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Mich stört vor allem, dass dieses Ende der Karikaturen nie passiert wäre, wenn die Karikatur Islamfeindlich gewesen wäre (Stichwort Charly Hebdo, wo sich der ganze Westen mit dem Zeichner solidarisierte, nicht mit den Opfern - ich spreche von den hasserfüllten Karikaturen, nicht vom Attentat). Ich finde beim ganzen Hass auf den Islam, der mit krasser Respektlosigkeit beginnt und mit Rassismus gepudert zur ausgebackenen Hetze wird, da ist man bei uns viel zu sehr "Verfechter der Rede- und Kunstfreiheit", während genau die gleichen Verhaltensmuster beim jüdischen Themen nicht toleriert werden. Ich bin ein Feind solcher Doppelmoral.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Guten Tag Herr Bachmann

Ihr Argument funktioniert nicht. Wäre, hätte, Fahrradkette... Wir wissen nicht was passiert wäre, wenn die NYT eine islamfeindliche Karikatur abgedruckt hätte. Ich kenne zugegebenermassen nicht alle Charlie-Karikaturen, aber diejenigen die ich kenne würde ich jetzt nicht als hasserfüllt bezeichnen und bedienen sich auch keinen islamfeindlichen Codes...?

Zum Vergleich: Die abgedruckte Karikatur ist inhaltlich nicht problematisch, aber sie bedient sich bestimmten Codes, die eindeutig antisemitisch sind und einem historischen Kontext verstanden werden müssen. Netanjahu wird als Hund dargestellt. Eine antisemitische Darstellung, die bereits die Nationalsozialisten zur Hetze verwendet haben.

Man soll sich unbedingt über den Islam, das Christentum oder auch das Judentum lustig machen dürfen. Das geht aber alles ohne rassistische oder antisemitische Codes.

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Ihre Argumentation überzeugt mich noch immer nicht. Die Punkte zum Antisemitismus sehe total, die Karikatur war respektlos gegenüber der Religion und Geschichte der Juden. Aber das Ziel der Mohammed Karikaturen war nichts anderes als Muslime zu beleidigen und ihnen zu zeigen, dass ihre Werte bei uns nicht respektiert werden. Das rechtfertigt natürlich keinen Terroranschlag. Aber warum der Angriff auf Kernwerte des Islams OK sein sollen, während ein Angriff auf das Judentum es nicht sein soll, das verstehe ich nicht, das akzeptiere ich nicht. Sie tun so als ob es da um einen hypothetischen Fall ginge, dabei gibt es zahllose gezielt bösartige Karikaturen gegen den Islam, die bei uns bestenfalls eine kontroverse Diskussion über die Grenzen des Anstands auslösen, aber eben sehr kontrovers. Menschen als Hund zu zeichnen ist immer beleidigend. Das Argument dass diese Beleidigung nur bei Juden nicht geht, halte ich für falsch.

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Nicht lustig? Gibt es denn ein "lustiges Land" und welches wäre das? Die Lust aufs Lustige nimmt sie eher zu oder ab? In England, Land des schwarzen Humors, die USA mit Trump können es nach Brexit und Mexiko-Mauer auch nicht mehr sein. Bayern, Oesterreich, die Schweiz sind es ebenso nicht--aber vielleicht der Kanton Appenzell? In Zeiten wo die Realsatire die Realität und die Satire überholt, wird es für den Humor etwas sonderbar. Wir haben bei R glücklicherweise den grossartigen Zeichner Sany, ein schwedischer Design Professor, der beweist, dass Comics und spitze Feder auch hier möglich und nötig sind. Strange, dass Zeichner ihr Brot oft im Ausland verdienen müssen/wollen. Funny dass gerade in schwierigen Zeiten Humor doch oft der grosse Tröster war. Es sind dann also nach wie vor Personen, die Lustiges kreieren/leben, Länder schaffen das nicht.

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Elia Blülle
Journalist @Republik
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Damit haben Sie wohl Recht 😊

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Wo Mutlosigkeit sich verbreitet (NYT), lahmen Energien, und übler Geruch sickert an ihre Stelle.
Im nun undurchdringlichen Dunst verdienen Trump und Nethanjahu vielleicht doch etwas Grösseres, Aggressiveres und Würdigeres: Als Blindenhund eine rassenreine Hyäne statt den kurzbeinigen Dackel.
Ich muss ja nicht um eine Kündigung fürchten, aber ich meine es leider ernst.

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Chappatte zeichnet in erster Linie (täglich) für Le Temps

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