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Vielleicht wäre es nützlich, die Grenzsteuersätze etwas näher zu betrachten. Diese gelten im Kanton Zürich ab einem steuerbaren Einkommen von ca. 240‘000.- : Kanton 13.0% , Stadt Zürich 16.8%, Bund 13.2 %, macht zusammen 43.0%. Bei Mieteinnahmen kommen noch 4.73 % bis 6.1 % (je nach Kostenanteil) dazu, weil das steuerbare Vermögen aus den Einnahmen kapitalisiert wird, macht total 47.7% bis 49.1 %. Das heisst, für jede CHF 100.- Mehrertrag zahlt ein privater Vermieter bereits heute annähernd CHF 50.- an den Staat. Aus diesen Zahlen können sich alle selbst ausrechnen, wie sich der Faktor 1.5 auswirken wird.

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Ich weiss nicht, wie sehr diese Zahlen der Realität entsprechen. Von 100 CHF die Hälfte abzugeben ist sicher schlimm. Wir reden hier aber vom reichsten Prozent. Von z.B. 10 Millionen die Hälfte abzugeben, ist etwas anderes. Da bleibt ja immer noch mehr als genug! Leute verdienen in ihrem Leben nicht so viel! Und mit den zusätzlichen 5 Mio. kann noch mehr Kapitalertrag erzielt werden. Da ist es meiner Meinung nach nur recht, wenn ein noch grösserer Teil umverteilt wird. Geld skaliert eben nicht linear.

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Anstatt solchen Unsinn zu erzählen, würden sie ihre Behauptung besser kurz mit dem Steuerrechner überprüfen. Einzelperson, wohnhaft in Zürich zahlt mit 240'000 CHF steuerbarem Einkommen total 66'500 CHF Steuern (Staats-, Gemeinde- und Bundessteuern). Das bedeutet 28% Steuerabgaben.

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Ich denke, Sie sprechen von zwei verschiedenen Dingen. Wenn Sie eine Steuertabelle betrachten ( z..B. vom Bund haben Sie zwei Angaben: Steuern für ein Jahr und Steuern für je weitere CHF 100 Einkommen. Die von Ihnen bezeichnete Steuerlast bezieht sich auf die erste Spalte. Die Grenzsteuern auf die zweite Spalte. Beide Zahlen können daher Richtig sein.

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Lassen Sie doch Ihren Steuerrechner auch für ein steuerbares Einkommen von 241‘000 CHF laufen und betrachten die Differenz zwischen den beiden Steuerbeträgen. Für die zusätzlichen 1‘000.- fallen 430.- CHF an zusätzlichen Steuern an, wenn für die Stadt Zürich mit 129% der einfachen Staaatssteuer gerechnet wird.

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Lieber Herr K., es ist viel schlimmer: Wenn sie all die indirekten Steuern wie MwSt, Krankenkassenprämien, AHV, EO und BVG sowie Halbtax, GA (wahlweise) Alkohol- und Benzinsteuer dazu zählen, kommen Sie auf nochmal 50 Prozent und es bleibt Ihnen rein gar nix zum Leben. Zum Glück wird für die armen Reichen aus diesen sprudelnden Steuerquellen das Sozialamt alimentiert.

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Herr K. hier verschleiern und täuschen Sie, wie es die Bürgerlichen massenhaft tun. Der Grenzsteuersatz hat nichts mit der realen Steuerbelastung zu tun und ist eine fiktive Zahl (für Prognosen usw).

Das heisst, für jede CHF 100.- Mehrertrag zahlt ein privater Vermieter bereits heute annähernd CHF 50.- an den Staat

Dies ist eine Behauptung ja eine Lüge.

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Frau C., vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor. Grenzsteuersatz ist ein reeller Wert und ist einfach zu berechnen:
Grenzsteuersatz = (22'000 Franken – 20'000 Franken) / (105'000 Franken – 100'000 Franken ) = 0.4 = 40%.
Bis aber der Grenzsteuersatz dem Jahressteursatz entspricht muss dass Einkommen ein paar Millionen betragen...

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, aber wenn ihr Lohn ein steuerbares Einkommen von 140'000 ergibt und Sie Aktien im Wert von 10 Millionen besitzen und die eine Dividendenrendite von 1% haben, dann ändert sich mit der Annahme der Initiative gar nichts. Wenn eine Dividendenerhöhung ihnen weitere 10'000 einbringt, dann zahlen sie darauf 50% extra, was bei dem von ihnen genannten Grenzsteuersatz CHF 2'150 bedeutet, die Sie zusätzlich zahlen müssen. Stimmt die Rechnung so?

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Ihre Berechnung ist richtig. Für die CHF 10‘000 mehr würden sie heute CHF 4‘300.-, nach Annahme der Initiative 4‘300.- + 2‘150.- = 6‘450.-. Es bleiben somit 3‘550 .- übrig.

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Umverteilung? Umverteilung findet nur statt, wenn man jemandem etwas wegnimmt. Es wird aber nicht das Kapital belastet, sondern der Kapitalertrag wird gleich wie das Lohneinkommen besteuert bzw. für ganz wenige etwas höher. Somit kommt es nicht zu einer Kapitalabnahme, sondern die Zunahme wird etwas abgeflacht. Der Kapitalertrag wird auch in Zukunft, trotz Besteuerung, zu einem Vermögenszuwachs führen.
Danke für den lesenswerten Artikel. Leider versteht eine grosse Mehrheit nur die Schlagworte der Kampagne und nicht den Inhalt der Vorlage.

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Genau! Ich träume immer wieder von einer Unmöglichkeit, nämlich, dass man vor jeder Abstimmung 5 Fragen dazu beantworten müsste. Ab drei Richtigen darf man den Zettel runterlassen.

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Das wäre wohl wieder so eine rot-grün-städtische Bevormundung, der man entschieden mit Tracht und Schwyzerörgeli und wenn nötig mit Hellebarden entgegentreten muss.

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Ganz genau! Die Besteuerung geschieht immer nur auf Erträgen oder Umsatz, nie auf Besitz, ausser die Vermögenssteuer, die aber mit 2-3 Promille viel kleiner ist, als die Zinsen, die man mit dem Vermögen erwirtschaften kann. Auch das Gegenargument, dass die Reichen schon heute den Grossteil der Steuern bezahlen, ist eine reine Verschleierungstaktik. Es macht einen grossen Unterschied, ob ein Einkommen von 60'000 CHF mit rund 10% besteuert wird oder ein Einkommen von 3 Mio. mit 30%, denn was zählt, ist der Betrag, der nach den Steuern übrig bleibt, und das ist im ersten Fall 54'000 CHF und im zweiten Fall 2.1 Mio. Obwohl die zweite Person 150 x mehr Steuern bezahlt hat, als die erste Person, hat sie viel mehr zum Leben. Das nennt man ein gerechtes Steuersystem, es ist weder Gleichmacherei, noch Neid, noch Sozialismus, sondern einfach nur vernünftig, die grossen Einkommen und Vermögensgewinne höher zu besteuern.

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Marco Zaugg
Coach und Prozessbegleiter
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Einverstanden.
Ich empfehle die lesenswerte Kolumne, mit der Rudolf Strahm der Dampfwalze der Gegner entgegentritt.
https://www.derbund.ch/ein-bisschen…4855280841
https://www.tagesanzeiger.ch/ein-bi…4855280841

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Mathematiker
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Seit Jahrzehnten läuft eine Umverteilung von unten nach oben. Das ist eine unsoziale Zeitbombe. Die Initiative bringt nicht mehr sondern weniger von dieser Umverteilung; das wäre sozial.
Nachtrag: der Artikel übernimmt leider die etablierte Demagogie der Milliardärspartei und der übrigen sogenannten Bürgerlichen, die "Umverteilung" ausschließlich für Umverteilung von oben nach unten verwendet. Das dient der Verschleierung der Realität.

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Marco Zaugg
Coach und Prozessbegleiter
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Genau.

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Wenn es eine unbestrittene Erkenntnis aus der Ökonomie gibt, dann ist es die, dass Anreize wirken. Und Steuern verteilen nicht nur um, sie setzen auch Anreize. Die vorliegende Initiative schlägt nicht nur vor, Kapitaleinkommen stärker zu besteuern als bisher, sondern sie auch stärker zu besteuern als Lohneinkommen. Das bedeutet, dass es für eine ETH-Absolventin ein bisschen attraktiver wird, einen Job in der IT-Abteilung einer Grossbank anzunehmen und dort eine ruhige Kugel zu schieben, und ein bisschen weniger attraktiv, ein Startup zu gründen, bei dem sie sich sieben Jahre fast gratis abrackert und dann mittels einem Firmenverkauf einen grossen Kapitalgewinn macht. Freibeträge nützen in dem Szenario gar nichts, weil in der Regel alles aufs Mal anfällt.

Wir müssen uns bewusst sein, dass die Initiative nicht nur umverteilt, sondern auch Anreize schafft. Und diese Anreize laufen genau entgegen der sonstigen Politik der Startup-Förderung. Der Staat würde damit mit der einen Hand Hunderte von Millionen für Startup- und Innovationsförderung ausgeben und Anreize schaffen, damit mehr Leute Risiken eingehen und gleichzeitig mit der anderen Hand das Eingehen ebendieser Risiken bestrafen. Das scheint mit nicht ganz durchdacht.

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Vielleicht müssen wir auch einsehen, dass sich mit Startups nicht alle unsere gesellschaftlichen Probleme lösen lassen, insbesondere dann nicht, wenn sie hauptsächlich finanzielle Gewinne erzielen sollen.
Die ETH-Absolventin kann ja vielleicht mit ihrem Tatendrang auch die IT-Abteilung der Grossbank agiler und klimafreundlicher machen, welche Anreize bräuchte das eigentlich?
Und wenn sie doch ein Startup gründet, was wäre so verkehrt, wenn sie es nicht macht in der Absicht, es möglichst rasch wieder zu verkaufen - sondern im Gegenteil eine Geschäftsidee umsetzt, die nicht nur darauf ausgerichtet ist, Gewinn zu erzielen, sondern auch einen gesellschaftlichen Zweck erfüllt oder ein dringendes Problem löst. Und dann will sie vielleicht gar nicht verkaufen, sondern sieht in der nachhaltigen Umsetzung ihrer Idee ihre Lebensaufgabe. Und schafft eine solide, gesellschaftlich nützliche (und ja, auch Gewinn erzielende) Firma, mit sicheren Jobs und guten Löhnen für ihre Angestellten (und natürlich auch für sich selbst) und erntet die Früchte ihrer Gratis-Abrackerei während der Aufbauzeit nicht nur auf dem Konto sondern auch in einem erfüllten Leben. Was wäre so falsch an diesem Szenario und wieso sollten wir dafür nicht Anreize setzen?

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Informatik-Ingenieur und Ökonom
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Mit dem gleichen Tatendrank kann man in einer kleinen Firma viel mehr bewegen als in einer grossen. Von daher hat die Gesellschaft schon kein Interesse daran, junge Leute voller Tatendrang in die Arme von Grosskonzernen zu treiben. :)

Doch beim anderen Punkt bin ich teilweise einverstanden: es ist schöner, wenn man eine Firma mit einer langfristigen Perspektive gründet und nicht mit der Absicht, sie möglichst bald wieder zu verkaufen. Ein Problem besteht hier allerdings zur Zeit darin, dass die Geldgeber üblicherweise Venture-Kapital-Fonds sind, welche mit einem Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren Geld geben und dann wieder raus wollen. Der Grund liegt hier nicht unbedingt in kurzfristigem Profitstreben, sondern eher darin, dass diese Fonds besonders gut darin sind, frisch gegründete Firmen zu finden und zu begleiten, und weniger gut darin, etablierteren Firmen zur Seite zu stehen. Auch macht aus Führungssicht eine Stabsübergabe oft Sinn. Denn die Leute, die gerne eine Firma gründen und etwas Neues starten sind oft nicht dieselbe, die am besten darin sind, eine etabliertere Firma zu führen. Vielleicht wird es in Zukunft ja Möglichkeiten geben, eine Übergabe einer Firma auf mehrere Jahre aufzuteilen und damit etwas gemächlicher anzugehen, aber es würde mich stören, wenn dies nur aus Steuergründen gemacht würde und nicht, weil es im jeweiligen Fall in der Sache sinnvoll ist.

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Die ETH-Absolventin dürfte auch Netto genug daran verdienen und clever genug sein noch einige Shares an der Firma zu behalten..

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Ach ja, die alte Mär, Zitat:"...Vermögens­bildung als Grundlage von Investitionen...".

Da genau liegt ja der Hund begraben: Steuererleichterungen für die Habenden führten gut beobachtbar eben nirgends zu 'mehr Investitionen' sondern zu 'mehr Börsenboom'. Der Trickle-Down-Effekt ist eine Erfindung der Reaganomics und deren neo-liberalen Jüngern. Der Rest erledigte die Globalisierung... Man schaue sich nur die Entwicklung der Börsenkurses an - die spricht Bände darüber, wo das Geld hinfliesst.

Es geht also nicht eigentlich darum, von wem man vieviel Steuern nehmen soll, sondern darum, dass alle in Abhängigkeit ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit angemessen Steuern zahlen. Ist eigentlich ein Gemeinplatz, aber leider sind wir meilenweit davon entfernt, diesen umzusetzen. Warum werden also Arbeitseinkommen relativ gesehen sehr viel stärker besteuert, als Finanzeinkommen? Hülfe da eventuell ein Blick in die Sitzverteilung der Parlamente?

Statt dessen dürfen wir uns hergelogene Scheinargumente (wie dass man bei Annahme der Initiative keine KMU mehr gründen könnte, oder kein Eigenheim mehr kaufen könnte) zu Gemüte führen. Und das bereits für das Bitzeli Umverteilung der Steuerlast..

Da hilft nur ein entschiedenes Ja zu dieser Initiative. Wenn diese vielleicht auch (noch?) nicht angenommen wird, dann setzt sie wenigsten ein Zeichen.

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Wenn 99% der Abstimmenden wüsste, wie sich die Annahme der Initiative auf ihre Steuern auswirken werden, würde sie mit 84% Ja und einem Ständemehr zu Null angenommen werden. Nein sagen 15%, die glauben, auch einmal so reich zu werden, dass sie zum einen Prozent gehören, und ein Prozent, die tatsächlich betroffenen sind. Aber in der Schweiz glauben immer 85% sie würden einmal sehr reich werden. Oder glauben einfach den Gegnern der Initiative.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Richtig. Das Problem ist, das viele intuitiv falsch rechnen und zum Beispiel die Grenze von 100'000 falsch verstanden wird. Das ist nicht das Einkommen, sondern nur das Einkommen aus Vermögenserträgen. Und von denen müssen nicht 150% als Steuern bezahlt werden, sondern nur zu 150% versteuert werden. Ich weiss, das ist völlig banal, aber so auf die schnelle haben es viele falsch geschätzt, die ich gefragt habe.

Unter anderem Daniel Kahneman hat dieses Problem wissenschaftlich untersucht. Seine Experimente machen deutlich, wie unzurechnungsfähig wir Menschen in bestimmten Situationen sind. Und diese Initiative ist ein wunderbares Beispiel für den pontentionellen Nutzen von Wahl-O-Maten.

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Eine Person erzielt in einem Jahr einen Kapital­ertrag von 200’000 Franken

Hm.. ja.. nehmen wir an dieser Verdienst geschieht z.B. über Nestlé-ähnliche Dividenden von 2 Fr. pro Jahr, was bei einem Wert der Aktie von 100 Fr. ein Vermögen von 10 Mio. Fr. macht (100'000 Aktien zu 100 Fr.). Die "Person" ist also Multimillionärin.

Oder sehe ich das falsch? Ich weiss man kann auch anders 200'000 Kapitalertrag generieren, setzt aber wohl in 99% der Fälle voraus, dass ich bereits Multimillionär bin...

P.S. Die Nestlé zahlt 2.75 Fr. Dividende im 2021 und die Aktie steht bei ca. 115 Fr., das Vermögen wäre also "nur" 8 Mio. Fr.
P.P.S. Der "trickle-down" Effekt ist doch längstens widerlegt? Von wegen "Vermögens­bildung als Grundlage von Investitionen". Solche Narrative sollten m.E. nicht einfach so übernommen werden.

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Tatsächlich ist der Mittelstand (oder auch oberer Mittelstand) auch mit regen Aktiengeschäften nicht von der Steuer betroffen, weil ein Kapitalertrag von 200'000 Franken, wie Sie richtig zeigen, nicht so einfach zu erreichen ist.

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Ich sehe in dieser Initiative einfach eine Angleichung an (wirtschaftlich sehr erfolgreiche) Länder wie Deutschland oder die USA. Das Anliegen ist weder extrem noch wirtschaftsfeindlich. Es ist völlig vernünftig. Manche argumentieren, der Aktienhandel sei wichtig für die Bewertung von Unternehmen und damit indirekt für die Kapitalbeschaffung auch nach dem IPO. Die Kapitalgewinnsteuer wirke da schädlich (bitte hier Spitting-out-water Meme imaginieren). Man kann am Dow Jones oder am Nasdaq beobachten, wie jenseitig schädlich.
Für mich das beste Argument für die Initiative, ist die KMU-Kampagne der Bürgerlichen. "99%" würde den/die FirmeninhaberIn um die hart erararbeiteten Früchte ihrer Arbeit bringen. Eine Tragödie für die Menschen und ein Disaster für die Wirtschaft. Ja, ist es das? Nein. Es ist eine Wahlkampffantasie. Wenn man den sehr schlanken Initiativtext liest, merkt man. Da werden keine KMUs geschröpft. Es sei denn das bürgerliche Parlament dreht durch. Die Fixierung also auf dieses Nicht-Argument zeigt. Es gibt keine Argumente gegen diese Initiative. Nicht einmal von den Bürgerlichen. Leider verstehen das zuwenig.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Wünschenswert wäre tatsächlich eine «Auf lange Sicht» auf dieses komplexe und komplizierte Thema mit entsprechenden (interaktiven) Datenvisualisierungen. Was ich auf die Schnelle fand, war u. a.:

  • «Einen Grossteil unseres Wohlstands bezahlen die Reichen» (SRF, Christian Frey von Economiesuisse, 2019) inkl. interaktiver Datenvisualisierung, wie die eigenen Steuern ausgegeben werden.

  • «Hier finden Sie Ihr Steuerparadies» (TA, 2017)

  • «Bei der allgemeinen Vermögenssteuer ist die Schweiz ein Sonderfall» (NZZ, 2019)

  • «1,5 vergessene Billionen» (Avenir Suisse, Marco Salvi, 2013)

  • «1% zahlt über die Hälfte» (Avenir Suisse, Marco Salvi, 2021)

  • «Das Kapital wird nicht geschont» (Avenir Suisse, Marco Salvi, 2021)

  • «Ungleichheit, Umverteilung und der Wohlfahrtsstaat in der Schweiz» (Inauguraldiss. von Oliver Alfred Hümbelin, 2016)

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Kommt nächsten Montag.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Das kling sehr interessant. Danke im Voraus.

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Nun Herr Reboursa, leider beziehen Sie sich hier auf zweifelhafte Quellen. Economiesuisse und Avenir suisse sind Wirtschaftsverbände mit ihren Interessen. Und worin bestehen ihre Interessen? Maximierung des Profits ihrer Mitglieder und Klientel. Keine Spur von gesamtgesellschaftlichem Blick. Arbeitslose, Behinderte, Alte, Kinder, Sozialhilfebeziehende, Arbeitnehmende sind in deren Augen nur Kostenfaktoren nicht Menschen mit Rechten, Würde u Bedürfnissen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Dear B. C., I kno ;) Erstens, beziehe ich mich auf gar nichts, sondern zähle auf, was ich «auf die Schnelle» gefunden habe. Zweitens, im Wissen darum, dass dies für manche ein Ausschlusskriterium für Datenauswertungen ist, habe ich die Quellen mit den Verbindungen deklariert. Und schliesslich, drittens, sind genau diese zwei Punkte der Grund für mein Wunsch «Auf lange Sicht» mache etwas dazu. – Ein Wunsch, der offensichtlich (lange zuvor) erhört worden ist (ein Pipeline-Modell wär nice, apropos trickle down und so).

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Marco Salvi will ja auch die Kostenmiete von Genossenschaften und Stadt Zürich verbieten, weil diese die virtuelle Steigerung des Bodenpreises nicht regelmässig abschöpfen und den Eigentümern dabei "verfügbares Einkommen" entgeht.
Lesen Sie doch bitte auch die andere Seite, beispielsweise in der Wochenzeitung 'work'. Paraphrasiert etwa: Arbeitnehmer und Konsumenten zahlen den Reichtum der Besitzenden.
https://www.workzeitung.ch/

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ach, wissen Sie, lieber Herr H., es war mir bewusst, dass gleich auf den Boten (des Boten) geschossen wird und gleich «von anderen Seiten» gesprochen wird, weshalb ich auch klar deklariert habe, von welcher «Seite» die Datenanalysen stammen. Glauben Sie mir, als Globalisierungskritiker, SP-Mitglied, WoZ/work/Surprise/taz/Freitag/Jungle/Jacobin/usw.-Leser kenne ich «die andere Seite». Mir ging es in erster Linie um die Datengrundlage und deren Auswertung (s. o. meine Antwort an B. C.). Fühlen Sie sich frei die Liste, die ich begonnen habe, zu ergänzen mit analogen Datenanalysen der «anderen Seite» (etwa mit einem konkreten work-Artikel), dann ersparen Sie uns die Mühen.

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Thomas Piketty hat es in „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ mit gründlicher Datenanalyse gezeigt:

Die Kapitalerträge steigen weltweit schneller als die Arbeitserträge.

Was bedeutet das? Reich zu sein, lohnt sich mehr, als zu arbeiten. Wir leben nicht in einer Leistungsgesellschaft.

Für die Schweiz:
1980 besass das reichste Prozent der Schweizer 33 % des steuerpflichtigen Vermögens. Heute 40 %.
Quelle: UBS Center Public Paper #6

Aber die Partei der Superreichen wird schon genug Angst schüren, damit ihre Wähler gegen die eigenen Interessen und für die Interessen der Superreichen stimmen.

So gilt weiterhin: Bilde dich und arbeite hart, dann kannst auch du später mal erben.

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Der Artikel beantwortet die Titel - Frage "Wann ist reich zu reich?" leider nicht.

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Interessanter Artikel. Was mich noch interessieren würde ist wieviel Steuern die 1% Reichsten in %der totalen Steuer-Einnahmen in den USA bezahlen und wieviel in der CH.
Wenn ich mich nicht irre, zahlen in der CH die Reichsten auch am meisten an den Steuern-Einnahmen (im Gegensatz zu den USA) - oder ist das nur ein Gerücht?

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Das lässt sich nur schwer ermitteln, denn was sind CH Einnahmen und was US? Beispiel wenn jemand ich der Schweiz wohnhaft ist, aber eine Firma in den USA besitzt und die Gewinne in der Firma (oder einer Holding) belässt, sind dass dann CH Einhahmen oder US? Man versucht das Problem mit "Beneficial Owner" zu lösen, aber auch so ist es schwer vollständig umsetzbar.

Die Frage läuft also mehr darauf hinaus, wo möchten die Reichen steuern zahlen. Mein Eindruck ist, in der Schweiz fühlen sich Reiche vielfach wohl und sind deshalb bereit, einen "angemessenen" Anteil zu zahlen.

Einen Einblick, welche Dimensionen das ganze hat, gibt dieser Artikel: https://www.zeit.de/wirtschaft/2021…erbehoerde

Eine effektive Steuerquote von 0.1% von Warren Buffet hat ihn dazu veranlasst, selber höhere Steuern zu fordern.

Wenn man sich die Kampagne der Gegner der 99% Initiative ansieht, dann setzt diese vor allem auf Emotionen und nicht auf Fakten und konkreten Schätzungen. Aus meiner Sicht ist dies ein guter Hinweis, dass die Gegner der Initiative keine Chance hätten, wenn die Mehrheit die Fakten kennen würde.

Was es aus meiner Sicht bräuchte, wäre ein konkreter Rechner, mit dem jeder den Einfluss der Initiative auf sich selber berechnen könnte. Diese Berechnung müsste auch die "Kapitalwegzugswahrschwinlichkeit" enthalten. Wenn die Menschen "rational" handeln würden und dies so übersichtlich wäre wie das Ultimatum Game, würde die Initiative angenommen werden. Leider wird dies vermutlich (mal wieder) nicht der Fall sein.

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Eine kleine Korrektur Herr Häuptli:
Folgende Aussage stimmt nicht ganz:
"Eine Person erzielt in einem Jahr einen Kapital­ertrag von 200’000 Franken. Davon muss sie 100’000 Franken, nämlich den «Freibetrag», im Umfang von 100 Prozent versteuern, die weiteren 100’000 Franken aber im Umfang von 150 Prozent."

Kapitalerträge sind heute (mit Aussnahme von Grundstückgewinnen) nicht steuerbar. Da die Initiative nur Beträge über 100'000 neu und höher besteuern würde (siehe Initiativtext unten), würden die ersten 100'000 weiterhin nicht besteuert, sofern das Parlament den Initiativtext wortgetreu umsetzen würde.

Initiativtext: "Kapitaleinkommensteile über einem durch das Gesetz festgelegten Betrag sind im Umfang von 150 Prozent steuerbar."

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Pardon Herr S., aber ich glaube Sie werfen hier alles in einen Topf. Kapitalerträge, z.B. Zinsen, Dividenden, Mieterträge sind natürlich heute schon steuerbar. Sie meinen wahrscheinlich Kapitalgewinne, also Spekulationsgewinne auf Wertpapiere und Kryptowerte etc... so wie das in Deutschland oder den USA schon der Fall ist.

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Es kommt auf die Definition von "Kapitalertrag" an, welche im Text verwendet wird. Ich bin intuitiv davon ausgegangen, dass Kapitalertrag = Kapitalgewinn. Das ist nicht so, wie eine kurze Recherche ergeben hat.

Dennoch ist der Artikel da unpräzise, da er beim Aufzeigen des Mechanismus alles in einen Topf wirft. Wichtig ist aber, dass die Initiative unter 100'000 nichts ändert. Das bedeutet, dass die Steuerbarkeit für die meisten Kapitalgewinne (z.B. Aktienkursgewinne) weiterhin bei 0% liegt (wie gesagt: mit Ausnahme der Grundstückgewinne, welche heute schon steuerbar sind). Das Beispiel im Artikel gilt also nur für Kapitaleinkommen ohne bestehende Privilegien (also keine Kapitalerträge und keine qualifizierten Beteiligung). Das ist insofern relevant, weil einige Kleinanleger fälschlicherweise das Gefühl haben, ihre bisher steuerfreie Kleinerträge aus Aktienhandel würden zukünftig zu 100% steuerbar.

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Ich finde der Artikel stellt den Sachverhalt recht gut und übersichtlich dar. Die Einführung einer Tobin-Steuer (https://de.wikipedia.org/wiki/Tobin-Steuer) wäre ergänzend dazu auch ein Thema, denn heute mehr denn je sollten rein spekulative Finanzgeschäfte weniger attraktiv werden. Neben einem wünschenswerten Umverteilungseffekt würde dies die rein spekulativen Finanzgeschäfte weniger attraktiv machen und damit Investitionen wieder mehr auf deren eigentliche Funktion lenken, die darin bestehen sollte, der Wirtschaft Geld für sinnvolle Investitionen zur Verfügung zu stellen.

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Es würde mich wirklich Wunder nehmen, wie die Vermögensverteilung aussieht wenn man auch die 2. und 3. Säule berücksichtigt. Ein grosser Teil des Vermögens des Mittelstands dürfte wahrscheinlich dort gebunden sein. Die beiden zitierten Quellen schliessen die berufliche Vorsorge aus. Gibt es wirklich keine Statistik inklusive Altersvorsorge?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Hierzu wäre «1,5 vergessene Billionen» (Avenir Suisse, Marco Salvi, 2013) ein Anfang.

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Danke, ein interessanter Artikel. Es ist ein Hinweis, aber unter dem Strich: Man weiss es nicht.

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Der Artikel kommt sachlich daher, lässt aber einige Punkte aus und wirkt daher auf mich ein bisschen einseitig: Beim Verkauf von Immobilien wird eine Grundstückgewinnsteuer fällig (mit den Jahren abnehmend). Meines Wissens werden für Mieteinnahmen Einkommenssteuern fällig, zumindest für Private. In der Schweiz gibt es im Gegensatz zu vielen anderen Ländern eine Vermögensteuer. Der Grund wieso auf Dividenden für Großaktionäre nur 70% fällig werden ist, dass der Gewinn schon mal im Unternehmen mit der Unternehmenssteuern versteuert wurde. Last but not least gibt es in der Schweiz schon diverse Umverteilungen, z.B. AHV und Steuerprogression, aber auch das Gegenteil wie z.B. Kopfprämien bei der Krankenkasse. Was am Schluss netto dabei rauskommt wäre übrigens auch mal ein Artikel wert.

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· editiert

Die Grundstückgewinnsteuer kann relativ einfach umgangen werden. Im Kanton Thurgau sind nur Gewinne auf Grundstücken im Eigentum natürlicher oder von der Gewinnsteuer befreiten juristischen Personen steuerpflichtig. Normale juristische Personen bezahlen statt der Grundstückgewinnsteuer die viel tiefere Gewinnsteuer (und auch dies nur wenn man nicht anderswo abschreiben kann). Gerade das reichste Prozent wird einen Steuerberater haben, der solches zu nutzen versteht ...

Der Grund wieso auf Dividenden für Großaktionäre nur 70% fällig werden ist, dass der Gewinn schon mal im Unternehmen mit der Unternehmenssteuern versteuert wurde

Wie soll das die Bevorzugung von Grossaktionären erklären? Das gilt für die Kleinaktionäre durch genauso?

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Zu Punkt 6: Wie kommt es, dass die Republik die AL vergisst? Die AL ist für die Initiative.

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Chefredaktion
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Merci für Hinweis. Allerdings gibt es sie nur in Zürich und Schaffhausen. Wir bilden nur Parolen nationaler Parteien ab.

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Gerne. Allerdings stellt sie in Zürich neben dem Gemeinderatspräsidenten auch einen Stadtrat.
PS. Die PdAS-PST-POP ist wie die EVP eine nationale (Klein-) Partei, sie empfehlt ein Ja für die Initiative und geht regelmässig Listenverbindungen mit AL und anderen regionalen und lokalen Gruppierungen ein. Logischerweise müsste die Parole der PdA aufgeführt sein.

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Physiker
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Eine Besteuerung der Wertsteigerung von Aktien steht weder im Abstimmungstext noch ist dies die Auslegung der Initianten.
https://99prozent.ch/media/download…ium_de.pdf
Im Artikel steht:
„Ziel der Initiative ist die höhere Besteuerung von sogenanntem Vermögens­einkommen. Dazu zählen unter anderem: Gewinne aus Aktien­geschäften (die in den letzten Jahren durch­schnittlich stiegen bis stark stiegen)“
Im Leitartikel der NZZ von heute werden Kleinanleger als Betroffene dargestellt.
Könnte die Republik das klar stellen?

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zu Punkt 4: könnte der Autor vielleicht gleich klarstellen, dass die Schweiz GLOBALE SPITZENREITERIN ist bzgl. VERMÖGENS-Schere zwischen ärmsten und reichsten Bewohnern? Mit 43% des Vermögens beim reichsten 1 % der Bevölkerung, da schlägt uns weltweit kein einziges Land..

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.. und ja, könnten wir bitte sehr endlich dieses VERMÖGEN direkt anständig besteuern?

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Physiker
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Gute Tag Herr Häuptli
Sind Gewinne aus Aktien­geschäften in Zukunft zu versteuern, wie sie in ihrer Einleitung schreiben?
Wenn ja wären 20% der Steuerzahler, die Aktien besitzen betroffen.
Steuerbares Einkommen kann nach geltendem Steuerrecht Ertrag (Zins, Dividende) oder Gewinn (z.B. Grundstücksgewinn oder Aktiengewinn bei professionellen Händlern) sein.
Eine generelle Gewinnbesteuerung würde sicher nicht eingeführt mit der Annahme der Initiative. Das ist Angstmache der bürgerlichen Parteien und nicht mehrheitsfähig im Gegensatz zu einer gerechteren Besteuerung.
Bitte um eine kurze Stellungnahme.
Danke und Gruss
K. B.

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Physiker
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Guten Tag Herr Häuptli
Der Artikel stellt leider nicht klar, dass keine neuen Steuern auf Aktiengewinn erhoben würden. Steuern zahlen die professionellen Anleger.
Die Wertsteigerung für private Anleger wird heute nicht besteuert - also auch in Zukunft nicht. Kleinanleger, deren Aktienvermögen steigt, sind von der Initiative nicht betroffen.
Bitte die Fakenews in den aktuellen Anzeigen von GLP, Mitte, FDP und SVP prüfen, die Kleinanleger und Kleinunternehmer als direkt Betroffene darstellen.
Dank und Gruss
K. B.

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Weshalb sollte der Artikel klarstellen, dass (derzeit) bei Privatpersonen keine Steuern auf Aktiengewinne erhoben werden oder die Anzeigen von diversen Parteien auf Fake News prüfen?
Das, was der Artikel macht, scheint mir gut gelungen. Er gibt in einfacher und verständlicher Weise die Grundfragen wieder. Die Argumente beschränkt der Artikel auf die Darstellung der Position der Initianten und des Bundesrats, ohne (gross) zu werten. Damit habe ich eine eher einfache, verständliche und neutrale* Übersicht erhalten. Ihre Anliegen würden diesen Wert wieder untergraben, indem die Komplexität gesteigert wird und mehr Positionsbezug verlangt wird.
Eine andere neutrale* Übersicht finden Sie bei der NZZ. Diese schreibt hinsichtlich ihrer ersten Aussage, dass keine neuen Steuern auf Aktiengewinnen erhoben würden, dass diese Frage offen ist, d.h. Von der Umsetzung im Parlament abhängt. Ebenso verweist sie Hinsichtlich des Kreis der betroffenen auf die offene Umsetzung. Vor diesem Hintergrund würde ich die von Ihnen vorgeschlagenen Ergänzungen auch nicht als Zwingend ansehen.

*: Unter neutral verstehe ich eine distanziert beschreibende Berichterstattung. Wertungen fliessen über die Gewichtung der Textelemente bei Abstimmungen fast schon zwingend ein.

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(durch User zurückgezogen)
ronald wüthrich
schirmträger
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dass die einen mehr bekommen und die anderen weniger, das ist doch die eigentliche umverteilung

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