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nach dem lesen dieser reportage und dem artikel über den sexuellen missbrauch in den usa drängt sich mir wiedermal spontan auf: was ist nur mit den männern los? wieviel energie es braucht, mit ihrem scheiss, den sie anrichten, umzugehen. all diese verqueren machthaber von trump über johnson, erdogan, putin, assat, muti etc., die soviel kaputtmachen. warum erträgt die restliche menschheit das alles immer wieder und wieder? was ist das mit der macht?
entschuldigung, ich bin einfach wütend!
aber ich finde es sehr richtig, dass die republik solche einblicke ermöglicht.

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Das frage ich mich als Mann auch. Wie viele andere Männer auch.

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Ich glaube in der reportage wird deutlich genug, wie sehr auch die mütter und frauen den kanon stützen, ja gar ehrenmorde von ihren söhnen verlangen. Da wäre ich etwas vorsichtig mit solchen verallgemeinerungen.

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Feministin
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Mit Verlaub scheint das nicht nur ein Männerproblem, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem zu sein. Einer Gesellschaft gefangen in dieser Tradition und diesen archaischen Denkmustern. In der gut gemachten Reportage wird wirklich deutlich: auch die Mütter und Frauen spielen eine Rolle hier. Man macht es sich ein bisschen zu einfach, wenn man das einfach als "Männerproblem" abtut.

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Warum erträgt die restliche menschheit das alles immer wieder und wieder? was ist das mit der macht?

Vielleicht fühlen sich anonyme Feministinnen von diesen Fragen ja nicht betroffen, weil sich im Irrealen so herrlich bequem über diesen profanen Gefühlen schweben lässt, und überlesen sie deshalb einfach?
Als reale Frau zähle ich mich hingegen durchaus zur 'restlichen Menschheit'. Und die Frage: was ist das mit der Macht? geht tatsächlich alle an, Männlein wie Weiblein.

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Wieso muss sich praktisch jede "Reportage" über Albanien darum drehen? Um Bilder in westeuropäischen Köpfen nochmals zu festigen von den "archaischen" und "unzivilisierten" Albanern?

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Chefredaktion
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Anfang 2019 hatten wir eine zweiteilige Geschichte, die ganz andere Aspekte des Landes beleuchtet hat. Grundsätzlich: Journalismus muss dahin wo es weh tut. Wir erhalten gerade viel Zustimmung aus der Community, das Thema sorgfältig angegangen zu sein.

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Und so als Ausgleich kann man immer die gleiche Geschichte über die Blutrache bringen, die von einigen wenigen Familien als Rechtfertigung für Mord verwendet wird? Und welche Community meinen Sie? Die Albanische? Ich bin ursprünglich aus Nordmazedonien und könnte echt kotzen, dass dieses Thema das einzig interessante sein soll aus Albanien, für das es sich lohnt, dorthin zu reisen, um eine Reportage darüber zu schreiben. Es geht doch nur um Bestätigung der eigenen Vorurteile. Siehe auch Kommentare zum Artikel.

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Solche Vorurteile vom unzivilisierten und archaischen Albanien werden aus unseren Köpfen verschwinden wenn dort Rechtsstaatlichkeit einzieht und praktiziert wird. Aber solange dieses männliche Ehrengesülze nicht nur dort praktiziert, sondern auch exportiert und weiterhin danach gehandelt wird, solange wird es diese Kultur schwer haben, im demokratischen Westen auf Augenhöhe betrachtet zu werden.
Leider schaut es ja nicht so aus, als ob sich jüngere Generationen von dieser Barbarei abwenden.

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Genau das meine ich: Sie suchen nach Reportagen, die Ihre Vorurteile bestätigen. Ich bringe Ihnen ein Beispiel aus einem anderen Land: Wieviele Artikel gibt es in Schweizer Medien über Vergewaltigungen in Indien? Unzählige. Und ja, niemand streitet ab, dass es das nicht gibt. Und es ist wichtig, darüber zu schreiben. Aber: Wieviele Artikel gab es in den Medien über die Generalstreiks (der letzte war im Januar)? Diese sind jeweils die grössten der Welt, weil über 100 Mio. Menschen jeweils auf die Strasse gehen. Das ist oft eine Randnotiz wert. Und so entstehen dann Bilder im Kopf.

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Vielleicht sollten sich die albanischen Männer mal zusammenreissen und dafür sorgen, dass man über was anderes berichten kann.
Albanien ist ein kleines, dünn besiedeltes Land, halb so dicht wie die Schweiz. Wieso endet da ein Streit über Wasserrechte damit, das aufeinander geschossen wird? Wieso muss man da alles haarklein vorschreiben, wie es gemacht werden muss, von der Hochzeitsnacht bis zum Rachemord? Wie soll da nicht das Bild einer rückständigen Gesellschaft entstehen, wenn solche kleinkarierten Traditionen das ganze Leben bestimmen? Wieso können sich albanische Männer nicht einmal hier in der Schweiz von diesem völlig überzogenen Ehrbegriff befreien? Wieso lassen sich die albanischen Frauen von diesen Idioten terrorisieren?
Es ist nicht zwingend, dass dieses Land sich so präsentiert, über Litauen oder Portugal wird nicht so berichtet, warum wohl?

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Genau, als würde diese Geschichte dieser Familie in diesem Dorf ein ganzes Land repräsentieren? Dieser Artikel und ihr Kommentar bestärkt mich nur in der Befürchtung, dass der zwar gut gemeint ist, aber schon anhand der Protagonist'innen, die zu Wort kommen, nur Stereotypen bedient. Ja, es liegt vieles brach und muss von Grund auf neu aufgebaut werden. Ja, Armut ist hässlich. Ja, Korruption ist hässlich. Nur, wie soll denn bitte schon nur die Abwanderung von Fachkräften verhindert werden, wenn die wirtschaftliche Lage zwar besser, aber immer noch präker ist und die EU die Türen zu Beitrittsverhandlungen zugestossen hat? Wie soll sich das Land so entwickeln? Darum: Bitte vergleichen Sie nicht Albanien mit Ländern aus der EU, ergo freien Marktzugang zum europäischen Wirtschaftsraum.

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Darf man nun erwarten, dass die Maenner welche sich nicht aus dem Haus trauen die Hausarbeit uebernehmen ? Bohnen und Kartoffeln rüsten, kochen, waschen, saugen, glätten, Katzenkistchen leeren... nein ?

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Danke für diesen Einblick in eine archaische Welt. Spannend und bedrückend, dieses von männlichen Werten und Ansprüchen geprägte Gesellschaftssystem. Man kann sich vorstellen, was eine Emigration da für einen Kulturschock mit sich bringt.
Gleichzeitig merke ich, wie sich alles bei mir sträubt. Wie können wir mit solchen Differenzen auf eine anständige Art umgehen?

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Was sind „männliche Werte“?

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Bspw. wenn einer Frau, wie geschildert, ein Leben als reife Frau verwehrt bleibt, wenn sie eine Rolle übernimmt, die traditionellerweise Männer ausüben?
Vielleicht sind männliche Werte der falsche Begriff. Patriarchal wäre wohl passender. Der verlinkte Kanun ist voll von hierarchischen Ordnungen zugunsten der Männer.

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ewiger Querdenker
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So ganz weit weg ist das von unserer Geschichte auch nicht.

Als meine Großmutter sich 1923 scheiden ließ, fehlte der Mann in der Familie. Obwohl sie ihre beiden Töchter bei sich weiterhin aufzog und der Mann schon vorher, vom ersten Weltkrieg traumatisiert zurückgekehrt, abwesend war, durfte sie das Sorgerecht nicht ausüben, da sie eine Frau war. Ihr Vater, mein Urgroßvater, wurde amtlicherseits als sorgeberechtigt eingesetzt.

Als meine Eltern 1950 heirateten, hat meine Mutter weiterhin wie seit Jahren mit eigener Arbeit ihr Geld auf ihr eigenes Konto verdient, durfte als Ehefrau aber nur mit Vollmacht des Ehemannes verfügen. Das Gesetz wollte es so und die Banken mussten es umsetzen. In den frühen 1950ern wurde es abgeschafft.

(Beides in Deutschland)

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Auch in der Schweiz waren die Verhältnisse ähnlich patriarchal wie von Ihnen geschildert in Deutschland. Vor Jahrzehnten. Mittlerweile sind beide Staaten ein bisschen weiter, ohne dass man die Verhältnisse deswegen zu idealisieren braucht.
Was Sie vollkommen ausblenden, ist die unterlegte körperliche Gewalt. Der Artikel handelt vom Tod einer jungen Frau, die im Rahmen eines familiären Konfliktes für einen Mann gehalten wurde und unter Berufung auf ein archaisches Wertesystem ums Leben kam.

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Zum Thema "Burrnesha" hat die Autorin Elvira Dones das Buch "Hana" geschrieben. Ein wunderbares, feines Porträt einer jungen Frau im Norden Albanien, die sich zur ewigen Jungfräulichkeit entscheidet. Sehr empfehlenswert.

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Das genannte Buch wurde auch sehenswert verfilmt und im vergangenen Winter im Rahmen der Albanien-Filmreihe im Filmpodium Zürich gezeigt.

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Bitte lest doch wenigstens das hier auch: https://jungle.world/artikel/2017/3…auenzirkus

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zum Thema Grundbuch in Tirana: http://indexfilm.de/projects/distributing/tirana/
Kurzfilm aus dem Jahr 2012

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ewiger Querdenker
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Wenn ich mir nur sicher sein könnte, dass unser westliches kapitalistisches System besser ist ...

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Den Artikel kenne ich. Auch die anderen. Finde sie auch wunderbar. Aber eben, vielleicht ist es eben genau das, was diesem Mehrteiler fehlt: Differenzierung. Welche Protagonisten in diesen beiden Artikeln kommen den wirklich gut weg oder sind sympatisch? Die Familien? Der Schlichter? Oder doch die Akademikerin und die Nonne?

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