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Kenneth Westhues hat nicht gesagt, dass er einen respektlosen Umgang für normal hält. Er hat lediglich gesagt, dass die schwammigen Unterstellungen der DoktorandInnen alltägliche oder triviale Vergehen betreffen. Sehen Sie den Unterschied? Man muss fast davon ausgehen, dass Sie selber zu den «kritischen Studenten» gehören, weshalb Sie Ihre Kommentare unter «Anonymous» publizieren, was natürlich Ihr gutes Recht ist.

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Ganz ehrlich, ich sehe den Unterschied nicht.

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Ich vermisse in diesem Interview Schattierungen, Differenzierung. Wir haben es in diesem Fall mit zwei möglichen Mobbing-Situationen zu tun:
Die erste: Am Lehrstuhl, wo Doktorierende möglicherweise davon betroffen waren. Sie stehen in einem Abhängigkeitverhältnis, das sich Außenstehende kaum vorstellen können: Die akademische Karriere wird vom Netzwerk bestimmt, das die Betreuerin oder der Betreuer der Dissertation entscheidend beeinflussen.
Die zweite: Eine Professorin wird von Doktorierenden und von Vorgesetzten gemobbt.
Beide Möglichkeiten und Situationen müssten mit denselben Maßstäben beurteilt werden. Fordert Westhues also Misstrauen gegenüber Vorwürfen – was mich in Bezug auf Mobbing sehr irritiert – dann müsste das gegenüber Carollo genau so gelten wie gegenüber den Doktorierenden.
Ganz allgemein würde ich – mit einiger Erfahrung mit Mobbing in Bildungskontexten – davon ausgehen, dass beide Mobbing-Situationen real sind. Die Professorin kann gemobbt werden, auch wenn sie selber Doktorierende gemobbt hat. Das schließt sich nicht aus. Was ich verantwortungslos finde in dieser Kampagne der Republik, ist die Diskreditierung der Anliegen, Wahrnehmungen und Klagen der Doktorierenden. Diese ist nicht nötig. Wenn die Recherchen darauf hindeuten, dass die Verfahren nicht korrekt gelaufen sind, sagt das nichts darüber aus, ob die Vorwürfe an Carollo gerechtfertigt sind oder nicht. Und sie müssen nicht einmal wie in einem Prozess bewiesen werden: Dass Doktorierende sich nicht wohl fühlen, reicht schon aus, um ein Problem zu konstatieren, das behoben werden muss. Es gibt keine Beweise, wie sich jemand fühlt. Und trotzdem ist es eine Aufgabe von Vorgesetzten und Betreuenden, ein entsprechendes Klima zu schaffen.

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Herr Westhues spricht von „angeblich machtlosen Studierenden“ und „angeblich mächtigen Professoren“ und insinuiert damit, dass das in letzter Zeit oft angeprangerte, eklatante Machtgefälle zwischen Professoren und Doktoranden in der Spitzenforschung offenbar nicht mehr als ein (gefährlicher) Mythos ist. Diese implizite, doch recht einseitig wirkende Behauptung ist sehr bemerkenswert. Deshalb ist es für mich völlig unerklärlich, dass sich Herr Westhues offenbar nicht veranlasst sieht, seine provokative Sichtweise genauer zu erläutern, und auch die Republik nicht auf die Idee kommt, hier kritisch nachzufragen.

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Interessant finde ich die „Infantilisierung der Studierenden“. Dieses Phänomen rührt an ein anderes, das der „Schneeflöckchen“, Studierende, denen gewisse Inhalte und Diskussionen nicht zugemutet werden dürfen, weil sie ihre empfindsamen Seelen verletzen könnten. Vielleicht könnten Sie auch dieses Phänomen gelegentlich in einer Recherche aufgreifen? Ist es überhaupt so verbreitet, wie man ab und zu liest? Beschränkt es sich auf die USA? Oder stellt man es auch in Europa und hier besonders in der Schweiz fest?

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Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass sich neun DoktorandInnen gegen eine Professorin verschwören, weil es ihnen Spass macht? weil sie sie nicht mögen? aus verleumderischer Absicht? Weil mir die Grundprämisse nicht überzeugend scheint, wirkt die gesamte Artikelserie auf mich völlig unglaubwürdig. Und insbesondere finde ich die herablassende Haltung des sogenannt 'weltweit renommiertesten Experten für Mobbing an Hochschulen' gegenüber Studierenden veraltet, irritierend und respektlos. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Studierendenfeedback anonym erfolgt.

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geschätztes (keine floskel!) expeditionstam silvan aeschlimann, dennis bühler und domi­nik O., euren interview-partner kenneth westhues als «der weltweit renommiertes­te experte für mobbing an hochschulen» anzuteasern, halte ich für gewagt, weil...

– ein experte, der studenten° als snowflakes abtut – etwas angespitzt, aber nicht über­spitzt – ist vielleicht ein experte für mobbing/bullying unter professoren°, oder unter pro­fessoren° und hochschul-verwaltungen, aber gewiß kein experte für mobbing "an hochschulen". studenten° sind integraler bestandteil der daseinsberechtigung (sprich: finanzierung) von universitäten/hochschulen in europa ebenso wie in nordamerika (kw kommt aus canada), und akademische lehre für und ausbildung von studenten° kein entertainment à la holiday-on-ice... für snowflakes. ganz wie im "richtigen leben" gibt es mobbing/bullying zwischen und unter allen universitäts-angehörigen°.

– ein experte hätte euch leicht deutlicher sagen können, als es kenneth westhues getan hat, daß das spezielle "mobbing potential" zwischen master-studenten°/doktoranden° und professoren°, in beide richtungen, heute ein nur mit gutem willen auf allen seiten entwirrbares durcheinandertal ist: da ist einmal das tradierte meister/lehrling verhältnis ganz im sinn alter gilden und zünfte, das komplett damit kollidiert, daß studenten°/dok­toranden° als stipendiaten° oder befristet angestellte formell in der regel die hochschule als arbeitgeber haben, und nicht "ihren" professor°. dann ist da noch der in den letzten 25 jahren nahezu überall komplett "weggebrochene" akademische mittelbau, oder sein er­satz durch befristet angestellte post-doktoranden°, und die tendenz zu befristeter an­stel­lung von technischen assistenten°. als folge davon kann ein spitzenforscher° im bereich molekularbiologie zwar noch von "my lab..." sprechen, aber dort arbeiten fast ausschließ­lich menschen, die zu eigenständiger wissenschaftlicher arbeit ausgebildet werden sol­len, und nicht die ideen ihres professors umsetzen.

ich stimme philippe wampfler zu, der bereits auf die zwei möglichen mobbing-situa­tio­nen hinwies, völlig zu recht imho. wenn ihr euch, geschätztes expeditionsteam, in eurer drei-plus-zwei serie zum "fall ETH vs. carollo" auf recherchen zu einer dieser situationen konzentriert habt, was ich für völlig in ordnung htalte, dann darf dies, ja muß es, aus den teasern ersichtlich sein. ihr habt kein interview mit einem experten für "mobbing an hoch­schulen" geführt, wenn ihr auf die zweite situation nicht wirklich eingeht. frage: werdet ihr in einem sequel noch auf die zweite situation eingehen?

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Das Interview mit Herrn Westhues erläutert für mich sehr gut die Mechanismen hinter dem 'akademischen Mobbing' - auch ganz unabhängig vom Fall Carollo. Danke dafür!

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Gratuliere.

Nachdem Sie letzte Woche die vermeintliche Täterin als Opfer dargestellt haben, gehen Sie nun einen Schritt weiter und stellen die eigentlichen Opfer, nämlich die Doktorierende, als Täter dar.

Und dann wundern Sie sich noch, dass keine Doktorierende mit Ihnen sprechen wollen?

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Weder das eine noch das andere trifft zu, zumindest nicht für die dreiteilige Reportage und das heutige Interview, die ich gelesen habe. Und es ist gerade umgekehrt: niemand wundert sich, dass die Doktoranden oder die ETH mit der Republik nicht sprechen wollen. Dass sie es gerade eben nicht tun, wirft kein besonderes gutes Licht auf sie.

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acc@eml.cc
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Und im Gegensatz zu allen anderen Experten ist dieser Experte -der ironischerweise die Republik bestätigt- neutral? Er scheint mir eher den Status des unantastbaren Professors zementieren zu wollen, seine zuletzt genannten Kündigungsgründe haben nichts mit "mobbing" zu tun. Das SECO definiert "mobbing" auch als Psychoterror und selbstverständlich kann dieser auch von einer Einzelperson (vorzugsweise in Machtstellung) gemacht werden.

https://www.seco.admin.ch/seco/de/h…bbing.html

https://www.seco.admin.ch/seco/de/h…n-int.html

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(durch User zurückgezogen)
acc@eml.cc
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"Unter Mobbing im Arbeitsleben (auch als Psychoterror bezeichnet) versteht man Handlungen, die von einer Person oder einer Gruppe auf systematische Art gegen eine bestimmte Person ausgeübt werden mit dem Ziel des Ausstossens aus dem Arbeitsverhältnis."

Link oben.

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liebe patricia, das wort "mobbing" hat in den letzten jahren einen bedeutungswandel durchgemacht, besonders die neue verbform.

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Liebe Republik
Ich lese dich wirklich gerne, mir scheint aber, dass dir dieser Artikel etwas gar einseitig geraten ist. Schade.

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"Sonnenlicht ist das beste Desinfektionsmittel für ein System ". Wie kann es sein, dass die Unschuldsvermutung im Fall Carollo weder mit einem neutralen Ombudsmann , noch mit der Führung der ETH verfolgt wurde . Der Fall entwickelte sich zur Diffamierungskampagne gegen eine international geschätzte Wissenschaftlerin. Dahinter verstecken sich Machtkonflikte , Konkurrenz und menschliche Unfähigkeit und das alles auf Kosten der Wissenschaft.

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Liebe Republik,

dieses Interview finde ich ziemlich schwach. Was ist plötzlich los bei euch? Keine kritischen Rückfragen an den "Experten"? Doktoranden werden pauschal als "Snowflakes" abgetan und man spricht von einer Infantilisierung?
Während in der vergangenen Artikelserie noch schonungslos aufgedeckt wurde, wie intransparent die Vorgänge innerhalb der ETH sind (zu Recht!) und die Schuldfrage offen gelassen wurde, werden hier Doktoranden zu Tätern und die Professorin zum Opfer stilisiert – und zwar obwohl Doktoranden von den jeweiligen Professoren in hohem Masse abhängig sind.

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Lieber Herr R., danke für die Rückmeldung.

Wie wir im Newsletter vom 25.3. geschrieben haben: «Ist der Fall Carollo auch eine Folge davon, dass Doktoranden an der ETH Anschuldigungen gegen Professoren anonym vorbringen können? Dieser Frage wollen wir mit Doktoranden der ETH Zürich nachgehen – offen reden will derzeit aber kaum jemand. Also haben wir den weltweit gefragten Mobbingforscher Kenneth Westhues interviewt.»

Wir können nur verschiedene Perspektiven auf ein Thema abbilden, wenn auch Dialogbereitschaft besteht. Das ist derzeit nicht gegeben. Wir bleiben dran. LG, CM

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Im Falle Carollo denke ich ähnlich wie Herr Westhues. Vor vielen Jahren erlebte ich in einer Fachschule, wie zwei Schülerinnen versuchten den Hauptlehrer "abzuschiessen". Der Lehrer war tatsächlich nicht immer 100%ig korrekt, machte manchmal Bemerkungen über die man lächeln oder ihm übel nehmen konnte. Er war damals aber in seinem Fach schweizweit der "Guru" und ich besuchte die Schule ja, um von seinem Wissen zu profitieren. Nach gut einem Jahr mussten zwei Schülerinnen sich eingestehen, am falschen Ort zu sein. Sie genügten den Anforderungen klar nicht. Von da an protokollierten sie alle Aussagen des Lehrers, welche Angriffsmöglichkeiten boten, auch rückwirkend, um ihn in Frage zu stellen, suchten Mitläufer, fanden welche, fanden auch Lehrer der Nebenfächer, die versuchten uns negativ zu beeinflussen, um ihrem Kollegen "eines auszuwischen". Ich führte damals das Klassentagebuch, welches stets ans Anschlagebrett geheftet wurde, versuchte darin den ganzen Sachverhalt aufzuzeigen. Die Direktion stellte sich schlussendlich auf die Seite des Lehrers.
Es ist doch unglaublich, wie wenig es manchmal braucht bis etwas "kippt". 1989 verweigerten in Rumänien urplötzlich einige das Pflicht-Beklatschen der immer im Fernsehen ausgestrahlten Ansprachen von Diktator Ceausescu. Das verunsicherte ihn. Nur wenige Tage danach wurde er umgebracht.

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Herr westhues vermutet fremdenfeindlichkeit neben sexismus als weiteren ausgrenzungsfaktor.
Ich weiss nicht wie es im physikdepartement aussieht, aber bei uns (agrarwissenschaften) gibt es genau einen einzigen schweizer professor. Ich würde anzweifeln, dass die professoren des physikdepartements hauptsächlich aus schweizern bestehen.

Ebenfalls ist mir beim durchsehen der professuren im physikdepartement aufgefallen, dass es fünf professorinnen im D-PHYS hat, nich nur zwei, wie von der republik geschrieben.

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Guten Morgen Herr Surber. Zu den zweie versus fünf: Es gibt zwei "ordentliche" Professorinnen, das sollte in allen Texten so stehen. Ist uns das irgendwo rausgerutscht?

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Nein ist ihnen nicht. Bitte entschuldigen sie. Das habe ich falsch gelesen.

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Danke für diesen Beitrag. Nach den jovialen Texten von vergangener Woche entspricht dieses Interview eher meinen Erwartungen an die Qualität der Republik.

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