehmen zu können und kein Mensch das kontrolliert... mag ja vielleicht eine gewisse Art Freiheit vorgaukeln, der Sache selbst dient das aber nicht. Dann lieber keine Massnahmen, kein Papierkrieg.... nur hätten die Politiker dann Mühe, zu manifestieren, dass sie nicht untätig sind. Weshalb die Politik Massnahmen erlässt, hundert Ausnahmen inklusive und alles dann nicht kontrolliert (und warum mir hier grad der CSU-Söder in den Sinn kommt, weiss ich jetzt auch nicht). Ich hab seit Juni ein Covid Zertifikat App, aber das Teil bislang gerade zwei Mal zeigen müssen. Obwohl in Restaurants, in Hotels und Flugzeugen unterwegs.

Genau das ist in Ländern mit einer erfolgreichen Covidstrategie anders.

5
/
28
Leser
·

Wer hat kann eine erfolgreiche Covid-Strategie aufweisen? Nicht nur kurzfristig, sondern längerfristig und ohne Erwürgen der Rechte. Danke für Ihre sicher interessante Antwort - dann wüssten wir endlich, wie man mit dieser Pandemie umgehen kann.

3
/
1

Was bedeutet erwuergen der Rechte... Das aendert sich in den Augen der Betrachter. Ich lasse mich zB von Google tracken, weil mir das hilft zu rekonstruieren wann ich Homeoffice hatte, wann ich zur Arbeit erschien. Und ich lasse mich gedulded von Watsup, Slack usw tracken, weil das Teil des Funktionsumfanges deren (Gratis-)Produktes ist. Und ich lasse mich von den Mobilfunkanbietern tracken, weil das technisch zur Erbringung der Mobilfunk Dienstleistung benotigt wird.
Was bedeutet eine Impfung ... Ich schuetze mich und auch mein Umfeld. Die haben den Nachweis der Wirkung erbracht.

4
/
2

Japan, Taiwan, Singapur, Neuseeland, Korea, China ....

5
/
4
Die andere Sichtweise
·

Wer je bei der Feuerwehr war, weiss, dass jeder Brand anders ist und es kein 0815-Rezept gibt, um einen Brand erfolgreich zu bekämpfen. Brände brechen aus, bevor es die Feuerwehr weiss, sie sind auf einmal da und nun heisst es richtig zu reagieren.

Dabei zählt das Fachwissen, das Training, die Erfahrung, aber vorallem das Vertrauen in die Führung. Zu wissen, dass der Kommandant die Sachlage richtig analysieren lässt und aus den Analysen die richtigen Schlüsse zieht. Der Kommandant vertraut seinen Leuten, dass die richtigen Infos fliessen und dass die Leute ihr Können, ihre Ausbildung richtig einsetzen.
Ein einmal ausgebrochenes Feuer lässt sich nicht mehr rückgängig machen, es richtet so oder so Schaden an. Die Frage ist jedoch, welche Schäden man noch vermeiden kann.

Gleichzeitig informiert die Feuerwehr (bzw. die Feuer-Versicherungen) immer wieder, womit sich präventiv ein Brand oder die Folgen eines Brandes, etc. vermeiden lassen. / reduzieren lassen.

Genau so ist es in der Pandemie. Sie ist plötzlich da und hat nicht vorher angeklopft. Wir in der Schweiz haben, wie bei der Feuerwehr auch, diesbezüglich ein gutes System und entsprechende Übungen und Trainings der Behörden und Stäbe. Jedes Jahr. So wusste das BAG beispielsweise bereits 2014 ganz genau, dass die Schutzmasken die man hatte, ungenügend waren (zuwenig, abgelaufen, etc.). Dennoch hat man diesen Zustand über Jahre hinweg nicht korrigiert und wurde natürlich knallhart auf dem falschen Fuss erwischt. Politisch verantwortlich dafür und das lässt sich nun mal nicht mehr aus der Welt schaffen: Bundesrat Alain Berset.

Man stelle sich vor, man weiss, dass die Wasserpumpe der Feuerwehr defekt ist und macht nichts... und wenn es brennt, sagt man: Wasserpumpen nützen eh nichts... es brennt ja sowieso.

Es ist natürlich so, dass in einer Krise die Freiheiten und "Rechte" eingeschränkt sind.

Aber ist es heute nicht so, dass der Bürger heutzutage vielleicht zuviele Freiheiten geniesst?

Man hat ja alles, will nicht mehr Armeedienst leisten (GSoA & Co.), in Sachen Feuerwehr zahlt man lieber, etc. Fronarbeit, der Einsatz für die Allgemeinheit, für unser Land... ist nicht mehr gefragt.
Selbst im Haushalt: Eine 3.5 Zimmer Wohnung muss es für den Single schon mindestens sein und das Staubsaugen und Waschen übernimmt ja die Putzfrau.
Schwanger werden ist natürlich wunderbar, aber die Erziehung des Kindes soll gefälligst die Kinderkrippe, der Kindergarten und die Schule, sprich der Staat etc. übernehmen, man will ja seine Freiheit nicht verlieren und weiterhin auf die Malediven können. Und nach der Geburt gleich wieder 100% arbeiten, sonst reicht es finanziell nicht für Kinderkrippe, die Putzfrau und die Raten für den neuen Cayenne.

Egoismus und verwöhnte Bubis machen sich breit. Der Staat soll für einen sorgen, selbst will man alles machen können, wozu man grad Lust hat. Kohle für Ferien auf den Malediven und das Wochenende in Dubai. Jedes Wochenende Party und der ÖV soll gefälligst gratis sein. Achja, neuerdings kommen da welche sogar noch auf die Idee, jedem sogar soviel Geld zu geben, dass er, mit Nichtstun mehr Geld zu Verfügung hat, als wenn er arbeiten geht.

Das Wort "Verzicht" ist hierzulande zum Fremdwort verkommen und wer einmal verzichten muss bzw. etwas für die Allgemeinheit leisten muss, fühlt sich dann schon in seinen Rechten eingeschränkt.
Dabei gehen die Rechte und die Freiheit des einzelnen eben nur soweit, bis sie die Rechte und Freiheit des andern einschränken.
Ein uralter Spruch, aber auch in der Pandemie bestens angebracht.

Die Covid Pandemie ist nicht nichts. Es gibt viele Tote und Behinderte, unabhängig vom Alter. Davon ist jeder von uns in "seinen Rechten" betroffen und sei es, weil die Kosten der IV in ein paar Jahren durch die Decke fliegen werden und mehr Lohnabzüge anstehen. Genau deshalb ist eben "Solidarität" so wichtig.

Doch Solidarität muss primär von den Chefs vorgelebt werden. So geht "zusammen schaffen wir das" bzw. "Solidarität". Da konnten die Sozis übrigens früher einmal massiv besser. Naja, früher waren es ja auch Arbeiter, heute sind es Cüpli trinkende Erben von ehemaligen Klassegegnern.

3
/
9
· editiert

Wer Massnahmen anordnet, muss sie auch kontrollieren. Sonst bringen diese Massnahmen nichts.

Wir sind in einem Gradient zwischen Deutschland und Italien. Und duerfen hier unser Ding drehen.

1
/
0

Das kann sehr wohl schlimmer kommen. Die Kronzeugin von Sayragul Sautabay lesen und man weiss wohin es geht wenn sich China einklinkt.

0
/
1