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Kulturkritiker
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die SRG hat ihre Unschuld verloren, als sie anfing, Werbung zu verkaufen. die meisten Sendungen sind überflüssig oder schlecht gemacht. wie kann man nur Gebühren für eine Astrologiesendung zum Fenster hinauswerfen!? moderner Medienkonsum ist asynchron - außer, vielleicht, beim Sport. Sport ist aber hoch kommerziell, und Sportsendungen sollten nur über individuelle Zahlungen finanziert werden. wieso soll ich Gebühren bezahlen, dass sich wenig kluge und wenig gebildete, aber extrem überbezahlte Fußballer ein paar Häuser kaufen können? braucht Federer meinen Gebühren-Obulus?

die konstruktive Antwort auf das Abstimmungsresultat besteht nicht darin, jetzt mit dem Ausheben der Schützengräben zur Abwehrschlacht gegen das Schleifen der SRG zu beginnen, sondern eine Initiative für eine Förderung des Qualitätsjournalismus zu ergreifen, die eben gerade an die Qualität des Journalismus gekoppelt ist. natürlich ist das ein hartes Stück Arbeit, diese Kriterien auszuarbeiten und einen Rat zu schaffen, der sie beurteilt. aber das Wissen und die Leute sind vorhanden. man konnte doch auch - vergleichbar anspruchsvoll - einen Presserat für medienethische Zweifelsfälle schaffen. jetzt hat man die Chance, ein sauberes Gesetz vorzuschlagen, welches das Stimmvolk überzeugt.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Ihre Kritik an srf kann ich nicht nachvollziehen. Es ist schlicht unmöglich, es allen recht zu machen.
Dass srf sich teilweise mit Werbung finanzieren muss, liegt daran, dass es unterfinanziert ist. Wie dieses Problem mit einer Kürzung der Gebürengelder gelöst werden soll ist mir ein Rätsel...
Für grosse Teile der Bevölkerung ist Spitzensport nun mal die wichtigste Sache der Welt, Kommerz und Korruption hin oder her.
Viele hören auch ständig Radio, mit sehr unterschiedlichen Musikvorlieben, aber ähnlichem Informationsbedürfnis.
Und Fernsehen ist gerade für die ältere Generation das wohl wichtigste Medium überhaupt, das von ernsthafter Berichterstattung, über Kunst, Sport, Politik bis zu seichter Unterhaltung alles bieten muss, was unsere individualisierte, separative Gesellschaft nicht mehr schafft.
Und dann wären da noch die Jungen, von Google & Co zu Gratisangeboten, von Twitter und Snapchat zu maximaler Informationskompression erzogen.
Einen solchen Spagat ohne Fehler zu schaffen, oder von jemandem kritisiert zu werden ist schlicht unmöglich.
Wenn wir das ausschliesslich den von Werbung und rechten Millionären untergrabenen Privatmedien überlassen, mündet das in eine Katastrophe wie in den USA oder Grossbritannien, wo Politik zu einer Nabelschau für Selbstdarsteller verkommen ist und kaum jemand mehr an das Lösen von Problemen denkt.
Diese Tendenz sehe ich auch hier bei uns.
Mit dem zweiten Teil ihres Kommentars gehe ich aber einig. Es wird wohl eine Initiative brauchen, denn unserem Parlament traue ich gehenwärtig nicht zu, brauchbare Lösungen zu entwickeln. Zu korrupt ist die bürgerliche Mehrheit um sich vom eigennützigen Geschachere zu verabschieden und lösungsorientierte Ansätze zu verfolgen.

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Kulturkritiker
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viele berechtigte Gedanken, aber eigentlich nichts Substantielles gegen meine Einschätzung und gegen meinen Vorschlag.

nur zwei Punkte:

wie kann man zeigen, dass die SRG unterfinanziert ist? ich sehe fürchterliche Qualität, die keinem Vergleich mit dem Angebot in beispielsweise Skandinavien Stand hält. warum haben wir so ein krottenschlechtes Radio und Fernsehen, obwohl wir sehr viel dafür bezahlen? Ihr Argument, dass ein breit gefächertes Angebot immer Angriffsflächen für Kritik bietet, geht jedenfalls völlig an dem vorbei, was ich gemeint habe. und stellen Sie damit der SRG nicht einen Persilschein aus?

warum dulden wir überhaupt Finanzierung durch Werbung? wenn es nach mir ginge, wäre Werbung generell verboten und ausnahmsweise nur dort zugelassen, wo jemand sie selbst und ausschließlich wählt - also nie Werbung als Beigemüse. warum starten wir nicht eine Initiative, die Werbequerfinanzierung generell verbietet? in welcher Verfassung steht geschrieben, dass der Mensch für Werbung bezahlen muss? wenn man das aktuelle System durchdenkt, bemerkt man, dass die Werbung unendlich viel kostet und wir dafür bezahlen. wollen wir das? ich nicht.

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Contrarian-Fan
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Lieber Herr M.,

moderner Medienkonsum ist asynchron

Das ist tatsächlich so und passiert dementsprechend auch bei der SRG:

Auch im Web war das Interesse für das Informationsangebot von SRF gross: In den ersten sechs Monaten des Jahres gab es auf das Onlineangebot von SRF News im Schnitt über eine Million Visits pro Tag, die insgesamt 44 Liveticker von SRF News erreichten über 37 Millionen Visits. Ebenfalls viel Beachtung fand die SRF News App mit durchschnittlich 554'000 Visits pro Tag.
https://medien.srf.ch/-/srf-mit-pos…bjahr-2021

Sport hinter eine Paywall zu stellen ist seit >10 Jahren ein zunehmender Trend der viel mehr zu den hohen Gehältern der Fussballspieler beiträgt als die Beiträge der öffentlich-rechtlichen Sender, die integrative Wirkung von Sportanlässen wiederum lässt sich im Premium-TV aber leider nicht erreichen.

Spannend finde ich ihre Idee eines Medienqualität-Rates, wie genau stellen sie sich den vor und wie glauben sie können sie die Kritiker die schon bei einer neutral am Umsatz gekoppelten Förderung Einflussnahme befürchteten dieses Modell schmackhafter machen?

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Kulturkritiker
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werter Herr Wunschheim, Sie sprechen wichtige Aspekte an, die m.E. aber nicht für die SRG sprechen, wenn man ihren Auftrag im Sinne der vierten Gewalt definiert. dieses Forum ist technisch nicht für einen effizienten Gedankenaustausch geeignet, weshalb ich mich bewusst auf zwei zentrale, konstruktive Gedanken beschränkt habe. eigentlich war ich vom Artikel schwer enttäuscht - sowohl von seiner geringen inhaltlichen Substanz als auch von seiner Stimmung. dem wollte ich etwas entgegensetzen. es gäbe noch einige wesentliche Gedanken zur Entwicklung der Medien, die man diskutieren müsste. Ihre letzte Einschätzung betrübt mich ein wenig, da sie keinen unternehmerischen Geist ausdrückt. wie kann man etwas unterlassen, das man nicht durchdacht und nicht gewagt hat? ich bin überzeugt, dass Medienförderung nach dem Biblischen Prinzip in den Abgrund führt, weil sie nichts anderes reflektiert und damit rückkoppelnd verstärkt als die Marktmacht selbst.

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an Politik interessierter Mediamatiker
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Dass ihnen die meisten Sendungen von SRF nicht gefallen, ist ok. Tun Sie mir auch nicht. Aber der ÖR hat in der Schweiz eben auch den Auftrag Kultur zu schaffen, unabhängig von Einschaltquoten. Und das ist auch gut so, wenn dies komplett den privaten Medien obliegen würde, würde nur noch das produziert werden, was sowieso schon geschaut wird.
Dass Sport noch eines der grössten Steckenpferde von SRF ist, ist gut so. Sport vereint nahezu alle Gesellschaftsschichten. Siehe Ski-Rennen und Sportereignisse wie EM oder von mir aus auch der Superbowl. Wenn der Zugriff darauf nun weiter limitiert wird, weil es nicht mehr auf öffentlich zugänglichen Kanälen übertragen wird, fällt auch dieser gesellschaftlich-kulturelle Zusammenhalt weg.

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Sie schreiben:

Sport ist aber hoch kommerziell, und Sportsendungen sollten nur über individuelle Zahlungen finanziert werden. wieso soll ich Gebühren bezahlen, dass sich wenig kluge und wenig gebildete, aber extrem überbezahlte Fußballer ein paar Häuser kaufen können? braucht Federer meinen Gebühren-Obulus?

Gerade die privaten, hochkommerziellen Medien treiben die Kosten dafür soweit in die Höhe, dass sich Medien wie die SRG deren Übertragung nicht mehr leisten können. Darunter leiden dann einkommensschwache Bürger, die davon abgeschnitten werden - da Sport auch eine Form von Gesellschaftlicher Kultur darstellt führt das dazu, dass die SRG dann ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann. Gerade populäre Sportarten sollten einfach und im Idealfall (meine Meinung) kostenfrei im Zugriff sein.

Roger Federer verdient im Wesentlichen durch Werbeverträge und Sponsoren, aber eher nicht durch den Verkauf von Senderechten. Und so wie ich ihn kenne wäre er der erste, der darauf verzichten würde, wenn das so wäre.

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Kulturkritiker
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müssten wir nicht zuerst glasklar definieren, was die Aufgabe der SRG sei? und wieso können Moderatoren auf hochdotierte Posten bei kommerziellen Sendern wechseln, nachdem sie ihren Marktwert bei der SRG geschaffen haben?
Ihre Einschätzung der Redlichkeit von Herrn Federer in Ehren, ich bin da fundamental anderer Meinung, was ich aber wohl genauso wenig wie Sie beweisen kann. und zum Wert der Werbeverträge: der hängt eben gerade von der Medienpräsenz ab! erinnern Sie sich daran, dass Federer das Schleichwerbeverbot im Vorfeld "seines" Schuhfirmen-IPOs missachtet hat? warum hat die SRG das überhaupt zugelassen?
und mit Ihrer Forderung nach Gratissportangeboten kann ich gar nichts anfangen. sind wir schon so weit wie das Römische Imperium in seiner Dekadenzphase?

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Ein Ethik-Rat, der über die Verteilung von Geldern wacht? - Der von wem eingesetzt würde? - Ich wage nicht, mir das Gezerre vorzustellen.

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an Politik interessierter Mediamatiker
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Gibts ja schon. Den Presserat. Dieser setzt sich zusammen aus 15 Journalisten und 6 Nicht-Medienschaffenden. Man kann dort Beschwerden über Berichterstattung in Schweizer Medien einreichen und dies wird unter medienethischen Aspekten begutachtet.

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keine Rolle
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Warum gibt's denn Werbung auf srf? Ich denke, weil in den 80ern, frühen 90ern einige "Wirtschaftsfachleute" aus der Privatwirtschaft und ihre Politiker meinten, dass auch ein statlicher Sender sich seine Brötchen selbst vedienen sollte. Es lief dies unter dem Programm "Der Staat als Unternehmer", dem auch Buschor mit seinem 'wif!' anhing.

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Macht ein schlaueres Gesetz dem das Volk zustimmen kann. Fördert die kleinen statt die grossen.

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Eine gute Idee, die ich unterstützen würde. Nur scheint das Parlament dafür nicht fähig zu sein. Die Problematik sehe ich darin, dass wir im Parlament mehr Wirtschaftsvertreter haben als Volksvertreter. Die grossen Wirtschaftsverbände und deren Interessen haben grösseres politisches Gewicht als z.B. die der kleineren Verlage oder die Interessen der einfachen Bürgerinnen.

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Ja eben drum wurde ja nein gestimmt . Eine Chance und einen Abstimmungsonntag mehr

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Es war leider zu erwarten, dass nach der Ablehnung des Mediengesetzes die Rechtsbürgerlichen staatlich geförderte Medien mit allen Mitteln weiter schwächen wollen. Mit den abgedroschenen Worthülsen von Meinungsvielfalt, Wettbewerb und Selbstverantwortung wird nun noch mehr gegen die sog. Staatsmedien gehetzt werden. Das Ziel ist klar: mit viel Geld aus mehr oder weniger anonymen Quellen wollen die neoliberalen Wirtschaftskreise, vermischt mit den reaktionär-konservativen und nationalistischen Kräften, die mediale Deutungshoheit erlangen und ihre Weltsicht ohne Widerstände verbreiten können. Die Trump‘sche USA mit den Fox News lassen grüssen.

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over-newsed but underinformed?
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Da gehe ich mit Ihnen 100% einig, Herr Kienholz. Leider verstehen diese privaten (sprich mit privatem, auf Gewinn basierendem Geld finanzierten Medien) heutigen 'Journalismus' als Ertragsquelle und nicht (mehr) als ideelle Dienstleistung am Publikum.
Aber ja, ich bin der ganz festen Überzeugung, dass es 'Staatsmedien' braucht, so wie es auch andere 'Staats'-Infrastruktur braucht.

Wo ich hingegen mit der wohl kommenden Initiative für die Halbierung der Serafe-Gebühr einig gehe (ohne dass ich diese unterzeichnen würde) ist, dass mir diese Gebühr zunehmend als zu hoch erscheint, wenn ich dennoch immer öfter und länger mit unsäglicher Werbung zugeschüttet werde - und das vor allem auch mitten in einem schönen Film. Subjektiv empfinde ich die Werbe-Dichte auf SRF 1 und 2 als mittlerweile vergleichbar mit derjenigen dieser unsäglichen Privatsender (...und nun sollen wir also auch noch für's Replay gesondert zur Kasse gebeten werden..).

Sorry für meinen kleinen Exkurs zur Werbe-Industrie (und genau diese grossen Verlage betreiben diese!) , aber sie scheint mir ein wesentlicher Faktor hinter der ganzen Sache zu sein - denn durch die einbrechenden Werbeeinnahmen der gedruckten Medien wollten die privat finanzierten Verlage sich diese nun durch eine staatliche Förderung kompensieren lassen.

Und genau dies waren die Gründe, weshalb ich gegen dieses Medienförderungs-Gestz gestimmt habe - da muss es etwas Besseres geben. Bin gespannt, ob man das nächste Mal ein sinnvolleres (weil diesen ganze Werbe-Mecano durchbrechendes) Instrument zu schaffen gewillt ist.

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Oje, es geht schon am Morgen nach der Abstimmung los mit der Attacke auf die SRG: im Zwanzigminuten ist die Titelstory „SRF verharmlost linke Gewalt“. Trotzdem wird munter weiterdiskutiert, was die SRG alles falsch macht und was alles besser sein müsste, mäkel hier, mäkel da.
Die Befürwortenden einer starken, vielfältigen Medienlandschaft sind schon wieder dabei, den Kampf zu verschlafen.
Wenn wir dann wieder wie ein besoffenes Krokodil auf den Rücken gefallen sein werden, haben die Kalten Krieger und Oligarchen endgültig gewonnen.

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Verlegerin, 73, (ex) Journalistin
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Einverstanden: wo sehen Sie Lösungsschritte? Brauche bewusst das Wort Lösung und Schritte, denn ich habe gerade aktuell etwas gegen Kampfrhetorik

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Ich bin erstens, ein von Herzen überzeugter Leser. Zweitens trotzdem mehr und mehr genervt vom generischen Femininum. Es ist mir klar, dass das generische Maskulinum auch keine Lösung ist. Deshalb ein Vorschlag von Hermes Phettberg, den auch ich bereits beim Freitag (ohne Erfolg) vorgebracht habe: das i oder y. So wie bei Studis wäre es doch schön (und auch amüsant) Stimmbürgis, Schweizys oder Schriftstellys und Künstlis zu schreiben. Es sind damit wirklich ALLE gemeint. Bitte lasst uns ein generisches Neutrum finden oder auch erfinden. Der Artikel über das Mediengesetz ist toll, kommt aber aus den bekannten Gründen zu spät. Warum konnte das niemand auf breiter Ebene bereits vor drei Monaten so formulieren? Wahrscheinlich weil die Medienlandschaft eben jetzt schon extrem ausgedünnt ist...

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Lieber Herr O., danke für Ihre Rückmeldung. Zwei Bemerkungen zum Thema Gendern: Es gibt kein generisches Femininum bei der Republik. Wir benutzen die weibliche und männliche Form abwechselnd, alle anderen Geschlechter sind jeweils mitgemeint. Und: Es ist uns bewusst, dass diese Lösung auch ihre Nachteile hat - wir sind daran, andere Möglichkeiten zu diskutieren und evaluieren. Mit freundlichen Grüssen!

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Beobachter
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Die aktuelle Methode der Republik ist meiner Meinung nach die Beste und Lesefreundlichste! Es wäre schade, würden Sie dies ändern.

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Liebe Frau Hamilton-Irvine, sehr herzlichen Dank für Ihre Antwort. Ich bin gespannt, wohin die Diskussionen führen. Herzlich, M.O.

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Wenn das dann kommt mit den y etc … ist der Tag gekommen an dem ich definitiv keine Zeitung mehr lesen werde.

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Kann man sich nicht damit zufrieden geben, dass die Mehrzahl schon immer den weiblichen Artikel hat und somit alle anspricht? - Die Schweizer, die Studenten, die Schriftsteller, die Künstler... und das ohne ausufernde Verbiegungen!

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Beobachter
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Auch wenn ich die Sicht des FDP-Präsidenten Thierry Burkart nicht teile, hat er gestern auf den Punkt gebracht, weshalb das MFG so deutlich abgelehnt wurde: die Vorlage war überladen!
Niemand scheint sich Gedanken gemacht zu haben, ob die ursprüngliche Vorlage angenommen worden wäre, was ich sehr wohl glaube.
Deshalb machen es sich jene zu einfach, die behaupten

 54 Prozent der Schweizerinnen sind «überhaupt nicht» bis «wenig» besorgt über die finanzielle Situation der Medien.

Ich bin der Ansicht, dass ein MFG die resultierenden Skaleneffekte zu Gunsten der Grossverlage erheblich verstärkt hätte und habe deshalb guten Gewissens ein Nein eingelegt, gerade weil ich sehr besorgt bin.
Das MFG hätte die Marktmacht der Grossverlage ausgebaut, wir brauchen aber eine Vorlage, welche nur die Vielfalt stärkt.
Wenn die SVP im Abstimmungsresultat eine Bestätigung Ihrer Bemühungen sieht, die SRG zu Schwächen, möchte ich daran erinnern, dass 'No Billag' vor vier Jahren mit 71,6% deutlich auf Grund lief. Die Stimmbevölkerung ist also durchaus in der Lage, ein Problem zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

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Es scheint mir schier unmöglich sachlich über die Ablehnung des Mediengesetzes zu schreiben. In verschiedenen Artikeln der Republik wurden die Initianten vorgestellt. Diese Herren haben sich stark-sehr stark- gemacht um ein Ja zu verhindern. Ihre Argumente waren widersprüchlich und verwirrend. Es waren keine anderen als Eigeninteressen zu entdecken. Die Bestrebung sich mit extremen bis rechtsextremen Gruppierungen zu verbinden war unübersehbar. Peter Weigelt und Konrad Hummler haben gemäss Republik schon in 1992 den Versuch einer Anti-SRG Initiative unternommen. Wann werden endlich die Zeichen der Zeit erkannt?

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Das war eine treffende und präzise Analyse.

Die Chronik des Medienabbaus, welche die Republik lange geführt hat, war dafür sicher nützlich.

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Danke, Herr K.! Zu Ihrer Information: Die Chronologie der Medienkonzentration führen wir nach wie vor, Sie finden Sie hier. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag! Herzlich, Bettina Hamilton-Irvine

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Vielen Dank für die rasche und sorgfältige Analyse-

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Die Welschen haben die Vorlage angenommen, weil eben, wenn sich zwei Freunde aus der Romandie nach längerer Zeit wieder treffen, fragen sie: "Qu'est-ce que tu lis en c'moment?" Die zwei Deutschschweizer sagen: "Was hesch gmacht?"

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Wollen Sie damit sagen, in der Romandie sei die Bevölkerung belesener/intellektueller oder was meinen Sie damit?

Ich würde jedenfalls die grössere Zustimmung hauptsächlich daran aufhängen, dass die Medienvielfalt dort schon stärker gelitten hat und man sich vom MFG Besserung versprach.

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Verlegerin, 73, (ex) Journalistin
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Wir haben über ein Paket, das im Parlament zusammengebaut wurde, abgestimmt. Es war eine Referendumsabstimmung. Wie schon andere hier vermerkten: die ursprüngliche BR-Vorlage wäre eventuell für einige Mitmenschen auch akzeptabel gewesen. Mit diesen (in ziemlich letzter Minute) draufgepackten Teilen wurde das Ganze zu schwer und v.a. widersprüchlich. Manchmal scheint mir, dass einige "Grössen" im Parlament geradezu heimlich liebäugeln mit einem Referendum.
Eigentlich hätte eine BRn nun etwa das sagen sollen: "liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger: ursprünglich lautete die Vorlage, wie sie im BR erarbeitet wurde, so:... Ich lese Ihnen das vor, damit Sie den Speckgürtel, der zum sogenannter Kompromiss verarbeitet wurde, wegnehmen, und die Substanz erkennen können. Bitte stimmen Sie ja oder nein zur eigentlichen Substanz, danke!"
Kurz und im Ernst: mein Misstrauen gegenüber der Parlamentsarbeit ist fast exponentiell gewachsen. Das, was (über Differenzbereinigungen aller Art) als Kompromisslösung dargeboten wurde, war mMn eine Zumutung.
Ich danke Republik für die guten Fragen und Informationen rechtzeitig im voraus und für alle Kommentierenden, die zur Meinungsbildung beigetragen haben.

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keine Rolle
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Im Oktober 2023 gibt es nationale Wahlen. Dann können wir all jene wegwählen, die den Speckgürtel anbrachten.

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Verlegerin, 73, (ex) Journalistin
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Ja, richtig: allerdings: alle, samt und sonders alle diejenigen, die ich auf meinem letzten Wahlzettel zusammenkumulierte und -panaschierte, kämpfen aufopferungsvoll aber vergeblich, zunehmend vergeblich und kräftemässig grenzwertig für klare Gesetze. Eine muss sogar bis zur Sommersession eine ärztlich verordnete Auszeit nehmen, wie gerade zu lesen ist. Diese Mitte mit dem Bauernverbands-Präsi in prominenter Mitte, inzwischen völlig ohne jedes C, macht mir zunehmend auch fast ein wenig Angst.

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· editiert

Bloss, wer ist denn dieses wir, die den ganzen "Speckgürtel" wegwählen könnten?

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Darf ich euch daran erinnern, dass die Zeit der kuratierten Massen-Medien-Kanäle am ablaufen ist? Die Tech-Firmen mit ihren Kanälen sind selbst nicht an den Inhalten interessiert, nur an deren Verbreitung im Zusammenhang mit Werbung.

Das bedeutet zwar weniger "gemeinsame Wirklichkeit" - aber eben auch, dass es keinen schweizer Berlusconi mehr geben wird. Während die Dinosaurier (Tagi, NZZ, Ringier, SRG) weiter um die Reichweite ihrer Kanäle kämpfen, geht es den Manipulateuren heutzutage um die Reichweite der Inhalte. Gerade Trump, wie er in den Kommentaren hier genannt wurde, zeigt das mit seinem Twitter-Account schön auf. Ein Medien-Kanal ist zwar immer noch Voraussetzung, aber es muss nicht der eigene sein.

Was mir hier fehlt, auch von Seite Republik, ist eine schonungslose Analyse wie diese Medienlandschaft in Zukunft aussehen und funktionieren könnte. Nur so lassen sich effektive Strategien entwerfen, wie man der Manipulation entgegen treten kann.

Und ein Strategiewechsel wäre dringend nötig, wenn ich mir die Dinosaurier anschaue. Die Bereitschaft dazu scheint sich allerdings in Grenzen zu halten.

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Sehr spannender Gedanke. Mit ihrer Analyse, dass die Zeit der Massen-Medien-Kanäle vorbei sind, mögen Sie wohl grösstenteils recht haben. Diese folgt der Long-Tail-Theorie.

Unternehmen mit virtuellen Produkten, so die These, machen den Großteil ihres Umsatzes mit vielen Nischenprodukten und nicht mehr mit Bestsellern. Diese Entwicklung führt zu einem vielfältigeren Angebot, das auch kleinere Zielgruppen bedient.

Allerdings wird diese auch kritisiert:

Die These des long tail wird weitgehend kritisch gesehen. Unbestritten ist die Steigerung der Zahl der Nischenprodukte. Für die Aussage, dass die Nischenprodukte den Großteil der Umsätze ausmachen, finden sich allerdings kaum Belege.
Auswertungen der Verkaufsstatistiken bei Musiktiteln des iTunes Store zeigen, dass der Schwanz der Verteilung zwar immer länger wird, gleichzeitig jedoch eine Konzentration bei den Verkaufsschlagern auftritt.

Das würde für den Medienmarkt bedeuten, das es zwar viel mehr sehr kleine Nischenmedien gäbe, aber trotzdem noch wenige sehr grosse Klötze übrig bleiben. Ob diese dann Ringier-AZ oder TXBlocher heissen ist irrelevant, beides bedeutet eine Katastrophe für die Medienvielfalt und eine Wegbereitung noch extremerer Populisten in der Schweiz.

Haben Sie eine Idee oder kennen Sie Links wie die von ihnen geforderte Version einer funktionierenden Schweizer Medienlandschaft aussehen könnte?

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Zur Long-Tail-These kann ich leider nicht viel sagen, ausser dass sie mir eher bei den Tech-Firmen zu passen scheint als bei schweizer Medien.

Haben Sie eine Idee oder kennen Sie Links wie die von ihnen geforderte Version einer funktionierenden Schweizer Medienlandschaft aussehen könnte?

Forderungen habe ich keine gestellt ;-)
Aber ich kann Ihnen kurz meine Überlegungen skizzieren - Korrekturen und Ergänzungen willkommen!

Also, die Werbeeinnahmen brechen weg und die Zahlungsbereitschaft ist nur bei einem kleinen Teil der Konsumenten vorhanden. Dann sehe ich noch drei funktionierende Finanzierungsmodelle:

  1. Abo-finanziert à la Republik, kleine Reichweite aber mit starker Kundenbindung durch z.B. Qualität oder Themenwahl (Region, Wissenschaft, Sport ...).

  2. Werbe-finanzierter Discount-Journalismus (20 Minuten), grosse Reichweite bei möglichst kleinem Aufwand.

  3. Gebühren-finanziert (SRG).

Mit Werbe-Finanzierung werden wohl nur ein paar wenige grosse überleben können, die mit der grössten Reichweite. Von den Abo-Inseln wird es eher mehr geben, dafür halt kleinere. Insgesamt sinkt damit aber die Reichweite der qualitativ hochwertigen Inhalte.

Werbe- und Abo-Finanzierung vertragen sich gegenseitig nicht so gut, weil das eine Klicks generieren muss, das andere Qualität. Das ist das strategische Problem von Tagi, NZZ und Ringier.

Bei der SRG hingegen stellt sich die Frage, wie sie ihren Auftrag weiterhin sinnvoll wahrnehmen kann. Bisher hat sie implizit das lineare Programm dazu benutzt, mit Bonbons wie Spielfilmen oder Sport auch Nachrichten, Politik und Kultur an die Frau zu bringen. Damit verlieren diese Inhalte ihren privilegierten Schaufensterplatz.

Das wäre so ungefähr ein möglicher Ansatz für eine Analyse - gedacht als Grundlage für ein detaillierteres Szenario.

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Wenn Sie wie ich manchmal Freude am Rumreiten auf Begriffen haben: Stimmbevölkerung und Stimmberechtigte können einen unterschiedlichen Bedeutungsgehalt haben. Im Artikel werden mit Stimmbevölkerung diejenigen bezeichnet, welche abstimmen. Sie bezeichnen mit Stimmbevölkerung die Stimmberechtigten.

Haben beide recht oder sind beide falsch?

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Liebe Frau Bollmann, es ist genau so wie Herr W. sagt: In diesem Fall ist mit der Stimmbevölkerung die abstimmende Bevölkerung gemeint: also der Teil der Bevölkerung, der tatsächlich abgestimmt hat, nicht der Teil, der theoretisch abstimmen könnte. Diese würden wir dann eher als Stimmberechtigte bezeichnen. Mit freundlichen Grüssen, Bettina Hamilton-Irvine

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interessierter Leser
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Es dürfte schwierig werden, wenn SVP und FDP zusammen mit NZZ, TX & Co. die SRG zu einem reinen Nachrichtensender zusammensparen wollen. Die Argumentation der SRG-Kritiker wurde hier in der Debatte schon skizziert: keine Gebührengelder für Sportmillionäre und die korrupten Sportverbände mehr …

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Gründe für ein Nein:
Schrieben die Medien was sie tatsächlich versprechen, eine kritische, vielperspektivische Berichterstattung, hätte ich dieses Wochenende Ja gestimmt. Nur vermute ich, hätten wir mit einem Ja mehr des Gleichen bewirkt und nicht zwingend mehr unterschiedliche Perspektiven.

Es scheint, die Corona-Krise hat das Nein-Lager zudem verstärkt. Aus der Perspektive eines nicht Corona-geimpften, war insbesondere das Jahr 2021 medial schwere Kost. In der ganzen Medienlandschaft wurde sehr einseitig berichtet und kritische Stimmen kamen kaum zu Wort oder wurden sogleich zerrissen. So wie ich die Berichterstattung wahrnahm, stellte ich meist folgendes Framing fest. Ausgewiesene Wissenschaftler wie Drosten, Task Force Leute etc. versus Laien oder Politikerinnen aus dem rechten Politikspektrum. Keine Ärzte oder Wissenschaftler, die die Massnahmenkritiker vertreten durften, nur Laien.

Ein weiteres globales Medienversagen sehe ich bei der Berichterstattung über den Ursprung der Corona Pandemie. Durch die Medien wurde die «Labor-These» vorschnell und unkritisch als Verschwörungstheorie abgetan. Wie sich heute zeigt, kann man sogar Herr Drosten als Verschwörer bezeichnen, da er die «Labor-These» als Verschwörungstheorien missbrauchen wollte.
Vgl: WUHAN-THEORIE Min. 2:50, 3:30 oder 5:50: Worauf stützen Sie Ihre Verschwörungsvorwürfe, Prof. Wiesendanger? | WELT Interview
https://www.youtube.com/watch?v=O9GaFuyoYoE

Diese umfassende Recherche und Zusammenfassung die Prof. Wiesendanger auf sich nahm, wäre nicht genau dies, die Aufgabe unserer breiten Medienlandschaft inclusive der SRG gewesen?

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Tag Herr K.
Der zweite Abschnitt Ihres Beitrags hat wenn, dann nur sehr entfernt etwas mit dem Thema dieses Dialogs zu tun, aber da Sie ein Video verlinkt haben, möchte ich gerne kurz darauf eingehen:

  • Zur These/Ihrer Wahrnehmung eines «globalen Medienversagens»: Solche grundsätzlich formulierten Aussagen finde ich in einer Diskussion immer schwierig. Was die Republik betrifft: Gerne erinnere ich an folgenden Beitrag, der im vergangenen Sommer bei der Republik erschien und den damaligen Stand des Wissens meiner Meinung nach ganz gut einordnete und kritisch beleuchtete: «Woher kam denn nun dieses Coronavirus? Was wir bisher wissen»

  • Die heftigen Vorwürfe, die der Physiker im von Ihnen verlinkten Interview formuliert, scheinen mir sehr polemisch und was mich stutzig macht ist, dass der Herr so sehr auf die Person Drostens zielt.
    Beste Grüsse

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Guten Abend Frau Herrmann
Ich erinnere mich sehr wohl an den Beitrag von Frau Zeynep Tufekci den Sie verlinkten, welchen ich sehr schätzte. Und wie viele Artikel folgten in den Medien danach, was zu tun wäre, wenn dieses Virus tatsächlich aus dem Labor käme? Diese zentrale Frage wird kaum diskutiert, sie wird gemieden, weil sie die Forschung an Corona Viren beschränken könnte und dies ist von vielen Playern unter anderem auch von Herrn Drosten nicht gewollt, wie ebenfalls im Clip gezeigt wird.
Es gab unzählige Berichte über einen längeren Zeitraum, die auf die Fledermaus These oder in der Republik die Pelztier-These von Herrn Drosten hinwiesen. Wenn dann "Einmal" ein Bericht wie der von Frau Tufekci in der Republik erscheint, bewirkt er leider relativ wenig im kollektiven Empfinden, welches zuvor so intensiv mit der Fledermaus These beackert wurde. Fragen Sie mal geimpfte Personen woher sie glauben dass das Corona Virus herkäme. Und dann fragen sie ungeimpfte Personen. Ich beobachte in meinem Bekanntenkreis, dass geimpfte Personen eher für die Fledermaus These tendieren und ungeimpfte die Labor These bevorzugen. Ich glaube es ist ebenfalls eine Frage wie und wo sich jemand informiert.

Was mich irritiert ist die Hartnäckigkeit wie gewisse Narrative in den Medien durchgezogen werden, wie z.B. die Impfpflicht in Österreich oder Deutschland oder eben auch die Fledermaus These und danach nur schwer oder gar nicht mehr aufgeweicht werden können. Zumindest nicht in nützlicher Frist. Und für diese Umstände tragen die Medien eine Mitverantwortung.

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keine Rolle
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· editiert

Auch dieser Vorlage fehlte das, was für Volksinitiativen zwingend vorgeschrieben ist:
"Die Einheit der Materie". Bitte nur ein Thema pro Vorlage!

Man kann darüber streiten, woher das kommt und warum dies in Vorlagen aus Bern fast durchgehend der Fall ist, aber ich denke, dass sich dort mit den bürgerlichen Wahlerfolgen 2003 und der Wahl Blochers in den Bundesrat die Stimmung veränderte. Linkere Kräfte sahen sich weiterhin als Vertretung der Bevölkerung, die Rechte sah das Ergebnis als "bürgerliche Wende" und Freipass für wirtschaftliche und neoliberale Anliegen, die seither fast ideologisch in jede Vorlage eingebaut wurden.
Leider wird von dieser Seite der Wahlausgang für den Gemeinderat Zürich nun auch wieder als "Richtung Normalisierung" gedeutet - welche Normalisierung, bitte schön? Wenn sich dies nächstes Jahr national wiederholt, liegen weitere lange Jahre Stillstand und Polarisierung vor uns.

Bezüglich Medien ist jetzt die Zivilgesellschaft gefragt, "Support your lokal Newspaper" und übernehmen Sie selbst die Gebühren für die Zustellung frühmorgens oder am Sonntag. Jede/jeder Unzufriedene kann ausserdem Mitglied im Verein SRG SSR werden und sich aktiv für informativen und unideologischen Journalismus auf srf einsetzen, einmaliger Beitrag 100 Franken. https://www.srgd.ch/de/mitglied-werden/

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Verlegerin, 73, (ex) Journalistin
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Es war dies keine Initiative! Wir hatten eine Referendumsabstimmung! Da "läuft" es so: es brauchte ein neues Mediengesetz. Der Bundesrat hat mit seinen Leuten ein Gesetz entworfen, verabschiedet und ins Parlament (NR und Ständerat) gebracht; damals wohl noch ziemlich einheitlich in der Materie. Dort wurde das Ganze rauf und runter diskutiert und mit immer mehr Zusätzen angereichert. Die BRn hat noch und noch gewarnt, dass das Ganze zu überladen sei (was wohl einige Leute erst recht dazu gebracht hat, bereits dort schon an eine Referendumsabstimmung zu denken, die Nein-Punkte zu erinnern). Was wir jetzt haben, ist eine Unterstützung der Grosskonzerne und Mäzene, die sich (noch!!!) quasi als Feigenblatt die eine/und oder andere Zeitung halten - für die wir ja dann die Frühzustellung gerne selber berappen.

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keine Rolle
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Vielen Dank für die Klarstellung :). Denn genau das meine ich mit "Anliegen, die seither fast ideologisch in jede Vorlage eingebaut wurden". Stellen Sie sich vor, eine Gemeinde baut ein Schulhaus und mit der Abstimmung wird dann auch gleich die Flussrenaturierung bewilligt und dem Präsi die Zufahrtsstrasse neu geteert. Das braucht zwei Vorlagen und die Teerung verschieben wir um ein Jahr.

Unsere Medienlandschaft hat das Care-Problem: Professionelle, die Shareholders bedienen und Boni ausrichten, und Freiwillige, die für Gotteslohn oder eine Schwarze Null arbeiten wie ja auch Die Republik. Die beiden brauchen unterschiedliche Zuwendung, also mindestens zwei Vorlagen.

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Märchentante*onkel
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· editiert

Vor der Abstimmung, Medien this, Medien that, als ob sich die ganze Welt um den Bauchnabel der Medien(schaffenden) dreht. Nach der Abstimmung, wer hätte eine originelle Idee, worüber wir zur Abwechslung schreiben könnten?
Dabei haben wir bemerkenswerte Resultate zur Stempelabgabe und zur Gesundheit, wo es sich lohnte, näher darauf einzugehen. Reden wir doch darüber, was sinnvoll und mehrheitsfähig ist.

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Liebe A. C., ich bin noch im zweiten Weltkrieg geboren. Das erklärt vielleicht warum ich hellhörig bin auf eine sich andeutende Schwächung der Medienvielfalt.
Recht haben Sie mit Ihrer Aufforderung auch über das zu reden was sinnvoll und mehrheitsfähig ist. Danke.

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Was ist denn das für eine Post-Rationalisierung hier? Wie wäre es mit "Mögliche Gründe für das Nein"?

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Ich vermisse etwas Selbstkritik der Republikaner, gab doch die Abstimmung unter den ca 5000 Verlegerinnen ein nordkoreanisches Resultat von 90 zu 10.

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Verlegerin, 73, (ex) Journalistin
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Verstehe Ihren Beitrag leider nicht! Gerade in diesem aktuell vorliegenden Medium wurden wir rechtzeitig informiert, konnten uns eine Meinung bilden und "unter uns" abstimmen. Ich bin ganz sicher, dass die Leute, die da im Vorfeld differenziert geantwortet haben, auch zur Urne gingen, auch ja gestimmt haben, wenn auch ohne grosse Begeisterung, eher mit Vernunft. Aber sicher haben nicht die Republik-Menschen diese Abstimmung zum Nein gekippt.

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Wieso vermissen sie die? Welche Kritik hätten sie denn erwartet? Und aus welchem Anlass?

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Ein eigentlich sinnvolles Gesetz mit einem vorbildlichem Ziel (die Förderung der Schweizer Medienvielfalt) wurde zuerst verwässert, dann dem Referendum unterstellt und schliesslich abgelehnt.
Ok, Mist. Was nun? Wie bringen wir nun die Schweizer Medienvielfalt auf anderem Wege gefördert? Braucht es eine Initiative? Was müsste da rein? Hat Jemand eine Idee?

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Verlegerin, 73, (ex) Journalistin
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Es braucht "Republik". Von da her können wir wieder neu aufbauen. Was es auf keinen Fall braucht, ist mMn der Frontalangriff auf die SRG.

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Dorothee Brumann
Fachführung Sourcing & Mentorin
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Die 4. Gewalt erodiert langsam aber stetig. In diesem Beitrag spiegelt sich etwas, was allgemein im Journalismus vorzuherrschen scheint: der Journalismus wird immer parteiischer.
War nicht schon immer die Feder stärker als das Schwert, wie es der englische Autor Bulwer-Lytton sagte? Wann wird sich die 4. Gewalt seiner Kraft bewusst, um diese Starre und Polarisierung zu überwinden und um endlich zu schreiben, was genau Sache ist?

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Interessierter Leser
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Liebe Dorothee Brumann
Ich denke, diejenigen, die gegen das Medienpaket Stimmung machten, sind sich sehr wohl der Macht der 4. Gewalt bewusst.
Das ist ja, und wie Heinrich Kienholz auch in seinem Kommentar unten erwähnt, das zentrale Anliegen dieser privaten Inhaber der 4. Gewalt.
Diese Kreise haben gar kein Interesse daran, andere Medien - die womöglich noch eine andere Sichtweise als die ihre verbreiten - in irgendeiner Weise zu stärken.
Und Geld, um beliebige Zeitungen, Zeitschriften und Verlage zusammenzukaufen, ist in diesen Kreisen ja definitiv nicht das Problem...

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Dorothee Brumann
Fachführung Sourcing & Mentorin
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Ja das ist mir schon klar, nur besteht ja der Journalismus nicht nur aus seinen Inhabern.

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Ich habe gestern nein zum Mediengesetz gestimmt und finde mich in diesem Artikel hier nicht wieder. Ich finde es auch immer billig, wenn man, hat man eine Abstimmung verloren, das Volk dumm und manipulierbar findet, und wenn man eine Abstimmung gewinnt, das Volk für vernünftig erklärt. Das Volk ist so vernünftig wie es ist und wie wir alle sind: einigermassen. Gut also, entscheiden wir in einer Demokratie in einem unfreiwilligen Team, in dem viele verschiedenen Perspektiven vorkommen, wobei keine je weiss, wo sie tatsächlich sensibel und wo aber übersensibel ist, wo also auf dem Punkt und wo beyond.
Ich habe Freude am Resultat und interpretiere es so, dass sich das Volk eben nicht einfach manipulieren lässt, sondern am Ende des Tages immer wieder eine ziemlich gute Skepsis zeigt gegenüber Dingen, die nicht überzeugen. Da können das Parlament, der Bundesrat und alle grossen Medien anderer Meinung sein. Ich finde das grossartig und feiere diesen Entscheid.

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Dennis Bühler
Autor Bundeshaus
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Liebe Frau W., an welcher Stelle meiner Analyse halten Sie sich (und weitere Gegnerinnen und Gegner der gestern abgelehnten Vorlage) denn für dumm und manipulierbar erklärt? Beste Grüsse aus Bern, Dennis Bühler

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keine Rolle
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Nicht direkt, aber einzelne Bemerkungen könnte man so auslegen.

So bin ich persönlich nicht auf die "Skandalisierung der rechtsbürgerlichen Medienschaffenden" hereingefallen sondern habe mit guten Gründen und ganz "real" die Annahme einer Pfuscharbeit verweigert.

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Ich teile den Eindruck von Frau W. Ihr Artikel erwähnt zwar Schwächen der Vorlage, führt die Ablehnung dann jedoch nur auf die angeblich emotional besser geführte Nein-Kampagne zurück. Der Artikel stellt insgesamt die Vorlage als Bollwerk gegen die rechte Vereinnahmung der Medienlandschaft dar, das durch geschickte Kampagnenarbeit verhindert worden sei. Dieses Narrativ stellt die Neinsager durchaus als manipulierte Trottel dar.
Ich selbst glaube, dass ich mit guten und rstionalen Gründen zu meinem Nein gekommen bin. Das unsägkiche Plakat der Neinkampagne hat dazu bestimmt nichts beigetragen.

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Aus meiner Warte kann ich den Eindruck von Frau W. nachvollziehen. Er hängt mit der Erwartung an den Artikel zusammen.

Einleitend besteht die Frage

54,6 Prozent der Stimm­bevölkerung haben das Massnahmen­paket zugunsten der Medien abgelehnt. Was sind die Gründe dafür?

Das kann ich so verstehen: Was waren die Beweggründe der Stimmbevölkerung für die Ablehnung? (Die Gründe für das Nein)
In Ihrer Analyse kommen die Beweggründe aus der Perspektive der Stimmbevölkerung nicht vor. Die Bevölkerung wird nur passiv dargestellt. Sei es, dass das Parlament einen Fehler gemacht hat (überladen). Sei es, dass die Befürworter nicht die guten Argumente anbringen konnten, weshalb diese nicht verstanden wurden (also zu dumm). Das Nein-Lager konnte skandalisieren, personalisieren, emotionalisieren (also manipulieren). Nie wurde mir gesagt, weshalb die Stimmbevölkerung nein sagte.

Wenn ich die Frage anders verstehe (Republik-Medien­redaktor Dennis Bühler analysiert, wie die Befürworterinnen den Abstimmungs­kampf vergeigt haben, wie geschickt die Gegner emotionalisiert, personalisiert und skandalisiert haben), dann habe ich den Eindruck nicht.

Edit: Formatierung

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Guten Tag Herr Bühler
Ihre Frage klingt so, als würden Sie meinen, in diesem Artikel schon beabsichtigt zu haben, das Rational der Neinstimmenden herauszuarbeiten, wie der Titel suggeriert. Das müssen Sie selber mit sich klären. Herausgekommen sind Sätze wie:
"Das feu sacré, das dem Verleger­verband und seinen Mitstreitern abging, loderte dafür bei den Gegnerinnen des Massnahmen­pakets. Ihre Taktik war so simpel wie erfolgs­erprobt: skandalisieren, personalisieren, emotionalisieren".
In mir als Gegnerin des Massnahmenpakets loderte gar kein Feuer und ich durchschaute als erprobte Abstimmerin selbstverständlich sowohl die Argumente der BefürworterInnen, die mich nicht überzeugten, wie die Argumente der GegnerInnen, die auch da und dort ziemlich dick auftrugen. Und ja, Sie stellen mit diesem Satz alle Neinstimmenden als dumme, manipulierbare Schafe hin, die den Abstimmungskämpfenden hinterher blökend, mit flammendem Herzen und Lemmingen gleich, komplett skandalisiert, personalisiert und emotionalisiert taten, was ihnen geheissen wurde.
Ich bin nicht empfindlich und Sie dürfen, wenn Sie skandalisiert und emotionalisiert sind, gerne Emotionen ablassen, von mir aus auch auf meine Kosten. Ich erwarte dabei aber von reflektierten Mitmenschen, dass sie unterscheiden können, ob sie gerade emotionalisiert sind und also auch unfair und übertrieben, im besten Fall auch lustig und polemisch Dampf ablassen wollen und so Andersmeinende wegen kompletten Unverständnisses auch mal verunglimpfen, oder aber ob sie tatsächlich ernsthaft und rational fremde Ansichten ergründen versuchen und sich also um Fairness und Offenheit bemühen. Gerade in der heutigen Zeit, wo wir alle glaub ich ziemlich dünnhäutig geworden sind nach 2 Jahren Pandemie und die Weltsichten ziemlich diametral entgegen stehen in vielen Dingen, ist dies umso wichtiger. Mit besten Grüssen R. W.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Sie schreiben leider nicht, warum Sie nein gestimmt haben und warum das Mediengesetz Sie nicht überzeugen konnte. Wie auch im Artikel ausgeführt, hat es viele Schwachpunkte, aber mich würde interessieren, welcher für Sie ausschlaggebend war.

Erlauben Sie mit zwei Hervorhebungen zu dem Thema:

  1. Wie aus den Abstimmungsunterlagen ersichtlich, haben die Printmedien in der letzten Jahren über 70% der Werbeeinnahmen verloren. Ist dies in Ihre Überlegungen mit eingeflossen und wenn ja, in welcher Form?

  2. Das Prinzip, dass wir uns "zu Tode amüsieren" hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Kennen Sie dieses Prinzip und warum sind Sie offenbar der Meinung, dass dies nicht so wichtig ist?

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Interessierter Leser, Rentner
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Danke für den sehr aufschlussreichen Artikel.
Allerdings fehlen mir ebenfalls, wie andern Kommentatorinnen, handfestere Vorschläge, wie der Misere im SRF-Komplex etwas Richtung positive Entwicklung möglich sein sollte.
Täglich werde ich ärgerlicherweise bei SRF zur Konsumation von Werbeinhalten gezwungen. Dies geht z..B. beim Strassenbericht frühmorgens im Radio, vor- und nach Meteobericht bei Radio und Tv etc. los. Stets werde ich vor und nach jeder Sendung zum Konsum von Werbung gezwungen!l
Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass eine SRG, die sich von derart vielen Werbetreibenden abhängig macht, mittel- und längerfristig redaktionell unabhängig bleiben kann. Wir steuern meiner Meinung nach direkt auf eine Zerstörung der fundamentalsten Voraussetzungen für eine funktionierende Demokratie zu.
Eine von Werbegeldern abhängige SRF wird meiner Meinung nach größte Gefahr laufen, sich selbst zu zerstören.

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Die Gründe für das Nein liegen im meinem Fall nicht in der Unzulänglichkeit irgendeines unterlassenen Aktivismus vor der Abstimmung (Meinungsbildung läuft bei mir nicht über prominente Stimmungsmache) sondern hauptsächlich in dem verlorenen Vertrauen in die Medien. Als Bestanteil einer Demokratie ist mein Verständnis von Medienschaffenden eine objektive und unparteiische Berichterstattung mit dem Ziel verschiedene in der Gesellschaft vertretene Positionen und Argumente neutral darzustellen. Die Corona-Krise hat mich eines Besseren belehrt. Einseitig moralisierende Darstellungen ohne Ende. Zudem gesellschaftliche Gruppen mitunter ungerechtfertigt in Verruf gebracht wurden. Die Verantwortung für die Folgen ihres Wirkens wohl die Medienschaffenden mehrheitlich ablehnen sowie mehrheitlich Übertreibungen im Sinne einer guten Sache gutheißen würden. Medienkritik für mich an Aktualität zugenommen hat. Darum unterstütze ich persönlich lieber kleine und regionale Verlage direkt.

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