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Grüezi Herr Schmid

Herzlichen Dank für diesen Beitrag.
Ich habe mir erlaubt ihn zu kommentieren unter dem Titel
CO2 Lenkungsabgabe ist eine Krücke
https://nachhaltiges-grundeinkommen…e-kruecke/
oder
Kalter Kaffee von Simon Schmid.

Ihr Artiklel hat mir geholfen weitere Belege zu bekommen, dass de CO2-Lenkungsabgabe nur eine Krücke, jedoch nicht die Lösung ist.
Was wir brauchen sind Ressourcen-Lenkungsabgaben.
Hier nun die Gründe die für die Ressourcen-Lenkungs-Abgabe sprechen und nicht für eine CO2-Lenkungsabgabe.

  1. Ressourcen (z.B. Energie, Boden, Nahrungsmittel) können niemals auf Null gesenkt werden. Sie eignen sich somit als Abgabesubstrat für ein nachhaltiges Grundeinkommen. CO2 kann und sollte auf null gesenkt werden. Erheben wir eine hohe Energie-Lenkungsabagbe auf CO2, wird zwangsläufig auch das CO2 sinken aber damit auch das Abgabesubstrat für ein nachhaltiges Grundeinkommen.

  2. Eine Ressourcen-Lenkungsabagbe (z.B. Energie) erfasst auch den Strom. Damit kommte es nicht zu einer Verlagerung weg von CO2 hin zu Strom. In der Schweiz vorallem zu einer Verlagerung auf billigen importierten Strom (teilweise zu negativ Preisen). Zudem bekommt die Idee, das Problem mit Atomkraftwerken anstatt mit Entschwendung zu lösen neuen Auftrieb.
    Nicht vergessen sollte man, dass gemäss Bundesamt für Bevölkerungschutz als grössts Risiko der Schweiz eine lang andauernde Strommangellage gilt, dicht gefolgt von einer Pandemie.

  3. Einer Ressourcen-Lenkungsabagbe erfasst auch die graue Energie, welche inzwischen in der Schweiz mehr ausmacht, als die direkt genutzte Energie.

Persönlich frage ich mich, was mich an Ihren Artikeln immer wieder ärgert. Ich denke, Ihre Artikel sind absolut korrekt.
Ich glaube es liegt daran, dass es etwas zu tun hat mit aufwärmen von kalten Kaffee aus meiner Zeit in der Kreativgruppe des WWF Schweiz. Dort ist auch imer wieder diese Idee aufgetaucht, dass wir nur genügend Wirtschaftswachstum brauchen und dann gehe es der Umwelt besser. Man hat schlicht übersehen, dass die Schweiz nicht der Nabel der Welt ist. Könnte es sein, dass sie immer wieder kalten Kaffee aufwärmen, der wenig dazu beiträgt, dass der Kaffee die kreativen Sinne, den Genuss weckt?
Mit Sinn für Genuss
Urs Anton Löpfe

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Lieber Herr Löpfe

Persönlich trinke ich Kaffee auch lieber heiss als kalt (es sei denn im Sommer: dann gerne auch mit Eiswürfeln, Milch und viel Zucker drin). Daher kann ich Ihren Ärger gut nachvollziehen. Vielleicht könnten Sie noch etwas präzisieren, was Sie genau vermissen?

Herzliche Grüsse, Simon Schmid

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Grüezi Herr Schmid
Ihr Vorschlag meine Gedanken zu präzisieren, hat zu einer unruhigen Nacht voller Gedanken geführt.
Es geht offensichtlich nicht darum, ob der Kaffee heiss oder eiskalt ist. Viele sagen ja, kalter Kaffee mache sogar schön.
Es geht darum den Kaffee zum Genuss zu machen. Er soll beleben, begeistern, vielleicht auch wach machen.
Ich habe jahrelang für die Firma Jura gearbeitet. Dort dreht sich alles um Kaffee.
Es geht um die Idee Kaffeegenuss zu zelebrieren und nicht in erster Linie Kaffeemaschinen zu verkaufen.
Der frühere Betriebsleiter der Firma Jura, mit dem ich viele Jahre zusammengearbeitet habe und seine Frau hatten lange Jahre in der Entwicklungshilfe gearbeitet.
Mit dem Betriebsleiter zusammen zu arbeiten, war in erster Linie ein Genuss. Wir haben gemeinsam den Energiebedarf der Firma Jura um 80% entschwendet und damit eine Leistung erbracht für unsere Mitwelt, die Mitmenschen und die zukünftigen Generationen und für uns selbst.
Einige Male hatte ich die Gelegenheit, auch mit meinen Kindern Indianer verschiedenster Stämme in Argentinien zu besuchen.
Ein besonderes Erlebnis war auch das Zusammentreffen mit Rene Haller in Kenia und seinen Projekten, die er gemeinsam mit dem Wissen der Bevölkerung umsetzte.
Die glücklichen Momente waren immer wieder die Gespräche mit den Menschen über ihre Hoffnungen und Träume und die dabei gewonnene Erkenntnis, wie viel mehr sie wussten als wir, was es für ein erfülltes Leben tatsächlich braucht.
Oberstes Ziel all dieser Menschen war immer Zeit zu haben für Gespräche.
Notwendige Tätigkeit waren ausgerichtet auf den eigenen Nutzen, den Nutzen für unsere Mitwelt, unserer Mitmenschen und der zukünftigen Generationen verbunden mit einem angemessenen Einkommen, wenn die Natur selbst diese Dinge nicht mehr direkt hergab. Es ging immer darum ein angemessenes Einkommen zu erzielen, da Ihnen die Natur geraubt worden war oder wir einfach vergessen haben, dass die Natur uns nährt und nicht umgekehrt. Einkommen wurde aber von vielen dieser Menschen nur soweit geschaffen, wie es für ein erfülltes Leben notwendig war. Viele "Arbeitssrassisten" bezeichneten das Handeln dieser Menschen als faul. «Arbeitsrassisten» bezeichnen gerne auch Obdachlose, Drogensüchtige, Kranke, Invalide, Arbeitslose oder sogar Künstler als faul.
Es sind auch «Arbeitsrassisten» die es normal finden, dass mit Kurzarbeitsgeldern indirekt Ihre Dividenden gesichert werden oder dass Banken, Autokonzerne, Fluggesellschaften mit Steuergeldern finanziert werden müssten, selbst wenn ihre Leistungen weder der Mitwelt, noch den Mitmenschen, noch zukünftigen Generationen tatsächlich etwas bringen
Den «arbeitsscheuen Menschen» wäre es ohne Zwang durch die «Arbeitsrassisten» z.B. niemals eingefallen, für die NZZ oder die TA-Medien zu arbeiten um die Aktionäre mit Dividende zu versorgen und von sich selbst zu behauten ihre Sklavenarbeit sei nachhaltig.
In der Zeit in der wir gerade Leben, wurde ein grosser Teil dieser selbst gewählten "Skalvenarbeit" um Einkommen zu generieren, abgeschafft und durch Formen von Grundeinkommen ersetzt.
Ich bin mir völlig bewusst, dass auch viele nachhaltigen Tätigkeiten undemokratisch und vermutlich teilweise auch wider geltendem Rechts verboten wurden.
Es ist jedoch sehr wichtig Bestrebungen zu erkennen, die es verbieten Einkommen zu generieren, nur weil man über Kapital verfügt (Verbot der Auszahlung von Dividenden).
Viele haben erkannt, dass es eben nicht primär bezahlte Arbeit braucht (z.B. den Unsinn eines Mindestlohns), sondern ein Grundeinkommen. Was noch nicht verstanden wurde, dass es eben nicht wieder bezahlte von Menschen verrichtetet, nicht nachhaltige Arbeit braucht oder Kapitalgewinne die auf Ressourcenverschwendung (z.B. Erdöl, Kohle, seltene Erden usw.) beruhen, um ein bedingungsloses Grundeinkommen zu finanzieren.
Die Sklavenarbeit verrichten für uns heute Automaten. Es genügen zwei Automaten (Computer) und das Internet (auch das sind Automaten) und sie stellen mir eine Zeitung zur Verfügung und ich kann ein Gespräch - früher nannte man es Briewechsel- mit Ihnen führen. Vorbei sind die Zeiten der Zeitungspapierhersteller, der Schriftsetzer, der Drucker, der Korrekturleser und der Zeitungsaltpapierentsorger. All dies Arbeiten brauche wir gar nicht mehr. Sie wurden durch Automaten ersetzt.
Für uns Menschen geht es nun vor allem darum uns nicht freiwillig zu Sklaven der Automaten und der Manipulierer (Google, Amazon, Geheimdienste und Freunde des überwachten Bürgers) zu machen.
Was wir alle weiterhin brauchen ist ein Einkommen, oder die Möglichkeit sich direkt aus der Natur zu versorgen ohne dies auf Kosten der Mitwelt und der zukünftigen Generationen zu tun.
Doch was ist, wen unsere Natur nicht genug für die Bedürfnisse aller Menschen hat?
Was ist, wenn die Natur, die Automaten, das Wissen nur wenigen gehört?
Was ist, wenn wir das Wissen nicht selbst nutzen und es anderen überlassen uns damit zu manipulieren?
Was ist, wenn wir nicht den Mut haben eigenständig zu denken, weil uns die Zeit fehlt oder der Stress ein angemessenes Einkommen zu erzielen uns darin hindert.

Ich gehöre zu den hoch Privilegierten in dieser Zeit, die ein bescheidenes Grundeinkommen schon haben.

Die Lösung scheint eine bedingungsloses Grundeinkommen für alle zu sein. Doch wie soll dieses bezahlt werden, durch Steuern auf bezahlte Arbeit, die gar nicht mehr gebraucht wird?
Durch Abschöpfung von Kapitalgewinnen von Medienkonzernen, wie der NZZ und der TA-Medien, die unnötige Informationen (z.B. Schadstoffausstoss von Kreuzfahrtschiffen) verbreiten und gleichzeitig die Ressourcen-Verschwendung mit ihren Inseraten (z.B. für Kreuzschifffahrten) ankurbeln.
Die Lösung sehe ich derzeit nur, indem Ressourcen mit Abgaben belegt werden und die Einnahmen als nachhaltiges Grundeinkommen an die Bevölkerung verteilt werden.
Eine weitere wichtige Einnahmequelle ist eine Mikrosteuer auf Finanztransaktionen.
Sowohl der Ressourcenbedarf als auch die Finanztransaktionen können stark reduziert werden, sie werden jedoch niemals auf null sinken. Damit stehen sie immer als Abgabe Substrat zur Verfügung und können genutzt werden für die Finanzierung eines nachhaltigen Grundeinkommens.
Wir sind nicht mehr angewiesen auf Lohnabgaben und Kapitalgewinne die erwirtschaftet werden auf Kosten der Mitwelt, der Mitmenschen und der zukünftigen Generationen.

Menschen die ein nachhaltiges Leben führen gehören neu zu den Gewinnern.

Wir leben gerade jetzt in einer Zeit, in der für eine kurzen Moment der Geschichte, die Türen weit offenstehen, um in diese neu gedachte Welt zu gehen.

Durch die offenen Türen muss nicht ganze Welt gehen. Es genügt, wenn eine kleine Minderheit voraus geht. Es genügt, wenn diese kleine Gruppe im ständigen Gespräch steht und den anderen von der neuen Welt erzählen.
Die Schweiz ist mit ihrer Direkten Demokratie, die damit das Gespräch zwischen den Menschen und ihren Repräsentanten institutionalisiert hat, prädestiniert voraus zu gehen in diese neue Welt.

Ins Gespräch mit den Lesern treten heute schon Autoren ein wie

  • Simon Schmid Republik Verschieden Artikel

  • Oswald Sigg Alt Vizekanzler Initiant Mikrosteuer

Noch ein sehr eingeschränktes Gespräch führen einige Autoren wie

  • Hanspeter Guggenbühl Infosperber

  • Urs P. Gasche Infosperber

  • Christian Dütschler 10 vor 10 SRF

Ähnliche Gedanken wie ich haben Autoren in den folgenden Büchern.

  • Jäger, Hirten, Kritiker Richard David Precht

  • Alles könnte anders sein Harald Wälzer

  • MARKT Wirtschaft reparieren Olivier Richters Andreas Siemoneeit

  • Steuerung des Energieverbrauchs (NFP 71) Prof. Sebastian Rausch und andere
    Noch fehlen jedoch ernsthafte Gespräch unter den Autoren und mit ihren schnell lernenden Lesern.

Ich freue mich auf Gespräch auf dem Weg in die neu gedachte Welt.

Mit verrückten, nachhaltigen, visionären und utopischen Grüssen
Urs Anton Löpfe

https://nachhaltiges-grundeinkommen.eu/

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Danke für diesen Überblick über eine halsbrecherische Hypothese, Simon. Eine sehr praktische Idee: Wir haben ein Problem? Dann machen wir doch einfach (forciert) weiter, bis das Problem sich auflöst!
Den wichtigsten Denkfehler bei dieser Idee sprichst du noch gar nicht an: Angenommen, die Umwelt-Kuznets-Kurve ließe sich bei den «entwickelten» Ländern tatsächlich beobachten (auch wenn man die Auslagerung umweltbelastender Produktion ins Ausland berücksichtigte): Dann hieße das ja noch lange nicht, dass sich das sich auf alle Länder übertragen ließe.
Viele Ökonom*innen scheinen stillschweigend anzunehmen, es gebe ein Modell von «Entwicklung», das alle Volkswirtschaften früher oder später so ähnlich durchlaufen. Die ganzen Strukturanpassungsprogramme basierten ja auf diesem Glauben. Das ignoriert, dass die Volkswirtschaften der «entwickelten» Länder auf Hinterhöfe angewiesen sind, in denen eben noch «nicht entwickelt» produziert wird.
Die Environmental Kuznets Curve ist eines dieser Apologeten-Märchen, die wunderbar zu einer Modell-versessenen Ökonomik passen, die vor lauter Zahlen die Realitäten dahinter nicht sieht; eines jener Märchen, die die Mainstream-Ökonomik daran hindert, nach echten Lösungen zu suchen.

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Lieber Marcel

Merci für deinen Kommentar! Ich glaube, du tust den Ökonomen allerdings etwas unrecht.

Es gibt viele Volkswirte, die sich über Entwicklungsmodelle Gedanken machen, zB gibt es diese Idee, dass Afrika direkt von der Agrar- zur Dienstleistungsgesellschaft werden könnte, ohne zwischenzeitlich, so wie jetzt die asiatischen Länder, noch einen grossen Industriesektor aufzubauen. Das wäre, wenn es sich bewahrheiten würde, letztlich auch fürs Klima sehr vorteilhaft. Dani Rodrik ist zB ein Ökonom, der entschieden dagegen argumentiert, alle Lände müssten dieselben wirtschaftlichen Rezepte anwenden.

Kuznets selbst war ja auch nicht ein modellversessener Ökonom, sondern eigentlich eher der Inbegriff eines Empirikers. Daher finde ich es auch legitim, in einem Beitrag auch mal etwas genauer auf sein Werk einzugehen bzw. auf das, was daraus gemacht wurde. Ob sich die EKC-Hypothese bestätigt, werden wir sehen. Meine Vermutung: in manchen Bereichen ja, in anderen nein. Und beim Klima: sicher nicht genug schnell. Aber das haben wir hier bei der Republik ja auch schon oft geschrieben. Und wie im Beitrag erwähnt: Es hängt primär von unserem eigenen Willen ab, ob sich die Hypothese bestätigt oder nicht.

Die Ökonomie hat als Wissenschaft sicher nicht den besten Ruf. Aber ich finde es etwas unfair, Ökonomen generell zu unterstellen, sie würden nicht nach Lösungen in der Klimakrise suchen. Geschätzte 99% der Wirtschaftswissenschaftler würden zB einen Aufruf zur konsequenten Besteuerung von CO2 sofort unterschreiben (oder haben dies bereits getan). Es ist nicht die Schuld dieser Wissenschaftler, wenn solche Massnahmen nicht eingeführt werden. Sondern die Schuld der Politik bzw der Stimm- und Wahlbürger.

Herzlich
Simon

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Lieber Simon, mit fast allem einverstanden. Klar ist es legitim, die EKC-Hypothese genauer anzuschauen, hab ich selber ja auch schon gemacht. Und klar gibt es gute, differenziert denkende Ökonom:innen, keine Frage! Aber die extrem simplizistische Idee, dass es einen Entwicklungspfad gebe, der zeitverschoben überall mehr oder weniger gleich abläuft oder ablaufen sollte, ist doch eine (oft nur implizit) wirkmächtige Idee im entwicklungspolitischen Diskurs (schon der Begriff «Entwicklung» beinhaltet das ja) – vielleicht weniger unter Ökonom:innen als unter Wirtschaftspolitiker*innen.
Für die EKC-Hypothese ist das deshalb entscheidend, weil die Hypothese ja beinhaltet, dass diese Kurve, wenn sie sich in «entwickelten» Volkswirtschaften nachweisen lässt, auch etwas über die künftige Entwicklung der «Entwicklungsländer» aussagt.
Mit «unserem Willen» hat das, glaube ich, herzlich wenig zu tun.

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Ja, stimmt optimistisch. Nur vorsicht bei so einer „kurvendiskussion“ in Corona Zeiten, das Zentral kann man im Artikel leicht überlesen. Hier liegt kein Naturgesetz zugrunde - die Effekte sind das Ergebnis von politischem Willen, von Rahmenbedingungen und Entscheidungen, Auflagen, Grenzwerten, Technologie folgt .... Ja, man kann den Verlauf der Kurve beeinflussen, das ist gut. Und: Es braucht Politik und zukunftsgerichtete Entscheidungen. Ein U oder V passiert nicht von allein.

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Und welche politischen Entscheide braucht es? Ich dachte immer in der Schweiz kommen die guten Ideen von den Initiativen aus dem Volk. Für das Initiativrecht wurde Ende des 19. Jahrhunderts hart gekämpft. Unter anderem weil die räpräsentativ gewählen Politiker sich um die ärmste Bevölkerungsgruppe nicht gekümmert hat und viele deshalb Opfer der Cholera geworden sind.

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Historiker
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Solche klärende Beiträge, wie sie Simon Schmid immer wieder verfasst, machen für mich den hauptsächlichen Wert der "Republik" aus. In der Umweltdebatte wie auch etwa in der Steuerpolitik werden immer wieder Behauptungen in die Welt gesetzt, die man in ihrer Relativität nur durchschauen kann, wenn man um den theoretischen Hintergrund und die mangelnde empirische Abstützung weiss. Gerade in der gegenwärtigen Krisenzeit braucht es derartige Aufklärung.

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Ic dachte guter Journalismus sei vor allem die Dinge von verschiedener Seiten zu betrachten und vor allem auch die Widersprüche auf zu zeigen.

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Verlegerin
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Weiterer Schwachpunkt: das BIP misst underen Wohlstand schlecht, der Verlust an Naturwerten und die Endlichkeit von Rohstoffen wird ebensowenig eingerechnet wie Zufriedenheit etc.
Und:
Kusnez' Kurve entstand in den 50er Jahren, da rockte die Wirtschaft im Wiederaufbau.
Es suggeriert Wirtschaftswachstum bis heute (äh gestern, vor Corona), obschon dieses nur noch aufgrund von Skaleneffekten, Krediten und externen Umwelteffekten aufrechterhalten werden kann. (Siehe u.a. I. S., https://www.metropolis-verlag.de/Po…11/book.do)

Mich würde interessieren: krümmt sich die Kurve zum U noch innerhalb der ökologischen Tragbarkeit unseres Planeten? National, Global? In England wie in der Schweiz sind wir trotz U und V bezügl Klima und Biodiversität weit weg vom Kurs. Trotz Auslagerung der Industrie.

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"BIP misst unseren Wohlstand schlecht" - Ja, genau. Es wäre besser den Nutzen zu messen. Bei dieser Messmethode bleibt der Wert einer Nutzeneinheit über die Zeit immer gleich und nur die Quantität verändert sich. Der Wert der Nutzeneinheit dient nur dazu die richtig Relation der Nutzeneinheiten gegeneinander einzustellen. Hier ein Beispiel: https://www.republik.ch/dialog?t=ar…088eb893d7
So kann zwar nicht die absolute Wirtschaftsleistung gemessen werden, aber die Veränderung dafür eher so, wie es der Mensch empfindet. Leider habe ich noch keine Grafik dazu gefunden.

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Funktionaler oder intentionaler Zusammenhang?

Lieber Herr Schmid, Ihr Beitrag legt in wunderbar leicht verständlicher Weise die theoretische Idee und praktische Hoffnung der Kuznets-Kurve dar, vielleicht abgesehen vom fehlenden kleinen Hinweis, dass sich „das umgekehrte U“ bildlich noch besser als Glockenkurve charakterisieren lässt.

Mein Haupteinwand richtet sich nicht gegen Ihre Darlegung, sondern gegen diese Art von empirischer Ökonomie und ihrem vermeintlichen Erkenntnisgehalt. Es wird im konkreten Fall dieser „Anwendung“ der Kuznets-Kurve ein funktionaler Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und CO2-Ausstoss pro Kopf suggeriert, der geradezu eine kausale (Fehl-)Deutung nahelegt (nicht durch Sie selbst, aber vielleicht bei einem Teil der Leserschaft). Was da fehlt, ist der Einbezug des elementaren Sachverhalts, dass Wirtschaften eine Form menschlichen Handelns ist. Der suggerierte funktionale Zusammenhang besteht so nicht oder zumindest nicht unmittelbar. Soweit er empirisch als solcher erscheint, beruht er auf der Vermittlung durch einen dritten Faktor: die Intentionen der individuellen, kollektiven und politischen Handlungsträger. Es kommt mit anderen Worten auf den Willen an, das Wirtschaftsleben anders, in diesem Fall umweltschonender zu gestalten. Genau deshalb steht die Erdölkrise von 1973 am Peak: Diese hat damals schlagartig breiten Kreisen inklusive der Politik bewusst gemacht, dass es sparsamer und sorgfältiger mit unseren natürlichen
Ressourcen umzugehen gilt. Der absinkende Teil dieser Glockenkurve bestätigt sich nur so lange, wie der individuelle und politische Wille zum Umwelt- und Klimaschutz weiter wächst - und nicht etwa schlicht, weil die Wirtschaft wächst.

Im Fall der sozialen Frage hat Thomas Piketty in seinem gewichtigen Werk „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ (2014) den von Ihnen erwähnten Gültigkeitsverlust der Kuznets-Kurve ab den 1980er Jahren, politisch induziert durch Thatcherismus und Reagonomics, schon in der Einleitung thematisiert und betont, dass solche Zusammenhänge nicht etwa durch einen „ökonomischen Determinismus“ erklärbar sind, sondern vielmehr „eine durch und durch politische Geschichte“ sind (S. 39). Eh voilà.

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Vielen Dank Herr Ulrich für die m.E. wichtige Einordnung der klimatologischen Interpretation der Kuznets-Kurve. Finde ich sehr wichtig um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

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Lieber Herr Ulrich

Herzlichen Dank für Ihre Ergänzungen!

Ja genau, es geht hier nicht um einen wirtschaftlichen Determinismus. Okay – allenfalls könnte man argumentieren, spielt ein technischer Determinismus mit hinein: Die Frage, ob fossile oder alternative Energie-Technologien erschwinglicher sind, dürften den Pfad der CO2-Emissionen in Zukunft stark beeinflussen.

Doch in erster Linie, und so lange diese Frage nicht ganz klar zugunsten von erneuerbaren Energien beantwortet ist, wird der individuelle und kollektive Willen entscheidend sein dafür sein, wie CO2-intensiv die Wirtschaft läuft – und ob sich tatsächlich eine Glockenkurve einstellt, oder nicht. Da bin ich ganz bei Ihnen.

Herzliche Grüsse
Simon Schmid

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Zumindest wer Pikettys Kapital im 21. Jahrhundert gelesen hat, teilt wohl die Einschätzung, dass Kuznets nicht viel taugt. In der Nachkriegszeit war seine Kurve eine willkommene Rechtfertigung für kapitalistisches Wachstum: Die Einkommensungleichheitsfrage erübrige sich, die Wirtschaft muss dazu nur stark genug wachsen. Dass der Abbau der Einkommensungleichheit kein Selbstläufer war, erklärt Piketty klar. Es ist das Resultat von Krieg und Aufholwachstum; und die gegenteilige Bewegung ab 1980 zeigt, dass es keine “Kurvenlogik“ gibt, sondern vieles von Politik abhängt.
Jetzt zu postulieren, super, die CO2 Emissionen sinken wenn die Wirtschaft wächst (von alleine), kommt einer Ignoranz gegenüber politischen und technischen Anstrengungen gleich.

(Und was soll der USD für ein Vergleichsmasstab sein - der war 1850 ganz was anderes als heute...)

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Steht ja im Artikel drin, dass es kein Selbstläufer ist.

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Der Titel ‚Hilft Wirtschaftswachstum der Umwelt?‘ ist so schreiend unsinnig, dass er nicht unkommentiert bleiben darf. Beim Lesen des Beitrags von Simon Schmid sieht man zwar rasch, dass es sich eher um eine Provokation handelt; der Inhalt ist ja doch etwas differenzierter. Natürlich bleibt trotz rhetorischem Fragezeichen ein falscher Eindruck hängen, wahrscheinlich gewollt.
In der Sache geht es darum zu zeigen, dass in verschiedenen Industrieländern die historische Entwicklung der Pro-Kopf-Verschmutzung in Funktion des Pro-Kopf-Einkommens – beide über die gesamte Volkswirtschaft gemittelt – nach einem Maximum wieder abgenommen hat. Nun hat es nicht viel Sinn, so etwas in allgemeiner Form für ‚die Umwelt‘ schlechthin zu behaupten; da liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen der vielen Tricks zur Beruhigung handelt. Ein Grund dafür ist, dass in diversen Fällen die Verschmutzung pro Kopf zwar zurückgeht, nicht aber die effektive Menge. Der Umwelt ist es aber Wurst, von wie vielen Einwohnern der viele Dreck produziert wird. Da wird nur ein anderes Problem, das völlig tabuisierte Bevölkerungswachstum, gleich nutzbringend mit-entsorgt.
Konzentriert man sich ehrlicherweise auf die effektiven Mengen (also nicht pro Kopf), dann sieht die Sache anders aus. Ob es dann für ‚die Umwelt‘ einen Nutzen von grösserem BIP gibt, das wird je nach Problem verschieden herauskommen; es hängt nicht nur von den Kosten sondern auch von den politischen Möglichkeiten, und nicht zuletzt von der Physik ab. So war die Wiederherstellung von sauberen Flüssen in Europa zwar nicht billig, aber technisch und politisch machbar. Beim Abbau der CO2-Emissionen wird es bekanntlich sehr viel schwieriger. Was die fossilen Brennstoffe und Treibstoffe betrifft, so hat ein ähnlicher Prozess wie beim Abwasser schon lange mit der Entschwefelung stattgefunden. Aber das CO2 ist, neben der Nutzenergie, leider das Hauptprodukt der Verbrennung. Solange fossile Energie genutzt wird, wird die Umwelt-Kusnez-Kurve vielleicht ein Maximum haben, aber die Keeling-Kurve (CO2-Konzentration vs. Jahr) wird unbarmherzig weiter ansteigen. Und auf die kommt es leider an.

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Lieber Herr D.
Herzlichen Dank für Ihren Kommentar! Ich bin nicht sicher, auf welchen Titel Sie sich genau beziehen. Nein, als Provokation ist der Text nicht gedacht. Sondern als ernsthafte Auseinandersetzung mit einer These, die ziemlich einflussreich ist und übrigens auch in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten thematisiert wurde. Mich persönlich interessiert bei solchen Thesen jeweils: Was taugen sie, wie weit reichen sie, was sind die Grenzen? Genau darum geht es mir auch in diesem Beitrag.
Übrigens, gebe ich Ihnen gerne in einem Punkt, den Sie anschneiden, Recht: Für die Umwelt sind letzten Endes nicht pro-Kopf-Werte, sondern die gesamten Mengen aussschlaggebend. Dazu habe ich vor knapp zwei Monaten ebenfalls mal einen Beitrag verfasst: https://www.republik.ch/2020/03/02/…-vertragen
Es wird sicherlich nicht der letzte Text zu diesem Themenkomplex gewesen sein... herzliche Grüsse und weiterhin eine anregende Lektüre
Simon Schmid

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Hm ... Klimaschutz gleich Umweltschutz? Die Schweiz als gutes Beispiel? Kein anderes OECD-Land hat so viele bedrohte Arten wie wir, kein anderes einen so tiefen Anteil an geschützten Flächen. Wir befinden uns zudem in einem globalen Massensterben, dem bisher sechsten - das erste, das vom Menschen ausgelöst wurde. Das Insektensterben ist nur ein Aspekt davon. Von den Folgen der Biodiversitätskrise werden wir uns nicht so schnell erholen ... da reden wir dann von sehr, sehr lange, wenn wir von „langer Sicht“ reden, nämlich von einigen Millionen Jahren.

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Die Environmental Kuznets Kurve wurde in der Ökonomik seit den 1980ern unzählige Male diskutiert und empirisch geprüft. Ergebnis: man kann solche Entwicklungen beobachten bei Umweltproblemen, die sich mit teuren technischen Massnahmen beheben lassen (z.B. ARAs, Filteranlagen) oder wenn Wirtschaftssektoren wegbrechen oder ins Ausland gehen (z.B. (Ost-)Deutschland, England). Aber darüber hinaus hat sie keinerlei Erklärungskraft. Und wie in Lesermeinungen richtig erwähnt, erklärt sie ja nicht mal mittelfristig Verteilungsfragen, für die sie entwickelt wurde. Sie ist eine schöne, einfache Kurve, an der man sich abarbeiten kann. Leider auch in einem Artikel in der Republik! Ich finde, es gibt spannendere und erkenntnisbringendere Fragen im Themenbereich Wirtschaft und Klima - oder es sollte eine kritische Analyse sein, weshalb die Kuznets-Kurve eine solche Faszination ausübt, obwohl nicht haltbar, wie die vielen Lesermeinungen zeigen.

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Liebe Frau S.

Herzlichen Dank für Ihren Kommentar! Natürlich - es gibt noch viele Themenbereiche und spezifische Fragen zu Klima/Umwelt, die man untersuchen kann. Ich wäre sehr interessiert an Ihren Anregungen, welche konkreten Fragestellungen (und passenden Daten?) wir in weiteren Beiträgen behandeln sollten!

Allenfalls haben Sie ein paar von unseren vorherigen Beiträgen zu ähnlichen Themen schon gesehen? Hier ein paar Beispiele:
https://www.republik.ch/2020/03/23/…ponentiell
https://www.republik.ch/2020/03/02/…-vertragen
https://www.republik.ch/2020/01/09/…ussabdruck

Zur Environmental Kuznets Curve: Natürlich kann man das als kalten Kaffee abtun. Aber ich muss gestehen: Als ich die konkreten Daten über die sehr lange Frist (das USP dieses Blogs - ich hatte das sonst noch nirgends so gesehen) zu Ländern wie UK oder CH geplottet habe, war doch ziemlich überrascht, dass der Pfad tatsächlich wie eine Glockenkurve aussieht. Ich finde es durchaus legitim, diese Daten zu zeigen und zu diskutieren (mit all den nötigen Erklärungen, Stichwort Auslagerungen etc, die Sie ja ebenfalls erwähnen).

Herzliche Grüsse
Simon Schmid

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Wird hier nicht der völlig falsche Schluss aus den vorhanden Daten gezogen?
Was mit zunehmendem Wohlstand hauptsächlich passiert, ist ein vermehrte Auslagerung der CO2-Produktion durch eine Änderung der Struktur der lokalen Wirtschaft, nicht eine Reduzierung. Das heisst es gibt keinen positiven Effekt dieser Kurve auf das Klima.

Sehen kann man das anhand er in den letzten 20 Jahren verdoppelten Emissionen der Schweizer wenn man den Konsum einbezieht (siehe Quelle unten).
Eine Landesgrenze ist in dem Sinne einfach eine zufällig gewählte Systemgrenze.
Extrem gesagt: wenn die Schweiz alle Energie und CO2-lastige Produktion, Landwirtschaft.. auslagern würde, würden wir noch viel weniger CO2 im Land produzieren - der Effekt aufs Gesamtsystem wäre aber wahrscheinlich sogar negativ wegen grösserer Transportwege.

"Denn der Jahrhundert­forscher hat mit seiner U-Kurve eine Idee in die Welt gesetzt, die selbst für das Jahrhundert gemacht ist: die Idee, dass die Zukunft besser wird, wenn Menschen die ökonomischen Möglichkeiten dafür haben."

Im Zusammenhang mit dem Klima seh ich keine Daten die optimistisch stimmen würden. Im Gegenteil. Aber vielleicht habe ich hier auch zuwenig Daten / ist mein Ansatz zu simpel.

(Daten-Quelle hier: https://ourworldindata.org/grapher/…ountry=CHE)

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Lieber Herr S.
Ja genau - die Schweiz lagert ziemlich grosse Mengen an Treibhausgas-Emissionen in andere Länder aus. Wir werden in einem der nächsten Beiträge noch drauf eingehen...
Herzliche Grüsse
Simon Schmid

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@W. S.: Ich glaube Ihr Ansatz ist ganz OK. Beim CO2 gibt es ja keine Systemgrenze. Und daher werden die begrenzten Resourcen dafür sorgen, dass 'die Menschen' des Zitats - das sind dann alle - eben nicht 'die ökonomischen Möglichkeiten' haben werden. Und, wie gesagt, die pro-Kopf-Werte sind sowieso irrelevant, was für die Umweltbelastung zählt, ist das Total.

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Einmal mehr: Die müde Idee, dass uns der Kapitalismus vor den Auswirkungen des Kapitalismus retten wird. Geht's im Fall von wirtschaftlicher Ungleichheit nicht auf, versuchen wir's doch mal auf dem Gebiet der Umweltbelastung. Reale historische Entwicklungen und reale lokale Unterschiede in der Entwicklung der Ökonomie können wir da ruhig beiseite lassen, denn die verschwinden ja angeblich im Grossen Ganzen und auf lange Sicht. Geht's dann immer noch nicht wie gewünscht auf, gilt es abzuwarten, denn die rettende Formel ist ja bereits gefunden; Jetzt muss sie sich nur noch materialisieren. Ein bisschen Kneten des mathematisierten Unsinns kann auch nicht schaden: Darauf versteht sich die Pseudowissenschaft der Ökonomie ja ohnehin bestens.

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B.: Hatte es zu viele Fakten und zu wenig Ideologie in diesem Beitrag? Wäre ja schlimm.

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Bezüglich der Ungleichheit hat sich seine umgekehrte U-Kurve wie erwähnt nicht bestätigt. Vielleicht könnte sie auch in Zukunft langsam greifen, wenn stabile Demokratien lange genug Erfahrung damit haben werden, dass grosse Vermögens- und Einkommensungleichheit den Staat destabilisiert. Persönliche Befindlichkeit und der Grad des eigenen Wohlstands wirken aber psychologisch stärker "bremsend" auf gesamtpositive Entwicklung, als die indirekt durch Wohlstand/Bildung/Technologie verursachte allgemeine Ressourcenschonung. Letztere geht so als "Hintergrundrauschen" mit. Ersteres nimmt dem Individuum (scheinbar) aktiv etwas weg.
Beide Entwicklungen sind natürlich Produkte von politischem Willen, wie auch Alexandra Fischer im Kommentar unten vermerkt.

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Die Asiatischen Laender ausser Japan haben immer noch ein ungebremstes Bevoelkerungswachstum. Das erkennt man am Durschschittsalter der Bevoelkerung. Bedeutet immer neue Infrastruktur Projekte.
Die Exporte sollten auch irgendwie ausgewiesen werden. Exporte sind ja inländischer Energieverbrauch mit externem Nutzen.

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China, das bevölkerungsreichste Land in Asien, hat kein unbgebremstes Bevölkerungswachstum. Die Fertilitätsrate ist ungefähr 1,6. Das heisst, die Bevölkerung Chinas wird ab 2025 schrumpfen und im Jahr 2100 ca. 1 Mia. von heute 1.3 Mia. betragen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Demog…_seit_1950
Hans Rosling hat einen guten TED Talk, worin erklärt wird, warum die Bevölkerung in den meisten Ländern (ausser in den von Armut bedrohten Ländern von Subsahara-Afrika) abnimmt oder bald abnehmen wird.
https://www.ted.com/talks/hans_rosl…g_talks_yo

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Die Geburtenrate in der Schweiz ist 1.55 (wikipedia), trotzdem haben wir ein mehr oder weniger konstantes Bevölkerungswachstum in den letzten Jahren (https://www.wolframalpha.com/input/…witzerland), weil "die Wirtschaft" auf Wachstum ausgelegt ist. Dies wird in China nicht anders sein, solange der heilige Gral unserer Zeit (Wachstum) Bestand hat. Gut erwähnt jemand Rosling, denn seine Thesen sind mir angesichts der immensen Unweltzerstörung sowie den sozialen Problemen der Globalisierung ("Anywheres vs. Somewheres", David Goodhart; Ungleichheit nimmt stark zu, Piketty) etwas gar rosig. Etwas zum Nachdenken (english) :

http://inthesetimes.com/article/217…rld-health

https://www.youtube.com/watch?v=OoIcsj9ysvs

Dies ist eine Replik eines schwedischen Sozialwissenschaftlers auf Roslings TED talk. "Komischerweise" hat dieses Video nur ca. 55k views, da er nicht wie Rosling von einem Milliardär "gepusht" wurde (Rosling hat 3.1M views).

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Was ist die schöne Kurve anderes als Spiegelfechterei? Dass der pro Kopf-Ausstoss an CO2 Äquivalenten abnimmt, schön. Das ist technischer Entwicklung zu danken und politischen Intentionen. Absolut nimmt die Umweltbelastung weltweit dennoch zu, auch in der Schweiz, Stichwort Bevölkerungswachstum...
Wo soll man jetzt ansetzen? Bei einer kommenden Abstimmung mit den Wölfen heulen, ökonomisches Wachstum forcieren, technischen Fortschritt fördern? Die Sache vielleicht doch lieber grundsätzlicher angehen!

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Als Student, der seit 1968 mit Kybernetik vertraut gemacht wurde, kann ich nur vor Überinterpretation von "Kusnets"- Kurven warnen, Dass Drittwelt - Länder durch eine inverse U-Kurve der Ungleichheit durchmüssen ist ersterns einmal ein toler Quatsch. Die Hypothese ist auch als "trickle down" bekant . Dier Reichtum der wenigen regne späten wieder auf die Ausgebeuteten herunter - nein die Reich reichen saugen weiter.
Zweitens haben Gleichungssysteme der Form d(Xwas)/dZeit) Lösungen mit Exponential- und Trigonometrischen Lösungen (Sinus, Cosinus ... also, Wellen).
Man kann sich das Drittens auch einfach vorstellen: wenn Menschen zwischen Räumen oder statistischen Kategorien wechseln, gibt es zu- und dann abnahmen. Das gilt auch für Hochs und Tiefs im Wetterbericht.

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Danke für diese Analyse und insb. die Bemerkung zu den Importen. Gibt es denn global einen Trend zur umgekehrten U-Kurve? Oder in einem einzelnen Land unter Berücksichtigung der Importe?

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Herr Schmid, es wäre interessant zu sehen ob es eine Glockenkurve gibt wenn man CO2 Emission als Funktion des Einkommens auftragen würde.

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Liebe Frau Kehrli, das ist eine gute Frage! Wenn man die Emissionen konsumbedingt pro Individuum und weltweit anschaut, ist das ziemlich sicher nicht der Fall. Ich habe allerdings noch keine Daten gesehen, die das in dieser Granularität aufzeigen könnten. Werde schauen, was ich dazu finden kann! Herzliche Grüsse

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