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Leserin
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Was mich schon lange beschäftigt, ist Wege zu finden, google zu meiden, ohne irgendwelche Unbill inkauf zu nehmen. Ich ecosiiere schon lange, statt zu googeln, nur zum Beispiel. Da erleide ich kaum (Informations-)verluste. Mit manchen anderen Funktionen ist es schwieriger. Gibt es hier in der Community Menschen, die an einem Austausch darüber interessiert sind?

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Google und andere BigTech meiden braucht Zeit, technisches Verständnis und einen starken Willen. Ich sehe mich damit oft alleine und freue mich entsprechend über das Interesse in dieser Diskussion.
Wie Sie schon wissen gibt es für Individuen einige Möglichkeiten mit sofortiger Wirkung. Jedoch müssen wir uns vor Augen halten dass dies ein strukturelles Problem ist. Individuelles Google-vermeiden finde ich sehr gut, aber es wird das eigentliche Problem nicht lösen.

Meine Ideen für individuelles Handeln (sortiert nach gefühltem Schwierigkeit/Effektivität Verhältnis):

Einfach:

  • Sich für das Problem interessieren, sich mit andern austauschen

  • Herausfinden wie Google Daten von uns bekommt

  • Keinen Browser von Google verwenden (auch nicht von Microsoft), sondern Firefox oder noch besser LibreWolf

  • Standard Suchmaschine ändern. Einige Alternativen sind: searx.be, startpage.com, metager.de

  • Werbung- und Trackingblocker im Browser verwenden (empfehle das Addon "uBlock Origin" für Firefox oder LibreWolf, "uMatrix" für Leute die mehr Kontrolle aber mehr Aufwand wollen)

  • Auf GMail verzichten (schwieriger wenn das Gegenüber GMail verwendet. Es gibt viele Leute/Firmen die ihre eigene Domain haben aber der Mailserver ist von Google/Microsoft betrieben)

  • Unnötige Internet-of-Things Spielzeuge vermeiden (Fitnesstracker, etc.).

  • 'Smarte' Dinge vermeiden. 'Smart' heisst oft 'ich schicke Daten nach Hause'.

Mittel

  • Auf Google Dienste verzichten

    z.B. Nextcloud anstelle von Google Docs/Calendar (kann selbst betrieben werden)

    Dienste wie piped.video oder yewtu.be erlauben Youtube Videos anzusehen

  • Google-freies Smartphone (LineageOS anstatt Android). Es gibt auch kommerzielle Produkte z.B. das NitroPhone von Nitrokey.de und Librem 5 von puri.sm

  • Werbung- und Tracking blocker auf Smartphone verwenden (z.B. AdAway)

Aufwändiger

  • Linux verwenden, z.B. Debian (Windows und Apple Systeme sind weniger transparent und schicken auch Daten nach Hause). Aber auch unter Linux wird ein Browser wie Firefox zuerst mal Daten an Google schicken.

  • Google PlayStore mit F-Droid ersetzen

  • Sicherstellen dass kein DNS-Server von Google verwendet wird.

Falls Sie eine Website haben

  • Alternativen für Google Analytics finden (z.B. Matomo.org wie es von der Republik verwendet wird)

Aufwändig und schwieriger

  • Politisch aktiv werden

  • Netzwerkverkehr von eigenen Geräten untersuchen und herausfinden wer/was noch so mit Google telefoniert. Da wird es einige Überraschungen geben

  • Smartmeter von Landis+Gyr vermeiden

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Leserin
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He, gute To-Do-Liste. Das ungefähr ist mein Programm. Nicht nur um Google zu vermeiden.

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Ich habe mich vor etwas zwei Jahren daran gemacht, möglichst alle Big Tech Firmen aus meinem Leben zu entfernen: Weg von Windows und Wechsel zu Linux, Umstieg auf ein entgoogeltes Android, Einsatz von alternativen Browsern mit entsprechenden Blockmechanismen, Einsatz von Werbeblockern im Heimnetzwerk, alternative Email-Anbieter, Umstieg auf Schweizer Alternativen bei Clouds oder G-Suite, alternative Kommunikationsapps etc. Ganz habe ich es nicht geschafft, beim Fernseher/Streaming habe ich noch keine richtige Lösung und mein Staubsaugroboter schickt mittlerweile leider auch Daten an Amazon, bei Interesse kann ich aber gerne detailliertere Auskunft zu meinen Lösungen geben.
Das hat Zeit gekostet, ist finanziell nicht gratis, braucht den Willen zur Umstellung und hat auch gewisses technisches Know-How benötigt. Dazu gehört aber auch, den Freunden zu sagen: Sorry, ich kann da nicht mitmachen, ich habe kein WhatsApp, also gewisse sozialen Einschränkungen. Davon abgesehen lässt es sich ganz gut leben so ;)

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Deswegen ist es wichtig, dass das Problem auch und vor allem strukturell angegangen wird. Denn wenn sich das Individuum dafür entscheidet, beispielsweise von Big Tech nicht verfolgt werden zu wollen, heisst das immer noch, dass es den Unternehmen nach wie vor erlaubt ist, alle anderen zu verfolgen. Es müsste umgekehrt sein: Jene, die unbedingt verfolgt werden wollen, sollen sich aktiv dafür entscheiden müssen. Der Normalzustand aber müsste sein: No Tracking.

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Leserin
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Da beneide ich Sie. Ich habe da noch ein paar Nüsse zu knacken. Fairphone ohne google -- so weit bin ich noch immer nicht. Linux trau ich mir nicht zu ohne Supporter. Sind Sie in einer Tauschbörse? Oder gegen Honorar bereit?

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Even Meier
(ex | they)
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Der Staubsauger lässt sich allenfalls hier entamazonifizieren.

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Ein paar Ideen, leider bin ich hier auch kein Experte.
Swisscows
Quant
Firefox und Thunderbird

Bzgl. Betriebssystemen und Handy
https://www.tuxedocomputers.com/de/…oks.tuxedo
https://system76.com/
https://puri.sm/
https://laptopzusammenstellen.com/linux-laptops/

Handys scheinen Dank Google und Android noch in den Kinderschuhen zu stecken. Siehe Links....

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Ich würde noch hinzufügen:
Bei Firefox die Addons uBlock Origin und Privacy Badger, evtl. auch noch I don't care about cookies, das dann aber zwingend in Kombination mit Cookie Autodelete

Bei den Handy Betriebssystemen:

Lasst euch beim Zweiten nicht vom optischen Eindruck täuschen, der Entwickler ist im Herz ein Hippie geblieben. Ich bin seit über einem Jahr damit unterwegs, das Betriebssystem ist super, der Entwickler ist Deutscher und liefert monatlich sehr zügig Updates und ist sehr aktiv im Support Chat, auch auf Deutsch. Ist ein sogenanntes GSI, sollte also auf vielen neuen Smartphones laufen.

Zusätzlich Apps, die meiner Meinung nach auf jedes Android Handy müssen:

  • F-Droid: Ein App-Store für quelloffene und trackerfreie Apps, meine erste Anlaufstelle

  • Tracker Control Ein Werbeblocker aus obigem App-Store, (gibt es nur als Lite ohne Blockierfunktion im Google Store). Sperrt sehr zuverlässig Werbung und unterbindet auch Verbindung zu Google. Je nach App ist es aber etwas Ausprobieren, welche Verbindungen man doch zulassen muss, damit sie läuft. Schweizer Bundesapps wie MeteoSchweiz laufen z.B. fast alle auf Amazon Servern.

Und zu guter Letzt: Mit PiHole lässt sich sehr kostengünstig ein Werbeblocker für zu Hause einrichten.

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🙋🏻‍♂️

Wo fällt es Ihnen denn noch schwer, auf Google zu verzichten?

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Leserin
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Zum Beispiel teilen NGOs & Freunde von mir bedenkenlos Informationen über google.docs. Ich sage immer ich habe kein google-Konto. Manche lagern dennoch so, dass man einloggen MUSS. Auch ohne Einloggen find ichs bedenklich. Wie wollen wir das klebrige Zeug wieder loswerden? Zweites Beispiel. Youtube zeigt mir manche Videos nicht, wenn ich kein Konto anlege (angeblich wegen Altersbeschränkung).

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Auch wenn Sie aktiv keinen Google-Dienst nutzen, besuchen sie wohl täglich Seiten, die Google Analytics nutzen. Allein in der Schweiz, siehe Link, sind das über 300000 (!) Kund:innen. Tagesanzeiger, Blick, Swisscom, Swissinfo, die Post, die Uni Zürich – praktisch alle Seiten, die wir besuchen, erlauben es, Google Daten abzusaugen, auch wenn ich ansonsten weder die Suchmaschine, Youtube, Gmail, nutze.
Die Quelle:
https://trends.builtwith.com/analyt…witzerland

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Partner Dezentrum, PhD @ UZH
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Yes, das ist eine wichtige und komplizierte Frage. Leider ist ja nicht nur Google das Problem sondern fast alle der Tech-Giganten. Ohne sie zu leben ist quasi unmöglich. Es gibt dazu einen spannenden Artikel der NY Times: https://www.nytimes.com/2020/07/31/…iants.html

Im Endeffekt ist es wichtig, dass sie wo immer möglich Alternativen suchen, sich dabei aber nicht zu sehr einschränken und auch nicht zu sehr auf das Narrativ der Eigenverantwortung setzen. Diese Narrativ wird von den Tech Konzernen strategisch gepusht und führt dazu, dass wir glauben, dass es keine Regulierung oder Strafen, sondern einfach ein umdenken der Konsument*innen braucht. Das ist quatsch. Eigenverantwortung ist wichtig aber es braucht politische Antworten auf diese Herausforderungen.

Im Internet gibt's verschiedene Listen mit Google bzw. Alphabet Alternativen. Z.B. diese hier: https://restoreprivacy.com/google-alternatives/

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Martin Hafen
Präventionsfachmann, Soziologe
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"Die Staaten lassen Google Hunderte Millionen oder gar Milliarden über Schlupf­löcher an der Steuer­behörde vorbei auf die Bermudas transferieren, sodass ihnen selbst die Mittel für Investitionen fehlen. Dann kommt dasselbe Google und bietet im Namen von Fort­schritt, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit an, dort einzuspringen, wo Geld für Investitionen fehlt, um staatliche Aufgaben zu übernehmen ..."

Wenn bei uns Lehrstühle durch Unternehmen finanziert werden, Mäzene Museen betreiben oder Stiftungen sich zivilgesellschaftlich engagieren, ist das Prinzip nicht ganz unähnlich. Wir brauchen eine globale Steuerpolitik, die den "Steuerwettbewerb" beendet, Steueroasen wie die Schweiz austrocknet, juristische Konstrukte wie Briefkastenfirmen eliminiert und damit verhindert, dass juristische oder natürliche Personen so absurde Mengen an Geld horten, das eigentlich der Allgemeinheit und den durch sie legitimierten Institutionen zusteht.

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danke für diese kluge, knappe und ins schwarze treffende aussage. ich finde den zitierten letzten absatz des google-artikels am wichtigsten vom ganzen und sie, herr hafen, schaffen es, den kreis zu schliessen!

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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· editiert

Mich erstaunt immer wieder, wie unwidersprochen die liberale These bleibt, dass ein privates Unternehmen staatliche Aufgaben besser erledigen könnte als der Staat. Dabei gibt es so viel Verschwendung und Inkompetenz in Firmen. Ich könnte stundenlang bizarre Stories aus meinen früheren Arbeitsorten erzählen und ich höre auch viele solche Stories in meinem Bekanntenkreis. Die meisten dieser Geschichten kommen nicht an die Öffentlichkeit, weil sie eigentlich nicht interessant sind. Es werden dabei ja keine Steuergelder verschwendet, sondern nur privates Kapital vernichtet.

Kommt hinzu, dass private Unternehmen im Gegensatz zum Staat Gewinne erzielen müssen. Das mag für einen kleinen Handwerksbetrieb vielleicht nicht gelten, aber für ein Unternehmen in der Grösse, dass es einen Stadtteil betreiben könnte, auf jeden Fall. Dort haben Leute viel Kapital reingesteckt und die wollen eine Rendite sehen. Ein sehr erschreckendes Beispiel sind privatisierte Gefängnisse in den USA. Diese erhalten vom Staat einen Betrag pro gefangene Person und Tag. Daher haben sie keinerlei Interesse an Aktivitäten zur Rehabilitierung, weil davon profitiert die Gesellschaft und nicht das Gefängnis.

Behörden und Verwaltung sind oft langsam und sehr unflexibel, das hat aber damit zu tun, dass sie über alles Rechenschaft ablegen müssen. Als Behörde kann man nicht nach der Maxime "Move fast, break Things" agieren.

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pensionierter SysAdmin .....
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.... und wie steht's um unsere privatisierten Spitäler ..... keinen Deut besser ! Rechenschaft ablegen ist wichtig solange daraus Konsequenzen folgen .... nur mangels Ressourcen werden wir wohl einfach stehen bleiben ...

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Ein sehr erschreckendes Beispiel sind privatisierte Gefängnisse in den USA.

Wer hat's erfunden? .... Joe Biden!

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Meine Güte, machen Sie sich doch nicht lächerlich. So einen Schmarren würde ich auch nur anonym veröffentlichen.

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Meeresbiologe, Fotograf
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«Der Unternehmens­zweck von Google ist Geld.»
«… Aber das Herz der Dinge ist der Profit.»

Neoliberalismus at it's best. Das weltumspannende Prinzip das alles beherrscht. Ausser in der Schweiz natürlich. Denn wir leben ja in einer Demokratie.

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Ich denke Sie meinen es ironisch. Aber es gibt Ernsthaftes zu denken bei Ihrem Kommentar.

Wir haben in eine "bürgerliche Mehrheit" in der Schweizer Politik und die hat seit Jahren "Mehr Freiheit, weniger Staat" gepredigt, angestrebt und teilweise verwirklicht. Ihr nach sollte der Staat sich gefälligst auf den "Schutz des privaten Eigentums" beschränken und möglichst alles der privaten Wirtschaft überlassen.

Die Schweizer:innen haben wahrlich ein super demokratisches System.
Aber nur durch den Staat dürfen die Stimmbürger:innen ihre super demokratischen Rechten ausüben... Wenn der Staat fast nichts kann oder darf sind diese Rechte wenig wert. Und in der privaten Wirtschaft haben sie (weitgehend fast) nichts zu sagen.

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Meeresbiologe, Fotograf
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Ironisch, zynisch, blasphemisch … was Ihnen beliebt. Die Anführungszeichen bei der bürgerlichen Mehrheit können Sie sich getrost sparen. Politische Rechte haben ist das eine. Politische Rechte wahrnehmen können ist etwas ganz anderes. Sie haben das Recht, eine Initiative auf Bundesebne zu lancieren. Dummerweise haben Sie kaum genug Geld, um sie zur Abstimmung zu bringen. Sie dürfen für den Nationalrat kandidieren. Ihren Wahlkampf können Sie sich nicht leisten. Die Schweiz ist keine Paradedemokratie sondern das Vorzeigemodell einer demokratisch verbrämten Plutokratie. Darum ist es Google & Co. so wohl hier.

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"Das System­problem" ist seit 40 Jahren bekannt: Neoliberalismus. Deregulieren, Liberalisieren, Privatisieren, Steuerminimierung, Austerität, Populismus gegen Staat und Verwaltung – und sogenanntes PPP (Public-Private-Partnership).

Dass Google in DAS Steuer­schlupfloch zieht, also die Schweiz, ist marktlogisch nur konsequent. Das Schweizer Pendant zu den "Sidewalk Labs" wäre das "Staatslabor" vom Zürcher GLP-Kopräsident, foraus- und Operation-Libero-Gründer Nicola Forster & Co:

Die Digitalisierung eröffnet dem Staat nun die Möglichkeit, Dienstleistungen mit offensichtlichem Nutzen für den Einzelnen anzubieten. Den Weg, wie dies gelingen kann, weisen Technologieunternehmen wie Google, Facebook oder Amazon. … In Verwaltungen werden durch KI künftig sehr viele Entscheidungsprozesse automatisiert, die bisher von Menschen erledigt wurden oder so komplex sind, dass sie gar nicht aus- geführt werden konnten.

GRM pur.

Dennoch: Der Artikel - und die Serie als Ganzes - scheint mir thematisch biased. Klar, mit Google (eigentlich müsste man ja immer schreiben "Alphabet") hat man ein ideales Schreckgespenst. Aber wie sähe ein positives Beispiel einer Smart City unter der Kontrolle von Commons aus?

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"... Aber wie sähe ein positives Beispiel einer Smart City unter der Kontrolle von Commons aus? " Schön wäre es, aber welche City hätte das Geld und die Programmierer:innen um die "Smarts" herzustellen. Und auch wenn - wären wohl die "Smarts" auf Amazon gehostet.

Die jahrzehntelange Bestrebungen der FDP und SVP "Verwaltungsspeck" abzumagern haben auch dafür gesorgt dass herzlich wenig IT Talent beim Bund oder bei den Kantonen zu finden ist.

Sonst, dass es einem noch gruseliger wird, empfehle ich auch das WOZ Artikel "Überwachung mit «Safe City» Es gibt keinen Ort, um sich zu verstecken " .

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Partner Dezentrum, PhD @ UZH
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Es gibt durchaus spannende, positive Ansätze im Bereich Smartcity. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Frage ob das Projekt von Konzernen Top-Down entwickelt wird (wie z.B. Google, Deloitte, etc.) oder als kollaboratives Projekt mit Bürger:innen. Der Begriff Smartcity gilt aber weithin als "verbrannt" und wird gemieden. Da lief einfach schon zu viel schief.

Burcu Baykurt von der University of Massachusetts Amherst hat ein spannendes Paper dazu geschrieben: "What smartness does in the smart city: From visions to policy"

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Leserin
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Danke für den Hinweis aufs „staatslabor“. Unerhört, was die da labbern!

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Die Probleme der Welt, oder sagen wir des menschlichen Lebens auf der Welt, mit Technologie zu lösen. – Die GLP
Alle: hurra Technologie. 😂

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Wie fast immer, ist Technogolie Fluch und Segen zugleich. Der auch durch KI geförderte Populismus ist ein Problem und autonomen tötende KI-Maschinen könnten ein echtes Problem werden, das wir verhindern sollten.

Aber die Solar- und Windenergie und wikipedia sollte man eher mehr nutzen.

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Die Menschen haben seit eh und je die Probleme mit Technologie gelöst. Ansonsten würden wir heute noch in Höhlen leben und Pilze sammeln. Den technologischen Fortschritt per se zu verteufeln wird die Probleme der Menschheit auch nicht lösen. Der Weg liegt, wie oft, wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

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Kritik gegen Technikgläubigkeit ist keine Kritik an Technik als solche. Wer beides in einen Topf wirft, möchte die berechtigte Kritik diskreditieren. Mit demselben Argument diffamiert auch GLP-Präsident Grossen die Klimabewegung:

"Grossen diffamiert die Klimabewegung, spricht von einer «Rückkehr in die Höhle», die die Bewegung fordere. Dabei sei die notwendige Umstellung doch eine «total positive Sache», Beschränkungen einzufordern der falsche Weg. Eigenverantwortung funktioniere, behauptet Grossen. Er kenne jede Menge Leute, die heute weniger materialistisch denken und handeln würden als früher. Gefühlte Wahrheiten als Leitfaden für die grünliberale Klimapolitik."

https://www.woz.ch/2133/klimapoliti…licher-ton
https://twitter.com/BurkhardtPhilip…6c90mHlk-g
https://www.republik.ch/dialog?t=ar…c08ce0f646

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Manuel Studer
Entwerfer und Verwerfer
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Schade. Ich finde, es braucht Labors. Es braucht solche Experimente. Ich hätte dort gerne ein Jahr gewohnt. Ich bin beispielsweise oft von personalisierter Werbung umgeben. Das hat mich aber nicht in die Kaufsucht getrieben. Auch sähe ich gerne mal eine Smart City, deren technologisches Potential ausgereizt wird. Ja, es fallen Dabei Daten an. So what?

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Natürlich sollte man alternative Formen der Stadtplanung etc. ausprobieren. Das Problem in diesem Fall ist, das dies ohne demokratische Entscheide passiert ist, welche laut unseren Vorstellungen unabdingbar sind. Wenn es stärker eine Art Konglomerat an Tech-Firmen, welche per Ausschreibung ausgesucht wurden und welchen dann per gewählten Vertreter:innen Rahmen gesetzt wurden gewesen wäre, dann hätte dieses Projekt !eventuell! Erfolg gehabt. So, wie es auch im Artikel steht, sieht man nur, dass bei Google "die Augen grösser waren als der Magen" und sie schlichtweg alles falsch eingeschätzt hatten. Es gibt eben doch noch einen grossen Schritt von personalisierter Werbung zur Planung einer Stadt.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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So what? Ein Problem ist, dass die Daten nur in der Hand von einem Mitbewerber sind. Schon Adam Smith hat Monopole als Problem des Kapitalismus erkannt.

Wir können derzeit wohl nicht erwarten, dass eine Person den führenden Suchmaschinendienst kauft und so schädigt, wie das bei einem Kurznachrichtendienst vor kurzem der Fall war. Ich denke, man kann inzwischen sagen, das Mastodon seit ein paar Wochen "funktioniert". Bei yacy ist das noch nicht der Fall.

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Ich würde darauf wetten, dass das Monopol nicht eine lästige Nebenwirkung des "freien Wettbewerbs" wäre, sondern in aller Regel das (angestrebte) Endstadium. 1873 wurde die Englische "East India Company" verstaatlicht, 1911 wurde Standard Oil auseinander gebrochen. 1969 wurde IBM angeklagt unter dem US Kartellrecht. 1983 war das Bell System aufgesplittet.

Aber um ein Kartellrecht zu haben und es erst recht durchzusetzen braucht es einen starken Staat. Kein Wunder dass die Wirtschaft versucht durch ihre zahme rechte Politiker:innen (ins besondere in der USA und UK ) den Staat möglichst zu schwächen.

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· editiert

Es gibt einen wunderbar amüsanten Kurzfilm (6 min) namens «When the Yogurt Took Over», der wesentliche Aspekte der im Artikel behandelten Thematik sehr überspitzt, aber treffsicher vermittelt. Mit einem intelligenten Joghurt als Allegorie für den (Tech-)Solutionismus.

Verfügbar auf Netflix. Oder natürlich via BitTorrent. 🏴‍☠️

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit das vage Gefühl im Hinterkopf, dass es das eigentlich bereits gibt. In den USA gehört der District Reedy Creek in Florida Disney. Das Unternehmen zieht Steuern ein und stellt im Gegenzug öffentliche Dienstleistungen wie Feuerwehr, Wasserversorgung etc. zur Verfügung. Hier ist ein Link zur Webseite von Reedy Creek: https://www.rcid.org/

Offenbar ist vieles davon schuldenfinanziert, der Distrikt sitzt auf einem Schuldenberg von rund einer Milliarde Dollar. Das ist insofern interessant, als dass Floridas Gouverneur Ron DeSantis letztes Jahr das Sondergesetz zur Einrichtung dieses Distrikts per Juni 2023 aufgehoben hat. Als Folge könnten die Schulden auf die öffentliche Hand überwälzt werden. Hier ein Artikel von CNN über die möglichen Folgen https://edition.cnn.com/2022/04/27/…index.html

Disney hat übrigens in den 1990er Jahren eine Stadt mit dem klingenden Namen Celebration gegründet. Die Erfahrungen waren eher durchzogen. Hier ein Spiegel-Artikel über Celebration https://www.spiegel.de/geschichte/d…47267.html und ein etwas ausführlicherer Artikel aus dem Economist https://www.economist.com/united-st…he-present?

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Partner Dezentrum, PhD @ UZH
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Super spannend, das schaue ich mir gleich an! In den USA sind ja z.B. auch ein grosser Teil der Gefängnisse privatisiert. Was bei Google & Co. halt noch dazukommt ist das erheben und auswerden von gigantischen Mengen an Daten.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Ja, das Datensammeln ist neu und dürfte eine der Hauptmotivationen von Google gewesen sein. Im Fall von Celebration wollte man offenbar auch Daten sammeln, hat die Idee aber verworfen, weil man nicht wusste, was damit anfangen.

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Dieses Sidewalk Labs-Projekt von Google erinnert an die Trickfilm- und Comics-Serie aus den 60ern des vergangenen Jahrhunderts, die uns Kids begeisterte: "Die Jetsons" (unter dem Link zum Internet-Archiv z.B. Episode 3).
Das war damals lustig, weil irreale Fiktion. Die Jetsons-Pläne von Google und anderen Big-Tech-Akteuren sind nicht lustig, weil sie mit aller Finanzmacht in demokratieferne Realität umgesetzt werden sollen.
Edit: Typo

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Merci, wenigstens etwas zu lachen. Und Kindheitserinnerungen: Sonntagmorgen um 6.30 Uhr (oder so).

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Dass die Kritik in diesem Artikel an Trudeau vorbeizielt stört mich. Ich würde gerne zuerst mehr darüber wissen, wie sowas in Toronto konkret möglich wurde.

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Neugierig
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Die Serie geht halt um Google, nicht um kanadische Politik. Die weiteren angetönten Geschichten aus anderen Staaten lassen erahnen, dass die spezifischen Umstände in Toronto eine untergeordnete Rolle spielen.

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Kopfüber
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· editiert

Das stimmt. Noch interessanter wäre es allerdings, wie die Verflechtung von Google und kommunaler Ebene genau ausgesehen hat - wie war die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, kommunalen Entscheidungsgremien und vor allem: in was für stadtplanerische Instrumente haben die das gepackt? Ich kenne mich mit kanadischem Bau- und Planungsrecht nicht speziell aus, aber im Grunde gibt es überall die Elemente Bauordnungsrecht (wie darf man bauen, Sicherheitsnormen etc) und Planungsrecht (wo soll welche Nutzung in welcher Grösse hin). Ersteres wird auf übergeordneter Ebene politisch-fachlich festgelegt und hat wenig Interpretationsspielraum. Letzteres wird auf lokalpolitischen Ebene ausgehandelt, wobei es auch hierfür übergeordneter Regeln des how-tos gibt. Das heisst, beim lokalen Planungsrecht gibt es schon ein Miteinander von Stadtverwaltung, Politik, Investoren und Bürgerschaft, im Rahmen von vordefinierten Verfahren eine Nutzung und deren Ausmass an einem bestimmten Ort festzulegen. In manchen Fällen kann das schon eine Schlagseite Richtung Investoren haben, wenn die schon ein Projekt vorlegen.

Dann haben wir aber immer noch das Bauordnungsrecht und weitere Rechtsquellen, die auf den Raum einwirken (z.b. strassenverkehrsrecht, verschiedenste Umweltschutzgesetze etc). Das kann man nicht einfach nicht einhalten. Da muss man schon ein failed state sein, damit das einfach im grossen Stil ignoriert werden kann. Und so wie das im Artikel klingt (Feuerwehrzufahrten, Kompetenz) ist es auch daran gescheitert. Vermutlich sind sie ganz oben eingestiegen (CEO trifft Trudeau), und haben gedacht, so wuppen sie das. Aber don't fuck with the local Bauverwaltung sag ich nur.

Aber Google wird sicher gelernt haben - das ist ja das Wesen von KI. Also weiter lokal wachsam sein und demokratisch legitimierte Strukturen stärken.

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Ich hoffe wir können zumindest mit Blick auf die Schweiz dann einige Ihrer Fragen zur Zusammenarbeit von Google und lokalen Verwaltungen beantworten.

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Der Schluss erinnert mich an ein Lied von Greg Brown von 1996, "Where Is Maria":

"There'll be one corporation selling one little box / It'll do what you want and tell you what you want and cost whatever you got"

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