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Wichtige und lesenswerte Artikelserie, danke Roberta Fischli und Republik.
In der englischen Wikipedia wird Meredith Whittaker als Minderoo Research Professor at New York University vorgestellt (Minderoo wird dabei nicht erklärt). Bei Minderoo handelt es sich um eine Stiftung, die unter anderem das Institut finanziert, dessen Faculty Director Whittaker ist.
Im Text von Minderoo über Whittaker heisst es: "From 13 years working at Google, Professor Whittaker witnessed first-hand the unprecedented incursions the company was making into markets, domains, and public institutions."
Macht man nun einen kleinen Rundgang bei den im Text genannten Institutionen*, werden u.a. mindestens 6 Google-Server (u.a. Analytics, Fonts, Tag-Manager) kontaktiert. Also auch incursions (Eindringen) von Google bei Institutionen, die sich kritisch mit Technologie-Unternehmen wie Google auseinandersetzen.

Nachbemerkung: Dies soll keine Kritik an den Leistungen der Porträtierten oder der Autorin sein. Es ist einfach eine leider alltägliche Beobachtung, nämlich dass auch technologiekritische Institutionen Google (und andere Datensauger) flächendeckend mit Informationen über ihre Besucher*innen füttern. Ist es Naivität? Oder mangelndes Bewusstsein?

* Besuchte Websites:
https://www.minderoo.org/frontier-t…nodes/#nyu
https://www.mctd.ac.uk/
https://ainowinstitute.org/
https://www.enrich-hub.org/

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Danke, dass Sie uns auf diesen Rundgang mitgenommen und Ihre Beobachtungen mit uns geteilt haben. Ich finde das sehr interessant – und erschreckend.

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Diese Serie hinterlässt den Eindruck, dass die Jeanne d'Arc Rolle (Aktivistinnen, Kämpferinnen, Märtyrerinnen, Whistleblowerinnen etc.) die einzige ist durch die Frauen auf die Digitalisierung Einfluss nehmen können. Es gibt auch Frauen, die irgendwo in Industrie oder Akademie Karriere machen und trotzdem relevante und einflussreiche Pionierarbeit leisten.

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Geht mir nicht so, dass der Subtext lautet, man müsse eine dieser Rollen einnehmen, um "auf die Digitalisierung Einfluss" zu nehmen.
Aber ich finde es sehr gut und lange überfällig, mutige Frauen zu beschreiben und zu bebildern, denn hier gibt es definitiv einen großen Nachholbedarf. Der wird auch gewissermaßen immer noch "kultiviert", denn Männer zu loben und zu bewundern, fällt der Mehrzahl der heute und hier sozialisierten Menschen immer noch leichter als Frauen, die dasselbe geleistet haben.
Bezeichnenderweise haben sich auf den ersten Teil dieses vielversprechenden Mehrteilers ja auch zahlreiche Frauen (gefühlt: mehr als üblich) in den Kommentaren gemeldet und sich ermutigt gefunden. Das kann nicht schaden, zumal nicht in einer Branche, die stark von Männern dominiert und geprägt wird!

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Wer sich aktiv und laut für ethische Anliegen einsetzt gehört schon zu einer Minderheit.

Nicht nur bei Technologieriesen, sondern auch in hiesigen öffentlichen Einrichtungen.
Laut-sein kann durchaus zu Kündigungsdrohungen führen. Die restlichen Mitarbeiter werden eingeschüchtert und wagen es nicht mehr, sich hinter die Minderheit zu stellen. Weiterhin laut sein führt zu

  • bedingter Fortsetzung des Arbeitsverhältnis mit einer Stillschweige-Klausel, Monat für Monat.

  • Versetzung in ein weiter entferntes Büro zur Eindämmung der Kommunikation mit Mitarbeitern

  • dann Kündigung

  • HR Team welches damit beschäftigt, ist alles unter den Teppich zu kehren

Wer will jetzt noch etwas sagen?

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Ein interessanter Artikel, der klar und beispielhaft zeigt: Die Tech-Giganten, das sind nicht bloss Bezos, Zuckerberg und co., sondern all die oft unbekannten Arbeitskräfte - seien es Logistiker oder Programmiererinnen -, welche die Marktmacht und die Gewinne der Silicon-Valley-Konzerne überhaupt ermöglichen. Wenn sich diese Leute gewerkschaftlich organisieren, dann können sie - besser und effektiver als der Staat von aussen - diese mächtigen Monopolisten von innen her demokratisieren. Dass die Firmenleitungen so nervös reagieren, zeigt nur, welche Stärke einer organisierten Arbeiterschaft auch in diesem Sektor zugetraut wird...

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Das tönt recht optimistisch; dass sich so viel Widerstand regt. Ich bleibe skeptisch

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Christian Kohler
Selbständig
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Für mich sind solche Menschen und solide recherchierte Beiträge dazu essentielle Beiträge an unsere Demokratie. Sie bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen Verrat und Aufklärung. Auf dass letztere Priorität behalte.

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Das Wirken von Whittaker innerhalb von Google hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits bewundere ich ihre Initiative und würdige den positiven Einfluss auf die Firmenkultur. Andererseits erinnert es mich an die Rationalisierungsstrategien der Vermögensberatern mit Gewissenbissen wie die Wirtschaftssoziologin Brooke Harrington es im Interview mit dem TA-Magazin beschrieben hat:

Diese Leute hatten schlimme Gewissensbisse. Sie waren intelligent und erkannten, dass das, was sie tun, moralisch-ethische Probleme mit sich bringt. Sie rationalisierten es, indem sie sagten: Ich bin in einer sehr besonderen Position, da ich mit einigen der reichsten Menschen der Welt von Angesicht zu Angesicht zusammenkomme. Niemand sonst erinnert diese Menschen daran, dass auf der Welt noch andere Leiden existieren als ihre eigenen. Und ich sehe es als meine Aufgabe an, das zu tun. Ich ermutige sie, für wohltätige Zwecke zu spenden und ihre Rolle in der Welt zu bedenken – auf die Gefahr hin, dass sie mich feuern.

Muss man weiter versuchen, eine Organisation von innen positiv zu beinflussen, wenn offensichtlich Geschäftsmodell und massgebende Interessensvertreter völlig den eigenen Überzeugungen zuwiderlaufen? Dreizehn Jahre im Dienst der angeprangerten Machtstrukturen liest sich für mich eher wie Opportunismus als Aktivismus.

Die Realität ist vermutlich komplexer und schlussendlich freue ich mich, dass der Elan dieses engagierten Menschen jetzt direkt der Öffentlichkeit zugute kommt.

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Ich finde es ausserordentlich wichtig, dass uns Insider fundierte Einsichten geben, und deshalb stimme ich dem letzten Satz zu.
Zum Vorwurf des "Opportunismus" allerdings: Während 13 Jahren verändern sich sowohl Organisationen als auch Menschen. Whittaker brauchte Geld (so steht es im Artikel) und nahm deshalb 2006 einen Job bei Google an, arbeitete sich hoch und wurde zur "Vorzeigeangestellten" in Sachen Ethik.
Google hat das Motto "Don't be evil" erst 2015 über Bord geworfen, der Eclat um das militärische Projekt Maven war 2018/19, das war der Entscheidungspunkt, und sie zeigte Zivilcourage.
Apropos "Vorzeigeangestellte": 1990 erschien in deutscher Übersetzung "Nowhere City" der 2020 verstorbenen Autorin Alison Lurie. Ein kalifornischer Elektronikkonzern stellt einen Historiker an, um die Geschichte des Unternehmens zu schreiben. Der junge Wissenschaftler geht gut bezahlt und voller Enthusiasmus an die Arbeit, bleibt aber von den wichtigen Firmeninformationen abgeschnitten, denn er ist nur Teil einer PR-Fassade. Ein Fazit: "Das Entwirren von Illusionen ist ein schwieriges Geschäft..."
Der Roman (auch eine Emanzipationsgeschichte) ist heute noch lesenswert.

Edit: Tippfehler.

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Merci für den Lesetipp.

Zum Opportunismus: Rein basierend auf dem Republik-Artikel klingt das schlüssig. Der Wiki-Eintrag zu Criticism of Google zeichnet allerdings ein anderes Bild. Google hat das mit dem «Don't be evil» schon weit vor 2015 nicht mehr so genau genommen. Das berüchtigte «If you have something that you don't want anyone to know, maybe you shouldn't be doing it in the first place.» von Ex-CEO Eric Schmidt ist sogar von 2009. Mit ihrem ursprünglichen Fokus auf Netzneutralität und Privatsphäre wird Whittaker sicher sehr gut über diese Konfliktlinien informiert gewesen sein.

Um dann dreizehn Jahre weiterringen zu können, statt die Seiten zu wechseln, braucht es meiner Meinung nach schon eine Portion Opportunismus. Allerdings schwierig zu bewerten, ob unter dem Strich der von innen ausgeübte Druck weniger bewirkt als von aussen. Darum immer noch mein Fazit: Zwiespältig.

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Da hoffe ich doch, dass sie was erreichen.
Von Google habe ich vor ein paar Jahren Abschied genommen. Ich nutze nichts mehr davon. Weder Suchmaschine, noch Mail, noch Youtube. Das gleiche gilt für FB. Keine "massgeschneiderten" Suchresultate. Google zeigt je nach dem schon andere Resultate an bei gleicher Suchanfrage. Sowas brauch ich definitiv nicht.

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Was für ein Handy haben Sie? Android? Das ist im Fall auch von Goolag!
Noch etwas: E-Post @gmail.com! wird von Goolag mitgelesen und ausgewertet fürs Geschäft, aber das wissen Sie schon.

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Nur for the record, es gibt auch noch Sachen die weder Android noch iOS sind: /e/OS oder sailfish OS mit FDroid zum Beispiel.
Das ist alles andere als Mainstream, keine Frage, aber es existiert.

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Ich habe kein Handy und kein @gmail.com Konto. Es gibt noch andere Anbieter als Google, auch wenn diese - will man keine Werbung sehen - einen bescheidenen Betrag verlangen.
Es lebt sich übrigens wunderbar stressfrei ohne Handy ;)

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Rollenlos
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Man erinnere sich daran als Google Photos Fotos von gewissen Menschen als Gorillas markiert hat.

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Fragende
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Was tut es zur Sache, dass sie meist schwarz trägt und sie in Lederjacke gesehen wurde? Wäre sie ein Mann, würde das auch vermerkt?

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Kleider machen Leute. Eine Charakterisierung wird immer die obligatorische Kleiderbeschreibung enthalten, damit man sich ein Bild von der Person machen kann. Haben Sie nicht so viele Profile gelesen, dass Ihnen das jetzt auffällt? Es ist nichts Negatives daran.

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...zum Beispiel in "Bolsonaro und der Ökozid" über den Wiener Tech-Unternehmer Johannes Wesemann, der Bolsonaro verklagen will: *...rosa Pulli und rote Skimütze..."

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