Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



· editiert

Dieser Artikel lässt vieles aus und kommt vollmundig daher. Und er behauptet Dinge, für die er keine Beweise liefert, zum Beispiel dass es ohne die Schleifung des Gewässerschutzes nicht gehe.

Was die Strombranche verlangt, und sie tut dies nicht allein, sind schnellere Baugenehmigungen und finanziell gleich lange Spiesse für die Stromerzeugung wie im benachbarten Ausland. Wenn es diese Genehmigungen und die gleich langen Spiesse nicht gibt, muss sich auch niemand wundern, wenn die Strombranche nur noch im Ausland investiert und wenn dadurch die Abhängigkeit von den EU Ländern steigt.

Und dass wir im Winter Strom importieren, hat mit der Energiestrategie rein nichts zu tun. Das tun wir schon seit Jahrzehnten. Dass dies überhaupt ein Problem wird, ist dem Bundesrat geschuldet, der ohne Strategie im Verhältnis mit Brüssel operiert und die Stromdrehscheibe Schweiz zur Strominsel macht.

Dazu kommt: Die Zukunft ist dezentral. Nicht die Grossinvestitionen der alten Atomfirmen sind entscheidend, sondern die vielen kleinen, unscheinbaren Investitionen auf den Dächern, die in Summe das Doppelte der heutigen Wasserkraft liefern werden, wenn man diesen Strom nicht ständig mit neuen Ausbaublockaden verhindert, wie es von 2012 bis 2019 der Fall war.

Beim Strom auf den Dächern geht es nun aber schon seit 2020 bergauf: Das PV Ausbau-Tempo stieg +100% in 24 Monaten, seit Simonetta Sommaruga im Amt ist. Hauptsorge der Branche ist fehlendes Personal. Im 2020 entstand mit 490 GWh Zubau sogar mehr neue PV als die im Artikel als scheinbar unerreichbar kolportierten 450 GWh Zubau pro Jahr.

Nicht dass dies für alle Zeit genug wäre. Aber etwas Unmögliches, wie vom Autor moniert, verlangt die Energiestrategie keineswegs, wenn die Politik endlich mit Blockieren aufhören würde. Und in Bern hat der Verhandlungsabbruch mit Brüssel inzwischen zu einem raschen Umdenken geführt.

Seit Oktober 2021 sieht es erstmals besser aus: die Bedingungen im nahezu einstimmig revidierten Gesetz ermöglichen PV-Investitionsbeiträge von 60% geltend statt 30% wie bisher, wenn Solarstromanlagen den ganzen Strom ins Netz einspeisen. Es ist das erste Mal in der Geschichte der erneuerbaren Energien in der Schweiz, dass PV ab 2023 mit der inzwischen viel teureren Wasserkraft vom Gesetzgeber gleich gestellt wurde.

Und in der neuen Verordnung geltend ab 2022 sind erstmals Vergütungen für Fassadenanlagen vom Bundesrat beschlossen worden, denn sie haben ein gigantisches Potenzial und liefern 40 Prozent Winterstromanteil, in alpinen Zonen sogar noch mehr.

Für den Autor ist „Gaskraftwerk“ ein gern genutztes Reizwort, das sich für Polemiken eignet. Dabei gälte es gerade hier, die Möglichkeiten und die Auswirkungen sachlich zu unterscheiden und sauber zu analysieren:

Für die Winterabsicherung anstelle von Wasser, Wind und PV taugt Erdgas nicht. Das zeigt sich erstens jetzt während der derzeitigen Winterkrise. Die Gaspreise haben sich verzehnfacht und die Liefersicherheit fehlt. Da wäre es als Schlussfolgerung des Bundesrates nur dumm, die Abhängigkeit von Putins Gashahn zu vergrössern. Zudem: Erdgas nicht klimakompatibel.

Etwas ganz anderes bedeutet es, synthetisches Gas (oder ein anderer chemischer Speicher wie Methanol) als Pflichtlager für Notfälle mit einem entsprechenden Kraftwerk für die Winterproduktion einzuplanen. Das ist zwar teurer als Erdgas, aber als Rezept gegen eine sogenannte Stromlücke genau das Richtige und von den Kosten her zu vernachlässigen, wenn man diese Reserve eben bloss als Pflichtlager konzipiert.

In Kombination mit einem starken Ausbau der erneuerbaren Energien macht ein solches Reserve-Gaskraftwerk durchaus Sinn, vorausgesetzt, der Notspeicher befindet sich innerhalb der Netzzone Schweiz und die Anlage dient - wie der Name sagte - eben nur für Notfälle, also an ein paar Tagen pro Jahr alle fünf oder alle zehn Jahre.

Das Problem der Zukunft wird nicht ein Zuwenig, sondern ein Zuviel an Strom sein, und ein Auf und Ab - auch im Winterhalbjahr. Dies ergibt sich logischerweise aus den Erneuerbaren-Zubauplänen der EU, weil die Schaffung von neuen Speichern dem Ausbau der erneuerbaren Energien um einen Faktor 10 nachhinkt und bei weitem nicht ausreicht, um die Fluktuation der Erneuerbaren aufzufangen.

Und das geht ja heute schon so:
Wenn es windet, gibt es regelmässig zu viel Strom. Dann sausen die Preise auf null oder werden negativ. Das passiert heute nahezu jeden Tag in manchen Bundesstaaten von Australien, wo die Solardächer alle anderen Kraftwerke aus dem Netz pusten. Und bei uns in Europa im Winter auch in Deutschland, wo die Strompreise während 200 Stunden pro Jahr negativ sind, Tendenz steigend.

Deshalb: Nicht der Wettbewerb oder der Fakt der negativen Preise an sich sind das Problem, sondern die permanente Weigerung von Bundesrat und Parlament (SVP, FDP, CVP), gegen das Risiko negativer Preise auch für Schweizer Anlagen Investitionssicherheiten (vertraglich vereinbarte Vergütungen während 20 Jahren auf Basis von Auktionen) einzuführen.

Das Problem der negativen Preise besteht übrigens auch im S. Immer wenn die Sonne scheint, also von März bis Oktober über Mittag, werden die Strompreise in Zukunft gegen null rasseln, und das BFE gibt noch einen drauf, indem es Batterien durch doppelte Belastung mit Netzgebühren (beim Ein- und beim Ausspeisen) faktisch verbieten möchte, im Gegensatz zu den Pumpspeichern, die die Netzgebühr nur einmal bezahlen.

Die Forderung nach einem fest vereinbarten Kaufpreis ist unter diesen Bedingungen alles andere als absurd. Wer investiert schon, wenn er/sie Geld verliert, das er im benachbarten Ausland eben nicht verliert?

Genau diese Fragen rund um das Marktwertrisiko haben Bundesrat, Parlament und das BFE bisher nie aufrichtig analysiert und ausdiskutiert. Darum die Investitionsschwäche und das dumme Geschwätz von der angeblich unvermeidlichen Stromlücke.

Im Ausland, wo es auktionierte Beschaffungsverträge gibt, expandieren die Erneuerbaren stärker denn je. Global sind in diesem Jahr 95% der neuen Kapazitäten Kraftwerke mit erneuerbaren Energien (2021: +290 GW) schreibt die IEA in ihrem neusten Status Report, - die gleiche IEA, die den derzeitigen Schlamassel mit der Gasknappheit und den extremen Preisen zu verantworten hat (ich erinnere an die IEA Propaganda Broschüre von 2012: „The golden age of natural gas“, Erdgas und extreme klimaschädliches Schiefergas wurde von der IEA jahrzehntelang gepusht wie nichts anderes).

Die von der „Republik“ fälschlich als klimafreundliche angepriesene Atomenergie liefert derzeit global null Zusatzproduktion und verliert von Jahr zu Jahr Marktanteile. Zu teuer, zu spät, zu gefährlich, zu monströs bei den Abfällen - hat der Autor bei seinen bemerkenswerten Empfehlungen dies bedacht? Nicht einmal die Axpo will neue AKWs, weil diese Leute, im Unteschied zur Atomsekte, heute ein Hirn besitzen, das sogar funktioniert.

Die seit der ausgebrochenen Gaskrise nun fast wöchentlich nach oben revidierten, gigantischen Erneuerbaren-Ausbauziele der EU-Nachbarländer, die mehrheitlich die Nase voll haben von Gas und extrem teurer Kernenergie, zeigen sehr klar, wohin der Weg gehen wird:

Deutschland +70 GW Windkraft offshore (bis 2045), +50 GW Wind onshore, +150 GW PV bis 2030, so der Koalitionsvertrag,

NL +20 GW Wind,

DK +10, GW Wind

GB +40, GW Wind

baltische Länder +20 GW Wind

Italien: Grossausbau Wind und PV. Revision der Bewilligungsverfahren, Mengen noch ungeklärt.

(Faustregel: 1 GW offshore Wind liefert ungefähr 4000 bis 5000 GWh, umgerechnet die Jahresproduktion der zwei Atomreaktoren von Beznau 1 und 2; 1 GW PV ca. 1000 GWh/a.)

Und nein, die Zubetonierung des Berggebietes und der unökonomische Ausbau der Wasserkraft auf Kosten der Natur sind überhaupt nicht zwingend, solange es in der Schweiz rund eine Million noch immer ungenutzter Dächer und Fassaden gibt, und Tausende Hektar Strassen, Stauseen und SBB-Trassees - versiegelte Flächen, die man dazu nutzen könnte, Solarstrom zu erzeugen, wenn man denn endlich wollte (zum halben Preis von neuer Wasserkraft), die jedoch aper bleiben, solange es weder Genehmigungen noch vernünftige Rückliefertarife gibt.

50
/
4

Besten Dank für den Klartext, der dem Artikel fehlt. Wir haben seit diesem Jahr eine PV Anlage auf dem Dank und ein BEV in der Garage und sind bereits daran, mehr Panels und einen Batteriespeicher zu installieren. Die dezentrale Stromspeicherung hat ein riesiges Potential. Wenn wir sie über lokale Stromgenossenschaften in Quartieren aufbauen, ergeben sich neben Subventionen bei der Installation auch die Möglichkeit des lokalen Wettbewerbs, wie zum Beispiel @Wattbewerb in Deutschland.

9
/
1
Urs Anton Löpfe
Entschwender
·

Lieber Ruedi
Ich bearbeite zur Zeit im Landkreis Mainz-Bingen das Projekt 1000 klimaneutrale Gebäude. Es geht darum, tausend kleine Bestandsbauten klimaneutral mit Energie zu versorgen (Strom und Wärme).
Sehr viele der Projektteilnehmer habe bereits Photovoltaikanlagen, die viel mehr produzieren (übers Jahr) als sie selbst brauchen. Zudem haben wir im Bundesland-Rheinland-Pfalz sehr viel Windkraft, viel mehr als die Schweiz. Die jährliche Stromproduktion ist in guten Jahren bereits höher als der jährliche Bedarf.
Wir schaffen es jedoch noch nicht, jederzeit den Strombedarf an die Produktion (vor allem auch im Winter) anzupassen , was aus physikalischen Gründen zwingend notwendig ist,
Unsere Strategie ist primär den Stromverbrauch zu entschwenden um Stromspitzen zu vermeiden durchdie Erhöhung der Regelleistung primär durch das gezielte und geplante Abschalten von Stromverbrauchern.
Ich fage mich, wie kommt es, dass wir bei der praktischen Umsetzung so verschieden Lösungsansätze haben? Könnte der Grund sein, dass ich mich keiner Partei verpflichtet fühle und nicht im Verwaltungsrat sitze eines Strom oder Gasverkäufers.

8
/
4
"Physiker"
·

Ja, das "gezielte und geplante Abschalten von Stromverbrauchern" kam hier bisher zu kurz. Es gibt ja viele nicht zeitkritische Verbraucher im thermischen Bereich, welche während Stunden oder gar Tagen abgeschaltet werden können. Ich glaube das wird bei Elektroheizungen schon praktiziert (bei der SBB auf jeden Fall), vielleicht auch bei Wärmepumpenheizungen.

8
/
0

Ach … jetzt kommt auch die Republik mit der «Stromlücke» und dem Märchen der klimafreundlichen Atomkraft. Zu letzterem: Der World Nuclear Industry Status Report 2019 zeigte, dass das nicht stimmt, weil mit dem selben Geld, wenn man es in Erneuerbare investiert, viel mehr fossil produzierter Strom ersetzt werden kann, als wenn man es in die Atomkraft investiert.
Zu ersterem: Nein, es droht nicht, dass für zwei Tage «der Strom ausgeht», wie die Republik schreibt. Das ist einfach eine Falschinformation ud sollte so nicht in einem sauber recherchierten journalistischen Beitrag stehen. Es droht, dass für kurze Zeit nicht die gesamte Nachfrage gedeckt werden kann. Und das ist das Szenario «Worst Case» der ElCom. Es muss also fast alles schiefgehen, dass das eintritt.
Das Märchen, das die Politik erzählt, ist ein anderes. In der Bundesverfassung steht: «Bund und Kantone setzen sich im Rahmen ihrer Zuständigkeiten ein für eine ausreichende, breit gefächerte, sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung sowie für einen sparsamen und rationellen Energieverbrauch.» Tönt nach dem Ruf nach einer eierlegenden Wollmilchsau. Ist es auch, je nachdem, wie man es versteht. «Wirtschaftlich» wird meist als «billig» verstanden. Aber eine Energie, die exterme Kosten verursacht, ist zu billig, um wirtschaftlich zu sein. Und «ausreichend» wird verstanden als: So viel, dass jede prognostizierte Energienachfrage gedeckt werden kann. Als wäre die Nachfrage vom Angebot unabhängig (auch die ElCom rechnet so). So verstanden, wird man ewig zubauen müssen und immer eine «Stromlücke» befürchten.
Versteht man «ausreichend» als «genug, um alle wichtigen Bedürfnisse zu decken», haben wir kein Problem. Da müssen wir auf das unerfüllteste aller Kriterien von Art. 89 BV fokussieren: «umweltverträglich». (Da fällt Atomkraft außer Betracht.)

(disclaimer: Ich bin Mitbegründer der Gletscher-Initiative, vertrete hier meine eigene Position.)

121
/
8

Mag alles zutreffend sein. Wenn wir aber sehen, dass im Berner Jura Windparks von 5 Windräder (ich meine bitte - es sind 5 🤷‍♀️) auf drei reduziert werden müssen oder gerade dieses Wochenende an der Grenze ins Mittelland eine Luzerner Gemeinde defakto ein Verbot (wenn ich richtig gelesen habe, via Zonenreglement) für einen geplanten Windpark durchgewunken hat sehe ich den Fortschritt im Ausbau der erneuerbaren Energien leider zu wenig.
Gleichzeitig werden in den Walliser und Berner Alpen ausbauten bestehender und neuer Wasserkraftanlagen aktiv von Umweltverbänden beblockt, anstatt aktiv zur Standortsuche beizutragen. Man kann nicht gleichzeitig die Wasserkraft als Puffer sehen aber diese nicht stärken wollen - die Reserven heute reichen, wie im Artikel beschrieben, nur für wenige Tage bis Wochen, nie aber für den ganzen Winter.
Zudem werden die Wasserkraftwerke vielleicht in einem heissen S. plötzlich auch noch für die Landwirschaft begehrt, wer weiss.
Es ist meiner Sicht unerlässlich, dass Bewilligungsverfahren vereinfacht werden und die Energiefirmen die schon in der CH investieren (Wasser, Wind und Solar) wollen dies auch tun können.
Wenn eine Firma 20 Jahre für (rentable) Windräder auf irgend einem Hügel kämpfen muss, macht keinen Sinn und die Rentabilität wird bei jedem Jahr ein wenig tiefer.
Selbst miterlebt habe ich diese Debatte im Entlebuch, in welchem ein Privater für EIN Winkraftwerk mehrere Jahre kämpfen musste (was für eine Leistung und was für eine tiefe Überzeugung dafür von Nöten sein muss), nun stehen drei Stück in der Landschaft und unterstreichen höchstens den Anspruch auf die "Energieregion".
Chancen sehen und auch nützen anstatt einfach überall Nein zu sagen würde uns in der aktuellen Phase schon sehr viel bringen.
Vielleicht ist aber für diesen Wandel schlichtweg der Strompreis noch zu tief.
Mir ist nicht ganz klar was für Anreize gewisse Leute noch benötigen um (jetzt schon subventionierte) Solaranlagen aufs Dach zu schrauben und Teil der Dezentralisierung des Netzes zu werden und eigenen Strom zu produzieren.

(danke für den Einsatz für die Gletscher-Initiative 👍)

50
/
1

da sind ja nun erleichterte Bewilligungsverfahren angekündigt. Aber dem Autor scheint es ja v.a. um Atomkraft zu gehen, und da müsste er doch zumindest auf das Argument eingehen, dass man mit gleich viel Investitionen in Erneuerbare viel mehr erreichen könnte. Und beim ElCom-Bericht – wenn man ihn denn erst mal richtig gelesen hätte – könnte man gewisse Annahmen hinterfragen, z.B. dass die Nachfrageentwicklung ohne Elastizität als gegeben betrachtet wird.

37
/
2

Dass die Atomkraft im Artikel einen Auftritt hat, finde ich schade, denn sie lenkt ab vom Problem, und suggeriert unterschwellig, dass es da einen easy Way out gäbe.

Ich weiss, dass auch im Bereich Atomkraft viel geforscht wird und dass es neue, vielversprechende, Entwicklungen gibt, auch das wäre eine tolle Story die ich gerne lesen würde, aber eben, bitte fundiert mit Quellenangaben, Energiebilanz und Risikoabschätzungen.

43
/
1
Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
·

Im ganzen Artikel steht keine Zeile, dass wir derzeit Strom verschwenden als gäbe es kein Morgen. Verlassene Strassen werden nächtelang taghell erleuchtet, Computer, Spielkonsolen und Fernseher laufen 24h am Tag, damit man 25s spart wenn man sie braucht, ganze Industrien schalten am Morgen um 7 all ihre Maschinen ein, während die ganze Bevölkerung um 11 ihre Herdplatten einschaltet...
Mit etwas gutem Willen und Gehirnschmaltz liesse sich sehr viel zum Guten verändern, nicht nur bei der Energieversorgung.
Richtig erkannt hat der Autor allerdings das Grundübel unserer ganzen Versorgung: Wenn die Hauptakteure lieber im Finanzwesen Geld scheffeln als ihre Arbeit zu tun, dann ist es unmöglich etwas zu bewegen. Die privatisierten, am Aktionärsnutzen ausgerichteten Stromversorger haben nicht das geringste Interesse an einer flächendeckenden Grundversorgung. Für sie ist es völlig ausreichend, wenn jedes Quartal ein + in der Buchaltung steht und sie ende Jahr eine Dividende auszahlen.

94
/
3

Ein Bonus-Malus-System, das richtig teuer würde wenn die Unternehmen ihrer Versorgungspflicht nicht nachkommen (also im Falle von Einschränkungen und "Blackouts") würde unter Umständen die Prioritäten anders sortieren.

29
/
0

Was die Schweizer*Innen anbelangt bin ich ziemlich pessimistisch und desillusioniert.
Schon 1989, an der ersten Umweltminister-Konferenz in Bergen, Norwergen (Brundtland-Minister-Konferenz) haben wir den Spruch skandiert: "Bergen Meeting - Just Talk And Eating - Bla Bla Bla! Bergen Meeting - Just…"
Seither ist sehr viel Wasser die Aare runtergeflossen, passiert, ausser ein paar Reaktorkatstrophen und immer grösserem Energieverbrauch - ist: nichts.

Die Schweizer*Innen handeln ja stets gerne in "Eigenverantwortung" - oder, besser gesagt, in eigenem Egoismus (Siehe auch die "Eigenverantwortung" im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie). Dass dies nicht funktioniert, wurde in den letzten knapp zwei Jahren genügend bewiesen. Gesetze sind dank unserer direkten Demokratie (welche ich selber eigentlich sehr schätze) leider schwer umzusetzen und nur mit grossem Aufwand realiseierbar (CO2-Gesetz, garantiertes Grundeinkommen, Konzernverantwortungsintiative, der riesige Aufwand um die Zwängereien bezüglich COVID-19-Gesetze).

Dass der Klimaschutz der Mehrheit der Schweizer*Innen ziemlich egal ist, ist täglich beobachtbar: Sobald Auslandsfliegereien wieder möglich sind, na ja, muss "man" ja gehen. Autofahren muss ich ja fast, weil - Ausreden gibts immer! Das kann ich auch täglich in der Stadt Bern beobachten, diese vielen unnützen Fahrten - aber ja, jede*R hat ja das Recht und alle "müssen" ja. Die MIVs werden immer breiter und grösser, muss ja sein…

Der Energieverbrauch - egal in welcher Form und wo in der Schweiz - steigt stetig. Eigenverantwortlich Energie sparen? Sollen doch die Anderen! Griffige Gesetze? Nicht mit mir… Vorschriften bezüglich dem irrsinnigen Elektroschrott? Da lachen die GAFA (Google, Amazon, Facebook, Apple und all die anderen), die kleine Schweiz wird einfach umschifft. Höchstens die EU mit Vestager hat diesbezüglich etwas Biss.

Was ich in meinem täglichen Irrsinn - äh Geschäft - erlebe, ist diesbezüglich einfach nur lachhaft. Druckerlebensdauer werden immer kürzer, Computer immer weniger reparierbar, Auslandsflüge täglich. Dafür - um das schlechte Gewissen zu beruhigen, wird Papier doppelt gebraucht.

Für mich Fazit: Uns Schweizer*Innen gehts einfach zu gut. Wir können reden und kriegen alles in den Schoss gelegt. Gesetze werden komfortabel abgelehnt - der Markt und der Geldbeutel wirds dann schon richten.

Als Mieter*Innen haben wir sowieso nur beschränkte Möglichkeiten. Häuser isolieren? - Zu teuer! Fernsteuerbare Hauptschaltergruppen für die Stromversorgung machen, weil immer mehr Geräte unnötig den ganzen Tag im Standby laufen - zu teuer! Auf allen Dächern Solaranlagen (bevorzugt Warmwasser oder Wasserstoffanlagen, da einfacher produzierbar als Solarzellen) montieren? - Zu teuer!
Solange Gesetze fehlen, wird nichts passieren. Gesetze sind da, um ein Referendum zu ergreifen und abgelehnt zu werden.

Gut, bin ich in einem Alter, wo ich eine Klimakatastrophe wohl nicht mehr miterleben muss. Unsere Nachkommen dürfens dann richten. Leider.

75
/
1

Ganz Ihrer Meinung, bis auf den letzten Absatz. Ich war auch mal der Ansicht, dass ich mit meinen bald 60 Jahren zu alt sei, um die Klimakatastrophe noch miterleben zu müssen. Zurzeit geht jedoch alles viel schneller als gedacht. Und die Politik übt sich weiter im bewegten Stillstand.

Wenn Sie nicht bedeutend älter sind als ich, dann können Sie sich wohl leider ebenfalls nicht „zurücklehnen“.

32
/
1
Urs Anton Löpfe
Entschwender
·

Ich denke es fehlt eher an kreativen Lösungen. Zudem sollte man mit etwas mehr Fakten arbeiten und weniger Ideologie.

0
/
6

Nein, es fehlt nur am Willen, endlich umzusetzen. Es ist alles erfunden, was es braucht, um die Energiewende zu schaffen. Optimierungen noch nicht eingerechnet.

18
/
0

Ich fasse für mich zusammen: Profite, Import mit günstigen Konditionen, Export aller Nachteile - der bekannte Schweizer Dreikampf. Dass man sich auf internationale Kooperation immer nur dann besinnt, wenn man etwas unbedingt von anderen braucht, das kommt erschwerend dazu.

Die Vollkaskomentalität ist bei der Lösung von Problemen nicht hilfreich. Am Freitagabend bei 30 cm Neuschnee mit dem Auto in die Engadiner Ferienwohnung zu wollen, weil man das will und sich sonst beides nicht amortisiert, ist vergleichbar mit anderen unsinnigen Vorhaben, zu jeder Zeit und jedem Umfang seine Bedürfnisse zu befriedigen. Wollen wir doch für die Zukunft Bedarf und Bedürfnisse auseinanderhalten: das eine braucht man, das andere bildet man sich ein.

67
/
0

Zu "für die – hinter der Wasserkraft – klimafreundlichste Strom­produktions­form: die Kernenergie.": haben Sie dazu eine Quellenangabe? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie der Abbau von Uran, der Bau und Abbau des AKW und die sichere Lagerung des verstrahlten Material inkl. Brennstäbe über 1000de von Jahren so eine gute CO2-Bilanz haben soll.

66
/
5

Leider sind Lucens, ThreeMile Island, Sellafield, Tschernobyl, Fukushima längst wieder vergessen.
Für den folgenden Satz werde ich sicher gleich gesteinigt: Wir brauchen (leider) offensichtlich wieder einen INES 7-Fall - möglichst grad in der Schweiz.

23
/
4
MAS FHNW Information Systems Management
·

Sehr zynisch, aber die Menschen vergessen schnell und vorausschauen scheint nicht gerade eine Stärke zu sein. Von dem her wäre so ein kleiner Störfall sicher nicht schlecht. Allerdings besteht die Gefahr, dass damit zum Beispiel das halbe Mittelland unbewohnbar wird. Nur schon die Vorstellung muss einem doch zu denken geben und zum Schluss bringen, dass die Zeit der konventionellen Atomkraft abgelaufen ist. Sie war gut, sie hat uns weiter gebracht und wir hatten bis jetzt Glück. Wir sollten es nicht weiter herausforderdern.

51
/
1

Guten Tag
Zur CO2-Bilanz der Stromerzeugung kann ich auf diesen Artikel verweisen: https://www.republik.ch/2019/11/12/…e-hoffnung
Er ist vor zwei Jahren als Teil einer umfassenden Auslegeordnung zur Energie entstanden.
Beste Grüsse

12
/
0
Ingenieur, EMobilität seit 1985
·

Der Artikel ist deprimierend statt motivierend. Das liegt meiner Ansicht nach daran, dass es offenbar einfacher ist, den Istzustand zu ermitteln und darüber zu jammern. Diese Zeiten sollten aber vorbei sein. Wie müssen endlich vorwärts gehen.

Meiner Ansicht nach gibt es drei Energiethemen, die parallel zu lösen sind und auf einen Zustand hinarbeiten, der sich bis 2030/2040 umsetzen lässt:

  1. Soviel wie möglich Erneuerbare Energieerzeuger aufstellen. Faktor fünf von heute, mit jährlicher Zunahme. Keine neuen Dächer, Parkplätze ohne PV, usw.

  2. Kurz-, Mittel- und Langzeitspeicher: Stauseen als Saisonspeicher und nicht als Geldmaschine betreiben. Elektroautos einbeziehen (Die Batterien von 6 Mio. EAutos könnten die Schweiz mehrere Tage versorgen und hätten eine Regelleistung von mehreren Atomkraftwerken zu einem Preis von wenigen als 100 Mio. CHF; Hausbatterien müssten extra aufgestellt werden und sind 10x kleiner).

  3. Elastizität der Verbraucher: Bsp. Revisionen von Fabriken gezielt im Winter, WP kann man um Stunden verschieben, Elektroautos laden um mehrere Tage, viele Verbraucher kann man reduzieren statt abschalten, usw.

Das Ganze nützt aber nichts, wenn wir nicht ebenfalls über unsere Überflussgesellschaft nachdenken. Denn effiziente Prozesse benötigen weniger Arbeit und wenn wir dies durch Wachstum an anderen Stellen kompensieren zu müssen glauben, wird in Summe genau das Gleiche passieren wie in den letzten 40 Jahren, nämlich nichts.

60
/
1

Der letzte Abschnitt ist sehr wichtig und kommt meiner Meinung nach in diesem Artikel viel zu kurz. Die Winterlücke könnte Stand heute mit 100% Wasserkraft gedeckt werden, wenn im Herbst alle Stauseen gefüllt wären. Der einzige Grund dafür dass das nicht passiert ist, dass die Betreiber nicht fürs Füllen bezahlt werden, sondern nur fürs Leeren.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass erwähnt wird wieviel Solarpanels und Batterien genau nötig sind, um einen AKW Reaktor zu ersetzen. Ich habe schon gelesen in der Schweiz wäre das eine Fläche von etwa 6 x 6 km. Also gar nicht viel mehr als die Fläche die unbewohnbar ist wegen AKW, Zwischenlager, Parkplätzen usw. zusammen gerechnet. Mal abgesehen davon dass Solarpanels inkl. Batterien in der Vollkostenrechnung deutlich billiger sind als Kernkraft.
Dass es am politischen Willen fehlt kann man leider nur bestätigen. Die Gaslobby scheint auf grosses Gehör zu stossen. Die Schweiz tut sich aber keinen Gefallen wenn sie sich von der Abhängigkeit der Araber zu einer neuen Abhängigkeit der Russen bewegt. Wir sollten viel mehr im Inland investieren statt langjährige Verpflichtungen mit ausländischen Lieferanten einzugehen.

56
/
0

Guten Tag
Wir hatten in unserer grossen Energieserie vor zwei Jahren mal einen Text, der die angestrebte Energiewende in der Schweiz etwas plastisch macht: https://www.republik.ch/2019/11/20/…chafft-das
Darin steht u.a. folgender Satz: "Auf eines von 100 Schweizer Häusern müssten jedes Jahr Solarzellen montiert werden."
beste Grüsse

11
/
0
Urs Anton Löpfe
Entschwender
·

Der Artikel zeigt sehr schön die Problematik auf.
Leider fehlen einige Hintergrundinformationen, die in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind:

  1. europäischer Stromnetzverbund
    Das ganze eropäische Stromnetz ist verbunden. Dieses System (das geändert werden kann) verlangt, dass jederzeit in ganz Europa gleich viel Strom produziert wie bezogen wird und dass der Strom jederzeit von der Produktion zu den Verbrauchern fliesst. Ist diese nicht der Fall, kommt es zu einem partiellen oder totalen Stromausfall in Europa. Entscheidend ist, dass die Frequenz in einem sehr engen Bereich (49.8 Hz bis 50.2 Hz) gehalten werden kann. Die Schweiz ist keine Strominsel.

  2. Stromlücke
    Eine Stromlücke besteht primär bei grosser Kälte, bei Windflauten, dem Ausfall von Übertragungsnetzen, dem unerwarteten Wegfall von vielen Stromverbrauchern und dem Ausfall von grossen oder vielen Stromproduktionsanlagen in Europa. Diese Stromlücke bzw. der Mangel an Abschalt- und Produktionskapazitäten besteht in ganz Europa.

  3. Regenerativer und steuerbarer Strom Schweiz
    Im Verhältnis zum Ausland hat die Schweiz schon heute sehr viel regenerativ produzierten Strom (60%) und davon kann ein extrem hoher Anteil (Pumpspeicherkraftwerke), entsprechend den Verhältnissen im Netz und der Produktionslast gesteuert werden.

  4. Abkopplung von europäischen Stromnetz
    Die Schweiz kann je nach Jahreszeit (Winter) ihre Stromversorgung nur für wenige Tage selbst sicher stellen. Dies nützt jedoch nichts, wenn die Schweiz sich nicht vom europäischen Stromnetz abkoppelt (siehe Punkt 1).

  5. Mangel an Schwarzstartanlagen
    Kommt es zu einem Totalausfall des Stromnetzes, weil die Bedingungen unter Punkt 1 nicht eingehalten werden, dauert es je nach Jahreszeit (Winter) tagelang bis das Netz in der Schweiz wieder aufgebaut ist. Es fehlen z.B. die erforderlichen Schwarzstartanlagen (Kraftwerke die sich starten lassen ohne intaktes Stromnetz und die Fähigkeit haben die Frequenz an andere Netze anzupassen).

  6. Falsche Strommarktregeln
    Die heutigen politischen Regeln des Strommarktes schaffen nicht die richtigen Anreize.

Lösungsansätze
Grundsätzlich gilt es zwei Strategien zu verfolgen.

Stromentschwendung

  • Mittelfristig brauchen wir eine Energieentschwendungsstrategie. Dies umfasst auch eine Stromentschwendungsstrategie). Gemäss unseren praktischen Erfahrungen kann der Strombedarf um mindestens 30% entschwendet werden. Dies kann passieren durch eine Ressourcen-Lenkungsabgabe, Lenkungsabgaben auf allen Energieträgern und nicht nur eine CO2. Kurzfristig muss auch mit Fördermittel für die Stromentschwendung gearbeitet werden.

Abschalt- und Produktionsreserven

  • Kurzfristig sollte die von Swissgrid ausgeschrieben Regelenergieleistung (Reserven für die geplante Stromabschaltung und Stromproduktion) von heute 1 GW auf 5 GW (1 GW entspricht etwa der Leistung des Kenkraftwerkes Gösgen) erhöht werden. Zum Regelenergiemarkt (geplantes Abschalten- und Zuschalten von Stromverbrauchern und Stromproduzenten) müssen alle Stromkonsmenten Zugang haben. Dabei sollte die gepante Stromabschaltung prioritär behandelt werden. Sie ist auch leichter und schneller zu realisieren.

Ich erhoffe mir mit diesem Beitrag eine Fakten basierte und fruchtbare Disskussion auszulösen.

53
/
0

Danke für den interessanten Beitrag. Und danke für die für mich neuen Begriffe Energieentschwendung und Stromentschwendung. Sparen tönt ja für viele Leute nicht so attraktiv…

15
/
0

Wie wäre es mit Sparen? Dieser Aspekt wird viel zu wenig diskutiert. Lieber lügt man sich in die Tasche, unsere Mobilität könne locker aufrecht erhalten werden, indem wir fossil betriebene Autos durch Elektroautos ersetzen. Es ist kurz- bis mittelfristig illusorisch, unseren zu hohen Energiekonsum durch nachhaltig gewonnene Energie zu ersetzen. Es gibt Menschen, die sich wohl im Stillen denken, sie könnten der Klimaerwärmung durch die Installation einer Klimaanlage in ihrer Wohnung ausweichen...

52
/
1

In Sache Sparen: Es wäre einiges gewonnen wenn alle Zentralbanken der Welt Kryptowährungen für nicht umtauschbar in "richtiges" Geld erklären würden.

40
/
0
von unten
·

Meine Ueberlegungen gehen auch in die Richtung. Ich habe mich gefragt ob es mit dem Energiekonsum in etwa so ist, wie mit dem Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln. Eine riesige Industrie lebt davon, uns Energie verzehrende Alltagsdinge anzudrehen. Da sind die Energieetiketten an Kühlschränken etc. nur Feigenblätter. So lange Energie - wo auch immer im Einsatz - nicht besteuert wird, wird sich wohl nichts ändern.

38
/
0
MAS FHNW Information Systems Management
·

Für mich kommt in dieser Diskussion das Potential durch Energieeinsparungen zu kurz. Meiner Meinung nach gibt es in diesem Bereich Optimierungsbedarf. Die möglichen Lösungen sollten nicht auf Teufel komm raus darauf abzielen, den aktuellen Energiehunger zu stillen und gar auszubauen, sondern auf mögliche Einsparungen hin arbeiten. Unter dem Strich wäre das auch den Klimazielen zuträglich.
Steigende Energiepreise sind aus meiner Sicht unvermeidlich und gar anzustreben. Um das Sozial verträglich zu machen, braucht es in anderen Bereichen Entlastung.

49
/
2

Was ist mit Elektromobilität und Wärmepumpen..? Wo können wir da sparen, wenn wir fossile Energie vermeiden möchten?

5
/
1
MAS FHNW Information Systems Management
·

Zum Beispiel kleinere Autos und generell weniger Autos.
Es versteht sich von selbst, dass Teslas unser Klimaproblem nicht lösen. und potentiell ein Energieproblem verursachen können.
Der Weg geht nur über Mikromobilität, Sharing Economy und den Ausbau des ÖV.
Es kann nicht sein, dass jedes Individuum eine Tonne durch die Gegend kutschiert, um seine 80kg zum 20km entfernten Arbeitsplatz zu transportieren.
Und noch etwas zynisch und nicht ganz ernst gemeint:
Meiner Meinung nach wäre es sogar effizienter, die fossile Energie in BHKWs zu verbrennen und damit E-Mobile zu betreiben. Der Wirkunsgrad wäre wesentlich besser (Wärmerückgewinnung), als wenn jeder mit seinem eigenen BHKW herum fährt.

16
/
0

einmal mehr: Lenkungsabgaben mit Rückerstattung an die Bevölkerung (Oekobonus) - vielleicht im 3. Anlauf gelingend

14
/
0

Der Autor kritisiert, was alles nicht funktioniert. Lösungsvorschläge bringt er aber keine. Oder ist er für neue AKWs?

Mit einem fehlenden Endlager, langer Bau- und Bewilligungsphase, riesigen Mengen grauer Energie für die Errichtung und einem kleinen aber möglichen Risiko, sind AKWs mMn nicht wirklich eine Option.

50
/
4

Gas macht abhängig von Russland. Woher kommt aber Uran? Vom Gotthard? Oder doch auch aus dem Ausland? Die Uranvorkommen auf der Welt sind umkämpfter als die fossilen Brennstoffe.

30
/
1

Wer die Atomkraft hinter der Wasserkraft als die klimafreundlichste Strom­produktions­form bezeichnet, disqualifiziert sich gleich selber. Atomkraft ist nicht klimaneutral, verursacht für tausende nachkommende Generationen ein nicht akzeptierbares Abfallproblem, lagert viele Kosten aus und ist last but not least NICHT erneuerbar, da spaltbare Elemente eine endliche Ressource auf dieser Erde sind, die im Besten Fall für zwei bis drei Generationen reichen.
Die Offensive der Atomlobby ist unglaublich, natürlich mit der SVP an vorderster Front, wer sonst? Zum Glück ist den wirtschaftlich denkenden Konzernen schon lange klar, dass sich die Atomkraft nicht rechnet, schon gar nicht, wenn alle Kosten eingerechnet werden.

Die Stromlücke kommt nur wieder auf das Tapet, weil sich die grossen Konzerne seit Jahrzehnten weigern, angemessen in den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft zu investieren. Der Wandel hin zu einer dezentralen Versorgung passt ihnen gar nicht, den das bedeutet ein Machtverlust für sie.

Und wer nicht begriffen hat, warum Gaskraftwerke auch für Grüne eine Option sind, unterschlägt bewusst Fakten oder hat schlichtweg keine Ahnung von der Materie. Gaskraftwerke können später mit Methan betrieben werden, das aus überschüssigem Strom bei viel Sonne und Wind hergestellt wird.

Sorry, dieser Beitrag ist eine Schande für die Republik, da sind wir uns doch anderes gewohnt.

54
/
9
Simon Schlauri
Verleger und Autor bei der Republik
·

Erneuerbare sind mittlerweile erheblich günstiger als Atomkraft. Wieso also genau auf Atomkraft setzen?

Und: Das Problem des gekillten Rahmenabkommens wird zwar erwähnt. Bei der Lösung spielt es aber dann keine Rolle mehr. Sollte es aber: Wieso nicht zumindest eine Zwischenlösung zu verhandeln versuchen? Ok, zuerst muss wohl Cassis weg. Der versteht es nicht.

45
/
1
Richard Brusa
Brückenbauer
·

In diesen Tagen ist das neue und herausragende Standardwerk von Christof Bucher zum Thema Photovoltaik erschienen. Ein Blick in dieses Buch genügt, um die Chancen und das Potential der Photovoltaik zu erkennen. Gerne würde ich dazu mal einen Beitrag der Republik dazu sehen. Und dann braucht es genügend intelligente Menschen, die aufhören zu lamentieren, sondern die Ärmel hochkrempeln und beginnen, die notwendige solare Anbauschlacht loszutreten und diese saubere Schlüsseltechnologie im grossen Stil auf die Dächer zu bringen und die Granitfassaden der Banken zu ersetzen.

42
/
1

Unbedingt! Auch im Vergleich mit Windkraft. Warum überall Räder in die Landschaft stellen, wenn soviel Fläche an Gebäuden/Fassaden energetisch ungenützt rumstehen....

7
/
1

Wind und Sonne ergänzen sich. An einem stürmischen Wintertag kann man nur kaum Solarstrom produzieren, sehr wohl aber Windstrom. Es sollte nicht "entweder oder" heissen, sondern "sowohl als auch".

21
/
0

Danke für den Buchtipp. Hab mir den - nicht ganz günstigen - Titel eben bei der Buchändlerin meines Vertrauens bestellt und bin gespannt ob mir der Inhalt weiterhilft.
Seit vier Jahren streite ich mit dem Kanton über das Projekt einer Parkplatzoptimierung. Dazu gehört auch eine entsprechende Solaranlage auf der Schallschutzwand. Wer bislang immer ganz schnell reagiert hat, war ProNatura und der Heimatschutz, die sich mit einem Baurechtsentscheid ein Rekursrecht sicherten. Soweit sind wir aber noch nicht, da der Kanton jede Projektanpassung mit einem absurden Hindernisbrief beantwortet. Das heisst, ich habe eine ganze Menge Geld in Projektänderungen, Planung und Anwalt (ohne gehts heutzutage nicht mehr) investiert. Mit dem Geld hätte ich mindestens ein Drittel der geplanten Änderungen bereits realieren können. Statt dessen hab ich nur warme Luft bewegt.

13
/
0
Nationalratskandidatur
·

Über alles gesehen, ein enttäuschender Beitrag. Er zeigt zwar zurecht einige Probleme auf - ohne diese aber korrekt einzuordnen.
Der erwähnte Zubau der Erneuerbaren ist bereits höher als erwähnt (450 MW PV im 2020). Er kann innerhalb von relativ kurzer Zeit auf 1-1.5 GW/Jahr erhöht werden (die mangelnde Förderung und die Arbeitskräftemangen sind hier limitierend).
Kernkraft ist sicher keine Lösung. Zu lange dauert ein Bau, zu teuer wäre dieser und zu unflexibel sind die Kraftwerke. Sie sind im Minimum doppelt so teuer wie die Erneuerbaren. Das Restrisiko bleibt - die Lagerung der Abfälle ist ungelöst. Bei den Gaskraftwerken gilt es zu beachten, wie lange diese laufen und mit welcher Art Gas diese betrieben werden. Geplant wären diese eher als Notfalllösungen mit einigen wenigen hundert Stunden pro Jahr. Diese dafür benötigte relativ kleine Menge an Gas könnte mit Erneuerbaren erzeugt werden.
Beim Landschaftsschutz und bei der Integration in Europa trifft er auf einen Nerv. Die Energiewende wird sichtbar sein - auf den Häusern - auf den Bergen. Die Integration ist zentral. Abgesehen davon, stimmt die Erzählung, dass die Schweiz und die Welt mit Erneuerbaren versorgt werden können. Dieses System wird zwar auch negative Auswirkungen haben - aber um Faktoren weniger als das heutige System. Das Mär einer umweltfreundlichen Kernkraft wird vom Autor aber unreflektiert weitererzählt.

43
/
4

Na endlich fangen die Medien an aufzuwachen. Das Thema ist entscheidend (auch) für das Klima: Denn sollten Stromausfälle tatsächlich zum Normalfall werden, werden die Schweizer Bürger wohl schnell realisieren, dass ihnen Strom wichtiger ist als das Klima. Und dann ist anzunehmen, dass klimafeindlichere Parteien das politische Parkett widerstandslos und vollständig übernehmen werden.

5
/
19
· editiert

Stromausfälle werden kommen. Aber nicht wegen der "Lücke", sondern wegen (immer häufigeren und immer stärkeren) Stürmen, Überschwemmungen und Murgängen. Das ist in den USA bereits Normalität, aber auch Frankreich oder Belgien gehen in diese Richtung.
Vielleicht stehen die Sterne für "klimafeindlichere Parteien" dann doch nicht so gut und für die Mehrheit von uns ist ein Ausfall der Wasserversorgung ohnehin viel schlimmer als Strommangel.

39
/
1

Wie wäre es mit einem EU-Beitritt?
Die Schweiz neigt dazu, sich ihre selber Probleme zu schaffen. Das Verhalten beim EU-Rahmenvertrag ist ein Schulbeispiel dafür. Aber lieber beisst sie sich die Zähne an Windmühlen aus, bei denen sie sicher mit dem berechtigten Widerstand des Landschftsschutzes rechnen kann. Dass das Land mit allem, was Ästhetik heisst, auf Kriegsfuss steht, wusste bereits Gottfried K. (Gedicht "Der Taugenichts").
Statt auf neue Verschandelungen zu setzen, wäre es eigentlich naheliegend, mit den bereits vorhandenen zu agieren: Über unsern zahllosen versiegelten Flächen liessen sich Unmengen von Solarpanelen montieren. Aber man zieht es vor, die "Energielücke" als Schicksal hinzustellen, vermutlich nur, um das Volk weichzuklopfen für neue Kernkraftwerke.
Uns fehlt einer (wie bei der Pandemie) der mit der Geissel den trägen Laden in eine schnellere und intelligentere Gangart peitscht

43
/
5
· editiert

Niemand redet bei Wassermangel von einer "Lücke", auch die aktuell wegen Corona ausfallenden Weihnachtsessen werden nicht als "Gästelücke" bezeichnet. Woher also kommt das Phantom der "Stromlücke"?
Energiepapst Michael Kohn hat's erfunden, sozusagen als "Michelin-Männchen" der Atomindustrie, deren wahre Kosten übrigens unsere Erben noch lange bezahlen werden.

41
/
4
Informatikingenieur, Buchautor
·

Die Atom- und Gaslobby versucht, mit der Angst vor der "Stromlücke" ihre Pfründen zu bewahren. Rein technisch gesehen wäre es kein Problem, den heutigen regelmässigen Bandstrom der Atomkraftwerke durch unregelmässigen dezentralen Solar- und Windstrom zu ersetzen. Dies kann mittels Smart Grids und dezentralen Energiespeichern bewerkstelligt werden. Wie im Text richtig analyisiert wird, handelt es sich viel mehr um den fehlenden politischen Willen bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050.

41
/
6
Semantic Web
·

Es ist nur dumm zu behaupten, die Atomenergie sei klimafreundlicher als Wind- oder Solarenergie und lässt an den Absichten des Autors zweifeln, denn alleine schon die CO2-Bilanz hätte gezeigt, dass dieser Satz billige Schleichwerbung ist. Von den Stromkosten ganz zu schweigen. Aber dem Autor geht es ja im Kern um etwas anderes: alle offiziellen Energiestrategien - auch jene der Grünen und der SP-Exponenten - akzeptieren still und heimlich Gaskraftwerke. Ihre "grüne" Zusatzforderung, diese müssen dann aber mit Biogas/erneuerbarem Gas betrieben werden, ist scheinheilig, denn sie wissen, dass es dieses aus dem gleichen Grund nicht geben - es wird zuwenig (erneuerbaren) Strom auf dem Markt geben! Das Kernproblem in der Schweiz ist die aktuelle Finanzierung der Energiewende: die privatisierte Energiewirtschaft muss Gewinn machen. In der Schweiz kann man das mit PV und Wind nicht, dafür im Ausland (weil dort grosse Freiflächen möglich sind und staatliche Subventionen oder Minimumgarantien gewährt werden). In der Schweiz verhindern genau dies FDP und SVP - im Namen des Neoliberalismus und der "freien Marktwirtschaft" - und wohl auch, um ihren Freunden in der Atomindustrie das Roll Back zu ermöglichen und sie für die bittere Niederlage (des beschlossenen Ausstiegs) nachträglich doch noch zu entschädigen. Natürlich wird man dann die enormen Mehrkosten (Atomstrom kostet heute neu zwischen 10-20 Rp/KWh) dem Steuerzahler überbürden mit dem Argument, dass Blackout-Sicherheit auch etwas kosten darf - die Armee kostet uns ja auch jährlich 4-5 Mia. Aber vielleicht bringen diese düsteren Aussichten die Grünen, die SP, die GLP und alle klimabesorgten Menschen in der Schweiz dazu, gemeinsam die Lösungen zu finden, die das Parlament bisher verweigert hat. Wir brauchen eine gute Initiative, die nicht nur die Schutzziele definiert sondern die Mittel und Wege sicherstellt, damit wir schnell die notwendigen 25 TWh Winterstrom selber produzieren können. Denn eigentlich ist das kein grosses Problem - mit 10 Mia Investitionen (zu 3% Zins) wäre Strom für 5 Rp/KWh zu haben - Tag und Nacht. Beim Alpenschutz und der Schwerverkehrsabgabe hat die Schweiz das schon mal Ungewohntes geschafft. Vielleicht schaffen wir es jetzt beim ungemein wichtigeren Klimaschutz ebenfalls.

38
/
4

Im Herbst warnen Wirtschaftsvertreter und der SVP Bundespräsident vor Energielücken. Kurz darauf startet die SVP mit einer Medienkonferenz eine Kampagne für die Erneuerung von Bewilligungen und den Bau von neuen Atomkraftwerken. Und nun wird die Atomkraft medial zur zweitfreundlichsten Stromproduktionsform gekürt - Zufall, Naivität?
Der Schrecken eines Energieblackouts wurde uns, wie im Artikel erwähnt, schon zweimal von der Atomlobby an die Wand gemalt, wenn es um den Bau neuer Atomkraftwerke ging, und traf nie ein. Wir wär's mit konkreten Massnahmen zum Energie sparen?

35
/
1

Sicher kein Zufall, sondern eine geplante Marketingaktion für Atomkraft. Wahrscheinlich hat Blocher viele Aktien bei den entsprechenden Unternehmen.

7
/
1
· editiert

Swissoil, Wasserwirtschaft, Nagra, Fenaco, Energieriesen, Swissgrid - "mit uns fliesst Strom"*... - alles fest in 'bürgerlicher' Hand.
* und schwarzes Gold, weisses Gold, grünes Gold...

11
/
0

Ueber sog. vernünftigen Energieverbrauch und eben unnötigen Verbrauch, Energie sparen nachdenken, diskutieren, sich auf Wichtiges, Notwendendes besinnen, vielleicht in einer noch unbeleuchteten Stille, über sinnvolle Wende nachdenken, gar umdenken. Wo sparen, sich einschränken??? Ach, Sparen, das sei eben nicht "populär" sagte man mir.... Weitere Worte erspare ich mir jetzt trotzdem.

32
/
0

Die (Aus)Sage, dass die Kernenergie, hinter der Wasserkraft, die klimafreundlichste Art sei Strom zu produzieren, mag ich eigentlich gar nicht mehr kommentieren. Es gibt genügend Beiträge in dieser Kommentarspalt, welche (er)schlagende Argumente dagegen vorbringen. Es ist mir ein Rätsel, wie dieser "unabhängige" Wirtschaftsjourni diese abenteuerliche Behauptung so einfach telquel unkommentiert in den Raum stellen kann... Hier nun meine niederschwellige Erzählung:
Als Bewohner eines Vierfamilienhauses und Verantwortlicher für den Stromverbrauch des Soziobiotopes Waschküche, mache ich die jährliche Energieverbrauchsabrechnung. Der Stromverbrauch des Zweipersonenhaushaltes im 3. Stock ist fast doppelt so hoch wie derjenige des Zweipersonenhaushaltes im 1. Stock. Beide Wohnungen werden von zwei praktisch gleichaltrigen, pensionierten Paaren bewohnt, haben beide kein Auto, haben das politische Heu in etwa auf der gleichen Bühne und verstehen sich auf der persönlichen Ebene eigentlich bestens. Es geht hier also konkret um ein sehr unterschiedliches WaschVERHALTEN. Ich kenne das Waschverhalten der Mehrverbraucher auch nicht im Detail. Mir ist auch nicht aufgefallen, dass das Paar mit weniger Stromverbrauch ungepflegt oder stinkend unterwegs wäre. Vermutlich gibt es aber Abermillionen solcher Energieverbrauchsmuster.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Energiewende kann nicht alleine mit technischen und durchaus raffinierten Erneuerungen bewerkstelligt werden, es braucht eine fundamentale Verhaltensänderung der Konsumentinnen und Konsumenten im Energieverbrauch. Die konkrete Einforderungen von Verhaltensänderungen mittels gesetzlichen Verbindlichkeiten scheut die Politik natürlich wie der Teufel das Weihwasser. Warum untersucht der "unabhängige" Wirtschaftsjourni in seinem Beitrag nur marginal und zögerlich diese nmM alles entscheidende Ursache der aktuell existierenden Energieblockade?

34
/
4

Dezentralisierte Stromproduktion und smarter Stromgebrauch, Sparen inklusive, scheinen dem Autor des Artikels fremd. Tatsächlich können viele "Normalbürger" schon heute vieles an die Hand nehmen - Nichtstun und sich über die Fehler von Grosskonzernen und Politik ereifern ist aber rascher erledigt.

28
/
0

64% des Gesamtenergieverbrauchs in der Schweiz wird durch Erdöl oder Gas gedeckt. Zusammen mit dem Uran für die Kernkraftwerke kommen diese Energieträger alle aus dem Ausland. Es ist nicht einzusehen, weshalb nun plötzlich die ganze Energie aus der Schweiz kommen soll.

5
/
13
Ingenieur, EMobilität seit 1985
·

Wir müssen nicht die ganze Menge (Erdöl, Gas) ersetzen, da stromgetriebene Lösungen um Faktoren effizienter sind. EMobilität Faktor 4, Wärmepumpe Faktor 3, besser isolierte Häuser, uvm. Unter dem Strich wird mindestens die Hälfte der Energie (gilt nicht für Strom) gar nicht mehr gebraucht, weil nicht mehr verschwendet.

25
/
0

«… die – hinter der Wasserkraft – klimafreundlichste Strom­produktions­form: die Kernenergie…» : Um sowas salopp in einem Nebensatz fallen zu lassen, muss man sich vorher eine röhrenförmige Lesebrille aufgesetzt haben – oder glauben, Klima bestehe nur aus CO2.
Im übrigen teile ich die kritische Beurteilung des Autors. Je länger ich die Schweiz vom Ausland her betrachte, desto öfter erscheint sie mir als hässlicher räuberischer Zwerg. Dabei hätte das Land bzw. dessen Bevölkerung viel von dem zu bieten, was andernorts mangelt; um ur ein Beispiel zu nennen: deutlich weniger Toleranz für die andernorts erheblichen bürokratischen Übergriffe im Alltag. Warum aber lässt sich die selbe Bevölkerung seit Jahrhunderten von alt- und neureichen Netzwerken gängeln?
Vielleicht träumen insgeheim zu viele Schweizer/innen davon, durch ein Wunder auch einmal zu den Reichen zu gehören, etwa so, wie viele in diesem ausgeprägten Land der Wohnungsmiete ergebnislos vom Eigenheim träumen. Aber man könnte ja doch einmal Glück haben, nödwahrnöd, und darum steht man halt prophylaktisch den ganz Reichen nicht im Weg, die ihre Geldspeicher im Ausland füllen und mit der Schweiz im Ernstfall dann nichts mehr zu tun haben…

26
/
1

was mir als erstes nach der lektüre in den sinn kommt: warum wird die gesamte stromproduktion/wirtschaft nicht zentralisiert? warum kann der bund nicht ein amt schaffen, das al das bewerkstelligt, was jetzt alpiq, bkw, axpo etc. in je ihrer küche tun? also eine stärkung des service publique. ich meinte, die ch muss mehr denn je NEU denken.

24
/
0
· editiert

Bei Atomkraftwerken sollte nicht vergessen werden den Abrissfond in Voraus einzufordern. Der jetzige wurde leider gestohlen. Resp lieber dem Märchen der billigen Atomkraft geopfert. Auf den Atomstrompreisen hätte der Abriss enthalten sein müssen. Da der Strompreis politisch ist, wurde dieser Anteil weggelassen.
Bei Voreinzahlung des Abrissfonds hat sich das Thema erledigt. Ich denke an die 50 Milliarden in 50 Jahren. Bei einem Negativzins der Nationalbank von 1%, wären das jetzt um die 90 Milliarden, welche das bauende Unternehmen grad im Voraus bezahlen müsste. Pro Werk.

25
/
1

It‘s a Commodity, Baby! Schreie ich ins Land. Wären Axpo, BKW und EKZ in den letzten 30 Jahren so innovativ gewesen wie zB Salt, Sunrise oder EasyJet (flexible Preise), dann hätten wir kein BfE das sich mit Zählen von Strom begnügt sondern einen dynamischen Käufermarkt, der durch Preisgestaltung Angebot und Nachfrage reguliert. Die Lösung dieser Energieproblematik kommt also weniger von ETH Ingenieuren als vielmehr von cleveren wirtschaftlich operierenden Firmen, welche nicht von den Kantonen gebremst werden. Aber wohlgemerkt, es braucht einen Konsens zu einer Strategie.

2
/
8

Klar, einfach liberalisieren. Das funktioniert ja ausgezeichnet in Texas.
<ironie ende>

24
/
0
· editiert

Ja hallo! "Axpo, BKW und EKZ" sind grösstenteils im Besitz der Kantone und vielen Gemeinden, diese werden fast durchwegs seit der Gründung der Schweiz von 'Bürgerlichen' regiert und senden ihre Vertreter in die entsprechenden Verwaltungsräte.
Die Abhängigkeit von der Energie-Lobby ist also gewollt und solange so gewählt wird wie jüngst in Freiburg (5 von 7 bürgerlich, 6 von 7 Männer) bleibt "innovativ" ein Fremdwort.

15
/
0

Mit dem kleinen Unterschied, dass In der Telekom Branche ein paar Masten aufgestellt werden muessen, ein paar Router unten dran, und dann war's das langsam. Die einzigen Bremser sind Einsprachen gegen Mobilfunk Masten. Waehrend die Energiebranche richtig viel Geld in die Hand nehmen muss, und allenorten jederman bremst. So ist Solarenergie immer noch bewilligungspflichtig, und diese muss nicht erteilt werden. Einsprachen von Nachbarn sind auch moeglich. Wasserkraftwerke scheitern auch schon an ein paar Blumen.

12
/
1
"Physiker"
·

Während grosse Wasserkraftwerke in der Schweiz scheinbar meistens bewilligungsfähig sind, haben es kleine schwerer. Ich versuche gerade meiner Gemeinde auszureden, den Mülibach, der früher mit 1-2 Duzend Wasserräder die hiesige Industrie antrieb, aber heute nur wenige Tage im Jahr eine Schausägerei, künftig bei einer neuen Fassung einige Meter aufwärts zu pumpen. Ich habe ihr einen Plan vorgelegt, nicht nur auf die Pumpe zu verzichten, sondern mit einer unsichtbaren Mikroturbine in einer neuen Zuleitung sogar noch etwas Strom zu produzieren. Es scheint u.a. an den kantonalen Vorschriften zu scheitern, welche der Energieverschwendung nichts entgegensetzen, jedoch jede kleinste Energieproduktion durch Wasser sehr schwierig machen oder gleich verbieten. Wobei, es scheint nicht am Amt für Umwelt und Energie zu liegen, denn der Amstvorsteher sagt mir, dass sein Amt hier nichts zu sagen hat und auch keine Möglichkeiten hat einzuwirken.

12
/
1
· editiert

Ich finde den Artikel leider ein wenig gar tendenziös zugunsten der SVP-Lösung für den Klimawandel.
Diese Lösung wäre es nämlich zusammenfassend einfach nichts zu tun.

Der einzige Grund warum die SVP ein neues AKW fordert, natürlich mit der Ausnahme, dass sie ohnehin schon immer die Partei war, die mit schlechten Lösungen von gestern die Probleme von morgen lösen wollte, ist für mich einfach das dies in der politischen Landschaft der heutigen Schweiz, vor allem von der Mitte an nach Links, keinerlei Chancen hat.

So kann man sich grossspurig insszenieren als Jemand, der massgeschneiderte "tolle Lösungen" für den Klimawandel bietet, aber wenn die Anderen die nicht wollen, ist man natürlich frei weiterhin alle Massnahmen zu blockieren, die den Staat auch nur im Ansatz etwas kosten könnten.

Atomkraft ist ohnehin eine viel zu hoch gelobte "Lösung" für den Klimawandel. Es gibt Berechnungen wonach die erneuerbare Energiequelle mit dem grössten CO2-Fussabdruck, die Photovoltaik, immer noch 3 mal weniger CO2 pro Kilowattstunde (33g), ausstösst (Wind offshore als umweltfreundlichste Lösung neben der unschlagbaren Wasserkraft (2) sogar nur 6), als dies die hier so hochgelobte Kernkraft tut, wenn man denn wirklich alle Faktoren von der Gewinnung von Brennstoff bis zur Wiederaufbereitung desselben, Endlagerung von Abfall und auch Bau, Rückbau und Abriss von Anlagen einrechnen wollte. Das alles im übrigen zu einem absolut horrenden Preis, der über das Doppelte über den Preisen für jede erneuerbare Energie am Markt liegt, zumindest wenn eine Anlage auch nur ansatzweise sicher gebaut und betrieben werden soll.
Und den Abfall, den keiner will, erhält man als Sahnehäubchen noch dazu.

Das alles notabene in einem Zeitramen, der kaum im Ansatz ausreichen kann um als Schweiz etwas am Klimawandel ändern zu können.
Die zwei EPR in Flamanville und Olkiluoto laufen bis heute nicht im Regelbetrieb und das obwohl in Finnland das Projekt schon 2003 ausgeschrieben und 2005 bereits sehr schnell an AREVA vergeben und mit dem Bau begonnen wurde. Geplant ist ein Anfahren nun für 2022... Man wird sehen, denn verschoben wurde es schon zigfach.

In der Schweiz müsste mit Einsprachen und Planungsphase schon für die Vergabe und Bewilligung mit mindestens einigen Jahren gerechnet werden, davon das die beiden genannten Reaktoren, die in Westeuropa im Moment als einzige im Bau sind, auch nach 16 Jahren Bauzeit noch keinen Strom liefern, ganz zu schweigen.
Man kann das jetzt auf fehlende Erfahrung der Europäer im Kraftwerksbau in den letzten 20 Jahren schieben. Es wird seinen Anteil haben.
Es ist aber genauso wahrscheinlich, dass wir hier einfach eine Kontrolle der Sicherheit erleben, wie sie eigentlich schon bei den Anlagen der 2. Generation von Leistungsreaktoren hätte erfolgen müssen.
So wurden an beiden Kraftwerken Probleme mit dem Betonfundament und unregelmässigkeiten am Stahlsicherheitsbehälter festgestellt, was massive Verzögerungen zur Folge hatte.
Genau das Gleiche gilt aber auch schon für zig ältere Anlagen, die heute in Betrieb sind, nur das es dort teils 40 Jahre Betrieb gebraucht hat, bis das überhaupt auffiel.
Ich wage zu behaupten China, Indien und Russland sind nur aus einem Grund in der Lage Kernkraft schnell und wirtschaftlich zu bauen. Im Zweifel werden solche Probleme in Kauf genommen und die Anlage trotzdem in Betrieb gesetzt. Klima und Wirtschaft, vor Sicherheit.
Die Frage ist, ob wir auf so eine Rechnung setzen wollen, wo wir doch nicht so sehr auf einen Ausbau mit allen Mitteln angewiesen sind. Die Zeiten wo man sich innert einger Jahre ein schlüsselfertiges AKW für 350 Mio. (Beznau damals) Franken hinstellen lassen konnte sind jedenfalls vorbei und wenn man sich ansieht wie ernst damals Sicherheit genommen wurde und wie viel Geld der Steuerzahler in aller Welt vorher erst in die Entwicklung der nötigen Technologien, vor allem durch den Rüstungsbereich, stecken musste, das in keiner Rechnung auftaucht, überrascht das nicht weiter und ist für mich auch eher als positiv zu sehen.

Auch spricht der Autor allen ernstes von Versorgungssicherheit im Zusammenhang mit der, für mich durchaus nachvollziehbaren Kritik an Gaskraft. Uran ist ja bekanntlich in den Alpen zur Genüge vorhanden...
Zudem reichen die Uranreserven für konventionelle Kernkraftwerke nicht mehr ewig. Wollte man den Anteil der Kernkraft weltweit nur um 50% erhöhen, was immer noch nicht einmal 15% des Strohmbedarfs weltweit decken würde, reichen die aktuell förderbaren Reserven an Uran 235 schätzungsweise noch 60 Jahre. Alles nicht gerade zukunftsweisend.

Es gibt ein gigantisches Potential für "verträgliche" erneuerbare Energien in der Schweiz, wenn wir nur schon all die Dachflächen rechnen und doch erhält man als Hausbesitzer nur sehr überschaubare Subventionen für eine Solaranlage und verpflichtet eine einzubauen, auch wenn man ja z.B. als Staat eine Lösung bieten könnte bei der man sie nicht selbst betreiben und vorfinanzieren müsste, wird man schon gar nicht.

Die Strohmlücke ist nicht mehr als ein selbst geschaffenes Problem. Ein Damoklesschwert, dass nicht über uns schweben müsste, die wir als Schweiz mit unserem Wassserkraftanteil eigentlich in der komfortabelsten Position beinahe aller Länder sind. Sie ist reine Politik und Machtpoker.

24
/
1

Zur 'Stromlücke':
Würde ein knappes Angebot nicht einfach die Strompreise erhöhen? Was dann ja wiederum zu reduzierterem Verbrauch motivieren würde.

23
/
2

Ist Energie nicht generell zu billig?

23
/
1
Urs Anton Löpfe
Entschwender
·

Ja, Energie ist zu billig. Um das zu korigieren bräuchten wir eine Ressourcen-Lenkungsabagbe auch auf Energie. Durch die Rückerstattung, dem Prinzip der Lenkungsabagbe würden vor allem Menschen mit tieferem Einkommen profitieren.

11
/
0
Ingenieur, EMobilität seit 1985
·

Erneuerbare Energie darf und wird billig bleiben. Was deutlich teurer sein muss ist die beliebige Verfügbarkeit. Es muss attraktiv sein, seinen Verbrauch elastisch zu gestalten.

19
/
0
"Physiker"
·
· editiert

Danke für den Denkanstoss und die vielen fundierten Kommentare. Inselanlagen (oder netzgekoppelte aber inselfähige Anlagen) zeigen, dass es keine Stromlücken gibt, aber diese Sicherheit kostet etwas. Ich versorge meinen Haushalt und ein Büro schon seit vielen Jahren mit eigenem Solarstrom (über's Jahr gemittelt), obwohl wir punktuell elektrisch heizen. Ich könnte das leicht ausbauen, bin aber nicht mehr motiviert weil ohne Eigenverbrauch momentan ein Verlustgeschäft und weil ich noch keine Solarzellen z.B. "made in Europe with solar energy" gefunden habe.
Ich hatte vor, unser Haus inselfähig zu machen in einem Jahr, als hier vier Mal der Strom ausfiel (lästig bei PCs ohne Batterie), aber seit Jahren passierte es nicht mehr. Momentan warte ich darauf, dass unsere Heizung mit Pellets-Brenner schwächelt, um dann eine mit Pellets befeuerte Wärme-Kraft-Kopplung zu installieren. Das ist nicht ganz einfach: ich hatte am Oekozentrum Langenbruck geforscht, das versucht hatte solche Anlagen auf Basis eines Stirling-Freikolbengenerators zu realisieren, was nicht weiter als einige Versuchsanlagen ging. Mit Gas ist es etwas einfacher, und so wäre der Ersatz von existierenden Gasheizungen mit solchen Strom produzierenden Heizungen einen ersten Schritt. (Vielleicht sind die Powerloop-Module schon zu gross.)
Es ist mit klar, solche Ansätze gehen für Mieter in der Regel nicht, aber auch diese können bewilligungsfrei bis 600 W Solarfläche auch ohne Installation einfach hinstellen und je nach Hausinstallation selber verbrauchen, dem EW schenken, oder inoffiziell verkaufen. Siehe z.B. https://www.energiegenossenschaft.c…-geranium/

19
/
0

Apropos Schweizer Solarzellen: Schon mal was von 3S Solar Plus in Thun gehört? Und für stromerzeugende Pelletsheizung die Pellematic Condens von Ökofen.

11
/
0
"Physiker"
·

Die hiesigen Hersteller von Solarpanels verwenden in der Regel Solarzellen aus Asien, meistens China. Ich warte, bis sich das ändert. Meine bisherigen Zellen sind spanisch und deutsch; deren Hersteller gibt es nicht mehr, weil sie mit den chinesischen nicht konkurrieren konnten.
Ja, genau Ihre Ökofen-Empfehlung werde ich wohl berücksichtigen, aber noch etwas warten. Noch scheint es keine Referenzanlage in der Schweiz zu geben. Allerdings scheint es möglich zu sein, den normalen Kessel ohne Generator zu installieren und diesen später nachzurüsten. Jedoch, noch funktioniert mein Windhager-Kessel perfekt.

9
/
0
· editiert
  1. Ich vermisse eine Gesamtschau. Die Axpo und Co. entsprechen dem, was Jeremy Leggett in The Energy of Nations schon vor Jahren als "the incumbency" bezeichnet: etablierte Konzerne, die ein Interesse am Geschäftsmodell "weiter wie bisher" haben. Und keines an disruptiven Veränderungen, die als Graswurzelbewegung entstehen könnten. Wir alle können fürige Batzeli in Alternativenergien investieren. Als Direktdarlehen an die ADEV, Solarspar, Edisun und Co., als Förderobli für Alternativenergien bei der ABS, in Form von Solarpanels auf dem Dach (Gewerbedächer kann man sogar an einen Solar-Contractor vermieten), und so weiter. Ganz zu schweigen vom Stromsparen. Wie sagt Hans Widmer: Wir haben keine Stromlücke, sondern eine Mut- und Fantasielücke.

  2. Es entspricht nicht (oder wenigstens nicht mehr) den Tatsachen, dass v.a. Grüne und Naturschutzverbände gegen Projekte für saubere Energiegewinnung lobbyieren. Beim geplanten Kraftwerk an der Trift sind die grossen Umweltverbände längst an Bord, die Opposition ist lokaler. Die Windkraft hingegen wird in erster Linie von Landschaftsschützern torpediert. Die haben mit Naturschutz teils nicht mehr zu tun als ein konservativer Schrebergärtner, der lieber Ordnung hat als Unkraut: Freie Landschaft Schweiz macht nichts anderes, als gegen Windmühlen Sturm zu laufen. Sie stehen den Bürgerlichen nahe (Listenverbindung Team M. mit SVP und FDP in Grenchen). Es wäre interessant zu wissen, ob sie von Swissoil gesponsert werden... Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz ist seriöser, denen nehme ich ein echtes Engagement im Naturschutz ab, und sie opponieren längst nicht gegen alles.

So oder so: Liebe Republik, gopfridli, das können Sie besser!

20
/
1
· editiert

Man kann es auch anders sehen. SVP/FDP hintertreiben seit Jahrzenhnten den Ausbau der erneuerbaren Energie in der Schweiz, um der gescheiterten Atomenergie ein Revival zu ermöglichen. Die Schweiz, dass zeigen alle Studien, kann sich problemlos selbst mit erneuerbarer Energie versorgen. Sie muss es nur tun und das verhindern SVP/FDP. Das Schreckenszenario Stromlücke wird gezielt erzeugt. Unser Nachbarn Italien und Österreich zeigen, dass es auch ohne Kernkraft geht. Oder das Industrie- und Exportland Deutschland, praktisch 50% des dort verbrauchten Stromes kommen bereits aus erneuerbarer Energie. Das Dienstleistungsland Schweiz kann es also locker schaffen.

21
/
2

Der Artikel zeigt doch gerade, dass diese gerne zitierten Studien arg theoretisch sind und sich die Umsetzung in der Praxis sehr schwierig gestaltet. Gerade die Schwierigkeiten bei Realisieren von Anlagen ausserhalb der überbauten Gebieten (welche in all den Studien einen essentiellen Teil darstellen) kann man kaum einer Partei oder politischen Seite in die Schuhe schieben, das ist schlicht bestehendes Bau- und Umweltschutzrecht.

5
/
5

Und dieses Recht kann man nicht ändern? Deutschland hat bei steigendem Verbrauch den Aneil der erneuerbaren Energie im Strommix in 25 Jahren von praktisch 0% auf 50% gesteigert. Warum schaffen die das und wir nicht ? Weil dort der politische Wille der Regierung da ist und bei uns nicht. Ganz einfach. Oder sehen Sie sonst einen Unterschied?

12
/
0

Schludriger Artikel auf NZZ-Miesmacher-Niveau. Die angesprochenen Probleme sind längst bekannt und bei entsprechendem politischem Willen lösbar. Es werden einseitig die Positionen der grossen Stromkonzerne dargelegt. Dass AKW klimafreundlich sein sollen, wird nicht belegt. Da hat in meinen Augen die Qualitätssicherung der Republik nicht funktioniert. Schade.

25
/
6

Eine gute Versorgungssicherheit ist auf europäischer Ebene nur gemeinsam zu bewältigen.

Und hierfür sind leistungsfähige Übertragungsnetze notwendig (HGÜ-Technik).

15
/
0
Ingenieur, EMobilität seit 1985
·

Nicht unbedingt; Stichwort dezentrale Erzeugung und Speicherung.

13
/
1
Anderer 60
·

Der Artikel könnte ein Anfang über eine Serie zur Energie in der Schweiz sein. Die Möglichkeit der Windkraftanlagen z.B. werden überbewertet und die Natur, Landschaft und Denkmalpflege unterbewertet. Der Wind in der Schweiz ist im Vergleich zum Wind in der Nordsee lächerlich. Ökologisch und ökonomisch sind die Windkraftanlagen sinnlos. Abwägen. Es wäre schön, ganz Europa und Nordafrika und die vielen kleinen Verbesserungen einzubeziehen. Das Minimum braucht man in der Schweiz für den Notfall. (Schaut man nur die Medikamente.) Gerne lasse ich mich belehren. Bitte nicht nur Dislikes sondern auch Gründe.

10
/
5

Ökologisch und ökonomisch sind die Windkraftanlagen sinnlos.

Könnte ich hier eine Quellenangabe haben? Nach meinem Informationsstand (Gespräch mit Projektleiter Axpo) wären Windkraftanlagen in der Schweiz durchaus ökonomisch interessant für die Winterversorgung, wenn nicht die 20jährigen Bewilligungsverfahren wären. Im Alpenraum gibt's durchaus Gegenden mit genüend Wind. Mit der aktuellen Situation verfolgt die Axpo keine Windprojekte in der Schweiz, zu aufwändig.

Und bezüglich Ökologie: Ein Windrad hat den einzigartigen Vorteil, dass es mit sehr überschaubarem Aufwand komplett rückgebaut werden kann, ohne nennenswerte Spuren zu hinterlassen. Bei anderen Kraftwerken sieht das anders aus... (Zudem werden Windräder alle ~20 Jahre erneuert, jedes mal eine Gelegenheit um Kosten-Nutzen, sowohl ökonomisch wie auch ökologisch, neu abzuwägen.)

14
/
1
Anderer 60
·

Haben Sie das Windrad vor Chur gesehen? Die Landschaft ist ein Kapital. Der Rhein ist verschandelt worden. Die Leitung zur Stadt hat sie bezahlt und nicht der Eigentümer des Windrades. Kaum jemand will ein Windrad neben dem Haus. In den Richtplänen wollten die Kantone an der Grenze des anderen Kantons hinstellen, Wadtland beim Neuenburgersee, Thurgau vor Wil (SG). Es ist gleich wie bei den Gemeinden und den Eigentümern. Das Geld für sie, den Schaden für die Andern.
In der Schweiz gibt es Gesetze. Das Abwägen braucht Zeit und sehr vieles ist gegen die Windkraftanlagen. Eine gute Idee genügt nicht.

4
/
8
"Physiker"
·

Auch im Kleinen: ich würde sofort eine kleine Anlage in meiner etwas ländlichen Lage installieren, die sicher finanziell nicht rentiert, weil es zu wenig regelmässigen Wind hat, aber energetisch schon. Aber ich denke nicht mal daran, da vermutlich wegen Vorschriften oder Klagen aussichtslos. Ich verstehe allerdings das Vorsorgeprinzip, bin selber im Vogelschutzverein, stelle aber fest, dass die grösste Vogelgefahr von gewöhnlichen Glasflächen ausgeht, und der meiste Lärm hier von Militär, Strasse, Landwirtschaft und Helikopter her kommt, welche sich auf Traditionen berufen können.

13
/
0
· editiert

Ich schrieb schon oft ueber dieses Thema. Viele Tonangeber leiten diese Stromlücke auf ihre eigene Mühle um ihre Agenda zu befeuern. Es fehlen noch viele Punkte.

Ohne Strommarktabkommen mit der EU drehen die uns den Strom ab, wenn er knapp wird.

Das geht so nicht. Ganz Europa ist ein Stueck Kupfer. Der Strom geht da hin, wo er gebraucht wird. Bedeutet :

  1. Niemand dreht uns den Strom ab.

  2. Es wird bei allen Verbundteilnehmern dunkel.

Das bedeutet, wir koennen das Problem nicht alleine loesen. Da wir die Pumpspeicher Kraftwerke haben und die Regelleistung von Europa erbringen koennen, geht eine Loesung auch nicht ohne uns. Das sogenannte Strommarktabkommen ist ein politisches Maentelchen, welches ueber die obigen physikalischen Zusammenhänge gehängt wird, um Druck für das Rahmenabkommen aufzubauen. Wenn die EU uns die Daten, um die Regelkraftwerke zu schalten, nicht geben, ist es deren Nachteil, das Netz wird einfach weniger stabil. Bedeutet auf die längere Zeit, wird dieses sogenannte Strommarktabkommen wegfallen. Ein Markt ist es sowieso nicht. Wird es auch nicht.

Es muss immer gleich viel Strom ins Netz eingespiesen werden, wie rausgezogen wird.

Auch das ist so nicht richtig. Die Differenz solle aber nicht zu gross sein. Dies war ersichtlich als vor einigen Jahren die Backofenuhren über die 3 Wintermonate langsam bis 6 Minuten nachgingen. Dies, weil ein Gebiet um den Kosovo 80MW bezog ohne dafuer zu zahlen. Deshalb wurden die 80MW auch nicht eingespiesen. In einem Markt wird einem Nichtzahler der Strom abgedreht, und nachher gibt es nur etwas auf Vorauszahlung. Wie das politische Problem auch immer gelost wurde, daraus kann man verschiedenes Lernen. Weshalb wurde diese Leistung nicht eingespiesen ? Weil niemand die Kosten übernahm. Hmmm. Ja. Scheint ein Luxusproblem zu sein. An diesem Europäischen Strommarkt sind eigentlich kooperierende Partner vorgesehen. Aber alle drehen ihr eigenes Ding.
Um die Jahrtausendwende flog das Deutsche Stromkartell auf. Dabei haben die 4 grössten Deutschen Energieunternehmen in gemeinsamer Absprache immer nur grad sowie verfügbare Leistung zu haben vorgegeben, dass der Preis nicht sank. Bei einem Überangebot hätte der Preis sinken sollen, bei einem Unterangebot steigen. Deshalb ging immer grad wieder ein Werk in Revision als sich ein Überangebot abzeichnete.
Die Abhängigkeiten sind gegenseitig. Im Winter liefert Frankreich Strom nach Deutschland, im S. Deutschland nach Frankreich.
Ich werde jetzt nicht über Lösungen schreiben. Blockierer sollten einfach wissen, dass die Thematik grösser ist wie sie annehmen. Sie wird nicht einfach verschwinden, wenn wir sie von der Agenda nehmen. Wir koennen/sollten Massnahmen ergreifen, um unsere Position zu verbessern. Heisst Erzeugerleistung zubauen, und auch Regelleistung, dh Pumpspeicher. Der Preis kommt dann schon. Solange man mit Quartalszahlen operiert, wird das allerdings nichts.

15
/
1
Energie(n)wender
·

Vielen Dank, Herr B., für die Skizzierung der Problemlage. Gehe ich recht in der Annahme, dass ein zweiter Artikel folgen wird, in welchem mögliche Lösungsansätze aufgezeigt werden? Es ist wichtig, solche zu diskutieren, ihnen dann aber auch den Weg zu bereiten. Dass wir ein Problem haben, ist in Fachkreisen längst bekannt und nichts Neues (vgl. Winter-Stromimport-Statistik).

11
/
1

Bin ich auch der Meinung.
Irgendwie Republik-untypisch, ein Artikel ohne Ausblick. Ich würde mich auch über einen zweiten Artikel zum Thema freuen, der auch diskutiert das wir einen übermässigen Stromverbrauch leben, der garnicht nötig wäre und dass es ja vielleicht mit einer Energiewende und Stromverbrauch reduzieren, möglich wäre

15
/
1

Fairerweise muss man sagen, dass sich das Powerloop-Konzept auch mit grünem Wasserstoff oder synthetischem Methan (also CO2-neutral) betreiben liesse. Nur muss man dafür im S. grosse Mengen an sauberem Strom aus Photovoltaikanlagen produzieren. Die Kostenfrage ist auch hier ein Knackpunkt.

15
/
1

Genauso könnte man in grosse Batteriespeicherparks investieren, wie das Australien macht. Vom Energieverlust her wäre das effizienter. Nur sind die Investitionskosten vermutlich höher.

Ich habe mir erzählen lassen (vielleicht kann das hier jemand ausführen), dass gewerbliche Kunden zwar relativ günstig Strom einkaufen können, für Verbrauchsspitzen dafür aber sehr viel zahlen müssen. In dem Kontext rechnet sich für einen Gewerbebetrieb eine grosse Batterie sehr schnell, die technisch eigentlich wie die klassische Nachtspeicherheizung funktioniert. Und das jetzt halt im grossen Stil (siehe Australien)

https://www.heise.de/newsticker/mel…59373.html

9
/
0

Zu erwähnen ist, dass all die Investitionen der kantons- und gemeindeeigenen Stromfirmen in erneuerbaren Energien im Ausland für uns in der Schweiz nicht viel nützen werden, wenn wir nicht mit der EU einen Stromvertrag abschliessen. Bei Stromknappheit in der EU wird dieser Strom nicht zu uns gelangen.

11
/
0
Ingenieur, EMobilität seit 1985
·

Stimmt! Es ist allerdings wichtig auseinander zu halten, dass es sich dabei um kein technisches Problem handelt, sondern um ein politisches.

14
/
0
Richard Brusa
Brückenbauer
·

Seit ich es bei meinem eigenen Haus selber in die Tat umgesetzt habe, bin ich fasziniert von der Idee, dass wir heute technisch und finanziell ohne weiteres in der Lage sind, Häuser so zu bauen, dass sie sich selber mit sauberer und erneuerbarer Energie versorgen (Null- oder Plus-Energiehäuser) und der Überschuss auch noch für die eigene E-Mobilität verwendet werden kann. Es ist ja hinreichend bekannt, dass der Gebäudepark und die Mobilität für rund zwei Drittel des gesamten Primärenergiebedarfs und den entsprechenden Co2-und Schadstoff-Ausstoss verantwortlich sind. Also liegt doch genau hier der Hebel. Und wenn es nicht gelingt, diese Idee in die Breite zu bringen, wird das nichts mit Klimaschutz und Energiewende!
Ich bin zuversichtlich, dass es uns am langen Ende doch noch gelingen wird, Speicherung und Winterstromlücke nicht als Problem, sondern als faszinierende und technisch lösbare Herausforderung zu betrachten. Wer zu dieser Art der Betrachtung noch etwas Inspiration wünscht, dem empfehle ich, mal bei Tony Seba hereinzuschauen. Hier erläutert er (mit Übersetzung auf Deutsch) an der Robin-Hood-Investorenkonferenz, wie sich Verkehr und Infrastruktur entwickeln werden: https://youtu.be/KgymYCRWbis

14
/
0

Ich verfolge beruflich die Energiewende seit 5 Jahren. Dieser Artikel bringt nur eines auf den Punkt: Die (sogenannte, drohende, eventuell irgendwann mal eintretende) Stromlücke ist politisch. Sie ist weder technisch, ökonomisch noch ökologisch begründet. Ab damit in den Papierkorb.

17
/
4
· editiert

Insgesamt ein spannender Beitrag, ich verstehe aber nicht wie man die Kernkraft als " – hinter der Wasserkraft –klimafreundlichste Strom­produktions­form: die Kernenergie." bezeichnen kann. Mal alle andere negative Auswirkungen von der Kernkraft aussen vorgelassen, weist die Kernkraft bei einer richtigen LCA mehr CO2 auf als die anderen "erneuerbaren Energien". Mal ganz davon abgesehen, dass die CO2 Emissionen von Endlagern ect noch nicht richtig kalkulierbar sind. Siehe https://www.ipcc.ch/report/renewabl…ure-spm.08

Auch fand ich es sehr schade, dass die europäische Zusammenarbeit nur am Rande und als abgeschlossene Entity angesprochen wird. So wurde bereits im vielen Beiträge gezeigt, dass mit relative kleinen Adaptionen des Energienetzes die allfälligen Stromlücken minimiert respektiv verhindert werden können, falls man eine europäische Kooperation eingeht. Ein Beispiel eines solchen Beitrages wäre zBsp:
https://esc.ethz.ch/news/archive/20…-2030.html

14
/
2

Lieber B., liebe Republik. Was ist das, "die Stromlücke"? Liebe Chatter, kann mir das eine sagen? Wir chatten gern, auch ganz hitzig, über etwas, das es nicht gibt, nie geben wird. Auch im explodierten Libanon gibt es elektrische Energie, jeder, der Geld und Beziehungen hat, kauft einen Kanister Diesel und setzt den um im Stromgenerator, und die Lampen brennen. Super. Ich hab auch einen Generator im K., einen Kanister daneben. Die Spitäler haben das auch, dort fehlt das Personal, kein Mensch regte sich auf wegen der Personallücke. Und bei der SBB wegen der Lokomotivführerlücke. Und in Göschenen und Airolo wegen der Tunnelröhrenlücke.
Ich versteh die ganze Aufregung nicht. Wenn ein Gut mal knapp ist, zahlt man höhere Preise, und das Problem ist gelöst. Oder man schnallt den Gürtel enger.
Im Artikel, und den über 170 Chat Beiträgen sehe ich lauter wirres Zeug, nur diese simple Konklusion nicht. Leider.
Muss schliessen, mein Handy hat eine Batterielücke.

10
/
4

Wie sagte P.M.: Wir haben keine Stromlücke, sondern eine Mut- und Fantasielücke.

10
/
0

Warum wird im Zusammenhang mit der ominösen Stromlücke immer nur einseitig die Deckung einer immer wachsenden Nachfrage thematisiert, aber nie, warum diese Nachfrage denn immer wachsen muss? Ja, sparen war noch nie sexy, also wird sich kein:e Politiker:in den Bürger:innen klar machen, dass in einer begrenzten Welt jeder Verbrauch, auch des Stroms, nicht unendlich steigen kann.

9
/
2

Sind Sie wirklich der Überzeugung, dass wir mit Sparen allein, ohne Anstieg des Strombedarfs, unseren heutigen Verbrauch von fossilen Energieträgern durch Umsteigen auf ÖV, individuelle E-Mobilität, Wärmepumpen etc. signifikant drosseln können?

5
/
2

Nein, sicher nicht mit Sparen allein. Aber sicher auch nicht, indem wir den Verbrauch von Energie weiter steigern wie bis anhin. Stichwort Mobilität: macht es Sinn, immer grössere, schwerere Fahrzeuge zu benutzen, einfach Elektro statt Fossil?

10
/
1
Henry Lüthi
Vorstand VESE / Solarstromproduzent
·
· editiert

Uiuiui, der Artikel enttäuscht meine Erwartung. Alle sind Träumer, aber eine Lösung? Oh, Kernenergie? Und die soll günstiger sein als Solarstrom? Das ist eine altes Märchen...

„Damit die Energiewende gelingen kann, bräuchte die Schweiz in der Fotovoltaik, in der Windkraft, ... einen regelrechten Investitionsboom.“

Immerhin ist der jährliche Zubau in der Schweiz tatsächlich von 300 auf 450 MW gestiegen, und an Investitionswilligen mangelt es nicht. Über Bürgerbeteiligungen mobilisieren wir mehr Kapital, als wir Projekte haben (www.vese.ch/pvdach).

Aber ja, es bräuchte einen verlässlichen langfristigen Rückliefertarif als Investitionssicherheit - das ist das politische Versäumnis. Mit 8-10 Rp/kWh wären Solarproduzenten glücklich, bei den aktuell hohen Strompreisen ist das konkurrenzfähig. Ein neues AKW könnte zu dem Preis seine Vollkosten nicht decken.

Jährlich gingen in den letzten Jahren kaum über 5 GW neue Kernkraft ans Netz; Photovoltaik hingegen über 120 GW. Märchen sind konservierend, aber irgendwann überholt.

12
/
3

Ein guter Artikel, der seltsam einseitige Beiträge hervorruft. Dies nur, weil im Artikel nicht in den allgemeinen Tenor der Verteufelung der Atomenergie eingestimmt wird. Woher kommt der Vorwurf, dass die Atomlobby hinter der aufkommenden Diskussion um eine mögliche Stromlücke steht? Die BKW hat das KKW Mühleberg abgestellt und ist aus der Kernenergie ausgestiegen. Der Axpo-Chef hat erst kürzlich kundgetan, dass der Bau eines neuen Kernkraftwerks in der Schweiz, so es bewilligt würde, wirtschaftlich nicht interessant wäre.
Damit komme ich auf einen Aspekt, der im Artikel nur indirekt durchscheint: In der Schweiz ist seit der Liberalisierung des Strommarkts niemand mehr für eine ausreichende Stromversorgung verantwortlich. Die grossen Stromerzeuger (Axpo, Alpiq, BKW, …) mussten ihre Netze abgeben, sie wurden zu wirtschaftlich unabhängigen Unternehmen „degradiert“, die im freien Strommarkt nur ein Ziel kennen, die wirtschaftliche Erzeugung von Strom ohne Schädigung von Mensch und Umwelt. Wenn sich für diese Unternehmen Investitionen in der Schweiz nicht lohnen oder wenn sie mit zu grossen Ungewissheiten verbunden sind (wie mittlerweile jene für ein Kernkraftwerk), unterlassen diese Unternehmen solche Investitionen. Der andere grosse Akteur der Stromversorgung in der Schweiz, die Netzbetreiberfirma, hat den gesetzlichen Auftrag, die erforderlichen Verträge mit Stromlieferanten abzuschliessen. Das Gesetz macht aber keine Aussage, was der Netzbetreiber tun soll, wenn er keinen Anbieter findet. Dass das Bundesamt für Energie und die Bundesregierung keine Verantwortung übernehmen, braucht nicht hervorgehoben zu werden. Wer bleibt dann?
Der freie Markt dürfte dann spielen, wenn Mangellagen mit neuen Investitionen relativ rasch behoben werden können oder wenn die Gesellschaft einen Mangel mit höchstens sektoriellen Einschränkungen ertragen kann. Diese Voraussetzungen sind beim Strommarkt jedoch nicht gegeben.
Nicht zuletzt kommt noch ein weiterer Aspekt dazu, der im Artikel nicht angesprochen wurde. Es genügt nicht, im Jahresverlauf oder im saisonalen Verlauf genug Energie bereitzustellen. Um die Stromversorgung sicherzustellen, muss jederzeit ausreichend Leistung, d.h. Energie pro Zeit, in das Netz eingespeist werden. Die Bilanzierung von Energiemengen ist erst dann ausreichend, wenn ausreichend Speicher zur Verfügung stehen. Dies ist heute und in absehbarer Zeit nicht der Fall. Eine Analogie zur Illustration: In afrikanischen Regionen verdursten Tiere, auch wenn summiert über das Jahr ausreichend Regen fällt. Wenn der Überschuss aus der Regenzeit nicht in die Trockenzeit mitgenommen werden kann, nützt der ausreichende Jahresniederschlag den Tieren nichts.
Ich wünsche mir eine Diskussion der Risiken der Energiestrategie, die nicht ausschliesslich auf der dogmatischen Grundlage „Alles nur keine Kernenergie“ beruht.

11
/
6

Sie unterschlagen in ihrem Artikel, dass die Energiewende bei gleichem Wohlstand geschafft werden soll.
Die Energiewende kostet.
Grosse Stromverbraucher sind nicht nur irgendwelche Haushalte sondern auch die Industrie, die grossen Unternehmungen, die ohne Computer nicht mehr funktionieren.

3
/
3
"Physiker"
·

Ich vermute die Industrie rechnet viel besser als die Haushalte und passt sich schnell an, wenn Energie- oder CO2-Preise steigen. Ein grosser Teil der Industrie verdient an der Energiewende, und der Teil der verliert, wie die Lieferer von fossilen Brenn- und Treibstoffen, lobbyiert natürlich heftig.
Computer müssen gar nicht so viel verbrauchen; es sind eher die elenden "Clouds" und die Einstellung, alles online und mobil erledigen zu müssen. Und zweifelhafte energieintensive Dienstleistungen wie Bitcoin.

28
/
0

Das ist eine Investition in eine neue Infrastruktur und keine Kosten.

11
/
1