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Unternehmer
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Vielen Dank für das ausheben dieses Schatzes.

Vor über einem Jahr hatte ich eigentlich zum selben Thema diesen Blog Artikel geschrieben (hier ähnlich auf englisch). Ich hatte darin verzweifelt nach einer Möglichkeit gesucht resp. gebeten, den Aufstieg der Trolle zu bremsen, resp. umzukehren.

Nun ist über ein Jahr vergangen, und wie auch in diesem wunderbaren Long Read dargelegt, wird die von mir beschriebene Dynamik stetig nur noch kraftvoller.

Meine einzige Hoffnung (wie schon damals dargelegt) ist eine kollektive Bewusstwerdung.

Da danke ich herzlich für diesen Beitrag!

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Merci! Und Sie waren deutlich schneller im Nachdenken als ich – was wieder einmal zeigt, dass die wichtigste Qualifikation eines Journalisten die Anstellung als ebensolcher ist.

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Unternehmer
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· editiert

😅

Ich wollte damit nicht implizieren, dass Sie langsam gewesen seien.

Sondern wie erschreckend erfolgreich und unaufhaltsam diese Entwicklung ist.

Ich hatte letztes Jahr angenommen, dass ich nur einmal mehr alles viel zu düster sehe...

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Wünsche mir zu Weihnachten, dass dieser Artikel auch in der englischen und amerikanischen Presse erscheint. Das Beste, was zu Trump & Co. je geschrieben wurde.

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„In Zeiten des Chaos ist gut gemachte Arbeit der wirklich subversive Akt“. Ebenso schlicht wie zwingend! Ein wunderbarer Artikel, auch dank etwas Pathos am rechten Fleck - vielen Dank! Und in diesem Sinne: „Was haben wir?“ wurde Benjamin Franklin gefragt. „Eine Republik, wenn ihr sie behalten könnt“, hat er geantwortet. Auf dass die Amis ihre behalten werden. (Und wir unsere! Ich leg sie überall unter den Weihnachtsbaum, wo ich kann). Wider den Trollen: Lasst uns Elfen sein. 🧚🏽‍♂️

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Erica Dubach Spiegler
Geschäftsleiterin
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· editiert

Wider den Trollen: Lasst uns Elfen sein.
Was für ein toller Satz! Der wird mein persönlicher Leitspruch für die Republik im nächsten Jahr. Merci!

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Physiotherapeutin
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Ein Constantin-Seibt-Artikel im Dezember: ein fulminanter Blitz am vorweihnachtlichen Nachthimmel.....

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Das waren noch Zeiten, als noch ein grosser Stern vorweihnachtlichen Nachthimmel stand...

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Manuel Studer
Entwerfer und Verwerfer
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Um Seibt an seinem Schlussvotum zu messen:

  • gut gemachte Arbeit als subversiver Akt; yep, erfüllt

  • Klarheit, Fleiss, Hartnäckigkeit; ich habe sie von Seibt selbst am meisten vermisst denn er hat im 2019 nur gerade mal vier Artikel abgeliefert (das ist kein Vorwurf, bloss Liebeskummer eines vernachlässigten Publikums). Doch im Artikel Corbyn versteckt sich das angekündigte Comeback eines Schlangenölverkäufers.

  • Freundlichkeit: ja bitte, aber bitte nicht von Seibt

Worauf ich hinaus will: Seibt ist der Republiks Zweihänder. Und wenn dieser nun auch endlich wieder aus seinem Keller steigt, dann verspreche ich, dass ich mit dieser Nachricht in meinem Bekanntenkreis einigen Leuten ein Republik-Abo verkaufe – und wenn ich sie dazu nötigen muss. Die Republik hat's verdient; für die gute, subversive Arbeit. Für meinen Teil handle ich aus purem Egoismus. Denn am liebsten diskutiere ich im Freunden über Seibt-Artikel in der Republik!

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Herr Seibt, was für eine Analyse und Hilfe im Kampf gegen jegliche Trollerei! Zurück zu Freundlichkeit, Konstanz, Ausdauer. Das "dicke Fell", das man sich aneignen sollte, hätte vielleicht noch erwähnt werden sollen, bei all der Polemik, die Trolle so verbreiten.

Und jetzt gehe ich los, Werbung für die Republik zu machen. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht: Wie wär`s mit einem Jahresabo?

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Ja! Ich kauf eins.

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André Ehrhard
Anglist
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Was man von der Republik erwartet: Dass sie mit absoluter Präzision das weithin Unausgesprochene auf den Punkt bringt. Constantin Seibt weiss, dass der Troll den politischen Diskurs zerstört hat und hält ihm das entgegen, was uns hoffentlich von diesem Übeltäter befreien wird. Es ist die gepflegte, zivilisierte Sprache, die unsere Wirklichkeit wieder auf den Stand bringt, der eine Republik überhaupt ermöglicht. Sie wird allerdings erst wirksam, wenn sie dem plumpen Clowngerede der Trolls scharfen Witz und satirischen Biss entgegensetzt. So geschehen in der heutigen REPUBLIK. Thank you, Sir. You made my day. Mein eben bezahlter Abobeitrag hat sich dadurch schon mehr als gelohnt. Und ja: Das muss in die englischsprachige Presse.

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Mit solchen lesenswerten Artikeln über Trolle und Kinderhüter (Globegarten) zeigt sich die Republik zum Glück von der besseren Seite im Hinblick auf die Aboerneuerungen und mithin ihrem Überleben. Ich empfehle: Weiter so!

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Macht es Sinn, wenn man ein Phänomen wie den Troll analysieren will, alle semi-autoritären Herrscher unter diesen Begriff zu subsumieren? Gibt es nicht erhebliche Unterschiede zwischen Trump und Johnson einerseits und Orban und Kaczyński andererseits und müsste man nicht auch die sehr verschiedene Ausgangslage in UK und USA als traditionell liberale Demokratien und Polen und Ungarn als Staaten mit einer fast durchgehenden autoritären Vergangenheit berücksichtigen? Manchmal sind differenzierte, langweile Analysen wertvoller als der grosse geniale Essay (der im Übrigen durchaus einige originelle Gedanken zum Trollen enthält).

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Ich glaube (hoffe), das eine schliesst das andere nicht aus. Es ist der Versuch, das Staunen angesichts von gewählten Staatschefs ohne Manieren auf den Punkt zu bringen. Und durch Verwandtschaft zu begreifen: das Entertainment und den Klassenclown kenne ich gut – und dessen Abgründe auch.
Kurz: Ich arbeite mit dem Werkzeug, das ich habe. Was nicht heisst, dass anderes nicht besser geeignet wäre.

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Ein in vielem überzeugender Artikel. Mir bleibt dennoch unerklärlich, wie die republikanische Partei moralisch so vollständig kollabiert ist, dass kein einziger Abgeordnete/r für das Impeachment gestimmt hat, nicht einmal eine*r, die nicht mehr zur Wahl antreten wird.

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Ich fürchte, das war ein Prozess von Jahrzehnten. In den 90ern beschloss man unter Gingrich die Totalopposition gegen Clinton – und seitdem fliesst viel Geld und Energie dahin, immer entschlossenere kompromisslose Kandidaten ins Parlament zu schicken. Was dazu geführt hat, dass ein paradoxer Typ zum Karrierepolitiker geworden ist: ein radikaler Funktionär.

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Vielleicht darum?

Ich frage mich irgendwie, wie das den Leitmedien und der Republik wieder einmal entgehen konnte - aber irgendwie auch nicht^^. Möglicherweise ertragen sie es einfach nicht, wenn ihr Schwarz-Weiss-Malen bzgl. Trump in Frage gestellt wird. (Ich hätte nie gedacht, dass es trotz allem möglich ist, dass Fox News mal näher an der Wahrheit ist als die selbsternannten Qualitätsmedien.)

Dass Trump eine Katastrophe ist, brauchen wir nicht zu diskutieren, das dürfte wohl jedem denkenden Menschen klar sein. Ich finde es aber zum Kotzen, wenn dieselben Medien mit keinem Wort die anderen Verbrecher (Bidens, Bushs, Blairs, Schröders etc. etc.) anklagen, die zwar einen besseren Stil haben, aber inhaltlich Gleiches wie und Schlimmeres als die Trumps leisten. Ich habe noch immer die Hoffnung, dass Teile der Bevölkerung diesen Punkt - im Gegensatz zum ach so gebildeten "Eliten" - geschnallt haben und nur Trump wählen, weil die Alternativen (ausser im Stil) kaum besser sind.

Liebe Grüsse von ausserhalb der Bubble

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Dieser ausgezeichnete und sehr differenzierte Artikel beeindruckt mich sehr und hat mir neue Einsichten und Zusammenhänge in eine Entwicklung eröffnet, die mir bis dato in vielem unverständlich war. Ich finde es sehr wichtig, dass das Gemeinsame dieser Trolle, die aus unterschiedlichen geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontexten hervor getreten sind, analysiert wird.
Den Lösungsansatz, den der Autor vorschlägt, nämlich Klarheit, Fleiss, Hartnäckigkeit und eine klare Strategie gegenüber den Trollen, finde ich sehr konstruktiv und ganz wichtig. Meine Befürchtung ist aber, dass je länger die Zeit dauert, in denen sich die Trolle mit ihrem destruktiven Verhalten ausleben können, desto mehr Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und demokratische Strukturen irreversibel zerstört werden. Ich fürchte, dass es bei solchen Veränderungen recht bald einen point of no return geben kann. Auf der andern Seite, und das ist meine Hoffnung, dürfen wir nicht vergessen, dass da, wo Gefahr ist, das Rettende auch ganz unerwartet wachsen kann.
Einen grossen Dank an Herrn Seibt für diesen erhellenden Beitrag.

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Ja, verurteilen genügt nicht, um die Trolle zurückzudrängen. Der Liberalismus muss sich neu erfinden, den Status quo zu verwalten wird nicht genügen. Danke für die anerkennwnden Worte für Operation Libero!

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constantin seibt als 'zweihänder' der republik - das gefällt mir! und auch 'wow'! ebenso bin ich der meinung, dass dieser artikel unbedingt auf englisch publiziert werden muss.
und zum schluss ein herzliches dankeschön!

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Erica Dubach Spiegler
Geschäftsleiterin
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"Wider den Trollen: Lasst uns Elfen sein."
Was für ein toller Satz! Der wird mein persönlicher Leitspruch für die Republik im nächsten Jahr. Merci!

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Und im übernächsten Jahr: Zwölfen!

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Treffender Artikel! Nur, dass Trolle so neu auch nicht sind. Berlusconi ist schon fast vergessen...

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TROLLE
„Bitte nicht füttern !“
war die erste Regel, damals im usenet.

„Alles was man einem Troll an Aufmerksamkeit schenkt - ob verständnivoll, aggressiv oder ironisch - es gibt ihm neue Nahrung. Bitte verlängert den trollischen Lebenszyklus nicht unnötig durch nutzloses Streiten.“ Zitat aus einer newsgroup 1986

Danke für diesen Artikel zum Jahresende.

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The only winning move is not to play.
Wargames 1983. ;-)

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Irgendjemand muss sie 1986 doch gefüttert haben.

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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"In Zeiten des Chaos ist gut gemachte Arbeit der wirklich subversive Akt."

Dieser Satz gefällt mir sehr gut.

Was ich im Artikel aber vermisse, ist eine Diagnose der Rolle der Medien. Anstatt nüchtern zu bleiben, nehmen diese nämlich jede kleinste Provokation der Meistertrolle dankbar auf und verstärken sie noch. Beispielsweise hat Trump nie gesagt, Mexikaner seien Vergewaltiger. Er hat gesagt, Mexiko würde "their worst", einschliesslich Vergewaltiger, über die Grenzen schicken. Jedes Mal, wenn ich bei einer Empörungsstory über Trump etwas genauer hingeschaut habe, war sie nur halb so dramatisch, wie sie Watson.ch dargestellt hat. Anstatt aufzuklären, bewirtschaften viele Medien heute Empörung. Das ist nicht gut gemachte Arbeit.

Dies betrifft nicht nur rhetorische Einzelaussagen, wie die eben erwähnte, sondern auch die grossen Zusammenhänge: Nobelpreisträger Krugmann hat 2016 im Einklang mit den etablierten Medien dargelegt, wie Börse und Wirtschaft nach einer Trumpwahl einbrechen würden. Das Gegenteil ist eingetreten. Die Börse ist so hoch wie nie und die Arbeitslosigkeit in den USA so tief wie seit 1969 nicht mehr! Insofern hat Trump sogar sein Wahlversprechen eingelöst, und die USA "great again" gemacht.

Auch bezüglich Brexit wurde uns jahrelang vorgegaukelt, die Briten würden eigentlich die EU gar nicht verlassen wollen, sie seien von einer miesen Trickkampagne hinters Licht geführt worden, und es sei nur eine Protestabstimmung gewesen. Mit der jüngsten Wahl sind diese Behauptungen in sich zusammengefallen. Die Briten haben ihren Willen zum Brexit deutlich bekräftigt und klar denjenigen gewählt, der in den vergangenen Monaten gezeigt hat, dass ihm jedes Mittel recht ist, den Brexit durchzusetzen. Insofern irrt übrigens auch Seibt. Johnson's im Amt begangene Tabubrüche sind nicht so willkürlich, wie er schreibt, sondern stehen im Dienst eines übergeordneten Ziels.

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Was Sie bezüglich Brexit vergessen: eine Mehrheit hat nach wie vor Parteien gewählt, die entweder ein zweites Referendum oder den Brexit ganz abblasen wollen.
Dass Johnsons Partei mit 43% der Stimmen ganze 56% der Sitze holt, ist einzig dem britischen Wahlsystem geschuldet.

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Geehrter Herr M.
merci für Ihre Einwände! Mit dem ersten bin ich nur halb einverstanden. Wenn Sie "Vergewaltiger" sagen, dann bleibt nur dieses Wort hängen und das winzige relativierende Schwänzchen.
(Wir in der Republik haben uns lang gewehrt, dass alle behaupten, wir wollten "die Demokratie retten", was wir nie so gesagt hatten. Sondern über Journalismus im System geredet. Aber am Ende blieb die grobe Vereinfachung kleben - und wir müssen sie akzeptieren. Weil es das ist, weil die Leute verstanden haben.)
Was die Einschätzungen zu Trump, Johnson & Weissgottwem betrifft, haben Sie Recht: Jeder von uns im Journalismus hat ein paar Bretter vor dem Kopf und dann noch eine grüne oder schwarze Brille auf.
Was Herrn Krugman betrifft, der von 2000-2008 als Amateur m.E. der beste Journalist Amerikas war, hat er glaube ich einen typischen Fehler gemacht: eine Prognose. Und die tendieren dazu, von der Zukunft fast immer eine lange Nase gedreht zu bekommen. Egal ob man Esel oder Nobelpreisträgerin, Kartenleger oder Börsenanalyst ist – die Blamage bei Prognosen kennt keine Diskriminierung von Alter, Intelligenz, Bildung, Ethnie, Klasse und Geschlecht. (Die Unkenntnis der Zukunft ist das einzige, was alle Menschen verbindet.)
Was Herrn Johnson anbetrifft, hatten seine Willkürakte natürlich ein Ziel: den Wahlsieg, die Macht und den Brexit. (Wobei mir bei letzterem unklar ist, ob er Ziel oder Mittel ist.)
Andererseits könnte man argumentieren, dass Johnson seinem Ziel, ein grosser Premier zu sein, den Brexit erfolgreich zu machen, das gespaltene Land zu versöhnen durch seine Strategie, durch Traditionsbrüche an die Macht zu kommen, nicht gerade geholfen hat.

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Die deutliche Mehrheit der Tories ist vorab den Wahlsystem geschuldet, der Wähleranteil 43 %.

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Hans von Arx
pensioniert
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Besser geht’s nicht. Vielen Dank für diese tolle Weihnachtsgeschichte.

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Mir fällt dabei auf, dass sich die "Klimajugend", im Unterschied zu vergangenen Jugendkulturen, mit "alten" Tugenden und harten Fakten einbringt und damit viel Wirkung generiert. Für Trolle schwierig, damit umzugehen.

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Suchtleser
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Sehr spannende und erhellende Analyse der Handgranaten im Weisse Haus und Nr. 10!
Leider amusant. Gratuliere und vielen Dank Herr Seibt.

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Was mir nicht klar ist bezüglich des Erfolgs der Trolle: wenn wir schon regelmässig den (pauschalisierten) frustrierten, weissen, männlichen Wähler hier als Antwort bemühen - warum üben solche verantwortungslosen Trolle auch Anziehung auf eine beträchtliche Anzahl von weiblichen Wählern aus? Oder ist das gar nicht so?

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Klar, jedes Geschlecht ist schlecht. Aber die Männer sind laut ziemlich allen Umfragen in ziemlich allen Länder von Männern ohne Manieren deutlich begeisterter als die Frauen.

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Danke, und ich hab grad' einschlägig geduckduckgoet. "Put the blame on Mame" ist läuft auch hier nicht. Am Ende werden wehrhafte Frauen die Vernunft retten müssen. Und mit der Hedwig ab Burghalden oder der Helvetia sind wir SchweizerInnen ja mit diesem Phänomen vertraut: "When the going gets tough, the tough gets going."

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Was mit den Trolls-in-chief in aller Brutalität zum Vorschein kommt, ist der Zynismus der Macht. So wie es dem nackten Kaiser egal sein kann, dass er nackt ist, kann es Trump bekanntlich egal sein, wenn er jemanden erschiessen würde.

I could stand in the middle of Fifth Avenue and shoot somebody and I wouldn’t lose any voters, okay?

Der Grund dafür ist die Grundlosigkeit, das Absurde unserer Existenz. Und damit der Nihilismus, in der Werte und Normen mit einem Coup obsolet werden können.

Werte sind einzig abhängig vom Willen zur Macht. Und Macht will immer mehr Macht. Ohmacht hingegen gebiert die Reaktion, Ressentiments und Rachegelüste.

Dieser dunkle Quell nährt den Autoritarismus, der obsolete Werte und Normen, mit Macht durch eine konservativen Revolution fundamentalistisch errichten will.

Bei dieser Umwertung der Werte zählt auch die Unterscheidung Wahrheit und Lüge nicht mehr. Und wenn, dann nur noch im aussermoralischen Sinn. Behauptet Littlefinger in „Game of Thrones“ Wissen ist Macht, erwidert Cersei demonstrativ, nein, Macht ist Macht.

Die Waffe der Wahl ist in Demokratien nicht die nackte Gewalt der Pistole, sondern die Überwältigung der Aufmerksamkeit. Denn in unserer konsumistischen Gesellschaft des Spektakels mit ihrem Mediensystem ist Aufmerksamkeit das einzige, was zählt, die einzige Währung, die gilt.

Dem Troll und Horror-Clown entsprechen die anderen zeitgenössischen Figuren des Celebrity und Influencer. Die oft nur berühmt dafür sind, berühmt zu sein. Pop und Populismus treffen sich hier.

Dabei ist es einerlei, ob es die Aufmerksamkeit von Freunden oder Feinden ist. Sie alle sind, im Guten oder Bösen, deren follower. Das einzig Wichtige ist: mehr Aufmerksamkeit! Koste es, was es wolle. Denn mehr Aufmerksamkeit – selbst von Kritikern – gibt noch mehr Aufmerksamkeit. Je verrückter, je effektvoller, umso besser.

Das Schlimmste jedoch ist für Trolle die Nichtbeachtung. Deshalb galt auch die Devise DNFTT (Do Not Feed The Troll). Doch genügte es früher den Klassenclown schlicht zu ignorieren, bis er aufgab und still wurde, sind Trolle, einmal an der Macht, nicht mehr einfach so zu ignorieren.

Was es braucht, ist, wie Seibt richtig andeutet, eine Gesellschaft der Aufklärung, in der Bürger*innen und Medien andere Werte und Normen kultivieren, und über seriöse, langweiliger wirkende Dinge reden, als über weitere groteske Volten der Trolle – und wenn, dann wie diese ernsthaftes Leid verursachen.

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Zynismus der Macht, Wille zur Macht, Nihilismus, Macht ist Macht: tönt alles philosophisch interessant. Schlussendlich sind es aber sehr konkrete, reale und harte Verfahren, die angewandt werden, um Anhänger gefügig zu machen und sie zu unterwerfen: Drohungen, Ausschlüsse, Erniedrigungen etc., selbstverständlich auch der eigenen Leute. (Im Artikel von Seibt: frage man den doch den Fachmann Stalin). Da ist nichts Simulation, nur um an einen alten Begriff aus der postmodernistischen Begriffskiste zu erinnern. Auch die von Trump erwähnte Vorstellung des Erschiessens von jemanden in der Fifth Avenue ist eine pointierte Illustration der Hörigkeit seiner Anhänger und Partei, nicht dass es ihm einfach egal wäre, jemand zu töten. Wie recht er doch hatte, zeigt sich im Verhalten der Republikaner im aktuellen Impeachment: aufhören mit der Kritik, get over it!

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Guter Artikel, aber wie zur Hölle Freundlichkeit helfen soll bleibt unerklärt und mir persönlich auch schleierhaft. Das Problem ist ja, dass diese Wähler denen Wahrheit und Anstand egal sind den rechten Populisten nachrennen, gerade auch weil die so daneben sind. Wenn wir weiterhin nur die Linken und Netten sind werden wir von der nichtdenkenden Bevölkerung einfach weiterhin belächelt und verschwinden in der Bedeutungslosigkeit.
Entweder wir schlagen mit der gleichen Keule zurück oder wir ersetzen die Demokratie (die sowieso nicht funktioniert, weil nur ein kleiner Teil der Bevölkerung mitmacht bzw. mitmachen darf), endlich durch ein besseres System.

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Intellektueller Landarbeiter
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Die "unfreundliche Reaktion" gehört zu den "Inneren Dämonen", die wir ebenso akzeptieren und ehren sollten, wie die "Äusseren Dämonen", eben diese "Bösen Clowns" und "Rechts-Punks"!
Und mit solchen natürlichen, auch wütenden und ausfällig werdenden Reaktionen, die wohlgemerkt aus der Situation heraus und darum zur richtigen Zeit am richtigen Ort erfolgen, werden wir von unseren ökologischen Gegenspielern von rechtsnationalistischer Seite auch VERSTANDEN! Darum verlachen und verspotten sie uns ja ständig als abgehobene "Gutmenschen", weil sie wollen, dass wir uns handfest mit ihnen prügeln und BEHERZT reagieren!
Mir kommt dabei der freche Lausbub in den Sinn, der die Erwachsenen enorm herausfordert und an ihre Grenzen bringt.
Wenn Du ihn ignorierst, oder mit gefühlskalter Überheblichkeit reagierst, wird er immer weiter machen mit seinen Provokationen und ständig einen Zacken zulegen, bis Du endlich explodierst! Du musst ihm zeigen, dass Du Dich erschüttern lässt und dass es Dir nicht gleichgültig ist, was der Junge tut. Er will, dass er für Dich wichtig ist, indem Du REAGIERST! Die Worte sind dabei weniger wichtig, als die gezeigten Emotionen.

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Lieber Herr Müller, ich schätze Ihre Beiträge, aber hier versteigen Sie sich m.M.n. und vermischen Dimensionen, die man nicht einfach mischen kann. Ihr Rezept im Umgang mit (rechtsnationalistischen) Provokateuren mag im Rahmen einer überschaubaren Gemeinschaft aufgehen, aber während der freche Lausbub in der Familie, im Kindergarten, im Quartier, meinetwegen auch noch am Stammtisch, Grenzen sucht und Widerstand spüren will, sind die Machtmittel im grossen Rahmen anders verteilt. Ein Soziopath als Staatsoberhaupt ist etwas anderes als ein Lausbub in der Nachbarschaft. Da führt der Versuch, gleiches mit gleichem zu 'heilen', ziemlich direkt zum weltweiten Wettrüsten, wie man es aus dem kalten Krieg kennt. Das potenziert einfach die Gefahr und ich wüsste nicht, was dadurch besser werden sollte. Ausser vielleicht für die Rüstungsindustrie.
Da scheint mir Seibts Ansatz sinnvoller: Klarheit, Fleiss, Hartnäckigkeit und eine klare Strategie gegenüber den Trollen.
Eine klare Strategie könnte im Kleinen bspw. heissen: in aller Freundlichkeit eine klare Grenze setzen, statt einfach nur peinlich berührt zu schweigen. Auch das geht natürlich nur im direkten Kontakt. Und es setzt Mut voraus, was man zu Seibts Auflistung vielleicht noch hinzufügen könnte. Mehr Mut, als einfach bei demjenigen anzuhängen, der gerade am lautesten poltert und der eigenen Gefühlslage am deutlichsten Ausdruck gibt.

Was mir persönlich allerdings fast mehr Sorgen macht als die einzelnen politischen Trolle, ist das Aufpeitschen von Emotionen über die sozialen Medien. Die Trolle mit ihren Entouragen allein wären vielleicht noch zu handeln, aber die Tsunamis, die sie in den sozialen Netzwerken auslösen, unterspülen alle gesellschaftlichen Fundamente. Hier sehe ich persönlich auch die regulären Medien in der Verantwortung, und es macht mich so hilflos wie wütend, wenn ich realisiere, dass sich reguläre Medien der asozial-sozialen als Quelle bedienen, statt selber zu recherchieren. Dieses künstlich hochgepeitsche Excitement hat sowenig mit dem realen Leben zu tun wie ein Donald Trump mit einem realen Politiker, der nicht nur für sich selber, sondern für sein Land das beste will. Das eine bedingt und bringt in wechselseitiger Abhängigkeit das andere hervor: hohle Karrikaturen, gefüllt mit Selbstsüchtigkeit, und dass wir das für die Wirklichkeit halten, sagt vielleicht mehr über uns selber aus als über die Trolle am Drücker. Darum finde ich die Illustration zum Artikel auch ausserordentlich passend.

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Was hiesse mit der gleichen Keule zurückschlagen? Und was wäre dieses bessere System?

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Versuche mich kurz zu fassen. Zudem muss ich bezüglich dem besseren System noch ein bisschen mehr lesen/nachdenken bevor ich diesbezüglich auch ins Detail gehen kann.
Zuerst aber zum zurückschlagen. Da finde ich gibt es immer mal wieder gute Beispiele von der deutschen Satirepartei Die Partei. Als Antwort auf die Schäfchen Plakate der SVP (schon ein paar Jahre her), passt das Die Partei Plakat mit dem Spruch „Hier könnte ein Nazi hängen“ doch ganz gut.
Nun zum System. Leider sagt mir Wirtschaftsdemokratie (Antwort von A. P.) grad nicht soviel, muss ich zuerst recherchieren. Ist aber wohl kaum was mir vorschwebt. Ich würde das System vorläufig wohl Internet Technokratur nennen. Themen/Probleme/Gesetze werden von irgendwie ausgewählten/ausgelosten Gruppen aus Experten (WissenschaftlerInnen/Fachkräften) und direktbetroffenen behandelt und entschieden. Wer mitmacht bleibt vlt. Geheim (zwecks Ausschaltung von Lobbyismus), für alles andere braucht es grösstmögliche Transparenz (Lösungsweg und Ergebnisse). Diese Gruppen müssen immer wieder neu zusammengesetzt werden (wider Lobbyismus), mithilfe transparenter Algorithmen. Damit wird die Macht grösstmöglich Verteilt und es kann sichergestellt werden, dass niemand bei zu vielen Themen die Finger im Spiel hat.
Sorry, bin grad im Urlaub und habe schon etwas Bier intus. Wäre einfacher sowas mündlich zu besprechen. Daher und weil ich selten bei solchen Kommentarfunktionen mitmache, vor allem aber weil ich auch noch nicht das ganze System erarbeitet habe, bleibt es wohl jetzt bei diesem Kommentar. Falls ich mal ein Buch darüber schreibe oder so (bzw. besser während oder bevor ich es schreibe), hole ich mir gerne wieder aktiv externe Meinungen ein.
Beste Grüsse und schöne Festtage in die kalte Schweiz,
Cyril

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Was hiesse mit der gleichen Keule zurückschlagen? Und was wäre dieses bessere System?

Wirtschaftsdemokratie.

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Der erste Artikel der Republik, den ich nicht fertig gelesen habe. Er konstruiert mE Zusammenhänge, die wackelig sind.

ZB: Trolle Haben sich nicht organisiert. Sie wurden als Werkzeug entdeckt & künstlich reproduziert. Die Menschen dahinter sind wohl in den wenigsten Fällen dieselben. Und es sind nicht nur Männer.

Mehr davon zu lesen ist mir meine Zeit zu schade.

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Aber offensichtlich nicht zu schade, einen Kommentar dazu zu posten. Verstehe einer die Menschen…

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...die Menschen dahinter sind in den wenigsten Fällen dieselben? Was soll das denn bedeuten? Die Trolle werden hier ja nun wirklich beim Namen gennant - beim Vornamen. Was meinen Sie denn genau, wenn Sie von den Menschen dahinter sprechen? Und wo heisst es, Trolle seien nur Männer?

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Wenn Frau Sterchi den Artikel nur angelesen hat, hat sie den Übergang von den Trollen aus den Trollfabriken und sozialen Netzwerken zu den Trollen in der Politik wohl gar nicht mitbekommen:

Denn dem Troll gelang, was niemand je von ihm erwartet hatte: den Computer zu verlassen. Und nach Jahrtausenden, die er schlecht gelaunt im Keller verbracht hatte, in das Rampenlicht der Wirklichkeit zu treten. Und das auf der grösst­möglichen Bühne: indem er Politiker wurde.

Das ist ihr eigener Verlust.

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Ich würde mal "gamergate" als Beispiel nennen wo Trolle sich selber organisiert haben.

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Schade, dann verpassen Sie das Beste: Den Schluss!

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Denn egal, gegen welche Minderheit es im Wahlkampf offiziell ging, sie sind für alle gleich: Mexikaner, Trans­sexuelle, Kriminelle, Chinesen, Frauen, Schwule, Akademiker, Demokraten, Pädophile, Jugoslawen, Schwarze, Nerds, Veganer … die Reihenfolge, in der sie angegangen werden, ist meist Zufall.

Nichts einzuwenden. Ausser dass Frauen natürlich keine Minderheit sind....

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Natürlich. Sie sind die Mehrheit. Aber sie werden oft wie eine Minderheit behandelt.

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Wow!

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Daniel Ritscher
Arzt in eigener Praxis
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Die Argumente sind in ihrer Klarheit erschreckend einfach. Der Umstand, dass solche Gedanken keinen Effekt mehr zu haben scheinen, obwohl Alle das lesen und verstehen können, ist ja gerade das Problem: die Vernunft hat ihren Sexappeal verloren.

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Chapeau!!! Das ist Weltliteratur mit Sätzen, die immer wieder zitiert werden!

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Grossartige Analyse von Constantin Seibt. Ich hoffe, der konstruktive Ansatz reicht, um die Trolle zurück in ihre Höhlen zu schicken.
Nicht zu unterschätzen ist meiner Meinung nach nämlich auch die Rolle der Medien und zwar nicht nur im Sinne des Kommentars von L. M.. In England und den USA bereiten die meistgelesenen bzw. -geschauten Medien seit Jahrzehnten den Boden für Trolle. The Sun und Fox News nehmen es mit Konventionen, Fairness und der Wahrheit ähnlich genau wie Boris und Donald und sind so quasi deren natürliche Verbündete. Folgerichtig verteidigt Fox News Trump auch durch dick und dünn.
Wenn die ehrliche Arbeit und konstruktive Klarheit die Trollwähler gar nicht mehr erreichen kann, wird der Kampf gegen die Trolle umso mühseliger.

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Ob Trump und Co. Trolle sind, interessiert mich nicht. Politiker müssen an ihren realen Taten resp. Unterlassungen gemessen werden. Wenn Trump während seiner Amtszeit keinen neuen Krieg anfängt, dann ist er ein guter Präsident. Mehr kann man vom Repräsentanten eines Imperiums nicht erwarten.

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Dann sind Sie mit wenig zufrieden. Solche Politiker/Charakteren sind eigentlich eine Schande, aber m.E. das Ergebnis der Finanzkrise von 2008 ff., welche die politischen Eliten nicht konsequent auf- und verarbeitet haben.

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Ich glaube nicht dass ich mit wenig zufrieden bin. Wenn es der Politik gelingt, Kriege zu vermeiden, dann hat sie schon sehr viel erreicht. Ich finde, im Vergleich zu den beiden Bushs (keine Trolle) macht Trump einen hervorragenden Job. Und was B. Johnson betrifft: Thatcher und Blair waren beide auch keine Trolle. Deren Taten waren jedoch zum Teil katastrophal, und zwar ganz ohne unanständige und unflätige Tweets. Blair müsste sogar als Kriegsverbrecher angeklagt werden.

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Erst vor wenigen Tagen hatte ich mich gefragt, wo denn der Constantin Seibt geblieben ist. Jetzt habe ich die erfreuliche Antwort bekommen. Danke für den anregenden Artikel!

Die „unübersichtliche Zahl der Minderheiten“ deckt sich oft mit denjenigen, die man zurecht durch ‚politische Korrektheit‘ in Schutz nehmen wollte.
Was mich beunruhigt, ist nicht nur die Einsicht, dass sich die politischen Trolle als die vermeintlichen Ordnungsstifter in der für viele unerträglichen ‚Unordnung‘ der Minderheiten ausgeben, sondern auch folgender Gedanke:
Wenn sich der Typ des politischen Trolls als Speerspitze gegen die political correctness und damit als Fürsprecher der uneingeschränkten Meinungsäusserung versteht (in etwa so, wie der rechts-konservative Mensch im Kampf gegen Kopftücher entdeckt, dass auch Frauen Rechte haben), bedeutet dies, dass eine mit weniger Eifer propagierte PC die Geburt der Trolle unterbunden hätte?

Anders gefragt: Ist gesellschaftlicher Wandel (im Guten wie im Schlechten) nur durch Pendel-Ausschläge denkbar? Warum ist das so?

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· editiert

Anders gefragt: Ist gesellschaftlicher Wandel (im Guten wie im Schlechten) nur durch Pendel-Ausschläge denkbar? Warum ist das so?

Weil faire Debatten zu Kompromissen führen. Wenn sie alles wollen, sähen sie ihre Idee, indem Sie an die Gefühle appellieren. Dabei ist ganz egal ob Wut, Angst oder Glückseligkeit, all das führt zu Leidenschaft. Wenn Sie oft genug säen, wird irgendwann auch etwas wachsen, selbst dann, wenn es rational nicht fassbar ist. Etwas verdeckter kann man dies auch über wertfreie Worthülsen tun, in welche man dann beliebig und mit ständiger Wiederholung, Assoziationen und Gefühle packt.

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(durch User zurückgezogen)
Intellektueller Landarbeiter
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Wie alle Worte hat "Troll" einen wahren Kern, indem es den Akzent auf eine sehr menschliche Eigenschaft legt: Wir biegen die Wirklichkeit so weit zurecht, dass sie zu unseren egoistischen Plänen und Wünschen zu passen scheint, indem wir all das ausblenden und/oder zerreden, das sich diesen Plänen und Wünschen als unumstössliche Realität entgegenstellt.
Richtige "Trolle" haben also -im allgemeinen wird das als etwas sehr gutes, und anzustrebendes gesehen- einen STARKEN WILLEN.
Donald Trump hat zweifellos einen starken Willen: Den Willen, zu viel Macht und (materiellem) Reichtum zu gelangen.
Und diesem enormen Willen ordnet er alles unter:

  • Die Geschichten, die er erzählt und die "Alternativen Fakten", mit denen er "Realität kreiert".

  • Die Methoden, die vor allem darin bestehen, Leute gegeneinander aufzuhetzen und dabei Geld und Privilegien an "loyale Günstlinge" zu verteilen.
    Und jetzt kommt das "Fussvolk der Trolle" zur Sprache, die "Troll-Armee" in den Sozialen Medien, die entweder als bezahlte AgentInnen Kommentare und Links platzieren und "liken", oder ehrenamtlich und privat von dem Stuss überzeugt sind, den sie rauslassen und verbreiten.
    Den RussInnen, die in St.Petersburg für eine Putin'sche Trollfabrik arbeiten (müssen), kann ich schwer Vorwürfe machen. Irgendwie müssen die schauen, dass sie sich selbst und ihre Familien über die Runden bringen können, wenn das Leben in Russland immer teurer und trister wird, weil Putin's imperiale Ambitionen und Stellvertreterkriege einen grossen Teil der russischen Staatsausgaben frisst und verpulvert, so dass für die alltäglichen Bedürfnisse der Leute IN Russland kaum noch etwas bleibt und man dann nicht mal Dampf ablassen kann, da man dann als "ausländischer Agent" im neu-alten russischen Gulag verschwindet...
    Aber diese REALE Kehrseite der falschen Erzählung des "Starken Mannes" darf natürlich nicht ans Licht kommen! Sie wird mit allen Mitteln unterdrückt und verdrängt, welche "die Macht" aufbieten kann, in einem "Krieg gegen die Wahrheit", der den "Krieg gegen die Natur" (und ihre Naturgesetze) ergänzt, den das menschliche Hirn führt, seitdem es begriffen hat, dass es diesen Krieg zu führen imstande ist.
    Dieser "Krieg gegen die Natur", der GENAUER GESAGT ein Krieg gegen denjenigen Teil der Natur ist, der uns nicht passt, weil er uns nicht direkt nützt, oder sogar schadet, ist NATÜRLICH und erst recht langfristig nicht zu gewinnen.
    Langfristig geht Wachstum in Schrumpfung und Zersetzung über, damit der Kreislauf des Lebendigen sich schliesst und wieder zu Wachstum führen kann, ohne Anfang und Ende, aber zeitlich verschoben und immer ein wenig anders, was das Bild vom "Kreis" zu den Bildern "Spirale" und "Welle" werden lässt.
    Wir können also mit unserem starken Willen den von Menschen massgeblich mit verursachten Klimawandel leugnen und viele Menschen dazu bringen, dieser Leugnung zu glauben. Aber wir können damit den Klimawandel nicht aus der Welt schaffen!
    Die Wahrheit verschwindet nicht, wenn man sie verschweigt, oder Lügen erzählt.
    Und DAS ist für mich der Clou an der Sache: Der "Troll" fühlt sich mit seinen zum Teil gelingenden Manipulationen zwischenzeitlich sehr mächtig und einflussreich.
    Aber TATSÄCHLICH ist der "Troll" nur ein kleines Würstchen.
    Und als solches wird er irgendwann grilliert, von der Klimaerhitzung...

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PS. Ein bisschen mehr Gegengift wäre heilsam gewesen, im Anbetracht der ausführlichen Giftanalyse.

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Punk lebt übrigens so lange, wir er grausame Tode sterben muss. Hätten es die Punks zu Grossunternehmern gebracht, wäre Punk tatsächlich tot.
Gleiches gilt für Trolle, welchen der eigene Erfolg zum Verhängnis werden wird. Die einzige Frage ist nur, wie dieses Verhängnis aussehen wird.

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Theologe
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Amen. Und Ärmel hoch!

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Intellektueller Landarbeiter
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Na gut, die Gegen-Modelle zu Boris Johnson sind der unlustige, oberlehrerhafte Jeremy Corbyn (Noch-Präsident von Labour), den Sie, Constantin Seibt, in einem parallel geschriebenen Artikel zum Ausgang der Wahlen in Gross Britannien, als starrsinnigen Alt-Linken und "Arschloch" bezeichnet haben, das nie hätte geboren werden sollen, oder Angela Merkel, die immer das Machbare im Sinn hat, also Nichts, wenn wir die Ausnahme der Aufnahme von 1 Million syrischer Flüchtlinge, welche die Regel bestätigt, ausser Acht lassen.
Auch diese zwei Alternativ-Typen der "Linken" und der "Mitte" können es ja offenbar nicht allen recht machen...
Ja, vielleicht haben die PolitikerInnen weltweit auch einfach die Schnauze voll davon, ständig für alle Übel dieser Welt verantwortlich gemacht und von originellen Spassmachern durch den Kakao gezogen und zu Karikaturen ihrer selbst verballhornt zu werden!
Jetzt sagen die sich: "Ihr wollt unfähige, trottelige Witzfiguren? Dann kriegt Ihr sie auch, aber so richtig!"
Und so wird "die Rache des abgehängten, kleinen Mannes" gleichzeitig auch die Rache der ständig von Medienleuten kritisierten und von Komikern verlachten "korrupten und unfähigen, sogenannten Elite".
Die von der Evolution bedrängten "lebenden Fossile" wehren sich dagegen, dass sie von der Bildfläche verschwinden sollen! Und wie wehren sie sich? Natürlich mit fossilen Energien...
Sie weigern sich, zu verschwinden.
Wer kann ihnen verübeln, dass sie weiter ihre Profi-Grillkanonen anschmeissen und sich cool hinfläzen wollen, mit der Bierflasche in der Hand, mit der Baseballmütze auf dem Kopf, in Boxershorts und Adiletten?
Tsch tsch ...
Wenn wir diese "lebenden Fossile" in unserer zunehmenden Verwunderung und Verzweiflung darüber, dass sie weiter unter uns weilen und nicht einmal daran denken, aus unserem Leben zu verschwinden, als "Trolle", oder als "Arschlöcher" beschimpfen, betreiben wir zwar Psycho-Hygiene und lassen Dampf ab, aber wir ändern nichts.
Muss man denn überhaupt immer und überall alles grundlegend ändern?
Ich stiess einmal (in der schlimmsten Phase meines Lebens beim ziellosen Umherirren in einer nur für mich kalt und seelenlos gewordenen Stadt) in einem Esoterik-Lädeli beim hoffnungslos-verzweifelten Suchen auf ein Buch mit tibetischen Weisheiten darin:
Da wurde ich als Leser dazu aufgefordert, die inneren und äusseren Dämonen zu ehren, so dass sie sich beruhigen und schliesslich für mich arbeiten würden.
Ich verstand kein Wort, las die Zeilen aber -aus einem tieferen Instinkt heraus- immer wieder.
Ein in Südamerika unter Indios lebender Freund sagte mir dann später während einem Sommer-Aufenthalt in der Schweiz das Wort "Akzeptanz".
Und irgendwie wirkten diese gehörten und gelesenen Worte als eingeimpfte Gedanken weiter in meinem Kopf, so dass sie andere, selbstschädigende Gedanken bekämpfen und verdrängen konnten.
Die Christen haben den anfangs auch nicht verständlichen Ratschlag von Jesus:
"Liebe Deinen Feind!"
Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen, denn das sollte eigentlich Impfung genug sein.

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Ja so neu ist das nicht mit dem Tumpolin, ich kritisiere nur, dass die Republik an Boris Johnson und Trump reibt. Die Wirkung ist ziemlich klein. Und das Abstraktum der Verblödung kennen wir im eigenen Stübli. Parmelin darf Schmutzwasserberichte zurück halten, der Ständerat entscheidet sich nicht für Transbarenz der Parteien finanzierung und liebt es Monetokratische zu bleiben.
Bundesverwaltungsrichter Maillard kann nicht lesen wollen , bezieht abber wahrscheinlich Lohnklasse 33 und darf sich zusammen mit dem VG Bern und dem SVG des KantonsZürich an der übertölpelung der BVK des Kantons Zürich beteiligen, Dr. Silvia Steiner mit Dr. Titel in Kriminalistik beklagt sich in der EDK über Leseprobleme der PISA kinder , will aber Hnweise auf funktionalen Analphabetismus der BVK des Kantons zürich nicht kommentieren.
Sie werden denken der J. R. Flugbrunne 385 365 Bolligen spinnt, aber ich habe nioch viel lustigerer Daten: So klagt Professor Seifritz AstraZeneca Freiheit Seifritz Aeschbacher
Einladung zum AstraZeneca Psychiatrie Symposium
Individuelle Entscheidungsfreiheit des Psychiaters und der Psychiaterin
innerhalb der ökonomischen und rechtlichen Entwicklung der Psychiatrie
Hotel Marriott, Neumühlequai 42, Zürich | Donnerstag, 13. März 2014 | Ab 12.45 Uh
AstraZeneca Freiheit Seifritz Aeschbacher
"Wo bleibt die therapeutische und diagnostische Freiheit unseres
Fachs? Wo bewegt sich der Psychiater, die Psychiaterin im Spannungsfeld
zwischen Verantwortung und" aber er vergisst, dass Patienten kaum eien genetische Freiheit beanspruchen können, um sich der Freiheit der Diagnostik der SIM Spezialisten und ihrern gedächtnisstörung aus dem Alzheimerbereich anzupassen( Der Präsident des SIM Dr. Ebner verwechselt alle drei zu prüfenden Medikamente, um dem Patienten dafür eine Persönlichkeitsstörung zu verpassen) SIM heisst LINK "Swiss Insurance Medicine
https://www.swiss-insurance-medicine.ch/
Bei der SIM handelt es sich um die interdisziplinäre Plattform für Versicherungsmedizin in der Schweiz mit dem Ziel, die Qualität im Bereich der ..."
und verkauft der IV und anderen Versicherern zweckdienliche "Alzheimerprodukte".
Über die diagnostischen Fertigkeiten des SIMsalabim Präsidenten weiss
"Benjamin Tommer. dürfte den GPK -Bericht nicht gekannt haben, er hätte die Zitate der GPK zur Quellenbestätigung sicher nicht ungenutzt gelassen.
Bericht von Benjamin Tommer NZZ vom 26.6.2011
Quelle: http://www.nzz.ch/krach-in-der-basl…1.11056028

„Eine aktuelle Mitarbeiterbefragung (das Resultat liegt der Redaktion vor), stellt der Klinikleitung unter CEO Gerhard Ebner ein miserables Zeugnis aus. Die klare Mehrheit der Antwortenden glaubt beispielsweise nicht, dass die Geschäftsleitung die Klinik in die richtige Richtung lenkt. Auch das Vertrauen in die Führung ist klein. Diese Ergebnisse sind umso bemerkenswerter, als die Unikliniken in Bern und Zürich bei denselben Fragen weit besser abschneiden. Öffentlich gemacht hat Ebner die Ergebnisse wohlweislich nicht.“
Und die GPK unten siehr des Gutachtrs qualitäten nicht besser:
Quelle: http://www.grosserrat.bs.ch/dokumen…373876.pdf
Grosser Rat des Kantons Basel-Stadt
Geschäftsprüfungskommission
"Die GPK hinterfragt, wie weit die Leitungsaufgaben des Klinikdirektors durch seine unterschiedlichen Nebentätigkeiten in Aufsichtsgremien, Stiftungs- und Verwaltungsräten sowie zusätzlich durch seine private Gutachtertätigkeit beeinträchtigt gewesen sind. Die..."
Die Frage warum der Psychoanalytiker der nicht einmal fünfIV-Berichtzeilen kopieren kann sondern diese inhaltlich so pervertiert dass ein Explorand plötzlich umgeschult wurde, wenn auch niemand weiss zu was leidet unter Grössenwahn und wurd trotzdem von der SUVA eingestellt.
Der Psychoanalytiker ist och immer Präsident des Syndikats inbeziler Mediziner SIM mit rund 830 teils FMH Mitgliedern!

Wir haben Trolle jeden Kalibers in der Schweiz welche spannender zu beschreiben wären:
Zum Beispiel erfand Albert Rösti jüngst den "Rösti- arbert-Koefizient 6.4%" der besagt dass der Durchschnittsschweizer 6,4 % seien Monatsbudget für Nahrungsmittel verwendet, weshalb die Schweiz ein Tiefpreisland sei( Aargauerzeitung) Wenn DR. Christoph Blocher 6,4% seines Vermögens und Einkommens vespeisen müsste , würde er die Dimmensionen eines Potwals von 33 Meter Länge und 150 Tonnen BMI annehmen, weshalb er wahrscheinlich aus dem Bundesrat verbschiedet wurde. Man Stele sich den tägliche Stau am Baregg vor, wenn Herr Giezendanners Schwerlaster einmal mehr sich mit der kostbaren Christüphlichen Last im Tunnel verklemmt hat.
Ich wünsche lustige Feiertage
Joans R. Flugbrune 3085
3065 Bolligen

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Interessante Analyse, wie diese Politiker funktionieren. Allerdings sind sie nicht sehr neu: Reagan funktionierte doch weitgehend gleich, auch Cameron, erst recht Sarkozy. Sie tarnten sich zwar noch mit einem ideologischen Mäntelchen, nahmen dieses selbst aber nicht ernst. Und Berlusconi hatte nicht einmal diese Tarnung nötig. Wahrscheinlich gab es diese Art von Politikern schon immer, vielleicht sind sie aber heute noch erfolgreicher und extremer in ihrer Willkür, weil sie mit den elektronischen Medien ein ideales Werkzeug zur Verfügung haben. Wenn die Ursache des Phänomens darin bestünde, dass die ehemals ungefährdet herrschenden, weil akzeptierten „weissen Männer“ ihre Stellung verlieren, dann hätten wir es bei den “Trollen“ nur mit einer momentanen Reaktion zu tun, die sich nicht wird behaupten können. Schlimm wäre, wenn das nicht zuträfe, sondern ein grundlegender Kulturwandel dahinter stehen würde.

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Eine etwas andere Definition eines Trolls von einem begabten Troll, Felix von Leitner:

"Ein guter Troll ist jemand, der seinem Gegenüber genug Seil gibt, um sich selbst zu erhängen."

Linke Trollerei ist aber auch deshalb schwieriger geworden, weil beispielsweise das hier schwer zu unterbieten ist.

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Danke für die treffende Analyse.

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Ohne grosse Lobhudeleien aber mit einem aufrichtigen Dank für diese lesenswerten und erhellenden Gedanken!

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Marc Böhler
Medienkompetenz, Ausbildung, Beratung
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«The loserthink way of looking at the situation is that we need to try harder to be nice[1] to each other. But that prescription misdiagnoses the problem.» Scott Adams in seinem aktuellen Buch «Loserthink, how untrained brains are ruining the world.» [1]Nice im Sinne von «anständig beim Austausch via Medien»

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Da verweise ich doch tatsächlich auf das Märchen „die 3 Böcke Brausewind“. Wenn es nicht so ernst wäre, würde ich doch tatsächlich davon ausgehen, dass die 3 Böcke als Sieger aus dem Duell hervorgingen...
http://www.sagen.at/texte/maerchen/…ewind.html

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Spruch
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"Trolle weckt Kontrolle" hoffen wir...

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Einmal mehr eine sehr gute Analyse der Trolle. Das Einzige was mich persönlich stört ist das Wort "Arschloch". Denke es gibt Wörter die, die beiden Trolle Johnson und Trump besser treffen: "Anale Zwangscharaktere" Arschloch ist zu einfach für die Zwei.

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Ohne die Ignoranz und die Arroganz der Elite hätten die Trolle keine Basis gehabt für den Erfolg. Die Trolle haben dies genutzt und haben sich den nicht beachteten, frustrierten Massen zugewandt. Bin nicht sicher, ob man sich dessen bewusst ist.

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