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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

If you fail to plan, you are planning to fail. – Benjamin Franklin

Daniel Binswanger zeigt schön auf, wie der Mythos eines Nationalstaates, der die Sicherheit eines Berges, Bunkers oder Banktresors verspricht, angesichts der globalen Verflechtungen und Risiken in sich zusammenstürzt. Und doch bleibt der Staat – wie schon bei der Finanzkrise – die letzte Bastion, wenn alle Systeme versagt haben. Darum ist es so wichtig, dass dieser stark bleibt.

Eine Säule des Sicherheitsdispositivs ist die wirtschaftliche Landesversorgung. Was im 2. Weltkrieg emblematisch die «Anbauschlacht» des «Plans Wahlen» und im Kalten Krieg der Notvorrat im Bunker war, ist in der neoliberalen globalen Risikogesellschaft das Pflichtlager.

Diese spielen auch im Pandemie-Plan des Bundes – dem das obige Zitat als Motto vorangeht – eine zentrale Rolle. Doch diese Pflichtlager u. a. für Impfungen und Medikamente zeichnen sich durch eine notorische Mangellage aus. Warum?

Alfred Flessenkämper, stellvertretender Direktor des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung, sagte 2012:

Ja, das Just-in-time-Prinzip kann zum Versorgungsrisiko werden. Es bestehen heute, wie bereits gesagt, kaum noch Möglichkeiten, bei Problemen der Transportlogistik auf Lagervorräte oder zusätzliche Produktionskapazitäten zurückzugreifen. Getrieben vom globalen Wettbewerbsdruck, schöpfen Marktteilnehmer alle erdenklichen Möglichkeiten der Kostenoptimierung aus und begeben sich damit in kritische Abhängigkeiten.

Und Rahel Rohrer vom Schweizerischen Apothekerverband PharmaSuisse sagt:

Der Schweiz droht eine Versorgungskrise aus rein wirtschaftlichen Gründen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Plans are worthless, but planning is everything. – Dwight D. Eisenhower

So das zweite Motto des Pandemie-Plans. Wenn nun aber die nationalstaatliche Versorgungssicherheit im Kontext des globalisierten Kapitalismus nicht hinreichend durch neoliberale Privatisierung und Public-Private-Partnerships (PPP) gewährleistet werden kann, wie dann? Welche Pläne müssen gemacht werden, wenn alle Pläne sich als wertlos erwiesen haben?

Eine Studie der Universität Zürich von Prof. Dr. med. Christoph Berger et al. konstatiert:

  • „Folgen der Globalisierung und steigender Preisdruck wirken sich negativ auf die Versorgungssicherheit aus.“

  • „So verlagern Wirkstoff verarbeitende Unternehmen ihre Standorte ins Ausland, mit dem Resultat, dass heute 80% der Impfstoffe in China und Indien herge­stellt werden.“

  • „Weiter sind die Unternehmen nicht ver­pflichtet, für Patienten wichtige Mittel auf dem Markt zu halten, die keinen Gewinn abwerfen.“

  • „In Krisensitua­tionen spitzt sich diese Ausgangslage noch zu und er­höht die Gefahr einer Unterversorgung.“

Welche Lösungen fordern sie?

  • „Damit die Impfempfehlungen umgesetzt und der Bevölkerungsschutz längerfristig garantiert sowie allfäl­lige Notsituationen und Epidemien bekämpft werden können, sind Liefer­- und Versorgungsengpässe wenn immer möglich zu vermeiden.“

  • „Dies könnte über eine Harmonisierung zwischen Swissmedic und der euro­päischen Arzneimittelagentur (EMA) angegangen wer­den.“

  • „Zudem müsste eine mögliche Aus­weitung der staatlichen Verantwortung in Bezug auf Beschaffung, Verwaltung und Verteilung zumindest in Betracht gezogen werden.“

Daniel K. sagt gegenüber der WOZ

  • Reservationsverträge: „Die Unternehmen halten in der Produktion Überkapazitäten bereit, damit im Pandemiefall sofort mehr Impfstoff hergestellt werden kann. Gratis tun sie das nicht. Wie viel der Bund dafür bezahlt, kann K. nicht sagen. Die Verträge seien geheim.“

  • Produktion im Inland: „Daniel K. sagt, das BAG habe verschiedene Impfstofffirmen gefragt, ob sie in der Schweiz nicht wieder einen Produktionsstandort aufbauen wollten, aber immer abschlägige Antwort erhalten.“

  • Staatliche Impfprogramme: „Die meisten EU-Staaten haben staatliche Impfprogramme. (…) Die Staaten beschaffen deshalb den Impfstoff zentral – machen Ausschreibungen und schliessen mit den Konzernen Verträge ab. Diese Verträge enthalten Konventionalstrafen, falls ein Produzent nicht liefert.“

Das Fazit von Daniel K. lautet jedoch:

Der freie Markt hilft in diesem Fall nicht jenen, die – wie die Schweiz – vollständig auf diesen angewiesen sind, sondern benachteiligt sie.

Das neoliberale Vorzeigeland Schweiz ist sozusagen Opfer seines eigenen Erfolgs und damit des freien Marktes, das durch Monopolisierungs- bzw. Konzentrationsprozesse geprägt ist.

Der freie Markt ist also mitnichten frei. Ursprünglich ging man davon aus, dass – sobald die Patente für die Impfstoffe ausgelaufen sind – mehr Anbieter auf den Markt drängen werden. Doch das Gegenteil ist passiert. Es ist zu erwarten, dass sich der Konzentrationsprozess in den nächsten Jahren noch akzentuieren wird.

Es bräuchte eine staatliche Intervention, um aus dem Dilemma herauszukommen.

Daniel K. vom BAG sagt, wenn man einen zentralen Einkauf institutionalisieren möchte, bräuchte es dafür einen politischen Entscheid und die nötigen gesetzlichen Grundlagen.

Im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer. Aber man muss auch schlau genug sein, um das Gelernte umzusetzen.

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Einfach toll all diese zusätzlichen Informationen die Sie noch vermitteln.
So ist man auf einem Wissenstand den kein anderer Zeitungsleser erreicht!

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Dass die entsprechenden Verträge mit den Pharmaunternehmen geheim sind, ist ein Skandal. Es ist naheliegend, dass der Staat hier systematisch abgezockt wird. Die Gelder werden vermutlich umgehend an die beteiligten Manager verteilt, sind sie doch deren genialem Verhandlungsgeschick zu verdanken...
Wie dereinst die Produktion hochgefahren werden kann, wird als zigter Nebensatz in den Vertrag mit dem Unterlieferanten geschrieben, der ihn geflissentlich überliest, um die im Hauptsatz diktierten Preise realisieren zu können.
Es sollte eigentlich jedem vernünftig denkenden Menschen klar sein, dass die Privatwirtschaft die Versorgung für den Katastrophenfall nur unter Androhung härtester Sanktionen (rigorose Enteignung der Kapitaleigner) ernsthaft in Erwägung zieht. Ein geheimer Vertrag voller juristischer Spitzfindigkeiten wird dafür nie und nimmer ausreichen

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Da erlaube ich mir, unter anderen, auf Harari zu verweisen, der sinngemäss sagt: „eine globale Wirtschaft muss von globalen Gesellschaften geführt (gebändigt ) werden“. Privatwirtschaft ist ökonomisch effizienter, aber nicht solidarisch und Landesgrenzen spielen dieser „Effizienz“ in die Hände.

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Stimmbürger*in
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Ich bitte die Republik, in einer fundierten Recherche sich mal die Frage zu stellen, wie gross der Anteil einer Schuld an der «Unvorbereitetheit» auf eine Pandemie auch unser Parlament trägt. Immer hiess es: zu teuer! Das können wir uns nicht leisten! Dafür ist kein Geld da! Und plötzlich ist dieses Geld - zu Recht natürlich! - da. Wer aber die Stimmen der Fachleute aus den Spitälern und Pflegeheimen in den letzten Jahren wirklich gehört hat, der oder die hätte anders argumentieren müssen. Die Verknappung oder gar völlige Unverfügbarkeit(!) von bestimmten, lebenswichtigen Medikamenten ist z.B. nicht etwas, das jetzt plötzlich im Kontext der aktuellen Katastrophe ans Tageslicht kommt. «Fragen sie dazu Ihren Arzt / Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker / Ihre Apothekerin».
Offenbar wurden noch 2018 Sanierungspläne für Militärspitäler auf ein äusserstes Minimum reduziert und wohl nur eine «Pinselrenovation» vorgenommen(?) Sind das alles Gerüchte oder stimmt das so?
Aber was auch immer bei einer solchen Recherche ans Tageslicht kommt: Wir als Bürger*innen haben eben dieses Parlament gewählt. Wir haben genau das bekommen, was wir uns demnach gewünscht haben, oder nicht?

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Noch besser wäre gewesen, wenn diese Recherche bereits vor der Corona Krise gemacht worden wäre. Überhaupt scheint mir die 4. Gewalt etwas leise gewesen zu sein vor dieser Krise. Wieso hat niemand vor der Pandemie gewarnt, als sie in China bereits alles abgeriegelt hatten? Jeder, der zu der Zeit in China war, hätte das Ausmass voraussehen können.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Hierzu eine kleine Chronologie:

  • 31. Januar 2020: «Berner Forscher warnen vor Coronavirus-Pandemie»

  • 30.Januar 2020: «Wie Fake News zur Pandemie-Panik beitragen»

  • 21. Januar 2020: «Droht eine neue Pandemie?»

  • 21. Januar 2020: «Coronavirus. Die Angst vor der nächsten Pandemie»

  • August 2019: Erst im letzten Sommer publizierte der «Beobachter» den Artikel «Pandemie. Die Gefahr, die nicht interessierte».

  • Frühling 2018: Direktor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Benno Bühlmann, in einem Interview im Frühling 2018: «Wir haben heute praktisch kein Betriebspersonal mehr für diese Anlagen! Die Wiedereinführung des Sanitätsdienstes im Zivilschutz ist daher eine Notwendigkeit.» Antwort der sicherheitspolitischen Kommission des NR: «Solange keine konzeptionellen Grundlagen zur Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens in der Schweiz bei Katastrophen und Notlagen vorliegen, erscheint der Kommission eine solche Erweiterung nicht sinnvoll.»

  • Februar 2017: «Pandemien. Die vergessene Gefahr»

  • Juli 2015: Bund veröffentlicht «Bevölkerungsschutz: Strommangellage und Pandemie als grösste Risiken».

  • August 2013: «Epidemiengesetz: Lehren aus der Sars-Pandemie»

Daneben: Pflegenotstand ist schon lange bekannt. Wie auch die Probleme bei den Spitälern aufgrund der Sparübungen. Sowie die Probleme mit den Pflichtlagern.

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Ich glaube, dass Sie einen wichtigen Punkt ansprechen: Ja das Parlament hat, wie es zu erwarten ist, bei all diesen Weichenstellungen eine wichtige Rolle gespielt - aber hinter dem Parlament stehen die Parteien und ihre jeweilige Wählerklientel. Es gab einen gesellschaftlichen Grundkonsens für Kostenabbau und Staatsrückzug - und jetzt zahlen wir dafür den Preis.

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Es ist bereits ganz viel "ans Tageslicht" gekommen ( https://www.republik.ch/dialog?t=ar…e3bb21e1f6 ), aber wenn man dem jetzt weiter nachgeht verursacht man eine Stichprobenverzerrung bzw. einen Survivorship Bias. Wichtig wäre jetzt zu lernen, wie man die zukünftigen "Black Swans" ( https://en.wikipedia.org/wiki/Black_swan_theory ) erkennen kann. Ein wesentliches Problem dabei scheint mir der Mensch zu sein, denn wir können nur ca. 100'000 Worte nutzen und maximal 150 pro Minute kommunizieren. Und ganz vieles vergessen wir gerade wieder oder verstehen wir gar nicht erst. Die Anzahl in Lösungsmöglichkeiten übersteigt inzwischen die Auffassungsmöglichkeiten jedes Menschen (oder zumindest meine). Ich denke, es wäre hilfreich die Entscheidungsfindung transparent und skalierbar zu machen. Hier ein Vorschlag, wie das gehen könnte: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…40b38a39d6

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Fragender
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Danke Herr Binswanger für die Einordnung dieser Unvorbereitung.
Sie fragen: "Wie kann ein Land, das sich mit obsessivem Aufwand auf das Szenario einer Atom­katastrophe vorbereitet, die Pandemie­gefahr so leichtfertig vernachlässigen (…)?»
Könnte es nicht sein, dass sich jetzt zeigt, dass Ökonomie ein schlechter Krisenschutzvorbereiter ist? Könnte es sich nicht sein, dass sich jetzt, in einer Krisenzeit, in einer der höchst entwickelten Volkswirtschaften der Welt – mit hoher "Durchökonomisierungsquote" in vielen Bereichen der Gesellschaft – herausstellt, dass sich wirtschafliche Maximen und staatlich gesteuerte Krisenvorbereitung beissen?
Haben nicht die Spitäler die Spitalbetten-Reserven mitunter nicht ausgebaut, weil sich dies in Nicht-Krisenzeiten eben nicht rechnet? In Anlehung an das Böckenforde-Diktum: Lebt nicht vielleicht auch die Wirtschaft von Voraussetzungen, in diesem Falle präventiver Krisenschutz, die sie selbst nicht schaffen kann?

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„Könnte es nicht sein, dass sich jetzt zeigt, dass Ökonomie ein schlechter Krisenschutzvorbereiter ist?“

Die Apologeten des kreditfinanzierten Kapitalismus wird es auch dieses Mal gelingen, der Mehrheit vorzumachen, dass es gelte, die freie Marktwirtschaft zu retten. Sie werden weiterhin sagen „die Marktwirtschaft ist alternativlos“ obwohl sie eigentlich an Kapitalismus denken.
Ich wäre schon froh, wenn sich nach der Corona-Krise diese Differenzierung in den Köpfen einnistete.
Exkurs: Wenn wir das Bedingungslose Grundeinkommen vor zwei Jahren angenommen hätten, dann könnten heute wohl viele Menschen, die um ihre Existenz fürchten, besser schlafen.
Es geht mir nicht um dieses Grundeinkommen an sich. Es kann gut sein, dass man damit viele neue Probleme geschaffen hätte. Was mir aber diese Tage aufgefallen ist:
Die Kapitalisten (≠ Unternehmer) sagen: „Planwirtschaft funktioniert nicht. Die Menschen sind zu unterschiedlich und haben individuelle Interessen und Wertvorstellungen.“ Einverstanden.
Warum denken die, die das Hohenlied des uneingeschränkten und kapitalistischen Individualismus singen, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen die Menschen daran hindern würde, marktwirtschaftlich kreativ zu sein? Exkurs Ende.
Sind Genossenschaften nicht Teil der Markt-Wirtschaft (ja gar ein vergessener Teil des urschweizerischen Wirtschaftens).
Was heisst Verantwortung tragen, wenn der Manager X 100‘000/Monat bekommt, weil er „Verantwortung trägt“ oder weil das „die Marktpreise sind“ aber die Krankenpflegerin oder die Chefärztin, die diese Tage ihr Leben riskieren, nur einen Bruchteil dessen?
Obwohl ich nicht sehr optimistisch bin, so hoffe ich doch, dass wir uns als Gesellschaft ernsthaft mit solchen und ähnliche Fragen beschäftigen werden.

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Wohlgemerkt: Epidemien interessieren sich weder für Grenzen noch für Ideologien. Corona müssten eigentlich bei allen dazu führen, ihr je eigenes Weltbild zu hinterfragen.

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Fragender
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Danke Herr V. für Ihren Hinweis auf die m. E. wichtige Differenzierung zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus - gerade in Angelegenheiten des Service public.

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Der stets gepredigte Grundsatz ‚ambulant vor stationär‘ erweist sich bei der Behandlung von schweren Covid-19-Fällen jedenfalls als bedingt anwendbar.

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"Könnte es nicht sein, dass sich jetzt zeigt, dass Ökonomie ein schlechter Krisenschutzvorbereiter ist? " - Aber jetzt kostet es erheblich mehr. Wenn man "richtig" gerechnet hätte, wäre es ökonomisch gewesen, sich besser vorzubereiten. Eine einfache Rechnung mit Eintrittswahrscheinlichkeit mal den mögliche Kosten minus Kosten für die Vorsorge hat vermutlich einen positiven Wert ergeben. Ich bin überzeugt, dass jemand die Rechnung gemacht hat, aber ich weiss nichts davon. Und es war mir, wie vermutlich den meissten Schweizern, "auch nicht so wichtig". Dies sieht man auch schön an Sätzen, wie "Ja, Südkorea und Taiwan haben mit SARS schon Erfahrungen gemacht und waren deshalb besser vorbereitet". "Erfahrungen gemacht" bedeutet in diesem Fall wohl, dass diese Länder sich die Rechnung machen wollten, aber wir das "Gefühl" hatten, es wäre nicht wichtig.

Ich lerne daraus: Bei komplexen Entscheidungen, die andere betreffen, darf man nicht nach Gefühl entscheiden.

Das Gefühl hat die Evolution in uns geformt, um unser eigenes Überleben zu sichern, aber die heutigen Möglichkeiten der Vorsorgen können wir nicht im Gefühl haben. Aber wenn wir uns nicht auf das Gefühl verlassen können, was sollen wir dann nutzen? Mein Vorschlag: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…6ef2fbf5bc .

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Fragender
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Danke Herr Zielonka - für die Weiterführung des Richtig-Rechnen-Gedankens, daran habe ich noch gar nicht gedacht - und danke auch für Ihre darauffolgenden Ansichten, die ich alle teilen kann. Spannend.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Wie kann ein Land, das sich mit obsessivem Aufwand auf das Szenario einer Atom­katastrophe vorbereitet, die Pandemie­gefahr so leichtfertig vernachlässigen (…)?

Ein Erklärungsansatz wäre, dass die Ungewissheit angesichts der Gefahr eines Atomschlags während des Kalten Krieges mit einem dezisionistischen, ja geradezu manichäischen Freund-Feind- und Gut-Böse-Schema kompensiert worden ist (immer noch lesenswert: Sloterdijks «Bombenmeditation» in seiner «Kritik der zynischen Vernunft», 1983; Zeit-Rezension).

Man wusste jeweils, auf wen man sich einstellen musste. Es waren Menschen mit Absichten und Interessen. Zwar mit freiem Willen und daher mit Willkür und Irrationalität beschlagen. Doch per Analogie nachvollziehbar. Im Gegensatz dazu erscheinen systemische sowie natürliche «Umwelt» als anonym, überkomplex und nicht-nachvollziehbar. Obwohl rationalisierbar oder nach Naturgesetzen mechanistisch determiniert.

Bezeichnend ist nun, wie schnell der Virus anthropomorph zu einem Subjekt wird und die Massnahmen gegen die Epidemie als «Krieg» gegen den unsichtbaren «Feind» beschrieben werden.

Luhmann schreibt in «Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?» (1986): Naturprozesse sind für informationsprozessierende Systeme erstmal nur «Rauschen». Erst als «Information» verarbeitet reagiert ein System unter sehr beschränkten Bedingungen mit «Resonanz». Dabei besteht immer die doppelte Gefahr von zu wenig und zu viel Resonanz.

Eine Form davon ist die Angst. Die Spiegel-Rezension schreibt: „Angst ist in der Luhmannschen Konstruktion das geheime Supersystem der bis zur Unübersichtlichkeit durchfunktionalisierten Gesellschaft.“

System, Umwelt, Viren erscheinen uns als hyperkomplexe «Hyperobjekte» (T. Morton).

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Bevölkerungsschutz à la Armee: Von 4 Armeespitälern sind 3 nicht einsatzbereit, das einzige einsatzfähige nicht für pandemische Situationen eingerichtet. Dafür zig Milliarden für Kampfjets? Welche Prioritäten haben eigentlich die verantwortlichen Politiker und Militärs sich da gesetzt?

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Vielleicht können die Verantwortlichen in Armee und VBS nun endlich erkennen, dass den realen Bedrohungen der Schweiz nicht mit Panzern und Jagdflugzeugen beizukommen ist...

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Mitverleger
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... aber auch ! Das eine tun und das andere nicht lassen !

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Wichtig ist doch, dass 'wir' im Februar ein Flugobjekt über Davos abschiessen können. Deswegen will man auch den Zivildienst noch unattraktiver machen. Schlussendlich geht es doch wieder nur ums Geld.

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Mitverleger
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Aufarbeiten ja. Schonungslos ja. Republik soll dabei aktiv, kritisch und konstruktiv mitwirken. Ohne kontraproduktiven Zynismus („Alpenrepublik“). In welche Richtung aufarbeiten ? Mehr Zentralismus ? Mehr Staat ? Mehr Bevormundung ? Mehr Kontrolle ? Mir schwant Böses ! Die sozialen und gesellschaftlichen Folgen dieser Krise machen mir deutlich mehr Sorgen als die gesundheitlichen. Orban lässt grüssen.

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Da sie staatliche Vorschriften als Bevormundung betiteln, sind sie von kontraproduktivem Zynismus auch nicht frei, Herr B.
Wenn uns die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und aktuell die Verarbeitung der Corona-Krise nicht gelehrt haben, dass das Gesundheitssystem liberal marktwirtschaftlich nicht organisiert werden kann, dann kann ich uns leider auch nicht helfen.
Die Verbände der Pflegenden, weisen seit vielen Jahren unmissverständlich darauf hin, dass die Spitäler zu wenig Ressourcen in die Pflege investieren. Die marktliberalen bürgerlichen Politiker wischen solche Bedenken regelmässig mit betriebswirtschaftlichen Argumenten vom Tisch, haben aber keinerlei Probleme das Ausbluten der betrieblichen Substanz zum Nutzen der Aktionäre gutzuheissen.
Wir können die Bereitstellung von gesellschaftlichen Infrastrukturen nicht dem Markt überlassen, weil es sonst überall ein winziges Top-Angebot für die Gutsituierten gibt, ein schlechtes für die mittleren Einkommen und gar keines für die Leute welche knapp genug zum Leben haben.
Um diese Aufgaben zu stemmen, haben wir uns staatlich organisiert. Erst wenn wir dem Staat nur die Aufsicht über den Markt zutrauen, und das auch nur mit viel Misstrauen, dann ist der Weg in Oligarchien wie diejenige von Viktor Orban geebnet. Dieser Weg hat die leistungsfähigsten Staaten der Welt, England und die USA, zu regelrechten Bananenrepubliken degradiert, wo politische Ämter unverhohlen gekauft und zur persönlichen Bereicherung und Profilierung missbraucht werden können.
Was ist dagegen eine staatliche Bevormundung in ausgewählten, demokratisch legitimierten Bereichen?

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Die wichtigste, edelste und nützlichste Aufgabe des Staates wäre die Marktwirtschaft zu regeln und sie am Funktionieren zu halten. Heute vernachlässigt der Staat diese Aufgabe, und das führt zu grossen Problemen.
Ein marktwirtschaftlich denkender Staat hätte zum Beispiel den Kampf gegen das Virus früher und entscheidender aufgenommmen und hätte damit sehr viele Kosten gespart.
Stattdessen wurden die Massnahmen wegen angeblich "fehlender sozialer Akzeptanz" verschlampt.
Der heutige Staat versucht die Kritik zu minimieren, d.h. er folgt dem lautesten Lobbying. Damit lässt sich leider keinen Staat machen.

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Mitverleger
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Wow ! Sie haben ein eindeutiges und tief eingebranntes Feindbild. Das ersetzt eine Religion !

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Fragender
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Könnten Sie mir den vorhandenen "kontraproduktiven Zynismus („Alpenrepublik“)" plausibel machen, wenn das geht?

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Mitverleger
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Gegenfrage: Warum muss man hervorragende Analysen und Kommentare mit Seitenhieben anreichern ? Hilft das dem Artikel, dem Verfasser, der Akzeptanz ?

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Partizipant
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Ganz tolle Einordnung der helvetischen Psyche, besten Dank für die Kolumne.
Ja, was sind wir im Inneren? Eine Wohlstandssplittergesellschaft mit dem Zusammengehörigkeitsgefühl von (vermeintlich) Unverwundbaren. Es ist die Chance, nach dieser Krise zu einer neuen Sichtweise auf unsere Willensnation zu gelangen und zu merken, dass die Geborgenheitsflitterjahre vorbei sind. Welche Schlüsse werden wir daraus ziehen?

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Dass Prävention nichts anderes als eine Versicherungsprämie ist?

Der Staat, der sie einem Hotelier ohne weiteres abverlangt (kostspielige Brandschutzmassnahmen) sollte nicht sich selbst auf dem Altar des "ausgeglichenen Haushalts" eine grosszügige Ausnahme gönnen. (Ich kann nur hoffen, dass das Motiv war, sont wird es völlig irrational.)

Mit den grosszügigen Steuerprivilegien, die gleichzeitig propagandiert wurden (z.B reduzierte Dividendenbesteuerung) hätte man einiges an Prävention finanzieren können.

PS: dieses Ereignis ist gerade kein "schwarzer Schwan", sondern ein prinzipiell alle 15 Jahre wiederkehrendes, vorhersehbares Ereignis (gefährliche Virenepidemie).

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Mitverleger
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...übrigens kenne ich kein einziges planwirtschaftlich sozialistisches Gesundheitssystem, das annähernd so gut ist wie das der DACH-Länder. Wer das nicht erkennt, „dem ist nicht zu helfen“ !

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kurt, es hilft nichts wenn wir uns an nicht funktionierenden gesundheitssystemen orientieren, ob planwirtschaftlich, ob sozialistisch, ob marktwirtschaftlich usw. wir sollten aus unseren versäumnissen und jahrzentenlanger überheblichkeit lernen.

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Dann schauen sie mal das kubanische Gesundheitssystem an. Trotz gewaltiger Einschränkungen durch die wirtschaftliche Isolation, funktioniert es recht gut, vor allem wegen der flächendeckend sehr nahen Verfügbarkeit von ausreichend ausgebildetem Personal.
Würde man so ein System ohne die, von den USA, künstlich hervorgerufene Mangelwirtschaft betreiben, wäre man der Perfektion schon recht nahe.
Aber es passt ideologisch halt schlecht zum hiesigen Mainstream, wo der Staat nur als ineffizienter Räuber der privaten Vermögen gesehen wird.

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Mitverleger
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Möchten Sie mit Covid-19 in ein kubanisches Spital gehen ? Gute Besserung !

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Das die Schweiz unvorbereitet für die Pandemie war wie es Herr Binswanger als gesichert sieht, kann ich nicht nachvollziehen. Es gab sehr wohl Pandemiepläne auf verschiedensten Ebenen, wie es auch für andere Risiken unterschiedlichste Notfallplanungen gibt. Zu behaupten man sei unvorbereitet gewesen, ist in meinen Augen pure Polemik!

Allerdings trifft es zu, dass auch bei der besten Planung in der Realität nicht alles so kommt wie man es dachte. Alle die sich mit Notlagen beschäftigen wissen, dass in ausserordentlichen Lagen laufend neue Probleme auf einem zukommen, die antizipert werden müssen. Das liegt in der Natur der Notlagen...

Und natürlich kann man aus Erfahrungen lernen, aber die nächste Notlage wird mit Sicherheit etwas anders gelagert sein, und somit andere, nicht bedacht Herausforderungen stellen.

Relevant ist in der Krisenbewältigung viel mehr, wie der Problemlösungsprozess abläuft. Und hier finde ich persönlich, macht „die Schweiz“ bisher einen sehr guten Eindruck. Abschliessend beurteilen wird man dies aber erst in Monaten bis Jahren können. Also bitte vorsichtig mit vorschnellen Beurteilungen!

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Um sich ein Bild zu machen und Binswangers Urteil besser nachvollziehen zu können, lesen Sie:

  • August 2019: Erst im letzten Sommer publizierte der «Beobachter» den Artikel «Pandemie. Die Gefahr, die nicht interessierte».

  • Frühling 2018: Direktor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Benno Bühlmann, in einem Interview im Frühling 2018: «Wir haben heute praktisch kein Betriebspersonal mehr für diese Anlagen! Die Wiedereinführung des Sanitätsdienstes im Zivilschutz ist daher eine Notwendigkeit.» Antwort der sicherheitspolitischen Kommission des NR: «Solange keine konzeptionellen Grundlagen zur Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens in der Schweiz bei Katastrophen und Notlagen vorliegen, erscheint der Kommission eine solche Erweiterung nicht sinnvoll.»

  • Weitere Versäumnisse.

  • Juli 2015: Bund veröffentlicht «Bevölkerungsschutz: Strommangellage und Pandemie als grösste Risiken».

  • August 2013: «Epidemiengesetz: Lehren aus der Sars-Pandemie»

Daneben: Pflegenotstand ist schon lange bekannt. Wie auch die Probleme bei den Spitälern aufgrund der Sparübungen. Sowie die Probleme mit den Pflichtlagern und den Medikamenten und Impfstoffen.

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Das ist eine echte Knacknuss: Zu jeder Katastrophe findet man eine Kassandra, die das Ereignis vorausgesehen und davor gewarnt hat, nur leider ist es immer eine andere Kassandra. Wie können wir erkennen, ob Warner zurecht warnen?
Ich kenne leider kein Rezept, aber im Zweifelsfall würde ich davon ausgehen, dass, wenn etwas in der Luft liegt, die Präventionsmassnahmen verstärkt werden müssen. Mit pseudoliberalem Marktgeschwurbel kommt man da aber nicht weiter.
Gewiss, es gibt auch den inflationären Ruf nach der Feuerwehr. Jedes Anzeichen einer unheilvollen Entwicklung gleich als den Untergang der Welt zu bezeichnen, bringt die Vertrauenswürdigkeit des Warners in Verruf.
Das ist in meinen Augen auch eine der wichtigsten Aufgaben der Medien: Es geht nicht darum zu sagen, „Wir haben es schon immer gewusst und davor gewarnt.“, sondern zu verhindern, dass Leute an verantwortlichen Posten nicht behaupten können, sie hätten von Nichts gewusst.

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Vielleicht liegt es am Selbstverständnis des Journalismus, den Finger auf den Wunden Punkt zu halten, und zu rufen „wir haben es ja gesagt“, aber was soll das zur Bewältigung einer Krise bringen? Allenfalls nach der Krise, im Sinne von „seht ihr die Verbesserungsmöglichkeiten immer noch nicht“, ok, dass verstehe ich. Aber aktuell sei die Krise ja erst im Anrollen!

Ich bin der Meinung, dass die Schweiz insgesamt sehr gut zur Bewältigung solcher Krisen aufgestellt ist: die Führung seitens der Politik und ihrer Institutionen funktioniert, das Leitmedium SRF informiert die Bevölkerung sachlich und koordiniert, das Gesundheitswesen zeigt sich hochflexibel und effektiv, die finanziellen Ressourcen scheinen kein Problem sein und die Bevölkerung macht brav was angeordnet wird!

Bis hierhin lief es doch gut, warten wir ab was noch kommen wird.

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Lieber Herr Rebosura, danke für diese sehr triftigen, weiterführenden Bemerkungen! Herzlich , DB

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Sagen wir mal wir wären besser vorbereitet gewesen, wenn die Kantone die Hausaufgaben gemacht hätten. Betten, Masken, Medikamente usw. Siehe Anmahnungen Zeltner, Vorgaben Pandemieplan.

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Sagen wir mal die getroffenen Vorbereitungen und Kapazitäten wurden von den Verantwortlichen als genügend beurteilt. Andere (z.B. Zeltner) waren wie sie Anmerken anderer Meinung. Vielleicht hat aber auch nur die Veränderung länger gedauert? Wegen Föderalismus, Subsidiarität und so?

Anyway, das ändert in meinen Augen nichts an der aktuellen Lage. Wie bereits geschrieben, es gibt immer Probleme in Notlagen, sind es nicht die, sind es Andere. Wie wir die jetzt Lösen (und im besten Fall lernen und in Zukunft verhindern) ist jetzt relevant. Und nicht was wann wo von wem versäumt wurde...

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Herr B., leider kann man schon jetzt sagen, dass die Schweiz sehr schlecht reagiert hat. Man hat länger gebraucht um den exponentiellen Wachstum zu verringern als fast jedes andere Land. Dies weil man die Massnahmen verschlampt und immer wieder zu spät eingeführt hat, nach dem Motto too little too late. Offensichtlich war man überfordert und immer nur am reagieren statt agieren.

Weiter: man muss ja nicht immer nur von der eigenen Erfahrung lernen. Man hätte auch von China und Italien lernen können. Hat man aber fast gänzlich unterlassen. Obschon schlussendlich alles genau gleich abgelaufen ist wie in China.

"Die Schweiz rüstet sich immer für die letzte Krise." sagt man. Darum sprachen wir auch immer nur über neue Kampfjets statt über Pandemien.

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Genau Frau Kaehrli, das sehe ich exakt so!

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Lieber Glaser, Sie haben schon recht: Hinterher ist man immer klüger und es kommt darauf an, aus Erfahrungen zu lernen. Auch ist es richtig, dass die Schweiz einen Pandemie-Plan hatte. Genau hier liegt aber das Problem: Sie hatte einen Plan und hat ihn nicht respektiert. Das geht nicht. Dann kann man sich die ganz Sache gleich sparen. Hat die Schweiz seit Ausbruch der Krise gut agiert: Zu Teilen sicherlich schon. Aber richtig früh dran waren wir nicht - nicht wie etwa Südkorea. Ist das unverzeihlich? Sicherlich nicht. Sollten wir daraus dringend unsere Schlüsse ziehen? Ich denke schon.

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Lieber Herr B., da muss mir oben in meinem vorherigen Kommentar meine Autokorrektur einen Streich gespielt haben. Entschuldigen Sie bitte!

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Interessierter Leser🤓
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· editiert

Das Argument mit dem Pflichtlager ist mir etwas zu plump, da wurde auch der Echo-Beitrag schlicht verzerrt wiedergegeben: Antibiotika sind schon länger ein Problem, da gibt es Lieferprobleme, da diese teils nur in wenigen Fabriken in China hergestellt werden. Da kann man den Verantwortlichen des Pflichtlagers keine Vorwürfe machen. Auch bei den Schmerzmittelreserven: Schmerzmittel für 3 Monate sind vorhanden, aber bei einem sehr erhöhten Bedarf reichen diese halt nicht für 3 Monate. Vielleicht sollten wir auch mit dem Gedanken brechen, dass man auf jedes erdenkliche Szenario vorbereitet sein kann.

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"mit dem Gedanken brechen, dass man auf jedes erdenkliche Szenario vorbereitet sein kann."

Das ist eh klar.

Das demokratische Südkorea beweist in diesem Fall (Virusepidemie) allerdings genau das Gegenteil: das Szenario war absolut erdenklich, und eine Prävention auch verhältnismässig zu finanzieren.

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Interessierter Leser🤓
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Das ist schon so. Aber wenn ich mich nicht täusche, dann war Südkorea auch deshalb vorbereitet, weil es bereits Erfahrungen mit Sars-CoV-1 gemacht hat.

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Von Beweisen würde ich noch nicht sprechen. Man kann gewisse Länder nicht einfach so mit anderen vergleichen. Die Altersstruktur ist in Südkorea ganz anders. Wie soll dort das Durchschnittsalter der Toten jenes von Italien erreichen? Ob sich mit der wärmeren Jahreszeit die Pandemie abschwächen wird, weiss man nicht. Aber man vergleicht frisch und fröhlich die Schweiz mit Singapur. So geht es ganz sicher nicht! Warten wir auf gesicherte Ergebnisse zum Virus. Oder fragen wir einen Ökonomen. Angehörige dieser Gattung wissen auch schon, wie lange die Rezession in jedem Land dauert und wie hoch das Bruttosozialprodukt 2020 sein wird...

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Die Pflichtlager u. a. für Impfungen und Medikamente zeichnen sich durch eine notorische Mangellage aus. Warum?

Alfred Flessenkämper, stellvertretender Direktor des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung, sagte 2012:

Ja, das Just-in-time-Prinzip kann zum Versorgungsrisiko werden. Es bestehen heute, wie bereits gesagt, kaum noch Möglichkeiten, bei Problemen der Transportlogistik auf Lagervorräte oder zusätzliche Produktionskapazitäten zurückzugreifen. Getrieben vom globalen Wettbewerbsdruck, schöpfen Marktteilnehmer alle erdenklichen Möglichkeiten der Kostenoptimierung aus und begeben sich damit in kritische Abhängigkeiten.

Und Rahel Rohrer vom Schweizerischen Apothekerverband PharmaSuisse sagt:

Der Schweiz droht eine Versorgungskrise aus rein wirtschaftlichen Gründen.

Wenn nun aber die nationalstaatliche Versorgungssicherheit im Kontext des globalisierten Kapitalismus nicht hinreichend durch neoliberale Privatisierung und Public-Private-Partnerships (PPP) gewährleistet werden kann: Was tun?

Eine Studie der Universität Zürich von Prof. Dr. med. Christoph Berger et al. konstatiert:

  • „Folgen der Globalisierung und steigender Preisdruck wirken sich negativ auf die Versorgungssicherheit aus.“

  • „So verlagern Wirkstoff verarbeitende Unternehmen ihre Standorte ins Ausland, mit dem Resultat, dass heute 80% der Impfstoffe in China und Indien herge­stellt werden.“

  • „Weiter sind die Unternehmen nicht ver­pflichtet, für Patienten wichtige Mittel auf dem Markt zu halten, die keinen Gewinn abwerfen.“

  • „In Krisensitua­tionen spitzt sich diese Ausgangslage noch zu und er­höht die Gefahr einer Unterversorgung.“

Welche Lösungen fordern sie?

  • Eine Harmonisierung zwischen Swissmedic und der euro­päischen Arzneimittelagentur (EMA)

  • Aus­weitung der staatlichen Verantwortung in Bezug auf Beschaffung, Verwaltung und Verteilung

Daniel K. sagt gegenüber der WOZ

  • Reservationsverträge: „Die Unternehmen halten in der Produktion Überkapazitäten bereit, damit im Pandemiefall sofort mehr Impfstoff hergestellt werden kann. Gratis tun sie das nicht. Wie viel der Bund dafür bezahlt, kann K. nicht sagen. Die Verträge seien geheim.“

  • Produktion im Inland: „Daniel K. sagt, das BAG habe verschiedene Impfstofffirmen gefragt, ob sie in der Schweiz nicht wieder einen Produktionsstandort aufbauen wollten, aber immer abschlägige Antwort erhalten.“

  • Staatliche Impfprogramme: „Die meisten EU-Staaten haben staatliche Impfprogramme. (…) Die Staaten beschaffen deshalb den Impfstoff zentral – machen Ausschreibungen und schliessen mit den Konzernen Verträge ab. Diese Verträge enthalten Konventionalstrafen, falls ein Produzent nicht liefert.“

Das Fazit von Daniel K. lautet jedoch:

Der freie Markt hilft in diesem Fall nicht jenen, die – wie die Schweiz – vollständig auf diesen angewiesen sind, sondern benachteiligt sie.

Das neoliberale Vorzeigeland Schweiz ist sozusagen Opfer seines eigenen Erfolgs und damit des freien Marktes, das durch Monopolisierungs- bzw. Konzentrationsprozesse geprägt ist.

Der freie Markt ist also mitnichten frei. Ursprünglich ging man davon aus, dass – sobald die Patente für die Impfstoffe ausgelaufen sind – mehr Anbieter auf den Markt drängen werden. Doch das Gegenteil ist passiert. Es ist zu erwarten, dass sich der Konzentrationsprozess in den nächsten Jahren noch akzentuieren wird.

Es bräuchte eine staatliche Intervention, um aus dem Dilemma herauszukommen.

Daniel K. vom BAG sagt, wenn man einen zentralen Einkauf institutionalisieren möchte, bräuchte es dafür einen politischen Entscheid und die nötigen gesetzlichen Grundlagen.

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Es ist nicht der Zeit für Schuld­zuweisungen, ok. Aber wir haben momentan genug Zeit, über die Mechanismen die zu diesem (systemischen) Versagen geführt haben, nachzudenken. Nutzen wir sie, bevor die Spuren (genauso systemisch) verwischt werden.

Und den Zeitpunkt für Schuldzuweisungen (besser: Feststellung der Verantwortlichkeit) wollen wir auch nicht hinausschieben, bis niemand mehr an Corona stirbt. Denn an Coronaviren wurde schon vor SARS-CoV-2 gestorben, halt an anderen Croronaviren, und in viel kleinerer Zahl, und halt meist unentdeckt.

Nebenthema:

Was man aber jetzt schon diskutieren muss und kann (denn viele Leute sind ja zur Untätigkeit in den vier Wänden aufgefordert oder gleich verdonnert), ist nach welchen Kriterien diese "ausserordentliche Lage" ein Ende findet. Denn an SARS-CoV-2 werden ab jetzt jedes Jahr eine Anzahl Leute sterben.
Ich meine: ein Ausnahmezustand dürfte eigentlich nur verhängt werden zusammen mit einem klaren Ablaufkriterium: Zeit oder Umstände. Da der zeitliche Verlauf nicht zu klären ist: wieviele Corona-Infektionen und/oder Corona-Tote pro Monat wollen wir ertragen, bis wir alle Massnahmen wieder aufheben? 10? 20? 100? Bei den heftigen Grippewellen haben wir grob geschätzt 1000 Tote pro Saison eher achselzuckend hingenommen, nur so zur Erinnerung.

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Jedes Land bereitet sich auf mögliche Bedrohungen vor durch die Linse der vorherigen Bedrohungen, was im Falle von Europa vor allem der 2. Weltkrieg und der Kalte Krieg war.

Durch diszipliniertes Daheimbleiben kaufen wir uns nun im besten Falle ein bisschen Zeit um Versäumtes aufzuholen - hoffentlich nutzen wir diese Zeit effektiv. Aber dies ist vermutlich noch nicht die beste Zeit um den kurzen Burgfrieden aufzukünden und zu ideologischen Grabenkämpfen und Schuldzuweisungen zurückzukehren.

In 2 Jahren werden wir vermutlich auf zukünftige Epidemien besser vorbereitet sein, was uns dann jedoch wiederum auch nicht helfen wird auf potentielle Katastrophen verursacht durch Klimawandel besser vorbereitet zu sein.

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Lieber Herr S., da kann ich Ihnen nur beipflichten: Die historische Erfahrung ist für die Prioritätensetzung und die faktische Präventionspolitik absolut zentral. Leider!

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«Wie kann ein Land, das sich mit obsessivem Aufwand auf das Szenario einer Atom­katastrophe vorbereitet, ... »

Grossartig beobachtet, toll formuliert!

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Verlegerin
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Ich möchte einen die Sache komplizierenden Aspekt einbringen. Vorräte sind buchhalterisch nur beim Erwerb vollständig und unterliegen anschliessend der Abschreibung und damit der wirtschaftlichen Inexistenz. So lange Vorräte buchhalterisch sinnlos sind, werden sie nicht als Wert angesehen. Mit Psyche hat das erst im zweiten Schritt zu tun: Wenn das Fehlen Leben gefährdet. - Im September 2020 findet die Schweizer Frauensynode "Wirtschaft ist Care" statt. Unsere Sorgearbeit ist wirtschaftlich zu wenig repräsentiert und aus den Modellen (Funktionstheorien) ausgegrenzt. Wäre schön, wenn wir mit angepassteren Modellen zu adäquaten Bewertungen unserer materiellen Werte führen würden.

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Ich würde sogar noch weiter gehen. Solange der Wert der Dinge rein monetär begriffen wird, können wir niemals eine wirklich funktionierende Wirtschaft aufbauen. Es hat seine Gründe, warum die kapitalistische Marktwirtschaft nur mit Wachstum eine ausreichende Versorgung gewährleisten kann. Das Ignorieren des Gebrauchswertes eines Gegenstands, oder einer Dienstleistung, ist einer davon, das Konzept des Kredits mit Zins und Zinseszins ein anderer.
Sobald das Wachstum ausbleibt, stellen sich Mängel ein, weil der gewaltige Überfluss, der sonst die ungleiche Verteilung übertüncht schwindet.
Aus diesem Grund können wir mit dem bestehenden System unmöglich die kommende globale Umweltkrise verhindern. Viel zu sehr basiert das vorherrschende liberale Wirtschaftsmodell auf Verschwendung, als das man damit eine (umwelttechnisch) effiziente Produktion der notwendigen Güter erreichen könnte.

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Herr Reber, genau das Gegenteil ist Richtig: wir werden die kommenden Umweltkrisen nur dann abwenden können, wenn der Staat dafür sorgt, dass Umweltschäden richtig monetarisiert werden und der Marktwirtschaft mittels Kostenwahrheit richtig eingepreist wird. Alles andere wurde in den letzten 70 Jahren versucht und hat nicht funktioniert.

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Frau H., ich denke nicht dass das stimmt. Wenn Sie z.B. Masken lagern, unterliegen die keiner Abnützung oder Alterung und sie müssen die vermutlich nicht mal abschreiben, wenn Sie nicht wollen.
Aber noch wichtiger: gerade weil sie die Masken abschreiben dürfen, wenn Sie wollen, können sie diesen fiktiven Wertverlust als Ausgaben den Einnahmen entgegenrechnen und so massiv Steuern sparen. Darum ist es sehr lukrativ Masken zu lagern.

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Gummibänder verspröden. Nicola V.

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Liebe Frau H., die Diskontierung ist sicherlich ein Problem. Aber all dies sollte ja für Notfall-Planung keine Rolle spielen: Kein Mensch kann erwarten, dass Pflichtlager sich rechnen. Dennoch müsste ein gut funktionierendes Staatswesen sie sinnvoll provisionnieren und unterhalten. Herzlich, DB

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Das Universitätspital Basel sucht dringend geheilte Corona-Patienten, um mit Plasma schwer erkrankten Corona-Patienten zu helfen. Ich habe schon vor drei Wochen geschrieben (in einer anderen Zeitschrift), dass ein Wissenschaftler bereits vor 100 Jahren tausende Diphterie-erkrankte Kinder mit dem Plasma von geheilten Kindern gerettet hatte; und was damals möglich war, sollte auch - hoffentlich - bei schwer kranken Corona-Patienten möglich sein. Kürzlich sind wieder 1000 Menschen an einem einzigen Tag in Italien am Covid-19 verstorben. Ich finde, dass auch andere Spitäler (Zürich, etc.) mit einem Aufruf nach geheilten Corona-Patienten suchen sollten (so wie Basel), denn die Zeit drängt.

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Es dämmert im 'Kuhland Schweiz': Heilige Kühe werden an den Pranger gestellt, wie es Binswanger mit der 'Alpenfestung' tut. Eine andere heilige Kuh ist die Neutralität. Bald werden wir aufgerufen, zu einem 6-Mrd-Kredit für die Anschaffung von Kampfflugzeugen für die Überwachung unseres Luftraumes Stellung zu nehmen. Für einige Hundert Millionen Euro - schätzungsweise - wäre doch die NATO bereit, diese Aufgabe von der Schweiz zu übernehmen, denn die stecknadelgrosse Fläche der Schweiz auf der Landkarte Europas ist doch schon längst im Dispositiv dieser Militärorganisation. Outsourcing ist das Losungswort - und selbstverständliche das Hinterfragen der heiligen Kuh Neutralität und dessen Neudefinition. Eine solche Neudefinieren müsste die Möglichkeit eines Outsourcings der Flugüberwachung beinhalten, selbstverständlich unter Beibehaltung der allermeisten Elemente der in der Vergangenheit erfolgreichen Neutralitätspolitik.

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Rudolf Weiler
Mitglied
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Sorry, weil alle Homeoffice betreiben, ist die Kommentarspalte hier sehr lang (warum wird
die Zahl der Posts oben nicht angegeben?) und ich mag nicht alles lesen. Vielleicht hat schon jemand auf diese Punkte hingewiesen. Die Verfehlungen in der Vorbereitung auf den eingetretenen Ernstfall sind mannigfaltig: Beschaffung von Schutzmaterial, fehlende Notspitäler, mangelnde Hinweise auf Prävention für Gefährdete (Immunsystem stärken!), zu später Testbeginn, zu späte Schliessung der Grenzen, veraltetes Meldesystem für Fälle (Fax!!!), unsinniger Armee-Einsatz (?) uvam. In den Medien heisst es dann oft, es sei jetzt nicht der Moment Schuldzuweisungen vorzunehmen. Ja wann denn? Für mich haben die zuständigen SVP-Bundesräte Maurer und Parmelin hier voll die Verantwortung zu tragen für die Ausbreitung der Seuche.

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Sie haben recht, die Gründe sind mannigfaltig. Ich sehe bisher aber keine Indizien, dass das zögerliche Handeln der Regierung in einer ersten Phase des Ausbruchs (allerdings weniger zögerlich als in den meisten anderen Ländern in Europa) den SVP-Bundesräten anzulasten ist. Ich glaube, das geht viel weiter als parteipolitische Erklärungen. Herzlich, DB

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Märchentante*onkel
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Der Tessiner SVP-Ständerat Marco Chiesa verlangte eine Genzschliessung zur Lombardei am 10. März. AM 10. MÄRZ!
https://www.srf.ch/news/schweiz/akt…chliessung

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Mitverleger
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Frau Kehrli, ja das ist eine der zentralen Aufgaben des Staates: Regeln und Grenzen setzen. Ob der Staat dies in der jetzigen Krise richtig gemacht hat oder nicht, wissen wir vermutlich erst in einigen Wochen/Monaten. Jetzt geht es primär ums Umsetzen.

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Herr B., richtig, der Staat sollte Regeln setzen. Und nein, wir wissen bereits jetzt, dass unser Staat versagt hat in dieser Kriese. Er hat es viel zu lange schleiffen lassen und die Massnahmen immer zu spät eingefürt. Er war ganz offensichtlich schlecht vorbereitet, wie das Herr Binswanger ja sehr schön erklärt hat. Man hat weder von China gelernt, noch von Italien. Man hat sogar die beschlossenen Vorbereitungen nicht umgesetzt. Man hat viel mehr an an neue Kampfflugzeuge gedacht als an Epidemien. Dies obschn es in den letzten Jahren mehrere Epidemien gegben hat. Dies obschon wir ein sehr teures Gesundheitssystem haben.

Am besten hätte man von Taiwan lernen können. Die hatten diese Krise um Welten besser im Griff, trotzdem sie sehr nahe mit China verflechtet sind.

Das Umsetzen ist bereits abgeschlossen. Der Schweiz ist es gelungen den exponentiellen Wachstum von 35% pro Tag auf wohl weniger als 10% oder sogar einen Konstanten Wachstum von 1000 Fällen pro Tag zu senken. Jetzt geht es eher schon wieder darum eine Strategie zu definieren, wie man die Massnahmen zurück fährt. Dazu müsste man berechnen wieviele Erkrankungen pro Tag wir unserem Gesundgeitssystem zumuten können. Ich denke wir haben etwa 2000 Intensivbetten in der CH, ind diese werden wohl etwa pro Patient für 10 Tage belegt. Also könnte man sich 200 schwer Erkrankte pro Tag leisten. Diese Zahlen habe ich grob abgeschätzt, die sollten sie nicht glauben. Es geht mehr um das Beispiel.
Man muss sich also irgendwann entscheiden ob man z.B. eher die Schulen oder die Industrie mehr freigeben will um unter diesen 200 neuen Patienten pro Tag zu bleiben.

Hätte der Staat früher und energischer reagiert, hätte man ev. die Schulen gar nie schliessen müssen um unter diesen 200 zu bleiben.
Je später man reagiert, desto energischer muss man das tun. Das erlebt jetzt gerade die USA und auch GB, wohl die einzigen Staaten die Massnahmen noch länger verschlampt haben als die CH.

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Bei all diesen Kommentaren geht vielleicht vergessen, dass bei den Entscheidungen die Akzeptanz in der Bevölkerung braucht. Wir sind nicht in einem autoritären Staat wie China. Zudem können wir immer noch sehen, dass bei uns die mantramässig wiederholten Empfehlungen bzw. Vorschriften nicht befolgt werden und die Polizei einschreiten muss. Es ist für den Bundesrat immer auch eine Gratwanderung. Da haben es autoritäre Staaten einfacher. Aber dort möchte ich nicht leben.

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"Aber dadurch, dass wir uns auf die Schultern klopfen, haben wir kein einziges zusätzliches Leben gerettet. Nur darauf kommt es jetzt an."
Wirklich? Diese scheinheilige Blickwinkelverengung macht mich nachdenklich.

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Mensch
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...und die Selbstverständlichkeit, mit der dieser Epidemie schon jetzt einen (medizinischen) Stellenwert beimisst, den sie möglicherweise/vermutlich nicht hat.

Ich fühle mich diesem "wir" von Binswanger jedenfalls nicht zugehörig und klopfe auch nicht auf irgebdwelche Schultern (oder werde geklopft).

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Ich verstehe nicht, was Sie sagen wollen. Inwiefern verengter Blickwinkel? Weil es auch wirtschaftliche Zwänge gibt? Da haben Sie sicher recht. Aber auch hier wird es letztlich um Menschenleben geben, denn ein schwerer wirtschaftlicher Zusammenbruch trifft die Schwächsten Glieder der Gesellschaft in existentieller Weise. Herzlich, DB

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Die Verengung liegt im Wort "nur". Macht es Sinn, dem Ziel Leben zu retten, alle anderen Werte unterzuordnen? Scheinheilig erscheint es mir, weil eine ethische Motivation angesprochen wird, die, wenn es nicht um Corona-Patienten geht, unvergleichbar viel weniger gelebt wird.
Aber vielleicht solte ich Ihren Nur-Satz mehr als einen wohlklingenden Schlusssatz verstehen und nicht auf die Goldwaage legen.

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(durch User zurückgezogen)
Köchin
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Résumé avec vos mots

Tatsache- gesichert
Ausbau-zusätzlich-grosse Fortschritte
Total-Hinblick
Schweiz-Tatsache
Insel-hart
Grundgefühl gestellt

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Wäre es jetzt Zeit sich zu überlegen wie der Restart organisiert werden soll?

  • Was macht das Bundesamt, dass möglichst bald 100000e von Bluttests zur Verfügung stehen damit wir schnellst möglichst viele geheilte Personen identifizieren können.

  • solche getesteten, immune Personen sollten ein grünes Armband tragen, damit sie in der Öffentlichkeit identifiziert werden können. Nur diese Personen sollten möglichst früh die Wirtschaft "restarten"

  • alle anderen werden wahrscheinlich auch länger noch die Beschränkungen einhalten müssen.
    Ob das BAG wohl einen Plan hat?

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Seit ein paar Tagen laufen bereits entsprechende Testprogramme an der Universität Zürich. Wie schnell man im ganz grossen Massstab Immunität wird testen können, dürft noch offen sein. Aber sie haben recht: Es ist eine der Schlüsselfragen.

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