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Eine sehr differenzierte Auseinandersetzung mit dem Buch vom Rosemary Sullivan. Die Frage, um die es grundsätzlich geht, ist ja nicht neu. Schon als die amerikanisch-jüdische Philosophin Hannah Arendt im Zusammenhang mit dem Eichmannprozess 1964 die Frage nach der Rolle der Judenräte aufwarf (die auch Prof. Bodenheimer im vorliegenden Beitrag kurz erwähnt) löste es heftige Kontroversen darüber aus, ob hier der Unterschied zwischen Tätern und Opfern verwischt werde.
Letztendlich ist es aber doch fraglos (und das war auch Hannah Arendt ganz sicher bewusst), dass ein System, das Menschen soweit bringen kann, andere zu verraten, in jedem Fall das allein Verbrecherische ist. So bliebe Arnold van den Bergh Opfer und nicht Täter, selbst wenn er Anne Frank verraten hätte.

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Van den Bergh (falls er es war) ist meiner Ansicht nach sicher Täter. Für mich genügt es nicht, dass "das System" Opfer produziert. Das tut es selbstverständlich. Aber nicht alle Opfer opfern andere. Das hinterfragte auch Arendt. Und es ist keine Verurteilung, dies sei schon mal gesagt. Bloss eine Feststellung.

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Leser
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Ein Impact auf das Schulunterrichtsmaterial in Holland ist aus dieser Diskussion den Niederländern zu wünschen. Analog den Prozessen in der Schweiz, die ebenfalls bei vielen Naiven in unserem Land zum Nach- bzw Umdenken führten (Nachrichtenlose Vermögen auf Schweizer Banken, ETH Ausstellung zu Holocaust Überlebenden) und aktuell führen (Bührle „Wing“ Museum Zürich).

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Neugierig kritischer Optimist
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Gerne 2 Anmerkungen: schade, dass Sie nicht mit der Anne Frank Stiftung in Basel gesprochen oder diese zitiert haben, wie dies andere Medien taten. Vielleicht eine verpasste Chance zum Schweiz Bezug.
„Der Schweizer Bevölkerung ist eine solche Probe damals erspart geblieben“, das sehe ich und vermutlich viele Schweizer wohl etwas differenzierter: Gerade das Verhalten der Schweiz bzgl. Flüchtende d.h. deren Aufnahme und Rückweisung war eine Probe die wir Schweizer wohl nicht gerade mit Bravour bestanden haben. Diesbezüglich gibt es diverse Literatur und Forschungsarbeiten und auch den Film „das Boot ist voll“. Aus Sicht eines ganzheitlichen Journalismus also eine ziemlich gewagte Aussage.
Trotzdem danke für den Beitrag.

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