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Mama einer trans Frau
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Danke für den Artikel. Nach der Lektüre der ganzen Kommentare hier möchte ich noch ein bisschen was aus Halb-Betroffenen-Sicht beifügen. Meine Tochter ist trans. Sie ist 19 und hat sich vor zwei Jahren innerhalb der Familie geoutet, seit gut einem Jahr auch sonst. Und was jetzt da von diesen SVP-Vorgeiferern an Hetze und Hass losgetreten wird, macht echt Angst. Es wird eine eh schon schutzlose Minderheit herausgegriffen und zum Sündenbock erklärt, zum selber politisch davon profitieren zu können. Auch hier in den Kommentaren hat es Stimmen, die offenbar glauben, dass es schädlich sei, wenn über LGBTQ-Themen informiert wird oder wenn gar gesagt wird, Personen dürften ihre queere Identität auch mögen oder gar feiern. Das ist Blödsinn. Es schadet niemandem, wenn das getan wird. Ist euch eigentlich klar, was es bedeutet, jahrelang zwar zu ahnen, dass man nicht den gängigen Geschlechternormen entspricht, aber nicht zu wissen, dass es trans Menschen gibt? Es ist gut, dass darüber gesprochen wird. Es hilft den Betroffenen. Viele trans Personen leiden sehr darunter, nicht der Norm zu entsprechen. Niemand wählt das freiwillig, es ist ein superschwieriger Weg. Ein Bekannter meiner Tochter hat sich umgebracht, weil er sich von der Gesellschaft so abgelehnt gefühlt hat. Meine Tochter war auch schwerst suizidal und die Hormontherapie hat ihr massiv geholfen, am Leben bleiben zu wollen. Es bricht mir das Herz, jetzt zu sehen, wie sie und ihre Freude mitverfolgen, wie da völlig grundlos Hass gegen sie geschürt wird, von Typen, die im Nationalrat sitzen! Und wie die Vorstellung, dass jetzt da irgendwelche aufgehetzten Wutbürger plötzlich auf sie losgehen könnten, sie dran hindert, sich als junger Mensch unbeschwert in der Öffentlichkeit zu bewegen. Ich bin jedem von Euch dankbar, die oder der klar Stellung bezieht für die Menschenrechte und -würde von queeren Personen und gegen diese Hetze. Die Nazis haben damals auch trans Personen als eines der ersten Ziele ihrer Hasspropaganda gewählt. Helft mit, diese Typen zu stoppen!

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Guten Tag Anonym 13. Es würde mich interessieren, mehr darüber zu erfahren. Falls Sie mit mir in Kontakt treten wollen: daniel.ryser(at)republik.ch
Freundliche Grüsse

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Mama einer trans Frau
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Guten Tag Herr Ryser - Ich bin etwas unsicher, will nicht meine Tochter in die Öffentlichkeit zerren (drum hier auch anonym). Was möchten Sie denn gerne wissen? Vielleicht kann ich ja auch hier Auskunft geben.

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Das ist die bittere Realität in unserem Land: 1. Mai DemonstrantInnen werden eingekesselt, KlimaaktivistInnnen werden kriminalisiert, während Exponenten der SVP wie Köppel und Glarner ungeschoren und unter dem Applaus vieler immer dreister hetzen und so – rechtlich leider wohl kaum fassbar – eine zunehmend gewalttätige Stimmung anheizen.

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Weswegen wurden Klimaaktivistinnen verurteilt, eine 1.Maidemo eingekesselt, eine Frauendemo polizeilich bekämpft? Hatte das nicht etwas mit Ruhe und Ordnung, befürchteten Gewaltaktionen zu tun? Warum dürfen Glarner und Köppel, das was sie tun machen? Warum geht kein Aufschrei durchs Land von all den Grosseltern und Eltern, wenn Kinderveranstaltungen und Schulunterricht furchterregend gestört werden? Das ist schwarze Pädagogik: was man im zukünftigen Erwachsenen nicht will, soll mit Furcht und Schrecken verbunden werden.
Manchmal ist konservativ gut: wenn, wie früher, weniger konsumiert werden soll. Aber diese Konservativen wollen uns alle in eine Zeit zurückprügeln, wo alle, die von der preussischen Norm des starken, kriegsbereiten Mannes abweichen, bekämpft und aussortiert werden sollen. Was für ein Armutszeugnis für einen Staat, wenn eine Kinderveranstaltung Polizeischutz braucht und unterrichten nach Lehrplan nicht möglich ist!

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Da bringen Sie etwas durcheinander. Nicht der Staat ist daran Schuld, dass diese Veranstaltung Polizeischutz braucht, sondern zwei SVP-Narionalräte und ihre Gefolgschaft.

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Jaja Anonym 4, so sind Frauen halt: sie bringen des öfteren etwas durcheinander. Also dann hat unser Staatengebilde, aufgebaut auf Parteien, mit von der Wählerschaft bestellten Exekutive und Legislative, mit Anweisungen an Ordnungshüter nichts zu tun und mit dem beschriebenen Skandal? Sind es "nur" zwei Exponenten einer rückwärtsgewandten Partei, die Unruhe stiften? Warum zieht man sie dann nicht aus dem Verkehr?

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Weil in der Langstrasse z.B. "Every dead cop is a good cop" gross an die Wand gesprayt wurde. Der Aufruf zur Gewalt herrscht in beiden Extremen und gilt zu bekämpfen.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Jedes hingekrakelte Hackenkreuz bedeutet 'jeder tote Jude ist ein guter Jude', wobei Jude für jeden Nichtfaschisten steht.
Und es hat eine Menge hingekrakelte Hackenkreuze in der Schweiz, manchmal sogar verkehrt herum.
Warum, also kann ein offen neonazistischer Verein, wie Blood & Honour, hier eine Veranstaltung organisieren, ohne vor, während und danach juristisch belangt zu werden? Srf Artikel dazu
Die bürgerliche Politik ist bereits stark faschistisch unterwandert. Vorgröler, wie Glarner, Mörgeli und Köppel verschieben das Sagbare immer weiter nach rechts (sprich: menschenverachtend, hetzerisch, faschistisch). Sie tun dies, durch ständige Wiederholung und können sich sicher sein, dafür weder juristisch noch physisch bedroht zu werden. Entgegen der mantraartigen Behauptung rechtsbürgerlicher Kreise ist die Antifa nämlich kaum gewalttätig. Wäre es so, könnten diese Leute nicht mehr ohne Polizeischutz vor die Türe und ihre Häuser müssten rund um die Uhr bewacht werden.
Dieses Schicksal ist eher linken Exponenten vorbehalten, wobei diese sich nicht einmal sicher sein können, dass die Polizisten ihren Job nicht absichtlich schlampig machen, weil sie sich mit den braunen Gewaltdrohern solidarisieren.

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Senftube
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Meiner Ansicht nach ist in der Wirtschaftspolitik die Linke seit Reagan und Thatcher die konservative Seite. Sie versucht, den Sozialstaat zu bewahren („konservieren“). (Ohne Blair und Schröder da mitzuzählen.) Die Rechte macht nur noch auf konservativen Kulturkampf. Wirtschaftsliberalismus und Kulturkonservatismus - den Menschen dient genau das Umgekehrte: Freiheit für Menschen (im Rahmen der Gesetze), so zu leben, wie sie möchten. Nicht Freiheit für das Kapital, die Menschen zu knechten.

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Reisender Rentner
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Was braucht es noch bis die Wähler aufwachen? In Deutschland wusste nachher auch niemand was passiert war. Einfach nur traurig, was in einer "Demokratie" legal möglich ist, von Politikern!

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Die Schweizerische Verbots-Partei bekämpft die Freiheit aller Menschen.

  1. Hass predigen, bis ein Follower eine Gewalttat begeht,

  2. Opferrolle einnehmen, bis die Empörung über den Hassprediger nachlässt,

  3. Hass predigen, bis ein Follower eine Gewalttat begeht:

Dieser „stochastische Terror“ garantiert einem Politiker maximale öffentliche Aufmerksamkeit, ohne dass er sich zu Sachfragen schlau machen müsste.

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Mutter mit 2 Töchtern
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Brauchts da nicht noch 2 Präzisierungen? Erstens: den Sondertag zu Gender bzw. Sexualität gibts in Stäfa schon seit einigen Jahren, oder? Warum denn gerade im 2023 diese Aufregung darüber?
Und diese Drag Lesestunden sind freiwillig, nicht im Rahmen des obligatorischen Schulunterrichts? D.h. die Eltern entscheiden, ob sie mit den Kids dort hingehen möchten, nicht?
Als halb Deutsche mit braunen Vorfahren sage auch ich: wehret den Anfängen! Wir alle sollten im Herbst an der Urne ein klares Signal setzen. Und überall das Wort ergreifen, wenn gegen Andersdenkende und Minderheiten gehetzt wird.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Die Rechten / Konservativen kopieren die US-Republikaner. Im Prinzip suchen sie einen Begriff, ein Thema, irgendetwas, womit sie Aufregung erzeugen können. Wer die Diskussionen in den USA verfolgt, kann das nächste Aufregerthema etwa zwei Wochen im Voraus erkennen. Da die Gefahr nicht wirklich real ist, müssen sie immer neue Paniken erfinden. Dabei nudeln sie in schneller Folge ein Thema nach dem anderen runter. Manche Themen ziehen nicht so wie zum Beispiel Transmenschen im Profisport oder Critical Race Theory (CRT). Ich erinnere mich, wie die NZZ einmal in einem ihrer häufigen Cancel-Culture-Artikel CRT untergebracht hat. Dann ist der Begriff wieder verschwunden, weil es wohl zu technisch und zu US-spezifisch ist. Was ganz besonders gut wirkt, ist die herbeifantasierte Gefahr für Kinder, wie bei diesen Drag-Lesestunden, oder der völlig haltlose Vorwurf, dass trans Frauen eine Gefahr für Frauen oder Mädchen darstellen. Sobald etwas nicht mehr zieht, kommt das nächste Thema. Dabei vergiften sie bewusst auch gleich Begriffe und Eigenbezeichnungen, z.B. woke, gender oder trans, indem sie die Bedeutungen komplett umwerten.

Ich will die Gefahr dieses faschistischen Backlashes nicht minimieren, weil sie damit immer mehr Leute aus der Mitte und sogar von links rüberziehen, die dann denken, die marginalisierten Gruppen sollen sich halt mehr zurückhalten, sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Wie man jetzt aber in den USA sieht, ist der nächste Schritt die Entfernung dieser Gruppen aus dem öffentlichen Leben, aus Schulen, medizinischer Versorgung. Wo das endet, kann man sich vorstellen.

Ich denke, das Ziel sind nicht nur Wahlen. Es geht wirklich um die Wiederherstellung einer "natürlichen Ordnung" im konservativen patriarchalen Sinn. Dazu gehört eine enge Definition von Geschlechterrollen und ein extrem autoritäres Staatssystem.

Das Einzige, was man tun kann, ist mit den Menschen im eigenen Umfeld darüber zu sprechen und ihnen auch den Mechanismus aufzeigen.

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Senftube
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Sie haben sicher recht, es geht nicht nur um die kommenden Wahlen - aber in einem Wahljahr, und dann noch in einem, in dem die ganze Schweiz im Fall CS die Folgen der eigenen Wirtschaftspolitik gesehen hat, muss man gleich noch ein bisschen mehr hetzen :-(

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Bürger
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Laut verlinktem Artikel bereits seit 10 Jahren. Aber das ist ja genau der Punkt (welchen wir aus den USA importiert haben): Den Rechten Kräften gehen die Themen aus, deswegen wird der Kulturkampf befeuert.

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Senftube
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Wahljahr…

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Michael Tanner
Mediation · Coaching · Paarberatung
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Danke für Ihren Beitrag, der mich daran erinnert, weiterhin den Mund aufzumachen, wenn mich menschenverachtende Mitteilungen erreichen. Das ist nicht unaufwändig und aber unbequem. Und wirkt befreiend, wenn anständige Antworten formuliert werden und die contenance gehalten werden können, was mir nur theoretisch immer gelingt.

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Was wohl die Familien der genannten Personen dazu meinen? ... oder besuchen die Kinder abgeschirmte und bewachte Privatschulen? ... Es ist wirklich unerhört, dass nicht einmal mehr vor Kindern und Jugendlichen halt gemacht wird. ... Das selbstgefällige Dauergrinsen ist jedenfalls kaum zu ertragen. Warum sie aber immer und immer wieder in Talkshows eingeladen werden, erschliesst sich mir nur vor dem Hintergrund einer erhöhten Einschaltquote. ... Auch das gehört zur Wahrheit!

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Das traurigste daran ist, dass diese Politiker gewählt werden, trotz offensichtlich rassistischem und respektlosem Benehmen. Wir sehen nur die Spitze des Eisbergs. Wie gross kann dieser wohl sein?

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Nicht ,,trotz“, sondern gerade wegen! Das ist das eigentlich Schlimme.

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Senftube
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„Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“ ….. ja, das ist das Schlimme. Und es ist (oft/meist?) nicht mal böse gemeint, das macht es gleich noch schlimmer. Das „Böse“ lässt sich bekämpfen, der grösste Feind ist die Dummheit. :-(

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Dorian Mittner
wohlwollend kritisch
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Sie haben eine absolut treffende Metapher gewählt: gemäss einem Bericht des Europäischen Parlamentarischen Forums für sexuelle und reproduktive Rechte wurde der Kampf gegen Menschenrechte auf Sexualität und reproduktive Gesundheit in Europa im Zeitraum von 2009 bis 2018 mit Dark Money in Höhe von 707.2 Millionen US-Dollar finanziert. Seitdem sind die Beträge wohl eher noch gestiegen. Die Auswirkungen spüren wir jetzt. Ich hoffe, es gibt keine Eiszeit.

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Bürger
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Was mich an der faschistischen Ideologie immer wieder fasziniert, ist die so offensichtliche Diskrepanz zwischen der eigenen Überzeugung, das Starke, Mächtige, einzig Richtige und von Gott auserkore zu sein; auf der anderen Seite aber so dermassen Angst vor dem angeblich zerstörerischen Einfluss von Minderheiten zu haben, dass man alles daran setzt, diese Minderheiten zum Schweigen zu bringen.

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Meines Erachtens erklärt sich diese Angst zumindest teilweise aus einem eklatanten Mangel an eigener erwachsener Identität.

Solche mindsets müssen sich immer gegen gesellschaftliche Buntheit und Vielfalt, sowie gegen (meist wehrlose) Minderheiten positionieren, um die eigene Identitäts-Leere zu kaschieren, um wenigstens im negativen Absetzen minimal "jemand zu sein".

In den letzten 30-40 Jahren wurde ja das Selbstbild vieler Schweizer:innen (etwas flapsig gesagt, sozusagen ein Geburtsrecht zu besitzen auf ein Sauber- und Biedermann-Image von unschuldigen Heidis, Peters und Alpöhis) unwiderruflich gecrasht, als immer offensichtlicher wurde, dass es das "goldene Damals, als alles noch in Ordnung war", so gar nie gegeben hat.
Und das ist m.E. nicht nur das Problem allzu rechtsdrehender "Wutbürger".
Diese Identitätsfrage richtet sich an uns alle, besonders aber an die schweigende "bürgerliche" Mehrheit.

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Köppels Aktionen gleichen immer mehr denjenigen des Nazi-Propaganda-Ministers: Koeppels. Grösster Unterschied bisher: Er ist (noch) nicht an der Macht. Leider kein Unterschied: Er findet immer mehr Anhänger im rechten Sumpf, den er „bedient“. Ebenfalls ähnlich: Unterstützung durch einzelne (ex-) Wirtschaftsführer (z.B. Blocher).

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Dorian Mittner
wohlwollend kritisch
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Sie meinen mit Nazi-Propagandaminister vermutlich Joseph Goebbels? Die Ähnlichkeit der Namen ist tatsächlich entlarvend, wäre das Thema nicht so ernst, könnte man darüber lachen…

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Alexandra Fischer
Mitglied Genossenschaftsrat Project R
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Ich bin sprachlos, nein entsetzt - „wehret den Anfängen“ - sage ich auch als gebürtige Deutsche. Hier ist eine Grenze überschritten. Das dürfen wir als Gesellschaft nicht akzeptieren.
Was tun? (Rechtliche) Grenzen setzen! Und: Ans Tageslicht! Veranstaltungen jede Woche und überall, bunt und divers, und alle gehen hin. In Schulen, Bibliotheken - auf dem Bundesplatz, als Demo und mit ganz großer Aufmerksamkeit.

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Krass wie einfach man einen nicht umbeträchtlichen Anteil des Wahlvolks gegen Zielgruppen aufhetzen kann und diese zu einer "Bedrohung" der Kultur/Nation/Zukunft etc. hochstilisiert. Hauptsache man hat irgend ein Feindbild gegen das man Wüten kann. Und zwar eines, das eindeutig in der Minderheit ist und einfach auszugrenzen und anzugreifen ist.
Ich finde diese ganzen Gender/Sternchen/LGBTQ-Hetzkampagnen von Rechten in der ganzen Welt einfach nur erbärmlich, feige und niveaulos...

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So viele empören sich darüber, was abgeht. Aber sollten wir nicht anfangen, aktiv etwas dagegen zu tun? Uns einfach in der Republik zu äussern hilft uns zu wissen, dass es viele Gleichdenkende gibt, wird aber nichts am Verhalten von Glarner, Mörgeli und vielen dieser Spezie ändern. Auch wenn wir im Herbst links wählen, wird vieles beim Alten bleiben. Hier bei der Republik tummeln sich so viele clevere Leute herum. Wer will sich auch aktiv für eine funktionierende Demokratie einsetzen? Zum Beispiel Schreiben aufsetzen an bestimmte Politiker etc. und so auch gegen aussen aufzeigen, dass nicht toleriert wird von etlichen, was da zur Zeit läuft. Das Schweigen fast aller gibt diesen Personen extreme Macht. Vielleicht sollte man auch die gemässigteren SVPler mal dazu bringen, Stellung zu beziehen. Wer hat Ideen, was wir gegen diese Entwicklung tun können? Was habt ihr für Vorschläge?

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Diese Dynamik ("Schweigen fast aller") zieht sich doch durch alle Lebensbereiche, im Kleinen wie im Grossen:
Im Dorfheftli von Meisterschwanden durften wir erfahren, dass die Ortsparteipräsidentin der SVP "Grund zum Strahlen" hat, denn der "heissbegehrte" Roger Köppel, der auf "der Wunschliste als Referent" stand, wird am 25. Mai um 19.00 h in der Mehrzweckhalle auftreten. Alle sind dazu herzlich eingeladen und dürfen sich danach in lockerer Atmosphäre bei Getränken und Imbiss austauschen. "Ein geselliger Abend mit vielen guten Begegnungen und Gesprächen soll es werden". Ausserdem gibt es von dieser Partei auch ein Fondueplausch für die Bevölkerung.
Gleichzeitig wirbt der Gemeinde- und OK-Präsident (SVP-Mitglied und bis vor einem Jahr Ortsparteipräsident) für das Dorffest. "In Zeiten, die von Globalisierung(...).geprägt ist. Umso wichtiger ist daher eine Dorfgemeinschaft, in der man sich kennt, wo man zusammenhält und wo man nicht nur nebeneinander, sondern miteinander lebt."
Was seine Arbeit betrifft, kann ich an diesem Gemeindepräsidenten nichts aussetzen. - So läuft die Reinwaschung von Leuten wie Köppel. Wer will diese "Idylle" schon stören? Das ist der alltägliche Wahnsinn.

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Das übervorsichtige, ja ängstliche Verhalten gerade der Linken gegenüber der Demokratie-feindlichen Egoismus-Partei SVP trägt viel dazu bei...

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Leser*in
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Ganz konkret in diesem Fall könnte man ja die Veranstaltung besuchen bzw. dort erscheinen und „Präsenz“ markieren?

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Studierende Phil-hist.
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Nun ja, innerhalb der Strukturen des Status Quo gegen den Status Quo vorzugehen, ist leider völlig unsinnig. Es führt zu herzlich wenig (dazu „contested solidarity“ von Larissa Fleischmann) - ausser natürlich zu Ermüdung und Frust.
Wirkliche Veränderungen können nur durch ein Aufbrechen bestehender Hierarchien und Regeln geschehen. Obwohl ich annehme, dass kollektive E-Mail-Petitionen für die Absetzung gewisser Politiker*innen sicherlich etwas bringen - aber was dann? Es werden immer weitere, genau so schlimme, nachziehen.

Mein Vorschlag: Sich organisieren, sich vernetzen, die Argumente bereithalten und dann, gemeinsam und mit voller Wucht, immer und immer wieder auf die Strasse gehen, Veranstaltungen stören, laut sein. Und bloss nicht damit aufhören. Gemeinsam nach neuen Regeln des Zusammenlebens suchen und Antworten finden. Und wenn nicht, dann auf learning by doing hoffen.
Disclaimer: Führt auch zu Ermüdung und Frust, aber etwas weniger, weil weniger Kompromisse gemacht werden müssen.

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Senftube
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Menschen, die der absurden Meinung sind, ihre Identität komme rein aus ihnen selbst und Dinge wie soziale Rollen seien für ewig festgeschrieben, von Gott oder wem auch immer, fühlen sich in ihrer Identität gleichzeitig von winzigen Gruppen bedroht. Man könnte sich totlachen, wenn es nicht so tragisch wäre und zu Leid führen würde.

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Nationalräte vs «Drag Story Time»
Absurde Vorstellung

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"ihre Identität komme rein aus ihnen selbst" impliziert, dass sie die Komplexität von "ihnen selbst" erfasst hätten. Bedeutsam finde ich, dass sie das "grosse ihnen selbst" auf das biologische Merkmal Sex reduzieren. Irgendwie scheint mir, das Differenzierte was das Sein ausmacht ist für viele unfassbar, unverständlich, ja unerträglich. Aber ......

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Senftube
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Das impliziert der Satz überhaupt nicht, nur, dass sie der Meinung sind, es sei so. Was Sie vielleicht auch sagen wollten?

Ja, viele Menschen ertragen viele Fakten über unser Dasein nicht. Dazu gehört für viele, zu akzeptieren: Die einzige Konstante ist der Wandel. Ob Geschlechterrollen oder was auch immer.

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Frage an Jurist:innen: Gibt es keinen Straftatbestand bei den Aktionen von Köppel und Glarner? Indirekte Aufwiegelung zu Gewalt, ihre Aktion tangieren auch die Versammlungs– und Redefreiheit, wenn aufgrund von Drohungen Veranstaltungen abgesagt werden müssen...

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Doch, die gibt es.

Aber das giesst Öl ins Feuer des lodernden Hasses. Eine Geldstrafe wird von Hasspredigern sofort genutzt: für einen Spendenaufruf. Und dafür, sich als verfolgte Unschuld zu inszenieren.

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Ja, trotzdem müsste der Rechtsstaat hier die gleichen Regeln für alle durchsetzen. Wie das in den USA versucht wird. Und ev wirds dann mal richtig teuer wie bei Fox News (ich weiss das dass Rechtssystem nicht ganz so einfach vergleichbar ist).

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Junger Mensch
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Ich will die Gewalt und die Drohungen keinesfalls rechtfertigen.

Aber wenn diese Gender-Ideologie immer stärker in allen öffentlichen Räumen gepusht wird (also eben zB. auch SRF oder Schulen, Universitäten), dann muss man sich nicht wundern, wenn auch die Gegenreaktion immer krasser wird. Innerhalb der Linken wird Kritik auch nicht geduldet. Menschen die sich für biologische Frauen einsetzen, werden als "TERF" (trans-exclusive radical feminists) beschimpft.
Dann gibts nen ganzen Monat wo überall LGBT-Zeugs aufgedrückt wird, wo diese Leute "stolz" auf ihre Sexualität sind. Die Firmen machen mit, weil man ja modern sein will und keinen Shitstorm kassieren will. Auch intern ist Kritik nicht erwünscht, sonst gilt man sofort als intolerant. Wenn dann Männer aber stolz auf ihre Männlichkeit sein wollen (was genauso absurd ist), dann uh donnerwetter ist was los...

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Wieso ist das eine Ideologie? Die Mann-frau-Stereotypen sind eine Ideologie. Dass es homosexuelle Menschen, Intersexualität und Transexualität gibt sind einfach Fakten.
Und was meinen Sie mit biologischen Frauen? Es gibt Menschen die zum Beispiel genetisch weiblich sind, aber Hoden ausbilden. Es gibt auch Menschen, die genetisch männlich sind, ihr Körper aber nicht auf Testosteron reagiert und sie sich äußerlich als Frau entwickeln. Allein das biologische Geschlecht bestimmen vier Ebenen: Chromosomen (XX gilt als weiblich, XY als männlich)
Keimdrüsen (Eierstöcke gelten als weiblich, Hoden als männlich)
Hormone (überwiegend Östrogen gilt als weiblich, überwiegend Testosteron als männlich)
innere und äußere Geschlechtsmerkmale
Sind biologische Frauen nur solche, bei denen das alles passt? Und was sind die anderen?

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Lieber Anonym3
Sie haben Recht, dass es verschiedene biologische Geschlechter gibt. Trotzdem: Die Mehrheit der Menschen haben ein XX-Chromosom oder ein XY-Chromosom mit Eierstöcken bzw. Hoden, mehr Östrogen bzw. mehr Testestoron. Das ist wichtig, weil sowohl in der medizinischen Forschung (Krankheiten, Medikamente, Prävention), als auch in der allg. Welt der Dinge (Stuhl, Sofa, Kopfstütze im Auto, Dächli-Kappe usw.) der XY-Mensch das Mass aller Dinge immer noch ist. So sind all diese Dinge und Medikamente nicht auf die XX-Menschen angepasst.
Deshalb muss man diese biologische Unterscheidung ohne Ideologie oder Moral machen dürfen. Mit Einbezug aller möglichen weiteren Formen, die jedoch in der Minderheit sind.

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Können Sie sich vorstellen, dass solche Aktionen und das öffentliche Besprechen von LGBTIQ+ Themen nötig sind, weil sie bisher nicht thematisiert werden durften und nur die binären Formen der Sexualität und des Zusammenlebens sein durften? Wie dieser Artikel und das Erleben von Betroffenen zeigen, braucht es den Diskurs unbedingt, weil es nicht sein kann, dass Personen aufgrund ihres Körpers oder der sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Ich stelle mir das jeweils wie eine Pendelbewegung vor: lange war das Pendel nur auf der Seite cis/hetero/traditionelle Familie (obwohl es diese erst seit dem 18. Jh. gibt...), jetzt ist die Aufmerksamkeit immer mal wieder stärker auf queeren Lebensentwürfen (obwohl ich es noch nicht als übertrieben beschreiben würde, ehrlich gesagt). Sobald die Gewaltbereitschaft abnimmt, muss das Thema weniger betont werden. Aber bis dahin scheint der Weg noch sehr lange und steinig...

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Senftube
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Wer sich für Frauen einsetzen will, kann die Lohnfrage oder schwierige Konditionen für Mütter ansprechen. Es gibt keinen Grund, die 99% vor den 1% zu schützen - die die 99% nicht mal angreifen, sondern einfach ihre Identität ungeachtet ihrer äusseren Geschlechtsmerkmale leben wollen, oder schon mit diesen nicht in das schwarz-weisse Schema passen, das gar nicht den biologischen Fakten entspricht.

Gegenreaktion? Wer meint, die Identität anderer bedrohe die eigene, ohne dass die anderen einen zu irgendwas zwingen, hat ein Problem. Absurd wird es, wenn die Leute, wie ich gestern in einem Kommentar las, sagen, nur schon durch das Auftauchen in der Öffentlichkeit würden diese Menschen anderen etwas aufzwingen - und im gleichen Post fordern, man solle sich doch ganz normal anziehen, dann werde man auch akzeptiert. Das ist das Aufzwingen einer normativen Identität. Was für Balken vor den Augen.

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Senftube
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Ps: Das Ziel ist erreicht, wenn niemand mehr sagen muss: Doch, ich bin stolz darauf, wie ich bin. Aber das ist kaum möglich, solange die Identität von anderen auf irgendeine Art als wertlos, weil anders als die Mehrheit verdammt wird. „Proud to be gay“ war wohl ein wichtiger Schritt für die Schwulen in den 80ern, das betont heute kaum ein Schwuler mehr so. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Akzeptanz in der Gesellschaft gestiegen ist. (Ich möchte nicht behaupten, es sei alles erreicht…). Ich mag Stolz generell nicht als Konzept oder Gefühl - wie zum
Beispiel den ekelhaften Nationalstolz, der weit über Verbundenheit mit der Heimat hinausgeht - aber für Minderheiten kann dieser eine Selbstvergewisserung bedeuten. Doch, ich bin auch etwas wert - auch wenn mir die Gesellschaft sagt, ich sei es nicht.

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Und da die patriarchale Ideologie seit Jahrtausenden in allen Bereichen gepusht wird (also eben zB. auch SRF oder Schulen, Universitäten), dann muss man sich nicht wundern, dass sie alles dominiert und alles, was sie auch nur im Keim zu bedrohen scheint, als solche Gefahr wahrgenommen wird...
Dann wird seit Jahrhunderten überall heteronormatives Zeugs aufgedrückt, wo diese Leute "stolz" auf ihre Sexualität sind. Die Firmen machen mit, weil man ja den dominierenden Machtstrukturen gefällig sein will und keine kaufkräftige Kundschaft und keine Investoren verlieren will. Auch intern ist Kritik nicht erwünscht, sonst gilt man sofort als Gefahr für die herrschenden Strukturen. Wenn dann einzelne stolz darauf sein wollen, diesen Normen nicht zu entsprechen, dann uh donnerwetter ist was los...

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Ich stehe da auf ihrer Seite. Mir fehlt da in der Schweiz das tatsächlich libertäre Gedankengut. Leben und Leben lassen. Konflikt und Diskussion sollte nur dort stattfinden wo die Freiheit von jemandem die Freiheit eines anderen tangiert. Das ist hier selten der Fall. Links und Rechts hetzen da aber trotzdem konstant die Diskussion auf anstatt sich auf gesellschaftlich relevantere Probleme zu fokussieren. Getoppt wird es durch gegenseitige Verbotsversuche.

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Senftube
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„Leben und leben lassen“ ist liberal, libertär ist etwas anderes, nämlich die Perversion des Liberalismus in eine Richtung, in der die eigene Freiheit rücksichtslos über die anderer gestellt wird. Das libertäre Gedankengut akzeptiert nicht: Deine Freiheit endet da, wo die Freiheit anderer beginnt. Wirtschaftspolitisch bedeutet libertäres Gedankengut, dass man den Reichsten null Grenzen setzen darf. Die armen Reichen sind ja sonst unfrei, wenn es zum Beispiel bei Beeinflussung der Demokratie mit finanziellen Mitteln vernünftige Grenzen gibt.

„Das ist hier selten der Fall.“ und „Getoppt wird es durch gegenseitige Verbotsversuche“ widersprechen sich.

Es ist nicht abzustreiten, dass auch die Linke diesbezüglich Fehler macht. Einen Musiker wegen dessen Frisur zu canceln, ist alles andere als liberal. Das habe ich übrigens auch kritisiert - trotz gewissem Verständnis für die Argumente. Das ist nicht der Weg. Sich aber der Hetze entgegenzustellen, ist nicht Hetze. Nicht, dass Sie das geschrieben hätten - aber wir schreiben hier gerade im Kontext, dass gewählte Politiker nicht nur hetzen, sondern gleich auch noch den Ort und die Zeit nennen, wo man gegen die angebliche Gefahr kämpfen kann. Durch Einschränkung der Freiheit anderer, die die eigene Freiheit absolut nicht bedrohen.

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Dazu gäbe es ja ganz viel zu sagen, ich mache aber nur eine Bemerkung:

Die Menschen, die sich angeblich so für Frauen einsetzen, definieren sich primär darüber, dass sie Transmenschen ausschliessen und diskriminieren. In der Praxis zeigt sich: Das letztere Interesse trumpft immer das erste.

Ich verweise an der Stelle nur auf dieses Video von Shaun, der am prominentesten Beispiel zeigt, wie TERFs bereit sind, die Interessen "biologischer Frauen" zu torpedieren, solange das Transpersonen schadet. https://youtu.be/Ou_xvXJJk7k

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Partizipant
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Ich verstehe Ihren Einwand dahingehend, dass es für Menschen (zu denen ich mich auch zähle), welche jedem menschlichen Lebewesen jedwelche sexuelle Orientierung und Geschlechteridentität zugestehen, etwas redundant und im Verhältnis zur Prävalenz nonbinärer und queerer Menschen ein sehr stark medial vertretenes Ereignis darstellt. Manchmal hätte ich auch lieber z. Bsp. einen Bericht über die Holzmafia in der zentralafrikanischen Republik in der ,Republik', als das Interview Nr. 67 mit einer queeren Person. Aber leider braucht es für das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein enorm viel Information über längere Zeit, bis auch Menschen mit einem traditionelleren Bild der Geschlechterstereotypen diese akzeptieren. Dass nun jeder Mensch noch seine eigene gefühlte Zugehörigkeits-Splittergruppe als Akronym postuliert sehen will, finde ich unnötig. Dass schafft m.E. mehr Abgrenzung als Toleranz.

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Können Sie mir erklären wieso Sie von einer "Ideologie" sprechen?

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Ein Beispiel zur Ideologie:
Beschneidung von Mädchen: Nicht ok
Beschneidung von Jungs: Fragwürdig (für mich absolut nicht ok)
Invasive Geschlechtsumwandlung von Minderjährigen: soll gut sein?

Mir egal was man macht wenn man 18 bist, aber Kinder sollten definitiv unversehrt und nur mit absolut medizinischen nötigen Eingriffen aufwachsen. Zusätzlich noch ein passendes Sätzlein aus Wikipedia, den Rest kann man selber nachlesen:

Seit Marx und Engels bezieht sich der Ideologiebegriff auf „Ideen und Weltbilder, die sich nicht an Evidenz und guten Argumenten orientieren, sondern die darauf abzielen, Machtverhältnisse zu stabilisieren oder zu ändern“

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Mir kommt immer wieder eine B. Schnitzelbank in den Sinn. Glaub 4 Jahre her.

Mir rutschen schtramm noch rächts, doch muess me Gfohre au erwähne
Uf dere Karte do sind mier jo fascht scho z Öschtrich däne
Chli witer rächts dänn waggse üs dänn Höögge us em Chrüz
Dänn sin mer amne Ort in Pole und dä heisst AuSchwiz

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Hets B. doo in däre disgussioon? …die könnte vilicht hälfe mit däm Värs.
Ich möchte gerne wissen, von wem er stammt, und ob er korrekt zitiert ist, damit ich ihn bei Gelegenheit mit gutem Bewusstsein zitieren kann. Ich finde ihn genial.

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Finde ich auch. Von 2016, anstatt lachen, Gänsehaut bekommen.
Hier von der Dreydaagsfliege:
https://youtu.be/s2D_EYlUzO8

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Köppel und Konsorten gehören medizinisch oder strafrechtlich versorgt. Nur fehlen beim aktuellen Stand der Wissenschaft die dazu nötigen Diagnosen oder Strafnormen, noch.
Hoffen wir auf insgesamt weiteren kulturellen Fortschritt, obwohl die globalen Entwicklungen diametral auseinander laufen, die Gräben offenbar überall tiefer werden...

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Strafnormen allein nützen nichts, sie müssen auch angewendet werden. Ich habe den Eindruck, dazu ist die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht gewillt gegen SVPler. Nachdem ich anonyme Beschimpfungen per Mail über ein halbes Jahr erhalten habe, da ich kritisch meine sachliche Meinung geäussert habe, wollte mir die Polizei zuerst weis machen, sie finde nicht heraus, wer dahintersteckt. Spannend, dass ich es mit viel beschränkteren Mitteln mittels IP-Abgleich herausfand: sehr wahrscheinlich ein gut vernetzter SVP-Politiker. Strafbefehl an ihn ging raus, er hat Einsprache erhoben, nun fast drei Jahre nach der Tat ist der Fall aber immer noch nicht am Bezirksgericht. Mal schauen, ob sich dann die Medien dafür interessieren oder der Schutz der SVP höher gewichtet wird.

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Ein schöner Beleg für die Weigerung unserer Behörden Recht und Gesetz gegen die SVP durchzusetzen, war deren Parteitag zu Corona-Zeiten. Die geltenden Regeln wurden klar nicht eingehalten, unternommen wurde nichts. Die SVP und ihr "brauner Block" hat in diesem Land Narrenfreiheit.

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Ich zweifle an der SVP-Verschwörungstheorie und würde das Problem bei der fehlenden digitalen Kompetenz der Polizei als auch beim arschlangsamen Rechtsstaat ansetzen.

Mein Fall von erlebter mittlerer Körperverletzung inklusive eines Täter-Geständnis dauerte trotzdem fast 3 Jahre bis zur Verurteilung...

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Kann mir schon Diagnosen vorstellen:
narzisstische Persönlichkeitsstörung bei den Anführern und antisoziale Persönlichkeitsstörung bei den Reichs Bürgern.

Basierend auf Kindheitstraumata und akzentuiert durch posttraumatische Verbitterungsstörung.

Hilft aber nix. Die erleben sich als richtig (die Störung ist Ichsynton) und bestätigen sich gegenseitig darin, heisst pushen Selbstwert und geben Zugehörigkeit (Bindung). Das ist ne stabile Sache und wird sich nicht einfach so verflüchtigen.

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Dabei benennt das StGB in Art. 261 bereits genau diese Strafnorm, bekannt als „Volksverhetzung“.

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Leider wollen viel zu viele Menschen nicht selbst denken. Sie wählen Führer, sie unterstützen Regierungen, sie folgen Religionen, die kein unabhängiges Denken erfordern. „Mach‘s mir leicht! Sag mir, was ich tun soll!“
Solche Leute sind viel einfacher zu manipulieren, sei es durch Werbung oder hier durch Leute wie Köppel, Glarner und Konsorten. Mich erschüttert immer wieder, wie leicht sich ein Saubannerzug formieren lässt und wie rasch darin die Teilnehmer auf das kollektive Denken mit dem Reptilienhirn (Stammhirn) abrutschen - Freund, Feind (Angriff oder Flucht), Beute.

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Déjà vu zu Köppel/Kinderlesung, Zitat aus dem Historischen Lexikon der Schweiz: "Nach dem Ungarnaufstand 1956 wurden er (Konrad Farner, kommunistischer Politiker und Historiker. RL) und seine Familie in Thalwil von einer antikommunistisch aufgehetzten Bevölkerung terrorisiert, nachdem die NZZ ihre Adresse publiziert hatte." Damals war die NZZ noch "normal rechts", die Weltwoche dagegen journalistisch seriös und offen.

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Die Nazis hats in der Schweiz und anderen westlichen Ländern sofort nach dem 2.Weltkrieg gebraucht um Kommunisten zu bekämpfen. Ihre Verbrechen wurden ab sofort vergessen und nur vor Kommunismus gewarnt. Leider hat die Schweiz sich nie gezwungen gesehen, entnazifiziert zu werden.

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"entnazifiziert" ein belastetes Wort, das gerade unrühmliche Urständ feiert in einem Land, das seine menschenverachtende Geschichte selber nie aufgearbeitet hat.
Übrigens trifft das mehr oder weniger für sämtliche Staaten zu, in Europa und Weltweit.
In Teilen der Zivilgesellschaft ist wohl diese Arbeit geleistet worden aber nie in ihrer Gesammtheit.
Nicht in Deutschland (Fillbinger), nicht in Österreich (Waldheim), nicht in Italien und Frankreich und auch nicht in Spanien, etc.
Erst Ende der 60er Jahre war etwas Morgenröte am Himmel wahrnehmbar und das gilt selbstredend auch für die Schweiz.
Aber noch einmal, mir ist es lieber von "Aufarbeitung der Geschichte" zu reden, das meint nämlich Gesellschaften aller Couleur - und "entnazifizieren" entsorgen wir auf dem Müll der Geschichte.
Ergänzung: eine besonders bedenkliche Rolle spielten insbesondere der Justizapparat und das Gerichtswesen.

Edit: letzter Abschnitt

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Weltbürger
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Diese Typen sind praktisch nicht zu bremsen. Je mehr man sie angreift umso mehr wachsen sie über sich hinaus. So funktioniert ihr System, (siehe Bsp. Trump). Sehr bedenklich, dass solche Typen immer wieder gewählt werden. Was stimmt hier nicht???

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Köppel, Glarner und Co machen manifest was sich schon lange zusammenbraut.
Immer unverfrorener kämpfen sie um eine Kulturelle Hegemonie: die beliebte und leider sehr wirksame Strategie der Rechtsextremisten um die von ihnen gewünschte Wählerschaft zu generieren.
Jeder Anlass Stimmung zu machen wird ihnen recht sein.

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Ja, die Stimmungsmache von Köppel, Glarner und Co. hat ja offenbar Wirkung gezeigt. Die Angriffe in der Öffentlichkeit auf gleichgeschlechtliche- und Transmenschen in der Schweiz hat zugenommen. Dagegen könnten vielleicht Veranstaltungen, die jetzt Polizeischutz benötigen, ein Gegengewicht schaffen. Aber eben deshalb werden sie ja von unseren Rechtsextremen attackiert.

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Wenn's interessiert: "Kulturelle Hegemonie" vgl. der italienische Antifaschist Gramsci wusste dazu etwas zu schreiben.

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Danke für den Hinweis Herr S. Die GRECE hat sich Gramcsi’s Begriff dann zu eigen gemacht und missbraucht soviel ich weiss?

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Schon eigenartig, dass sich Parteienvertreter, die sonst bei jeder Gelegenheit darauf pochen, Kindererziehung gehöre in den zu schützenden Privatbereich, jetzt auch noch gegen Veranstaltungen hetzen, deren Besuch völlig freiwillig und eben eine private, innerfamiliäre Angelegenheit ist.

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Mehr zum Kontext im Tagi heute:

Und zur Rolle der NZZ muss gesagt werden, dass sie gerade zum Thema Gender und Drag Story Time eine unrühmliche Rolle spielte:

Aber auch Tamedia, insbesondere Rico Bandle in der Sonntagszeitung und auf Twitter, führte eine Kampagne gegen den angeblichen "Woke-Wahn" – u.a. im Schauspielhaus Zürich – und "Gender-Gaga" durch eine die Mehrheit gefährdende indoktrinierendere Minderheit.

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Rico Bandle (ExWeltwoche) von der SonntagsZeitung fällt auch auf als Antigrüner (er begleitete naserümpfend seine Tochter an eine Klimademo: "Würde nie an einer Demo mitmarschieren, bin da in der Rolle des Reporters....") und Antifeminist (vor zwei Wochen brachte er eine haarstreubende Studie mit dem (ungefähren) Titel: "Studentinnen wollen lieber einen reichen Mann heiraten als Karriere machen").

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Senftube
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Nur schon der Titel… und da ich die SZ für ein Jahr abonniert (und dann angeekelt nicht verlängert) hatte, kann ich mir den Rest vorstellen. Der Titel der Studie ist es allerdings nicht. Das ist Rico Bandles Titel, voll auf Empörung und damit Klicks zielend. Unter dem folgenden Link finden Sie ein Interview mit Margit Osterloh, einer der zwei Urheberinnen der Studie. Und in der grauen Box auch Kritik an der Studie.

https://www.srf.ch/kultur/gesellsch…onservativ

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Senftube
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Gestern wurde auf SRF, wo täglich ein paar Artikel diskutiert werden können, über das Thema diskutiert. SRF musste die Spalte schliessen, nach Angaben der Redaktion weil massenhaft Kommentare eingingen, die die Netiquette nicht einhielten. Was zuvor da stand, war schlimm genug.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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(Verborgen wegen möglicherweise justiziablem Inhalt)

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, bio blumen&gemüse
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Ob die Hetzer selber Kinder haben?
Wie es wohl sein muss, von Geburt an mit totalideologisierter Herzlosigkeit und all den zugehörigen Mauern und-oder Attacken gegen alles rundherum aufwachsen zu müssen?
Ohne unbeschwerte Freude, ohne Geborgenheit, ohne Wärme, nirgends blühende Körperlichkeit.
Null Chance, das freiwillig zu tun. Oder es auch nur wählen zu können.
Geschweige denn, jemals etwas anderes wirklich kennenlernen zu dürfen. Von drei an jede Offenheit schon zugeschüttet von Ideologie, jeden Tag ein gequältes Miesepetergesicht vis-à-vis.
Nix von bunt, lustig, herzlich und etwas schrill. — Was muss das traurig sein!

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Dann hat sich das mit der cancel culture anscheinend erledigt.. Zu Köppel und seiner Nähe zu Neo-Nazis wurde hier ja schon mal berichtet. Dem Treiben müsste Einhalt geboten werden.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Der Link führt zum Republik-Beitrag «Und auch hier, man ahnt es: Kein Neonazi weit und breit vom 2.12.2019.
Kleine Bitte: Wenn Sie auf irgendwas verlinken, dann geben Sie bitte an, wohin der Link führt, damit sich alle anderen informiert entscheiden können, ob sie darauf klicken wollen, oder nicht. Merci!

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In den Erzählungen der Menschheit gibt es Figuren, die sind, was sie vorgeben zu sein. Und es gibt Figuren, die nicht sind, was sie vorgeben. Sie zu unterscheiden ist (und war) nicht immer einfach. Nicht jede schafft das (und nicht jeder hält das aus).

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Enarchist & Anfänger
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Wir erleben da die Fundamente unserer aktuell herrschenden Zivilisation in (Abwehr-)Aktion: Ausgrenzung, Einschüchterung, Ausbeutung (man macht sich ja nicht selber die Hände dreckig). Klar gibt das heftige Resonanzen, vor allem bei denen, die sich als Verlierer des Wandels sehen.
Es wird viel Kunstfertigkeit und Herz erfordern, solche Menschen einzubinden, auch indem sie ihre diversen Facetten bei sich integrieren dürfen – und dadurch gewinnen.

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Ally
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Wenn mich nicht alles täuscht, verwendet Butler keine Promomen für sich.
Vorsicht deshalb, bei diesem Satz (Misgendering):

Sie habe seither extrem viele Anfragen wegen der «Drag Story Time» bekommen.

Ansonsten: Danke für den Artikel.
(Editiert, da zuerst zu blöd, um das Zitat als Zitat zu kennzeichen.)

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Guten Morgen und merci für den aufmerksamen Hinweis! Die Stelle im Text ist nun korrigiert.

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Ich denke, dass es Menschen (und auch Tiere!) mit abweichendem Sexualempfinden gibt, seit es Leben gibt. Nur lebten diese Menschen mit wenigen Ausnahmen bis vor wenigen Jahrzehnten und teilweise auch noch bis heute im Verborgenen. Wie viele Männer heirateten und zeugten Kinder, obwohl sie schwul waren? Heute setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass auch diese Menschen das Recht haben, so zu leben, wie sie sind. Für Menschen wie Köppel, Glarner und Konsorten, deren Weltbild durch solche Entwicklungen offenbar völlig durcheinander kommt, ist das offensichtlich nicht zu akzeptieren. Sie halten genauso am Mythos fest, dass es nur zwei Geschlechter gebe wie am Mythos des Rütlischwurs. Mit andern Worten: Sie stecken irgendwo im tiefsten Mittelalter fest und sind nicht bereit, für sie unliebsame Fakten zu akzeptieren.

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nach dem lesen der beiträge hier meinte ich auch: wehret de anfängen, solange es noch möglich ist! habe gerade die romane von philip kerr (beni gunther) gelesen (gehört) - die beschreibung der politischen/gesellschaftlichen verhältnisse in deutschland zwischen 1928 und 1956. aufwühlend und augenöffnend, wie sich eine braune machtentfaltung darstellt.

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Bürger
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Darf ich fragen: Warum werden bei der Referenz zur Drag-Lesestunde in Zürich die junge Tat beschrieben mit den Phrasen "Angriff der Neonazis" oder dass die "Veranstaltung gestürmt" wurde? Sie haben nicht mal den Eingang blockiert, sie haben bloss ein Transparent hochgehalten... hingegen redet man immer von Aktivisten, wenn es um linke Anliegen gibt.

Ich habe die Republik abonniert, weil ich Neutralität erwarte und bisher mehrheitlich auch gefunden habe, aber sowas sprengt den akzeptablen Rahmen. Geht doch lieber auf den Inhalt der Forderungen ein (was gibt es an einem solchen Gender-Tag zu sehen, warum wird das kritisiert, gibt es Expertenmeinungen zu Sinn oder Unsinn?)

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Weil die "Junge Tat" nunmal gewaltbereite Rechtsextreme und Neonazis sind, von denen mehrere in der Neonazigruppe "Eisenjugend" waren und vorbestraft sind:

Eine wichtige Figur der Gruppe ist Manuel C. 2020 machte der damals 19-jährige Student der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) auf sich aufmerksam, weil er dort rechtsextremes Gedankengut verbreitete und mutmasslich mehrere Onlinevorlesungen mit Nazi-Parolen störte. Wegen Hinweisen auf illegalen Waffenbesitz führte die Polizei im Sommer 2020 bei ihm eine Hausdurchsuchung durch – und wurde fündig. Mehrere Schusswaffen seien bei ihm sichergestellt worden, meldete die Polizei.

Damals waren C. und seine Mitstreiter vornehmlich im Raum Winterthur noch unter dem Namen Eisenjugend aktiv. Sie träumten vom Rassenkrieg und verurteilten die «Dekadenz» in den Städten: «Die Juden, die Schwarzen und die Bürokratie würden bei einem Bürgerkrieg sehr schnell den Tod sterben, den sie reichlich verdient haben», hiess es in den Propagandaschriften.

Nach einem Hackerangriff auf eine jüdische Kulturveranstaltung im Januar 2021 erhielt C. wieder Besuch von der Polizei. Er und fünf weitere Mitstreiter wurden verhaftet.

Wie sollten diese ihrer Meinung nach "neutral" beschrieben werden? Und wollen Sie ernsthaft über Sinn und Unsinn nationalsozialistischer Ideologie diskutieren?

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Bei Verbrechen hat es sich doch in den letzten Jahren etwas herumgesprochen, dass man die Täter nicht beim Namen nennt um sie möglichst schnell in Vergessenheit geraten zu lassen.

Frage mich ob das hier nicht auch angemessen wäre.

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Hier, wie auch anderswo bei Menschen in Machtpositionen, behaupte ich, gilt ein gewisses Mass an Naming & Shaming zum Muss.
Solches Verhalten wie von Köppel & Co. wird nur breiter akzeptiert weil es die "Norm" ist, und Normen kann man leider meistens nur mit ein wenig Konflikt brechen.
Denen wirds weiterhin genug gut gehen, mach dir da keine Sorgen.

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Im "der Bund" steht heute zur Veranstaltung "Drag Story Time" in der Pestalozzi-Bibliothek unter dem Titel "Sitzstreik von Sympathisanten - Gegner dürfen protestieren", dass es "angekündigte Störaktionen und eine Mahnwache aus Corona-kritischen und verschwörungstheoretischen Kreisen gibt". Ich finde das etwas irritierend, es ist doch sehr klar, dass die Drohungen von rechter und rechtsextremer Seite kommen oder liege ich jetzt falsch ?

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