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Danke für diesen Artikel. Die offizielle Kommunikation von Seite Behörden fand ich von Anfang an sehr dürftig, es war spannend mal etwas ausführlicher darüber zu lesen.

Zufall? Pech? Möglich. Vielleicht auch der Unterschied zwischen Theorie und dem praktischen Pflegealltag. Für mich stellt sich die Frage, wie gut Frau Bieri überhaupt mit diesem Alltag vertraut ist, wenn sie einzelne Fragen so kategorisch beantwortet ("100%").

Ich bin kein Profi was die Pflege anbelangt, aber nach meinen Erfahrungen dürfte eine effektive Quarantäne enorm schwierig und aufwändig sein. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind ja teilweise unkooperativ oder dement, und der Umgang sollte trotzdem ein Mindestmass an Selbstbestimmung und Würde ermöglichen.

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Talking Truth To Power... genau dafür verlege ich Die Republik. Zusammen mir vielen Anderen. Danke.

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kritischer zukunftsorientierter Bürger
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Todesfälle in Zürcher Pflegeheimen
Die vielen COVID-19-Todesfälle in Norditalien hatten ua damit zu tun, dass schwer Kranke in Pflegeheime eingeliefert wurden und viele andere BewohnerInnen angesteckt haben. In Italien waren die Spitäler überfüllt, in der Schweiz nicht. Trotzdem wurden in Zürich Covid-19-Kranke in Pflegeheime eingeliefert worauf dort zahlreiche Langzeit-BewohnerInnen angesteckt wurden und viele starben. Das hat die Republik nun aufgedeckt. Die Verantwortlichen sollten dazu stehen und dafür sorgen, dass so etwas in Zukunft nie mehr vorkommt!

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Leserin
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Herzlichen Dank für diesen Beitrag, der mich etwas aufwühlt. Absolut berechtigte Fragen und wunderlich, dass sie vorher noch niemand gestellt hat.

Das Dementi und die schwache Informationspolitik (fürwahr ein „eigenes Verständnis von offener Kommunikation“!) von Bieri bzw. den Behörden lassen darauf schliessen, dass es tatsächlich etwas zu verbergen gibt. Wenn jemand von hundertprozentiger Sicherheit spricht und gleichzeitig darauf hinweist, dass man mit einem Krankheitsbild konfrontiert ist, über das man noch wenig weiss, spricht das Bände. Haarsträubend.

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Die Spitaeler werden auf Standby fuer den den grossen Ansturm gesetzt aber kranke Patienten kommen in Pflegeheime... seltsam. Nur noch seltsam. Irgendwer taugt nicht. Wer hat diese Zuweisungen so angeordnet ?

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interessierter Leser
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Es ist wichtig, dass die Republik den Ungereimtheiten nachgeht. Vielleicht bietet covid-19 noch einigen Leuten Gelegenheit, dazuzulernen ...

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Für meinen Geschmack hat es in diesem Artikel zu viele Suggestivfragen, die dann nicht oder nur spärlich mit Fakten untermauert werden. Es ist gut, dass die Republik solchen Ungereimtheiten nachgeht, aber wenn nicht zweifelsfrei belegt werden kann, dass Fehler passiert sind - etwa bei der Schutzausrüstung - ist es unseriös, den Artikel mit Fragen dazu zu füllen, die dann beim Leser einen falschen Eindruck wecken. Das ist ein Mittel der Boulevardpresse!

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72, viermal ex-Beruflerin u.a.AKP
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Nein, eben gerade nicht Boulevard!, denn nur durch solche Texte mit Fragen werden alle dazu ermutigt, selber die Augen aufzumachen und bei entsprechenden Heimen nachzuschauen, nachzufragen. Wichtig scheint mir auch, dass alle, die sich als mitverantwortlich in unserem Zusammenleben, weiterhin genau hinschauen, wie das Personal, quasi die Basis-Betreuung, arbeiten kann: Bedingungen, Schutz, Lohn. Die brauchen unser aller Solidarität.

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Ich finde jede einzelne dieser Fragen absolut berechtigt. Und den ganzen Sachverhalt äusserst bedenklich.

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Ging mir genau gleich. Ich unterstütze zwar das Unterfangen und finde die Hartnäckigkeit gut, aber am Ende scheint sich der Artikel im Kreis zu drehen. Er fängt suggestiv an und hört genau so auch auf. Da müsste von der Republik mehr geliefert werden, um glaubhaft zu erscheinen.

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Ich habe auch meine liebe Mühe mit dem Artikel. Die Fragen suggerieren (meines Erachtens) eine Kausalität verschiedener Sachverhalte. Schlechte Kommunikation stellt nicht automatisch eine Kausalität her. Und plötzlich ist der Artikel fertig und mein Wissensgewinn 0.

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Chefredaktion
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Danke für Ihre Rückmeldung. Wenn die Verwedelung von relevanten Fakten und gravierende Falschinformationen, die erst bei Vorlegen eines Gegenbeweises korrigiert werden, zu Ihrem Verständnis von Behördenarbeit zählen, haben wir ein anderes Verständnis von Behördenarbeit.

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Nein, eigentlich ist alles klar. Die Fragen sind ja schon beantwortet. Es geht um Vermeidung der direkten Anklage. Da waren Maximalpfeifen am Werk. Idiotischer geht es nicht mehr. Diese Faelle haetten in ein Spital gehoert. Die Spitaeler sind/waren drauf eingerichtet, und nicht ueberbelegt. Was kann der Grund sein, diese Faelle in Pflegeheimen unterzubringen ?

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Nicht unbedingt in ein Spital, je nach Schwere des Krankheitsverlaufs - auch bei den Bewohnerinnen der Zürcher Alters- und Pflegezentren waren 40% der Infizierten ohne Symptome. Und ich denke die wenigsten Spitäler sind für die Quarantäne von z.B. Demenzkranken geeignet, solange diese herumlaufen und nicht krank im Bett liegen.

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Weis nix
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Frau Bieri: «Wir sind es nicht mehr gewohnt, mit einem Krankheits­bild konfrontiert zu sein, über das wir so wenig wissen». Aber Frau Bieri ist sich 100% sicher;-)

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72, viermal ex-Beruflerin u.a.AKP
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Gerne beginne ich mit einem Kompliment: als intensive Konsumentin von journalistisch erarbeiteten Produkten darf ich sagen, dass Republik weit und breit das einzige Organ war, das unermüdlich darauf aufmerksam gemacht hat und macht, dass die Heime in der Verantwortung von Kantonen, Gemeinden, Privaten.. liegen und nicht beim Bund. Dass auch z.T. Heimleitungen kantonale Massnahmen ganz "autonom" verschärft haben mit dem Hinweis auf "den Bund". Deshalb haben auch viele Menschen noch heute die Idee, die Herren Berset und K. hätten die Heime vergessen. Es gab/gibt Situationen, da alte Menschen in Alterswohnungen, Altersheimen, privat zu Hause... verlegt wurden, da in dieser allgemeinen Stresssituation z.T. Mitmenschen, Mithelfende, Angehörige, Spitex, Aerzt*innen die Verantwortung "nicht mehr übernehmen konnten"; da auch andere "Pflegende" selber ü65 und damit im Risiko-Bereich landeten. Dramatische Verschiebungen gab es (wenn überhaupt) nur wenige. Sie wurden vielmehr mit den Bildern aus Italien falsch suggeriert: Danke Michael Rüegg! Was interessant wäre, ist eine Recherchefahrt durch die Heime in unserem schönen Land, um zu sehen, was, wer, wo, wie (nicht) "gelockert" wird. Eigentlich eine SRF-Aufgabe, aber, wie es scheint, viel zu wenig attraktiv!

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Es befriedigt mich, dass die REPUBLIK die Frage des Schutzes der Alters- und Pflegeheime, auf die ich schon seit längerem hinweise, nun als eigenständiges Problem wahrnimmt. Bis jetzt wurde das Thema bei den Diskussionen über die Zusammenhänge zwischen Corona-Strategie und Todesfallzahlen in verschiedenen Ländern eher nicht berücksichtigt.
In allen westeuropäischen Ländern dürften mehr als 50 Prozent der Todesfälle Personen betreffen, die in Heimen wohnten.

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Danke für die gute Recherchierarbeit
Um Klarheit zu schaffen helfen wohl nur Strafanzeigen von Angehörigen wie in der Lombardei.

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Warum verschob man in Zürich überhaupt Covid-Fälle aus Spitälern in Pflege­zentren?
Pflegezentrum = Altersheim?
Haben dies andere Kantone auch getan?

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Es gab praktisch keine solchen Verschiebungen. Die meisten Fälle waren hochbetagte Bewohner*innen, die entweder nicht ins Spital wollten oder bei denen eine Verlegung nicht angezeigt oder riskant war. Sie blieben einfach dort, wo sie bereits waren, sprich, in einer medizinischen Pflegeeinrichtung – und nicht im Altersheim. Das ist etwas anderes.

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Danke für Ihre Antwort.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Hierzu lohnt sich erneut der Artikel zum Begriff «Präventionsparadox». Dieser besagt:

  • Wenn viele Einzelne mit geringem Risiko eine präventive Massnahme durchführen, nützt diese der Gesamtpopulation in der Regel viel, einer Einzelperson mit leichtem Risiko jedoch in der Regel wenig.

  • Wenn wenige Einzelne mit hohem Risiko eine präventive Massnahme durchführen, nützt diese der Gesamtpopulation in der Regel wenig, einer Einzelperson mit hohem Risiko jedoch in der Regel viel.

Das andere damit zusammenhängende Verständnis des Präventionsparadoxons ist das mittlerweile bekanntere, wonach das Ausbleiben einer Wirkung aufgrund der Prävention als Inexistenz oder Übertreibung der Gefahr («nur eine Grippe») und Überflüssigkeit oder Übertreibung der Prävention («Corona-Diktatur») interpretiert wird. Wodurch es zu neuen Ausbrüchen kommen kann, welche dann erst wieder die Präventionsbereitschaft steigern.

Aus Public Health-Sicht sei nun die bevölkerungsweite Intervention lohnender, während die Orientierung auf kleinere Gruppen von Risikoträgern aufwändiger und komplexer seien. Als Lösung des Präventionsparadoxes empfiehlt jedoch die WHO seit Anfang der 2000er Jahre eine «richtige Balance» zwischen Bevölkerungs- und Teilpopulationsstrategie (BS) und Hoch-Risiko-Strategie (HRS).

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Nach ihrer differenzierten Risikoanalyse auf der Basis der epidemiologischen und sozialökologischen Variablen hat Schweden offenbar folgende Strategie gewählt:

  • Bevölkerungs- und Teilpopulationsstrategie: Bei vielen Einzelnen mit geringem Risiko weiche präventive Massnahmen, da harte präventive Massnahmen einer Einzelperson mit leichtem Risiko, welche auch die grösste Teilpopulation darstellen, in der Regel wenig bringen. Der Nebeneffekt wäre angeblich jedoch ein schnelleres Erreichen der «Herdenimmunität», was der Bevölkerung wiederum mehr nützt.

  • Hoch-Risiko-Strategie: Dies stärkt den Fokus auf die wenigen Einzelnen mit hohem Risiko und lenkt die Ressourcen für harte präventive Massnahmen für diese Gruppe. Dies nützt der Gesamtpopulation in der Regel wenig, einer Einzelperson mit hohem Risiko jedoch in der Regel viel.

Doch trotz ihrem Schwerpunkt auf der Hoch-Risiko-Strategie zeigen Schwedens Zahlen, «dass weit mehr als die Hälfte der Todesfälle gezählt wurden in Alten- und Pflegeheimen und unter Menschen, die zu Hause von Pflegediensten betreut wurden. Die Zahlen waren auch hier weit grösser als in den Nachbarländern.»

Das traurige Fazit:

Der Schutz der Alten wurde zu einer zentralen Säule des schwedischen Kurses erklärt. (…) Dieser Teil der Strategie war «katastrophal gescheitert».

Doch auch für Länder – oder in diesem Fall Zürich – welche eine andere Balance der Strategien hatten, ging der Teil der Hoch-Risiko-Strategie nicht auf. Man hätte – trotz Bedenken der Psychohygiene und Angehörigen? – konsequent isolieren und testen sollen. Doch hier wie dort zeigten sich hausgemachte infrastrukturelle Mängel:

  • an Personal

  • an Schutz- und Testmaterial

  • an Vorsorge

Dies kann das nächste Mal nur durch bessere Finanzierung und Versorgung von medizinischen und pflegerischen Infrastrukturen sowie entsprechendem Personal und Material verhindert werden.

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Sehr geehrter Herr U. , eine kleine Kritik.In den Alterszentren leben Bewohner und keine Insassen! (Insassen nennt man verurteilte Menschen in Gefängnissen). Ansonsten kann ich mich Ihnen nur anschliessen.Die Überlegung von der Gesundheitsdirektion war wahrscheinlich , die infizierten älteren Menschen möglichst „kostengünstig“unter zu bringen. Es ist eine Katastrophe , dass 24 Menschen durch diese Massnahme sterben mussten. Übrigens in Stäfa steht das ehemalige Pflegezentrum Seeblick, welches der Stadt Zürich gehört, seit einigen Jahren leer.Platz hat es dort genug, aber um es zu aktivieren, hätte man auch Geld in die Hand nehmen müssen.
Es ist für mich auch unerheblich was Frau Rickli zur Rechtfertigung gesagt hat und dann von Mitgefühl säuselte.Tatsache ist, sie hat hat diese Triage angeordnet!Die Zahlen der Verstorbenen sprechen ihre eigene Sprache.Es ist deshalb total wichtig, dass die Republik darüber berichtet hat.

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Ohne dem Personal zu nahe treten zu wollen, glaube ich, dass Pflegestationen aufgrund der knappen Personalsituation, dem generellen Ausbildungsstand und auch der baulichen Voraussetzungen nicht der optimale Ort für Krankheiten sind, die Isolation ganzer Abteilungen erfordern. Wenn dann von organisatorischer Seite her trotz all der suboptimalen Voraussetzungen solche Entscheidungen getroffen werden, dann besteht hier meiner Meinung nach Erklärungsbedarf, wieso man das dennoch für notwendig hielt.

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Sehr gut, dass diese unglaublichen Handhabungen Dank Republik ans Tageslicht gekommen sind. Da wurden doch tatsächlich Covid-19-Patienten/Patientinnen in Pflegeheime anstatt ins Spital gebracht, zu denjenigen Menschen, die am meisten hätten geschützt werden sollen; und Frau Dr. Bieri ist sich zu 100% sicher, dass diese nicht die Quelle für die Ansteckung von Heimbewohner /-bewohnerinnen gewesen sind. Woher will sie das zu 100 % wissen? Und warum hat sie Fakten verschwiegen und stattdessen Falschinformationen herausgegeben? Wenn die Angehörigen Strafanzeigen einreichen, kann der wahre Sachverhalt ermittelt werden.

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Antonia Bertschinger
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Hier kommen mir die Aussagen des Personals in den Pflegeheimen etwas allgemein vor, insbesondere zur Frage der Schutzausrüstung. Hatte das Pflegepersonal nun ausreichende Schutzkleidung oder nicht? Waren sie alle nur "verunsichert", oder gab es auch klare Kritik, bzw. brisante Aussagen?

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Dieser Beitrag ist extrem nötig da von offizieller Seite nur gelogen wird,genau gleich wie die ganze Chefarzt- Debakel im USZ. Die Pflegeheime hatten keine Schutzausrüstung, wenig und schlecht ausgebildetes Personal und genau dahin verlegt man Coronapatienten. All die Infektionen kamen so in die Pflegheime, nicht durch die Insassen. Bei fehlendem Know how und Ausrüstung wurden dann die Infekte von einem zum andern Insassen verschleppt. Wir haben es also mindestens so schlecht wie in der Lombardei gemacht. Und da man ja Besuchsverbot erlassen hatte konnte niemand für die Insassen sich einsetzen. Aus dem Büro heraus wurde dann entschieden wer Sauerstoff erhielt, wer überhaupt in einSpital überwiesen wurde etc...Triage durch Verwalter ohne jegliche Kontrolle...so starben unsere Alten still und unbemerkt und i filierte sich auch das ungeschützte Pflegepersonal. Niemand hatte den Mut zu sagen dass alle Heime, Spitäler etc. schlicht kein Schutzmaterial hatten weil man überall Kosten sparen wollte. Ein unheimlich trauriges Kapitel wo die Politik sich jeglicher Verantwortung entzogen hat. Auch die super Maskenmaschinen von Frau Ricklin fi
Unktionieren immer noch nicht...
Dr.med Th U.

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Ich möchte hierzu noch etwas ergänzen:

Bei fehlendem Know how und Ausrüstung wurden dann die Infekte von einem zum andern Insassen verschleppt.

Selbst bei "weniger schlimmen" Infektionen wie einem Norovirus geschieht so etwas leider häufiger in Alters/Pflegeheimen. Sie sind prädestiniert für Ausbrüche jeglicher Art. Das ist zu einem grossen Teil den Umgebungsfaktoren geschuldet - kurze Wege, Personen nahe aufeinander, wechselndes Personal zwischen Stationen/Patienten. Das kommt zur Know-how-Thematik oben drauf.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Hm, ich stimme mit meinen Vorredner*innen überein, dass der Artikel nur Fragen aufwirft, ohne sie schlüssig beantworten zu können. Böse gesagt, sie fragen ja nur: Kann das alles Zufall sein? Der Grund für einen allgemeinen Anfangsverdacht liegt ja auch nahe: Erkrankte in die Nähe der Höchstrisikogruppe zu bringen, erscheint auf den ersten Blick höchst unvernünftig.

Danach folgen im konkreten Fall jedoch nur wenige Indizien: Daten zwischen Überweisung und ersten Corona-Infektionen sowie die missglückte Kommunikation. Reichen diese Indizien schon, um den Anfangsverdacht zu erhärten? Meiner Meinung nach nicht.

Man hätte ergebnisoffen die anderen Möglichkeiten nicht ausschliessen sondern noch weiterverfolgen sollen.

  • Mitarbeitende

  • Neueintritte

  • Besuchende

Sozusagen ein manuelles Contact-Tracing. Wer wurde wann positiv getestet? Wie lange also hätten die Personen unentdeckt das Virus weitergeben können?

Es ist ja tatsächlich so, dass man unterschätzt hat, «über wie lange Zeit [alle] symptomfrei bleiben könnten».

Widersprüchlich scheint mir aber folgende Aussage zu sein:

Als wir das realisiert und von Anfang an breit getestet haben, war es zu spät, und viele Bewohnerinnen und Bewohner waren angesteckt.

Denn entweder hat man «von Anfang an breit getestet» oder erst nachdem man «das realisiert» realisiert hat.

Ein weiterer Hinweis scheint nachfolgender Satz zu geben:

Ab diesem Moment war es dann auch schwierig, die strikte Trennung des Personals zwischen den verschiedenen Abteilungen aufrecht­zuerhalten.

Dies scheint mir ein Indiz darauf zu sein, dass ein fataler Grund der Personalmangel gewesen sein könnte. Und dass eventuell Mitarbeitende für die Transmission verantwortlich waren. Und letztlich die Anstellungs- und Finanzierungspolitik (in anderen Fällen in anderen Ländern zeigte sich dies auch an mangelndem Schutzmaterial).

Von daher mag die Aussage sogar stimmen:

Aber noch einmal: Das Virus kam nicht aus der Isolationsstation.

Im Sinne von: Infizierte Überwiesene steckten keine Nicht-Infizierten Bewohner*innen an. Doch allenfalls ist die räumliche Nähe dennoch indirekt mitverantwortlich. Denn ohne die Überweisungen hätte das Personal sich erst gar nicht zwischen verschiedenen Abteilungen hin- und herbewegen müssen. Aber wieder gilt: Das Personal hätte sich auch ausserhalb anstecken können.

Die Höchstrisikogruppe hätte konsequent isoliert werden müssen und inkl. Personal tatsächlich von Anfang an und regelmässig getestet werden müssen. Doch gerade das wurde ja ebenfalls von Beginn an aufgrund der sozio-psychologischen Wirkungen kritisiert.

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Es ist richtig und wichtig, dass solche Recherchen gemacht werden. Auch um daraus in Zukunft zu lernen.
Bei mir stellen sich aber einige Fragen beim Durchlesen des Artikels:

  • wie war der zeitliche Rahmen zwischen Einlieferung in Riesbach und erste Covid Fälle?

  • war die Patientin überhaupt noch krank? Das inselspital war nie ausgelastet und hätte die Patientin auch behalten können

  • wie viele Einrichtungen gibt es, wo es zu keiner Infektion ausserhalb der Covid Station kam, die Hygienemassnahmen also erfolgreich waren?

  • wieviele Einrichtungen gibt es, wo das Virus von Aussen eingeschleppt wurde (da es keine Covid Station gab)?
    Es gibt sicher keine 100% Sicherheit wie behauptet, jedoch könnte es sich dabei auch um einen Zufall handeln.

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Sehr geehrter Herr U. , eine kleine Kritik.In den Alterszentren leben Bewohner und keine Insassen! (Insassen nennt man verurteilte Menschen in Gefängnissen). Ansonsten kann ich mich Ihnen nur anschliessen.Die Überlegung von der Gesundheitsdirektion war wahrscheinlich , die infizierten älteren Menschen möglichst „kostengünstig“unter zu bringen. Es ist eine Katastrophe , dass 24 Menschen durch diese Massnahme sterben mussten. Übrigens in Stäfa steht das ehemalige Pflegezentrum Seeblick welches der Stadt Zürich gehört, seit einigen Jahren leer.Platz hat es dort genug, aber um es zu aktivieren, hätte man auch Geld in die Hand nehmen müssen.
Es ist für mich auch unerheblich was Frau Rickli zur Rechtfertigung gesagt hat und dann von Mitgefühl säuselte.Tatsache ist, sie hat hat diese Triage angeordnet!Die Zahlen der Verstorbenen sprechen ihre eigene Sprache.Es ist deshalb total wichtig, dass die Republik darüber berichtet hat.

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Im Nachgang zu dieser Geschichte hatte die Stadt ja dann eine Epidemiologin angestellt, die untersuchen sollte, was da genau passiert ist. Hat man in dieser Angelegenheit inzwischen etwas gehört?

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