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Prinzipielles und Pragmatisches – bitte nicht vermischen!

Wer wirtschaftsethisch fehlerfrei argumentieren möchte, sollte generell zwischen der Klärung grundsätzlicher Orientierungsfragen (Ebene des Prinzipiellen) und der Bewältigung situativer Schwierigkeiten (Ebene des Pragmatischen) unterscheiden. Man kann etwas als prinzipiell richtig oder wünschbar Erkanntes nicht widerlegen, indem man auf die Schwierigkeiten in der Umsetzung hinweist. Ganz ohne solche geht es nur im Ideenhimmel zu; hienieden auf Erden ist es normal, dass uns beim sinnvollen und verantwortlichen Handeln meistens einige Widrigkeiten im Weg stehen.

Der methodische Trick, mit dem die vorrangige Klärung des grundsätzlich Richtigen flugs übersprungen wird, um sogleich jede Menge pragmatische Einwände vom Typus «Es wird nicht funktionieren, weil…» in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, ist immer der gleiche. Die Lobbyisten und PR-Profis, die derzeit die Konzernverantwortungsinitiative (KVI) abzuschiessen versuchen, bedienen sich seiner gerade wieder einmal lehrbuchartig: «Was die Ziele betrifft, sind wir uns einig – nur über die zweckmässigen Mittel zu ihrer Verwirklichung nicht», pflegen sie zu sagen. Und dann legen sie los, um uns einzureden, eine Initiative wie die KVI sei zwar «gut gemeint», wähle aber «den falschen Weg».

Bei aller Wertschätzung für die wahrhaftig abwägende Autorin – ganz frei von dieser vermutlich alten Gewohnheit aus der Zeit ihrer Tätigkeit für Holcim scheint mir A. L. nicht zu sein, wenn sie vor allem auf den enttäuschenden Ausgang bisheriger Gerichtsprozesse (notabene eben unter noch nicht ergänzten rechtlichen Voraussetzungen) verweist: «Ich bin hin- und hergerissen. Selbst wenn es zutrifft und Klagen vor Ort [nach annahme der kvi wäre das allerdings eher in der schweiz, p.u.] doch etwas verbessern, können sie gewiss kein geeignetes MITTEL sein, um Mensch und Umwelt in einer globalisierten Welt breitflächig zu schützen.»

Dem ist grundsätzlich, also auf der prinzipiellen Ebene, entgegenzuhalten, dass wir aus den problematischen Machtverhältnissen der bisher mehr oder weniger anarchischen Hyperglobalisierung nur herausfinden, wenn die globalen Märkte und mit ihnen die transnational agierenden Konzerne schrittweise in supranational greifende Rechtsverhältnisse eingebunden werden. Das Jahrhundertprojekt einer fairen und nachhaltigen Weltwirtschaftsordnung kommt auf der pragmatischen Ebene natürlich nur langsam voran – aber gewiss nicht, indem wir vor allen pragmatischen Schwierigkeiten kapitulieren.

«Was sollte Nestlé denn noch zusätzlich tun?» fragt A. L. exemplarisch. Nun, die Antwort fällt nicht schwer: Wie wäre es, wenn sich die international bestens durchorganisierten Wirtschaftsverbände gemeinsam FÜR verbindliche Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung einsetzen würden, statt immer dann, wenn ein konkreter Schritt in die richtige Richtung getan werden könnte, mit Millionenkampagnen DAGEGEN zu kämpfen und den unhaltbaren Status quo zu verteidigen?? (Ich weiss schon: Nestlé gehört zu der Vorhut von Weltfirmen, die sich, wenn auch im Fall des Lebensmittelriesen noch zögerlich und nicht immer konsequent, tatsächlich für Menschenrechts- und Umweltstandards aussprechen.)

Das wirtschaftsethisch längst erkannte Rezept heisst: ordnungspolitische Mitverantwortung der Privatwirtschaft. Dies nicht etwa nur aus hehrem Idealismus, sondern – und hier kommt ein am prinzipiell Richtigen orientierter Pragmatismus ins Spiel – durchaus auch in kluger Wahrung der eigenen Geschäftsinteressen. Denn keine Firma möchte sich infolge des verantwortlichen Umgangs mit Menschen und Natur aus dem Markt werfen lassen von Konkurrenten, die sich die entsprechenden Zusatzkosten «sparen» und daraus einen unlauteren Wettbewerbsvorteil ziehen. Also wird sie doch wohl ihr aufgeklärtes Eigeninteresse an allgemeinverbindlichen Standards bezüglich der Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards erkennen!

Ordnungspolitische Mitverantwortung ist daher der Lackmustest wirklich ernst gemeinter unternehmerischer Verantwortung. Firmen, die ohne Wettbewerbsnachteil verantwortungsbewusst agieren möchten, erkennt man daran, dass sie selbst darauf pochen, dass die falschen Anreize des ungeregelten Kostenwettbewerbs richtiggestellt werden: Der fair geordnete Markt soll die verantwortungsvollen Player belohnen, nicht die rücksichtslosen. Für Letztere darf und soll es mittels geeigneter Gesetze – im Fall der KVI: der nachweislich wahrgenommenen Sorgfaltsprüfungspflicht – teuer, potenziell sehr teuer werden, wenn sie Gewinnmaximierung mit unlauteren Mitteln betreiben. Unter solchen Umständen verstärken die Firmen ganz rasch ihr Risikomanagement. Und für die Sorgfaltsprüfung über komplizierte Lieferketten werden sie, wo ihnen die Kompetenz oder Reichweite fehlt, pragmatische Lösungen finden. Gern werden sie beispielsweise die Dienste spezialisierter Waren- und Prozessprüfungsfirmen (wie beispielsweise SGS) in Anspruch nehmen. (Guido Besimo hat in seinem Kommentar exemplarisch darauf hingewiesen.) So entstehen womöglich in den Problemländern innovative Geschäftsmodelle mit sinnvollen Arbeitsplätzen für lebensdienliche Dienstleistungen!

Florian Wettstein (übrigens mein Nachfolger in St. Gallen) hat es auf den Punkt gebracht: Entscheidend ist die von der Annahme der KVI zu erwartende «präventive Wirkung» und eben gerade nicht eine nachfolgende Flut von Gerichtsfällen infolge unveränderten Geschäftsgebarens der Firmen mit heiklen Zulieferern. Nicht das Gespenst einer vermeintlich drohenden Klagewelle vor Schweizer Gerichten, sondern vielmehr ihre Vermeidung mittels verstärkter unternehmerischer Sorgfaltsprüfung sämtlicher Geschäftsbeziehungen transnational agierender Konzerne ist «das Herzstück der Initiative».

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Johanna Wunderle
Einheit in der Vielfalt
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Das ist eine äussert wichtige Aussage : "Prinzipielles und Pragmatisches-bitte nicht vermischen!" Ganz vielen Dank Herr Ulrich!
Es erklärt mir auch mein Unbehagen beim Lesen vom A. L.'s Beitrag.

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Besten Dank für diesen Kommentar, Herr Ulrich! Mein Unbehagen beim Lesen des Artikels kann ich nun besser verstehen. Irgendwie verrutschten da Argumente auf unterschiedlichen Ebenen. Nun ist wieder Ordnung in meinem Kopf. :)

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Vielen Dank Herr Ulrich für diese klaren und klärenden Gedanken!

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Besten Dank für diesen Beitrag, Herr Ulrich, so richtig besten Dank. Sie haben wiedergegeben, was ich in einer hitzigen Diskussion mit Freunden versucht habe auszudrücken: "Es geit ums Prinzip!" und auf die Richtung, in die wir uns als Gesellschaft gemeinsam bewegen möchten, ganz ohne Verteufeln von grossen Konzernen. Ethik darf durchaus wieder mit dem Kapitalistischen verheiratet werden, wenn nicht vor Gott dann zumindest auf rechtlichem Wege.

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Danke Herr Ulrich. Sie beschreiben umfassend das so oft beobachtete Dilemma: Es wird erkannt und anerkannt, dass etwas nicht richtig, nicht recht, nicht gerecht ist. Aber wenn dann Verantwortung und Handeln und Hinstehen gefragt ist, wird mit pragmatischen Argumenten, Einwänden und Ausreden gewedelt. Wir wissen etwas, aber wir handeln nicht.

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Informatik-Berater, Lokalpolitiker
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Ich persönlich schätze gerade den von Ihnen kritisierten Aufbau des Textes, die "Leserführung" ist ja noch erkennbar, ich nehme einmal an, nicht ganz ungewollt.
So kann zum Ausdruck kommen, dass in diesen Konzernen auch viele Menschen arbeiten, die nicht nur gute Ziele sondern auch relevantes Knowhow und Erfahrungen haben, unter anderem wie es nicht geht.
Mit diesem Text wird eine Zielgruppe erreicht, der Sie mit Ihrem "längst erkannt" wohl schon mindestens drei Denkschritte zuweit voraus sind.

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Vielen Dank für diesen Beitrag!

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Musiker / Schauspieler
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Die Geschwindigkeitsbegrenzung innerorts ist nicht für diejenigen da, welche einen funktionierenden Tacho haben, regelmässig drauf schauen und ihr Tempo den Bedingungen anpassen.
Auch die Wirtschaft braucht klare Leitplanken. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass es sonst links und rechts der Strasse zu Opfern kommt.
Und noch ein Vergleich zum Strassenverkehr: Die Rechtssprechung hilft leider selten, dem toten Fussgänger wieder lebendig zu werden. Und trotzdem ist es richtig, dass der Verkehrssünder vor Gericht kommt und die Gesetze ihre präventive Wirkung entfalten können.

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Kann der Umstand, dass Gerichtsprozesse verschleppt werden können ein guter Grund sein, auf den Erlass von Gesetzen zu verzichten?

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Die Frage ist, wer hätte denn von den ehemaligen Kindersklaven aus Westafrika gehört, wenn diese nicht klagen könnten?

Ich verweise noch einmal auf meinen Kommentar von gestern - auch wenn ein gerichtlicher Prozess keinen grossen direkten Nutzen hat, so kann er doch für Aufmerksamkeit sorgen. Innerhalb des Unternehmens, in den Medien, bei den Konsumenten.

Solange Firmen Missstände ignorieren und aussitzen können, passiert einfach zu wenig.

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@Syngenta: Warum Freiwilligkeit nicht funktioniert.

Armer Mann und reicher Mann
standen da und sah‘n sich an.
Sagt armer Mann zum Reichen bleich:
„Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich.“
(Bert Brecht)

Was Brecht damit zum Ausdruck bringt, ist, dass Geld im Grunde ein wirtschaftliches Mass für Energie ist, sodass auch die Bildung von Reichtum dem im 1. Haupsatz der Thermodynamik formulierten Grundprinzip der Energieerhaltung folgt: Was irgendwo zufliesst, muss von irgendwo her abfliessen.

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Armut und Reichtum in der Welt sind sicherlich ungerecht verteilt und das ist ein grosses Problem, dessen Bekämpfung enorm wichtig ist. Deshalb aber zu behaupten, dass man nur reich werden kann, wenn man jemand anderem Geld wegnimmt hilft der Lösung nicht, da es zu kurz greift, einfach zu widerlegen ist und den fatalen Schluss nahelegt, dass es uns in Zukunft schlechter gehen muss, damit es Personen in ärmeren Ländern besser gehen kann.
Wenn ein Bauer seine Ernte durch bessere Werkzeuge erhöhen kann, kann er mehr Ernteertrag zu einem günstigeren Preis verkaufen und dabei total mehr Geld erhalten. Damit nimmt er seinen Kunden nicht mehr Geld weg, im Gegenteil, macht dabei aber selber mehr Geld. Dies ist in den letzten 100 Jahren auf der ganzen Welt passiert und Milliarden von Menschen leben heute in enorm verbesserten Umständen als noch vor 2 Generationen.
Als Gesellschaften sind wir über die letzten 100 Jahre massiv reicher geworden. Der Anteil der in grosser Armut lebender Menschen ist so tief, wie er es noch nie war, die Lebenserwartung ist in beinahe allen Ländern massiv gestiegen. Deswegen darf man die Probleme, welche noch immer vorherrschen nicht verharmlosen, aber Wirtschaft als Nullsummenspiel zu sehen hilft auch nicht. Sehr spannend dazu die Forschungen, Überlegungen und Erkenntnisse von Hans Rosling (z.B. sein Buch "Factfulness").

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"Däne wo's guet geit, giengt's besser, giengt's däne besser, wo's weniger guet geit,
was aber nit geit, ohni dass' däne weniger guet geit, wo's guet geit.
Drum geit weni, für dass däne besser geit, wo's weniger guet geit,
und drum geit's ou däne nit besser, wo's guet geit."
(Mani Matter)

Was Mani Matter den materiell Reichen damit sagen will, ist was der Stoiker Epiktet schon im 1. Jh. nach Chr. festhielt:

"Reich ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht."

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Vielen Dank Herr G., ich bin bis zum letzten Wort ihrer Meinung. Mehr noch, es erstaunt mich manchmal schon sehr, wieso manche Menschen nicht sehen wollen, dass (wie sie schreiben) die Gesellschaft als ganzes über die letzten 100 Jahre reicher geworden ist und sich die globale Armut verringert hat. Es scheint einfacher zu sein, Grosskonzernen-bashing zu betreiben und Brecht und Matter zu zitieren um viele Likes zu erhalten, als trockene Statistiken zu lesen und zu studieren.

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Dieser Kommentar bezieht sich nur auf die Situation beim industriellen Sourcing, nicht auf die Haftung für Endprodukte.

Es gibt bereits existierende Beispiele für die Umsetzung eines solchen Gestzes. Der Dodd-Frank-Act in den USA wurde nach der Finanzkrise geschaffen um die Finanzindustrie stärker zu überwachen und zu regulieren um weiteren Krisen vorzubeugen. In einem Bereich geht es dabei um so genannte Konfliktmaterialien wie Gold, Tantal, Wolfram und Zinn. Sie zwingt Börsenkotierte Unternehmen welche Produkte herstellen die diese Rohstoffe beinhalten, ihre Lieferketten bis zur Quelle zu überwachen. Es geht darum nur saubere Quellen zu berücksichtigen.

Minen welche Mitarbeiter nicht Menschenrecht konform beschäftigen oder andere im Act relevante Kriterien nicht erfüllen dürfen nicht berücksichtigt werden.
Produkte wie Autos, Haushaltgeräte, Schmuck, Möbel, Elektroinstallationen usw. enthalten meist solche Metalle, Handys z. B. alle davon.

Wie geht das in der Praxis?
Durch Delegation an die Unterlieferanten. Das läuft in den Unternehmen unter den Titel 'Conflict Materials' . Und betrifft grosse Teile der weltweiten industriellen Zulieferketten. Egal wo, auch in der Schweiz.

Ein KMU in der Schweiz der z. B. Zinn in ein Produkt einarbeitet, muss den Nachweis der Konformität erbringen, sonst wird es als Zulieferer ausgeschlossen.

Nur wie kann es das leisten? Mit wenig Aufwand ist das meist möglich.
Die EICC (Electronic Code of Conduct) eine Organisation die 2004 gegründet wurde, hilft dabei. In einem regelmässig aktualisierten umfangreichen, öffentlich und kostenlos erhältlichen, Exceldokument sind alle weltweit überwachten und zugelassenen Metallschmelzer gelistet.
Mit diesem Dokument deklariert nun der KMU seinem Kunden aus welcher Quelle er das Rohmaterial bezieht. Faktisch kauft er bei einem lokalen oder international tätigen Händler seine Rohstoffe/Halbzeuge ein. Dieser bestätigt mit Nachweisdokument/Zertifikat die Konformität und bezeichnet die Quelle für die Lieferung. Die EICC wiederum prüft die Konformität bei den Schmelzern.
In jedem Fall muss der ganze Materialfluss bis zur Mine rückverfolgbar sein.
Diese wiederum ist verpflichtet den Nachweis auf Einhaltung zu erbringen. Dies geschieht üblicherweise über lokale vor Ort Audits durch wiederum dafür zugelassene Institutionen.
Die Prüfung könnte auch direkt durch den Schmelzer erfolgen, dann trägt er jedoch auch mit die Verantwortung für die Einhaltung der Regeln aus dem Dodd-Frank-Act.

Wenn nun niemand betrügt in der Kette, ist die Konformität tatsächlich garantiert und nachweisbar.

Soweit so gut. Was bedeutet das für den Konzern? Ein Automobilhersteller z. B. erhält für jede Baugruppe den Nachweis der kompletten Konformität. Das Fahrzeug letztlich ist also bis zum letzten Stecker eindeutig konform. Apple z. B. erhält den Nachweis wiederum pauschal fürs ganze Handy. Simple as that.

Dieses Vorgehen ist seit Jahren üblich und hat sich sich ausserhalb der USA in Europa und anderen teilen der Welt, auf diese Art oder vergleichbar, durchgesetzt.

Trotzdem gibt es noch Minen die nicht legal in diesem Sinne handeln. Ihnen fällt es jedoch zunehmend schwerer einen Absatzmarkt zu finden.

Zurück zum KMU. Dies ist ein kleiner bürokratischer Aufwand, der zu verschmerzen ist. Der Kunde fragt nach, Excel ausfüllen und mailen.
Viele KMU's müssen auch für lokale Behörden Papierkram leisten.

Es ist nicht einzusehen, warum dies im Agrobereich, bei Nahrungsmittel und anderen Industrien nicht auch funktionieren könnte. Die Zulieferketten sollen mithelfen.
Wenn der Konzern lokal einkauft ist er selbst in der Pflicht. Er kann das Controlling und Auditing auch an ausgewiesene, akkreditierte Partner delegieren. Dafür gibt es weltweit spezialisierte Unternehmen. Diese können unabhängig agieren und Handlungsbedarf sichtbar machen. Für die Umsetzung wiederum sind die Lieferanten vor Ort verantwortlich. Sie müssen dem Abnehmer wiederum deren Umsetzung garantieren.
Die Konzernverantwortungsinitiative hilft dabei Top Down dafür zu sorgen das das auch geschieht. Es ist müssig darüber zu lamentieren ob rechtsfolgen entstehen. Diese sind nur zu vergewärtigen wenn nichts gemacht wurde.

Der Dodd-Franck-Act hat jedenfalls erreicht dass es nun eine rigide Kontrolle gibt die es skrupellosen Geschäftemachern erschwert auf dem Rücken der Abhängigen Geld zu machen.

Was wäre die Alternative? Im Zweifel auf das Produkt zu verzichten? Oder ausschliesslich Fairtrade Organisationen berücksichtigen? Selber hinfahren und kontrollieren? Augen und Ohren verschliessen und hoffen das alles korrekt läuft?

Die KVI ist wohl ein guter Trade Off und auch zu verkraften. Die Verantwortung dahin delegieren wo sie auch wahrgenommen werden kann. Denn da liegt ja auch die grösste purchase power.

Dodd-Frank-Act
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dod…3Frank_Act

EICC
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Res…s_Alliance

Industrieinitiative
https://www.aktiv-gegen-kinderarbei…iven/eicc/

Beispiel Fairphone
https://utopia.de/zinn-gold-tantal-…ffe-23260/

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vielen Dank Guido Besimo, jetzt weiss man was tatsächlich Sache ist.

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System Engineer
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Der Tenor aus vielen Gesprächen: Veränderung braucht Zeit, und der Wandel liegt meist nicht allein in der Hand der Firma – schon gar nicht über die Lieferkette hinweg.

Erwartet ja auch keiner und wie Herr Wettstein sagt sind sie nicht für die komplette Kette verantwortlich sondern nur den Teil den sie besitzen oder nahezu besitzen.
Wenn es um die Finanzen geht lassen die Firmen wohl auch nicht laissez-faire bei ihren Töchtern walten.

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Mitarbeiter von Syngenta? Ehemalige Mitarbeiterin von Holcim? Es gibt ein Recht auf jede Propaganda. Aber warum ausgerechnet in der Republik? Haben Konzerne nicht genügend Mittel, ihre Meinung publik zu machen?

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Chefredaktion
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Das Gegenteil wäre Propaganda, Herr Suter. Journalismus heisst, die besten Argumente, in diesem Fall von Befürwortern und Gegnern der Initiative, einzuholen. Dazu gehört auch die Stimme von betroffenen Firmen. Wie man das inhaltlich bewertet: Das ist dann die Aufgabe der Bürgerinnen. So funktioniert eine Demokratie.

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Mit grossem Unbehagen habe ich gestern und heute die Artikel zur KVI gelesen. Ich habe selber fast 20 Jahre im Umwelt-und Nachhaltigkeitsbereich von internationalen Rohstofffirmen gearbeitet und es war für mich - im Gegensatz zu Frau L. - von Beginn weg klar, dass es ein ja zur KVI braucht. International klare Regeln sind notwendig und es braucht die nationalen Gesetzgebungen um diese festzuschreiben. Dies bedeutet nicht, dass die Umsetzung einfach sein wird. Daher möchte ich Peter Ulrich meinen herzlichen Dank aussprechen. Was er geschrieben hat, empfehle ich allen zu lesen .

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Bei Bedenken gegen die Initiative ausgerechnet den Verantwortlichen für Nachhaltigkeit bei Syngenta zu zitieren, der sich über Transparenz und Unternehmensverantwortung auslässt, ist ein gewaltiger Rohrkrepierer. Ein CEO, der vor laufender Kamera lügt, eine Firma, die mit in der Schweiz verbotenen Pestiziden im Ausland Menschen vergiftet, sind ein sehr starkes Argument, diese Initiative anzunehmen.

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Sinn einer fundierten Auseinandersetzung zwecks Meinungsbildung muss es ja wohl sein objektiv alle Argumente anzuhören und abzuwägen, unter berücksichtigung des Hintergrunds -ja, aber ohne von vornherein zu schubladisieren.
Ich bin klar für die Initiative und habe auch schon viele freiwillige Stunden für die diversen Aktionen telefoniert. Trotzdem ist meine Hauptkritik am Initiativkomitee die undifferenzierte Polemik ohne wirkliche Informationen zu liefern. Ein klares No -Go!!
Dass man in einer Welt der Polemik mit "gnadenloser Objektivität" echt provozieren kann, zeigt die Autorin nicht nur wunderbar auf, sondern erhebt es offensichtlich gleich zur eigenen Kunstform!!
Herzliche Gratulation zu einem erneut sensationell spannenden Artikel :-)

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Hobby Klima Arithmetiker
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Ja man kommt bei diesen Quellen zum Schluss: CEOs, dagegen. Mitarbeiter im Beschaffungswesen (welche wohl zumindest auch teilweise die Interessen ihrer Konzerne vertreten): 50/50. Vertreter aus der akademischen Welt (hoffentlich? unbefangen): dafür.

Weiss ja nicht wie's euch geht, aber meine Meinung ist gemacht

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Schade, wird nicht statt Schokolade das wesentlich wichtigere Beispiel SYNGENTA-PESTIZID behandelt. Stellt man sich vor, es wären unsere Bauern und deren Kinder, die vergiftet werden, dann ist die Entscheidung wohl klar.
Es ist ja auch sicher kein Zufall, dass Christoph Mäder, der ehemalige Konzern-Chefjurist von Syngenta und der jetzt neuer Präsiden von Economiesuisse ist, eine solche Stellungnahme abgibt...
Sicher ist es nicht einfach, aber leider geht es nicht mit Freiwilligkeit und das hingegen ist ebenso sicher!

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"Physiker"
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Der Beitrag gibt zu denken. Ich hätte jedoch gerne nicht nur Beispiele zu den Auswirkungen bei Kinderarbeit von Subsubunternehmern sondern auch Beispiele zu konkreten Verbrechen wie Vergiftungen der Bevölkerung durch die Unternehmen selbst, z.B. Glencore in Tschad (https://www.raid-uk.org/blog/glenco…d-oilfield) oder Peru (https://www.daserste.de/information…t-100.html) oder LafargeHolcim in Nigeria (https://konzern-initiative.ch/beisp…rgeholcim/). Da die Autorin selber 5 Jahre für Holcim tätig war, könnte sie vielleicht zum letzten Beispiel informieren. Stimmen die Vorwürfe der KVI nicht, dass die Bevölkerung von Ewekoro wegen des Zementstaubs an Atemwegsbeschwerden, Schäden an Leber, Lungen oder Milz und Augenkrankheiten leiden? Würde die Annahme der KVI nicht LafargeHolcim genügend unter Druck setzen, um die unerträgliche Situation dort zu verbessern?

Edit: Ich sehe, Frau L. hat das getan, im ersten Artikel der Reihe, den ich verpasst hatte. Dazu würde ich sagen, wenn Holcim die viel zu hohen Emissionen 2018 um 50% reduziert hat, wie dort steht, sind es immer noch zu viele. Ich finde allerdings in einer Internetsuche überhaupt keine aktuelle Infos zum Thema, schon erstaunlich.

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Ich finde diesen Bericht "Spitze". Saubere Auslegung, was Sache ist, was mögliche Szenarien sind, Vor- und Nachteile. Danke.
Frage: Wo gibt es einen Link zur Serie der Beiträge? Ich möchte diesen teilen.

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Danke, sehr interressant, ich wollte 1 (einen) Link auf die ganze Serie, nicht jeden einzelnen Teil teilen, sorry, ich bin etwas im Pensioniertenstress, Elvira hat mich heute sehr früh sehr gut bedient, danke

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Vielen Dank, A. L. für diese sorgfältig belegten vor allem rechtlichen Erläuterungen. Auch bewundere ich ihre Kenntnisse der Situation der praktischen Arbeitsbedingungen aller beteiligten Arbeiter in der langen Herstellungskette.
Soweit ich das richtig verstehe, ist es für Kinder als auch deren Familie eine Überlebensfrage, ob man die Cacao Bohnen z. B. sammeln, sortieren, mit bearbeiten kann. Quasi heisst das, dass sie sonst sowieso verwahrlosen oder verhungern würden. Jeder macht es dort offenbar so. Das weiss man leider seit Jahrzehnten. Deshalb bin ich Mitglied bei AI.
Dass nun der "der arme Nestle Konzern" anscheinend bei der Schokoladenherstellung eigentlich gar keine menschenrechtswidrigen Arbeitsbedingungen ausübt, könnte sein. Doch den Konzern des Missbrauchs frei zu sprechen, ist frivol. Deshalb müssen wir Ja stimmen zur Konzerninitiative. Denn trotz Kenntnis der Lebensbedingungen seiner Angestellten hat Nestle in den vergangenen Jahrzenten seine sozialen Verpflichtungen nicht wirklich genügend wahr genommen: nämlich im gleichen Masse wie der Konzern wächst und wächst, hat man versäumt, Ausbildung, Schulen, sanitäre Einrichtungen, usw aufzubauen. Dann könnten die Kinder zur Schule gehen, während Erwachsene Geld verdienen und ihre Familien ernähren können. Auch in den kommenden Jahrzehnten wird sich das jedoch weiterhin nicht ändern, weshalb die Konzerninitiative wichtig ist.

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Als IT'ler erinnern mich die Argumente in dieser Debatte sehr stark an die Diskussionen um die DSGVO und deren Auswirkungen in der Industrie. In meiner Wahrnehmung hat sich diese gesetzliche Grundlage bis jetzt insofern bewiesen, dass sie die Awareness bzgl. IT-Security extrem gesteigert hat und ich erwarte daher eine ähnliche Entwicklung in Sachen Globalisierungsethik bei der Annahme der Initiative. Der Teufel wird wohl wieder im Detail liegen und daher bin ich froh um solche Artikel, damit wir Laien einen Startpunkt haben um uns über eben jene Details Gedanken machen zu können. Danke!

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Awareness bzgl. IT-Security extrem gesteigert hat

Ja schon. Aber seien wir ehrlich: Viele Seiten hauen nun einfach ein Standardformular hin, das die gleiche oder noch weitergehende Verwendung erlaubt und setzten als "default" alles auf aktiv.

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Kantonsrätin FDP Zürich
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Danke für die differenzierte Auseinandersetzung mit der Initiative. Montesquieu wäre angesichts dieser Zerrissenheit wohl zum Schluss kommen, dass es unbedingt nötig ist, kein Gesetz zu machen. Nun ein Gesetz wird es in jedem Fall geben. Ich bin ich gespannt, ob sie sich für die Initiative oder den Gegenvorschlag des Parlaments aussprechen werden. Diesen haben sie bis jetzt noch nicht gewürdigt.

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Auf den Gegenvorschlag einzugehen wäre sicher sehr interessant, denn für mich handelt es sich nur um einen Papiertiger ohne jegliche Haftung. Wenn man den schönen Vergleich von M. S. heranzieht, könnte ich somit mit 300 km/h über die Autobahn rasen und danach einfach einen Hochglanzbericht verfassen....! Bussen bräuchte es keine mehr.

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Kantonsrätin FDP Zürich
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Gutes Beispiel, falsche Schlussfolgerung. Wenn es dort wo sie mit 300 km/h über die Strasse brettern verboten ist dies zu tun, bekommen sie selbstverständlich eine Busse. Aber nicht vom „Schweizer Welt-Polizisten“.

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Chefredaktion
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Der Gegenvorschlag zur Initiative wird in Teil 3 des Reports morgen Freitag genauer unter die Lupe genommen.

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Dann holen wir das an der Stelle nach. Wir würdigen, dass ein paar korrupte Politiker - welche vergessen haben, dass sie nicht von Nestlé, sondern vom Volk gewählt worden sind - sich von Nestlé einen Text diktieren haben lassen und dieses Machwerk - welches genau gar nichts an der aktuellen Situation ändert - jetzt als Gegenvorschlag präsentieren, damit es so aussieht, als habe man etwas gemacht. Genug der Würdigung?

Es gab einen griffigen Gegenvorschlag - den würde ich eigentlich würdigen - aber halt! Dieser wurde von bürgerlichen Politikern versenkt. Manchmal wäre der Spatz in der Hand besser, als der Vogel auf dem Dach, aber nun ja - Wenn die KVI jetzt angenommen wird - und sie WIRD! - dann wissen wir ja wer schuld ist. All jene die den Gegenvorschlag versenkt haben.

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Sogar Nestlé hat ob diesem zahnlosen Gegenvorschlag kalte Füsse bekommen und in letzter Minute noch versucht das Steuer herumzureissen. Auch diese, für die Initianten noch akzeptable Nestlé-Variante, wurde im bürgerlich dominierten Ständerat regelrecht abgeschmettert.
Wenn ich den eben erschienen Beitrag von Ethikprofessor Peter Ulrich lese, realisiere ich, dass sich die Initiativgegner mit ihrem Argumentarium immer mehrt ins Abseits manövrieren.

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Action Anthropologist
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Wenn man einen Alkoholiker dazu befragen würde, wie sein Entzug aussehen könnte, würde er alle möglichen Bedenken dagegen ins Feld führen, von Kopfweh, Übelkeit und schlechter Laune bis hin zu einem Verlust an einer hochentwickelten Kultur des fachkundigen Geniessens hochwertiger Spirituosen, an der auch sehr viele kleingewerblichen Betriebe hängen...
Die Hauptargumente dagegen, dass Konzernverantwortung überhaupt je umgesetzt wird, höre ich aber höchst selten:

  1. Billigpreise für Schnäppchenjäger sind nun mal mit hohen ökologisch-sozialen Qualitätsstandards nicht zu haben (Dabei ist derjenige Teil der Schnäppchenjäger entschuldigt, der auch zu den Niedriglohn-"Working Poor" gehört.).

  2. Hohe CEO-Gehälter, -Boni und - Dividenden-Ausschüttungen für die Aktionäre sind nun mal mit fairen Löhnen und mit Umweltschutzmassnahmen nicht zu haben!
    Aber genau so sind Börsen-kotierte Unternehmungen, wie Multinationale Konzerne "erfolgreich", wenn mit hohen Renditen für die Aktionäre ihre Kurse steigen.
    Auf "den Letzten" in der (globalisierten) Wertschöpfung- und "Abrahm"-Kette, also auf den Rohstoff-Produzenten, lastet dann der ganze Druck, der sie sowohl von "Oben" (Aktionärs-Blutsauger) und von "Unten" (Schnäppchenjäger) in die Zange nimmt.
    Und dann wollen natürlich auch noch die Anwälte und Richter kräftig mitverdienen...
    Ach komm, das hat doch Alles keinen Zweck!
    Ich werde einfach JA stimmen zur Konzernverantwortungsinitiative, um "denen" mal Eins ans Schienbein zu treten, im Wissen darüber, dass sie sich -wie immer- drehen und winden werden, bis es für sie und ihre Profitinteressen wieder stimmt!
    Jetzt drehen und winden sie sich für ein "Nein".
    Und nach einem "Ja" würden sie sich weiter drehen und winden, bis aus dem "Ja" wenigstens ein "Jein" geworden ist, das juristisch man auch als "Nein" auslegen könnte.

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Schüler (ausser Freitags)
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Ich erlaube mir ihren Kommentar zu übersetzen: Im jetztigen System sind Gleichheit und Umweltschutz nicht möglich :)

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Action Anthropologist
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Das System ergibt sich aus dem Zusammenwirken aller Eigeninteressen.
Darum kam ja über den Umweg von kommunistischer Welt-Revolution, die dann realistischerweise zum "Ost-Block" zusammenschrumpfte, ein Staatskapitalismus mit Partei-Mafia-Diktatur zustande, währenddem über den Weg des ultra-liberalen Kapitalismus, bei dem im Haifischbecken eines knallharten Wettbewerbs und Kampfes um die tiefsten Preise die jeweils grösseren Fische, die kleineren Fische schluckten, Oligopole und Monopole zustande, die als "Multinationale Konzerne" nun die (national behinderte) Politik vor sich her treiben und gegeneinander ausspielen, als eine "westlich" geprägte Form von Feudal-Kapitalismus mit Mafia-Diktatur...
Worauf ich hinaus will:
Sowohl auf "westlichem", als auch auf "östlichem" Weg kam etwas Ähnliches heraus!
In Russland und China sorgten Verstaatlichungen und brutale Industrialisierung für die Ausbildung eines "Militärisch-Industriellen Komplexes".
In Amerika und in Europa sorgten der Preiskampf und der Anti-Kommunismus für die Ausbildung eines "Militärisch-Industriellen Komplexes".
Beide Systeme erkennen sich heute im jeweils anderen System in grossen Teilen wieder, weil die Unterschiede nur noch oberflächlicher, nostalgisch-folkloristischer Natur sind.
Das ist für die Verständigung zwischen den Systemen durchaus von Vorteil, da die Zeit der ideologischen, "Heiligen Kriege" zwischen "Schwarz" und "Weiss" vorbei ist und nur noch "aus schlechter Gewohnheit" geführt werden.
Andererseits sorgt aber gerade diese fehlende Alternative dafür, dass die eigentliche Gegenkraft BEIDER Systeme heute DIE NATUR geworden ist, und zwar die Natur in all ihren Facetten inklusive ihrer menschlichen Anteile!
"It's the ecology, stupid!" könnte man heute prägnant ausrufen.
"Die Natur" ist sozusagen "das System aller Systeme", in das sich jedes von Menschen gemachte- und organisierte System zu integrieren hat!
Da sowohl der "Ost-Block", als auch der "West-Block", der "Islamo-Block" und was es sonst noch für Kulturen gibt, immer noch vom alten, nur scheinbar erfolgreichen, militärisch-materialistisch-mechanistischen Denken beherrscht sind, schaffen sie es einfach nicht, mit dem System des übergeordneten Natur-Organismus "Erde" klar zu kommen.
Und das rächt sich immer mehr und immer deutlicher, nicht erst seit Corona...

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Danke für den tollen Beitrag, ich bin gespannt auf morgen!

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Informatik-Berater, Lokalpolitiker
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Danke für diesen auf Fairness bedachten Text. Er hilft mir gleichermassen beim Vervollständigen meiner eigenen Argumentation und im Bestreben, die Gegenseite angemessen ernst zu nehmen.

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Hobby Klima Arithmetiker
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Frage: Gegen welche Konzerne wäre das Gesetz anwendbar? Nur solche die ihren Sitz in der Schweiz haben oder alle die in der Schweiz handeln? Könnte man damit z.B. H&M anklagen?

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Aus dem Initiativtext: "Das Gesetz regelt die Pflichten der Unternehmen mit satzungsmässigem Sitz, Hauptverwaltung oder Hauptniederlassung in der Schweiz", https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis462t.html

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Hobby Klima Arithmetiker
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Danke. Seltsam dass ich von den Gegnern das übliche "aber dann ziehen all die Firmen ins Ausland" noch nicht gehört habe ;-)

Nicht das ich das Argument besonders gut finde, jemand muss schliesslich den Anfangen und ausnahmsweise darfs auch mal die Schweiz sein

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Leseratte
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Vielen Dank für die fundierte Info über das Thema

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Top Artikel... Merci!

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Allenfalls ein vereinfachter Standpunkt. Globale Konzerne sind sowieso vor einem drittklassigen Amerikanischen Bezirksgericht einklagbar. Wie bei Monsanto gesehen werden konnte, erst nachdem sie nicht mehr Amerikanisch waren. Zugegeben, diese (Schau-) Prozesse betreffen uralte Geschichten, die jetzt nun jeder nicht involvierte auch schon kennt. Was bedeutet, die Konzerne hatten genuegend Zeit. Beliebig viel Zeit.

  • Diesel Skandal. Ich wusste schon vor 20 Jahren wie diese Verbrauchszahlen betrogen werden.

  • Nachrichtenlose Vermögen. Davon wusste ich auch 30 Jahre früher.

Nun ist es besser wir rupfen Konzerne welche Mist bauen bevor es die Amerikaner machen, dann bleibt das Geld wenigstens im Land, und es ist günstiger.
Die beklagten Punkte sind nicht aufgeblasene Bürokratie, sondern sehr übersichtlich. Was nicht geht ist : Kinderarbeit, Umweltverseuchung, Abholzen.
Wenn die Firmen das nicht wollen, und deswegen lieber nach Irland oder Virgin Island gehen, sollen sie das. Soviel Steuern bezahlen sie nun auch wieder nicht, dass wir sie unbedingt brauchen.
Wobei es bedenklich ist, dass wir es nicht schaffen, den ueberhoehten Stickstoffeintrag in den Hallwilersee zu stoppen. Die Ursache ist bekannt, die Verursacher sind bekannt, die Kosten sind bekannt. Schaffen wir es einen Konzern wegen etwas Blei im Wasser Haften zu lassen ?

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Ich seh schon, da halt ich nächstes Mal besser meine Klappe.

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Chefredaktion
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Im Gegenteil. Wir sind ja auch dafür da, das journalistische Handwerk bei Bedarf zu erklären. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

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