Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



(durch User zurückgezogen)
Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
·
· editiert

Hier nochmals ein Update zum Update:

1.) Ich habe nochmals in meinen Unterlagen nachgeschaut: Ohne genauere Abgaben zu machen, schrieb die ETH-Medienstelle mir, dass das interne Schreiben an ALLE ETH-Forschende verschickt worden war. Wir haben somit folgende Anpassung gemacht: "Angehörige" ersetzen durch "Forschende". Das "sämtliche" stimmte in diesem Kontext sogar (trotz meines begrifflichen Irrtums:-))! Ich kenne Ihre spezifische Anstellungssituation leider nicht.

  1. und 3) Da kann ich persönlich zustimmen, trifft die Problematik ziemlich auf den Punkt.

5
/
0
Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
·
· editiert

Lieber Herr Willi. Nur kurz (ich schreibe später mehr, bin gerade im Kurzurlaub): Ich weiss, dass nicht alle Mitarbeitenden die Mail bekommen haben. Ich habe jedoch keine genaue offizielle Antwort bekommen, an wen sie gerichtet war. Ich vermute ab einer gewissen Kaderstufe. Die ETH schrieb selbst stets allgemein von "ETH-Angehörigen", für die Schreiben gelte, ohne konkrete Eingrenzung. Deswegen habe ich von "sämtlichen" gesprochen (jedoch nicht von ALLEN).

Update: Ich möchte mich entschuldigen. Hier gab es ein begriffliches Missverständnis meinerseits ("sämtliche" und "alle") Wir haben das angepasst. Das Schreiben ging an viele ETH-Mitarbeitende (die mit Forschungskollaborationen arbeiten) aber nicht an alle.

8
/
4

Ich habe diese Woche ein Mail mit dem folgenden Link erhalten:
https://ethz.ch/content/associates/…porte.html

0
/
0
Daniel Meyer
Korrektor Republik
·

Lieber Herr Wili, liebe Adrienne, vielen Dank für den Hinweis und auch ein Äxgüsi aus dem Korrektorat. Die Stelle ist mittlerweile korrigiert. Herzlich, Dani Meyer

2
/
1
· editiert

Die Erkenntnisse der Recherche sind zwar erschreckend, aber nicht überraschend. Die Schweiz hat ja eine sehr lange Tradition, sich in vorauseilendem Gehorsam mit der jeweils dominanten Grossmacht zu arrangieren. Ein Beispiel dafür sind die CH-Banken, die das (international verurteile) US-Embargo gegen Kuba durchsetzen. Beispiele dafür aus meinem Umfeld:

  1. Seit 2019 führt keine CH-Bank mehr Überweisungen nach Kuba durch, als letztes Institut hat die Postfinance dies blockiert und Auslandschweizer in Kuba von ihrem Geld auf Schweizer Konten abgeschnitten. Einziger Ausweg ist heute Bargeldtransport durch Leute, die nach Kuba fliegen.

  2. CH-Banken sperren auch Schweizern mit Wohnsitz in Kuba deren private Konten in der Schweiz.

  3. Firmen, die keinerlei Geschäftstätigkeit in Zusammenhang mit Kuba haben, wird das Konto kommentarlos gekündigt, einzig weil ein Teilhaber der Firma privat in Kuba wohnt.

Und weder unsere Regierung noch die bürgerliche Parlamentsmehrheit sind gewillt, dagegen irgend etwas zu unternehmen. Lieber der Grossmacht USA hinten rein kriechen als die im Ausland lebenden SchweizerInnen zu schützen. Und auch die Partei, die dauernd die Freiheit und Unabhängigkeit des Landes propagiert, hütet sich, den Skandal als solchen zu benennen.

23
/
0
Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
·

Ihr Kommentar hat mit den CryptoLeaks noch mehr empirische Untermauerung erhalten:)

2
/
0
Raphaël Conca
Facilitator DT & Lean Startup
·

Das ist eine sehr ungemütliche Situation. Es erinnert an den kalten Krieg; nur dass damals die Welt nicht vernetzt war, die Lieferketten nicht über die ganze Welt liefen und insbesondere der Einfluss der Menschen auf das Klima noch nicht erkannt war.
Ich hoffe, dass der Klimanotstand zu so etwas führt, wie in vielen apokalyptischen Filmen dargestellt wird: einen weltweiten Zusammenschluss aller Kontinenten, Staaten, Länder; aller Kulturen, Glaubensgemeinschaften und Ethnien um mit geballter gemeinsamen Kraft gegen die Klimaveränderung und ihren Auswirkungen zu kämpfen. Ich hoffe.

22
/
1

Interessante Recherche, die aufzeigt, dass Universitäten der globalen Führungsliga immer mehr eine wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Funktion erfüllen. Global exponiert sind neben ETHZ und EPFL auch z.B. die Unis BS, ZH und GE. Gerade kantonale Unis, welche zwischen Spardruck, Rechtfertigungszwang (was erreichen wir mit all dem vielen Geld für die Gesellschaft?) mit oft erstaunlich kleinen Stäben, aber dem Ziel globaler wissenschaftlicher Exzellenz, eine Balance finden müssen. Oder anders gesagt: Die Öffentlichkeit verlangt von Universitäten eigentlich immer mehr Zusammenarbeit mit Industrie, aber dann doch ohne Abhängigkeiten. Das geht natürlich in der Realität nicht.

Im Artikel entsteht ob den Millionenbeträgen von Huawei, Google, etc. ein bisschen der Eindruck, die CH Wissenschaft sei abhängig von Beiträgen von diesen Firmen. Frau Fichter schreibt zusätzlich:
"Da wenden sich Forschende gerne an die unbürokratische Privat­industrie."
Diesem Eindruck muss ich widersprechen.

  • Erstens machen Drittmittel, konkret von Industriepartnern, bei den CH Universitäten eine sehr kleine %-Zahl der Einkommen aus. Bei den kantonalen Unis sogar höher als bei ETHZ/EPFL. (ich habe die genauen Zahlen gerade nicht zur Hand).

  • Zweitens sind Privatfirmen mitnichten unbürokratisch in der Zusammenarbeit. Eher das Gegenteil ist der Fall.

  • Drittens sind europäische Gelder nicht knapp. Man sieht eher Forschende aus den USA, welche es nach Europa (v.a. Schweiz) zieht, weil finanzielle Ausstattungen hier oft besser sind.

  • Viertens arbeiten Forschende hierzulande nicht mit der Industrie, weil die Industrie unbürokratisch wäre, sondern weil sie ihre Forschung gerne in der Realität angewendet sehen.

Diese Punkte ändern aber nichts am Grundproblem, welches gut beschrieben wird. Die Diskussionen sollen offen geführt werden. Meiner Meinung nach wäre es zentral, das Startup-Modell stärker zu fördern. Mit Startups bleibt die Technologie gewissermassen lokal, Arbeitsplätze werden generiert, etc. Da gerät man dann aber mit US Investitionen, Zulassungsbehörden, Patenten usw. früher oder später in dieselbe Problematik.

22
/
1
Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
·

Vielen Dank, Herr Schneider, für die Ergänzungen und Ihr Feedback. Ich wollte dies nicht suggerieren, sondern aus einer Firmenperspektive erläutern, weshalb der Niederlassungsstandort Zürich sowie auch Forschungskooperationen attraktiv sind für die Big Tech-Firmen. Natürlich machen diese Drittmittel einen immer noch kleinen Anteil aus im ganzen Budget. Zu Zweitem: Da fehlt mir der Vergleich bzw das Erfahrungswissen, ich kann mich einfach nur auf meine Quellen berufen, die in spezifischen Departments für spezifische Forschungsprojekte gerne oder gar lieber mit der Privatindustrie kooperieren, weil die Förderanträge auf CH und EU-Ebene für sie eher langwierigere Prozeduren darstellen würden.

2
/
0
Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
·

Erkenntnis und Wirtschaftsinteresse könnte man in Anlehnung an Habermas' Klassiker aus dem Jahre 1968 sagen. Der Fall ETH zwischen USA und VRC zeigt exemplarisch auf, wie die Logik der Forschung mit der Logik der Macht und der Logik des Geldes verkoppelt ist.

Die Freiheit der Wissenschaft wird seit längerem immer stärker unterwandert durch den systemischen Zwang zur Suche nach Drittmitteln, Steigerung der Attraktivität und höheren Rankingpositionen.

Nationalstaatlich und kantonal von Steuern finanzierte Forschungseinrichtungen sollten das Wissen und dessen Verwertung im Grunde frei an die Bevölkerung weitergeben. Open-Source-Lizenzen statt exklusive Patentverträge.

Aber vielleicht war die Autonomie der Wissenschaft seit jeher mehr Anspruch als Wirklichkeit. Und schon immer mal mehr, mal weniger verstrickt mit Macht und Geld.

21
/
1

Stellt sich nicht auch die Frage: Wer ist ein verlässlicher Partner? Wollen wir uns mehr von chinesischen oder amerikanischen Partnern abhängig machen? Den neutralen Geldgeber gibt es meiner Meinung nach weder in der Forschung noch in der Wirtschaft.

20
/
3
(durch User zurückgezogen)
  1. Der Schaden ist für die ETH zweifellos grösser als für Huawei oder China. 5G haben die USA nicht viel zu bieten, China ist Weltmarktführer in der Technologie, allen voran Huawei.

  2. Hoffentlich sehen jetzt mehr Leute dass es ein Fehler war von Europa, sich so von den USA abhängig werden zu lassen. China hat schon früh selektiv US Technologie blockiert und damit ein lebendiges Ökosystem für eigene Technologiekonzerne geschaffen. Europa predigte Offenheit, obwohl die USA stets ihre militärische Sicherheit über europäische Interessen stellte. Jetzt haben wir den Salat.

13
/
1

China frueher war nicht ganz in der Lage Technologie zu blockieren. Vor vielleicht 30 Jahren war zB der Import und Besitz eines Hochfrequenztransistors streng verboten. Man haette ja einen aufruehrerischen Radiosender bauen koennen. Der Import eines einzelnen Hochfrequenzverstaerkers bedurfte daher eine Menge von Unterschriften von ganz oben. Sie gingen seither einen weiten Weg. Und die Moeglichkeit etwas zu blockieren hatten sie allenfalls dank eigender Alternativen erst seit wenigen Jahren.
Nun. Europa hat es unterlassen fuer eine durchgaengige Technologie Kultur zu sorgen. Deswegen haben wir diese Technologien auch nicht (mehr) aus dem eigenen Haus. Hier wird eine Technologiefirma lieber an den Meistbietenden verkauft. Um sich dann wieder dem eigenen Geschaeft zu widmen (welches oft viel trivialer ist).

13
/
0
· editiert

Eine Anekdote- Vor 35 Jahren war der Kauf einer Astrologie Software eines US-Anbieters ein schwieriger Akt. Er fiel unter die Exportbeschränkungen für Rüstungsgüter!
Die SW kostete ca 140 Dollar...

0
/
1

Das Beschriebene ist das Säbelrasseln für die Offentlichkeit. Hat auch den Zusammenhang, dass Schweizer Forschende gerne fuer eine Zeit nach Amerika gehen. China konnte diesen Traum noch nicht streitig machen.

6
/
1
Abonnent und Mitverleger
·

Sehr interessanter Artikel, der tief blicken lässt in die geopolitischen Auseindersetzungen, unter denen die Hochschulen der ach so neutralen Schweiz zu leiden haben. Big Brother USA sei dank....

5
/
0

Falls es einen wissenschaftlich/technischen Lösungsansatz zur Eindämmung der Klimakrise geben sollte, bräuchten wir in den nächsten Jahrzehnten einen optimalen Einsatz unseres gesamten weltweiten Innovationspotentials. Es ist schade dass mit der Entflechtung und Renationalisierung technologischer Wertschöpfungsketten in nächster Zeit so viele Ressourcen auf das Neu-erfinden schon existierender Räder fokussiert werden wird.

4
/
1
Adrian Hartmann
Projektmanager, Stiftung CSI-Schweiz
·

Neben dem Iran sei auch noch an das Beispiel Syrien erinnert.

1
/
0
Manager Export Control
·

Der wahre Grund warum die Banken keine Überweisungen nach Kuba und Iran durchführen, als auch die ETH Massnahmen bezüglich Huawei sind nicht vorauseilender Gehorsam, sondern schlicht und einfach Risikominimierung. Der lange Arm der US Gesetzgebung mit seinen gravierenden Strafen reicht bis in die letzten Schweizer Täler. Geldbussen, wie im Fall SITA, Genf die wie am 27.2 veröffentlicht wurde, 7,8 Mio US Dollar zahlen dürfen, sind das Eine. Das Andere, ist der Ausschluss von US Waren und Technologie - der Super-GAU für die ETH.
https://www.treasury.gov/resource-c…6_sita.pdf

0
/
0