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Warten auf Godot — trefflicher lässt sich das absurde helvetische Theater betreffend Suche nach unserem zukünftigen EU-Verhältnis kaum charakterisieren. Danke, Frau Imboden, für Ihren glasklaren Lagebericht! Ergänzend hier eine „populäre“ Version der angeblich so konstruktiven derzeitigen Gespräche zwischen der Schweiz und der EU.

Schweiz (Telefonanruf nach Brüssel):Hallo Brüssel, wir haben ein Problem.

Brüssel: Guten Tag, liebe Schweizer! Wie können wir euch helfen?

Schweiz: Nun, wir würden gerne vollwertig an eurem attraktiven Binnenmarkt teilnehmen. Geht das?

Brüssel: Sehr gerne, das ist überhaupt kein Problem — ihr seid willkommen! Nur müsst ihr natürlich auch die Regeln des Binnenmarkts mittragen. Sie gelten ja für alle beteiligten Länder. Die Auslegung und Weiterentwicklung des gemeinsamen Marktes und seiner Regeln ist Sache der zuständigen EU-Behörden und des europäischen Gerichtshofs (EuGH), das versteht sich ja wohl von selbst. Dürfen wir euch den Vertrag bald zur Unterschrift zukommen lassen?

Schweiz: Moment mal, ihr habt uns falsch verstanden. Äh (hüstel, hüstel), also es ist so: Wir möchten möglichst nur den freien Zugang zum Binnenmarkt, aber nicht eure gesamte Marktordnung. Wissen Sie, wir wollen keine fremden Richter — das halten wir für unvereinbar mit unserer nationalkonservativen Idee von Souveränität. Zudem haben wir eine lange Tradition im Rosinenpicken. Und die möchten wir auch nicht einfach aufgeben. Das Wort „Rosinenpicken“ bleibt übrigens bitte unter uns. Offiziell nennen wir das Neutralität.

Brüssel: Ach so? Ja dann müsst ihr wohl zuerst innenpolitisch klären, was ihr wirklich wollt: souverän und neutral bleiben in eurem merkwürdigen Verständnis oder bei uns mitmachen?

Schweiz: Doch doch, wir wollen eigentlich schon mitmachen. Aber in einigen für uns wichtigen Bereichen möchten wir nach unseren eigenen Regeln spielen.

Brüssel: Hmmh, wir wollen euch freie Schweizer ja nicht belehren, aber habt ihr auch schon mal was von Ordnungspolitik gehört? Die Rahmenordnung für einen fairen gemeinsamen Markt muss doch für alle Mitspieler dieselbe sein. Sonst ist es gar kein gemeinsamer Markt. Wir haben schon genug Ärger mit einigen Mitgliedsländern, die ihr eigenes Spiel betreiben. Auf ein weiteres Land, das sich fast durchweg als „Sonderfall“ versteht, warten wir nicht gerade. Sollte es ein paar echte Sonderprobleme wie etwa euer hohes Lohnniveau geben, so finden wir dafür dann schon angemessene Spezialregeln. Aber das müssen natürlich begründete Ausnahmen sein. Also dann, überlegt es euch nochmals und entscheidet euch zuerst einmal grundsätzlich. Wir warten, unsere Telefonnummer habt ihr ja. Bis dann!

Schweiz: Halt, nicht auflegen! Bleibt bitte am Apparat — wir können doch ein paar Jährchen lang Sondierungsgespräche führen. Das Thema könnte lauten: Worüber wollen wir nach dem Abschluss der vagen Sondierungsgespräche in Zukunft einmal konkret reden?

Brüssel: Echt jetzt? Wir dachten, das sei längst geklärt. Die Schlüsselfrage ist und bleibt doch klar: Wollt ihr an unserem Binnenmarkt im Rahmen der ihn konstituierenden Regeln teilnehmen oder wollt ihr das nicht? Ihr habt doch eure schöne direkte Demokratie, so könnt ihr doch genau diese Frage einfach eurem Volk unterbreiten! Wir warten gerne, bis ihr das durch habt — hoffentlich wird daraus kein Warten auf Godot!

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interessierter Leser
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sehr treffend, lieber Herr Ulrich. Mir will auch nicht in den Kopf, warum so viele unserer Landsleute offenbar ernsthaft glauben, man/frau könne in einer Jassrunde mitspielen, ohne sich an die Spielregeln dieser Runde zu halten. Etwas mehr Mut, die Dinge beim Namen zu nennen, erwarte ich schon von unseren BundesrätInnen ...

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Danke für diesen sehr amüsanten und treffenden Dialog, Herr Ulrich! Sie haben mich zum Lachen gebracht. Und das ist bei diesem Thema nicht sehr einfach!

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Danke meinerseits noch für Ihre positive Reaktion, liebe Frau Imboden! Ein „not amused“ wäre ja nach Ihrer sehr substanziellen Analyse durchaus denkbar gewesen angesichts meiner gezielten Simplifizierungen, durch die ich die Komödie in der Tragödie herausdestilliert habe.

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Danke Herr Ulrich! Selten habe ich bei einem Leserbrief so geschmunzelt.

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„Gehen wir“ sagt einer der beiden am Ende des Stückes. Sie bleiben dann sitzen.
Bezüglich EU (und anderer drängender Fragen) bringen wir es nicht einmal mehr zu einem „Gehen wir“.
Wir bleiben sitzen wie die drei Affen, träumen unsere Mythen von Unabhängigkeit, Neutralität und Einzigartigkeit weiter – bis uns (eher früher als später) die brutale Realität einholen wird.
Es ist ein absurdes Trauerspiel sondergleichen.

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Traurig erst, wenn wir resignieren. Ich hatte schon vor ca 12 Monaten der Republik angeregt, eine "Europa" Kolumne aufzugleisen. Die Kenntnisse hier im Land über die EU sind katastrophal schlecht. Das Wissen ist Fake basiert. So ist eine breite Diskussion kaum möglich.

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Nicht schlecht wäre auch die Physik Kenntnisse zu verbessern. Dann könnte man die Energiedebatte etwas versachlichen.

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Die Resignation beginnt bei mir bereits einzusetzen. Ich glaube nicht mehr daran, dass die Schweiz ihre Fahrtrichtung noch rechtzeitig ändert, um die am Horizont schon klar erkennbaren Probleme zukunftsorientiert und gemeinsam mit unseren Partnern anzupacken (Klima, Altersvorsorge, Kürzung der staatlichen Leistungen, Pflegenotstand, Schere zwischen Arm und Reich usw.).

Wir werden weiterhin die neoliberalen Fieberträume und Portes-monnaies der rechtsbürgerlichen Elite (er)füllen und viele weniger Glückliche unterwegs auf der Strecke lassen: Bis das System dann kollabiert.

"Alls hätt′ brielet: Wär isch tschuld?
Ds ganze Land in eim Tumult
Dass me gschosse hätt uf d'Bundesrät am Rednerpult"... nur wird die UNO dann mit anderen Dingen beschäftigt sein, falls sie denn noch existieren sollte...

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Herzlichen Dank für diesen Beitrag.
Im Gegensatz zu vielen anderen Medienschaffenden in der Schweiz, weisen Sie mit aller Deutlichkeit auf die wunden Punkte des aktuellen Bundesrates hin. Unser Bundesrat verwaltet und führt nicht mutig.

So lange der Bundesrat jedoch die eigenen Stärken unseres Landes nicht kennt, wird es schwierig ein Interesse für Verhandlungen bei der EU zu wecken.

Als jemand, der in Deutschland an Projekten einer Energiewende die nicht zum Blackout führt, beteiligt ist, sehe ich zwei zentrale Stärken der Schweiz:
Die Stromversorgungssicherheit und unsere Sozialwerke.

Bei beiden Dossiers lässt sich der Bundesrat vorführen von politischen Fachexperten, die primär ihre Partikular- oder politischen Ideologien vertreten.

Mit ihren riesigen Alpenstromspeichern kann sich die Schweiz je nach Saison mindestens ein Monat bis Monate autark selbst mit Strom versorgen.

Deutschland kann sich ohne Kohle, Gaskraftwerke und Atomkraftwerke nicht einmal Minuten selbst mit Strom versorgen.

Damit die Schweiz nicht durch Deutschland in ein Blackout gerissen wird, müsste sich die Schweiz im Notfall aus dem europäischen Stromnetzverbund auskoppeln. Dies hätte wiederum zur Folge, dass Deutschland sofort in ein Blackout stürzen würde.
Würde die Schweiz die Nofallauskopplung aus dem europäischen Stromnetz nur schon planen, käme Deutschland und die EU sofort an den Verhandlungstisch.

Deutschland hat katastrophale Sozialwerke. So beträgt die mittlere Grunrente von neuen Rentnern gerade einmal 800 €. Im Vergleich dazu beträgt die Rente in der Schweiz etwa 2400 €.
Die Mehrwertsteuer in der Schweiz wird in Zukunft 8.1 % (beschlossene Erhöhung der MWSt zur Finanzierung der AHV) betragen in Deutschland 19%.
In der Schweiz wird die AHV heute schon zu etwa 20 % (20 Milliarden pro Jahr) aus der allgemeinen Bundeskasse finanziert, somit vorwiegend mittels Mehrwertsteuer, einer sozial betrachtet sehr ungerechte Steuer.

Deutschland kennt keine Lenkungsabgaben wie die Schweiz. Deutschland muss um die Energiewende ohne Blackout zu schaffen, noch viel dringender als die Schweiz, ihren Strom- und Energieverbrauch entschwenden, senken. Dies geht nicht ohne Energielenkungsabgaben. Werden die Einnahmen der Lenkungsabgabe in einer ersten Phase primär zur Finanzierung der Sozialwerke genutzt, könnte die Schweiz die Mehrwertsteuer wieder senken.
Zudem könnte die Schweiz, den europäischen und eigenen Arbeitskräften eine viel bessere Rente anbieten, als sie dies in ihren eigenen Ländern, z.B. in Deutschland tun.
Die Schweizer Exportwirtschaft kann problemlos von einer solchen Lenkungsabgabe befreit werden. Dadurch profitiert die Exportwirtschaft gleich viermal, sie wird entlastet von immer steigenden Lohnabgaben, von der Mehrwertsteuer im eigen Land, bietet für die Mitarbeiter bessere Renten als ihre ausländischen Konkurrenten und bekommt tiefere Energiepreise als die ausländischen Konkurrenten.

Mit etwas phantasievollen Beratern könnte der Bundesrat sogar eine Führungsrolle in Europa übernehmen.

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Genau. Erstmals lese ich davon dass die Schweiz in Europa "Führung" übernehmen könnte. Offenbar denken nur verschwindend wenige daran, dass auch wir einen Beitrag zum europäischen Projekt leisten können. Müssen. Seit 75 Jahren geht es uns super, wenn wir denken, dies sei selbst verdient, ist das absurd.

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Mitglied
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Die durchschnittliche AHV-Rente in der Schweiz liegt bei Fr. 1'800.- und nicht bei Fr. 2'400.-. Das ist die höchstmögliche Rente, die nur wenige bekommen, die sehr gut verdient haben. Ausserdem ist der Lebensstandard in der Schweiz und somit auch die Preise um einiges höher als in Deutschland.

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Liebe Frau L.

Ich spreche von € und nicht von Franken.

Die AHV (in Deutschland Grundrente) in der Schweiz ist im Unterschied zu Deutschland wesentlich weniger vom Einkommen abhängig.
https://www.ch.ch/de/pensionierung/…te-1-saule
43 % der Rentner erhalten eine maximal Rente und 4% eine Minimalrente.
https://www.bsv.admin.ch/bsv/de/hom…istik.html

Die Lohnabzüge für die Grundrente sind in Deutschland nach oben gedeckelt, d.h. hohe Einkommen zahlen nur einen Mindestbetrag ein.

Dass die AHV gekürzt wird ist ungerecht und könnte mittels einer Energielenkungsabgabe leicht korrigiert werden.

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Sich abmühender Selbstdenker
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Ich finde es extrem schade, dass der Bundesrat nicht den Mut hatte, letztes Jahr vor dem Abbruch der Diskussionen eine Grundsatzentscheidung beim Parlament und auch beim Volk abzuholen.
Anstatt ständig um den heissen Brei herumzureden und sich ständig vor den inneren Konflikten zu scheuen, sollte das Parlament und vor allem auch das Volk die Gelegenheit erhalten, eine Grundsatzentscheidung zu fällen, wie die Beziehung zur EU in Zukunft aussehen soll. Mit allen Konsequenzen.
Auch wenn ich aktuelle Strömungen in der ganzen Welt bedenklich finde und die Demokratie überall nicht mehr hochgehalten wird und deren Wert nicht mehr geschätzt wird, gehe ich davon aus, dass ein gut informiertes Volk diesen Grundsatzentscheid fällen könnte.
Es wäre jedenfalls ehrlicher und für alle besser, wenn wir hier mal Klarheit hätten.

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Dieses offensichtlich obstruktive Verhalten der CH ist Zeit- und Energieverschwendung . Ich als EU hätte die Gespräche schon lange abgebrochen.

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Logisch. Hierzulande fehlt fast gänzlich die Fähigkeit, eine Sicht von aussen auf uns zu haben. Oder wir flüchten in das Vogel Strauss Verhalten, weil die Aus - Sicht gar nicht so toll sein könnte, wie wir es gerne hätten.

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Die Argumente für Forscher und Startup-Unter­nehmerinnen, in die Schweiz zu kommen, würden schwinden

Wird Herr Jans die OECD-Mindeststeuer ausnutzen, um im Kanton Basel-Stadt die Wissenschaft viel stärker zu fördern? Natürlich nicht, wie alle anderen Mitglieder der Basler SP-Elite wird er die Schuld dem nutzlosen Bundesrat in die Schuhe schieben und stattdessen für eine Steuererleichterung der oberen Mittelschicht/KMUs plädieren.

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Wir sollten uns nicht in lokalem Hick Hack verlieren. Es geht um unsere Beziehung resp. Integration mit der EU.

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Und das ist das Problem. Die gebildete sozialdemokratische Schicht ist sich zu gut für "lokales Hick Hack". Lieber wartet sie vergebens auf Andere zu Handeln, die ihre Werte sowieso nicht teilen. Stattdessen plädiert sie für arbeitsrechtliche Zugeständnisse, nur um sich ja nicht als kleinliche, EU-feindliche Bünzli zu sehen.

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Bevor Sie so etwas unterstellen, sollte doch erst einmal klar sein, wie das mit der OECD-Mindeststeuer funktionieren wird: Wer bekommt wieviel, dort wo es Mehreinnahmen gibt. Und wieviel davon darf er selbst behalten und was avon muss er an andere abgeben? Und wer muss überhhaupt abgeben? Das ist noch nicht geklärt - davon hängt aber ab, was die Kantone unternehme werden/können. Bisher sind das ungelegte Eier - es bringt wenig, darüber zu gackern, so lange man weder weiss, zu welcher Qualitätsklasse die Eier gehören werden noch, wer damit Rührei oder Spiegelei machen darf.

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Das Geschrei, der Druck und vor allem auch die Lügen und Verzerrungen der SVP sind enorm und viele Medien und die meisten PolitkerInnen haben nicht genug Füdli, um offen dagegen zu halten. Oder sie wissen es nicht besser und plappern einfach der SVP nach , was zwar noch schlimmer aber leider in vielen Fällen durchaus realistisch ist. Aber die Linke macht auch keine gute Figur mit ihrem Gerede vom 'Lohnschutz', wenn es konkret um Entsenderrichtlinien und Lohndumping bei grenzüberquerenden Aufträgen geht. Dass nun (laut Artikel) gerade diese grenznahen Gebiete unter der Entwicklung leiden, die man vorgibt zu schützen, spricht Bände. Man muss es einfach einmal laut und deutlich sagen: die Schweiz hat beim Rahmenvertrag so ziemlich das Maximum herausgeholt und etwas substantiell Besseres wird es nicht geben. Aber wir brauchen nur lange genug zu warten und die Bilateralen erodieren zu lassen, dann können wir dem Publikum etwas deutlich Schlechteres als das Rahmenabkommen als diplomatische Erfolgsgeschichte verkaufen.

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Was uns als Lohnschutz verkauft wird, ist eh nichts anderes als das Fördern der Abzocke der Bürger durch die lokalen Unternehmen. Deren überhöhten Preise zahlen wir alle jeden Tag. Was in der ganzen Diskussion völlig vergessen wird, ist das der Lohn völlig irrelevant ist. Entscheidend und relevant ist ausschließlich die Kaufkraft.

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Das kann der Bundesrat nicht allein.
Dafür bräuchte es die Parteien.

Aber leider können Parteien die Menschen mit Abgrenzung viel mehr begeistern.
„Ausländer raus“, „Keine fremden Richter“ - das wirkt Wunder.

Wir könnten zusammen mit unseren Nachbarländern viel besser leben. Aber damit können die Parteien fast niemanden begeistern.

Solange Geschrei und Angstmache so gut wirken wie heute, werden wir steckenbleiben.

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Vielen Dank für Ihre klare Lagebeschreibung am Tag, als der Bundsrat eine weitere Szene in diesem absurden Theaterstück schrieb.
Ich wünschte mir, dass «das Volk» mehr Möglichkeiten in den Medien erhielte, sich ein lebendiges, differenziertes Bild der EU zu machen. Weg von den ausgetretenen Trampelpfaden und Klischees (Brüsseler Bürokratie, EU-Schikanen usw. usf.). Die Bücher von Robert Menasse ins Licht rücken, Roger de Wecks fulminante Rede am Europa-Tag 2021 usw. Es gibt viel Material.
Die Republik hat Grosses vor, was die Klimakrise betrifft. Sehr wichtig. Sie macht auch einiges zu Ukraine. Im Wahljahr 2023 könnte doch z.B. «Europa und ich» im Zentrum stehen, wenn verschiedene Interviews, Berichte etc. erscheinen. Weniger Nabelschau, mehr Blick über den Tellerrand. (Und bitte kein Tindär mehr...!).
https://www.theguardian.com/comment…y-tory-mps
Als ich gestern diesen Artikel von Rafael Behr im Guardian las, fragte ich mich: Wo in der Schweizer Medienwelt finde ich diese journalistische Qualität, was Europa betrifft. Ja, heute in der Republik. Gerne öfter!

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Vielen Dank für die Anregungen zur Wahljahrberichterstattung. Wir sind daran, sie zu planen. Europa wird ein Thema sein. Freundliche Grüsse!

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Super, das freut mich und bin gespannt.

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Ich habe sowas schon vor ca 1 Jahr angeregt!

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Zu :"Andrea Schenker-Wicki, Rektorin der Universität Basel, ...." Grosses Jammern an den Hochschulen. Frage: was machen die Hochshulen dagegen? In Basel gibt es an der Volkshochschule gerade 1.5 Stunden zu den FLAM, einen zweiten Anlass von 1.5 Stunden zu EU - NWS und sonst nix zu Europa. Gähne de Leere. So kommen wir nicht weiter!

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Danke für den Link, die Lektüre lohnt sich schon allein wegen der Sprachbilder :-)

Full-frontal acknowledgment of that fact is taboo, so it leaks out of government sideways. Hence last weekend’s rumour of a Swiss pivot in the direction of travel. But any hint of heresy stirs the inquisitorial zeal of Tory MPs, requiring a public vow of piety. “I believe in Brexit,” Sunak said on Monday, going on to insist that no alignment with EU rules would happen under his leadership.

:D

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Danke fürs Feedback!

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europäer
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danke priscilla imboden für diesen artikel. eigentlich wäre es für die schweiz ganz einfach. alle europäischen länder sind oder wollen in die eu. sogar in grossbritannien denken viele über eine beteiligung an der eu nach. also gilt für die schweiz >einfach beitreten und überall mitbestimmen.

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K.I.S.S. Offenbar brauchen wir komplexe Probleme, damit wir jahrelang debattieren können ( noch mit vollem Bauch) denn "schnurren* ist nicht so anstrengend, wie anpacken.

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Die Situation erinnert mich immer mehr an das Meme «This is fine.», in dem eine Comicfigur unbekümmert vor seiner Kaffetasse sitzen bleibt, obwohl das ganze Haus in Flammen steht. In der Schweizer Version hiesse das wohl «Wir beobachten die Lage.» 😏 Habe dazu mal eine Illustration gemacht.

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Merci! Passt leider zur Situation. Wobei die Hütte noch nicht ganz brennt...

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Schön, kreativ

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Ist denn der Bundesrat in der Europa-Frage die entscheidenden Machtgrösse? ("Die Schweiz" gibt es sowieso nicht.) Lange Zeit war es die Schweizer Wirtschaft, vielleicht auch der Finanzplatz, die die bilateralen Verträge als geschäftsfördernd beurteilten. Ist das noch so? Oder haben massgebliche Akteure da ihre Meinung geändert? Auch die Gewerkschaften haben ihren Kurs geändert. Weiss jemand, ob die schweizer Gewerkschaften z.B. mit dem DGB im Gespräch sind wegen der Massnahmen gegen Lohndumping? Schliesslich ist das ja auch innerhalb der EU ein massives Problem. Meine Vermutung: der Bundesrat ist in Sachen EU die falsche Adresse. Bzw. der Bundesrat weiss genau, was wesentliche Machtzentren in der Schweiz unterstützen und handelt entsprechend. Das auf-die-lange-Bank-schieben könnte gezielte Politik im Interesse dieser Machtzentren sein. EU-Integration wird weit über die SVP hinaus abgelehnt.

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Priscilla Imboden
Bundeshausredaktorin
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Der Bundesrat ist für die Aussenpolitik verantwortlich. Natürlich berücksichtigt er die Interessen der verschiedenen Machtzentren der Schweiz dabei. Aber er muss den Weg vorgeben und die Vorschläge unterbreiten. Es gibt grosse Mehrheiten in der Schweizer Bevölkerung für eine funktionierende Kooperation mit der EU, in der Wirtschaft sowieso.

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· editiert

Es gibt grosse Mehrheiten in der Schweizer Bevölkerung für eine funktionierende Kooperation mit der EU, in der Wirtschaft sowieso.

Nichts für Ungut, aber als Bundeshausredakteurin haben Sie wahrscheinlich ein verzerrtes Bild davon, wie viele Menschen sich wirklich um Börsenäquivalenz oder EU-Integration scheren. Wenn es Hart auf Hart kommt, werden mehr Menschen für einen Lohnniveaueerhalt stimmen als für irgendwelchen paneuropäischen Kumbaya. Übrigens ist das keine schweizer Eigenheit. Nur hat das schweizer Volk ungleich anderen Länder die Möglichkeit, ihre besserwissende liberale Elite zu überstimmen.

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Hans Knaus
Treuhandunternehmer
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Ja, es ist nicht der Bundesrat, sondern die unheilige Allianz SVP/SP verbunden mit zunehmenden Skepsis in der Wirtschaft. Aber wenn er einig wäre könnte er führen.

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Zitat: „Die Schweiz“ gibt es nicht
Das ist - obwohl Sie es in Klammer setzen - möglicherweise wichtig zu verstehen. Da Bundesrat Cassis mit seinem Text zu einer angepassten Verfassung scheiterte, kann ich ihm nicht verübeln, die Flinte ins Korn zu werfen. Deutschland IST Europa? Ist das so? Es kommt einem so vor und wenn es so wäre … ja dann ist eine innovative Schweiz, die den Rang ablaufen könnte eine Gefahr. Wie man mir in den 80igern in DE schon sagte „Genies aus kleinen Ländern brauchen wir nicht, die erhalten dann zu viel Gewicht“ - und wenn das so wäre, dass man uns also gar nicht will, noch braucht … sind wir denn nicht schon länger so weit? Dann müss(t)en wir uns in der Welt umsehen und andere Partner und Forschungszentren suchen. Beweinen nützt nichts, Hinhalten ist lächerlich und durchschaubar, demoralisieren schädlich. Ich freue mich an der Deutschen Kultur jeden Tag und mach aus meinem Herzen keine Mördergrube, lobe die Fortschritte und Empathie, mit der sie ihre Vergangenheit bewältigen und schäme mich manchmal ob unserer Kleinlichkeit. Ich lobe die Schweiz für ihre Standhaftigkeit, aber bin verwirrt, dass wir auf Fakten rumreiten und so tun als ob, statt vorwärts zu machen und uns in der Welt einzubringen, wo es nötig ist und sich vielleicht keine gemachten Betten befinden, aber grosse Opportunitäten und noch viel Arbeit. Ausserdem hat sich das ja auch schon oft bewährt, wir sind vertreten an vielen Standorten und sollten unsere Energien bündeln. Vom Bundesrat erwarte ich mehr in Worte gefasste Aufmunterung und Ambitionen diesbezüglich.

Zudem: Die Arena ist zwar ein gutes Mittel - aber ein kürzeres Fazit und klare anstehende Fragen und Stellungnahmen in den Mittags- und Abendnachrichten würde ich begrüssen. Ich fühle mich tatsächlich kaum angesprochen - soll das so sein?

Derzeit höre ich täglich SRF4 Nachrichten ( und lese natürlich die Republik), obwohl ich in Basel wohne, weil die Art der Berichterstattung viel relevanter ist und durchdachter als in anderen Sendern. Dass das so ist, stimmt mich nachdenklich.

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Die Schweiz, das Katar von Europa.

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Infantino haben wir ja schon!

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Ich sehe die Parallelen nicht gerade auf Anhieb. Können Sie das ausführen?

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In der Europapolitik positionieren wir uns als reine Opportunisten. Moral und Ethik sind für uns Mittel zum Zweck. Genauso verhält sich mit Katar. Klein aber Reich, werden in diesem Land moralische Tatsachen als eine Frage der Auslegung behandelt.

Das stört mich dort und das stört mich hier.

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typisch schweizerisch, denken wie xenophobe bergler

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